Ihr Ehemänner, zeigt aufopfernde Liebe!
„Ihr Ehemänner, fahrt fort, eure Frauen zu lieben, so, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat“ (EPHESER 5:25).
1. Warum ist die Stellung eines christlichen Familienhauptes schwierig, aber lohnend?
„NICHTS verlangt einem Mann soviel ab wie die Ehe.“ Das schrieb der norwegische Dichter Ibsen. Angesichts der Tatsache, daß der Mann nach der Bibel das Haupt der Familie sein soll, wirst du wahrscheinlich völlig damit übereinstimmen. Ein Christ, der seine Stellung als Haupt richtig wahrnimmt, kann aber bewirken, daß seine Familie zu einem Ort der Geborgenheit wird, wo gegenseitige Liebe und Achtung herrschen und man sich wohl fühlt. Die von Gott übertragene Stellung des Hauptes bringt jedoch auch eine größere Verantwortung vor Gott mit sich (Lukas 12:48).
2. Hängt das Glück in der Familie allein von den Bemühungen des Ehemannes ab?
2 Bedeutet das, daß nur du als Ehemann für das Glück deiner Familie verantwortlich bist? Nein, ihr beide, du und deine Frau, solltet euch bemühen, auf eine gute Atmosphäre bedacht zu sein (Sprüche 14:1). Das Folgende gilt zwar in der Hauptsache dem Ehemann, doch heißt das nicht, daß Frauen weniger unvollkommen seien. Ehemännern soll dadurch geholfen werden, sich dem christlichen Grundsatz der Leitung durch ein Haupt entsprechend zu verhalten. Wie ein Haupt seine Stellung wahrnehmen sollte, ist eine Frage, die alle Christen — auch unverheiratete — verstehen sollten.
Die Ehefrau lieben, wie Christus die Versammlung liebte
3. Wie wird in Epheser 5:25 die richtige Ausübung der Stellung des Hauptes beschrieben, und was bedeutet das?
3 „Ihr Ehemänner, fahrt fort, eure Frauen zu lieben, so, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat“, schrieb der Apostel Paulus (Epheser 5:25). Da ein Ehemann das schriftgemäße Recht hat, in der Familie endgültige Entscheidungen zu treffen, könnte es leicht geschehen, daß du dich von Selbstsucht beeinflussen läßt. Zugegeben, bei den meisten Entscheidungen in Familienangelegenheiten spielt die persönliche Vorliebe eine große Rolle. Läßt du dich von deinen Neigungen leiten, wenn es nicht um einen biblischen Grundsatz geht? Beachte, daß ein Ehemann Jesu aufopfernde Liebe nachahmen sollte. Christus gab sich für seine Jünger dahin. Er „hat sich nicht selbst gefallen“ (Römer 15:3). Sich aufopfern bedeutet, zugunsten eines anderen auf ein Vergnügen zu verzichten oder Probleme oder Unannehmlichkeiten auf sich zu nehmen.
4. Auf welche Weise zeigte Jesus sein Interesse an seinen Jüngern?
4 Jesus war brennend daran interessiert, seinen Jüngern in geistiger Hinsicht zu helfen. Er trat zwar standhaft für die Gerechtigkeit ein, doch war er nie barsch, wenn seine Jünger falsche Ansichten äußerten oder arrogant, impulsiv oder feige handelten (Matthäus 18:1 bis 3; Lukas 22:24-26, 47-51, 59-62). ‘Durch das Wort Gottes’ und sein Beispiel half er seinen Jüngern, ernsthafte Schwächen zu überwinden, so daß sie als Gruppe „heilig und ohne Makel“ waren (Epheser 5:26, 27).
5, 6. Wie kann ein Ehemann Jesu aufopfernde Liebe nachahmen, und wann ist dies besonders schwierig?
