Kannst du dich zur Verfügung stellen?
1 Im Jahre 778 v. u. Z. geschieht etwas Außergewöhnliches. In einer Vision sieht der Prophet Jesaja „Jehova auf einem hohen und erhabenen Thron sitzen“. Dann hört Jesaja, daß die Seraphe die Aufmerksamkeit auf Jehovas Herrlichkeit lenken und sagen: „Heilig, heilig, heilig ist Jehova der Heerscharen.“ Wie ehrfurchteinflößend das gewesen sein muß! In diesem Rahmen stellt Jehova die herausfordernde Frage: „Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen?“ Es wird nicht erklärt, worum es bei diesem Auftrag geht, noch wird gesagt, ob der Freiwillige einen Nutzen davon hat. Doch Jesaja antwortet ohne Zögern: „Hier bin ich! Sende mich“ (Jes. 6:1, 3, 8).
2 Die Bereitschaft, das zu tun, was immer Jehova verlangt, kennzeichnet sein Volk (Ps. 110:3). Und heute ergeht ein besonderer Aufruf an alle, die sich zur Verfügung stellen können. Bist du bereit, wie Jesaja mit einem willigen Geist zu reagieren?
3 Es werden stets Brüder für den Betheldienst benötigt. Diese müssen den brennenden Wunsch haben, die Königreichsinteressen allem voranzustellen, und bereit sein, alles zu tun, was zur Unterstützung des weltweiten Predigtwerkes erforderlich sein mag (Mat. 6:33). Ja, ein Mitglied der Bethelfamilie zu sein gibt jemandem die einzigartige Möglichkeit, Jehova von ganzem Herzen zu dienen. Inwiefern?
4 Was im Bethel getan wird: Denken wir einmal an all das, was in den drei Bethelanlagen in den Vereinigten Staaten, in Brooklyn, Patterson und Wallkill (New York), regelmäßig geleistet wird. Die 5 730 Brüder und Schwestern, aus denen sich die Bethelfamilie an diesen drei Orten zusammensetzt, dürfen die Klasse des treuen und verständigen Sklaven sowie dessen leitende Körperschaft unmittelbar dabei unterstützen, Bibeln und bibelerklärende Literatur für den Predigtdienst in aller Welt und für das persönliche Studium herzustellen (Mat. 24:45). Die Bethelfamilie in Selters, zu der zirka 1 100 Brüder und Schwestern gehören, ist gleichfalls in diesem Sinne tätig. Beispielsweise hat sie im letzten Dienstjahr mit vereinten Kräften 10 097 467 Bücher, 16 087 951 Broschüren, 192 566 190 Zeitschriften und 2 223 704 Kassetten produziert und versandt. Es werden enorme Anstrengungen gemacht, für diese Veröffentlichungen ‘gefällige Worte zu finden und die richtigen Worte der Wahrheit niederzuschreiben’ (Pred. 12:9, 10). Auch die weltweit über 1 900 Mitarbeiter in den Übersetzungsabteilungen, die sich daran beteiligen, Literatur in über 300 Sprachen herzustellen, erhalten Anleitung. Die leitende Körperschaft unternimmt viel, um die Arbeit zu koordinieren, die in den weltweit 111 Zweigbüros erledigt wird. Den Zweigen, die sich mit der Planung und dem Bau von weiteren Bethelheimen und Kongreßsälen sowie den derzeit benötigten 15 248 Königreichssälen in Ländern mit begrenzten Mitteln befassen, wird von Brooklyn aus ebenfalls geholfen. Für das Drucken und Versenden der Literatur, für die Reinigung, die Instandhaltung, die Zubereitung der Mahlzeiten, den Einkauf, die Gesundheitspflege und etliche weitere Tätigkeiten sind viele Freiwillige erforderlich.
