„Die Einheit des Geistes“ in einer schnell wachsenden Herde
1. (a) Welchen passenden Rat bezüglich der Einheit gab Paulus gemäß Epheser 4:1-6? (b) Warum ist dieser Rat auch in unseren Tagen zutreffend?
ALS der Apostel Paulus an die Christen der Versammlung in Ephesus schrieb, legte er Nachdruck auf die Einheit und ermahnte seine Glaubensbrüder, demütig zu sein, einander in Liebe zu ertragen und sich ernstlich zu bemühen, „die Einheit des Geistes in dem vereinigenden Band des Friedens zu bewahren“ (Epheser 4:1-6). Paulus war über zwei Jahre in Ephesus gewesen und kannte die unterschiedliche Herkunft der dortigen Brüder. Er wußte auch, daß die einigenden Einflüsse, die Jehova unter seinem Volk hatte wirksam werden lassen, solche Unterschiede überbrücken konnten, und forderte die Epheser daher auf, diese Einflüsse zu schätzen und dementsprechend zu handeln. Das ist in unseren Tagen nicht weniger wichtig. Warum? Weil Menschen „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ in großer Zahl in die Organisation Jehovas eingesammelt werden (Offenbarung 7:9, 10).
2. Wie bewahrt Jehova die Einheit seiner sichtbaren Organisation?
2 In Übereinstimmung mit seinem Vorsatz hat Jehova seine Diener vereint „wie eine Kleinviehherde in die Hürde“ (Micha 2:12). Er sorgt für die notwendige Anleitung, damit diese Einheit bewahrt wird. Wie? Er selbst hat seinen Sohn, Jesus Christus, als Haupt der Christenversammlung eingesetzt. In der Bibel hat er Einzelheiten über seinen Vorsatz aufzeichnen lassen, und durch seine sichtbare Organisation leitet er die Bemühungen seiner Diener in Bahnen, die im Einklang mit diesem Vorsatz sind. Es ist glaubensstärkend, die Beweise dieser göttlichen Leitung in der Neuzeit, von 1919 an, zu betrachten.
Ausgerüstet, ein weltweites Zeugnis zu geben
3. Welche Tätigkeit zugunsten der Königreichserben sagte die Bibel für den Abschluß des Systems der Dinge voraus?
3 Die Bibel spricht von dem Abschluß des Systems der Dinge und sagt in dieser Verbindung sowohl das Zusammenbringen zerstreuter „Auserwählter“ zu einer organisatorischen Einheit voraus als auch die Einsammlung der letzten Glieder der Königreichsklasse (Matthäus 24:31; 13:37-43, 47-50). Wie ist das bewerkstelligt worden?
4. (a) Wodurch bewirkten Christus und die Engel das Zusammenbringen und die Einsammlung des Überrestes? (b) Wodurch hat also Jehova seine Diener vereint?
4 In der Heiligen Schrift wird gesagt, daß Christus seine Engel zu diesem Zweck aussenden werde. Niemand auf der Erde kann diese Geistgeschöpfe bei der Arbeit beobachten, doch die Auswirkungen ihrer Tätigkeit in Jehovas sichtbarer Organisation sind deutlich zu erkennen. Nach der heftigen Verfolgung während des Ersten Weltkrieges wurde Jehovas Dienern durch Wachtturm-Artikel, die 1919 unter dem Titel „Glückselig die Furchtlosen“ veröffentlicht wurden, erneut Kraft eingeflößt. Jehova hatte noch mehr Arbeit für sie. Auf ihrem Kongreß, der in jenem Jahr in Cedar Point (Ohio, USA) stattfand, wurde in dem Vortrag „Die Verkündigung des Königreiches“ eine neue Veröffentlichung angekündigt, und zwar die Zeitschrift Das Goldene Zeitalter (heute unter dem Namen Erwachet! bekannt), die weit verbreitet werden sollte, um Menschen auf „das goldene Zeitalter der herrlichen Regierung des Messias“ aufmerksam zu machen. Alle „Auserwählten“ wurden ermuntert, sich an dieser Tätigkeit zu beteiligen. 1922 erging auf einem weiteren Kongreß in Cedar Point die eindringliche Aufforderung: „Verkündet, verkündet, verkündet den König und sein Königreich!“ Im Jahre 1925 erhielt das Werk erneut einen mächtigen Auftrieb, als die Bedeutung der Nachkriegstätigkeit der Diener Jehovas im Lichte von Offenbarung, Kapitel 12 verstanden wurde. Schließlich nahmen diese Christen im Jahre 1931 durch eine Resolution auf einem Kongreß in Columbus (Ohio, USA) und auf 50 weiteren Kongressen, die danach weltweit stattfanden, den Namen Jehovas Zeugen an, wodurch sie von allen Sekten der Christenheit getrennt wurden und Nachdruck auf das ihnen von Gott aufgetragene Werk gelegt wurde (Jesaja 43:10-12). Somit vereinte Jehova seine Diener 1. durch ein fortschreitendes Verständnis der Heiligen Schrift und 2. dadurch, daß er sie zu eifriger Tätigkeit als seine Zeugen anspornte.
