Die christliche Familie stellt geistige Dinge allem voran
„Seid alle gleich gesinnt, bekundet Mitgefühl, habt brüderliche Zuneigung, zartes Erbarmen, seid demütig gesinnt“ (1. PETRUS 3:8).
1. Welche Wahl müssen wir alle treffen, und wie wird sie sich auf unsere Zukunft auswirken?
WIE gut obiger Text doch in der Familie, der ältesten Einrichtung der Menschheit, anwendbar ist! Und wie wichtig es ist, daß die Eltern in dieser Hinsicht führend vorangehen! Ihre positiven und ihre negativen Eigenschaften werden sich gewöhnlich auch bei ihren Kindern zeigen. Doch jedes Familienmitglied hat die Möglichkeit zu wählen. Als Christen können wir uns entscheiden, ob wir geistig- oder fleischlichgesinnte Menschen sein wollen. Wir haben die Wahl, Gott zu gefallen oder ihm zu mißfallen. Diese Wahl wird sich entweder als Segen in Form von ewigem Leben und Frieden erweisen — oder als Fluch in Form von ewigem Tod (1. Mose 4:1, 2; Römer 8:5-8; Galater 5:19-23).
2. (a) Wie zeigte Petrus, daß er am Wohl der Familie interessiert war? (b) Was ist Geistiggesinntsein? (Siehe Fußnote.)
2 Petrus äußerte die zu Beginn erwähnten Worte in seinem ersten Brief, Kapitel 3, Vers 8 unmittelbar im Anschluß an vortrefflichen Rat für Ehefrauen und Ehemänner. Der Apostel war wirklich am Wohl christlicher Familien interessiert. Er wußte, daß ein starkes Geistiggesinntsein der Schlüssel zu einer geeinten, fürsorglichen Hausgemeinschaft ist.a Daher zeigte er gemäß Vers 7, daß zwischen dem Mann und Jehova eine geistige Barriere entstehen würde, wenn der Rat an Ehemänner außer acht gelassen würde. Die Gebete des Mannes könnten behindert werden, wenn er seine Frau durch Unfreundlichkeit unterdrücken oder nicht auf ihre Bedürfnisse eingehen würde.
Christus — ein vollkommenes Beispiel für Geistiggesinntsein
3. Was sagte Paulus über das Beispiel Christi für Ehemänner?
3 Das Geistiggesinntsein einer Familie ist von einem guten Beispiel abhängig. Wenn der Ehemann ein praktizierender Christ ist, geht er darin führend voran, gottgefällige Eigenschaften zu offenbaren. Fehlt ein gläubiger Vater, bemüht sich gewöhnlich die Mutter, dieser Verantwortung nachzukommen. In jedem Fall haben wir in Jesus das vollkommene Beispiel, das wir nachahmen sollten. Sein Lebenswandel, sein Reden und sein Denken waren stets erbauend und erfrischend. Immer wieder wies der Apostel Paulus den Leser auf Jesu liebevolles Vorbild hin. So erklärte er zum Beispiel: „Ein Mann ist das Haupt seiner Frau, wie der Christus auch das Haupt der Versammlung ist, er, der Retter dieses Leibes. Ihr Männer, liebt eure Frauen weiterhin, so wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat“ (Epheser 5:23, 25, 29; Matthäus 11:28-30; Kolosser 3:19).
4. Welches Beispiel für Geistiggesinntsein gab Jesus?
4 Jesus gab ein herausragendes Beispiel für Geistiggesinntsein und dafür, wie man die Stellung als Haupt mit Liebe, Freundlichkeit und Mitgefühl ausübt. Er war aufopferungsvoll, nicht egoistisch. Stets verherrlichte er seinen Vater und respektierte dessen Stellung als Haupt. Er ließ sich von seinem Vater so führen, daß er sagen konnte: „Ich kann gar nichts aus mir selbst tun; so, wie ich höre, richte ich; und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen eigenen Willen, sondern den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat.“ „Ich [tue] nichts aus eigenem Antrieb ...; sondern so, wie der Vater mich gelehrt hat, rede ich diese Dinge“ (Johannes 5:30; 8:28; 1. Korinther 11:3).