5 All diese Arbeiten zu verrichten ist zwar eine gewaltige, aber in geistiger Hinsicht befriedigende Aufgabe. Zu wissen, daß man seine ganze Kraft und Energie zur Förderung der Predigt- und Lehrtätigkeit einsetzt, bereitet große Freude. Der Betheldienst trägt dazu bei, daß wir Jehovas Organisation immer genauer kennenlernen. Wir werden daran erinnert, daß der Psalmist die Israeliten ermunterte, das irdische Zentrum der theokratischen Herrschaft ihrer Zeit genauer kennenzulernen (Ps. 48:12, 13).
6 Segnungen des Betheldienstes: Wie denken Bethelmitarbeiter über ihre Dienstvorrechte? Beachten wir die folgenden Äußerungen jüngerer und älterer Mitglieder der Bethelfamilie. Jemand, der seit drei Jahren im Bethel ist, sagte: „Im Bethel zu dienen hat mein Verhältnis zu Jehova gefestigt. Je länger ich hier tätig bin und je besser ich verstehe, wie im Bethel alles abläuft, um so mehr lerne ich über Jehovas Persönlichkeit. Der Betheldienst hat mir auch die Augen dafür geöffnet, daß Jehova Menschen gebraucht — Menschen von allen Arten. Und man muß nicht vollkommen sein, um ihm zu gefallen.“
7 Ein junger Bruder erinnert sich: „Ich weiß noch, wie ich gedacht habe, daß es schön wäre, in der neuen Welt den Treuen aus alter Zeit sagen zu können: ‚Ich war als junger Mensch im Bethel und nicht draußen, um reich zu werden.‘“
8 Ein anderer junger Bruder denkt an die Schulung, die er erhalten hat: „Mich selbst besser kennenzulernen und festzustellen, an welchen Eigenschaften ich noch arbeiten muß, und das auch zu tun, ist sehr segensreich gewesen. Ich denke, daß ich Jehova jetzt besser dienen kann. Ich stelle fest, daß ich etwas geduldiger geworden bin, mich besser beherrschen kann und zu anderen liebevoller bin.“
9 Eine Schwester denkt daran, wie sie bis jetzt gesegnet worden ist: „Durch die geistigen Programme habe ich mehr über Jehova gelernt und darüber, wie ich ihn in meinem Denken, in meinen Gefühlen und durch meine Taten besser nachahmen kann. Und weil diese Schulung andauert, werde ich auch weiter gesegnet.“
10 Ein Bruder, der schon länger als 43 Jahre im Bethel tätig ist, sagte, daß es — im Gegensatz zur Ansicht einiger — im Bethel anders zugeht als in einem Kloster, und fuhr fort: „Wir erreichen viel, weil unser Leben planvoll abläuft. ... Es gab bei mir keinen Arbeitstag, an dem ich mich nicht über meine Arbeit freute. Warum nicht? Nun, wenn wir uns mit ganzem Herzen für Jehova einsetzen, haben wir das befriedigende Gefühl, ‘getan zu haben, was wir zu tun schuldig gewesen sind’“ (Luk. 17:10).
11 Ein anderer Bruder, der seit 62 Jahren im Bethel dient, sagte: „Ich bin fest davon überzeugt, daß das Bethel der beste Platz der Welt ist, bis die Erde ein Paradies wird. Ich habe es keinen Augenblick bereut, den Vollzeitdienst zu meiner Lebensaufgabe gemacht zu haben. Welch eine Freude ist es doch gewesen, das großartige Wachstum der irdischen Organisation Jehovas zu erleben und daran teilzuhaben! Es ist mein Entschluß, mit Jehovas Hilfe weiterhin im Bethel zu bleiben und mich völlig für die fortschreitenden Königreichsinteressen einzusetzen.“
12 Diese Bethelmitarbeiter haben nur ein paar von vielen Segnungen erwähnt, die du erhalten kannst, wenn du dich für den Betheldienst zur Verfügung stellst. Doch wie bei allen Dienstvorrechten sind zuerst bestimmte Voraussetzungen dafür zu erfüllen. Was ist unter anderem erforderlich, um ein Mitglied der Bethelfamilie zu werden?
