Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1970
Vor einigen Jahrzehnten schenkte man der Religion im allgemeinen noch große Beachtung. Doch die Zeiten ändern sich! In der Christenheit scheint man die neue sophistische Einstellung der Geistlichkeit zu den in der Welt vor sich gehenden Veränderungen mehr oder weniger gutzuheißen. Alte Normen werden über Bord geworfen, und die „neue Moral“ wird allgemein anerkannt. Viele führende Geistliche treten für die „Gott-ist-tot“-Theorie ein. Es ist daher verständlich, daß sich manche Angehörige der Kirchen der Christenheit sagen: „Wenn Gott tot ist, dann ist doch auch sein Gesetz nicht mehr gültig. Warum sich also noch an die Bibel halten?“ Die meisten Leute stehen darum auf dem Standpunkt: „Lebe so, wie du leben möchtest!“
Andererseits gibt es unzählige aus den verschiedensten Nationen, die an der Bibel und an dem Gott der Bibel sehr interessiert sind. Sie möchten an den biblischen Lehren festhalten, obwohl ihr Glaube durch ihre geistlichen Führer bereits erschüttert worden sein mag. Sie wissen, daß die Handlungsweise der Menschen, Ehebruch, Hurerei, Homosexualität, Diebstahl, Erpressung und dergleichen, an den Mißständen in der Welt schuld ist. Viele Leute finden daran nichts Außergewöhnliches. Man sagt sich: „Warum sich Sorgen machen, solange man doch ungestraft davonkommt?“ Jehovas Zeugen glauben jedoch, daß die Bibel, die Heilige Schrift, das Wort Gottes ist, und sie halten sich an das darin niedergelegte Sittengesetz. Als Jesus Christus vor neunzehnhundert Jahren auf Erden war, hielt er sich an Gottes vollkommenes Gesetz, und durch seine Lehren und Handlungen bewies er, daß Jehovas geschriebenes Wort in sein Herz und in seinen Sinn eingepflanzt worden war.
Jehovas Zeugen glauben, daß Jesus der Sohn Gottes ist, wie die Bibel es sagt, und daß er demnach derjenige ist, den Gott, sein Vater, in die Welt gesandt hat, „damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“. (Joh. 3:16) Jehovas Zeugen glauben ferner, daß Christus Jesus während seiner friedlichen Tausendjahrherrschaft die Sünde der Welt wegnehmen wird. Weltweise Menschen sagen, Christen mit einem solchen Glauben seien naiv oder Jehovas Zeugen seien sonderbare Leute. Die treuen Nachfolger Christi Jesu, die lebten, als Jesus im Fleische auf der Erde war, fanden an diesem Glauben jedoch nichts Sonderbares. Sie predigten Christi Botschaft trotz großen Widerstandes. Einige von ihnen verloren seinetwegen sogar ihr Leben. Auch Millionen von Menschen, die in den seither verflossenen neunzehn Jahrhunderten gelebt haben, haben an diesem Glauben nichts Sonderbares gefunden. In unseren Tagen aber, die in der Bibel als die „letzten Tage“ oder die „kritischen Zeiten“ des gegenwärtigen Systems der Dinge bezeichnet werden, gibt es verhältnismäßig nur noch wenige Menschen, die wirklich an die Lehren der Bibel glauben und die hoffen, aufgrund des Wertes des Loskaufsopfers, das Jesus Christus zugunsten der Menschheit dargebracht hat, einmal ewig zu leben. Diese Lehre ist für manche tatsächlich sonderbar; dennoch ist sie wahr. Jesus sagte: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.“ — 2. Tim. 3:1; Joh. 17:3.
Da Jehovas Zeugen glauben, daß „die ganze Schrift ... von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren“ ist, befolgen sie den Rat in Jakobus 1:21: „Legt darum alle Unsauberkeit ab und jenes Überflüssige, moralische Schlechtigkeit, und nehmt mit Milde die Einpflanzung des Wortes an, das eure Seelen zu retten vermag.“ (2. Tim. 3:16) Wir lesen in der Bibel viel über moralische Schlechtigkeit. Der Bibelschreiber Jakobus, Jesu Halbbruder, war völlig davon überzeugt, daß ein Lehrer die Wahrheit erst dann erfolgreich in das Herz und in den Sinn eines Menschen „hinabtönen“ kann, wenn alles, was schlecht oder verkehrt ist oder was dem Worte Gottes widerspricht, daraus entfernt worden ist. Der Betreffende muß sich Zeit nehmen und muß mit Milde die Einpflanzung des Wortes Gottes annehmen. Wenn das Wort Gottes wirklich in das Herz und in den Sinn eines Menschen eingepflanzt wird, vermag es die Seele oder das Leben dieses Menschen zu retten. Jesus sagte zu dem Versucher: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht.“ (Matth. 4:4; Spr. 3:13-18) Kannst du diesem Ausspruch zustimmen?
Jesus sagte einiges über die wirkliche Speise, von der der Mensch leben soll. Nachdem er eines Tages mit den Schriftgelehrten und Pharisäern gesprochen hatte, sagte er über sie: „Laßt sie. Blinde Leiter sind sie. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.“ Er setzte sein Gespräch fort und sagte dann zu Petrus: „Merkt ihr nicht, daß alles, was in den Mund hineingeht, in die Eingeweide wandert und in den Abort ausgeschieden wird? Was dagegen aus dem Munde herauskommt, kommt aus dem Herzen, und dieses verunreinigt einen Menschen. Zum Beispiel kommen aus dem Herzen böse Überlegungen, Mordtaten, Ehebrüche, Hurereien, Diebstähle, falsche Zeugnisse, Lästerungen. Das sind die Dinge, die einen Menschen verunreinigen; aber ein Mahl mit ungewaschenen Händen einzunehmen, verunreinigt einen Menschen nicht.“ — Matth. 15:14-20.
Wenn das Herz eines Menschen nicht in Ordnung ist, sondern mit moralischer Schlechtigkeit angefüllt ist, dann werden die Überlegungen dieses Menschen allem, was anständig, rechtschaffen und gerecht ist, zuwiderlaufen. Sein Denkvermögen nützt daher weder ihm selbst noch seinem Nächsten etwas. Wegen seiner moralischen Schlechtigkeit widersprechen seine Überlegungen dem Gesetz Jehovas vollständig. Der weise Sprücheschreiber (Spr. 18:7) sagte darum: „Der Mund des Toren wird ihm zum Untergang, und seine Lippen sind der Fallstrick seiner Seele.“ Wie Jesus sagte, ist nicht das wichtig, was in den Mund hineingeht, da es durch die Verdauungsorgane wieder ausgeschieden wird, sondern das, was aus dem Mund herauskommt, das, was man spricht, denn es zeigt, was für ein Mensch man wirklich ist. Gewöhnlich spricht der Mensch von seinen Absichten. In Sprüche 6:12 (Bruns) heißt es daher: „Ein Taugenichts ist es und ein heilloser Mensch, der mit Lug und Trug des Mundes umhergeht.“ Wer Gottes Wort als veraltet betrachtet und glaubt, er werde mit den Problemen des Lebens ohne die Hilfe Gottes fertig, ist im Irrtum. Der weise Salomo sagte: „Mein Sohn, o merke doch auf meine Weisheit. Meinem Unterscheidungsvermögen neige dein Ohr, um das Denkvermögen zu behüten, und mögen deine eigenen Lippen Erkenntnis selbst bewahren.“ — Spr. 5:1, 2, NW.
Um über etwas den richtigen Aufschluß zu erhalten, wendet man sich am besten an die höchste Autorität. Wir sollten deshalb auf Jehova, den allweisen Gott, hören. Wenn wir auf das merken, was er zu sagen hat, werden wir sehen, daß es sich lohnt, seine Ratschläge zu befolgen. Was wir nach Gottes Willen jetzt wissen sollen, hat er in seinem Wort aufzeichnen lassen. Ein vernünftiger Mensch neigt sein Ohr, um Jehovas Aussprüche zu hören, und bemüht sich, genau zu erfahren, was Gott von ihm verlangt. Auf diese Weise kann er sein Denkvermögen behüten. Wer den richtigen Weg kennt und seine Gedanken darauf richtet, bewahrt sein Denkvermögen; er hütet sich vor bösen Überlegungen, vor Gedanken an Hurerei, Ehebruch, Diebstahl und andere schlechte Dinge. Ein weiser Mensch richtet Herz und Sinn ständig auf die erhabenen Grundsätze der Wahrheit und Gerechtigkeit. Wer sein Denkvermögen auf die richtigen Dinge gerichtet hält, aus dessen Mund gehen auch die richtigen Worte, auferbauende, gerechte und reine Worte, hervor.
UNREINE GEDANKEN AUFGEBEN
Die Einpflanzung rechter Gedanken in den Sinn eines Menschen setzt voraus, daß jeder unreine Gedanke daraus entfernt wird. Alle Unsauberkeit des Fleisches und „jenes Überflüssige, moralische Schlechtigkeit“, müssen abgelegt werden, damit man seine Zeit und Kraft darauf verwenden kann, die Einpflanzung des Wortes Gottes anzunehmen. Man kann nicht beides zur gleichen Zeit tun. Aus einer Quelle sprudelt auch nicht gleichzeitig süßes und bitteres Wasser hervor. (Jak. 3:11) Wer möchte, daß die Wahrheit des Wortes Gottes in seinen Sinn eingepflanzt wird und dort wächst, muß seine Denk- und Handlungsweise unbedingt ändern.
Als Jesus vor neunzehnhundert Jahren am Galiläischen Meer saß, kamen große Volksmengen zu ihm, um seine Worte der Weisheit zu hören. Er redete, wie sonst noch niemand geredet hatte. Als immer mehr Leute hinzukamen setzte er sich in ein Boot und fuhr ein wenig vom Lande weg. Von dort aus sprach er über die Wasserfläche, auf der sich der Schall seiner Stimme gut fortpflanzte, zu der großen Volksmenge am Ufer. Jesus gebrauchte sehr oft Gleichnisse, um seinen Zuhörern die Gedanken, die er ihnen übermitteln wollte, einzuprägen, und das tat er nach dem Bericht in Matthäus, Kapitel 13 auch bei dieser Gelegenheit. Eines der Gleichnisse, die er der Volksmenge darlegte, war das Gleichnis vom Sämann. Er führte aus, daß einige Samenkörner, die der Sämann aussäte, den Weg entlang, andere auf felsige Stellen und wieder andere unter die Dornen fielen. Von einigen aber sagte er, sie seien auf vortrefflichen Boden gefallen und hätten viel Frucht getragen. Die Leute, die dieses Gleichnis hörten, hätten, sofern sie ihr Denkvermögen angewandt hätten, natürlich selbst gewisse Schlußfolgerungen über dessen Bedeutung ziehen können. Durch Jesu Erklärung konnten sie aber die eigentliche Bedeutung erfahren.
Die Jünger Jesu wollten wissen, was es bedeutete, und fragten ihn deshalb: „Warum sprichst du in Gleichnissen zu ihnen?“ Jesus gab ihnen zur Antwort: „Euch ist es gewährt, die heiligen Geheimnisse des Königreiches der Himmel zu verstehen, jenen Leuten aber ist es nicht gewährt. Denn wer hat, dem wird mehr gegeben werden, und er wird Überfluß bekommen; wer aber nicht hat, dem wird auch noch das genommen werden, was er hat.“ (Matth. 13:10-12) Die zwölf Apostel Jesu hatten bereits viel gelernt, wollten aber noch mehr lernen. Sie gebrauchten ihr Denkvermögen, um „die heiligen Geheimnisse des Königreiches der Himmel zu verstehen“. Sie hatten schon Erkenntnis, aber es sollte ihnen noch ‘mehr gegeben werden, damit sie davon im Überfluß hätten’. Den übrigen Juden aber, die gleichgültig und undankbar waren, sollte selbst das, was sie an Erkenntnis über Gott und sein Wort hatten, genommen werden. Im Jahre 70 u. Z. verloren sie sogar Jerusalem, ihre Heilige Stadt, ihren Tempel und die Gunst, die sie bei Jehova Gott noch zu haben glaubten. So bewahrheiteten sich die Worte: „Wer aber nicht hat, dem wird auch noch das genommen werden, was er hat.“
Wie heute die sogenannten Christen, so hatten wahrscheinlich auch die meisten derer, die Jesus dort am Ufer des Meeres zuhörten, nicht viel für seine Worte übrig, obwohl sie mit Gott in einem Bundesverhältnis standen. Darum sagte Jesus des weiteren zu ihnen: „Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit ihren Ohren haben sie widerwillig gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht etwa sehen und mit ihren Ohren hören und mit ihren Herzen den Sinn davon erfassen und umkehren und ich sie heile.“ (Matth. 13:15) Christus Jesus war bestimmt nicht schuld daran, daß die Herzen des Volkes dick geworden waren, so daß es nicht hörte. Auch heute wollen die Menschen nicht auf Gottes Wort hören. Sie wollen mit ihrem Herzen den Sinn davon nicht erfassen. Die Jünger Jesu damals wollten aber den Sinn der Worte Jesu erfassen. Möchtest auch du ihn erfassen? Dann beachte, was Jesus sagte: „Glücklich aber sind eure Augen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören. Denn wahrlich ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben das zu sehen begehrt, was ihr erblickt, und haben es nicht gesehen, und das zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. Ihr nun, hört das Gleichnis von dem Manne, der säte.“ — Matth. 13:16-18.
JESUS GIBT DIE ERKLÄRUNG
Wie freundlich und gütig war es doch von Jesus, seinen Jüngern das Gleichnis vom Sämann genau zu erklären. Auch du kannst den Sinn davon erfassen, wenn du am Worte Gottes wirklich interessiert bist und das Gleichnis in deiner Bibel nachliest. Ein gutes Unterscheidungsvermögen wird dir erkennen helfen, was Jesus mit dem Gleichnis sagen wollte. Da wir das Gleichnis und Jesu Erklärung darüber nachlesen können, sind wir heute in einer ähnlich glücklichen Lage wie damals die ersten Jünger Jesu. Wir müssen uns indes die Zeit nehmen, das Wort Gottes zu studieren, und müssen unser Denkvermögen gebrauchen. Wir wollen nun sehen, wie Jesus das Gleichnis erklärte.
Wer sich schon einmal die Zeit genommen hat, die Christlichen Griechischen Schriften, allgemein das „Neue Testament“ genannt, zu lesen, der weiß, daß Jesus unablässig die Botschaft von Gottes Königreich verkündigte. Auch das Gleichnis vom Sämann handelt vom Königreich. Darum sagte Jesus, wie wir in Matthäus 13:19 lesen: „Wo jemand das Wort vom Königreich hört, aber dessen Sinn nicht erfaßt, kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät worden ist; dieser ist es, der an den Weg gesät wurde.“ Millionen und aber Millionen Menschen in der ganzen Welt haben die Botschaft von Gottes Königreich gehört, haben aber den Sinn davon nicht erfaßt. Die Ursache ist leicht zu erklären: „Der Böse [kommt] und reißt weg, was ... gesät wurde.“ Wer ist dieser Böse? Die Bibel weist deutlich darauf hin, daß Satan der Gott des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge ist und daß er „den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit das erleuchtende Licht der herrlichen guten Botschaft über den Christus, der das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle“. (2. Kor. 4:4) Dieser Böse, Satan, der Teufel, der Gott dieses Systems der Dinge, ist es also, der sich bemüht, möglichst viele in Finsternis zu halten. Möchtest du zu diesen gehören? Wenn du nie damit beginnst, die Bibel zu lesen und zu studieren, wird er dich weiterhin in Finsternis halten. Er läßt dieses gute Wort vom Königreich nicht in das Herz eines Menschen eindringen, wenn er es verhindern kann. Er bemüht sich, das Gesäte wegzureißen. Er ist fest entschlossen, die Menschen aller Nationen weiterhin in Finsternis zu halten. Selbst in der Christenheit hat er seine Werkzeuge, die Geistlichen und Priester, die Gottes Wort in Mißkredit bringen. Sie sagen, es sei ein Märchenbuch, das nicht von Gott, sondern lediglich von Menschen geschrieben worden sei.
Der Teufel und seine Dämonen sind heute, in den „letzten Tagen“ dieses Systems der Dinge, wirklich sehr aktiv. Der Teufel möchte, daß niemand den Sinn der Königreichsbotschaft erfaßt. Als „Gott dieses Systems der Dinge“ fördert er darum den Nationalismus. Er will nicht, daß die Menschen Gottes Königreich erkennen. Er sorgt dafür, daß sie mit der Verherrlichung von Staatsführern und Nationen beschäftigt sind und daß sie sich gegen das „Establishment“ auflehnen, statt auf den Höchsten des ganzen Universums, auf Jehova Gott, zu vertrauen. Die Menschen, die sich auf dem breiten Weg befinden, der in die Vernichtung führt, werden offensichtlich so beschäftigt gehalten, daß ihnen nur wenig Zeit verbleibt, um den Sinn oder die Bedeutung des Wortes Gottes zu erfassen. Obwohl die Zeugen Jehovas jedes Jahr öfter bei ihnen vorsprechen, wollen sie den Sinn der Botschaft, die ihnen überbracht wird, nicht erfassen. Hast du Jehovas Zeugen schon angehört und den Sinn ihrer Botschaft erfaßt?
Danach erklärte Jesus die Bedeutung des Samens, „der auf die felsigen Stellen gesät wurde“. Er sagte: „Dieser ist es, der das Wort hört und es sogleich mit Freuden annimmt. Doch hat er keine Wurzel in sich, sondern bleibt bloß eine Zeitlang, und nachdem Drangsal oder Verfolgung wegen des Wortes entstanden ist, bringt ihn dies sogleich zum Straucheln.“ (Matth. 13:20, 21) Wie oft findest du als christlicher Zeuge Jehovas Menschen, die das Wort hören, den Sinn davon erfassen und es sogleich mit Freuden annehmen? Sie sagen: „Dadurch können alle Probleme der Welt gelöst werden“ und beginnen, mit allen, die sie kennen, über das Gelernte zu sprechen. Die Wahrheit aus Gottes Wort bringt ihnen Licht und Verständnis, und es scheint, als ob sie Lernende oder Jünger werden würden. Der Samen kann an den felsigen Stellen jedoch nicht Wurzel fassen. Es ist genauso, wie Jesus sagte: „Nachdem Drangsal oder Verfolgung wegen des Wortes entstanden ist, bringt ihn dies sogleich zum Straucheln.“ Viele haben wegen der Wahrheit die sengende Hitze der Verfolgung zu spüren bekommen, wie Jesus es vorhersagte. In Verbindung mit seiner in Lukas 21:16, 17 aufgezeichneten Prophezeiung über die Zeit des Endes sagte er: „Überdies werdet ihr sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überliefert werden, und man wird einige von euch zu Tode bringen, und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Menschen sein.“ Die heftigen Anfeindungen wegen der Wahrheit sogar von Verwandten und Freunden haben einige zum Straucheln veranlaßt.
Wie die Bibel zeigt, ist der, der das Wort hört, voller Freude, aber das Wort kann in ihm nicht Wurzel fassen, weil es auf felsigen Boden gesät worden ist. Der Betreffende spricht mit seinen Verwandten, Freunden und Nachbarn, ja mit jedem, der ihn anhört, über seine neue Hoffnung. Dann setzen Verfolgung und Drangsal ein und halten so lange an, bis er seinen Glauben an die Wahrheit aus Gottes Wort aufgibt. Es werden ihm alle möglichen Hindernisse in den Weg gelegt. Selbst wenn er zu einem Pfarrer geht und mit ihm über seine Freude an Gottes Wort spricht, wird er feststellen, daß dieser ihm abrät, die Bibel zu studieren. Er mag zu ihm sagen: „Seien Sie vorsichtig mit diesen Zeugen Jehovas, denn sie führen Sie irre.“ Er stößt bei Verwandten und Freunden sowie in kirchlichen Kreisen auf wachsenden Widerstand. Eigennützige Interessen verhärten den Boden und lassen nicht zu, daß der Samen der Wahrheit Wurzel faßt. Da das Wort nicht tief genug eingepflanzt ist, strauchelt der Betreffende plötzlich. Felsige Stellen sind zu steinig und zu hart, um eine Saat Wurzel schlagen und wachsen zu lassen.
Dann fuhr Jesus mit den Worten fort: „Was den betrifft, der unter die Dornen gesät wurde: dieser ist es, der das Wort hört, doch die Sorgen dieses Systems der Dinge und die trügerische Macht des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht.“ (Matth. 13:22) In diesem Falle faßte der Samen zwar Wurzel und sproßte, konnte aber nicht wachsen, da zu viele Dornen in der Nähe waren. Der Betreffende hörte die Wahrheit vielleicht eine Zeitlang und konnte auch den Sinn davon erfassen, ließ sich dann aber von diesem System der Dinge und dessen Sorgen — besonders von der trügerischen Macht des Reichtums, nach dem zu streben die Menschen im allgemeinen gelehrt werden — weiterhin so sehr beanspruchen, daß das Wort wie von Dornen erstickt wurde und er keine Frucht hervorbrachte. Wir dürfen nicht vergessen, daß wir heute in einem bösen, selbstsüchtigen und lieblosen System der Dinge leben. Die Hand eines jeden ist tatsächlich gegen seinen Nächsten, und die Liebe der meisten sogenannten Christen ist erkaltet. Wenn ein Mensch sich einmal in die Sorgen dieses Systems der Dinge verstrickt hat und der trügerischen Macht des Reichtums erlegen ist, dauert es nicht lange, bis das Wort der Wahrheit in ihm erstickt ist. Er bringt daher ebenfalls keine Frucht hervor. Er hat für die „Einpflanzung des Wortes“ in seinem Leben keinen Raum geschaffen; er erstickt oder stirbt geistig.
DER VORTREFFLICHE BODEN
Dann aber fuhr Jesus mit den Worten fort: „Was jenen betrifft, der auf den vortrefflichen Boden gesät wurde: dieser ist es, der das Wort hört und dessen Sinn erfaßt und wirklich Frucht trägt und hervorbringt, dieser hundertfach, jener sechzigfach, der andere dreißigfach.“ (Matth. 13:23) Daraus geht hervor, daß ‘das Wort gehört und dessen Sinn erfaßt werden muß’. Damit der Sinn des Wortes Gottes erfaßt werden kann, muß es studiert werden. Um das persönliche Studium der Bibel zu fördern, haben Jehovas Zeugen im Jahre 1969 da, wo es schien, daß sie vortrefflichen Boden gefunden hätten, jede Woche 1 097 237 Heimbibelstudien durchgeführt. Sehr viele dieser Heimbibelstudien haben zu guten Ergebnissen geführt. Jehovas Zeugen vermitteln den Menschen das Wort vom Königreich. Sie haben 239 769 076 Stunden aufgewandt, um mit Menschen aus allen Nationen zu sprechen, und haben bei Interessierten Zehntausende von Heimbibelstudien eingeführt. Obwohl diese Bibelstudien nicht in jedem Fall fortgesetzt werden konnten, sind laut des Berichts über den Felddienst des Dienstjahres 1969 jede Woche regelmäßig etwa eine Million Bibelstudien durchgeführt worden. Diese Studien sind notwendig, weil sie den Menschen helfen, böse Überlegungen aus dem Herzen zu verbannen. Erst dann kann die Wahrheit wachsen. Eine verkehrsreiche Straße entlang, an felsigen Stellen oder unter Dornen kann man, bildlich gesprochen, bestimmt nicht wachsen. Gutes Wachstum setzt guten Boden voraus. Von welcher Art Boden bist du? Wir hoffen, daß du ein Mensch bist, der ‘mit Milde die Einpflanzung des Wortes annimmt und alle Unsauberkeit und jenes Überflüssige, moralische Schlechtigkeit, ablegt’. Damit der Samen der Wahrheit sprossen kann, muß guter Boden vorhanden sein, in dem die Pflanze tief Wurzel fassen kann.