5. Welches Beispiel gab Jesus Ehemännern dadurch, daß er für seine Nachfolger sorgte?
5 Was bedeutet das für Ehemänner? Es bedeutet, daß sie das Vorbild Christi, der sich seinem Vater stets unterordnete, in allen Dingen nachahmen müssen. So, wie Jehova alle Lebensformen auf der Erde mit Nahrung versorgt hat, gab auch Jesus seinen Nachfolgern Speise. Er vernachlässigte ihre grundlegenden materiellen Bedürfnisse nicht. Daß er einmal 5 000 und ein anderes Mal 4 000 Menschen durch ein Wunder speiste, lieferte den Beweis für seine Fürsorge und sein Verantwortungsbewußtsein (Markus 6:35-44; 8:1-9). Ebenso sorgen heute verantwortungsbewußte Familienhäupter für die materiellen Bedürfnisse ihrer Hausgemeinschaft. Ist ihre Verantwortung aber darauf beschränkt? (1. Timotheus 5:8).
6. (a) Für welche wichtigen Bedürfnisse der Familie muß gesorgt werden? (b) Wie können Ehemänner und Väter Verständnis zeigen?
6 Familien haben auch andere, noch wichtigere Bedürfnisse, wie Jesus zeigte. Dabei handelt es sich um die geistigen und die emotionalen Bedürfnisse (5. Mose 8:3; Matthäus 4:4). Wir beeinflussen einander, und zwar sowohl in der Familie als auch in der Versammlung. Gute Anleitung, die uns veranlaßt, andere zu erbauen, ist für uns unerläßlich. In dieser Hinsicht spielen Ehemänner und Väter eine wesentliche Rolle — vor allem wenn sie Älteste oder Dienstamtgehilfen sind. Auch alleinstehende Erziehungsberechtigte müssen ähnliche Eigenschaften aufweisen, damit sie ihren Kindern helfen können. Als Vater oder Mutter muß man nicht nur das verstehen, was die anderen Familienmitglieder sagen, sondern auch das, was ungesagt bleibt. Das erfordert Unterscheidungsvermögen, Zeit und Geduld. Deshalb sprach Petrus zum Beispiel davon, daß Männer Rücksicht nehmen und gemäß Erkenntnis bei ihrer Frau wohnen sollten (1. Timotheus 3:4, 5, 12; 1. Petrus 3:7).
Gefahren, vor denen wir uns hüten müssen
7, 8. (a) Was ist erforderlich, um den geistigen Schiffbruch einer Familie zu verhindern? (b) Was ist außer einem guten Start beim christlichen Lauf unerläßlich? (Matthäus 24:13).
7 Warum ist es so bedeutsam, auf das Geistiggesinntsein der Familie zu achten? Zur Veranschaulichung können wir uns einmal fragen, warum es wohl so wichtig ist, daß ein Schiffslotse die Karten genau studiert, wenn er ein Schiff durch gefährliche Gewässer mit Untiefen steuert. Im August 1992 führte der Kurs des Kreuzfahrtschiffs Queen Elizabeth 2 (QE2) durch ein Gebiet mit trügerischen Sandbänken und Felsen, wo schon häufig Navigationsfehler vorgekommen sind. Ein Einheimischer sagte: „Das Gebiet hat schon vielen die Karriere gekostet.“ Die QE2 lief auf ein Unterwasserriff auf. Ein teurer Fehler, wie sich herausstellte. Ein Drittel des Rumpfs war beschädigt, und das Schiff mußte wegen der Reparaturarbeiten für mehrere Wochen außer Dienst gestellt werden.
8 Wenn sich in ähnlicher Weise der Familien„lotse“ nicht sorgfältig mit der Karte — Gottes Wort — beschäftigt, kann sich das für seine Angehörigen in geistiger Hinsicht durchaus schädlich auswirken. Für einen Ältesten oder Dienstamtgehilfen könnte das bedeuten, seine Vorrechte in der Versammlung zu verlieren, und auch die Angehörigen könnten ernsten Schaden davontragen. Daher sollte sich jeder Christ davor hüten, einer geistigen Selbstzufriedenheit zum Opfer zu fallen, indem er lediglich auf seine guten Studiengewohnheiten und seinen Eifer in früherer Zeit vertraut. Bei unserem christlichen Lauf kommt es nicht nur auf einen guten Start an; wir müssen die Strecke auch erfolgreich hinter uns bringen (1. Korinther 9:24-27; 1. Timotheus 1:19).
9. (a) Wie wichtig ist das persönliche Studium? (b) Welche angebrachten Fragen könnten wir uns stellen?