13 Erfordernisse für den Betheldienst: Die grundlegenden Voraussetzungen für Bewerber um den Betheldienst sind im Kasten aufgeführt. Außerdem ist es wichtig, daß man bereit ist, hart zu arbeiten, und nicht Vergnügungen liebt (2. Tim. 3:4; 1. Kor. 13:11). Mitglieder der Bethelfamilie sollten Geistesmenschen sein, die gute Studiengewohnheiten entwickelt und „zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht“ ihr Wahrnehmungsvermögen geschult haben (Heb. 5:14). Sie sollten ihre christliche Reife bereits in allen Bereichen des Lebens bewiesen haben — dazu gehören auch die äußere Erscheinung sowie die Wahl der Musik und der Unterhaltung. Willige Bethelmitarbeiter dienen dort, wo sie gerade benötigt werden. Jüngeren werden gewöhnlich Aufgaben übertragen, die mit körperlicher Arbeit verbunden sind, wozu das Drucken und das Versenden der Literatur gehört, die Instandhaltung, Arbeiten im Haushalt, bei der Reinigung, in der Wäscherei und die Zubereitung der Mahlzeiten (Spr. 20:29). Anders als bei weltlicher Arbeit ist jede Aufgabe befriedigend, weil sie heiliger Dienst ist, der Jehova verherrlicht (Kol. 3:23).
14 Diejenigen, die ins Bethel eingeladen werden, sollten mindestens ein Jahr bleiben. So können sie zu produktiven Arbeitern geschult werden. Wir hoffen, daß sie das Bethel zu ihrem Zuhause machen können. Es ist die Liebe zu Jehova, die Angehörige der Bethelfamilie veranlaßt, das Königreichswerk den eigenen Interessen voranzustellen, und das gefällt Jehova (Mat. 16:24).
15 Aktueller Bedarf: Wegen der Art der Arbeiten, die im Bethel erledigt werden, benötigen wir gegenwärtig hauptsächlich ledige Brüder. Da allgemeine Pioniere bereits im Vollzeitdienst stehen, werden sie bevorzugt, auch wenn das kein Erfordernis ist. Gelegentlich kann sich eine Möglichkeit für ledige Schwestern oder Ehepaare ergeben, die zwischen 19 und 35 Jahre alt sind und über bestimmte Fertigkeiten verfügen, die im Bethel benötigt werden. Außerdem werden einige Brüder und Schwestern, die im Bethel nutzbare spezielle Fertigkeiten und eine besondere Ausbildung haben, ermuntert, sich zu bewerben, auch wenn sie ein wenig älter als 35 Jahre sind. Dazu gehören beispielsweise Zahnärzte, Ärzte, Bauingenieure und Techniker, Computerfachkräfte, examinierte Pflegekräfte, Kfz-Mechaniker, Bauhandwerker und Elektrotechniker, um nur einige zu nennen. Wir raten jedoch niemandem, eine besondere Ausbildung oder Schulung anzustreben, um für den Betheldienst bevorzugt in Betracht zu kommen. Wer bereits eine besondere Ausbildung abgeschlossen hat — vielleicht, bevor er die Wahrheit kennenlernte —, kann seiner Bethelbewerbung einen detaillierten Lebenslauf beifügen.
16 Sei nicht entmutigt, wenn du nicht ins Bethel eingeladen wirst, nachdem du dich beworben hast. Du kannst dich jedes Jahr erneut bewerben.
17 Jehova in enger Gemeinschaft mit Christi Brüdern zu dienen ist ein einzigartiges Vorrecht für Bethelmitarbeiter. Die leitende Körperschaft schätzt den Geist der Selbstaufopferung aller, die sich zur Verfügung stellen, um den Bedürfnissen der weltweiten Bruderschaft zu dienen (Phil. 2:20-22; 2. Tim. 4:11).