5 Zeigst du solch eine aufopfernde Liebe? Einige Männer glauben, für ihre Frau in materieller Hinsicht zu sorgen sei ein ausreichendes Opfer. Es stimmt, daß es sich dabei um anstrengende Arbeit handelt, die sehr geschätzt werden sollte. Aber das Beispiel, das Jesus gab, zeichnete sich besonders dadurch aus, daß er unermüdlich nicht nur für die physischen Bedürfnisse seiner Jünger sorgte, sondern auch für ihre geistigen und seelischen Bedürfnisse. Viele Männer, die dem Druck der Welt ausgesetzt sind, während sie in materieller Hinsicht für ihre Familie sorgen, mögen verständlicherweise den Wunsch haben, zu Hause nicht mehr geistig gefordert zu werden. Diese Einstellung findet man zwar hauptsächlich in Familien, die sich nicht an die Bibel zu halten suchen, doch leider sagte auch eine christliche Ehefrau: „Mein Mann gab mir überhaupt keine Anleitung. Manchmal bat ich ihn flehentlich in bestimmten Angelegenheiten um Rat, doch er war mit seinem Sinn ganz woanders.“
6 Die Lösung des Problems heißt aufopfernde Liebe. Wenn sich deine Frau mit einem Problem herumschlägt, dann wird dich diese Liebe veranlassen, sie nicht mit einem Wort oder durch deinen Gesichtsausdruck abzuweisen, sondern die Sache geduldig mit ihr zu erörtern. Du wirst auf ihr geistiges Wohl bedacht sein und die Bibel mit ihr studieren und dich mit ihr gemeinsam am heiligen Dienst beteiligen. Du wirst schwerwiegende Entscheidungen, die eigentlich deine Aufgabe sind, nicht ihr überlassen. Du wirst auch darauf achten, daß sie Gelegenheit hat, sich zu entspannen und ein wenig auszuruhen (Markus 6:31). Wenn du auf diese Weise Initiative zeigst, verleiht dies deiner Frau Selbstachtung und ein Gefühl der Geborgenheit.
Von Herzen demütig
7. Welche Eigenschaft ist erforderlich, um als Haupt ausgeglichen zu sein?
7 Oft fällt es Männern schwer, in ihrer Stellung als Haupt ausgeglichen zu sein. Einige fühlen sich mitunter sogar bedroht, wenn eine Frau eine Anregung macht oder etwas kritisch ist. Jesus, das Vorbild für christliche Familienhäupter, sagte: „Ich bin mild gesinnt und von Herzen demütig“ (Matthäus 11:29). Seine Demut war nicht oberflächlich und verschwand nicht schon, wenn jemand anderer Meinung war als er.
8, 9. (a) Wofür gab Sara Abraham die Schuld, und warum? (b) Warum behandelte Abraham sie nicht geringschätzig, oder warum gab er ihr nicht eine barsche Antwort?
8 Abraham zeichnete sich ebenfalls durch Demut aus. Sara, seine Frau, wurde von ihrer Magd Hagar respektlos behandelt. Entweder bemerkte Abraham dies nicht oder schritt nicht sogleich ein. „Die an mir begangene Gewalttat sei auf dir“, sagte Sara. „Ich selbst übergab meine Magd an deinen Busen, und sie wurde gewahr, daß sie schwanger war, und ich wurde verächtlich in ihren Augen. Möge Jehova richten zwischen mir und dir“ (1. Mose 16:5).
9 Wie sehr müssen doch diese Worte Abraham getroffen haben! Er liebte Sara sehr und wollte sie bestimmt nicht verletzen. Vielleicht hatte Sara Grund, Abraham für ihre mißliche Lage verantwortlich zu machen; es kann aber auch gut sein, daß ihre Reaktion übertrieben war, denn sie berief sich sogar auf Gott, als ob Abraham nicht gerecht gewesen wäre. Tadelte er sie streng, um seine Stellung als Haupt zu verteidigen? Betrachtete er sie als nicht unterwürfig? Abraham wußte, daß Sara ein bequemes Heim in Ur aufgegeben und bereits mehr als 10 Jahre in Zelten gewohnt hatte, da er der Führung Gottes gefolgt war. Sie war also wirklich unterwürfig. Diese Unterwürfigkeit und ihre selbstlose Unterstützung hatten dazu beigetragen, daß er sie immer mehr schätzte (1. Petrus 3:5, 6). „Siehe! Deine Magd steht dir zur Verfügung“, lautete seine milde Antwort. „Tue mit ihr, was gut ist in deinen Augen“ (1. Mose 16:6). Abraham war von Herzen demütig. Was für ein Mann!
