Wie betrachtet ihr euren Königreichssaal?
DEN Königreichssaal könnte man mit einer Oase vergleichen, denn wir werden dort geistig erfrischt. Menschen aller Gesellschaftsschichten suchen dieses Gebäude auf, um von Jehova zu lernen. Sie betrachten es als ein Haus, das ganz und gar der Anbetung unseres Gottes Jehova gewidmet ist.
Betrachtest du den Königreichssaal ebenso? Blickst du erwartungsvoll den Zusammenkünften entgegen, um mit den Brüdern und Schwestern dort Gemeinschaft zu pflegen und dich dort an bestimmten Tätigkeiten zu beteiligen?
Dein Anteil an der Pflege des Königreichssaales
Da der Königreichssaal jede Woche mehrmals benutzt wird, muß er natürlich auch saubergehalten und gepflegt werden. Schätzt du das Vorrecht, dabei mithelfen zu können? Der Königreichssaal sollte in regelmäßigen Abständen geputzt werden, je nachdem wie oft er benutzt wird. Daran können sich alle beteiligen, selbst Kinder. Auf diese Weise werden alle die Verantwortung, die mit der Instandhaltung des Königreichssaales verbunden ist, kennenlernen und werden den Saal noch mehr schätzen. Wie schön ist es doch, einen sauberen und gepflegten Königreichssaal zu betreten und andere in einen solchen Saal einzuladen!
Gewöhnlich übernehmen die Buchstudiengruppen die Putzarbeit. Die Ältesten haben es vielleicht so eingeteilt, daß jede Woche eine andere Gruppe unter der Aufsicht des Buchstudienleiters oder eines anderen Bruders der Gruppe saubermacht. Es kann eine Liste der zu verrichtenden Arbeiten ausgehängt werden. Die für die Arbeit benötigten Materialien und Geräte sollten zur Verfügung stehen. Ein Dienstamtgehilfe kann die allgemeine Aufsicht über das, was zur Instandhaltung des Königreichssaales getan werden muß, führen, zum Beispiel Reinigungsmaterial bestellen und überprüfen, was zur Instandhaltung benötigt wird. Da sich aber alle an der Pflege des Königreichssaales beteiligen, wird die Last nicht nur auf ganz wenigen ruhen.
Man sollte auf das allgemeine Aussehen des Königreichssaales achten. Muß er innen oder außen gestrichen werden? Sind Reparaturen erforderlich? Ist auf dem Hof oder auf dem Parkplatz etwas in Ordnung zu bringen? Wenn Rasen oder Sträucher vorhanden sind, müssen diese regelmäßig gepflegt werden. Erlauben es die finanziellen Mittel der Versammlung, den Innenraum noch ansprechender zu gestalten? Oft sind es nur kleine Dinge, die verhältnismäßig billig sind, aber die Ausstattung wesentlich verschönern. Denkt daran, daß ein sauberer Versammlungsraum, der praktisch eingerichtet ist und richtig gepflegt wird, ein günstiges Licht auf Jehova und sein Volk wirft.
Instandhaltungsarbeiten können auf ein Minimum beschränkt bleiben, wenn es alle sorgfältig vermeiden, Einrichtungsgegenstände oder Möbel zu beschädigen. Abfälle sollte man nie dadurch verschwinden lassen, daß man sie auf oder unter dem Sitz liegenläßt. Und wie ihr wißt, ist die Pflege des Bodens, besonders eines Teppichbodens, sehr schwierig, wenn man Abfälle auf den Boden fallen läßt, Babymilch darauf verspritzt oder beim Betreten des Saales seine Schuhe nicht abstreift. Wände und Stühle können leicht verschmutzt oder beschädigt werden, insbesondere durch Kinder, die mit Kugelschreibern malen. Der biblische Rat ist, daß auch kleine Kinder in den Zusammenkünften zuhören und lernen (5. Mose 31:12, 13). Durch Unvorsichtigkeit kann ein häßlicher Schmutzfleck entstehen, dessen Beseitigung viel Zeit und Geld kostet. Wenn jeder etwas achtsam ist, werden alle dankbar sein.