5. Was wurde auf diese Weise durch geeintes Handeln unter der Leitung Jehovas bis 1935 erreicht?
5 Sie waren zwar an Zahl wenige, doch ihr geeintes Handeln unter der Leitung Jehovas führte dazu, daß die Königreichsbotschaft bis an die Enden der Erde drang. Von 1921 bis 1935 verbreiteten sie 205 217 917 gebundene Bücher und Broschüren in Dutzenden von Sprachen. Auch Hunderte von Millionen Traktate wurden verteilt, und man machte ausgiebig Gebrauch vom Rundfunk. Die Folge war, daß sich weitere Tausende Jehova Gott hingaben und sich taufen ließen, und sie wurden mit heiligem Geist gesalbt, während die Einsammlung der Glieder der Königreichsklasse allmählich ihrem Ende zuging. Doch ihr öffentlicher Dienst war noch nicht zu Ende. Jehova hatte sie auf das vorbereitet, was vor ihnen lag.
Gestärkt, um Widerstand zu begegnen
6. Worauf bereitete Jehova damals seine gesalbten Diener vor?
6 Während des Ersten Weltkrieges waren die Gesalbten vom Feind zerstreut worden. Und es sollte noch zu weiteren gemeinen Bemühungen kommen, ihr Werk zu unterdrücken. Aber Jehova stärkte sie, damit sie nie mehr eine zerstreute Herde würden. Wie tat er dies?
7. Wodurch befähigte Jehova sein Volk, beim Wiederaufbau des Tempels trotz Widerstand geeint voranzudrängen?
7 Als Gegner den Wiederaufbau des Tempels Jehovas behinderten, nachdem die ins Exil Weggeführten aus Babylon zurückgekehrt waren, stärkte Jehova sein Volk, indem er Propheten, sichtbare Wortführer, erweckte und sie veranlaßte, zeitgemäße Botschaften von ihm zu übermitteln. Außerdem überwand Jehovas Geist berggleiche Hindernisse und befähigte seine Diener, als geeinte Organisation tätig zu sein (Haggai 1:1-8; Sacharja 4:1-14).
8. Auf welche Weise stärkte Jehova die Brüder im ersten Jahrhundert?
8 Als Jehovas wahre Anbeter im ersten Jahrhundert von Feinden angegriffen wurden, veranlaßte Jehova die Apostel, Briefe zu schreiben, die Anweisungen und Ermahnungen enthielten. In diesen Briefen wurde der Hauptanstifter des Widerstandes eindeutig als Satan, der Teufel, identifiziert, dessen Ziel es ist, die Prediger der guten Botschaft zum Schweigen zu bringen, und zwar durch heftige Verfolgung oder durch die Zerstörung der Einheit der Versammlungen zufolge des Einflusses falscher Brüder. So wurde allen geholfen, die Streitfragen, um die es ging, deutlich zu erkennen (Epheser 6:10-13; 2. Korinther 11:12-15; 1. Petrus 5:5-8). Liebevoll wurden sie ermuntert, ‘in e i n e m Geist festzustehen, mit e i n e r Seele Seite an Seite für den Glauben der guten Botschaft zu streiten und sich in keiner Hinsicht von ihren Gegnern erschrecken zu lassen’ (Philipper 1:27, 28).