Du kannst dich als guter Boden erweisen, indem du böse Überlegungen, wie Mordtaten, Ehebruch, Hurerei, Diebstahl usw., aus dem Herzen verdrängst. (Matth. 15:19) Wenn Gottes Wort in das Herz eines Menschen eingepflanzt wird, entwickelt sich eine gesunde Pflanze, die Frucht trägt. Wächst du als Christ? Ist die Wahrheit, das Wort vom Königreich, tief in dein Herz hinabgedrungen? Ist sie fest verwurzelt, und bringt sie eine Pflanze hervor, die Frucht tragen wird? Um dich zu ermuntern, schloß Jesus sein Gleichnis mit den Worten ab: „Dieser ist es, der das Wort hört und dessen Sinn erfaßt und wirklich Frucht trägt und hervorbringt, dieser hundertfach, jener sechzigfach, der andere dreißigfach.“ (Matth. 13:23) Von den Interessierten mit denen Jehovas Zeugen gesprochen und dann studiert haben, haben sich viele als vortrefflicher Boden erwiesen, indem sie sich Jehova hingegeben haben. Allein im Jahre 1969 haben sich 120 905 Personen taufen lassen und sind christliche Zeugen Jehovas geworden. Kann gesagt werden, daß die als Zeugen Jehovas bekannten Gott hingegebenen und getauften Personen Frucht tragen, diese hundertfach, jene sechzigfach und andere dreißigfach? Daß Früchte hervorgebracht werden, steht einwandfrei fest! Wir brauchen nur an die letzten paar Jahre zu denken: Im Jahre 1966 wurden 58 904 Personen getauft, 1967 waren es 74 981, 1968 82 842, und im Jahre 1969 bestand die Frucht in 120 905 Gott hingegebenen, getauften Christen, die „das Wort vom Königreich“ zu predigen begannen. Wunderbar! Wir danken Jehova, daß er uns so reich gesegnet hat.
Das Wort Gottes jemandem einzupflanzen heißt, es ihm fest einzuprägen. Das Wort „einzupflanzen“ bedeutet buchstäblich „zum Wurzeln und Wachsen in die Erde setzen“. Die Belehrung bewirkt, daß dem Gelernten entsprechend gehandelt wird. Wenn die Wahrheit in guten Boden eingepflanzt wird, bringt der Lernende Frucht hervor, und diese Frucht ist das Ergebnis des Gelernten. Vor Jahrhunderten gebot Jehova den Eltern unter den Juden, die damals sein wohlbehütetes und auserwähltes Volk waren, ausdrücklich, sie sollten ihren Kindern die Wahrheit des Wortes Gottes einschärfen. Jehova wollte, daß die Kinder Erkenntnis und ein Verständnis erlangten. Sein Gebot an die Eltern lautete: „Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest, und wenn du auf dem Wege gehst, und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“ — 5. Mose 6:6, 7.
Die Juden als Nation hielten sich jedoch nicht an den gesunden Rat ihrer Väter und wichen deshalb vom rechten Wege ab. Die Sorgen der Nationen und die trügerische Macht des Reichtums erstickten bei ihnen das Wort und zerstörten ihr Verhältnis zu Gott. Die Christenheit ist in dieser Hinsicht heute genauso. Die Mitglieder ihrer Kirchen nehmen Gottes Wort auch nicht an. Die meisten wollen keine echten Christen sein. Der Apostel Paulus hatte dies damals schon erkannt; er schrieb: „Denn auch uns wurde die gute Botschaft gleicherweise wie auch ihnen verkündet; aber das Wort, das gehört wurde, nützte ihnen nichts, weil sie nicht durch Glauben mit denen vereint waren, die hörten.“ (Hebr. 4:2) Demnach war das Wort Gottes vielen Hebräern verkündet worden, und Paulus beschreibt hier eigentlich zwei Klassen: die, welche die gute Botschaft hörten und nichts unternahmen, und die, welche hörten und durch Glauben mit denen vereint wurden, die die gute Botschaft verkündeten. Jehovas Zeugen gehen heute unaufhörlich von Haus zu Haus und verkünden die gute Botschaft, aber bei den meisten Menschen ‘ist das Herz dick geworden, und mit ihren Ohren hören sie widerwillig’. (Matth. 13:15) Es ist nicht so, daß die Menschen keine Gelegenheit hätten, die Wahrheit zu hören. Sie können sie hören! Die gute Botschaft von Gottes Königreich ist in den vergangenen fünfzig Jahren — besonders intensiv in den letzten fünfundzwanzig Jahren — in der ganzen Welt gepredigt worden. Im Verhältnis haben aber nur wenige sie angenommen. Was müssen denn die Menschen tun, die das Wort vom Königreich hören und den Sinn davon erfassen?
„MIT MILDE“
Jakobus, der Halbbruder Jesu, kannte sehr wahrscheinlich Jesu Gleichnis vom Sämann und dachte möglicherweise daran, als er sich in diesem Zusammenhang äußerte. Er faßte eigentlich das ganze Gleichnis mit den Worten zusammen: „Legt darum alle Unsauberkeit ab und jenes Überflüssige, moralische Schlechtigkeit, und nehmt mit Milde die Einpflanzung des Wortes an, das eure Seelen zu retten vermag.“ Wir wollen im Sinn behalten, daß die Einpflanzung des Wortes mit Milde angenommen werden muß. In das Herz und in den Sinn stolzer, hochmütiger Menschen lassen christliche Lehrer das Wort nicht „hinabtönen“. Personen, die denken, sie wüßten schon alles, sind nicht demütig. Der Boden darf nicht so hart oder undurchlässig sein wie ein Felsen. Wenn der Samen der biblischen Wahrheit in einen nach Erkenntnis und Verständnis strebenden Sinn gelangt und im Herzen und im Sinn eines Menschen, der den großen Schöpfer hochachtet, Wurzel schlägt, wird er sprossen und gedeihen und zur bestimmten Zeit zur Reife gelangen. Er wird, wie Jesus sagte, ‘wirklich Frucht tragen’. Manche Personen tragen hundertfach, andere sechzigfach und wieder andere dreißigfach Frucht. Wie wahr das doch ist! Wenn wir die Ergebnisse betrachten, die von denen erzielt werden, die die Wahrheit haben und die Zeit aufwenden, um von Haus zu Haus zu predigen und um Bibelstudien durchzuführen, dann erkennen wir, daß sie das tun, was sie tun sollten. Sagte Jesus nicht: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie ... tauft.“? (Matth. 28:19) Es mag Zeugen Jehovas geben, die in ihrem ganzen Leben bis dreißig Personen zu einer Erkenntnis der Wahrheit verhelfen, andere mögen bis sechzig oder sogar bis hundert Personen behilflich sein. Wenn „das Wort vom Königreich“ auf guten Boden gesät wird, wird es mit der Zeit gute Frucht tragen. Hast du versucht, andere über die Bibel zu belehren? Bist du dem Befehl Jesu: „Geht daher hin und macht Jünger ..., indem ihr sie ... tauft“ nachgekommen?
Es gibt heute über eine Million christliche Zeugen Jehovas, die die richtigen Schritte unternommen haben, um ihr Leben zu retten, indem sie „jenes Überflüssige, moralische Schlechtigkeit“, und alle Unsauberkeit des Fleisches abgelegt haben. Sie glauben den Worten des Apostels Paulus: „Ihr [sollt] die alte Persönlichkeit ablegen ..., die eurem früheren Wandel entspricht, und die gemäß ihren trügerischen Begierden verdorben wird; ... ihr [sollt] aber erneuert werden ... in der Kraft, die euren Sinn antreibt, und [sollt] die neue Persönlichkeit anziehen ..., die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist.“ (Eph. 4:22-24) Diese neue Persönlichkeit, „die nach Gottes Willen ... geschaffen worden ist“, kann erst angezogen werden, wenn die alte Persönlichkeit abgelegt worden ist. Erst dann kann eine Veränderung eintreten. Die neue Kraft, die deinen Sinn antreibt, ergibt sich daraus, daß du ‘mit Milde die Einpflanzung des Wortes annimmst, das deine Seele zu retten vermag’. Paulus war sehr daran interessiert, diese neue Persönlichkeit anzuziehen. Darum schrieb er, wie wir in 1. Korinther 9:27 lesen: „Ich bezwinge meinen Leib und mache ihn zum Sklaven, damit ich mich nicht, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst irgendwie als unbewährt erweise.“
Das „Wort vom Königreich“ wurde in diesen Saulus von Tarsus eingepflanzt, der zum Apostel Paulus wurde. Paulus erwies sich als guter Boden. Er wollte viel Frucht tragen. Er ging hin, er predigte, er taufte. Er gab uns daher ein gutes Beispiel.
EINIGE WURDEN GLÄUBIG
Der Apostel Paulus war ein großer Evangelist. Er war bereit, bis an die Enden der Erde zu gehen, um die gute Botschaft von Gottes Königreich zu verkünden. Als er in Athen war, kam er einige Male mit Gelehrten, mit epikureischen und stoischen Philosophen, ins Gespräch. Einmal entstand ein ziemlicher Wortwechsel. „Einige sagten [von Paulus]: ,Was will dieser Schwätzer denn sagen?‘ Andere: ,Er scheint ein Verkündiger ausländischer Gottheiten zu sein.‘ Das geschah, weil er die gute Botschaft von Jesus und der Auferstehung verkündete.“ (Apg. 17:18) Kurz danach führten diese Männer Paulus zum Gerichtshügel oder Areopag, um mehr über das zu erfahren, was er zu sagen hatte. Als Paulus in der Mitte des Areopags stand, sagte er: „Männer von Athen! Ich sehe, daß ihr in allen Dingen mehr als andere der Furcht vor Gottheiten hingegeben zu sein scheint.“ — Apg. 17:22.
Wenn wir vom Vers 22 des 17. Kapitels der Apostelgeschichte an bis zum Vers 34 weiterlesen, erfahren wir viel von dem, was Paulus über Gott zu sagen hatte. Er sagte den Athenern, sie hätten einen Altar, auf dem die Inschrift stehe: „Einem unbekannten Gott.“ Paulus benutzte die Gelegenheit, um das, was er sagen wollte, unmißverständlich darzulegen. Er sagte den Umstehenden, sie würden unwissentlich den „Gott, der die Welt und alles, was in ihr ist, gemacht hat“, verehren. Gerade diesen Gott verkündige er ihnen. Dieser „unbekannte Gott“, den er anbete, benötige nichts, „da er selbst allen Personen Leben und Odem und alle Dinge“ gebe. Dann fuhr Paulus fort mit den Worten: „[Dieser Gott] hat aus einem Menschen jede Nation der Menschen gemacht, damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohnen.“ Diese Menschen könnten Gott finden, da er ihnen nicht so fern sei, daß er für sie unerreichbar wäre. Paulus wies jene Athener darauf hin, daß wir von Jehova Gott Leben hätten, daß wir uns durch ihn bewegen und durch ihn existieren würden, wie auch gewisse von ihren Dichtern gesagt hätten: „Denn wir sind auch sein Geschlecht.“
Paulus machte seine Zuhörer aufhorchen, als er ihnen sagte: „Er [der Gott des ganzen Universums] hat einen Tag festgesetzt, an dem er die bewohnte Erde in Gerechtigkeit richten will durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen Menschen eine Gewähr dafür gegeben, indem er ihn von den Toten hat auferstehen lassen.“ (Apg. 17:22-31) Das war etwas Neues! Es war etwas, was den Männern und Frauen, die die Ansprache des Paulus auf dem Areopag hörten, zu denken gab. „In der Tat, alle Athener und die dort zugezogenen Ausländer verbrachten ihre Mußezeit mit nichts anderem, als nur damit, etwas Neues zu erzählen oder anzuhören.“ Was Paulus ihnen sagte, war für sie tatsächlich etwas Neues, und einige von ihnen hießen es gut und wurden gläubig, andere dagegen begannen, als sie „von einer Auferstehung der Toten hörten, ... zu spotten, während andere sagten: ‚Wir wollen dich hierüber ein andermal hören.‘ “ — Apg. 17:21, 32.
Man weiß nie, welchen Eindruck das „Wort vom Königreich“ auf einen anderen macht oder auf welche Art von Boden der Samen der Wahrheit fallen mag. Wird er den Weg entlang, an felsige Stellen oder unter die Dornen fallen? Er mag aber auch auf guten Boden fallen und Frucht hervorbringen. Der Apostel Paulus konnte sich sehr freuen. Er sah Früchte. Nach dem Bibelbericht schlossen sich ihm, als er aus ihrer Mitte wegging, „einige Männer an und wurden gläubig, unter ihnen auch Dionysius, ein Richter des Areopag-Gerichts, und eine Frau mit Namen Damaris und andere außer ihnen“. (Apg. 17:33, 34) Der Samen, den Paulus gesät hatte, brachte also Früchte hervor, in diesem Fall einen Richter, eine Frau und noch einige andere. Paulus hatte sich schon früher als vortrefflicher Boden erwiesen, denn als das „Wort vom Königreich“ in sein Herz und in seinen Sinn „hinabgetönt“ worden war, war er ein Prediger geworden, der schließlich hundertfach Frucht trug. Er gründete zum Beispiel die Korinther Versammlung, der er folgendes schrieb: „Ihr selbst seid unser Brief, eingeschrieben in unsere Herzen und von allen Menschen gekannt und gelesen. Denn ihr werdet als ein Brief Christi offenbar, geschrieben durch uns als Diener, eingeschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist eines lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln von Stein, sondern auf Tafeln von Fleisch, auf Herzen.“ — 2. Kor. 3:2, 3.
Wahre Christen behalten den Befehl Jesu im Sinn: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie ... tauft.“ (Matth. 28:19, 20) Paulus bemühte sich wirklich, dies zu tun, und er war dabei sehr erfolgreich. Auch heute müssen alle, die Jehova und seinen geliebten Sohn, Christus Jesus, kennengelernt haben, dies tun. Wie damals die Apostel, so müssen auch heute wahre Christen den Menschen, denen sie predigen, helfen, Gottes Wort zu verstehen. Sie müssen Lehrer sein und jedem Jünger oder Lernenden helfen, den Sinn des „Wortes vom Königreich“ zu erfassen. Jesus sagte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Matth. 24:14) Jehovas Zeugen bemühen sich wirklich, dies zu tun. Personen, die so zu Jüngern gemacht werden, sollten sich Gott hingeben und sich dann taufen lassen, um vor Jehova und Christus Jesus sowie vor ihren Brüdern offen zu bekennen, daß sie fortan den Willen Gottes tun möchten, wie er in seinem geschriebenen Wort dargelegt wird.
Damit ist aber das Werk, durch das Jünger gemacht werden, nicht abgeschlossen. Jeder getaufte Zeuge Jehovas muß weiterhin lernen. Er studiert weiterhin Gottes Wort, die Bibel. Er bemüht sich, alles zu halten, was Jesus seinen Nachfolgern geboten hat. Das kostet natürlich Zeit. Wir sollten aber nicht denken, wir könnten mit dem Jüngermachen erst beginnen, wenn wir alles wüßten. Wenn wir einmal erkannt haben, wie wunderbar Jehova für die Menschheit gesorgt hat, indem er seinen Sohn als Erlöser sandte, und was er durch sein Königreich noch tun wird, sollten wir den Wunsch haben, auch andere das „Wort vom Königreich“ hören zu lassen. Wir sollten den Wunsch haben, das Wort Gottes in das Herz und in den Sinn anderer einzupflanzen, weil wir wissen, daß dieses Wort ihr Leben retten kann. Denken wir daran, daß Paulus dem Jünger Timotheus schrieb: „Gib beständig acht auf dich selbst und auf dein Lehren. Bleibe bei diesen Dingen, denn dadurch, daß du dieses tust, wirst du sowohl dich selbst als auch jene retten, die auf dich hören.“ — 1. Tim. 4:16.
Die getauften Gläubigen, die sich am Jüngermachen beteiligen, müssen also fortfahren, Frucht zu tragen, einige hundert-, einige sechzig- und einige dreißigfach. Wird dadurch von einem wahren Christen zuviel verlangt? Als Jesus in den Himmel zurückkehrte, waren 120 Jehova hingegebene, getaufte Juden bereit, das von Jesus begonnene Werk fortzusetzen, und sie waren begierig zu erfahren, was sie tun sollten. Zu Pfingsten wurden diese 120 mit heiligem Geist gesalbt, um das Königreich zu predigen. Es gab noch Tausende, die von Jesus und seiner Botschaft gehört, aber bis dahin noch nicht Stellung bezogen hatten, und diese mußten sich nun entscheiden. Als Petrus aufgestanden war und zu ihnen gesagt hatte: „Laßt euch aus dieser verkehrten Generation retten“, da wurden „jene, die sein Wort von Herzen annahmen, getauft, und an jenem Tag wurden ungefähr dreitausend Seelen hinzugetan“. (Apg. 2:40, 41) Denken wir an das Werk, das Jesus seinerzeit durchführte, und an die Früchte, die er hervorbrachte! Denken wir auch an die Apostel Petrus, Johannes, Paulus und an andere Glieder der frühchristlichen Kirche und an die Früchte, die sie hervorbrachten. Betrachten wir die Früchte, die heute hervorgebracht werden, so können wir sehen, daß auch heute viele gläubig werden. Welchen Anteil hast du an diesem Werk?
EINE GROSSE VOLKSMENGE WIRD GLÄUBIG
Wie aus der Tabelle auf den Seiten 26 bis 33 ersichtlich ist, sind Jehovas Zeugen im Dienstjahr 1969 in der ganzen Welt in 203 Ländern und Inselgebieten eifrig tätig gewesen. Alle, die sich Jehova hingegeben und ihre Hingabe durch die Taufe symbolisiert haben, müssen sich als treu erweisen. Dadurch beweisen sie, daß das Wort Gottes wirklich in sie eingepflanzt worden ist. Sie sind fest entschlossen, alle Unsauberkeit und „jenes Überflüssige, moralische Schlechtigkeit“, abzulegen, und nehmen mit Milde die Einpflanzung des Wortes an, von dem sie wissen, daß es sie zu retten vermag. Sie wollen das Gute, das ihnen getan worden ist, nun auch anderen tun. Deshalb fahren Jehovas Zeugen gewissenhaft fort, die gute Botschaft weltweit zu predigen. — Matth. 24:14.
Wenn man den Bericht, den die Wachtturm-Gesellschaft aufgrund der von ihren Zweigbüros auf der ganzen Welt eingesandten Berichte zusammengestellt hat, liest, stellt man fest, daß etwas Erstaunliches geschehen ist. Jesus gebot seinen Jüngern, Jünger zu machen, und Jehovas Zeugen haben dies im vergangenen Jahr getan. (Matth. 28:19, 20) Schon allein wenn man die Zahl derer betrachtet, die im Laufe des Dienstjahres 1969 getauft wurden (keine Kleinkinder), kann man sehen, daß sie unablässig gepredigt und gelehrt und sich auf diese Weise bemüht haben, den Willen Jehovas zu tun. In den zwölf Monaten haben 120 905 Personen die richtige Entscheidung getroffen und sind getauft worden. Sie wollten, daß das Wort Gottes in ihr Herz und in ihren Sinn eingepflanzt werde, wie es in den Sinn und das Herz aller Gott hingegebenen Menschen eingepflanzt wird. Sie haben sich entschieden auf die Seite Jehovas gestellt und bemühen sich fortan, so zu handeln, wie Jehova es gemäß seinem geschriebenen Wort von ihnen verlangt.
Jehovas Zeugen haben im vergangenen Dienstjahr viel Freude erlebt, denn Jehova Gott hat ihr Bemühen, die gute Botschaft auf der ganzen Erde zu predigen, gesegnet. Ein besonderes Ereignis in diesem Jahr waren die internationalen Kongresse „Friede auf Erden“, die sie im Juli und August in Nordamerika und Europa abhielten und bei denen 840 572 Personen anwesend waren. Diese und auch die anderen Zeugen, die bei diesen Kongressen nicht zugegen sein konnten, sind entschlossen, die gute Botschaft vom Königreich weiterhin zu predigen. Sie lieben alle den Frieden, weil sie den Gott des Friedens anbeten. (2. Kor. 13:11) Es gibt immer noch viel zu tun, und wir stellen fest, daß Jehova die Bemühungen seines Volkes gesegnet hat, denn im Dienstjahr 1969 waren 1 336 112 Verkündiger tätig — eine neue Höchstzahl. Das ganze Jahr hindurch wandten jeden Monat durchschnittlich 1 256 784 Verkündiger für den Predigtdienst Zeit auf. Natürlich können von diesen Verkündigern der guten Botschaft vom Königreich nicht alle ihre ganze Zeit der Verbreitung dieser Botschaft widmen; dennoch sind alle Gott hingegebenen, getauften Jünger ordinierte Prediger. 76 515 von ihnen widmeten jedoch als Missionare, Sonderpioniere oder allgemeine Pioniere ihre ganze Zeit dem Predigtwerk. Sie alle wandten 100 bis 150 Stunden im Monat auf, um die gute Botschaft vom Königreich zu verbreiten. Alle übrigen, die eine einzige, große weltweite Versammlung bilden, wandten jeden Monat durchschnittlich 10 bis 15 Stunden dafür auf, Gottes Königreich zu predigen und das Wort der Wahrheit in das Herz und in den Sinn anderer Menschen einzupflanzen.
Um das mit Erfolg tun zu können, mußten sie, wie gesagt, viel Zeit einsetzen, und es ist erstaunlich, wenn man überlegt, daß diese 1 336 112 Verkündiger insgesamt 239 769 076 Stunden dem Predigen der guten Botschaft vom Königreich widmeten. Welchen Dienstzweigen widmeten sie diese Zeit? Vor allem dem Dienst von Haus zu Haus, der Nachbesuchs- und Bibelstudientätigkeit, der Zeitschriftenverbreitung und öffentlichen Vorträgen. Es war für diese Königreichsverkündiger eine Freude, dies zu tun! Sie waren wirklich bemüht, das Wort vom Königreich in den Sinn anderer einzupflanzen. Welch ein Segen für die Menschen, die gehört haben!
Im vergangenen Dienstjahr wurden jeden Monat durchschnittlich 1 097 237 Heimbibelstudien durchgeführt. Das ist wirklich erstaunlich. Jehovas Zeugen bemühen sich in der Tat eifrig, Menschen aus allen Nationen zu Jüngern zu machen und ihnen zu helfen, die Wahrheit aus Gottes Wort kennenzulernen, damit sie auf der rechten Seite, auf der Seite des Königreiches Gottes, das die einzige Hoffnung der Menschheit ist, Stellung beziehen können. Am 1. April nach 18 Uhr versammelten sich Jehovas Zeugen mit anderen an Gottes Vorhaben interessierten Personen, um die jährliche Feier zum Gedächtnis des Todes Jesu Christi zu begehen, und es ist wunderbar zu wissen, daß an jenem Abend in der ganzen Welt 2 719 860 Personen anwesend waren. Nur 10 368 von ihnen nahmen von den Symbolen, Brot und Wein, und zeigten dadurch, daß sie hoffen, mit Jesus Christus die himmlische Herrlichkeit zu ererben.