Kinder und Jugendliche sind im Königreichssaal gern gesehen. Sie sollten bei ihren Eltern sitzen, wenn sie in Jehovas Wort unterwiesen werden, und lernen, wie sie in jungen Jahren wirkungsvolle Lobpreiser Jehovas sein können. Sich im Königreichssaal aufzuhalten ist jedoch nicht dasselbe, wie zu Hause oder auf dem Spielplatz zu sein. Die Eltern haben die Verantwortung, im Saal auf ihre Kinder zu achten und sie zu beaufsichtigen. Unnötige Ausflüge auf die Toilette oder Spielen vor und nach den Zusammenkünften sollte untersagt werden. Unordentliche Kinder, denen „freier Lauf gelassen wird“, bereiten ihren Eltern Schande (Spr. 29:15). Seid empfänglich und dankbar, wenn Älteste mit euch darüber sprechen, denn sie sind daran interessiert, daß der Königreichssaal in einem Zustand erhalten bleibt, der der reinen Anbetung Jehovas am Ort würdig ist.
Auf Ausdehnung bedacht sein
Da die Zahl der Anwesenden bei den Zusammenkünften der Zeugen Jehovas ständig steigt, kommt unweigerlich die Zeit, da man sich damit befassen muß, einen neuen Königreichssaal zu beschaffen. Viele Königreichssäle sind bereits überfüllt. Das zeigt, daß man nicht auf kurze Zeit planen sollte, was sonst dazu führen könnte, daß der Königreichssaal schon fast zu klein wird, bevor er überhaupt fertiggestellt ist. Es besteht auch die Gefahr, daß man zu lange wartet, bevor man sich nach einer Möglichkeit für einen neuen Königreichssaal umsieht und die Voraussetzung für eine künftige Ausdehnung schafft. Wir müssen vorausblicken. Zwar wissen wir, daß wir in der Zeit des Endes weit vorgerückt sind und die „große Drangsal“ nahe ist, doch wissen wir nicht, wie nahe, und daher sollten wir so planen, daß wir mit voller Kraft tätig sind, wenn das Ende dieses Systems hereinbricht.
Von Fall zu Fall sind die gegebenen Verhältnisse sowie die gegenwärtigen und zu erwartenden Bedürfnisse anders. In einigen Ländern ist es günstiger, einen Saal zu mieten, während es in vielen Ländern für Versammlungen praktischer ist, ein Grundstück zu kaufen und einen Saal zu bauen, der ihren Bedürfnissen angemessen ist.
Wer macht in solchen Fällen die Planungen? Alle Ältesten sollten sich dafür verantwortlich fühlen. Diese Angelegenheit sollte von Zeit zu Zeit zur Tagesordnung ihrer Besprechungen gehören. Wie bereiten wir uns vor, um uns der zu erwartenden Mehrung anzunehmen? Der Königreichssaal wird vielleicht schon von zwei oder drei Versammlungen benutzt. Ist ein neuer Saal nötig? Wann? Die eine Versammlung sollte sich nicht auf den Standpunkt stellen, sie habe einen Saal und es sei Sache der anderen Versammlung oder der beiden anderen Versammlungen, sich um einen neuen Saal zu kümmern. So etwas wäre engstirnig und kurzsichtig. Alle sollten sich vielmehr fragen, was sie tun können, um sich der großen Zunahme anzunehmen, mit der Jehova seine Organisation heute segnet.
Die Ältesten oder die von ihnen bestimmten Personen werden zwar die Initiative ergreifen und sich auf die Suche nach einem Baugrund machen, doch können alle nach entsprechenden Möglichkeiten Ausschau halten. Manchmal wird passender Baugrund in Form einer Schenkung zur Verfügung gestellt. Es kommt jedoch nicht nur darauf an, daß Land durch eine Schenkung oder einen Kauf erworben wird. Man muß sich auch fragen, in welcher Gegend das Grundstück liegt. Baugrund mag in der einen Gegend billiger sein. Ist aber den Interessen der Versammlung am besten gedient, wenn der Saal dort gebaut wird? Es müssen Bebauungspläne berücksichtigt werden, und manchmal bestehen Einschränkungen bezüglich dessen, was auf einem Grundstück errichtet werden darf. Welche Vorschriften für Parkplätze sind einzuhalten? Wie verhält es sich mit der Kanalisation, dem Wasseranschluß und anderen Installationen? Die Versammlung sollte sicher sein, daß auf dem Grundstück ein Königreichssaal von entsprechender Form und erforderlicher Größe errichtet werden darf und daß es möglich ist, einen eindeutigen Rechtsanspruch auf das Land zu erhalten.