9. (a) Wie hat Jehova in unserer Zeit für eine solche Hilfe gesorgt? (b) Nenne Beispiele dafür.
9 Auch in unserer Zeit fährt Jehova fort, seinen Dienern die nötige Hilfe zu gewähren, und zwar durch den „treuen und verständigen Sklaven“, den Überrest, der sich heute auf der Erde befindet und als dessen Haupt Jesus eingesetzt ist. Und diese Hilfe erfolgt genau zur rechten Zeit (Matthäus 24:45-47). So half z. B. die „Sklaven“klasse im Jahre 1925 den Lesern des Wachtturms verstehen, daß Gottes Königreich bereits 1914 im Himmel seine Tätigkeit aufgenommen hat und daß es in Wirklichkeit nur zwei Organisationen gibt: die Organisation Jehovas und die Organisation Satans. Im Jahre 1929 wurde großer Nachdruck auf die christliche Verpflichtung gelegt, dem Gesetz Gottes, das über dem Gesetz des Menschen steht, stets zu gehorchen. Nach und nach erfolgten organisatorische Veränderungen, bis schließlich 1938 alle Aufseher in den Versammlungen nicht mehr durch eine Wahl, sondern auf theokratische Weise eingesetzt wurden. Durch all das wurden Jehovas Diener geeint und gestärkt, und wie zeitgemäß war dies doch!
10. (a) Inwiefern erwies sich diese Hilfe als sehr zeitgemäß? (b) Welche weitere Hilfe gewährte ihnen Jehova, als die Verfolgung begann?
10 In den 30er Jahren und noch während des ganzen Zweiten Weltkrieges kam in vielen Ländern heftige Verfolgung über Jehovas Zeugen. Tausende wurden vor Gericht gestellt. Ihr Werk war in Dutzenden von Ländern von der Regierung verboten worden. In totalitären Ländern wurden viele jahrelang in Konzentrationslagern festgehalten. Als diese Verfolgung begann, stärkte Jehova seine Diener noch mehr. In Wachtturm-Studien wurde im Jahre 1931 besprochen, daß die Juden in den Tagen der Königin Esther nicht nur um ihr Leben kämpften, sondern auch offensiv gegen ihre Feinde vorgingen. Es wurde erklärt, inwiefern dies heute auf den geistigen Kriegszug zutrifft. Durch Artikel mit dem Thema „Der Schmelzofen“ wurde Jehovas Zeugen im Jahre 1934 anhand des Berichts über die drei Hebräer im Feuerofen die Entschlossenheit eingeflößt, im völligen Vertrauen auf Jehova standhaft zu bleiben (Daniel 3:17, 18, 28). Jehova wollte noch ein großes Werk verrichten lassen, und es durfte durch den Widerstand Satans nicht vereitelt werden.
Die Einsammlung einer „großen Volksmenge“ zum Überleben
11. (a) Auf welches noch umfangreichere Predigtwerk bereitete Jehova seine Diener vor? (b) Nenne einige der Schritte dieser von Gott gelenkten Vorbereitung.