Es gibt noch viel Interessantes über das Werk der Zeugen Jehovas zu berichten. Zum Beispiel haben wir, was die Verbreitung von Bibeln und biblischen Schriften betrifft, allen Grund, uns zu freuen. Jehovas Zeugen wissen, daß sie nicht ihre ganze Zeit darauf verwenden können, bei den Menschen Heimbibelstudien durchzuführen. Sie können ihnen aber Schriften zum Lesen zurücklassen, aus denen sie mehr über Jehova Gott erfahren können. Im vergangenen Jahr verbreiteten Jehovas Zeugen 14 474 862 Bücher und Bibeln, 11 111 743 Broschüren und 186 257 878 Exemplare der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! in über 160 Sprachen. Sie erlangten ferner 2 131 667 Abonnements auf diese Zeitschriften.
Um mit dieser ausgedehnten Schriftenverbreitung Schritt zu halten, wurden in den Druckereien der Gesellschaft in der ganzen Welt — von denen sich je eine in den Vereinigten Staaten, in Deutschland, Finnland, Schweden, Dänemark, Südafrika, England, Australien, Kanada und in der Schweiz befindet — 27 936 033 Bibeln und Bücher in 160 Sprachen sowie 159 395 598 Exemplare der Zeitschrift Der Wachtturm und 166 356 756 Exemplare der Zeitschrift Erwachet! gedruckt.
Die Tausende von Menschen, die sich Jehova hingegeben haben, sind bereit gewesen, Zeit aufzuwenden, um diese wichtigen biblischen Schriften zu verbreiten und um mitzuhelfen, das Wort Gottes in das Herz und in den Sinn anderer einzupflanzen.
Jehovas Zeugen sind sich der Dringlichkeit dieses Werkes, das unter der Leitung Jehovas durchgeführt wird, bewußt. Sie wissen, daß das Ende dieses bösen Systems der Dinge nahe ist. Sie sehen die Ratlosigkeit der Nationen, die weder aus noch ein wissen, und freuen sich deshalb, daß sie den Menschen eine Botschaft des Friedens und der Hoffnung überbringen können, die auf einer sicheren Grundlage, auf Gottes Wort, beruht. Die Prophezeiungen, die sich heute erfüllen, werden in den Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft deutlich erklärt. Jehovas Zeugen halten es daher für dringend notwendig, allen Menschen zu sagen, daß sie Jünger Christi Jesu werden sollten. Wir können dir versichern, daß Jehovas Zeugen in den kommenden Jahren weiter von Haus zu Haus gehen werden, um die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen und gleichzeitig den Tag der Rache unseres Gottes anzukündigen. Sie möchten Jünger machen aus Menschen aller Nationen und möchten sie lehren, alles zu halten, was die Heilige Schrift gebietet, damit sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes getauft werden können. Bevor dies aber geschehen kann, müssen diese Menschen ‘mit Milde die Einpflanzung des Wortes annehmen, das ihre Seele zu retten vermag’ — Jak. 1:21.
INTERNATIONALER KONGRESS DER ZEUGEN JEHOVAS „FRIEDE AUF ERDEN“
Im Sommer 1967 wurde in der am Sonntag gehaltenen Schlußansprache des Bezirkskongresses der Zeugen Jehovas „Macht Jünger“ folgendes gesagt: „Für das Jahr 1969 plant die Watch Tower Society einen internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas. Wenn Jehova will, werden viele Zeugen Jehovas aus den Vereinigten Staaten, Kanada und einer Anzahl anderer Länder zu zwei von Sonntag bis Sonntag dauernden achttägigen Kongressen zusammenkommen, die Anfang Juli 1969 im östlichen Teil der Vereinigten Staaten beginnen werden.“ Es wurde erwähnt, daß die Kongreßserie durch die Vereinigten Staaten bis zum Pazifik führen würde, und „wir hoffen, daß während dieser drei Wochen des Jahres 1969 300 000 bis 400 000 Personen in den sechs Städten anwesend sein werden“. Es war gewiß Jehovas Wille, daß dieser internationale Kongreß vom 6. bis 13. Juli 1969 in Buffalo (New York) und Atlanta (Georgia), zwei Städten im östlichen Teil der Vereinigten Staaten, abgehalten wurde. Dies waren zwei achttägige Kongresse, die von Sonntag bis Sonntag dauerten. Zusätzlich wurde, beginnend mit Montag, dem 7. Juli, ein noch größerer Kongreß in der Stadt New York durchgeführt, und von diesem Tag an fanden die drei Kongresse gleichzeitig statt. Welch eine Freude erweckte dies doch in allen, die anwesend waren! Während dieser ersten Woche waren 234 546 Personen versammelt. Bis zum Abschluß der drei Wochen hatte die Gesellschaft acht Kongresse in den Vereinigten Staaten und in Kanada abgehalten, bei denen insgesamt 492 310 Personen anwesend waren. Es war also ganz bestimmt Jehovas Wille, daß dieser Kongreß „Friede auf Erden“ stattfand.
Bei allen Kongressen herrschte Friede. Es gab keinen Aufruhr, und dieser internationale Kongreß der Zeugen Jehovas wurde gemäß seinem Motto „Friede auf Erden“ durchgeführt.
Im Rundfunk und im Fernsehen wurde viel über diese Kongresse berichtet, und noch mehr wurde in Zeitungen und Zeitschriften über dieses friedliche Zusammenkommen von Menschen aller Nationen und Sprachen geschrieben. In der Stadt New York allein waren Delegierte aus über hundert Ländern und Inselgebieten des Meeres versammelt. Im Yankee-Stadion wurden fremdsprachige Programme in sechzehn Sprachen abgehalten. Den Anwesenden wurde jede mögliche Gelegenheit geboten, die Wahrheit in ihrer eigenen Sprache zu hören oder in einer Sprache, die sie verstehen konnten.
Auf der anderen Seite des Atlantiks wurden dann fünf weitere Kongresse durchgeführt, und zwar in London, Kopenhagen, Paris, Nürnberg und Rom, und dort waren bei den öffentlichen Vorträgen weitere 348 262 Personen anwesend.
Es ist schwierig, sich vorzustellen, daß während der Monate Juli und August — in nur sechs Wochen — 840 572 Personen irgendwo in den Vereinigten Staaten, in Kanada oder Europa anwesend waren, um den Hauptvortrag „Tausend Jahre Frieden nahen!“ zu hören. Ja, viele Menschen möchten dauernden Frieden haben. Jehovas Zeugen wissen, daß der Friede, der durch Gottes Vorkehrung kommt, von Bestand sein wird.
Es ist schwer, die Freude der Menschen, die diese Kongresse besuchten, in Worte zu kleiden oder ihren Eifer und Glauben und ihre herzliche christliche Liebe zueinander zu beschreiben, wobei Sprache, Rasse oder nationale Gewohnheiten keine Rolle spielten. Sie alle kamen, um zuzuhören und zu lernen. Nachstehende Tabelle zeigt an, wie viele Personen auf jedem Kongreß beim öffentlichen Vortrag anwesend waren und wie viele getauft wurden.
Diese Personen kamen zu dem internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas „Friede auf Erden“, weil sie an Gottes Wort glaubten, und wir sind überzeugt, daß der Glaube all dieser Menschen zufolge ihrer Anwesenheit und ihrer Gemeinschaft mit Jehovas Zeugen gestärkt worden ist. Diese Kongreßserie wurde im Oktober fortgesetzt; zunächst fanden im fernen Osten Kongresse in Korea und Japan statt, dann ging es weiter nach Süden bis Australien, danach über den Pazifik nach Hawaii und schließlich, bevor das Jahr 1969 zu Ende ging, nach Mexiko.
DAS PROGRAMM
Die Kongresse wurden vorbereitet, um die geistigen Bedürfnisse aller Menschen zu befriedigen, ungeachtet, welche Sprache jemand spricht. In New York wurde das gesamte Kongreßprogramm in Englisch, Spanisch und Französisch dargeboten. An zwei Tagen vor Beginn des Kongresses im Yankee-Stadion wurden besondere Zusammenkünfte in acht anderen Sprachen zum Nutzen der Delegierten, die aus Übersee gekommen waren, abgehalten. Während der Kongreßwoche selbst gab es vormittags im Yankee-Stadion Darbietungen in vierzehn verschiedenen Sprachen. Welch eine Freude war es doch für die Menschen, die diese Sprachen sprechen und aus allen Teilen der Welt stammten, zusammenzukommen, und sich zu treffen! Wie froh waren sie auch, das neue Liederbuch zu erhalten, das gerade vorher gedruckt worden war. Diese Publikation, „Singt und spielt dabei Jehova in euren Herzen“, wurde während der internationalen Kongresse in Dänisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Schwedisch und Spanisch freigegeben. Welch ein freudiger Gesang stieg doch von den glücklichen Scharen zu Jehova auf!
Die Watch Tower Society bereitete sorgfältig das Programm vor, und es war etwas Erbauendes, jeden Teil davon zu hören. In vielen Kongreßstädten in der ganzen Welt dauerte das Programm volle acht Tage. An einigen Orten war das Programm in sieben Tage zusammengedrängt worden und an manchen Orten in eine noch kürzere Zeit. Alle erfreuten sich aber desselben Stoffes, da in diesen Fällen zusätzliche Darbietungen an einigen Vormittagen stattfanden.
DER ERSTE TAG
Der Eröffnungstag des achttägigen Kongresses stand unter dem Motto „Wir danken dir, Jehova, von ganzem Herzen“. (Ps. 92:1) Passenderweise sprach Bruder N. H. Knorr an diesem Tag in Atlanta (Georgia), wo er den Schlüsselvortrag über das Thema „Mache dich mit Gott vertraut, und halte Frieden“ hielt. Bruder F. W. Franz hielt denselben Schlüsselvortrag in Buffalo (New York). Beide Redner lenkten die Aufmerksamkeit gleich zu Beginn des Kongresses auf den, der so freigebig für dieses große geistige Fest Vorsorge getroffen hatte und dem allein unsere Anbetung gehört. Beide Redner besprachen die Visionen, die Moses, Jesaja, Hesekiel, Daniel und der Apostel Johannes von Jehova hatten. Die Zuhörerschaft in diesen zwei Städten wie später auch überall in der Welt war von der furchteinflößenden Majestät des Höchsten im Universum tief beeindruckt. Bei allen Kongressen wurden Jehovas Zeugen, die diesen Schlüsselvortrag hörten, in der Tat besser vertraut mit dem wunderbaren Gott, Jehova, dem sie dienen.
Bei allen Kongressen erwähnte der Vorsitzende am Eröffnungstag einige der zahlreichen Gründe, die wir haben, um Jehova zu danken. Er wies auf das große Wachstum in der Zahl der Lobpreiser Jehovas hin. Er hob die geistige Fülle und den Frieden hervor, dessen wir uns alle erfreuen, dazu den Schutz Jehovas, die Treue unserer Brüder, die liebevolle Vorkehrung des Lösegeldes Jesu Christi und die Aufrichtung des Königreiches Gottes. Jeder Anwesende konnte während des ganzen Kongresses das Gefühl haben, daß die Befreiung, durch die wir in Gottes neue Ordnung gelangen, sehr nahe ist.
Kraftvoll wurden wir daran erinnert, daß wir das schätzen sollten, was Jehova für uns getan hat, als er für die liebevolle Aufsicht in den Versammlungen sorgte. Das Drama, das die Geschichte von König Saul und David, Abigail und Nabal behandelte, hob diesen Punkt während des Programms des ersten Tages hervor. Dies war ein Tag guter geistiger Speise.
DER ZWEITE TAG
„Die Bibel ist tatsächlich das Wort Gottes“, so lautete das Motto für den zweiten Tag oder für den ersten Tag, falls die Brüder zu siebentägigen Kongressen zusammengekommen waren. Der entsprechende Text dafür steht in 1. Thessalonicher 2:13.
Am Nachmittag erfreuten sich die Zuhörer einiger Demonstrationen, die aufrichtigen Personen anhand vernünftiger Beweise zeigten, daß die Bibel wirklich das Wort Gottes ist. Jehovas Zeugen wissen sehr wohl, daß heute viele Menschen keinen Glauben mehr haben und den im ersten Buch Mose enthaltenen Schöpfungsbericht ablehnen. Solche Menschen behaupten, dieser Bericht sei unwissenschaftlich und der Bericht in der Bibel sei auf Mythen aufgebaut. Ungläubige spotten über die in der Bibel berichteten Wunder. Das Programm enthielt jedoch eine gute Verteidigung der Bibel, wobei nicht nur diese Einwände, sondern viele weitere behandelt wurden.
Dieser interessanten Besprechung folgte eine kraftvolle Ansprache mit dem Thema: „Treue Verteidiger des Wortes Gottes“. Diese Ansprache stellte die Untreue der Geistlichkeit der Christenheit gegenüber Jehova Gott und seinem Wort der Wahrheit, der Bibel, bloß. Sie war auch für jede Person, die glaubt, daß die Bibel Gottes Wort ist, eine Herausforderung, dies zu beweisen, nicht nur durch Worte, sondern durch das, was sie in ihrem persönlichen Leben tut. Am Schluß dieser Ansprache waren die Zuhörer begeistert, als der Redner bekanntgab, daß das, was sie gehört hatten, jetzt in Form einer Publikation in Taschenformat erhältlich wäre, die den Titel trägt: Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? In der Zwischenzeit ist dieses Buch schon in dreizehn Sprachen herausgegeben worden. Seit seiner Freigabe ist schon ein hervorragendes Zeugnis damit gegeben worden. Bis zum Schluß des Dienstjahres hatte die Gesellschaft bereits 5 000 000 Exemplare in dreizehn Sprachen gedruckt.
An diesem zweiten Tag wurde die Wahrhaftigkeit dessen, was Gottes Wort über diejenigen sagt, die den Rat der Schrift außer acht lassen, hervorgehoben, als das Drama mit dem Thema „Dornen und Fallstricke sind auf dem Wege dessen, der nach Unabhängigkeit strebt“ aufgeführt wurde. Dieses Drama illustrierte anschaulich die Erfahrungen von Personen, die Gottes Wort verlassen haben, um finanziellen oder gesellschaftlichen Erfolg in der Welt zu erlangen. Das Gleichnis vom verlorenen Sohn wurde realistisch dargestellt, wodurch gezeigt wurde, daß Sprüche 22:5 zutrifft und daß die Liebe Jehovas denen die Möglichkeit bietet, zu Jehova zurückzukehren und auf seinem Weg zu wandeln, die diesen Wunsch haben.
Konnte der Kongreß nach diesem Tag noch besser werden?
DER DRITTE TAG
Das Programm des folgenden Tages drehte sich um den Schrifttext. der besagt: „Ein treuer Mann hat viel Segen.“ (Spr. 28:20) Jeder Anwesende wurde angespornt, sein eigenes Leben zu prüfen. Was machst du zu deinem Hauptinteresse? Das war eine Frage, die gründlich besprochen wurde. Die Zuhörer wurden gefragt, wofür sie lebten: für weltliche Gesellschaft, für den Alkoholgenuß, für das Spiel mit der Unsittlichkeit, für unerlaubte sinnliche Befriedigung durch Hurerei und Ehebruch? Oder waren sie wirklich am Leben in Gottes neuer Ordnung interessiert? In sehr offener, aber taktvoller Sprache wurden die Tatsachen dargelegt, so daß niemandem, der zuhörte, das Wesentliche entgehen konnte. Deutlicher Rat wurde aus dem Worte Gottes gegeben. Die Situationen, die leicht zur Übertretung des Gesetzes Gottes führen, wurden herausgestellt. Die Endergebnisse wurden deutlich mit den Segnungen verglichen, die diejenigen erlangen, die treu dem Worte Gottes folgen. Welchem Weg willst du folgen? „Es hängt ganz von dem ab, was du zu erreichen wünschst“, sagte ein Redner. „Aber lohnt es sich, das Leben in Gottes neuer Ordnung wegen eines nächtlichen Trinkgelages oder eines Abgleitens zur Unmoral zu verwirken? Bestimmt nicht!“ Dieser sehr treffende Aufschluß wurde wegen des erschreckenden Ansteigens der Unmoral in dieser Welt benötigt. Jehovas Zeugen müssen sich davor hüten, daß die Bräuche der Welt unter ihnen Wurzel fassen.
Ein weiteres schönes Drama rundete das Nachmittagsprogramm ab, indem es den Aufsehern zeigte, wie wichtig es ist, die entstehenden Probleme zu behandeln. Es ist ihre Verantwortung, mitzuhelfen, daß Jehovas Organisation rein bleibt.
Am Abend wurde unsere Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt: „Mein Heim zu einem Haus Gottes machen“. Mit vielen schriftgemäßen Beweisen wurde besprochen, wie jemand seine Stellung als Haupt richtig ausfüllt. Es wurden Punkte dargelegt, die zeigten, wie notwendig es ist, zum Vergeben bereit zu sein, Dinge zusammen zu tun und umeinander besorgt zu sein. Gibt es Gedankenaustausch zwischen Gliedern einer Familie, zwischen Ehemann und Ehefrau, zwischen Kindern und Eltern? Diese Darbietung veranlaßte viele, ihr eigenes Leben hinsichtlich dieser Punkte zu überprüfen. Ein Redner fragte: „Wie gut kennt ihr euch? Wie gut kennst du deine Kinder?“ Damit jemandes Heim ein Haus Gottes sein kann, muß Friede herrschen und müssen biblische Grundsätze alles leiten. Selbst wenn jemandes Ehepartner nicht gläubig ist, sollte derjenige, der Jehova dient, göttliche Grundsätze anwenden. Für eine solche Treue gibt es viele Segnungen.
DER VIERTE TAG
„Erhebe deine Stimme zum Verständnis“, so lautete der Leitgedanke für das Programm eines weiteren Tages. (Spr. 2:3) Die Redner, die an diesem Tage sprachen, wiesen darauf hin, daß Kreis- und Bezirksdiener, aber auch Versammlungsdiener und Dienstamtgehilfen die Verantwortung haben, den Frieden zu fördern. Für sie ist es notwendig, daß sie ein Verständnis des Wortes Gottes haben und ihre Brüder verstehen. Sie müssen sich die Probleme anderer anhören. Um es allen verständlich zu machen, waren die kurzen Demonstrationen sehr nützlich. Den Zuhörern wurde die Frage gestellt: „Schätzt ihr, was die Diener für euch tun?“ Die Reaktion zeigte, daß sie es schätzten.
Der Schlüsselvortrag des Tages wurde wiederum entweder vom Präsidenten der Gesellschaft, vom Vizepräsidenten oder vom Sekretär-Kassierer gehalten. Das Thema lautete: „Um alles, was du erworben hast, erwirb Verstand“. Was ist Verstand? Wenn du etwas verstehst, dann siehst du nicht nur einige Einzelteile einer Sache, sondern du bist in der Lage, das gesamte Bild zu sehen. Wir sollten zu rechten Schlußfolgerungen kommen können, wenn wir Verständnis haben. Schon sehr früh während seines Vortrages erfreute der Redner seine Zuhörerschaft mit der Bekanntmachung, daß eine weitere neue Publikation freigegeben werde, die betitelt ist: Aid to Bible Understanding (Hilfe zum Verständnis der Bibel). Dieser Band, der über 1 200 Artikel enthält, ist nur der erste Teil eines Werkes, das eines Tages Tausende von Artikeln über Berichte der Bibel von Personen, Orten und Geschehnissen enthalten wird. In einer Zeit, in der die meisten Nachschlagewerke über die Bibel dazu neigen, der Bibelkritik zu folgen, und die Ansichten der Menschen über das Wort Gottes stellen, ist es etwas sehr Schönes, eine Informationsquelle zu haben, die für die Wahrhaftigkeit des Wortes Gottes eintritt. Es wurde bekanntgegeben, daß wir diese Publikation während des Jahres 1970 in der Theokratischen Predigtdienstschule in den Ländern verwenden werden, in denen Englisch gesprochen wird. In den späteren Stunden dieses Tages wurde das neue Buch untersucht, und in einem sehr gut vorbereiteten Programm wurden biblische Fragen zu einer Anzahl von Themen beantwortet.
DER FÜNFTE TAG
Das Programm dieses Tages stand mit dem Thema in Verbindung: „Ihr Jugendlichen, mögen euch ,Jahre des Lebens und Frieden hinzugefügt werden‘ “. (Spr. 3:1, 2, NW) „Sollte es in der christlichen Familie eine Kluft zwischen Jugendlichen und Erwachsenen geben?“ fragte einer der Redner. Jugendliche wurden vor Musik gewarnt, die einen losen Wandel verherrlicht, ebenso vor einer Frisur und Kleidung, die jemand mit aufrührerischen oder unmoralischen Gruppen in der Welt gleichstellen. Die Jugendlichen wurden angespornt, sich von biblischen Grundsätzen leiten zu lassen. Sie wurden ermuntert, vor reifen Personen Respekt zu zeigen, aus den Erfahrungen solch reifer Personen zu lernen und sich eng an Jehova und seine Organisation zu halten. Nur so würden jemandem Jahre des Lebens und Frieden hinzugefügt werden. Weiterhin wurde der Punkt gut hervorgehoben, daß es nicht nur Rechte gibt, sondern daß Gottes Wort uns auch Pflichten vor Augen führt, die wir erfüllen sollten. Der Redner zeigte, daß wir „nicht denken sollten, daß irgend etwas zu einem Recht für uns wird, bloß weil es allgemein in der Welt so gehandhabt wird“. Denke daran, daß wir Pflichten gegenüber Gott haben. Nur aufgrund der unverdienten Güte Jehovas sind wir heute am Leben.
Das Nachmittagsprogramm schloß mit dem bedeutenden Vortrag „Frieden mit Gott inmitten der ,großen Drangsal‘ “. Das war ein aufrüttelnder und zum Nachdenken anregender Vortrag. Er gab uns allen ein neues Bild von Jesu Prophezeiung über das Ende dieses Systems der Dinge. Matthäus 24:1-22 wurde besprochen, und es wurde dabei betont, daß diese gesamte Prophezeiung im ersten Jahrhundert eine Anwendung hatte, die in der Zerstörung Jerusalems und des dortigen Tempels gipfelte. Sie hat auch Anwendung auf unsere Tage, auf das gegenbildliche Jerusalem, nämlich auf die Christenheit. Die Frage wurde aufgeworfen: Wie wird die Drangsal gemäß Jesu Worten verkürzt? Die Zeitschrift Der Wachtturm wird eine ausführliche Besprechung dieses Themas bringen, aber wir möchten schon jetzt sagen, daß es für jeden, ob jung oder alt, der diese „große Drangsal“ überleben möchte und den Wunsch hat, daß ihm Jahre des Lebens hinzugefügt werden, äußerst wichtig ist, jetzt in ein richtiges Verhältnis zu Jehova Gott zu gelangen und dieses Verhältnis auch durch die vor uns liegende Zeit der Drangsal hindurch zu bewahren. Jehovas Zeugen haben die Verantwortung, jetzt allen Personen zu helfen, inmitten der „großen Drangsal“ Frieden mit Gott zu erlangen.