Mitunter hielten es Versammlungen für praktisch, ein bereits bestehendes Gebäude zu kaufen und es unter Berücksichtigung der Bebauungsvorschriften umzubauen, so daß es den Bedürfnissen der Versammlung entsprach. Versäumt aber nicht, solche Gebäude und die vorhandenen Installationen sorgfältig zu überprüfen.
Den Königreichssaal finanzieren
Wenn in der Versammlung über die Möglichkeit gesprochen wird, einen Königreichssaal zu beschaffen, stellt ihr vielleicht fest, daß ihr persönlich durch eine Schenkung etwas zu dem Projekt beitragen könnt oder durch Geld, das ihr zur Zeit nicht benötigt und in Form eines Darlehens zur Verfügung stellen könnt. Und vielleicht erwägt ihr, wieviel ihr außerdem noch regelmäßig jeden Monat mit dem Segen Jehovas dafür spenden könnt. Da es sich dabei nicht um einen Zehnten oder einen Festbetrag handelt, sondern um eine völlig freiwillige Gabe, mögen die Ältesten alle mit der Versammlung Verbundenen um Angaben darüber bitten, damit sie leichter planen können. Zettel, auf denen der Betrag steht, die aber nicht unterschrieben zu werden brauchen, würden für diesen Zweck genügen.
Wenn der Betrag bekannt ist, den die Versammlung aufbringen kann, mag sie feststellen, daß sie weitere Mittel benötigt. Viele Versammlungen lassen sich von der Gesellschaft ein Darlehen vermitteln. Falls man dies ebenfalls zu tun wünscht, kann die Versammlung an die Wachtturm-Gesellschaft schreiben, und es wird ihr Auskunft darüber erteilt werden.
Drei Nachbarversammlungen in einer Stadt in den Vereinigten Staaten sind ein Beispiel dafür, was getan werden kann, um mehr Raum zu schaffen und ein solches Bauvorhaben zu finanzieren. Die meisten Verkündiger gehörten ursprünglich zu ein und derselben Versammlung. Es schien ratsam einen Königreichssaal in einem anderen Teil der Stadt, im Gebiet einer dieser Versammlungen, zu planen. Was konnte man zur Unterstützung dieser Versammlung tun?
Alle Ältesten besprachen gemeinsam eine Reihe von Möglichkeiten. Den Versammlungen stand nicht viel Geld zur Verfügung, das als Spende für den neuen Saal hätte dienen können. Aber die Hypothek auf dem gegenwärtigen Königreichssaal war fast abgezahlt. Alle hatten sich daran beteiligt. Warum also nicht ein weiteres Darlehen aufnehmen? Sie taten es, und auf diese Weise erhielt die Versammlung, die einen neuen Saal zu bauen plante, einen schönen Zuschuß. Dadurch wurden die Hypothekenzahlungen für den neuen Saal so niedrig gehalten, daß die Versammlung, die ihn benutzte, dafür aufkommen konnte. Und die beiden anderen Versammlungen, die im ersten Saal blieben, übernahmen bereitwillig und liebevoll die Rückzahlungen für das neue Darlehen, statt nur die ursprüngliche Hypothek abzuzahlen und sich nicht verpflichtet zu fühlen, bei der Finanzierung des neuen Königreichssaales mitzuhelfen. Diese Erfahrung ist typisch für viele Versammlungen, die in fortschrittlicher Weise vorausblicken und im Hinblick auf die stetige Zunahme am Ort planen.