9 Damit wir geistigen Untiefen, Felsen und Sandbänken ausweichen können, müssen wir durch ein regelmäßiges Studium des Wortes Gottes unsere „Karten“ auf dem laufenden halten. Wir können uns nicht einfach auf das grundlegende Studium verlassen, aufgrund dessen wir in die Wahrheit gekommen sind. Unsere Stärke in geistiger Hinsicht ist von einem regelmäßigen, ausgeglichenen Studien- und Predigtdienstprogramm abhängig. Wenn wir in der Versammlung dem Wachtturm-Studium beiwohnen und diese Ausgabe in der Hand halten, können wir uns fragen: „Habe ich oder haben wir als Familie diesen Artikel wirklich studiert, die Bibeltexte aufgeschlagen und über deren Bedeutung nachgedacht? Oder haben wir lediglich die Antworten unterstrichen? Haben wir es möglicherweise versäumt, den Artikel vor dem Besuch der Zusammenkunft überhaupt zu lesen?“ Die ehrliche Beantwortung dieser Fragen mag uns ernsthaft zum Nachdenken bringen und den Wunsch wecken, uns nötigenfalls zu verbessern (Hebräer 5:12-14).
10. Warum ist eine Selbstprüfung wichtig?
10 Warum ist eine solche Selbstprüfung wichtig? Weil wir in einer Welt leben, die von Satans Geist beherrscht wird, in einer Welt, die auf unterschiedliche und listige Weise versucht, unseren Glauben an Gott und an seine Verheißungen zu untergraben. Sie möchte uns so beschäftigt halten, daß wir gar keine Zeit mehr für unsere geistigen Bedürfnisse haben. Daher sollten wir uns fragen: „Ist meine Familie geistig stark? Bin ich als Vater oder Mutter so stark, wie ich es sein sollte? Entwickeln wir als Familie jene geistige Kraft, die den Sinn antreibt, mit deren Hilfe Entscheidungen getroffen werden können, die sich auf Gerechtigkeit und Loyalität stützen?“ (Epheser 4:23, 24).
11. Warum sind christliche Zusammenkünfte in geistiger Hinsicht von Nutzen? Nenne ein Beispiel.
11 Unser Geistiggesinntsein sollte in jeder Zusammenkunft, die wir besuchen, gestärkt werden. Die kostbaren Stunden im Königreichssaal und im Versammlungsbuchstudium tragen zu unserer Erfrischung bei, nachdem wir uns viele Stunden lang anstrengen mußten, in Satans feindlicher Welt zu bestehen. Wie erfrischend ist beispielsweise das Studium des Buchs Der größte Mensch, der je lebte! Es hat uns geholfen, ein besseres Verständnis über Jesus, sein Leben und seinen Dienst zu erlangen. Wir haben die angeführten Bibeltexte sorgfältig gelesen, persönliche Nachforschungen angestellt und auf diese Weise viel aus dem Beispiel gelernt, das Jesus hinterlassen hat (Hebräer 12:1-3; 1. Petrus 2:21).
12. Inwiefern ist der Predigtdienst ein Test für unser Geistiggesinntsein?
12 Ein vorzüglicher Test für unser Geistiggesinntsein ist der christliche Predigtdienst. Der richtige Beweggrund — Liebe zu Gott und zum Nächsten — ist erforderlich, um in unserer formellen und informellen Zeugnistätigkeit auszuharren, bei der wir es häufig mit gleichgültigen oder gegnerischen Menschen zu tun haben. Natürlich freut es niemanden, zurückgewiesen zu werden, und doch müssen wir im Predigtdienst damit rechnen. Wir sollten jedoch daran denken, daß es die gute Botschaft ist, die zurückgewiesen wird, nicht wir persönlich. Jesus sagte: „Wenn die Welt euch haßt, wißt ihr, daß sie mich gehaßt hat, bevor sie euch haßte. Wenn ihr ein Teil der Welt wärt, so wäre der Welt das Ihrige lieb. Weil ihr nun kein Teil der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, deswegen haßt euch die Welt. ... Alle diese Dinge aber werden sie euch um meines Namens willen antun, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat“ (Johannes 15:18-21).
Taten sprechen lauter als Worte
13. Wie kann ein Familienmitglied dem Geistiggesinntsein der ganzen Familie schaden?
13 Was geschieht in einer Familie, wenn ein Familienmitglied nicht darauf bedacht ist, das Haus in einem sauberen und reinen Zustand zu bewahren? An einem Regentag achten alle sorgfältig darauf, keinen Schmutz ins Haus zu tragen — mit Ausnahme des Nachlässigen. Fußspuren im ganzen Haus zeugen von seiner Achtlosigkeit, durch die er anderen zusätzliche Arbeit macht. Genauso verhält es sich mit dem Geistiggesinntsein. Eine selbstsüchtige oder nachlässige Person kann den Ruf der Familie beflecken. Alle in der Hausgemeinschaft, nicht nur die Eltern, sollten sich bemühen, Christi Gesinnung widerzuspiegeln. Wie erfrischend ist es doch, wenn alle zusammenarbeiten und die Aussicht auf ewiges Leben haben! Eine solche Familie ist geistig gesinnt (aber nicht selbstgerecht). In einer Hausgemeinschaft mit dieser Gesinnung sind selten Spuren von geistiger Nachlässigkeit zu finden (Prediger 7:16; 1. Petrus 4:1, 2).