10. (a) Wie kann ein Ehemann Abraham nachahmen? (b) Wird es dir immer gelingen?
10 Bemühe dich, wie Abraham zu reagieren, wenn deine Frau dir die Schuld für ein Problem gibt. Das ist nicht immer einfach. Hin und wieder wirst du einen Fehler machen. Höre jedoch zu, und versuche zu verstehen und abzuwägen, was sie sagt. Manchmal gebraucht eine Ehefrau in einem Gefühlsausbruch nicht die richtigen Worte. Sie mag wie Sara übertreiben. Versuche herauszufinden, wie ihr die Sache gemeinsam lösen könnt.
11. Warum sollte ein Ehemann seine Frau nicht als einen Menschen „zweiter Klasse“ betrachten?
11 Als Ehemann kannst du natürlich verschiedene Regeln für die Familie aufstellen (Römer 7:2). Deine Frau ist aber weder ein Kind noch ein Mensch „zweiter Klasse“. Jehova sagte: „Ich werde ihm [dem Mann] eine Gehilfin machen als sein Gegenstück [buchstäblich „einer gleich ihm“]“ (1. Mose 2:18). Eva sollte als Adams Gegenstück intelligenzmäßig auf der gleichen Stufe stehen wie er, sie sollte ihm wirklich behilflich sein können, die ihm von Gott übertragene Aufgabe auszuführen.
12. (a) Was erreichte ein Ehemann, der es lernte, von Herzen bescheiden zu sein? (b) Inwiefern fördert die Bescheidenheit das Glück in der Ehe?
12 Die in Sprüche 31 beschriebene tüchtige Ehefrau hatte das Vertrauen ihres Mannes. Sie kaufte Land und pflanzte sogar „von dem Fruchtertrag ihrer Hände“ einen Weingarten — keine kleine Aufgabe! War ihr Mann aufgebracht, und fühlte er sich in seiner Stellung als Haupt bedroht? Nein, er pries seine Frau! (Vers 10, 11, 16, 28). Mit derselben Einstellung kannst du unnötige Streitereien vermeiden. Ein Mann stritt sich zum Beispiel ständig mit seiner Frau. Er war als Haupt zugegebenermaßen herrisch. Nach gebetsvoller Selbstprüfung bezwang er seinen übertriebenen Stolz und begann, ihre Anregungen abzuwägen. Schließlich überließ er ihr sogar die Regelung gewisser finanzieller Angelegenheiten. Jetzt sagt er: „Sie macht es ausgezeichnet!“ Die Frau bemerkt: „Ich wollte einfach, daß man mir vertraut. Man braucht das Bewußtsein, daß einem der Ehemann das Vertrauen schenkt.“ In Sprüche 13:10 heißt es warnend: „Durch Vermessenheit verursacht man nur Streit, aber bei denen, die sich miteinander beraten, ist Weisheit.“ Ein Ehemann, der bescheiden ist und seine Grenzen erkennt, freut sich über die Fähigkeiten seiner Frau und zeigt dadurch, daß er von Herzen bescheiden ist (Sprüche 11:2).
Erweise dem „schwächeren Gefäß“ Ehre
13. (a) Was muß ein Ehemann gemäß 1. Petrus 3:7 tun? (b) Aufgrund welches seelischen Bedürfnisses ist eine Frau das „schwächere Gefäß“?
13 Der Apostel Petrus schrieb: „Ihr Ehemänner, wohnt gleicherweise weiterhin bei ... [euren Frauen] gemäß Erkenntnis, indem ihr ihnen als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, Ehre zuerkennt“ (1. Petrus 3:7). Du solltest die seelische Beschaffenheit deiner Frau — den Grund, weshalb sie als schwächeres Gefäß gilt — kennen. Eine Frau muß fühlen, daß sie von ihrem Mann innig geliebt wird. Wenn dieser wichtige Faktor nicht vorhanden ist, wird ihr etwas fehlen — trotz allem, was sie in materieller Hinsicht hat. Sie muß davon überzeugt sein, daß ihr Mann genauso denkt wie jener Ehemann in alter Zeit, der zu seiner Frau sagte: „Viele Töchter gibt es, die sich tüchtig erzeigt haben, du aber — du bist über sie alle emporgestiegen“ (Sprüche 31:28, 29).