An anderen Orten konnten Versammlungen, nachdem sie die Hypothek auf ihrem Saal vollständig abgezahlt hatten, ein Bankkonto, vielleicht ein Sparkonto, als „Baufonds“ eröffnen und so im Hinblick auf die Zeit, da Geld zum Bau eines weiteren Königreichssaales in der Nähe benötigt werden würde, überschüssige Spenden auf der Bank anlegen. Oder die Versammlung kann das zu diesem Zweck gespendete Geld so lange, bis es benötigt wird, der Gesellschaft zur Förderung des Königreichswerkes vorübergehend als „bedingte Spende“ zur Verfügung stellen. Dieser Baufonds bzw. die „bedingte Spende“ ist in der Kontenführung der Versammlung zu erfassen.
Einen neuen Königreichssaal bauen
Der Bau sollte sorgfältig durchdacht werden. Oft ist es ratsam, die Dienste eines Architekten in Anspruch zu nehmen, der Pläne zeichnet und mit den Baubehörden der Stadt oder des Kreises zusammenarbeitet, um die Pläne genehmigen zu lassen. An einigen Orten mag dies gesetzlich vorgeschrieben sein. Andere Säle zu besichtigen und deren Pläne einzusehen, falls solche vorliegen, kann sich als sehr nützlich erweisen. Brüder und Schwestern können den Ältesten Anregungen geben, und diese sollten bei ihren Entscheidungen vernünftigerweise Brüder der eigenen oder einer anderen Versammlung zu Rate ziehen, die Erfahrung im Grundstückskauf und im Bauen haben. Wie dabei vorzugehen ist, kann dem Memorandum über die Beschaffung von Königreichssälen, das allen Versammlungen zugestellt wird, entnommen werden.
Die Kosten des Bauvorhabens können je nach der Art des Gebäudes, das die Versammlung wünscht und sich leisten kann, geschätzt werden. Man sollte stets darauf bedacht sein, das Geld vernünftig zu verwenden, doch ein billiges Gebäude mag auf lange Sicht in der Unterhaltung teurer kommen, als wenn man von Anfang an etwas mehr Geld ausgibt, um es stabiler oder groß genug zu bauen oder eine bessere Ausstattung zu haben. Man sollte auch darauf achten, der Versammlung keine unvernünftige finanzielle Last aufzubürden. Der Königreichssaal soll zwar gefällig aussehen, doch wäre es keine praktische Weisheit, großzügig Geld für eine schönere äußere Gestaltung auszugeben, während man mit den Einrichtungen knausert, die Woche für Woche ausreichend und zuverlässig einsatzfähig sein müssen. Zum Beispiel benötigt man eine gute Beleuchtung, Lautsprecheranlage, Heizung, Belüftung und Bestuhlung, wenn alle Anwesenden vollen Nutzen aus den Zusammenkünften ziehen sollen.
Oft werden es die Ältesten als ratsam empfinden, zur Beaufsichtigung der Bauarbeiten ein Baukomitee auszuwählen und einen Bruder als Vorsitzenden zu bestimmen, der alles koordiniert. Es ist wichtig, daß für dieses Komitee möglichst Brüder ausgewählt werden, die schon Erfahrung im Bauen und in geschäftlichen Angelegenheiten haben. Allgemeine Entscheidungen über die Bautätigkeit können von Tag zu Tag vom Baukomitee in Übereinstimmung mit den Plänen und Wünschen der Versammlung getroffen werden. Doch sollte das Baukomitee mit der Ältestenschaft gut zusammenarbeiten, gegenüber der es verantwortlich ist und von der es Rat einholt. Die Ältesten werden alle Entscheidungen treffen, die mit größeren Veränderungen zusammenhängen, die als notwendig erachtet werden, oder mit ungewöhnlichen Entwicklungen, über die die Ältesten unterrichtet werden sollten. Es ist verständlich, daß sich im Laufe der Bauzeit an den ursprünglichen Schätzungen zufolge steigender Kosten und unvorhergesehener Schwierigkeiten einiges ändert.