Am Abend wurden die Probleme, denen sich junge Menschen gegenübersehen, wenn sie innerhalb einer verderbten Welt heranwachsen, für die gesamte Zuhörerschaft offen dargelegt, als alle dem aufsehenerregenden, neuzeitlichen Drama folgten, das betitelt war: „Niemand blicke je auf deine Jugend herab“. Die Kongreßteilnehmer, die nach diesem Programmteil mach Hause gingen, hatten viel, worüber sie sprechen konnten. Das Drama stellte in einer lebendigen Art die Probleme heraus, die durch ein geteiltes Haus, durch nicht zu vermeidende Gesellschaft mit weltlichen Personen in der Schule und durch den Einfluß gewisser Personen entstehen können, die mit der Christenversammlung verbunden sind, die aber nicht wirklich Jehova und seine gerechten Wege lieben. Unter besprochenen Dingen waren die Versuchungen, die zu Hurerei, zu dem geschlechtlichen Mißbrauch unter Jungen und zur Verwendung von Drogen fuhren. Es wurde gezeigt, daß diese Dinge allgemein von Jugendlichen betrieben werden die sich nicht von der Bibel leiten lassen. Die Verantwortung, die Eltern tragen, wurde hervorgehoben. Wenn jemand wirklich ein Christ sein möchte, dann wäre es für ihn gut, sich zu fragen: „Würde Jesus dies tun?“, ungeachtet, welchen Weg jemand einschlagen will. Das Programm zeigte, daß sowohl Jugendliche als auch ältere Personen vor verkehrten Handlungen geschützt werden können, wenn sie dem im Worte Gottes enthaltenen Rat Aufmerksamkeit schenken und dieses Wort in ihrem Leben anwenden.
Am Schluß dieses Tages fragten sich viele Kongreßteilnehmer: „Können wir noch mehr lernen?“
DER SECHSTE TAG
Es waren noch drei weitere Tage für das Kongreßprogramm geplant. Viele dachten, es sei schon alles behandelt worden. Doch das Programm des nächsten Tages behandelte das Thema „Möge ,sich das Wort Jehovas ständig schnell fortbewegen‘ “. (2. Thess. 3:1) Die vorliegenden Beweise zeigen, daß Jehovas Wort jetzt weit verbreitet ist. In Nordamerika und in Europa fanden sich 27 442 Personen ein, um sich während der Kongresse im Wasser taufen zu lassen. Diese große Anzahl wurde bei den dreizehn Kongressen als Zeichen ihrer Hingabe an Jehova Gott untergetaucht. Wie begeisternd war es doch, zu sehen, wie sie bei allen Kongressen aufstanden und ihren vollständigen Glauben an Jehova und ihren Wunsch, immerdar seinen Willen zu tun, zum Ausdruck brachten. Dieser Beweis für die Wirkung des Wortes Gottes auf Menschen aller Nationen wurde durch weitere anspornende Berichte aus allen Teilen der Erde unterstützt. Während der verschiedenen Kongreßtage gaben Delegierte von 94 Zweigbüros der Gesellschaft Berichte. Hier wurde der offensichtliche Beweis erbracht, daß Menschen aller Nationen, Völker und Sprachen ihr Leben dazu gebrauchten, Jehovas Willen zu tun.
Für jeden von uns gibt es Gelegenheiten, zum schnellen Verbreiten des Wortes Gottes beizutragen. Obschon alle christlichen Zeugen Jehovas Diener sind, die sich Gott hingegeben haben und am Predigtdienst teilnehmen, können sich doch viele des großen Vorrechts des Pionierdienstes erfreuen. Den Kongreßteilnehmern wurden viele praktische Anregungen darüber gegeben, wie sie den Pionierdienst aufnehmen und wie sie in diesem Werk bleiben können.
Ob nun eine Person im Vollzeitdienst bleiben wird, und zwar als Missionar, Sonderpionier, allgemeiner Pionier, Kreis- oder Bezirksdiener oder als Glied der Bethelfamilie, hängt in beträchtlichem Maße davon ab, wie sie ihre Sicherheit ansieht und was sie ihr bedeutet. „Was bietet dir Sicherheit?“ wurden diejenigen, die zuhörten, gefragt. Ist es dein Heim? Dein Bankkonto? Deine Arbeitsstelle? Oder hörst du weislich auf Jehova und vertraust ihm? Du magst dein Heim durch einen Brand oder einen Sturm verlieren. Bankkonten können sozusagen über Nacht wertlos werden, falls es einen Wirtschaftszusammenbruch gibt. Arbeitsstellen kann man leicht verlieren. Bestimmt sind diese Dinge nicht das, was einem beständige Sicherheit bringt. Nur Jehova kann wahre Sicherheit bringen, sowohl jetzt als auch zur Zeit des Gerichtsvollzugs. Wie weise ist es deshalb, sein Vertrauen auf Jehova zu setzen und nicht auf Gold!
Der Dienst für Jehova sollte in unserem Leben den ersten Platz einnehmen. Wir sollten seinen Willen zu tun wünschen. Das wird in der Heiligen Schrift oft hervorgehoben; und der Programmteil, der betitelt war: „Bist du ein neuzeitlicher Jona?“, führte der Zuhörerschaft einige gute Punkte vor Augen. Niemand von uns mochte „auf dem Weg nach Joppe“ sein, sondern wir alle sollten vielmehr wünschen, auf dem Weg nach Ninive zu bleiben, um das Werk Jehovas zu tun, das er den Händen seiner Diener übertragen hat. Jetzt ist nicht die Zeit, da wir vor unserer Verantwortung weglaufen sollten. Das gesamte Tagesprogramm ermutigte alle sehr, auf Jehova zu vertrauen und die Dinge so zu tun, wie er sie getan haben möchte, wodurch wir einen Anteil am beständigen, schnellen Fortbewegen des Wortes Gottes auf der Erde haben.
Übereinstimmend mit dem Thema des Tages wurde The Kingdom Interlinear Translation of the Greek Scriptures (Die Königreichs-Interlinearübersetzung der Griechischen Schriften) als Hilfe für überzeugendes Lehren des Wortes Gottes freigegeben. Diese neue Publikation wird sich als sehr gut für das Familienbibellesen erweisen, da sie die richtigen „Worte der Wahrheit“ verwendet. Die Freigabe war eine gewaltige Überraschung für alle, die bei diesem wunderbaren Kongreß anwesend waren. Bestimmt konnte der versammelten großen Menge jetzt nichts Weiteres mehr freigegeben werden. The Kingdom Interlinear Translation war in sich selbst ein großartiges Werk.
DER SIEBENTE TAG
Der vorletzte Kongreßtag hatte das Thema „Widersteht ... fest im Glauben“. (1. Petr. 5:9) Passenderweise begann das Programm mit Erfahrungen, die die Standhaftigkeit der Zeugen Jehovas hinter dem Eisernen Vorhang widerspiegelten. Die Frage, wem wir dienen, wurde freimütig in Form einer Vortragsfolge besprochen, zu der die Programmpunkte gehörten: „Du bist kein Teil der Welt“ und „Die Organisation, die uns für das Leben erzieht, schätzen“. Es genügt nicht, wenn jemand nur sagt, daß er ein Zeuge Jehovas sei. Die Wahrhaftigkeit der Sache wird dadurch offenbar, wie jemand seine Zeit und Kraft einsetzt. Wenn wir Jehova wirklich dienen, werden wir uns von der Welt getrennt halten und nichts mit ihrer Politik, ihrem Materialismus, ihrer Unehrlichkeit und ihrer Unmoral zu tun haben. Zur gleichen Zeit erfreuen wir uns der schönsten Gemeinschaft auf Erden innerhalb der Organisation, die uns zum Leben erzieht, und bestimmt konnten wir uns auf dem internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas „Friede auf Erden“ dieser schönsten Gemeinschaft erfreuen.
Das Programm dieses Tages erreichte seinen Höhepunkt in der Ansprache „Die letzten Wehe für die Feinde des Friedens mit Gott“. Diese Ansprache behandelte das Ertönen der sieben symbolischen Trompeten, auf die in Offenbarung 8 bis 11 Bezug genommen wird. Am Schluß des Vortrages wurde der Zuhörerschaft eine kraftvolle Erklärung vorgelegt. Sie zeigte sehr deutlich den Standpunkt und die Einstellung der Zeugen Jehovas weltweit. Sie stellte die Geistlichkeit der Christenheit bloß, weil sie sich Jehova gegenüber als falsch erwiesen hat und auch das Vertrauen derer zerstört hat, die vertrauensvoll zu ihr um religiöse Leitung aufschauen. Sie zeigte, daß Frieden und Sicherheit niemals durch radikale, politische Bewegungen, die mit Gott keinen Frieden haben, kommen können. Vielmehr zeigte sie, daß Jehovas messianisches Königreich die einzige Hoffnung des Menschen auf Frieden, Glück, Wohlfahrt und Leben ist. Bei diesem großen Kongreß bekundeten Jehovas Zeugen ihre Entschlossenheit, fortzufahren, diejenigen bloßzustellen, von denen die Bibel sagt, daß sie Feinde Gottes sind, und gleichzeitig die Aufmerksamkeit aller Menschen, die Gerechtigkeit suchen, auf das Königreich Jehovas Gottes zu lenken. Diese Erklärung wurde sowohl durch mündliche Zustimmung wie auch durch langen Beifall angenommen. Nun ist es die Verantwortung jedes Zeugen Jehovas, das anzuwenden, was öffentlich angenommen wurde.
Um uns allen zu helfen, dies kraftvoll zu tun, wurde eine sehr schöne neue Publikation mit dem Titel “Then Is Finished the Mystery of God” („Dann ist das heilige Geheimnis Gottes vollendet“) freigegeben. Diese 384seitige Publikation enthält eine Vers-für-Vers-Betrachtung der ersten dreizehn Kapitel der Offenbarung. Das letzte Kapitel des Buches führt den Leser dann durch den letzten Teil der Offenbarung.
Diesem erregenden Programm folgte am Abend praktischer Rat darüber, wie wir trotz irgendwelchen Widerstandes, der entstehen mag, treu im Glauben ausharren können. Wir müssen unter dem schwersten Druck standhaft bleiben. Es wurde gezeigt, daß wir selbst unter Verfolgung glücklich sein sollten, nicht wegen der Verfolgung, sondern weil wir ausharren können, ohne den Glauben zu verlieren. Um uns dabei zu helfen, wurde der Tag mit einem Drama abgeschlossen, das jeden Teil der geistigen Waffenrüstung behandelte, die in Epheser 6:11-18 beschrieben wird.
DER ACHTE TAG
Wenn du etwas tust, woran du Freude hast, dann fliegt die Zeit nur so dahin, und diese anscheinend lange Woche von acht Tagen verging in der Tat viel zu schnell. Jetzt waren wir schon am letzten Tag des großen geistigen Festes angelangt. Als es hell wurde, begannen die Kongreßteilnehmer wieder auf das Kongreßgelände zu strömen. An allen Kongreßstätten waren die Sitzgelegenheiten lange vor Programmbeginn besetzt. Das Thema dieses abschließenden Tages lautete: „Jehova wird sein Volk segnen mit Frieden“. (Ps. 29:11) Wie offensichtlich war es doch, daß der Geist des Friedens bei diesen Kongressen herrschte. Die Redner auf allen Kongressen führten aus, daß wir uns auch weiterhin dieses Friedens erfreuen können, wenn wir in unserer Heimatversammlung regelmäßig Gemeinschaft pflegen und eifrig einen Anteil am Predigen der guten Botschaft vom Königreich haben.
„Den Zweck unserer Befreiung durch Jehova nicht verfehlen“ war der Titel des Dramas, das am letzten Tag dargeboten wurde. Alle, die anwesend waren, können immer noch den Propheten Daniel sagen hören: „Warum sollte ich jetzt an der Macht und Fähigkeit des allmächtigen Gottes, Jehovas, zweifeln? Doch was Jehova tun will und wie er es tun will, kann nur er allein sagen. ... Aber, mein Sohn, glaubst du wirklich diesen inspirierten Botschaften?“ Sie haben auch nicht die Worte des treuen Israeliten vergessen, der sagte: „So ist unsere Befreiung nicht nur zu unserem eigenen Nutzen, nicht wahr? Jehova erhielt uns für seine Anbetung am Leben, nicht nur unsertwegen.“ Um uns also fortgesetzt des Friedens erfreuen zu können, müssen wir den Grund anerkennen, warum uns Jehova aus Babylon der Großen befreit hat, und wir müssen völlig in Übereinstimmung damit handeln. Es war ein erregendes Drama, voller Gefühl. Alle erkannten, daß es noch immer Arbeit zu tun gibt.
Beim öffentlichen Vortrag am abschließenden Tag wurden die herrlichen Aussichten durch die Betrachtung des Themas „Tausend Jahre Frieden nahen!“ lebendig dargestellt. Wie klar wurde doch herausgestellt, daß dieser Friede nicht etwas ist, was Menschen oder Nationen bringen können! Nur Jehova Gott wird dies durch sein messianisches Königreich tun. Er ist derjenige, der sein Volk mit Frieden segnen wird, und Jehovas Zeugen bereiten sich jetzt schon freudig darauf vor.
Welch eine Freude war es doch, zu erfahren, daß 840 572 Personen in Nordamerika und in Europa zusammengekommen waren, um diesen hervorragenden öffentlichen Vortrag zu hören, der während der Monate Juli und August 1969 gehalten wurde! Die Besucherzahlen bei dem internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas „Friede auf Erden“ übertrafen bei weitem unsere Erwartungen. Alle freuten sich darüber, daß sie eine Broschüre mit nach Hause nehmen konnten, die den gesamten Vortrag in gedruckter Form enthielt. An einigen Orten, besonders in Nordamerika, war die Gesellschaft in der Lage, eine 32seitige Broschüre zu drucken, die nicht nur den öffentlichen Vortrag, sondern auch die am Sonnabend angenommene Erklärung und viele andere Hauptgedanken des Kongreßprogramms enthielt. Es war etwas Wertvolles, das mit nach Hause genommen werden konnte, und wir sind sicher, daß es das Interesse derjenigen steigerte, die bei diesem öffentlichen Vortrag anwesend waren.
Dann kamen die Schlußworte, in denen der Kongreß nochmals kurz besprochen und die Aufmerksamkeit auf das dringende Einsammlungswerk gelenkt wurde, das noch vor uns liegt. Wie glücklich war jeder, daß dies für Jehovas Zeugen wirklich ein Kongreß „Friede auf Erden“ war! Allen Anwesenden wurde eingeprägt, daß wir als Jehovas Diener in eine sehr begünstigte Stellung gekommen sind. Es wurde deutlich gezeigt, daß nur Jehova Gott dauernden Frieden bringen kann. Wie dankbar waren wir alle, daß es sein Wille war, daß wir diesen friedlichen Kongreß im Jahre 1969 haben konnten! Wir wissen, daß wir uns des Friedens miteinander erfreuen können, eines Friedens, der unter anderen Menschen in der Welt unbekannt ist. Jehovas Zeugen haben große Kongresse auf der Erde durchgeführt, doch wir glauben, daß dieser der geistig reichhaltigste war, und wir alle verspüren gemeinsam die Wichtigkeit der Botschaft Gottes. Wir sind mit Jehova und mit seinem Vorhaben besser vertraut, und aufgrund seiner unverdienten Güte werden wir seinen Willen weiterhin durchführen bis zum Ende dieses Systems der Dinge.
ANDERE KONGRESS-HÖHEPUNKTE
Natürlich geschahen während des Kongresses viele weitere hervorragende Dinge. Laßt uns noch einige Punkte wiederholen, die mit diesen dreizehn Kongressen zu tun haben.
Als erstes sei erwähnt, daß die Brüder Knorr und Franz dachten, daß es für sie als Präsident und Vizepräsident gut wäre, alle diese Kongresse zu besuchen, wenn dies Jehovas Wille sei. Es wurde festgelegt, daß dann, wenn der Präsident einen Kongreß besuchen wurde, der Vizepräsident beim anderen sein sollte. Da mehr als jeweils ein Kongreß zur selben Zeit stattfand, bedeutete es für beide, daß sie viel zu reisen hatten. Der internationale Kongreß der Zeugen Jehovas „Friede auf Erden“ begann jedoch mit drei Veranstaltungen, und so hielt der Sekretär-Kassierer, Grant Suiter, auch einige der Hauptansprachen. Bruder Knorr war in der Lage, den Kongreß in Atlanta mit dem Schlüsselvortrag „Mache dich mit Gott vertraut, und halte Frieden“ zu eröffnen. Er flog am Sonnabend dorthin und hatte die Freude, das Kongreßgelände, die Einrichtungen des Atlanta-Stadions und die Kongreßorganisation zu besichtigen, bevor der Kongreß begann. Welch eine Freude war es doch, den Beginn dieses Kongresses zu erleben!
Während Bruder Knorr sich der Gemeinschaft mit den Brüdern in Atlanta erfreute, war Bruder Franz in Buffalo und eröffnete den dortigen Kongreß mit dem Schlüsselvortrag. Am Sonntagabend kehrte Bruder Knorr nach New York zurück, damit er den Kongreß in New York eröffnen konnte, der am Montag begann. Hier war ein ganztägiges Programm vorgesehen, und zwar von 9 Uhr bis 21.05 Uhr. Zwischenzeitlich flog Bruder Suiter nach Atlanta, um das Programm während der ersten Tage des Kongresses zu leiten. Bei diesem Flugplan gab es überhaupt keine Verspätungen. Wir waren alle in der Lage, unsere Aufgaben zur vorgesehenen Zeit zu erfüllen. Nach den drei Kongressen im Osten des Landes flog Bruder Franz nach Vancouver und Bruder Knorr nach Los Angeles. Sie reisten hin und her und übernahmen gewisse Teile des Programms in diesen zwei Städten. Bruder Knorr eröffnete den Kongreß in Los Angeles und beendete ihn dort, während Bruder Franz den Kongreß in Vancouver eröffnete und auch beendete.
Der Kongreß in Kansas City begann jedoch an einem Freitag und endete auch an einem Freitag, da wir dort das Kongreßgelände nicht von Sonntag bis Sonntag mieten konnten. Bruder Suiter eröffnete deshalb den Kongreß in Kansas City, während die Brüder Franz und Knorr immer noch an der Westküste waren. Am Montag aber war Bruder Franz in der Lage, nach Kansas City zu kommen, und Bruder Knorr konnte nach Chicago reisen, und danach wechselten sie wiederum während der Woche. Für den Präsidenten der Gesellschaft war es möglich, den öffentlichen Vortrag in Kansas City und in Chicago zu halten. Dies waren aufregende Tage! Auf all diesen Kongressen waren viele Delegierte aus allen Teilen der Welt anwesend. Welch eine Freude. mit vielen von ihnen persönlich zu sprechen!
DIE MISSIONARE SCHÄTZTEN IHRE REISE
Aufgrund der großzügigen Spenden der Zeugen Jehovas in der ganzen Welt traf die Gesellschaft Vorkehrungen dafür, daß die Missionare unterstützt wurden, um wieder einmal nach Hause zu reisen und dort den nächstgelegenen Kongreß zu besuchen. So schien es vollständig angebracht zu sein, daß wir ein Missionaressen hatten, zu dem alle Missionare eingeladen wurden, die im Auslandsdienst tätig waren.
Es war der Wunsch aller Missionare, daß ich euch sage: „Habt recht herzlichen Dank für eure Liebe und eure Freundlichkeit uns Missionaren gegenüber.“ Dies hier ist eine gute Gelegenheit, das zu tun.
Das erste Missionaressen fand in Buffalo statt. Im Zeughaus, wo die Cafeteria für den Kongreß in Buffalo eingerichtet war, verbrachten wir in einem privaten Raum eine schöne Zeit zusammen. Es waren 59 Missionare anwesend, und Bruder Knorr freute sich sehr, mit ihnen zusammen zu sein. Die Brüder hatten ein sehr gutes Mahl zubereitet. Viele Missionare konnten Erfahrungen berichten, und alle freuten sich über die Gemeinschaft, die sie miteinander haben konnten. Nachdem Bruder Knorr nach Atlanta weitergeflogen war, war er in der Lage, mit 61 Missionaren zusammenzukommen, die alle noch im Auslandsdienst tätig waren. Sie freuten sich bestimmt, zusammen zu sein.
Die größte Missionarzusammenkunft war in New York, wo 478 Missionare aus allen Teilen der Welt im Königreichssaal des Bethelheimes zusammenkamen. Bruder Knorr rief einige aus der Zuhörerschaft auf, zur Bühne zu kommen, um Erfahrungen zu erzählen. Einige waren etwas überrascht, als sie aufgerufen wurden, doch alle machten es sehr gut, obgleich sie vorher nicht Bescheid bekommen hatten.
Es schien, als ob die kanadischen Missionare aus allen Teilen der Welt nach Vancouver wollten, und viele von ihnen fuhren auch dorthin. Es war eine sehr schöne Zeit für die 119 dort Versammelten. In Los Angeles kamen 106 Missionare in einem Privatraum zusammen, um ihre Erfahrungen zu erzählen. In Kansas City waren es 50 Missionare und in Chicago 105.
In London waren die Missionare und auch die Brüder Franz und Knorr in der Lage, in einem Gebäude in der Nähe der Cafeteria, nicht weit vom Wembley Stadion, zusammenzukommen. Es waren 133 Missionare zugegen. Auch dies war ein weiterer glücklicher Anlaß. In Paris waren 35 Missionare anwesend. Es schien, als hätten manche von ihnen ihr Englisch vergessen, und wir mußten einige Dolmetscher haben, die ihr Französisch ins Englische übersetzten, damit alle anderen verstehen konnten. In Kopenhagen kamen alle Missionare, zumeist Skandinavier, im Königreichssaal des Zweigbüros zusammen und gingen dann in den Speisesaal, wo ihnen ein Essen serviert wurde. In Rom konnten 21 Missionare Erfahrungen erzählen und ungefähr drei Stunden zusammen sein. In Nürnberg verbrachten die Missionare eine sehr schöne Zeit zusammen; es waren 76 anwesend. Die Missionare dort waren aus allen Teilen der Welt gekommen — aus dem Norden, Süden, Osten und Westen.
Bei allen Kongressen versuchte Bruder Knorr, einige auszuwählen, die die erste Klasse Gileads oder eine der ersten Klassen besucht hatten, und dies erwies sich als eine sehr schöne Ermunterung für jüngere Missionare, die erst seit kurzem im Auslandsdienst standen. Stelle dir jemand vor, der fünfundzwanzig Jahre lang im Missionardienst tätig war, sich dieser Arbeit noch immer erfreut und nach den Interessen des Königreiches Ausschau hält.
Das Thema der Ansprache Bruder Knorrs an alle Missionare lautete: „Wo ist deine Heimat?“ In Wirklichkeit ist die Erde die Heimat des Menschen. Gott setzte ihn im Anfang dorthin und sagte ihm, daß er sich mehren und die ganze Erde füllen sollte. So macht es nicht viel aus, wo wir uns auf dieser Erde befinden. Sie ist unsere Heimat. Wichtig ist, daß wir Jehovas Gunst haben und sein Werk tun. Wer weiß, welches große Werk noch zu tun bleibt, selbst nach der Schlacht von Harmagedon? Diese Missionare können die Sprachen vieler Personen sprechen, die überall auf der Erde auferweckt werden, und vielleicht haben sie nach der Schlacht von Harmagedon in Gottes neuer Ordnung etwas Besonderes zu tun.