18 Ihr Jugendlichen, bereitet euch jetzt auf den Betheldienst vor: Die Vorbereitung auf den Betheldienst beginnt lange vor Erreichen des Mindestalters von 19 Jahren. Wie können sich Jugendliche auf den Betheldienst vorbereiten? Jesus sagte: „Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug habe, ihn zu vollenden?“ (Luk. 14:28). Wie wichtig ist es doch, daß Jugendliche genau darauf achten, wie sie für ihre Zukunft im Dienst Jehovas bauen, denn für den Erfolg eines Bauprojekts sind Vorbereitung und Planung unerläßlich. Eine solide Grundlage muß früh im Leben gelegt werden, damit junge Leute geistige Ziele erreichen. Wie gut legst du als Jugendlicher deine Grundlage? Wenn du gern im Bethel dienen möchtest, wird es dir nützlich sein, folgendes zu berücksichtigen.
19 Für dieses besondere Dienstvorrecht „Raum schaffen“: Nach Matthäus 19:12 ermunterte Jesus seine Jünger, für die Ehelosigkeit ‘Raum zu schaffen’. Warum? Nicht aus persönlichen Gründen, sondern „wegen des Königreiches der Himmel“. Ebenso ermunterte Paulus zur ‘ständigen Dienstbereitschaft für den Herrn, ohne sich ablenken zu lassen’ (1. Kor. 7:32-35). Leider lassen sich etliche das Vorrecht entgehen, als ledige Männer im Bethel zu dienen, weil sie bereits in jungen Jahren die Ehe anstreben. Wir möchten unsere jüngeren Brüder ermuntern, den Vollzeitdienst anzustreben, solange sie noch keine Familienpflichten haben. Wenn sie dann nach einer gewissen Zeit heiraten möchten, sind sie bessere Ehemänner, weil sie mehr Erfahrung im Leben und im christlichen Dienst haben. Manche haben geheiratet, nachdem sie eine Reihe von Jahren im Bethel tätig waren, und sie dürfen als Ehepaar dort weiter dienen. Sollten sie später andere Vorrechte erhalten, zum Beispiel den Reise- oder Missionardienst, bereuen sie es bestimmt nicht, eine Zeitlang Raum für den Betheldienst geschaffen zu haben.
20 Sich nicht von materialistischen Zielen ablenken lassen: Jeder junge Mensch tut gut daran, sich zu fragen: „Strebe ich nach dem Abschluß meiner Ausbildung eine berufliche Laufbahn an oder eine Laufbahn im Vollzeitdienst für Jehova?“ Zugegeben, für letzteres sind Opfer erforderlich. Aber das gilt auch für eine weltliche Laufbahn! Welche Laufbahn führt schließlich wirklich zu dauerhaften und guten Ergebnissen? Jesus gab eine klare Antwort. Nach Matthäus 6:19-21 sagte er: „Hört auf, euch Schätze auf der Erde aufzuhäufen, wo Motte und Rost sie verzehren und wo Diebe einbrechen und stehlen. Häuft euch vielmehr Schätze im Himmel auf, wo weder Motte noch Rost sie verzehren und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“ Möge unser Herz uns niemals dazu veranlassen, eine weltliche Laufbahn oder materiellen Wohlstand anzustreben, statt Jehova rückhaltlos zu dienen. Wir alle müssen anerkennen, daß der einzig erstrebenswerte Schatz ein gutes Verhältnis zu Jehova ist, damit wir sein Herz erfreuen (Spr. 27:11). Wenn wir Jehova schon in der Jugend den Vorrang im Leben geben, zeigen wir, was wir für wertvoll erachten und wie wichtig uns das Königreich ist. Vergessen wir nicht: „Der Segen Jehovas — er macht reich, und keinen Schmerz fügt er ihm hinzu“ (Spr. 10:22). Jugendliche haben eine ausgezeichnete Möglichkeit, zu zeigen, was in ihrem Herzen ist, indem sie Jehova etwas Gutes für all das zurückgeben, was sie von ihm erhalten haben. Der Betheldienst bietet für diejenigen, die den Anforderungen entsprechen, eine hervorragende Gelegenheit dazu.