14. Mit welchen materiellen Verlockungen möchte Satan uns ködern?
14 Wir alle haben grundlegende materielle Bedürfnisse, die täglich zur Erhaltung des Lebens gestillt werden müssen (Matthäus 6:11, 30-32). Doch oft werden unsere Bedürfnisse von unseren Wünschen bei weitem übertroffen. Satans System preist uns beispielsweise alle möglichen technischen Spielereien und Geräte an. Würden wir von allem immer das Neueste haben wollen, wären wir niemals zufrieden, da auch das Neue bald überholt ist, sobald wieder ein Modell nach dem allerneuesten Stand der Technik auf den Markt kommt. Die Geschäftswelt hat ein Karussell in Gang gesetzt, das niemals anhält. Sie verleitet uns dazu, nach noch mehr Geld zu streben, um noch mehr Wünsche zu befriedigen. Das kann „viele unsinnige und schädliche Begierden“ nach sich ziehen oder zu „dummen und schädlichen Wünschen“ Anlaß geben. Es kann zu einem unausgeglichenen Leben führen, in dem immer weniger Zeit für die geistige Betätigung ist (1. Timotheus 6:9, 10, Gute Nachricht für Sie).
15. In welcher Hinsicht ist das Beispiel des Familienhaupts bedeutsam?
15 Auch in Verbindung damit ist es höchst bedeutsam, welches Beispiel das Haupt der christlichen Familie gibt. Seine ausgeglichene Einstellung zu seinen Verantwortlichkeiten auf weltlichem und religiösem Gebiet sollte die übrigen Familienmitglieder günstig beeinflussen. Es würde sich gewiß schädlich auswirken, wenn der Vater zwar hervorragende Unterweisung vermittelte, es dann jedoch versäumte, seinen eigenen Worten entsprechend zu leben. Kinder durchschauen schnell, ob jemand nach dem Motto lebt: „Folge meinen Worten, aber nicht meinen Taten.“ Ebenso würde ein Ältester oder Dienstamtgehilfe, der andere im Haus-zu-Haus-Dienst ermuntert, doch nur selten einmal mit seinen Angehörigen in diesem Dienst steht, bald an Glaubwürdigkeit verlieren — in der Familie und in der Versammlung (1. Korinther 15:58; vergleiche Matthäus 23:3).
16. Welche Fragen sollten wir uns selbst stellen?
16 Es kann somit von Vorteil sein, unser Leben zu überprüfen. Sind wir darauf bedacht, in der Welt Erfolg zu haben — auf Kosten des geistigen Fortschritts? Geht es mit uns in der Welt bergauf, in der Versammlung dagegen bergab? Behalten wir den Rat des Paulus im Sinn: „Dieses Wort ist zuverlässig. Wenn jemand nach dem Amt eines Aufsehers strebt, begehrt er vortreffliche Arbeit“ (1. Timotheus 3:1). Das Verantwortungsbewußtsein gegenüber der Versammlung sagt mehr über unser Geistiggesinntsein aus als eine Beförderung am Arbeitsplatz. Wir müssen mit Bedacht das Gleichgewicht bewahren, damit uns unser Arbeitgeber nicht so vereinnahmt, als hätten wir uns ihm hingegeben und nicht Jehova (Matthäus 6:24).
Inhaltsvoller Gedankenaustausch fördert das Geistiggesinntsein
17. Was trägt dazu bei, daß in einer Familie echte Liebe entwickelt wird?
17 Millionen von Wohnungen gleichen heutzutage eigentlich nur noch Pensionen. Wieso? Die Familienmitglieder kommen lediglich zum Schlafen und zum Essen dorthin, um anschließend sofort wieder zu gehen. Selten sitzen zum Essen alle gemeinsam an einem Tisch. Man vermißt den Familiensinn. Die Folge? Es mangelt an Gedankenaustausch, an tiefgründigen Gesprächen. Und das kann zu einem schwindenden Interesse an den anderen Familienmitgliedern führen, möglicherweise sogar zu einem Schwinden echter Anteilnahme. Wenn wir einander lieben, nehmen wir uns Zeit zum Reden und zum Zuhören. Wir ermuntern und helfen einander. Dieser Aspekt des Geistiggesinntseins schließt einen inhaltsvollen Gedankenaustausch zwischen den Eheleuten sowie zwischen den Eltern und den Kindern ein.b Es erfordert Zeit und Takt, andere so weit zu bringen, daß sie mit uns über ihre Freuden, Erfahrungen und Probleme sprechen (1. Korinther 13:4-8; Jakobus 1:19).