Es kann also berichtet werden, daß die Missionare eine sehr schöne Zeit erlebten, indem sie nicht nur das Fest besuchten, das in geistiger Hinsicht durch den Kongreß geschaffen worden war, sondern auch in der Lage waren, zusammenzukommen und frühere Klassenkameraden und andere Missionare zu treffen, die sie im Laufe der Jahre kennengelernt hatten, und sie sagen nochmals: „Vielen Dank!“, weil dies möglich gemacht wurde.
ATLANTA
In Atlanta gingen viel mehr Unterkunftsanforderungen ein, als Unterkünfte zur Verfügung standen. Bevor der Kongreß begann, wurde klar, daß das Stadion überfüllt sein würde. Etwa 9 160 Unterkunftsanforderungen mußten an Brüder zurückgeschickt werden, die nördlich des Ohio und westlich des Mississippi wohnten. Diese Brüder wurden früh genug benachrichtigt, damit sie entweder den Kongreß in Buffalo oder in New York besuchen konnten oder aber Pläne für die Reise nach Chicago oder Kansas City machen konnten. Uns tat dies sehr leid, aber es gab einfach nicht genug Unterkünfte, obschon die Brüder in Atlanta sehr eifrig arbeiteten, um genügend Zimmer für Delegierte zu finden. Dies unterstreicht die Tatsache, daß das Volk des Herrn gewiß hilfreich ist. Wenn es nicht möglich ist, daß jemand bei einem bestimmten Kongreß untergebracht wird, dann trifft er Vorkehrungen, um zu einem anderen zu reisen. Außer dem englischen Kongreß gab es in Atlanta auch einen schönen spanischen Kongreß. Er wurde sehr gut besucht; es waren ungefähr 550 spanisch sprechende Brüder anwesend.
Die öffentliche Bekanntmachung des Kongresses in Atlanta war sehr gut. Die in Atlanta erscheinenden Zeitungen Constitution und Journal veröffentlichten zahlreiche Berichte, die ziemlich umfangreich waren und viele Einzelheiten enthielten. Die großen Überschriften auf der ersten Seite der Zeitungen machten oft das Motto bekannt, das beim Kongreß besprochen wurde. Die Berichte waren gründlich und enthielten ziemlich ausführliche Zitate aus den Darlegungen der Redner und der Teilnehmer der verschiedenen Dramen. Die meisten Berichte waren so genau, daß sie ziemlich so lauteten, als ob die Gesellschaft sie selbst in einem Kongreßbericht veröffentlicht hätte. Die in Atlanta erscheinende Zeitung Journal zitierte einen Beamten namens Thomas O. Duvall, der sagte: „In all den fünfundzwanzig Jahren, die ich in diesem Unternehmen tätig gewesen bin, konnte ich noch nie mit Leuten wie mit dieser Gruppe Menschen arbeiten, denn zum größten Teil sind sie geduldig und höflich, es gibt kein Gedränge oder schlechtes Benehmen, und immer lächeln sie.“ Das war die allgemeine Ansicht aller Menschen in den Kongreßstädten über Jehovas Zeugen, weil sie bestimmt ein glückliches und friedliches Volk sind, das zusammengekommen war, um Jehova Gott in Geist und Wahrheit anzubeten.
BUFFALO
Schon bevor der Kongreß in Buffalo eröffnet wurde, brachte der Courier-Express vom 2. Juli 1969 in Buffalo einen Artikel unter der Überschrift „Jehovas Zeugen sind es wert, nachgeahmt zu werden“, in dem es hieß: „Mehr Kongreßdelegierte sollten so handeln wie die Zeugen Jehovas.“ Direkt hinter dem Stadion, das in Buffalo benutzt wurde, befindet sich ein sehr schönes Schwimmbecken, das für die Taufe von 985 unserer Brüder und Schwestern benutzt wurde, die sich kürzlich Jehova hingegeben haben. Tausende schauten dieser Taufe zu. Es wurde berichtet, daß ein Leitartikel mehrmals im Rundfunk vorgelesen und im Fernsehen besprochen wurde und daß es darin im wesentlichen hieß: ‘Buffalo erlebte letzte Woche etwas, was einen bleibenden Eindruck hinterlassen sollte. Der hier durchgeführte Watchtower-Kongreß war das Muster von Anstand und Leistungsfähigkeit in der Versorgung. ... Die Mitglieder der Gesellschaft kamen nach Buffalo, schienen sich zu freuen, erledigten ihre Arbeit still und mit Würde und verließen uns. Daß sich 40 000 bis 50 000 Personen am Tag bewegten, konnte kaum ein Geheimnis bleiben; sie hätten es lärmend tun können, aber sie zogen es vor, leise zu sprechen.’ Natürlich sprachen sie im Felddienst an den Türen, denn es wurde praktisch die ganze Stadt bearbeitet. Die in Buffalo versammelten Brüder erlebten eine herrliche Zeit, auch war das Wetter ausgezeichnet.
NEW YORK
Die Bezeichnung „Yankee-Stadion“ ist überall auf der Erde unter Jehovas Zeugen gut bekannt, und wir haben dieses Stadion schon mehrere Male gefüllt. Einige hervorragende Punkte bei diesem Kongreß waren folgende: Eine große Zahl französisch sprechender Delegierter kam aus Frankreich, Quebec (Kanada), von den Karibischen Inseln Guadeloupe und Martinique und aus Französisch-Guayana in Südamerika. Die Gesellschaft traf Vorkehrungen, damit die französisch sprechenden Brüder das vollständige Kongreßprogramm in einem sehr großen Zelt miterleben konnten, das nur etwa einen Block entfernt vom Stadion aufgestellt worden war. Die französischen Delegierten, die alle Teile der Welt vertraten, hatten wirklich ihre Freude.
Auch die spanisch sprechenden Delegierten hörten das gesamte Programm in Spanisch, da sie in einigen Zelten zusammenkommen konnten, die einige Blocks weit nördlich vom Stadion standen. Sie waren sehr erfreut, als sie während des Kongresses das neue Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? in Spanisch erhielten.
Die Besucherzahl beim öffentlichen Vortrag in Französisch betrug 2 684. Beim öffentlichen Vortrag in Spanisch waren 14 444 Personen anwesend. Die übrigen der 122 011 Besucher des New Yorker Kongresses besetzten die Sitzplätze und das Spielfeld des Yankee-Stadions sowie die Cafeteriazelte bis auf den letzten Platz. Es war tatsächlich eine große Menge Menschen, und es war sehr ermutigend, sie zu sehen. In diesem Sommer war die Besucherzahl in der Stadt New York die größte nach derjenigen in Nürnberg, wo mehr als 150 000 den öffentlichen Vortrag besuchten.
Natürlich waren in New York alle Brüder aus anderen Ländern und Tausende der Besucher aus den Vereinigten Staaten und Kanada sehr daran interessiert, durch das Bethelheim und die Fabrik zu gehen. Die Gesellschaft traf Vorkehrungen, damit die Fabrik am 6. Juli, am Sonntag vor der Eröffnung des Kongresses in New York, in Betrieb war, weil es an jenem Tag nicht möglich war, den Kongreß zu beginnen. Die Polizei erteilte der Gesellschaft eine Sondergenehmigung, damit sie den ganzen Tag arbeiten konnte und so zog am Sonnabend und Sonntag vor dem Kongreß ständig ein Besucherstrom durch das Heim und die Fabrik. Auch während der Vormittage der Kongreßwoche, wenn kein Programm war, arbeitete die Bethelfamilie, damit die Brüder das Heim, das Büro und die Fabrik besichtigen konnten.
Außerdem traf die Gesellschaft Vorkehrungen für Touren mit Sonderbussen, um die Wachtturmfarm, die etwa hundertsechzig Kilometer nördlich der Stadt liegt, zu besuchen. Die Gesellschaft hat dort eine große Molkerei, Hunderte von Hektar Land, auf dem Gemüse gepflanzt wird, und eine große Abteilung zur Herstellung von Konserven. Viele freuten sich darüber, daß sie auch dies sehen konnten. Auf diese Weise kamen sie aus der Stadt heraus, und viele Europäer erhielten so die Gelegenheit, etwas vom östlichen Teil der Vereinigten Staaten mit seinen Schnellstraßen, seinem Hügelland und seiner natürlichen Schönheit zu sehen. Die Brüder waren über diese Touren außerordentlich froh.
Alle Glieder der Bethelfamilie arbeiteten während der gesamten Kongreßwoche. Ihnen wurden bestimmte Aufgaben auf dem Kongreß zugeteilt, doch waren sie in der Lage, dem Programm zuzuhören, wenn sie nicht an Bücherständen, Erfrischungsständen oder in anderen Abteilungen zu arbeiten hatten. Im Namen der Bethelfamilie sollte hier erwähnt werden, daß sie sehr glücklich war, im Monat Juni, einen ganzen Monat vor Beginn des Kongresses, die Zweigdiener und einige ihrer Gehilfen aus allen Teilen der Welt, zusammen 133 Brüder, in ihrem Heim zu haben, als diese Brüder an einem besonderen Zweigdienerkurs teilnahmen. Während der Monate Juni und Juli gab es im Bethelheim also viele Besucher aus allen Teilen der Welt. Auch der Monat Mai war für die Bethelfamilie ein sehr geschäftiger Monat, da in dieser Zeit alle Kreis- und Bezirksdiener der Vereinigten Staaten für eine einwöchige Schulung und Unterweisung hier waren. All das war für die Bethelfamilie sehr aufregend. Für uns hier im Bethel schien es, als ob der Kongreß bereits Anfang Mai begonnen und bis zum Juli gedauert hätte. Wir waren beschäftigt, aber wir hatten Freude.
LOS ANGELES
Es wurde berichtet, daß im Dodger-Stadion in Los Angeles einundzwanzig Länder vertreten waren. Sie hatten eine besondere Bühne, die vom ersten Mal des Baseball-Spielfeldes über das zweite Mal bis zum dritten Mal reichte. Dazu gehörte eine Bühnenausstattung, bestehend aus Teilen, die für die verschiedenen Länder der Welt, in denen die gute Botschaft vom Königreich gepredigt wird, typisch waren. Wacholderbüsche und Bambus erinnerten die Zuhörerschaft an die Besonderheiten Asiens und des Fernen Ostens. Es war sogar ein Eskimo-Iglu da, um das Leben in der Arktis zu veranschaulichen. Es gab dort eine Hütte, wie man sie in Afrika oder auf den Inseln der Südsee kennt, die mit einem Palmwedeldach versehen war, einen Indianerwigwam und eine etwa fünf Meter hohe Nachbildung des Eiffelturms von Frankreich. Auf diese Weise versuchte man, auf der malerischen Bühne alle Teile der Welt darzustellen. Direkt in der Mitte, am Schlagmal, unmittelbar vor der Tribüne, waren verbogene und zerbrochene Kriegsgeräte. Wenn es dunkel war, wurden sie beleuchtet, und es schien, als seien darunter Flammen, die diese Kriegsausrüstung zerschmelzen würden. Auf der einen Seite dieses Haufens unbrauchbarer Kriegswaffen war ein Pflug und auf der anderen eine Sense angebracht, die die Erfüllung der in Jesaja 2:4 erwähnten friedlichen Beschäftigungen zeigten. Obwohl sehr viel von der Landung des Menschen auf dem Mond berichtet wurde, die an dem Nachmittag stattfand, als der öffentliche Vortrag in Los Angeles gehalten wurde, war das Dodger Stadion dennoch voll bis auf den letzten Platz, und die Anwesenden waren bestimmt mehr an dem Frieden auf Erden interessiert als an dem Spaziergang auf einem nichtbewohnbaren Mond. Es wurde berichtet, daß ein Fernsehkommentator gesagt habe, der altmodische persönliche Kontakt zwischen den Menschen sei der Schlüssel zu dem phänomenalen Erfolg der Zeugen Jehovas, weil der Mensch in diesem Zeitalter, in dem er beinahe die Sterne berühren könne, nicht mit seinem Nächsten zu sprechen vermöge.
Jehovas Zeugen aber sind bestimmt gern bereit zu sprechen, und eines der hauptsächlichsten Themen ihrer Unterhaltung betraf die Notwendigkeit, Gott zu lieben und Liebe zum Nächsten zu haben. Der Kongreß in Los Angeles verlief wie alle anderen Kongresse — friedlich und harmonisch.
POMONA
Die Sierra Madre und die San-Bernardino-Berge waren der Hintergrund für die farbenfreudige Bühne beim spanischen Kongreß in Pomona (Kalifornien). Am Eröffnungstag schwoll die Besucherzahl auf 11 150 an und lag damit fast so hoch, wie die Höchstzahl für diesen Kongreß geschätzt worden war. Beim öffentlichen Vortrag am abschließenden Sonntag waren jedoch 14 853 Personen anwesend. Die Haupttribüne war bis auf den letzten Platz besetzt, und die nahezu 3 000 weiteren Personen kamen nebenan in einem kleinen Park zusammen. Für den Vizepräsidenten, Bruder Franz, und den Präsidenten, Bruder Knorr war es eine Freude, Reisen von Los Angeles nach Pomona zu unternehmen, um zu diesen spanisch sprechenden Brüdern zu sprechen. Von diesen Besuchen waren sie sehr begeistert. Spanisch sprechende Menschen kamen aus sechzehn Nationen, darunter eine große Delegation aus Mexiko. Es wäre schön gewesen, wenn sie im Dodger-Stadion in Los Angeles hätten sein können, doch es war in der Nähe jenes Stadions kein Platz, um diese große Schar unterzubringen. Darum traf die Gesellschaft Vorkehrungen, damit sie in Pomona zusammenkommen konnten, wo die Einrichtungen für ihren achttägigen Kongreß groß genug waren.
VANCOUVER
Die größte Menge, die jemals im Empire-Stadion untergebracht wurde, versammelte sich dort zu dem Kongreß „Friede auf Erden“. Im Stadion waren 44 442 Anwesende, und 21 167 fanden im Coliseum und im Agrodome Platz. Das ergab eine Zuhörerzahl von insgesamt 65 609 Personen, die sich unter sonnigem Himmel versammelten. Es war wirklich eine Freude, bei diesem Kongreß dabeizusein, wo die Brüder acht Tage Sonnenschein hatten. In der Ferne waren Berge mit schneebedeckten Kuppen, und die Brüder freuten sich über den kühlen Wind, der von den Bergen kam.
Die Menge, die nach Vancouver kam, übertraf bei weitem die Erwartungen. Ursprünglich war geplant worden, daß nur das Empire-Stadion benutzt werden sollte. Vier Wochen vor der Zeit, da der Kongreß beginnen sollte, war es jedoch offensichtlich, daß wir auch das Coliseum und andere Stätten mieten mußten, um uns der großen Zahl von Personen anzunehmen, die Zimmer angefordert hatten.
Eine Person, die an die in Vancouver erscheinende Zeitung Sun schrieb und deren Kommentar in dieser Zeitung veröffentlicht wurde, sagte: „Ich wohne seit mehr als vierzig Jahren in dieser Stadt, und zwar in der Nähe des PNE-Geländes. Ich möchte dem internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. Eine ordentlichere, rücksichtsvollere Menschenmenge ist in dieser Gegend nie zuvor zusammengekommen.“
Während des größeren Teiles des Kongresses in Vancouver wurde das Programm zweimal vorgetragen. Die Redner erschienen im Coliseum, um dort ihre Ansprache zu halten, und dann gingen sie zum Empire Stadion und hielten ihr Ansprache noch einmal. Bei anderen war es umgekehrt, indem sie zuerst im Empire-Stadion sprachen und danach ins Coliseum gingen. Das funktionierte sehr gut bis zum Programm für den Sonnabendnachmittag, als das Empire-Stadion und das Coliseum durch Telephonkabel miteinander verbunden wurden.
In Vancouver waren Delegierte aus dreißig Ländern vertreten. Ein Fernsehkameramann, der Bilder von dieser großen Menschenmenge und der Tätigkeit im Stadion aufnahm, sagte: „Was mich am meisten beeindruckt hat, ist die Tatsache, daß ich in einer Menschenmenge von über 50 000 Personen nicht ein einziges Mal gestoßen oder geschoben worden bin.“ Wie gut ist es, friedlich zu sein!
Etwas anderes, was bei diesem Kongreß in Vancouver interessant war, war die Tatsache, daß Vorkehrungen für ein Programm in Italienisch und auch für ein solches in Ukrainisch getroffen worden waren. Während der Vormittage waren diese Brüder in der Lage, eine Zusammenfassung des Programms in ihrer Sprache zu hören.
KANSAS CITY
Jedermann fragte sich, wie der öffentliche Vortrag in Kansas City besucht sein würde, da er an einem Freitagabend um 20 Uhr beginnen sollte. Als die Volksmengen hereinströmten, wurde es offenbar, daß jeder der vorhandenen 35 000 Sitze im Stadion besetzt sein würde. Auf der Rennbahn im Stadion wurden Notsitze aufgestellt, und schließlich ergab die Zählung, daß 40 009 Personen anwesend waren.
Während des Dramas „Dornen und Fallstricke sind auf dem Wege dessen, der nach Unabhängigkeit strebt“ gab es einen Gewittersturm mit Blitzen und viel Regen, aber das Drama wurde weiter durchgeführt. Die Szene, in der der verlorene Sohn in einem entfernten Land das aufzählte, was ihm widerfahren war, wurde durch den Sturm noch eindrucksvoller.
Die in Kansas City (Missouri) erscheinende Zeitung Call schrieb: „Jehovas Zeugen sind ein ungewöhnliches Volk. Sie sind nicht damit zufrieden, zu predigen und zu beten. Sie leben ihre Religion in ihrem täglichen Leben aus und lehren ihre Kinder, wie sie leben und handeln sollen, und das Generation um Generation. Sie sind ruhig, sprechen leise, haben gute Manieren und verhalten sich gut. Jeder Zeuge ist ein Prediger und ein Lehrer — er widmet sich der Tätigkeit, das Wort und die Botschaft, wie sie sie kennen und glauben, von Tür zu Tür anderen Menschen zu überbringen. ... Wir stimmen mit einigen ihrer Glaubenssätze nicht überein, doch in diesem Land, in dem Religionsfreiheit einer unserer Grundecksteine ist, müssen wir nicht mit ihnen übereinstimmen, um sie für einen solchen Kongreß, wie sie ihn hier durchgeführt haben, zu loben.“
Es war ein ungewöhnlicher Versuch, einen Kongreß zu haben, der an einem Freitag beginnt und an einem Freitag endet. Es gab aber keine andere Möglichkeit, eine so große Menge in diesem Teil des Landes unterzubringen.
CHICAGO
Viele erwarteten in Chicago Schwierigkeiten, aber dies war bestimmt ein Kongreß „Friede auf Erden“. Alles war ruhig. Ein Beamter der Chicagoer Polizei sagte: „Das ist das erstemal, daß uns Menschen gesagt haben, welch eine gute Arbeit wir leisten. Mit solchen Leuten ist gar nichts anderes möglich, als eine gute Arbeit zu tun. Sie tun alles für uns. Wir können sie sofort von den hier Ansässigen unterscheiden. Wir können den Unterschied feststellen, weil sie ein lächelndes Gesicht haben.“
Ein anderer Polizeibeamter sagte: „Wenn 40 000 oder 50 000 Menschen an einem Ort versammelt sind, kann erwartet werden, daß jemand aus der Reihe tanzt oder einen Streit anfängt. Ich habe nicht einen einzigen gesehen, der etwas verkehrt gemacht hat. Diese Menschen behandeln einen wie einen wirklichen Polizisten; sie lächeln sogar und sagen: ,Guten Morgen.‘ Ich will ehrlich sein; früher dachte ich, daß ihr Störenfriede wäret, aber jetzt glaube ich, daß ihr alle friedliebende Menschen seid.“
Chicago war die vierte Stadt in den Vereinigten Staaten, in der wir einen spanischen Kongreß hatten. Dieser wurde in einem Zelt abgehalten, das direkt außerhalb des Stadions stand, und beim öffentlichen Vortrag waren 1 879 spanisch sprechende Personen anwesend. Der Präsident der Gesellschaft sprach zu dieser Gruppe, so, wie es auch der Vizepräsident tat, als er in Chicago war. Es war schön, daß die Gesellschaft Vorkehrungen für Darbietungen dieser Art für große Gruppen spanisch sprechender Brüder in den Vereinigten Staaten treffen konnte.
Am Sonntagnachmittag war es sehr interessant, zu beobachten, daß große Menschenmengen zum Baseballplatz kamen. Nachdem alle Plätze besetzt worden waren, kamen die Scharen vor die Tribüne und setzten sich auf das Spielfeld. Da es in den Morgenstunden geregnet hatte, war das Außenfeld des Platzes noch ziemlich naß, doch auf dem Innenfeld des Chicagoer Baseballplatzes ist ein besonderes Material an Stelle von Gras verwendet worden. Dieser Teil des Spielfeldes trocknete in der Nachmittagssonne sofort und war dann vollständig besetzt. Auch wurden einige tausend Stühle auf die Bahn, die um den inneren Teil des Platzes läuft, gestellt, und so war es möglich, 56 261 Personen unterzubringen.
Nach dem Kongreß in Chicago flog der Präsident der Gesellschaft nach New York, und am darauffolgenden Morgen war er auf dem Weg nach London. Am nächsten Tag kam der Vizepräsident in London an.
LONDON
Für den Kongreß wurde das große Wembley Stadion benutzt und ebenso der Empire Pool, ein schönes Gebäude, das nur einige Blocks entfernt ist. Die Verbindung wurde durch eine Lautsprecheranlage hergestellt, so daß alle das Programm hören konnten. Alle Zeugen Jehovas in London waren bestimmt sehr von der Besucherzahl beim öffentlichen Vortrag überrascht, die 82 416 betrug. Da es nur 58 000 Königreichsverkündiger auf den Britischen Inseln gibt, müssen weit mehr als 20 000 Personen aus der Öffentlichkeit beim öffentlichen Vortrag am Sonntagnachmittag anwesend gewesen sein.
Dies war wirklich ein internationaler Kongreß, bei dem viele Zeugen Jehovas aus Afrika, besonders aus Nigeria, Togo, Ghana, Sierra Leone und Nachbarländern, anwesend waren. Es war interessant, sie mit ihren wallenden Gewändern und hellen, auffälligen Kopfbedeckungen auf dem Kongreßgelände umhergehen zu sehen. Oft wurden sie von völlig Fremden angehalten, damit sie mit ihnen eine Unterhaltung beginnen konnten. Als am Sonnabendnachmittag die Erklärung vorgetragen wurde, waren 68 021 Personen anwesend, und sie unterbrachen die Ansprache wiederholt mit lautem, begeisterndem Beifall und nahmen am Schluß die Erklärung mit einem donnernden „I do“ an. Es ist auch interessant zu wissen, daß die Unterkunftsabteilung Anforderungen für Delegierte aus dreiundsechzig Nationen bearbeitete.