14. Was verleiht einer Frau das Gefühl der Geborgenheit?
14 Einige Männer mögen denken: „Meine Frau sollte wissen, daß ich sie liebe. Schließlich habe ich sie ja geheiratet.“ Eine Frau ist jedoch glücklich, wenn ihr Mann zeigt, daß er sie liebt. Der treue Isaak war sich dieses Bedürfnisses bewußt. Selbst nach 35 Jahren Ehe wurde beobachtet, daß er seine Liebe zu seiner Frau zum Ausdruck brachte (1. Mose 26:8). Handle ebenso. Laß deine Frau durch die Aufmerksamkeit, die du ihr schenkst, wissen, daß dein Herz für sie schlägt und daß sie in deinen Augen ‘alle Frauen übertrifft’.
15. Wovor müssen sich Ehemänner hüten, um ihrer Frau Aufmerksamkeit zu schenken, und warum ist dies so wichtig?
15 Eine solche Aufmerksamkeit erfordert Zeit und Überlegung. Einigen Ehemännern fällt es leichter, jemandem Aufmerksamkeit zu schenken, der neu und interessant erscheint. Das geschah zur Zeit Maleachis in Israel. Jehova sagte zu jenen egozentrischen Männern, die gegenüber ihren Frauen treulos handelten: „Ihr sollt euch hinsichtlich eures Geistes hüten“ (Maleachi 2:13-16). Ja, sie sollten über ihre Gefühle wachen. Das müssen auch wir tun, weil wir in der Nähe anderer Frauen arbeiten oder leben mögen. Es erfordert ein bewußtes Bemühen und Selbstzucht, um zu verhindern, daß sich dein Geist oder deine innersten Empfindungen gegenüber deiner Frau aufgrund von Egoismus, Langeweile oder Neugierde ändern (Matthäus 5:27-30).
Was der Frau „zusteht“
16. Auf welchem Gebiet der Ehe entstehen viele Probleme, und inwiefern wird in 1. Korinther 7:3, 4 Selbstlosigkeit angedeutet?
16 In Verbindung mit der „Ehepflicht“ ist besonders Opferbereitschaft nötig. „Der Mann leiste seiner Frau das, was ihr zusteht, doch gleicherweise auch die Frau ihrem Mann. Die Ehefrau übt nicht Gewalt über ihren eigenen Leib aus, sondern ihr Mann; ebenso übt auch der Ehemann nicht Gewalt über seinen eigenen Leib aus, sondern seine Frau“ (1. Korinther 7:3, 4). Auf diesem so empfindlichen Gebiet kommt es überaus häufig zu Problemen. Forschungsarbeiten haben ergeben, daß bei der Hälfte aller Ehepaare irgendwann in der Ehe ein ernsthaftes Problem auf sexuellem Gebiet auftritt.
17. (a) Was alles gehört zu dem, was einer Frau in der Ehe zusteht? (b) Was sagt ein Forscher über die Bedürfnisse einer Ehefrau?