Wenn sich zwei oder mehr Versammlungen entschließen, bei der Beschaffung eines Saales zusammenzuarbeiten, sollten alle Ältesten eingehend besprechen, was geplant ist, und sich über die Art des Gebäudes die ungefähren Kosten, die Finanzierung usw. einigen. Die betreffenden Versammlungen sollten von ihrer Ältestenschaft deutlich über die Empfehlungen unterrichtet werden, so daß aufgrund vernünftiger Informationen von jeder Versammlung eine endgültige Entscheidung getroffen werden kann. Die grundlegende Zustimmung zur Zusammenarbeit am Bauvorhaben sowie die allgemeine Vorstellung über dessen Ausführung sollten schriftlich festgehalten und von allen Ältesten unterzeichnet werden, nachdem die betreffenden Versammlungen zugestimmt haben. Die erforderliche gute Zusammenarbeit zwischen den Ältestenschaften und den betreffenden Versammlungen kann nicht genug betont werden.
Die Ältestenschaften mögen entscheiden, ob die Bauarbeiten ausschließlich von Brüdern verrichtet werden oder ob es die Umstände nahelegen, mit einer Baufirma einen Vertrag abzuschließen. Oder vielleicht können einige Arbeiten von Brüdern verrichtet werden, während bestimmte Installationen von Firmen in Teilleistung ausgeführt werden können. Verstehst du etwas vom Zimmern, Mauern, Klempnern oder von anderen handwerklichen Arbeiten? Wenn ja, so kannst du wahrscheinlich sehr gute Hilfe leisten. Du brauchst allerdings kein gelernter Arbeiter zu sein, um dabei mitzuhelfen. Es gibt auch viele andere Arbeiten zu tun: Das Gelände muß vorbereitet werden, Materialien sind zu besorgen, es müssen bestimmte Dinge installiert werden, es gibt zu putzen usw. Schwestern können bei leichteren Arbeiten mithelfen und z. B. das Essen für die Arbeiter zubereiten. Wenn die freiwilligen Helfer aus der eigenen Versammlung und aus Nachbarversammlungen richtig eingesetzt werden, kann das Beispiel des Baues der Stiftshütte in der Wildnis und das der Errichtung des Tempels Salomos nachgeahmt werden. In beiden Fällen wirkten vortreffliche Handwerker aus dem Volke Jehovas mit (2. Mose 35:34, 35; 2. Chron. 2:11-16).
Es ist wünschenswert, die Arbeiten am Königreichssaal so schnell wie möglich abzuschließen, so daß das Predigtwerk nicht ungebührlich darunter leidet. Die Ältestenschaft sollte darauf achten, daß regelmäßig Gelegenheit besteht, sich am Predigtdienst zu beteiligen. Einige Verkündiger, die nicht viel bei den Bauarbeiten mithelfen können, stellen vielleicht fest, daß sie während dieser Zeit mehr Predigtdienst verrichten können. Man sollte natürlich darauf achten, daß niemand so hart am Königreichssaal arbeitet, daß er seine Familie vernachlässigt. Ein guter Zeitplan wird in dieser Hinsicht eine Hilfe sein, so daß das Familienstudium und der Besuch der Zusammenkünfte nicht zu kurz kommen und auch Predigtdienst verrichtet werden kann, wenngleich während der Bauzeit in etwas eingeschränktem Maße. Man mag viele Stunden lang hart arbeiten müssen, um das Bauvorhaben zu Ende zu führen, aber Jehova segnet alle, die ihm mit ganzer Seele dienen (Kol. 3:23, 24).
Während ihr gemeinsam am Königreichssaal baut, werden sich viele Gelegenheiten ergeben, die Früchte des Geistes zu offenbaren, besonders Liebe, Geduld, Milde und Selbstbeherrschung (Gal. 5:22, 23). Gewöhnlich gibt es gute Gründe, weshalb etwas nicht genauso getan wird, wie es eurer Meinung nach getan werden müßte. Wer dies berücksichtigt und daran denkt, daß etwas Bestimmtes oft auf vielerlei Weise ausgeführt werden kann, hat es leichter, mit denen zusammenzuarbeiten, die mit der Beaufsichtigung der Arbeit beauftragt worden sind.