Die britischen Brüder trafen für eine sehr interessante Ausstellung mit dem Titel „Die Bibel in Großbritannien“ Vorkehrungen, indem sie sowohl Attrappen als auch tatsächliche Bücher ausstellten. Unter anderem wurde die Genfer Bibel von 1608 ausgestellt, eine Folioausgabe der Genfer Übersetzung von 1607, die englische Hexapla von 1841, eine Photokopie des Fragmentes des Johannesevangeliums, für das eine Zeit angegeben wird, die kurz nach dem Schreiben dieses Berichts liegt, Teile von Origenes’ Hexapla und andere interessante Stücke. Zwischen den Darbietungen schauten sich immer viele Personen diese Ausstellung an und freuten sich, mehr über die Geschichte der Bibel zu erfahren.
Die in London erscheinende Zeitung Sunday Telegraph brachte unter dem Datum vom 3. August 1969 einen Artikel, der wie folgt anfing: „Jehovas Zeugen, die christliche Sekte, die am wenigsten mit dem Krieg zu tun hat, organisierten ihren internationalen Kongreß im Wembley Stadion mit absolut militärischer Präzision. Eine Armee Freiwilliger hat sich aller Einzelheiten dieses Zusammenkommens angenommen.“ Auch die Londoner Zeitung The Observer vom 3. August 1969 brachte unter der Überschrift „Sie erwarten einen tausendjährigen Frieden“ folgendes „Vielleicht war es das Wissen um diese Befreiung, das diese Menschenmenge so glücklich machte. Sie hatten eine ruhige und beneidenswerte Überzeugung. Ob man mit ihren Glaubenssätzen einigging oder nicht, ihr Optimismus war deutlich zu beobachten. Und es schien nichts von der Hysterie oder den Bühnentricks zu geben, die man von Billy Graham her kennt. ... Rassenvorurteile scheinen unter den Zeugen unbekannt zu sein. Viele kommen aus den städtischen Arbeiterklassen.“
PARIS
Nach dem sehr schönen Kongreß in London flog der Vizepräsident, F. W. Franz, weiter nach Kopenhagen (Dänemark), um dort den Kongreß am Dienstag zu eröffnen, und der Präsident, N. H. Knorr, flog nach Paris. In Paris wurde der Kongreß im Stadion von Colombes, einem nordwestlichen Vorort von Paris, bei klarem Himmel eröffnet. Das Stadion hat Sitzplätze für 25 000 Personen und Stehplätze für 38 000. In dem ovalen Stadion waren Vorkehrungen dafür getroffen worden, daß der portugiesische Kongreß stattfinden konnte und daß viele polnisch sprechende Brüder aus Frankreich sowie einige aus anderen Ländern dort zusammenkommen konnten. In der Tat, es waren Vertreter von achtundsiebzig verschiedenen Nationalitäten, die allen Rassen angehörten, anwesend, und ihre Einstellung spiegelte das Thema des Kongresses wider, nämlich „Friede auf Erden“.
Der Kongreß wurde bei schönem Wetter eröffnet, und das Wetter blieb sehr gut vom Anfang bis zum Ende. Jeden Tag war Sonnenschein. Das war ein Segen, da die portugiesischen und polnischen Kongreßteilnehmer und die Hälfte der französischen Zuhörerschaft keinen Schutz vor dem Wetter hatten. Von den 47 480 Personen, die den öffentlichen Vortrag besuchten, waren beim portugiesischen Programm 2 731 und beim polnischen 600 anwesend. Es gab einige Darbietungen in englischer Sprache für solche, die aus englischsprachigen Ländern kamen, und während der Woche betrug die Zahl der Anwesenden mehr als 800.
Einer der überraschendsten Punkte dieses Kongresses war die Tatsache, daß 3 619 Personen getauft wurden, einschließlich 202 portugiesischer Brüder und Schwestern. Das waren ungefähr zehn Prozent der regelmäßigen Durchschnittsbesucherzahl beim Pariser Kongreß. Dies zeigt, daß die Menschen in Frankreich, Belgien und Portugal wirklich an unserem Werk interessiert sind, für Jehovas Königreich Stellung beziehen und sich Jehova hingeben.
Am 6. August 1969 hieß es in der zweiten Ausgabe der bekannten Pariser Abendzeitung France-Soir: „Was die Geistlichen anderer Religionen beunruhigt, ist nicht die gewaltige Verbreitung von Publikationen, die von Jehovas Zeugen verwandt werden, sondern vielmehr die Tatsache, daß sie Menschen bekehren. Jeder Zeuge Jehovas hat die Verpflichtung, Zeugnis zu geben oder seinen Glauben durch den Gebrauch der Bibel von Haus zu Haus zu proklamieren und dabei gemäß den Anleitungen der Organisation zu arbeiten. ... Die Lehren der Zeugen Jehovas stützen sich auf die Bibel. ... Sie glauben an einen einzigen Gott (Jehova), lehnen die Dreieinigkeit, die Unsterblichkeit der Seele, die Existenz der Hölle und des Fegefeuers ab.“ Es wurden ebenfalls ausgezeichnete Fernsehdarbietungen gegeben.
Wie bei jedem anderen Kongreß wurde auch hier das neue Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? bei seiner Freigabe in Französisch mit großer Begeisterung aufgenommen. Es wird jetzt viel im Felddienst gebraucht werden, und das mag dazu führen, daß noch viele weitere Menschen zur wahren Religion bekehrt werden.
In Paris haben die portugiesischen Brüder ihren bisher schönsten Kongreß gehabt. Ihre höchste Besucherzahl bei irgendeinem Kongreß in der Geschichte des Werkes in Portugal lag bis dahin bei 825 Personen, die 1968 in Toulouse (Frankreich) gewesen waren. Es wurde geschätzt, daß etwa 70 Prozent der portugiesischen Brüder in der Lage waren, den Kongreß in Paris zu besuchen, und sie waren darüber bestimmt sehr glücklich. Aus einer Versammlung Lissabons waren fünfundsechzig Delegierte auf diesem Kongreß, und die Versammlung hat nur neunzig Verkündiger. Eine Schwester hatte zwei Jahre lang gespart, um genug Geld für die Hin- und Rückreise zu haben. Beim portugiesischen Programm waren Brüder aus Angola, von den Azoren, den Kapverdischen Inseln, Madeira und aus Mosambik anwesend.
Ungefähr 5 000 Personen, die das französische Programm besuchten, kamen aus Belgien, und es waren etwa 1 000 französisch sprechende Brüder und Schwestern aus der Schweiz anwesend. Gemäß den Berichten waren über 1 300 Personen aus den Vereinigten Staaten und 200 aus Kanada in Paris. 170 kamen aus England und 120 aus Afrika.
Europäer zelten gern, und so wurden etwa acht Hektar Land zu diesem Zweck für die Kongreßteilnehmer reserviert. Es wurden einunddreißig große Schlafzelte sowie 547 Zelte für Familien aufgestellt. Das Gelände war auch vorbereitet worden, damit noch Privatzelte aufgeschlagen werden konnten, von denen es über 1 000 gab. In diesem Gebiet parkten auch 92 Wohnwagen. Es war also genügend Platz für diejenigen da, die gern draußen wohnten. Das Unterbringungsproblem war in Paris nicht so groß, weil viele Menschen die Stadt während der Sommersaison verlassen. Bruder Franz war während der letzten Hälfte des Kongresses in Paris, und seine Ansprachen schlossen den öffentlichen Vortrag und die Schlußansprache mit ein. Von dort flog er nach Rom.
KOPENHAGEN
Für den Kongreß in Dänemark wurde eine einzigartige Vorkehrung getroffen. Das große rechteckige Stadion wurde für den dänischen, schwedischen und norwegischen Kongreß benutzt. Die größere, längere Seite des Stadions, die mit Sitzen ausgestattet war, wurde für die dänisch sprechenden Brüder gebraucht. Die schwedischen Delegierten benutzten die andere lange Seite und ein Kopfende, und die Norweger kamen am gegenüberliegenden Kopfende zusammen. Ein anderes, kleines Stadion in der Nähe wurde für die finnischen Brüder reserviert.
Die Flächen innerhalb der zwei Stadien waren sehr hübsch dekoriert und wurden von einigen als hängende Gärten bezeichnet, deren viele Blumensorten auf so einzigartige Weise angeordnet waren, daß sie die Aufmerksamkeit auf sich lenkten und das gesamte grüne Feld zu einem Garten machten. Wie im Hauptstadion war es auch im finnischen Stadion. Die Brüder legten sehr schöne Blumenarrangements an. Jede Bühne war mit Glas umschlossen, und alle Ansprachen wurden gleichzeitig in den vier Sprachen gehalten.
Einige Kongreßdelegierte luden den Mann, bei dem sie wohnten, zum Kongreß ein. Der Mann lachte über den Gedanken an Frieden auf Erden, sagte dann aber, als er auf dem Kongreßgelände war, zu seinen Gästen: „Hier lebt ihr wirklich in Frieden.“
Die Unterkunftssuche in Dänemark war eine gewaltige Arbeit, wofür mehr als 60 000 Stunden aufgewandt worden waren, als man 14 000 Privatunterkünfte aufgenommen hatte. Außerdem waren Massenunterkünfte für 2 000 Personen in verschiedenen Turnhallen beschafft worden, und es war notwendig, Betten, Schaumgummimatratzen, Kissen usw. dafür zu besorgen. Weitere 2 000 Personen wurden in Hotels in Kopenhagen untergebracht. Da viele Delegierte ihre eigenen Zelte mitbrachten, war es auch erforderlich, ungefähr fünfundzwanzig Hektar Land zu mieten, um für etwa 17 000 Personen einen Campingplatz zu beschaffen. Es waren Delegierte aus dreißig Ländern anwesend, die sich alle einer friedlichen Gemeinschaft erfreuten. Die Hauptvorträge wurden vom Präsidenten der Gesellschaft oder vom Vizepräsidenten gehalten. Da ihre Ansprachen von Dolmetschern übersetzt wurden, mußten sie warten, bis an ihrem Pult ein kleines grünes Licht aufleuchtete, das anzeigte, daß die Dolmetscher fertig waren und der englische Redner mit seinem nächsten Satz fortfahren konnte. Der Redner mußte ständig auf das grüne Licht achten.
Ein Mann im mittleren Alter war von dem Kongreß beeindruckt und sagte: ,In meiner Kirche sind es nur fünf oder sechs ältere Frauen, die jeden Sonntag kommen. Es sind immer dieselben, und sie lernen nichts. Aber diese Zeugen Jehovas erreichen es, daß Menschen Tag für Tag arbeiten und dabei schwitzen, und das monatelang, und keiner von ihnen sieht unglücklich aus. Sie sind alle glücklich. Sie müssen etwas besitzen, was wir nicht haben.“ Nun, darüber besteht kein Zweifel. Die Kirchen in Dänemark werden nur von wenigen Leuten besucht, und den Kirchenmitgliedern fehlt es an geistiger Nahrung; das mag sehr wahrscheinlich darauf zurückzuführen sein, daß die Geistlichkeit selbst nicht mehr an die Bibel glaubt. Sie hat ihre eigene Lebensphilosophie und lehrt die Gebote von Menschen statt das Wort Gottes.
Welch eine Freude, jeden Tag in der Woche eine große versammelte Menge zu sehen und dann zu beobachten, wie der öffentliche Vortrag von 42 073 Personen besucht wurde. Alles war voll, und viele waren außerhalb des großen Stadions im Park, wo sie die dänischen Übersetzung hören konnten. Es war bestimmt erbauend, das zu sehen.
Hier wurde wiederum das Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? freigegeben, diesmal in vier Sprachen. Das geschah gleichzeitig in Dänisch, Finnisch, Norwegisch und Schwedisch. Welch eine Freude für alle Anwesenden!
NÜRNBERG
Am Montagmorgen reiste Bruder Knorr nach Nürnberg, blieb zwei Tage dort und flog dann nach Rom weiter. In der Zwischenzeit war Bruder Franz von Paris aus nach Rom gereist, kam dann während der Wochenmitte nach Nürnberg und kehrte danach wieder nach Rom zurück, um den dortigen Kongreß abzuschließen. In Nürnberg wurde das Programm in sechs Sprachen dargeboten. Es waren Delegierte aus achtundsiebzig Ländern anwesend.
Es ist schwierig, die Größe des Kongreßgeländes zu beschreiben, doch wenn 150 645 Personen zu einem öffentlichen Vortrag zusammenkommen und diese alle eine Sitzgelegenheit haben, dann braucht man viel Platz. Außerdem wird Platz für die Cafeteria und Gelände zum Zelten benötigt. Und natürlich sind Parkplätze für Tausende und aber Tausende von Autos erforderlich. Die Kongreßteilnehmer kamen in 20 000 Autos an, reisten in 250 Bussen und 43 Sonderzügen, und mit dem Flugzeug kamen 4 000 Personen.
Der Kongreß selbst fand auf einem Gelände statt, das Hitler vor vielen Jahren für seine Naziparaden anlegen lassen hatte. Nach dem Sturz des Naziregimes haben Jehovas Zeugen Kongresse auf diesem Gelände durchgeführt, und zwar im Jahre 1946 und wieder 1955. Jetzt, im Jahre 1969, kehrten sie zurück, um den Kongreß „Friede auf Erden“ dort abzuhalten. In Nürnberg war genügend Platz vorhanden, um einen so großen Kongreß durchzuführen. Man stellte jedoch fest, daß auf den nichtüberdachten Zuschauertribünen Bäume und Büsche gewachsen waren, und diese mußten erst beseitigt werden. Das ganze Gelände, auf dem die Zuhörerschaft Platz finden sollte, mußte vollständig gesäubert und für Tausende von Stühlen bereitgemacht werden. Es mußte außerordentlich viel Vorkongreßarbeit geleistet werden, um das Gelände für diese große Zusammenkunft herzurichten. Die Personen, die im entferntesten Teil des Geländes saßen, fanden es schwierig, den Redner ausfindig zu machen, wenn sie zur Bühne schauten. Viele Kongreßteilnehmer hatten Ferngläser mitgebracht und gebrauchten sie häufig, um den Redner zu beobachten oder den Dramen zu folgen, die vorgeführt wurden. Die Tonübertragung war jedoch tadellos, und ungeachtet, wo jemand auf dem Kongreßgelände war, konnte er alles deutlich verstehen.
Als Hintergrund für die Bühne diente ein gewaltiges Gemälde, das dem 1969er Kalender der Gesellschaft entsprach und zeigte, wie die Christen vor der großen Drangsal, die im Jahre 70 u. Z. über Jerusalem und dessen Tempel hereinbrach, aus jener Stadt flohen. Das Gemälde war so groß, daß etwa 200 Kilogramm Farbe für dieses Bild und die weiteren Dekorationen auf der Bühne gebraucht wurden.
Die Beamten der Stadt Nürnberg waren sehr hilfsbereit, und sie öffneten ihre Schulen, um Jehovas Zeugen dort unterzubringen. Etwa 40 000 Zeugen Jehovas schliefen in den Schulen Nürnbergs, die als Massenunterkünfte dienten. Zusätzlich wurden große Massenunterkunftszelte auf dem Kongreßgelände erstellt, und viele Tausende von Privatzelten wurden zwischen Bäumen und auf freien Plätzen aufgeschlagen und von den Kongreßteilnehmern benutzt. Nürnberg hatte die größte Zahl von Delegierten und auch die größte Taufe — 5 095 wurden getauft.
Außer dem riesigen deutschen Kongreßgelände gab es nahebei auch ein sehr großes Stadion, das von den holländischen Brüdern benutzt wurde. Etwa 20 000 waren dort versammelt. Sie kamen aus den Niederlanden, aus Belgien und anderen Ländern. Dieses Stadion war für sie ein schöner Ort, um ihren Kongreß abzuhalten.
Die griechischen Bruder kamen in einem sehr großen Zelt zusammen, das von der Kongreßorganisation aufgestellt worden war. In diesem Zelt waren Plätze für 5 000 griechisch sprechende Brüder und Schwestern vorhanden, und der größte Teil von ihnen kam aus Griechenland. Auch kamen einige aus anderen Ländern.
In einem anderen Zelt waren etwa 350 türkische Brüder aus der Türkei und anderen Teilen Europas untergebracht.
Der jugoslawische Zweigdiener hatte bei der Regierung in Jugoslawien um die offizielle Erlaubnis nachgesucht, damit alle jugoslawischen Zeugen Jehovas das Land verlassen konnten. Ihre Freude war unbeschreiblich, als diese Genehmigung erteilt wurde. Ein in einem Wald liegender Platz war der schöne Ort für den Kongreß der Brüder aus Jugoslawien. Hier hatten sie eine große, unterteilte Bühne in der Mitte des Sportfeldes. Die eine Hälfte der Bühne diente den kroatisch sprechenden Brüdern und die andere den slowenischen Brüdern.
Alle diese Zusammenkünfte fanden zur selben Zeit statt. Für den Präsidenten und den Vizepräsidenten der Gesellschaft war es eine wahre Freude, zu all diesen Sprachgruppen zu sprechen und Gelegenheit zu haben, persönlich viele Brüder aus den verschiedenen Ländern zu begrüßen.
Obwohl es so aussah, als gäbe es ein Gewitter, das auch tatsächlich nach dem öffentlichen Vortrag losbrach, hörte die Zuhörerschaft aufmerksam dem öffentlichen Vortrag zu, der vom Präsidenten der Gesellschaft über das Thema „Tausend Jahre Frieden nahen!“ gehalten wurde. Am Vormittag des letzten Tages, am Sonntag, regnete es, aber alle, die zum Vormittagsprogramm kamen, waren darauf eingestellt. Sie hatten ihre Regenkleidung dabei und behielten sie auch während der Nachmittagsdarbietungen bei sich. Bei allen Zusammenkünften, in denen die Ansprachen des Präsidenten und des Vizepräsidenten übersetzt werden mußten, hörten die Anwesenden nur eine Zusammenfassung des Stoffes. So konnte bei den Schlußworten wie auch bei den anderen Ansprachen in der vorgesehenen Zeit nur die Hälfte gesagt werden. Bei all diesen Kongressen wurde der vollständige öffentliche Vortrag allen Anwesenden anschließend kostenlos in Broschürenform übergeben. Obschon die Anwesenden nur einen Teil der Ansprache hören konnten, da sie verkürzt gehalten wurde, waren sie doch in der Lage, den ganzen Stoff in gedruckter Form entgegenzunehmen und daheim zu lesen.
In Deutschland war die Begeisterung groß, als die Brüder das Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? in Deutsch und Niederländisch erhielten. In einigen weiteren Sprachen wurden andere Publikationen freigegeben, und auch diese wurden freudig entgegengenommen.
Der Nürnberger Kongreß war außergewöhnlich in seiner Größe, seiner Organisation und der großen Zahl der Delegierten, die sich in den verschiedenen Sprachgruppen versammelten. Es war ebenfalls sehr interessant, zu beobachten, wie reibungslos es sich abwickelte, wenn diese große Menschenmenge zum Kongreßgelände kam und es wieder verließ. Nürnberg sah Menschen, die Jehova Gott lieben, und beobachtete, daß sie in Frieden und Einheit miteinander auskommen können, wobei die Zahl keine Rolle spielt.
ROM
Das Werk in Italien steigt gewaltig an, und es war eine Freude, die große Menge von 19 438 italienisch sprechenden Personen beim öffentlichen Vortrag zu beobachten, den Bruder Franz hielt. Der große Saal war vollständig besetzt, und weitere Personen hörten draußen im Park zu. Zusätzlich zu dieser großen Menschenmenge befanden sich 6 210 spanisch sprechende Brüder in einem anderen Saal. Auch hier war der Prozentsatz derer, die getauft wurden, groß. Ungefähr 10 Prozent oder zehn von je hundert ständig Anwesenden wurden getauft. Was schon eine Woche zuvor in Paris geschehen war, wiederholte sich in Rom, soweit es die Taufe betrifft.
Für die Nachrichtenmittel war der Kongreß in Italien besonders interessant. Führende Zeitungen und Zeitschriften brachten günstige Berichte. Es gab viel mehr Personen, die den Kongreß in Italien besuchten, als es italienische Verkündiger in Italien gibt, und es ist anzunehmen, daß sich aufgrund dieses schönen Kongresses, der in Rom stattfand, viele weitere Personen mit Jehovas Zeugen verbinden werden.
Eines der hervorragenden Merkmale dieses Kongresses war das Zusammenkommen der spanischen Brüder. Die meisten der Anwesenden kamen aus Spanien. Diese Bruder stellten sich nicht mit ihrem Familiennamen vor, doch waren sie genauso freundlich wie alle anderen. Wir, die wir mit Jehovas Organisation verbunden sind, wissen natürlich, daß das Werk in Spanien verboten ist und daß Jehovas Zeugen sich dort nicht öffentlich versammeln dürfen, so wie sie es in Italien taten. Auf ihren Kongreßabzeichen stand somit nur ihr Rufname, doch die Wärme, Freundlichkeit und Liebe, die diese Brüder haben, waren genauso wie bei allen anderen Kongressen.
Die Darbietungen in Rom in diesen zwei Sprachen standen den anderen Kongressen, die überall in der Welt durchgeführt wurden, um nichts nach. Das neue Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? wurde in Italienisch und in Spanisch freigegeben. Die italienischen Brüder erhielten auch das Buch „Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß“ und die Broschüre mit dem öffentlichen Vortrag Tausend Jahre Frieden nahen! Die italienischen Brüder singen gern, und sie erhielten das neue Liederbuch und noch eine weitere Broschüre: Blut, Medizin und das Gesetz Gottes.
Es ist sehr schwierig, diesen ganzen Kongreß zusammenzufassen. Es würden viel, viel mehr Seiten benötigt, um euch all die hervorragenden Punkte eines jeden Zusammenkommens zu schildern. Wegen weiterer Einzelheiten können die Leser des Jahrbuches die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! der Monate November und Dezember 1969 und Januar 1970 nachschlagen. Um die Begeisterung und Freude mitzuerleben, ist es wahrscheinlich am besten, mit jemandem zu sprechen, der bei einem der Kongresse anwesend war. Jehova hat seinen Segen tatsächlich in einem viel größeren Maße ausgegossen, als irgendeine Einzelperson erfassen kann. Der Friede, der bei all diesen Kongressen gezeigt wurde, war bestimmt in voller Übereinstimmung mit dem Thema der Kongresse, nämlich „Friede auf Erden“. Jehovas christliche Zeugen lieben den Frieden, und sie werden fortfahren, in aller Welt den Frieden zu predigen, denn Gottes Königreich ist ein Königreich des Friedens. Bevor aber dieser Friede für die ganze Menschheit kommt, muß die Vernichtung des Feindes des Friedens erfolgen, desjenigen, der den Frieden von der Erde hinweggenommen hat. Satan, der Teufel, ist ein listiger Feind, und er sucht Menschen, die er verschlingen kann. Er hat die Welt in Aufruhr, Haß und Streit gehalten, und er hat versucht, jedermann zu veranlassen, seine Hand im Zorn gegen seinen Nächsten zu erheben. Auf der anderen Seite sehen wir, daß Jehovas Zeugen Frieden auf Erden predigen. Unter Jehovas Leitung und durch seine unverdiente Güte werden alle Gott hingegebenen Personen weiterhin erklären: „Ehre sei Gott in den Höhen und Friede auf Erden unter den Menschen, an denen Gott Wohlgefallen hat.“ (Luk. 2:14, Zürcher Bibel) Viele gerechtigkeitsliebende Personen fliehen heute aus Babylon der Großen, um Gottes Gunst zu erlangen und deshalb werden wir fortfahren, Frieden auf Erden denen zu predigen, die ihn haben möchten, und wir werden ihnen zeigen, wie sie ihn erlangen können, und ihnen helfen, die große Freude zu haben, Gott in den Himmeln droben zu verherrlichen. Diejenigen, die reichlich von den Wahrheiten des Wortes Gottes getrunken haben, wie sie bei diesem herrlichen Kongreß „Friede auf Erden“ dargeboten wurden, werden immer im Sinn behalten, daß „der Same der Frucht der Gerechtigkeit unter friedevollen Verhältnissen für die gesät [wird], die Frieden stiften“. — Jak. 3:18
WER ORGANISIERTE DIESE KONGRESSE?