11 Als die Einsammlung der „kleinen Herde“ von Königreichserben ihrem Ende zuging, lenkte Jehova die Aufmerksamkeit auf ein noch größeres Werk, nämlich auf die Schulung einer „großen Volksmenge“, die die „große Drangsal“ überleben und in dem wiederhergestellten Paradies auf der Erde leben sollte. Daher hielt der Präsident der Watch Tower Society im Jahre 1918 in Los Angeles (Kalifornien) einen Vortrag über ein Thema, das später von Hunderten weiterer Redner unter dem Titel „Die Welt ist am Ende, Millionen jetzt Lebender werden nie sterben“ erneut behandelt wurde. Im Jahre 1923 wurde im Wachtturm darauf hingewiesen, daß die in Johannes 10:16 erwähnten „anderen Schafe“ identisch sind mit den „Schafen“ aus dem Gleichnis Jesu von den Schafen und den Böcken und daß sie bereits in Erscheinung zu treten begannen. Im Jahre 1931 wurde gezeigt, daß sie durch diejenigen vorgeschattet wurden, die gemäß Hesekiel 9:1-11 an ihrer Stirn zum Überleben gekennzeichnet wurden. Im Jahre 1932 wurde geoffenbart, daß diese Klasse von Jonadab prophetisch dargestellt worden war, der erkannt hatte, wie wichtig es ist, Jehova ausschließlich ergeben zu sein. Diese von Gott gelenkte Vorbereitung fand ihren Höhepunkt im Jahre 1935, als auf einem Kongreß in Washington (D. C.) gezeigt wurde, daß es sich bei der in Offenbarung 7:9-17 erwähnten „großen Volksmenge“ um diese irdische Klasse handelt, und Hunderte von Anwesenden zu erkennen gaben, daß sie zu dieser Gruppe gehörten. Unter der Leitung des Geistes Jehovas ging nun die Einsammlung dieser Gruppe schnell voran.
12. (a) Warum hat die Einsammlung derer, die eine irdische Hoffnung haben und mit denen in Gemeinschaft gebracht wurden, die eine himmlische Hoffnung haben, nicht zu Uneinigkeit geführt? (b) Was ist aufgrund ihrer gemeinsamen Bemühungen mit dem Segen Jehovas bis heute erreicht worden?
12 Hat die Einsammlung einer irdischen Klasse, die so mit denen in Gemeinschaft gebracht wurde, die eine himmlische Hoffnung haben, zu Uneinigkeit in der Organisation geführt? Gewiß nicht. Wie Jesus vorhergesagt hatte, sind sie „e i n e Herde“ geworden unter ihm als ihrem „e i n e n Hirten“ (Johannes 10:16). Sie wissen, daß ihre unterschiedlichen Hoffnungen ein Beweis der unverdienten Güte Jehovas sind, daß sie alle das Vorrecht und die Verpflichtung haben, für den Namen und das Königreich Jehovas Zeugnis abzulegen, und daß dasselbe Maß an christlicher Treue von ihnen allen gefordert wird. Sie sind tatsächlich ein geeintes Volk. Gemeinsam geben sie das Königreichszeugnis auf der ganzen bewohnten Erde, was eine große Einsammlung zur Folge hat. Nach dem Ersten Weltkrieg beteiligten sich nur ein paar Tausend an der öffentlichen Verkündigung des Königreiches Jehovas. Erst im Jahre 1941 nahmen über 100 000 an diesem weltweiten Werk teil. Heute beläuft sich die Zahl derer, die als Verkündiger der Königreichsbotschaft vereint sind, auf 2 652 323. Es verhält sich so, wie Jehova durch den Propheten Jesaja voraussagen ließ: „Der Kleine selbst wird zu einem Tausend werden und der Geringe zu einer mächtigen Nation. Ich selbst, Jehova, werde es beschleunigen zu seiner eigenen Zeit“ (Jesaja 60:22).
Vereinte Bemühungen um die erforderlichen Räumlichkeiten
13. Wie hat sich dieses Wachstum auf die Drucktätigkeit der Watch Tower Society ausgewirkt, und was wird getan, um den Bedarf zu decken?
13 Diese große Zunahme in der Zahl der Zeugen Jehovas erforderte größere Räumlichkeiten. In den 20er Jahren wurden die meisten der von den Zeugen verwendeten biblischen Schriften in Brooklyn (New York, USA) gedruckt. Heute werden diese Druckarbeiten auch in etwa 30 anderen Ländern verrichtet. Durch freiwillige Beiträge kommen die nötigen Mittel zusammen, und wenn in einem Land ein Mangel auftritt, wird er durch die großzügige Hilfe anderer Länder ausgeglichen. (Vergleiche 2. Korinther 8:14.)