21 Wer im Bethel dient, muß sittlich rein sein: Der Psalmist fragte: „Wie wird ein junger Mann seinen Pfad rein erhalten?“ Er gab die Antwort: „Indem er auf der Hut bleibt gemäß ... [Jehovas] Wort“ (Ps. 119:9). Das schließt ein, alles zu meiden, was mit der sittlichen Verdorbenheit des Systems Satans zu tun hat. Pornographie im Internet, unpassendes Verhalten gegenüber dem anderen Geschlecht, entwürdigende Musik und Unterhaltung und übermäßiger Genuß alkoholischer Getränke sind nur einige Fallstricke, mit denen Satan unsere Jugend daran hindert, geistige Ziele zu erreichen. Man muß fest entschlossen sein, diesen Taktiken entgegenzuwirken. Solltest du als Jugendlicher feststellen, daß du begonnen hast, dich in eines dieser Dinge zu verstricken, dann sprich mit den Ältesten in deiner Versammlung und löse diese Probleme, bevor du dich um den Betheldienst bewirbst. Um Jehova uneingeschränkt zu dienen, muß man ein reines Gewissen haben (1. Tim. 1:5).
22 Lernen, mit anderen auszukommen: Zu lernen, mit anderen auszukommen, ist ein wichtiges Erfordernis, um den Betheldienst zum Erfolg zu machen. Die Bethelfamilie in Deutschland besteht aus Brüdern und Schwestern aus den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppierungen. Diese Vielfalt an Persönlichkeiten trägt zwar zur Schönheit des Bethels bei, kann manchmal aber auch eine Herausforderung sein. Wenn du den Betheldienst erwägst, bist du gut beraten, dich zu fragen: „Bin ich schnell gekränkt, wenn andere nicht meiner Meinung sind? Sind andere der Ansicht, man könne gut mit mir auskommen?“ Falls du dich in diesen Bereichen noch verbessern mußt, dann fange jetzt damit an. Das wird es dir erleichtern, dich an das Leben und Arbeiten mit anderen in der Bethelfamilie anzupassen.
23 Arbeite hart daran, ein Geistesmensch zu sein, indem du ein enges Verhältnis zu Jehova pflegst. Stelle ein gutes Programm für das persönliche Studium auf, wozu auch das tägliche Bibellesen gehört. Beteilige dich rege daran, mit anderen über die gute Botschaft zu sprechen. Wenn du das tust, wird dein geistiger Fortschritt offenbar werden (1. Tim. 4:15). Welche wunderbaren Aussichten doch diejenigen haben, die sich jetzt auf eine Laufbahn im Vollzeitdienst vorbereiten!
24 Ihr Eltern, schult eure Kinder: Was können Eltern tun, um ihre Kinder zum Vollzeitdienst zu ermuntern? Jesus sagte: „Jeder, der vollkommen unterwiesen ist, wird wie sein Lehrer sein“ (Luk. 6:40). Ein gut unterwiesener Schüler wird ohne Frage die guten Eigenschaften seines pflichtbewußten Lehrers aufweisen. Dieser Grundsatz sollte christliche Eltern zum Nachdenken anregen, wenn sie hart daran arbeiten, ihre Kinder ‘mit Gottergebenheit als ihrem Ziel’ zu schulen (1. Tim. 4:7). Da Kinder dazu neigen, die Einstellung ihrer Eltern zu geistigen Dingen nachzuahmen, sollten sich Eltern fragen: „Schätzen wir eigentlich die Arbeit, die im Bethel zur Förderung dessen getan wird, was im Interesse der wahren Anbetung Jehovas ist? Erkennen wir, daß Jehova das Bethel segnet? Glauben wir, daß ein Leben im Dienst Jehovas die beste Laufbahn ist, die unsere Kinder einschlagen könnten?“ Unsere von Herzen kommende Wertschätzung für den Betheldienst und die Tätigkeit, die damit verbunden ist, tragen dazu bei, unseren Kindern eine solche Wertschätzung einzuflößen.