Nach Abschluß der Bauarbeiten ist es angebracht, ein Programm für die Bestimmungsübergabe aufzustellen. Die Ältestenschaft kann entscheiden, was sie für passend hält. Für diesen Anlaß könnte ein Wochenende gewählt werden. Viele Versammlungen haben einen „Tag der offenen Tür“, an dem die Leute vom Ort das neue Gebäude besichtigen können. Es bleibt der Versammlung überlassen, ob sie zu diesem Zweck Einladungen drucken läßt, die das Programm enthalten. Für gedruckte Programme müßte am Ort gesorgt werden, da die Gesellschaft diese nicht druckt. Einige Versammlungen ziehen es vor, vor der Ansprache zur Bestimmungsübergabe einige Erfahrungen über den Bau des Königreichssaales zu erzählen sowie einen Bericht über die Geschichte der Versammlung zu geben. Falls die Bestimmungsübergabe am Samstag stattfindet, könnte für Sonntag außer dem Wachtturm-Studium ein besonderer öffentlicher Vortrag geplant werden.
Die Unterhaltung des Königreichssaales
Wem gehört der Königreichssaal? Keine Versammlung sollte eigentlich der Meinung sein, der Königreichssaal „gehöre“ ihr. Er ist der Anbetung Jehovas gewidmet. Der Versammlung, die ein Gebäude beschafft, ist mit dem Saal ein Gut anvertraut worden, und die Ältestenschaft hat die Verantwortung, auf vernünftige Weise für die Unterhaltung des Königreichssaales zu sorgen, so daß den Königreichsinteressen am besten gedient ist.
Oftmals kommen mehrere Versammlungen in ein und demselben Königreichssaal zusammen, um das Gebäude wirklich zu nutzen und die Ausgaben niedrig zu halten. Daß eine Versammlung als Besitzerin des Saales auftritt, bedeutet nicht, daß diese Versammlung, weil sie die materiellen Verpflichtungen übernommen hat, einseitig entscheiden kann, wann die Zusammenkünfte aller Versammlungen, die im Königreichssaal zusammenkommen, stattfinden sollten oder wieviel jede Versammlung zur Abzahlung der Hypothek und zur Begleichung der Unterhaltungskosten zu zahlen hat.
Wie können diese Fragen unter liebevoller Rücksichtnahme auf alle entschieden werden? Einige Versammlungen, die gemeinsam ein und denselben Saal benutzen, erachten es als das beste, daß alle Ältesten der betreffenden Versammlungen zusammenkommen und über die mit dem Königreichssaal zusammenhängenden Fragen entscheiden. Auf diese Weise bleiben Probleme, die sich durch mangelhaftes Aussprechen oder unzureichendes Berücksichtigen der Standpunkte ergeben mögen, auf ein Mindestmaß beschränkt. So teilen sich die betreffenden Versammlungen in die Benutzung des Saales, der dem Dienst Jehovas gewidmet ist, und in die Aufgabe, ihn in gutem Zustand zu halten. Durch diese Regelung hat keine Versammlung den Vorrang, während die anderen lediglich „Mieter“ wären. Es wäre gut, solche Vereinbarungen schriftlich festzuhalten und eine Kopie in jeder Versammlungsablage aufzubewahren, denn einige Älteste mögen wegziehen, und nachfolgende Älteste mögen nichts von einer mündlichen Vereinbarung wissen.
Wenn der Königreichssaal nur von einer Versammlung benutzt wird, können die Ältesten erwägen, welche Zeiten sich am besten für die Zusammenkünfte eignen, und ihre Empfehlungen der Versammlung vorlegen, die sie besprechen, möglicherweise ändern und (durch Stimmenmehrheit der Gott hingegebenen Verkündiger) darüber eine endgültige Entscheidung treffen wird, die für die Mehrheit so günstig wie möglich ist. Haben jedoch mehrere Versammlungen ihre Zusammenkünfte in dem Saal, so mögen die Ältesten aller Versammlungen gemeinsam die bevorzugten Zusammenkunftszeiten besprechen und die für alle Betroffenen günstigsten Vorkehrungen ausarbeiten. Wenn Zusammenkunftszeiten zur Auswahl stehen, wäre die Auswahl nicht nur Sache der Ältesten, sondern darüber hätte jede Versammlung zu entscheiden.