Jehovas Zeugen sind weltweit bekannt, und in den meisten großen Städten in der ganzen Welt findest du Königreichssäle der Zeugen Jehovas. Viele Menschen fragen aber, wer hinter dem Werk der Zeugen Jehovas steht. Ganz einfach ausgedrückt, kann gesagt werden, daß Jehova Gott hinter diesen Zeugen steht, und sie sind sehr daran interessiert, Gott zu dienen. Du wirst oft hören, daß sie den Text aus Psalm 83:18 zitieren, wo es heißt: „Damit sie erkennen, daß du allein, dessen Name Jehova ist, der Höchste bist über die ganze Erde!“ (Fußnote). Jehovas Zeugen lieben Gott und möchten ihm dienen. Du magst aber fragen: „Was ist mit der Organisation, die wir hier auf Erden sehen? Wodurch funktioniert sie eigentlich? Was hält sie zusammen? Wer ist ihr Organisator?“
Die neuzeitlichen Zeugen Jehovas sind christliche Zeugen, und natürlich war der wirkliche Organisator der Christen Jesus Christus selbst. Er ermunterte Menschen die an Jehova Gott und auch an ihn als Erlöser der Menschen glaubten, in Versammlungen zusammenzukommen und Jehova in Geist und Wahrheit anzubeten. Vor mehr als neunzehnhundert Jahren organisierte Jesus Gottes Volk für eine große Tätigkeit. Bis hinab in dieses zwanzigste Jahrhundert sind Christen, Zeugen Jehovas, daher in Versammlungen zusammengekommen, um ein Werk zu tun. Sie haben eine rechtliche Organisation, die als die Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania bekannt ist. Diese Organisation benutzen sie als einen Diener oder Verwalter, um ihre Tätigkeit zu planen und geistige Nahrung für sich zu beschaffen. Diese Organisation hilft ihnen, das Wort Gottes zu verstehen.
Die Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania wurde von Gott hingegebenen christlichen Zeugen Jehovas im Jahre 1884 eingetragen. Eine Anzahl Gott hingegebener Männer bildeten diese Gesellschaft in Allegheny (Pennsylvanien). Der Zweck dieser Gesellschaft bestand im Predigen der guten Botschaft vom Königreich Gottes und darin, Menschen zu helfen, christlich zu leben. Das konnten die Menschen tun, wenn sie die Bibel studierten und dann nach deren Lehren lebten.
Es gibt einen Vorstand, der von denen gewählt wird, die Mitglieder der gesetzlichen Körperschaft, der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania, sind. Dieser Vorstand hat Beamte, einen Präsidenten, einen Vizepräsidenten und einen Sekretär-Kassierer. Diese Beamten und Vorstandsmitglieder achten darauf, daß das Werk in Übereinstimmung mit dem Zweck der Körperschaft getan wird. Sie achten darauf, daß die Heilige Schrift studiert wird und daß Stoff zur Veröffentlichung vorbereitet wird, der Menschen hilft, die Bibel zu verstehen. Dieser Stoff wird von vielen Personen überall in der Welt vorbereitet, die gewissenhafte Erforscher der Bibel sind und die gut schreiben können. Er wird dann in das Hauptbüro der Organisation gesandt, das sich in Brooklyn (New York) an der Columbia Heights 124 befindet, und doch wird der Stoff von Brüdern, die zum gesalbten Überrest gehören, mit Hilfe einer Schriftleitung bearbeitet und dann im Wachtturm, in der Zeitschrift Erwachet! oder in gebundenen Büchern und in Broschüren für die Verbreitung in vielen Sprachen überall in der Welt veröffentlicht.
Die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas ist somit in Wirklichkeit der Vorstand der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania, der aus Jehova Gott hingegebenen und mit seinem heiligen Geist gesalbten Personen besteht. Sie sind sehr an der Förderung der Erkenntnis Gottes und an der weltweiten Unterstützung seines Vorhabens interessiert. Der Segen Jehovas ist auf der Watch Tower Society und den anderen Gesellschaften, die völlig mit der pennsylvanischen Körperschaft zusammenarbeiten. Die Satzungen dieser anderen Körperschaften sind derjenigen der pennsylvanischen Körperschaft ähnlich. Einige dieser Körperschaften sind die Watchtower Bible and Tract Society of New York, Inc., die International Bible Students Association von England und Kanada. Auch diese sind daran interessiert, die biblische Erziehung überall in ihren Ländern zu fördern.
In diesen Tagen, in denen es so viele verschiedene Nationen und Herrscher gibt, hat es sich als notwendig erwiesen, in den verschiedenen Teilen der Welt Körperschaften zu gründen. Darum sind nicht nur in England und Kanada, wie schon erwähnt, Körperschaften gegründet worden, sondern auch in Deutschland, Brasilien und an anderen Orten. Alle diese Körperschaften sind von Zeugen Jehovas gegründet worden, von Personen, die sich dem Tun des Willens Jehovas Gottes widmen. Sie alle schauen auf die Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania als auf die Mutterorganisation, die den Druck und die Veröffentlichung aller Schriften überwacht, die sich für Jehovas Zeugen bei ihrem Studium des Wortes Gottes und beim Verkündigen der guten Botschaft vom Königreich Gottes als so nützlich erwiesen haben.
Jehovas Zeugen ehren keine Menschen, sondern sie beten Gott an. Sie haben tiefe Achtung vor Männern, die in Aufsichtsstellungen eingesetzt worden sind und die die Verantwortung für die Förderung der Königreichsinteressen in der ganzen Welt tragen. Mit dem Vorstand der pennsylvanischen Körperschaft der Watch Tower Society arbeiten deshalb all die anderen Gesellschaften in der ganzen Welt eng zusammen. Personen, die Jehova Gott hingegeben sind, stimmen wirklich völlig miteinander überein. Wenn nur alle Menschen die Worte des Psalmisten wertschätzen würden: „Erkennet, daß Jehova Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst.“ (Ps. 100:3) Wenn jemand das erkennt, dann erkennt er auch, daß Jehova eine Organisation hat und durch eine solche Organisation wirkt. Jehovas Zeugen sind ein Volk, das aus Menschen aller Sprachen und Nationalitäten besteht. Sie benutzen die Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania, um Kongresse vorzubereiten, wie zum Beispiel die soeben beschriebenen internationalen Kongresse „Friede auf Erden“, und um Druckereien für die Herausgabe von Bibeln, der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! und anderer biblischer Lehrbücher und Broschüren zu bauen. Diese Körperschaft sendet auch besondere Prediger aus, wie Kreis- und Bezirksdiener, um alle Versammlungen der Zeugen Jehovas überall in der Welt zu besuchen. Diese Diener stehen unter der Leitung von Zweigdienern, die vom Präsidenten der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania ernannt werden.
Jehovas Zeugen sind sehr an der Unterweisung in biblischen Wahrheiten interessiert. Deshalb hat die Watch Tower Society die Theokratische Predigtdienstschule, die Königreichsdienstschule, die Wachtturm-Bibelschule Gilead und reguläre Zusammenkünfte für das Studium der Bibel und der Publikationen der Gesellschaft organisiert. Das alles dient dazu, Jehovas Zeugen in allen Teilen der Welt miteinander zu verbinden, während sie das wunderbare Werk verrichten, die gute Botschaft vom Königreich Gottes allen Nationen zu einem Zeugnis zu verkündigen. Wenn dieses Werk vollendet ist, wird das Ende dieses bösen Systems der Dinge kommen.
THEOKRATISCHE PREDIGTDIENSTSCHULE
Die Tabelle auf den Seiten 26 bis 33 dieses Buches zeigt, daß es in der ganzen Welt 25 694 Versammlungen der Zeugen Jehovas gibt. Jede dieser Versammlungen hat eine Theokratische Predigtdienstschule. Jehovas Zeugen glauben, daß es gut ist, in dieser Schule, in der die Schulung nicht aufhört, eingeschrieben zu sein. Dort erhalten sie gute Unterweisung für das Sprechen. Einzelpersonen werden regelmäßig Zuteilungen gegeben, um über verschiedene biblische Themen zu sprechen. Für diese Schule müssen sie Nachforschungen anstellen, und deshalb unterhalten die meisten Versammlungen der Zeugen Jehovas eine kleine Bibliothek in ihrem Königreichssaal, die von den Versammlungsgliedern benutzt werden kann.
Diese Schulung ist nicht nur für Zeugen Jehovas; auch viele Personen, die sich Gott noch nicht hingegeben haben, um seinen Willen zu tun, nehmen daran teil. Einige sind jüngere Personen, die begonnen haben, zu den Versammlungszusammenkünften der Zeugen Jehovas zu kommen, wohingegen andere ältere Personen sind. Sie haben sich wegen des großen geistigen Nutzens, den sie in der Schule erhalten, einschreiben lassen. Diese Studenten stellen bald fest, daß sie in der Lage sind, sich viel besser auszudrücken, und ihnen wird gute Unterweisung durch einen voranschreitenden Sprachkurs zuteil. Diese Schule dauert jede Woche etwa eine Stunde. Überall in der Welt ist sie gewöhnlich mit der Predigtdienst-Zusammenkunft in den verschiedenen Versammlungen verbunden. Die Schule beginnt mit einer Unterrichtsansprache über ein wichtiges Thema, das von der Gesellschaft ausgewählt wird; der Diener für die Theokratische Predigtdienstschule oder eine andere fähige Person der Versammlung hält diese Ansprache. Anschließend werden vier Studierendenansprachen gehalten, gewöhnlich zwei von männlichen Gliedern und zwei von weiblichen Gliedern der Versammlung. Diese Personen sprechen sechs oder sieben Minuten. Der Predigtdienstschuldiener gibt diesen Personen guten Rat darüber, wie sie das ihnen zugeteilte Material behandelt haben, ob es richtig und verständlich dargelegt wurde usw. Alle Zeugen Jehovas versuchen aufrichtig, erbauende und „richtige Worte der Wahrheit“ aus dem Worte Gottes zu verwenden. Sie versuchen, anderen die Wahrheit in einer ansprechenden und hilfreichen Art darzulegen. Die Theokratische Predigtdienstschule hilft, daß jemand dies tun kann.
Jeder Zeuge Jehovas weiß, daß Weisheit wichtig ist und daß er sich wegen dieser Weisheit an die Bibel wenden muß. Das ist der Grund, weshalb der weise Sprücheschreiber das sagte, was in Sprüche 4:7 aufgezeichnet worden ist: „Der Weisheit Anfang ist: Erwirb Weisheit; und um alles, was du erworben hast, erwirb Verstand.“ Jehovas Zeugen möchten die Bibel verstehen, und sie möchten auch anderen helfen, die Bibel zu verstehen. Seit dem Jahre 1943 erfreuen sich Jehovas Zeugen der Theokratischen Predigtdienstschule. Sie hat ihnen geholfen, die Darlegung der Königreichsbotschaft zu verbessern, und jeder, der in der Schule mitmacht, weiß, daß er Jahr für Jahr Fortschritte in der Anwendung der Grammatik, und der Betonung, der Argumentation, in der Logik und im Verständnis der Heiligen Schrift macht. Jehovas Zeugen sind sehr daran interessiert, Menschen aller Nationen zu helfen, die Wahrheit zu verstehen. Auf eine einfache Art halten sie die Erkenntnis des Wortes Gottes für die Welt bereit. Möchtest du in eine Schule gehen, in der es nie einen Abschluß gibt, sondern die Jahr für Jahr fortgeführt wird, damit der Student allezeit den Fortschritt sehen kann, den er macht? Wenn du noch nicht in der Theokratischen Predigtdienstschule deiner Versammlung eingeschrieben bist, dann ist es jetzt an der Zeit, den Predigtdienstschuldiener deswegen anzusprechen.
KÖNIGREICHSDIENSTSCHULE
Diese Schule wurde von der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas, der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania, hauptsächlich zum Nutzen der Aufseher der Versammlungen der Zeugen Jehovas organisiert. Die Unterweisungszeit dauert nur zwei Wochen, aber jeweils den ganzen Tag. Die Versammlungsdiener, Hilfsversammlungsdiener und Bibelstudiendiener der Versammlungen der Zeugen Jehovas werden eingeladen, diese Schule zu besuchen. In der Regel kommen diese Brüder in die Zweigbüros, um die Schulung zu erhalten; doch wenn das nicht paßt, kommen sie im Königreichssaal einer Stadt zusammen, wo sie diesen zweiwöchigen Kursus mitmachen können. Normalerweise besteht die Schule aus einer Klasse von fünfundzwanzig Schülern. Alle diese Männer sind ordinierte Prediger.
Wir müssen im Sinn behalten, daß jedes Jahr viele Personen in Jehovas Organisation kommen. Während des Dienstjahres 1969 wurden 120 905 Personen als Symbol ihrer Hingabe getauft. Innerhalb zweier oder dreier Jahre oder auch einer etwas längeren Zeitspanne werden viele dieser Männer Dienstamtgehilfen und müssen besondere Verantwortlichkeiten innerhalb der Organisation übernehmen. Diese Schule soll ihnen helfen, ihre Verantwortlichkeiten besser wertzuschätzen und tiefere Dinge des Wortes Gottes, der Bibel, zu studieren. Sie vertiefen sich in ein Studium der Lehren des Wortes Gottes, aber auch in ein Studium der neuzeitlichen Organisation und der Vorrechte, die sie als Aufseher oder Dienstamtgehilfen haben.
Im Laufe der vergangenen Jahre wurde die Königreichsdienstschule der Vereinigten Staaten in Brooklyn, New York, eingerichtet. Während des Jahres 1969 gab es vierundzwanzig Klassen, die jeweils zwei Wochen dauerten. Aber nur drei davon wurden in New York durchgeführt und einundzwanzig in Pittsburgh, Pennsylvanien, Bigelow Boulevard 4100, wo die Gesellschaft ein Bürogebäude und einen Königreichssaal besitzt. In Brooklyn war die Belegung während des vergangenen Jahres zu stark, um dort noch die Klassen von jeweils fünfzig Schülern unterzubringen. Deshalb wurde die Schule vorübergehend nach Pittsburgh verlegt. Wahrscheinlich wird sie dort noch eine Zeitlang durchgeführt werden, bis wir wieder genug Platz in Brooklyn zur Verfügung haben, um die Schüler unterzubringen.
Während des vergangenen Jahres gingen in den Vereinigten Staaten 1 207 Brüder durch die zweiwöchigen Schulungsperioden. 439 von ihnen waren Versammlungsdiener, 729 Hilfsversammlungsdiener und 39 Bibelstudiendiener. Sie kamen aus allen Teilen der Vereinigten Staaten nach Pittsburgh oder Brooklyn.
In den Vereinigten Staaten wurde die Königreichsdienstschule im Jahre 1959 eröffnet, und ähnliche Schulen wurden danach in den Zweigbüros überall auf der Erde eingerichtet. Während der zehneinhalb Jahre, in denen die Schule in den Vereinigten Staaten durchgeführt wurde, wurde 10 329 Schülern die Schulung zuteil.
Die Brüder, die diese Schulung erhalten, bezahlen selbst die Reisekosten zur Schule und wieder zurück. Viele Brüder verwenden ihre zweiwöchige Ferienzeit dafür, die Schule zu besuchen. Die Klassen werden ein Jahr im voraus geplant. In vielen Ländern haben alle Aufseher der Versammlungen die Schulung erhalten und auch die Hilfsversammlungsdiener und Bibelstudiendiener. In Kanada, England, Deutschland und in einigen anderen Ländern, wie z. B. in den Vereinigten Staaten, wird die Schule auch jetzt noch durchgeführt. Wenn es genügend neue Aufseher und Dienstamtgehilfen gibt, die unterwiesen werden müssen, wird die Schule von Zeit zu Zeit von den Zweigbüros erneut eröffnet, und es werden fünfundzwanzig Schüler eingeladen.
Diese Schulung hat sich weltweit als sehr hilfreich für die Brüder erwiesen, die Aufseher oder Dienstamtgehilfen sind und die sehr an den schafähnlichen Personen in den Versammlungen interessiert sind. Eine Gruppe, die eine zweiwöchige Klasse beendet hatte, schrieb: „Wir wußten, daß wir die Wahrheit hatten, als wir hierherkamen, aber wir sind viel stärker davon überzeugt, daß Jehovas Organisation tief in der Bibel verwurzelt ist. Ihr habt uns geholfen, rücksichtsvoller zu werden, größere Liebe zu zeigen und mehr Wertschätzung für die harte Arbeit und die christliche Verantwortung zu haben. Wir werden jetzt als bessere Hirten für Jehovas Volk nach Hause zurückkehren. Wir danken Jehova und der Gesellschaft für die wunderbare Belehrung, die wir hier erhalten haben.“ Oft gehen Briefe dieser Art ein, und die Gesellschaft freut sich sehr, daß sie die Königreichsdienstschule durchführen kann, um den Versammlungsdienern, ihren Vertretern und den Bibelstudiendienern zu helfen.
Die Brüder, die in den Städten wohnen, in denen die Schule durchgeführt wird, wie zum Beispiel in Pittsburgh in den Vereinigten Staaten, sind sehr freundlich, indem sie diese Schüler kostenfrei in ihrer Wohnung unterbringen. Die Gesellschaft hat dafür Vorkehrungen getroffen, daß die Gruppen dort gespeist werden, wo die Schule durchgeführt wird. In Städten, in denen die Schule im Zweigbüro durchgeführt wird, wohnen die Schüler im Bethelheim, wenn das möglich ist, und essen zusammen mit der Bethelfamilie. Es ist wunderbar, zu sehen, wie eifrig die Brüder und Schwestern in den betreffenden Versammlungen sind, wenn es darum geht, die Schule in den verschiedenen Teilen der Welt zum Segen ihrer Mitarbeiter durchzuführen.
WACHTTURM-BIBELSCHULE GILEAD
Dies ist eine besondere Schule, die die Watch Tower Society im Jahre 1943 organisiert hat. Ihr Zweck besteht darin, Vollzeitprediger für den Missionardienst vorzubereiten. Diese Schule hat viel dazu beigetragen, das Königreichswerk bis an die Enden der Erde auszudehnen. Die Personen, die für die Wachtturm-Bibelschule Gilead eingeladen werden, sind ordinierte Prediger, die mindestens zwei Jahre irgendwo in der Welt Vollzeitpionier- oder Sonderpionierdienst verrichtet haben. Sie haben Bewerbungsformulare für den Besuch dieser Schule ausgefüllt und haben ihren Wunsch und ihre Willigkeit zum Ausdruck gebracht, irgendwohin auf der Erde, wohin die Gesellschaft sie senden mag, in das Missionsfeld zu ziehen. Das läßt bestimmt einen guten, christlichen Geist erkennen. Sagte Jesus nicht zu seinen Jüngern: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie ... tauft.“? Die Missionare tun dies, und wir möchten dir ein wenig über das erzählen, was sich im letzten Jahr in der Schule ereignet hat.
Die Missionarstudenten, die die Wachtturm-Bibelschule Gilead während des Dienstjahres 1969 besuchten, sahen viele aufregende Dinge. Wir beziehen uns dabei nicht so sehr auf die Änderungen in dem verfallenden System der Welt, sondern besonders auf die beständige Ausdehnung und die geistige Wohlfahrt der Organisation seines Volkes, Da war einmal der große internationale Kongreß der Zeugen Jehovas, nach dem jemand Ausschau halten und für den er sich vorbereiten konnte. Selbst die 46. Klasse hatte schon im voraus einen Anteil daran, indem sie an vielen Abenden und Wochenenden Dramen vorbereitete und aufnehmen ließ, die während des Programms vorgeführt wurden. Von der 47. Klasse wurden dann Schauspieler für Teile von vier Dramen genommen, die bei dem New Yorker Kongreß vorgeführt wurden.
Die 46. Klasse hatte am 8. September 1968 in der Assembly Hall der Zeugen Jehovas, die für Kreiskongresse der Versammlungen der Stadt New York verwendet wird, ihre Abschlußfeier. Die neunundneunzig Absolventen und die mehr als 1 900 weiteren Personen, die anwesend waren, wurden von Bruder Knorr ermuntert, den Rat des Jakobus, des Halbbruders Jesu, zu Herzen zu nehmen und sich selbst im „Spiegel“ des Wortes Gottes zu betrachten, um sicher zu sein, daß sie von Herzen Täter des Wortes Gottes sind. (Jak. 1:23-25) Bruder Knorr sagte zu den Absolventen, daß sich den Menschen in den vielen Ländern, zu denen sie hingesandt werden würden, zeigen würde, was sie wirklich seien. Dies würde auch ersichtlich machen, ob ihr Dienst für Gott von Jehova wohlgefällig angenommen würde und ein Segen für diese Menschen sei. Der Vizepräsident der Gesellschaft, F. W. Franz, baute seine Bemerkungen auf Sprüche 20:27 (NW) auf und zeigte, daß das, was jemand ‘ausatmet’, wenn er etwas zum Ausdruck bringt, das ist, was offenbart, was er wirklich ist. Sorgfalt sollte deshalb an den Tag gelegt werden, um sicher zu sein, daß unser ‘Atmen’ richtig ist.
Für die 47. Klasse begann der Unterricht am 21. Oktober 1968 mit dem Einschreiben der siebenundneunzig Studenten. Diese Gruppe wurde in vier Sprachen, in Spanisch, Französisch, Japanisch und Portugiesisch, unterwiesen, um sie für ihre Zuteilungen in Zentral- und Südamerika, in Afrika, Japan und Brasilien vorzubereiten, da die ganze Klasse, mit einigen wenigen Ausnahmen für besondere Zuteilungen, in diese Länder gesandt werden sollte. Natürlich bildet ein intensives Studium der Bibel den Hauptteil des Studienprogramms der Gileadschule. Studenten müssen die gesamte Bibel lesen, womit sie anfangen, wenn sie ihre Einladung für die Schule erhalten. Dadurch sind sie besser vorbereitet, Nutzen aus dem Bibelkurs zu ziehen, der aus einem Vers-für-Vers-Studium der Bibel von 1. Mose bis Offenbarung besteht und der auch zwei andere Themen einschließt, die dafür bestimmt sind, die Bibel von ihrem lehrmäßigen Standpunkt aus zu behandeln und die praktische Anwendung der biblischen Grundsätze auf das tägliche Leben in Jehovas Organisation und den christlichen Dienst zu zeigen.
Für die Studenten war es ein Vorrecht, daß Bruder Knorr und die anderen Direktoren der Gesellschaft während der ganzen Zeitdauer ihrer Klasse nicht auf Reisen waren, und sie zogen viel Nutzen aus den Ansprachen dieser Brüder und der vielen anderen Mitarbeiter des Hauptbüros, die in der Lage waren, in ihrer Unterweisung die jahrelange Erfahrung in den verschiedenen Dienstzweigen und organisatorischen Arbeiten zu verwenden.