25 Elkana und Hanna schätzten die wahre Anbetung überaus. Sie gaben christlichen Eltern von heute ein nachahmenswertes Beispiel. Im alten Israel wurde nur von den Männern verlangt, dreimal im Jahr an der Stiftshütte, ‘vor dem Angesicht des wahren Herrn, Jehovas, zu erscheinen’. Dennoch reiste Elkana „von Jahr zu Jahr“ mit seiner ganzen Familie etwa 30 Kilometer, um bei diesem Zentrum der wahren Anbetung Jehovas Opfer darzubringen (2. Mo. 23:17; 1. Sam. 1:3, 4, 9, 19; 2:19). Ganz offensichtlich wollte dieses Familienoberhaupt, daß die gesamte Familie wie er an geistigen Belangen interessiert war.
26 Hanna teilte das Interesse ihres Mannes an der wahren Anbetung. Sie war sich ihrer Verpflichtung, einen Beitrag zur wahren Anbetung in der Stiftshütte zu leisten, voll bewußt. Hanna legte ein Gelübde ab, daß sie — wenn Jehova sie mit einem Sohn segnen würde — diesen für den Dienst in der Stiftshütte zur Verfügung stellen wollte (1. Sam. 1:11). Das mosaische Gesetz gab einem Mann das Recht, ein unangebrachtes Gelübde seiner Frau aufzuheben (4. Mo. 30:6-8). Aber Elkana billigte Hannas Gelübde offensichtlich und zeigte so, daß auch er diese Ausdrucksform der wahren Anbetung unterstützte (1. Sam. 1:22, 23).
27 Wurde ihr Sohn Samuel von der Wertschätzung und der vortrefflichen Einstellung, die seine Eltern bekundeten, positiv beeinflußt? In der Tat. Im Knabenalter nahm sich Samuel willig und treu der ihm übertragenen Aufgaben an und wurde für weitere Vorrechte im Dienst Gottes geschult. Elkanas und Hannas Interesse an Samuels Dienst in der Stiftshütte erlosch nicht, nachdem dieser seine Pflichten dort übernommen hatte. Sie besuchten ihn weiterhin regelmäßig, ermunterten und unterstützen ihn im Vollzeitdienst (1. Sam. 2:18, 19).
28 Welch ein Vorbild Elkana und Hanna doch für christliche Eltern heute sind! Wenn unsere Kinder hören, welche Wertschätzung wir für den Betheldienst haben, und den Geist der Selbstaufopferung bemerken, den wir bei der Förderung der Königreichsinteressen bekunden, werden auch sie ein Herz entwickeln, das geneigt ist, anderen zu helfen. Viele Eltern vermitteln diese wohltuende Neigung ihren Kindern mit Erfolg. Ein siebenjähriges Mädchen schrieb: „Wenn ich groß bin, möchte ich ins Bethel, und es gibt ein paar Sachen, die ich dort gerne machen möchte: 1. die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! tippen, 2. dort arbeiten, wo die Bilder gemacht werden, 3. Wäsche legen oder was gerade anliegt — das ist egal.“ Wie herzerwärmend es ist, zu sehen, daß sich im Herzen unserer Kinder ein solch williger Geist entwickelt!
29 Ihr Jugendlichen, vergeßt nicht: „Die Welt vergeht und ebenso ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar“ (1. Joh. 2:17). Strebt weiterhin geistige Ziele an, zu denen auch das besondere Vorrecht des Betheldienstes gehört. Ihr Eltern, ahmt das Beispiel der Treuen aus der Vergangenheit nach, die ihre Kinder ermuntert haben, Gottergebenheit zu entwickeln (2. Pet. 3:11). Und tun wir alle unseren Teil, um jungen Brüdern und Schwestern zu helfen, unserem großen Schöpfer im größtmöglichen Umfang zu dienen, da dies „eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben hat“ (1. Tim. 4:8; Pred. 12:1).
[Kasten auf Seite 4]
Grundlegende Voraussetzungen für den Betheldienst
● Mindestens seit einem Jahr getauft
● Geistesmensch, der Jehova und seine Organisation innig liebt
● Bei guter geistiger, emotioneller und körperlicher Gesundheit
● Staatsangehörigkeit eines Mitgliedslandes der EU oder unbefristete Aufenthaltserlaubnis für die Bundesrepublik Deutschland
● Deutsch gut lesen, schreiben und sprechen können
● Zwischen 19 und 35 Jahre alt