Einige Versammlungen finden es wünschenswert, abwechselnd jedes Jahr die Zusammenkunftszeiten zu ändern oder diese Möglichkeit zu bieten. Eine gute Absprache und Zusammenarbeit tragen zu gegenseitigem Verständnis und allseitiger Zufriedenheit bei und lassen nicht das Gefühl aufkommen, die eine Versammlung habe stets bestimmte Vorteile. Gute Zusammenarbeit ist auch in Verbindung mit den Zusammenkünften während des Besuchs des Kreisaufsehers, bei Hochzeitsansprachen und dergleichen erforderlich.
Ebenso können erst einmal alle Ältesten zusammenkommen und ein Komitee von Ältesten bilden, die über die nötigen Kenntnisse für die tägliche Pflege und die Unterhaltung des Saales verfügen. Dadurch erübrigt sich, daß die ganze Ältestenschaft (oder alle Ältestenschaften, falls mehr als eine Versammlung betroffen ist) häufig zusammenkommen muß, um gewöhnliche Fragen, die mit der allgemeinen Pflege und der Unterhaltung des Saales zusammenhängen, zu entscheiden und die damit verbundenen Rechnungen zu bezahlen. Es können Richtlinien festgelegt werden, zum Beispiel, bis zu welchem Betrag Ausgaben zur normalen Unterhaltung des Saales keiner besonderen Genehmigung bedürfen.
Treten schwierige Fragen oder unvorhergesehene größere Ausgaben auf, so könnten diese Angelegenheiten der Gesamtheit der Ältesten zur Entscheidung vorgelegt werden. Sind die Ältesten der Meinung, daß eine größere Ausgabe ratsam wäre, so können sie ihre Empfehlung und die damit zusammenhängenden Fakten, einschließlich der zu erwartenden Kosten, den betreffenden Versammlungen unterbreiten. Die Versammlungen können dann eine endgültige Entscheidung treffen.
Jede Versammlung könnte einen Betrag genehmigen, den sie regelmäßig zur Unterhaltung des Königreichssaales bereitstellt. Zu diesem Zweck könnten alle Ältesten der Versammlungen, die in dem Saal zusammenkommen, gemeinsam besprechen, welcher Betrag durchschnittlich jeden Monat für die Hypothekenrückzahlung und andere Ausgaben benötigt wird. Gestützt darauf, können die Ältesten der betreffenden Versammlungen entscheiden, was sie ihren Versammlungen empfehlen werden. Jede Versammlung wird dann entscheiden, wieviel jeden Monat gezahlt wird. Falls es erforderlich oder ratsam erscheint, kann jede Versammlung den Betrag, den sie zu diesem Fonds beisteuert, ändern.
Dieser Fonds wird von der Versammlung geführt, die Besitzerin des Saales ist. Es könnte ein besonderes Kontenblatt nur für die Unterhaltung des Königreichssaales geführt werden. Die Einnahmen und Ausgaben sind monatlich in einer Summe auf das reguläre Kontenblatt der Versammlung zu übernehmen. Den Ältesten könnte regelmäßig über die Unterhaltung des Saales berichtet werden, und man könnte dafür Vorkehrung treffen, daß das Konto vierteljährlich überprüft wird.
Der Königreichssaal ist eine Vorkehrung Jehovas, die es uns ermöglicht, zusammenzukommen. Alles, was im Königreichssaal geschieht, ist ein Teil der Vorkehrungen des von Jehova geschaffenen geistigen Paradieses. Es wird allen die Möglichkeit geboten, sich daran zu beteiligen. Doch sollte man diese Vorkehrungen vernünftigerweise nicht als selbstverständlich betrachten. Wir sollten sie schätzen und uns des Königreichssaales gut annehmen. König David sagte: „Ich freute mich, als sie zu mir sprachen: ,Zum Hause Jehovas laßt uns gehen‘“ (Ps. 122:1). Wollen wir daher alle David und andere treue Diener der alten Zeit darin nachahmen, wie sie die Errichtung und die Verwendung von Gebäuden betrachteten, die der wahren Anbetung Jehovas gewidmet waren.