17 Viele Männer messen die Bedürfnisse ihrer Frau oder das, was ihr in geschlechtlicher Hinsicht „zusteht“, an ihren eigenen. Paulus zeigte in bezug auf ein ganz anderes Gebiet, daß nicht allen dasselbe „zusteht“ oder „gebührt“. Gemäß Römer 13:7 gebührt einigen Regierungsbeamten die Steuer, anderen der Tribut, wieder anderen die Ehre. Was dem einzelnen „gebührt“, hängt von seinem speziellen Bedürfnis oder seiner Forderung ab. Um deiner Frau das ihr Zustehende zu leisten, ist mehr notwendig als körperliche Vereinigung. In dem Buch The Family, Society, and the Individual (Die Familie, die Gesellschaft und der einzelne) stellt der Forscher William M. Kephart fest: „Das Wesen der weiblichen Sexualität kann daher am besten mit Liebe und Zuneigung beschrieben werden. ... Während der geschlechtlichen Betätigung ist die Durchschnittsfrau wahrscheinlich genausoviel an Liebkosungen interessiert — gedrückt, gestreichelt, geküßt zu werden, ... es scheint in der Natur der Frauen zu liegen, daß sie bei Sex eher an Zärtlichkeit und Liebe denken als an die reine Befriedigung des Geschlechtstriebs.“
18. Wodurch kann man egozentrisch werden?
18 Die seelische Beschaffenheit deiner Frau, des „schwächeren Gefäßes“, erfordert, daß du opferbereit bist und nicht nur an deine Befriedigung denkst. Wenn man sich überdies mit Dingen beschäftigt, die den Sex betonen, kann es sein, daß unrechte „sexuelle Gelüste“ entstehen, daß man egozentrisch wird und daß etwas, was schön sein sollte, zu etwas Gewöhnlichem und Abgeschmacktem wird. Meide solche Dinge wie die Pest! (Kolosser 3:5). Leiste deiner Frau aber durch Äußerungen zärtlicher Liebe in vollem Maße geduldig das, was ihr zusteht (1. Korinther 10:24).
Opferbereitschaft berührt das Herz
19. Sollte es eine christliche Frau ausnutzen, wenn ihr Mann opferbereit ist?
19 „Wenn so viel Nachdruck auf die Opferbereitschaft des Ehemannes gelegt wird“, so magst du denken, „wird dann die Frau dies nicht ausnutzen und immer auf ihrem Willen bestehen?“ Das sollte nicht der Fall sein! Christliche Frauen sollten ebenso reagieren, wie die Versammlung auf die aufopfernde Liebe Jesu reagierte. Paulus schreibt: „Die Liebe, die der Christus hat, drängt uns, ... und er ist für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich selbst leben“ (2. Korinther 5:14, 15). Auch deine Frau sollte demnach Selbstlosigkeit offenbaren. Eine glückliche christliche Ehefrau sagte: „Ich verausgabe mich gern für meinen Mann, damit wir weiterhin in einer sehr schwierigen theokratischen Zuteilung dienen können, denn ich weiß, daß er sich um mich kümmert.“
20. (a) Zu welchen Extremen können sowohl Ehemänner als auch Ehefrauen neigen, wie aus 1. Mose 3:16 hervorgeht? (b) Warum sollten Ehefrauen nicht rasch auf die Fehler ihres Mannes verweisen?
20 Ja, ihr Ehefrauen, auch ihr solltet selbstlos sein. Wie ein Mann seine Stellung als Haupt mißbrauchen kann, indem er in selbstsüchtiger Weise über seine Frau herrscht, so kann auch eine Frau ein übertriebenes Verlangen nach der Aufmerksamkeit ihres Mannes haben (1. Mose 3:16). Ausgeglichen zu sein ist nicht leicht. Angesichts all der Forderungen, die an einen Mann gestellt werden, einschließlich der größeren Pflichten in der Versammlung, gibt es zwangsläufig Zeiten, wo der Ehemann nicht alle eure seelischen Bedürfnisse befriedigen kann. Der Psalmist sagte: „Wären Vergehungen das, worauf du achtest, o Jah, o Jehova, wer könnte bestehen?“ Keiner von uns! (Psalm 130:3). Ihr werdet ebenso Rechenschaft vor Jehova ablegen müssen wie euer Ehemann. Doch bis dahin werdet ihr durch eure Äußerungen der Dankbarkeit für das Gute, das er tut, und durch eure Barmherzigkeit nicht nur seine Aufmerksamkeit, sondern auch sein Herz gewinnen.