14. Wie ist seit 1935 für die benötigten Königreichssäle gesorgt worden?
14 In demselben Jahr, als die „große Volksmenge“ zu Recht als eine irdische Klasse identifiziert wurde, gab J. F. Rutherford, der damalige Präsident der Watch Tower Society, einer Zusammenkunftsstätte der Zeugen Jehovas auf Hawaii den Namen Königreichssaal. Seither haben Jehovas Zeugen diesen Namen auf die Säle angewandt, in denen sie zusammenkommen. Die Zahl der Versammlungen ist von 5 118 im Jahre 1940 auf gegenwärtig über 46 000 angestiegen. Aufgrund der weltweiten Zunahme sind sowohl Tausende neuer Königreichssäle als auch viele große Kongreßsäle gebaut worden. Das hat vereinte Anstrengungen vorausgesetzt, was die Finanzierung und auch die Bauarbeiten selbst betrifft. Jehovas geeintes Volk hat diese Bautätigkeit ganzherzig unterstützt.
15. Warum ist es wichtig, entsprechende Räumlichkeiten für unsere Zusammenkünfte zu haben?
15 Heute ist die Zahl derer, die in die Königreichssäle der Zeugen Jehovas strömen, größer denn je, und sie steigt ständig. Wir heißen alle willkommen, die wirklich den Wunsch haben, über Jehovas Wege unterwiesen zu werden, damit sie auf seinen Pfaden wandeln können (Jesaja 2:2, 3; Hebräer 10:23-25). Wir werden auch dafür sorgen, daß entsprechende Räumlichkeiten vorhanden sind, damit wir uns derer annehmen können, die für diese von Jehova getroffene Vorkehrung Wertschätzung zeigen. Wie kann das geschehen?
16. (a) Wie sollten wir, wenn ein neuer Königreichssaal für unsere wachsende Versammlung notwendig wird, über die damit verbundenen Arbeiten und Ausgaben denken, ungeachtet dessen, ob wir persönlich den neuen Saal benutzen werden oder nicht? (b) Wie kann in Gebieten, wo eine gute Zunahme zu verzeichnen ist, die Grundstückspreise aber sehr hoch sind, für neue Königreichssäle gesorgt werden?
16 Wir kommen zwar in vielen Ortsversammlungen zusammen, doch sind wir nur „e i n e Herde“, e i n geeintes Volk. Interesse an der Ausdehnung der wahren Anbetung und Liebe zu unseren Brüdern werden uns veranlassen, auf jede uns mögliche Weise Hilfe zu leisten, ungeachtet dessen, wo die Notwendigkeit auftreten mag. Erhöht sich die Zahl der Versammlungen, die einen bestimmten Königreichssaal benutzen, und muß deswegen ein neuer gebaut werden? Wie schön wäre es, wenn diejenigen, die weiterhin die alten Räumlichkeiten benutzen, der Versammlung, die umziehen muß, jede erdenkliche Hilfe bei der Errichtung eines Saales leisten würden! In einigen Gebieten haben sich Brüder bereit erklärt, beim Bau anderer Königreichssäle mitzuhelfen, sooft dies notwendig wird. Durch sorgfältige Planung und vereinte Anstrengungen sind innerhalb von zwei Tagen oder in noch kürzerer Zeit viele schöne neue Königreichssäle errichtet worden. In gewissen Ländern ist es jedoch aufgrund der rapide ansteigenden Grundstückspreise in Stadtgebieten für einzelne Versammlungen unmöglich, die erforderlichen Räumlichkeiten zu finanzieren. Aber was eine einzige Versammlung nicht zustande bringt, kann durch vereinte Bemühungen erreicht werden. Wie reagieren wir, wenn wir von Gelegenheiten hören, Hilfe zu leisten?