18. (a) Was ist oft eines der größten Hindernisse für den Gedankenaustausch? (b) Worauf gründet sich ein echtes Verhältnis zueinander?
18 Guter Gedankenaustausch kostet Zeit und Anstrengungen. Man muß sich Zeit reservieren, um miteinander zu reden und einander zuzuhören. Eines der größten Hindernisse dabei ist jener Zeiträuber, der in vielen Wohnungen den Ehrenplatz hat — das Fernsehgerät. Damit stehen wir vor folgender Frage: Beherrscht das Fernsehgerät uns, oder beherrschen wir es? Die Kontrolle über das Fernsehgerät erfordert feste Entschlossenheit — einschließlich der Willenskraft, es auszuschalten. Doch wenn wir es tun, eröffnet sich uns die Möglichkeit, uns unseren Angehörigen sowie unseren Glaubensbrüdern und -schwestern zuzuwenden. Ein vertrautes Verhältnis erfordert guten Gedankenaustausch, damit wir sowohl einander kennenlernen als auch unsere jeweiligen Bedürfnisse und Freuden, und er dient außerdem dazu, unseren Gesprächspartnern zu sagen, wie sehr wir all das Gute schätzen, was für uns getan wird. Ein inhaltsvoller Gedankenaustausch zeigt also, daß uns andere nicht gleichgültig sind (Sprüche 31:28, 29).
19, 20. Was müßten wir tun, um uns um alle in der Familie zu kümmern?
19 Wenn wir uns im Familienkreis umeinander kümmern — das schließt auch ungläubige Familienmitglieder ein —, wird das wesentlich zur Stärkung und Bewahrung unseres Geistiggesinntseins beitragen. Wir werden im Familienkreis folgenden Rat des Petrus beherzigen: „Schließlich seid alle gleich gesinnt, bekundet Mitgefühl, habt brüderliche Zuneigung, zartes Erbarmen, seid demütig gesinnt, vergeltet nicht Schädigendes mit Schädigendem noch Beschimpfung mit Beschimpfung, sondern im Gegenteil, verleiht Segen, weil ihr zu diesem Lauf berufen worden seid, damit ihr Segen erbt“ (1. Petrus 3:8, 9).
20 Wir können heute den Segen Jehovas erhalten, wenn wir uns angestrengt bemühen, unser Geistiggesinntsein zu bewahren, was wiederum dazu führen kann, daß wir in Zukunft seinen Segen erben, und zwar in Form der Gabe des ewigen Lebens auf einer paradiesischen Erde. Es gibt noch mehr, was wir als Familie tun können, um einander in geistiger Hinsicht zu helfen. Im nächsten Artikel wird behandelt, welchen Nutzen es hat, als Familie gemeinsam tätig zu sein (Lukas 23:43; Offenbarung 21:1-4).
[Fußnoten]
a Geistiggesinntsein wird definiert als „Feingefühl oder Treue in Verbindung mit religiösen Werten; die Qualität oder das Wesen der Religiosität“. Eine geistiggesinnte Person ist das Gegenteil von einem fleischlichen, animalischen Menschen (1. Korinther 2:13-16; Galater 5:16, 25; Jakobus 3:14, 15; Judas 19).
b Weitere Empfehlungen in bezug auf den Gedankenaustausch in der Familie enthält Der Wachtturm vom 1. September 1991, Seite 20—22.
Kannst du dich noch erinnern?
◻ Was ist Geistiggesinntsein?
◻ Wie kann ein Familienhaupt das Beispiel Christi nachahmen?
◻ Wie können wir die Angriffe auf unser Geistiggesinntsein abwenden?
◻ Wodurch kann das Geistiggesinntsein einer Familie untergraben werden?
◻ Warum ist ein inhaltsvoller Gedankenaustausch so wichtig?
[Bild auf Seite 12]
Der Besuch des Versammlungsbuchstudiums stärkt die Familie in geistiger Hinsicht