Hilfe von oben
21. Wie hilft Gott? Führe ein Beispiel an.
21 Natürlich mögen alle diese Verpflichtungen erdrückend erscheinen. Aber Gott wird euch helfen, „mit Kraft durch seinen Geist gestärkt zu werden an dem Menschen, der ihr innerlich seid“. Diese innere Kraft kann euch befähigen, jede Last zu tragen, denn Jehova kann durch seine Macht „über alles hinaus mehr tun ..., als was wir erbitten oder erdenken“ (Epheser 3:16, 20). Ein christliches Ehepaar trennte sich wegen gewisser Probleme. Nach einiger Zeit setzten sie sich zusammen, um eine mögliche Versöhnung zu besprechen. Erneut begannen sie, sich anzuschreien. Dann schlug der Mann vor, gemeinsam zu beten. Daraufhin beruhigten sie sich. „Das schien das eigentliche Problem in unserer Ehe zu sein“, bekannte der Mann. „Wir versuchten immer, unsere Probleme selbst zu bewältigen, statt bei Jehova Hilfe zu suchen. Und es klappte nie.“ Nachdem beide wieder fünf Jahre miteinander vereint waren, sagte die Frau: „Es geht immer besser. Je mehr wir nach der biblischen Wahrheit leben, desto glücklicher sind wir. Nun versuchen wir, auf jedem Gebiet unserer Ehe Jehova mit einzubeziehen. Wir sind sehr gern gemeinsam im Predigtwerk tätig.“
22, 23. (a) Was sollte im Mittelpunkt einer christlichen Ehe stehen? (b) Warum sind viele Frauen wirklich zu loben?
22 Ja, im Mittelpunkt der Ehe eines Christen sollte sein Verhältnis zu Gott stehen, nicht lediglich sein Bemühen, seinem Partner zu gefallen. Paulus schrieb: „Fortan seien die, die Ehefrauen haben, so, als ob sie keine hätten“ (1. Korinther 7:29). Paulus wies natürlich Ehemänner nicht an, ihre Frauen zu ignorieren. Ein verheirateter Mann ist nur zu Recht darum besorgt, „wie er seiner Frau wohlgefalle“ (1. Korinther 7:33). Wenn aber ein Mann in geistiger Hinsicht Fortschritte macht und die Eigenschaften eines guten Ehemannes aufweist, werden ihm wahrscheinlich Dienstvorrechte in der Versammlung übertragen. Diese Vorrechte werden etwas von der Zeit beanspruchen, die er zuvor mit seiner Frau verbrachte. Natürlich sollte er nicht unausgeglichen sein. Dennoch mag seine Frau gelegentlich ohne seine volle Aufmerksamkeit auskommen müssen.
23 Viele von euch Ehefrauen haben schon oft in selbstloser Weise gewartet, während sich der Ehemann notwendiger Aufgaben in der Versammlung annahm. Ihr seid wirklich zu loben! Eure geduldige Unterstützung wird von eurem Mann und von Jehova sehr geschätzt. Ihr seid genau das, was die Bibel sagt: „eine Krone“ für euren Mann, jemand, durch den er „Wohlwollen von Jehova“ erlangt! (Sprüche 12:4; 18:22).
24. Was sollte jeder Ehemann und jede Ehefrau zu tun suchen?
24 Ihr Ehemänner, zeigt daher weiterhin aufopfernde Liebe! Ihr Ehefrauen, fahrt fort, eure Männer selbstlos zu unterstützen! Macht euer Verhältnis zu Gott zum Mittelpunkt eurer Ehe! Und möge unser liebevoller Vater eure Bemühungen reichlich segnen!
Erinnerst du dich noch?
□ Auf welche Weise liebt ein Mann ‘seine Frau so, wie der Christus die Versammlung geliebt hat’?
□ Wie kann ein Ehemann die von Herzen kommende Bescheidenheit Abrahams nachahmen?
□ Wie erweist ein Mann seiner Frau als dem schwächeren Gefäß Ehre?
□ Wie sollten Ehefrauen auf solche Opferbereitschaft reagieren?
[Bilder auf Seite 20]
DER EHEMANN SOLLTE DIE FÜHRUNG ÜBERNEHMEN
... im Predigtdienst
... bei der Entspannung
... bei der Behandlung von Familienangelegenheiten