17. Von welchen biblischen Grundsätzen sollten wir uns leiten lassen, wenn es darum geht, diesem Bedürfnis abzuhelfen?
17 Als den Israeliten die Möglichkeit eingeräumt wurde, für die Errichtung der heiligen Stiftshütte Jehovas zu spenden, wurden sie von einem willigen Herzen gedrängt, mehr als genug zu geben (2. Mose 35:5-9; 36:5-7). Nicht nur große Spenden zur Unterstützung der wahren Anbetung werden geschätzt. Jesus lobte auch die Freigebigkeit, die durch die sehr kleine Spende einer minderbemittelten Witwe zum Ausdruck kam (Lukas 21:1-4). Im Hinblick auf Vorkehrungen, Glaubensbrüdern in materieller Weise zu helfen, schrieb der Apostel Paulus: „Wenn vorerst die Bereitschaft da ist, so ist sie besonders annehmbar gemäß dem, was jemand hat, nicht gemäß dem, was jemand nicht hat. ... daß durch einen Ausgleich euer Überfluß gerade jetzt ihrem Mangel abhelfe, ... wie geschrieben steht: ‚Wer viel hatte, hatte nicht zu viel, und wer wenig hatte, hatte nicht zu wenig‘“ (2. Korinther 8:12-15). Von diesem Grundsatz können wir uns leiten lassen, wenn wir uns gemeinsam um neue oder größere Königreichssäle bemühen, ganz gleich, wo diese Notwendigkeit auftreten mag oder ob wir persönlich in dem Gebiet wohnen oder nicht.
18. (a) Was veranlaßte uns, auf den letzten Bezirkskongressen eine Erklärung der Einheit abzugeben? (b) Welche Bedeutung hat der erste Punkt in dieser Erklärung, (c) der zweite Punkt, (d) der dritte Punkt? (e) Mit welchem Gebet schließt diese Erklärung passenderweise ab?
18 Jehovas Organisation zeichnet sich durch „die Einheit des Geistes“ aus, und wir persönlich haben das Vorrecht, diese Einheit in unserem Leben zum Ausdruck zu bringen. Bei unseren letzten Bezirkskongressen haben wir weltweit eine zeitgemäße Erklärung darüber abgegeben. Sie ist auf Seite 23 abgedruckt. Wir ermuntern dich, diese Erklärung jetzt noch einmal zu lesen und die Gelegenheit zu nutzen, erneut darüber nachzudenken, wie du sie persönlich in der kommenden Zeit anwenden kannst.
Wie lautet deine Antwort?
□ Wie bewahrt Jehova die Einheit seiner Diener?
□ Wie lenkte Jehova die Dinge, so daß die Einsammlung der Königreichsklasse abgeschlossen wurde?
□ Wie wurden Jehovas Zeugen für die heftige Verfolgung gestärkt, die vor und während des Zweiten Weltkrieges auftrat?
□ Auf welche Weise bereitete Gott seine Zeugen auf das Einsammlungswerk vor, das 1935 begann?
□ Was können wir tun, wenn Königreichssäle dringend benötigt werden?
[Kasten auf Seite 23]
ERKLÄRUNG DER EINHEIT
Wir, Jehovas Zeugen, die wir uns auf unserem Bezirkskongreß „Königreichseinheit“ versammelt haben, möchten unsere tiefe Wertschätzung für all das zum Ausdruck bringen, was Jehova für uns getan hat. Wir sind wirklich dankbar dafür, daß er seinen geliebten Sohn geopfert und uns als ein Volk für seinen Namen auserwählt hat.
WIR ERKLÄREN daher erstens, daß wir entschlossen sind, an der großartigen Einheit festzuhalten, zu der Jehova uns zusammengebracht hat wie eine Herde in ihre Hürde, im völligen Vertrauen auf seine Führung und auf die Leitung seines heiligen Geistes; zweitens, daß wir uns allezeit bemühen werden, unseren Wandel unter den Nationen vortrefflich zu führen, während wir die Königreichsbotschaft mit Eifer allen verkündigen, die bereit sind zu hören, und drittens, daß wir uns vor jeder Abweichung von der Sache Jehovas hüten werden, ganz gleich, wer versuchen mag, uns falsch zu beeinflussen.
Und WIR BETEN DARUM, daß wir der Liebe würdig bleiben mögen, die uns Jehova erwiesen hat, und stets das Vorrecht schätzen mögen, seinen Namen zu tragen und die gute Botschaft von seinem Königreich unter der Herrschaft Christi zu verkündigen.
[Bild auf Seite 25]
Für genügend Königreichssäle zu sorgen setzt vereinte Anstrengungen voraus, was die Finanzierung und auch die Bauarbeiten betrifft