Es mag nützlich sein, hier den gewöhnlichen Tagesplan aufzuzeichnen, dem die Gileadstudenten während ihres fünfmonatigen Kurses folgen. Das wird von besonderem Interesse für solche sein, die den Missionardienst in fremden Ländern anstreben, sowie auch zum Nutzen der vielen Tausende, die sich kürzlich mit Jehovas Zeugen verbunden und die sich Jehova hingegeben haben.
7 Uhr: Besprechung des Tagestextes, die vom Präsidenten der
Gesellschaft geleitet wird, mit nachfolgendem Frühstück
8 bis 11.50 Uhr: Fünfzig Studenten nehmen am Unterricht über die Bibel
und am Erlernen einer Sprache in zwei Gruppen von je
fünfundzwanzig teil; die anderen fünfzig Studenten
erhalten unter Aufsicht der Abteilungsaufseher
praktische Unterweisung in den verschiedenen Abteilungen
des Bethelheims, des Büros und der Fabrik
12.15 Uhr: Mittagessen
12.50 bis 13.50 Uhr: Alle Studenten hören einen Vortrag im Vortragssaal,
ein Direktor der Gesellschaft, ein Aufseher einer
Abteilung des Bethels oder ein Unterweiser hält einen
einstündigen Vortrag über die Bibel, ein dienstamtliches
oder ein organisatorisches Thema
14.00 bis 17.50 Uhr: Im Schulprogramm tritt ein Wechsel ein, indem die
Studenten, die vormittags Unterricht hatten, jetzt
praktische Unterweisung erhalten und umgekehrt die
anderen fünfzig Studenten die praktisch unterwiesen
worden sind, Bibel- und Sprachunterricht erhalten
18.00 Uhr: Abendessen
19.00 bis 22.00 Uhr: Studium im Zimmer oder in der Bibliothek der
Gesellschaft, die 10 000 Bände enthält
Die Sonnabendnachmittage und Sonntage werden dafür freigehalten, die Zusammenkünfte der Versammlung in der Stadt New York, der der Student zugeteilt ist, zu besuchen sowie für Felddienst und Studium. Am Freitagabend besucht er die Theokratische Predigtdienstschule und die Predigtdienst-Zusammenkunft dieser Versammlung.
Dieses volle Programm erhält jeden geistig gesund und rüstet den Studenten für den völlig ausgefüllten Zeitplan aus, dem er in einem Missionarheim oder Zweigbüro der Gesellschaft folgen wird, in das er nach dem Schulabschluß kommen wird.
Die Abschlußfeier der 47. Klasse fand am 9. März 1969 statt. Wiederum war die Assembly Hall übervoll. Bruder F. W. Franz behandelte passenderweise das Hirten- und „Ernte“-Werk, das die siebenundneunzig Absolventen tun würden, indem er den Schrifttext aus Jesaja 61:5 auf sie anwandte. Er stellte ihr Werk und die Früchte, die ihre Mitmissionare hervorgebracht haben, dem gegenüber, was die Geistlichen und Missionare der Christenheit getan haben. Die letzteren mit ihren zusammenschrumpfenden Gemeinden, ihrer Priesterrebellion, ihren Schismen und anderen Schwierigkeiten sagen in der Tat, wie es die Menschen im ehemaligen Juda gesagt haben, als ihre Untreue gegenüber Gott Trockenheit und Ernteausfall bewirkt hatte: „Vorüber ist die Ernte, der Sommer ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet!“ — Jer. 8:20, Fußnote.
Bruder Knorrs Thema handelte passenderweise davon, wie wichtig es ist, christliche Früchte hervorzubringen. Er betonte die Notwendigkeit, ‘den Sinn zu erfassen’ von Gottes Wort der Wahrheit und diese Wahrheit in unserem eigenen Herzen zu kultivieren und auch das Wort im Herzen derer einzupflanzen und zu kultivieren, die wir belehren. (Matth. 13:18-23) Am Schluß seiner Ansprache gab er zur Freude aller Anwesenden bekannt, daß die meisten Studenten mit der Bethelfamilie vereint bleiben würden bis nach dem internationalen Kongreß in New York.
Das Nachmittagsprogramm erwies sich als sehr auferbauend. Die Studenten hatten zwei vollständige Dramen vorbereitet, eines über den „verlorenen Sohn“ und ein anderes, das Geschehnisse aus dem Leben des Königs David behandelte, worin sein Verhalten gegenüber Saul und sein Bewahrtwerden vor Blutschuld durch die kluge und liebevolle Handlungsweise Abigails dargestellt wurde.
Dadurch, daß die 47. Klasse bis nach dem Kongreß dablieb, hatte sie das Vorrecht, Gemeinschaft mit den nahezu vierhundert Kreis- und Bezirksdienern der Vereinigten Staaten zu pflegen, die während des Monats Mai hereingerufen wurden, um an einem „Auffrischungskurs“ teilzunehmen. Für die vier wöchentlichen Besprechungen wurden die Einrichtungen der Gileadschule verwandt. Während des Monats Juni benutzten dann 133 Zweigdiener und deren Gehilfen ebenfalls die Klassenräume der Gileadschule für ein einmonatiges Unterweisungsprogramm, das besonders für ihre Bedürfnisse aufgestellt worden war. Die Absolventen, die Auslandszuteilungen erhalten hatten, waren dadurch in der Lage, mit dem Zweigdiener des Landes ihrer Zuteilung vertraut zu werden und auch Informationen aus erster Hand über das erhalten, was sie benötigen würden, und darüber, welche Erfahrungen sie in ihrem neuen Tätigkeitsgebiet erwarten könnten. Wegen dieser besonderen Unterweisungsperioden wurde die normale Frühjahrs- und Sommerklasse der Gileadschule abgesagt, so daß die 48. Klasse im Oktober 1969 begann.
Die ganze Bethelfamilie sah mit großer Erwartung dem Beginn der 48. Klasse Gileads entgegen. Alle Studenten sind eingetroffen und registriert worden. Die Klasse ist nur etwas mehr als halb so groß wie gewöhnlich. Das ist darauf zurückzuführen, daß der Bedarf an Literatur weltweit so groß ist, daß viele Brüder als neue Glieder der Bethelfamilie hereingerufen werden und der vorhandene Platz, der für das Unterbringen zur Verfügung steht, von ihnen belegt wird. Die Situation wird sich bald ändern, so daß die gewöhnliche Zahl von etwa 100 Studenten für die 49. Klasse, die im Frühjahr 1970 beginnt, eingeladen werden kann, weil bis dahin die erweiterten Einrichtungen fertiggestellt sein werden und voll in Gebrauch genommen werden können.
Die Schule schätzt sehr die netten Hilfsmittel, die während des Kongresses freigegeben wurden. Besonders The Kingdom Interlinear Translation of the Greek Scriptures und das Buch Aid to Bible Understanding werden gut gebraucht werden können. Es werden wertvolle Hilfsmittel für den Bibel- und Geschichtskurs sein, wohingegen das Buch “Then Is Finished the Mystery of God” den Kurs „Christliche Schriften I“ sehr bereichern wird, in dem das Buch der Offenbarung Vers für Vers betrachtet wird.
Es ist eine Freude, in unserer Zeit zu leben, das Werk Gottes zu sehen und zu beobachten, daß Jehova eine große „Armee“ freudiger Freiwilliger hat, die sein Werk durchführen. Bis heute haben 4 863 Männer und Frauen diese Schule abgeschlossen. Diese Tatsache sollte uns veranlassen, uns ernsthaft die Frage zu stellen: „Tue ich alles, was ich kann, um den Vollzeitdienst aufzunehmen, strebe ich sogar den Missionardienst in fremden Ländern an, und mache ich das Beste aus den Vorkehrungen der Gesellschaft?“ Glücklich sind diejenigen, die im Gehorsam gegenüber dem dringenden Ruf Jehovas die „Straße nach Ninive“ einschlagen und nicht der Verantwortung aus dem Wege gehen, indem sie die „Straße nach Joppe und Tarschisch“ nehmen, so, wie es bei dem internationalen Kongreß in dem Drama über die Erfahrungen Jonas gezeigt wurde.
BETHELHEIME
„Bethel“ ist ein hebräisches Wort, das „Haus Gottes“ bedeutet. Die Watch Tower Society hat Bethelheime in allen Teilen der Welt errichtet. Das Bethel sollte das Haus Gottes sein, in dem wahre Anbetung ausgeübt wird und wo Personen in Frieden beieinanderwohnen und ihre Liebe zu Jehova Gott durch die Werke zeigen, die sie tun.
Das Bethelheim in Brooklyn New York ist das größte, was die Ausmaße und Mitarbeiterzahl betrifft. Gemäß den Aufzeichnungen gehörten am 31. August 1969 1 124 Personen der Brooklyner Bethelfamilie an. Diese Familie, zusammen mit all den anderen Familien der 94 Zweigbüros in der ganzen Welt, kommt auf eine Gesamtzahl von 2 126 Gliedern. Im Jahre 1959 waren in Brooklyn 571 Glieder der Bethelfamilie; jetzt, zehn Jahre später ist die Familie auf 1 124 Personen angewachsen. Von dieser Zahl sind ungefähr 150 Schwestern. Es überrascht nicht, daß die Gesellschaft bei dem Wachstum ein großes Bauprogramm durchführen mußte. Während der vergangenen Jahre hat die Gesellschaft einen weiteren halben Block im Wohngebiet Brooklyns erworben, damit mehr Glieder der Bethelfamilie untergebracht werden können. Sie hat ein neues, siebenstöckiges Gebäude an der Ecke der Pineapple Street und Columbia Heights gebaut. Es liegt dem Hauptbüro, Columbia Heights 124, schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite. Nachdem wir das Eigentum an der Columbia Heights in Brooklyn erworben hatten, ist das ganze Gebiet, das als Brooklyn Heights bekannt ist, zum „historischen Viertel“ erklärt worden. Das bedeutet, daß alle Gebäude unter die Aufsicht der Denkmalschutz-Kommission gekommen sind. Das Gebäude, das schließlich entworfen und von dieser Kommission genehmigt wurde, entsprach ihren Wünschen. Diesen Punkt kommentierend, sagte die New York Times vom 4. Oktober 1967 in einem Leitartikel: „Die Wachtturm-Gesellschaft hat ihre ursprünglichen Baupläne wesentlich abgeändert, damit das Gebäude in das Stadtbild hineinpaßt. Dieses freundliche Entgegenkommen der Grundstückseigentümer ist ebenso wichtig wie die Vorschriften zur Erhaltung des Stadtbildes.“ Dieses neue Gebäude wurde am 2. Mai 1969 seiner Bestimmung übergeben. Jetzt hat die Gesellschaft an der Brooklyn Heights drei Gebäude von je einem halben Block, die alle unter der Straße durch Tunnels miteinander verbunden sind.
Wir schätzen es sehr, daß wir dieses neue Gebäude besitzen. Dadurch ist es leichter geworden, die Zahl der benötigten Unterkünfte zu beschaffen. Um dem Leser die Möglichkeit zu geben, sich eine Vorstellung von den drei halben Blocks zu machen, bringen wir hier Aufnahmen von diesen drei Gebäuden.
Für die Eröffnung dieses neuen Gebäudes hatten wir ein besonderes Einweihungsprogramm. Nachdem einige Eröffnungsbemerkungen für seinen Gebrauch gemacht worden waren, war die ganze Familie froh, zusammen mit den Gileadstudenten eine Tour durch den Neubau machen zu können. Alle waren mit dem, was sie sahen, sehr zufrieden. Dieses neue Gebäude schließt im Erdgeschoß eine moderne Wäscherei, eine Garage und einen Platz für eine schöne Bibliothek ein. Über der Garage ist im hinteren Teil des Gebäudes ein Taufbecken, das die Kreise der Stadt New York jetzt für die Taufe an jedem Sonnabendmorgen benutzen.
Dieses Gebäude konnte gut gebraucht werden, als im Juni 1969 die Zweigdiener aus allen Teilen der Welt für einen Schulungskurs hier waren. Die Zweigdiener waren in der Tat unter den ersten, die dieses neue Heim benutzten. In der Zwischenzeit sind die Malerarbeiten im Gebäude abgeschlossen worden, und jetzt ziehen reguläre Glieder der Familie ein, um die einzelnen Zimmer dieses neuen, schönen Gebäudes zu bewohnen.
Es ist zu hoffen, daß bis zum Ende dieses Jahres die Königreichsdienstschule, die wir nach Pittsburgh verlegen mußten, zum Brooklyner Hauptbüro zurückkehren kann und daß wir in der Lage sind, die fünfzig Aufseher und Dienstamtgehilfen, die die Königreichsdienstschule jeweils für zwei Wochen besuchen, unterzubringen und ebenso die Studenten, die die Gileadschule für ihre Missionarunterweisung besuchen, zu beherbergen.
Du kannst dir sicherlich vorstellen, was es bedeutet, diese große Familie zu speisen. Stelle dir vor, daß sich über 1 100 Personen an Tische setzen und auf einmal bedient werden. Es wird ein ziemlich großer Ochse benötigt, um das Fleisch für eine Mahlzeit zu beschaffen. Einiges mag übrigbleiben, was dann für eine andere Mahlzeit verwandt wird. Oder du magst vielleicht die 350 Hühner zubereiten wollen, die benötigt werden, um diese Familie mit nur einer Mahlzeit zu versorgen. Während einer Woche verspeist die Familie ungefähr 12 600 Eier. Woher bekommen wir all diese Nahrungsmittel? Seit einer Reihe von Jahren betreibt die Gesellschaft ihre eigenen Farmen. Wir besitzen jetzt drei Farmen, von denen die Bergfarm in New Jersey liegt. Sie liegt ungefähr 130 Kilometer von New York entfernt, und dort wird viel Obst wie Äpfel, Pfirsiche und Birnen gezüchtet und auch Gemüse angebaut; die Königreichsfarm befindet sich in der Nähe von Ithaca, New York, ungefähr 400 Kilometer von der Stadt New York entfernt, wo die Gesellschaft auf etwa 200 Hektar Land Feldfrüchte zieht und eine beträchtliche Anzahl von Milchkühen hält, die die Bethelfamilie mit Käse und frischer Butter versorgen; und die Wachtturmfarm, die etwa 160 Kilometer von der Stadt New York entfernt liegt, ist etwa 600 Hektar groß. Der größere Teil unseres Lebensmittelbedarfs kommt von der Wachtturmfarm, wo wir 620 Stück Rindvieh, 350 Schweine und 6 600 Hühner haben. Hier haben wir auch eine sehr große Gemüsefarm, wo über 100 Tonnen Gemüse eingemacht oder eingefroren werden.
Während des vergangenen Jahres, also im Jahre 1969, hat die Gesellschaft den Bau eines neuen Schlachthauses vollendet. Unser Fleisch wird von der Regierung des Staates beschaut und wird dann für die Mahlzeiten unserer Familie in die Stadt New York gebracht. Am Ende des Jahres vollendeten wir gerade ein neues Stallgebäude, in dem ungefähr 120 Milchkühe untergebracht werden können. Für das Pasteurisieren der Milch werden neue Einrichtungen installiert, und wir hoffen, noch mehr Käse und Butter zu erzeugen. Alle, die auf den Farmen arbeiten, sind ordinierte Prediger, und sie verwenden ihre Abende und Wochenenden, um die Zusammenkünfte der Versammlung zu besuchen und Bibelstudien in den Heimen der Menschen durchzuführen.
Der ganze Zweck dieser großen Organisation besteht darin, biblische Literatur für das Ausbreiten der guten Botschaft vom Königreich Gottes herzustellen. Jedermanns Arbeit, ungeachtet, wo sie verrichtet werden muß, schlägt sich in den Kosten der Publikationen nieder. Weil dieses Bethelheim vorhanden ist und die Farm betrieben wird, ist die Gesellschaft in der Lage, Literatur in über 160 Sprachen zu einem solch geringen Kostenbeitrag zu verbreiten. Jeder, der in einem Bethelheim arbeitet, ob Mann oder Frau, ist Jehova hingegeben und daran interessiert, daß diese gute Botschaft vom Königreich in der ganzen Welt zu einem Zeugnis gepredigt wird. Als Gesamtheit gesehen, haben alle diese Personen einen Anteil daran, daß die biblische Literatur hergestellt wird, indem sie sich der Arbeiten in den verschiedenen Abteilungen annehmen. Sie haben auch persönlich einen Anteil an deren Verbreitung, indem sie von Haus zu Haus gehen und Bibelstudien in Privatwohnungen von Menschen durchführen, auch nehmen sie an Versammlungszusammenkünften teil.
Familien, wie diejenige in Brooklyn, gibt es auch in den 94 Zweigbüros überall in der Welt. Die anderen Zweigbüros sind bei weitem nicht so groß wie das in Brooklyn, aber alle leisten dieselbe Art Arbeit. Die Zahl der Glieder aller Bethelfamilien in der Welt beträgt 2 126. Während des vergangenen Jahres beendete die Gesellschaft neue Bethelheime und Königreichssäle auf Barbados, in Brasilien, auf Zypern, in Dahome, auf den Fidschiinseln und auf Puerto Rico. Bauarbeiten für neue Zweigbüros sind in Chile, Kamerun, auf Guadeloupe, in der Schweiz, auf Taiwan und in anderen Ländern während des Jahres 1970 im Gange, oder es werden Vorbereitungen dafür getroffen.
Es ist notwendig, daß die Gesellschaft fortfährt, ihre Baulichkeiten zu vergrößern, und wir sind sicher, daß unsere gegenwärtigen Gebäude in Brooklyn für das Beherbergen der Bethelfamilie und für das Drucken von Literatur in wenigen Jahren zu klein sein werden. Jetzt ist der Tag, an dem Jehova wünscht, daß die Königreichsbotschaft wie auch seine Rache an dem bösen System der Dinge weit und breit gepredigt werden. Während jemand fortfährt, dieses Jahrbuch zu lesen, wird er sehen, daß hervorragende Fortschritte überall in der Welt im Predigen der guten Botschaft gemacht worden sind. Darum ist es kein Wunder, daß mehr Personen in den Bethelfamilien benötigt werden, um sich dieser vermehrten Tätigkeit anzunehmen. Wir freuen uns über diese große Wohlfahrt, die Jehova über sein Volk gebracht hat. Die Bethelfamilie ist eifrig bemüht, alle Arbeit zu tun, die sie tun kann, um Jehovas Zeugen mit der Literatur versorgt zu halten, die sie für das Predigen der guten Botschaft benötigen.
DRUCKEREI IN BROOKLYN
Das Dienstjahr 1969 war bis zum jetzigen Zeitpunkt das beste Produktionsjahr, das die Druckerei der Gesellschaft in Brooklyn gehabt hat. Wir waren in der Lage, das neue, elfstöckige Druckereigebäude voll in Betrieb zu nehmen. Im Dienstjahr 1967, bevor wir das neue Gebäude hatten, stellten wir in der Druckerei in Brooklyn ungefähr 8 Millionen Bibeln und Bücher her. Im Laufe des Jahres 1968 nahmen wir das neue Gebäude in Betrieb und arbeiteten während eines Teiles des Jahres darin. Wir stellten etwas mehr als 12 Millionen Bibeln und bibelerklärende Bücher her. Während des Dienstjahres 1969 konnten wir das neue Druckereigebäude zusammen mit den anderen drei Druckereigebäuden voll verwenden, und wir waren in der Lage, während sechs Monaten des Jahres eine Nachtschicht durchzuführen, um den Bedarf an Publikationen zu decken. Es ist wunderbar, berichten zu können, daß insgesamt 24 038 531 Bücher und Bibeln fertig gebunden an die Expeditionsabteilung gesandt werden konnten.
Es ist auf den großen Literaturbedarf seitens aller Zweige in der Welt und in den Vereinigten Staaten zurückzuführen, daß eine solch gewaltige Menge an Literatur hergestellt werden mußte. Es war sogar notwendig geworden, einen Teil der Druckaufträge von Brooklyn an die deutsche Druckerei, die sich in Wiesbaden befindet, abzugeben; und das dortige Zweigbüro traf auch Vorkehrungen dafür, eine zweite Schicht einzulegen, um mehr Literatur zu produzieren.
Die ganze Zeit hindurch werden viele neue Publikationen in der Druckerei hergestellt. Momentan sind es zum Beispiel achtundneunzig neue Bücher in zweiundfünfzig Sprachen, die in der Brooklyner Druckerei auf den Linotype-Setzmaschinen gesetzt und in Seitenform umbrochen worden sind. Für das Drucken auf den Druckpressen werden Matern und Platten vorbereitet. Es wird einige Zeit in Anspruch nehmen, alle diese Publikationen fertigzustellen, und weitere werden folgen. Wenn wir die Bestellungen in Betracht ziehen, mit denen wir für diese Publikationen rechnen können, und die hinzurechnen, die wir bereits besitzen, erscheint es, daß wir ungefähr 17 Millionen Bibeln und Bibelstudienhilfsmittel innerhalb der nächsten sechs oder acht Monate zu drucken haben. Zum Vergleich sei gesagt, daß wir im letzten Jahr etwa einen Rückstand von 13 Millionen Büchern hatten, soweit es den Bedarf für den Felddienst betraf.
Wegen des Rückstandes im Ausführen der Bestellungen planen wir, vom 29. September 1969 an wieder eine zweite Schicht einzulegen. Unsere Druckerei wird während des Tages voll tätig sein, und dann planen wir, in der Nachtschicht die Maschinen von drei der insgesamt acht Buchbinderei-Linien in Betrieb zu haben. In der zweiten Schicht werden wir wahrscheinlich auch acht der großen Rotationspressen laufen haben. Wir möchten gern den Rückstand im Erfüllen der Bestellungen aufholen oder näher an den Bedarf der Zweige herankommen und viel von dieser Literatur während der Wintermonate versenden. Es wird deshalb notwendig sein, diese Nachtschicht für drei Monate, für die Monate Oktober, November und Dezember, vorzusehen. Zu dem Zeitpunkt mögen wir in einer viel besseren Lage sein, den Bedarf im Feld zu decken.
Es ist auch interessant, zu beobachten, daß während des vergangenen Jahres eine sehr große Nachfrage nach Bibeln bestand, und wir hatten eines unseren besten Jahre im Herstellen von Bibeln. Wir stellten 1 819 023 Bibeln in Englisch, Spanisch, Holländisch, Portugiesisch und Italienisch her und hoffen, daß wir während des Jahres 1970 auch mit der Herstellung der französischen und deutschen Ausgabe der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schriften beginnen können.
Während des vergangenen Jahres haben wir unsere Buchbinderei-Ausrüstung von fünf Produktionslinien auf acht vollständige Linien erweitert, und jetzt sind wir bei reibungslosem Ablauf in der Lage, während jedes normalen 8 3⁄4stündigen Arbeitstages in der Brooklyner Druckerei ungefähr 100 000 Bibeln und bibelerklärende Bücher herzustellen.
Die deutsche Druckerei kann mit ihrer neuen Ausrüstung an einem normalen Tag zwischen 10 000 und 12 000 gebundene Bücher produzieren.
Wir haben auch eine Druckerei in Finnland, die nur Literatur in Finnisch herstellt. Sie deckt den gesamten finnischen Bedarf. Sie druckt Zeitschriften, gebundene Bücher und Broschüren.
Das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt hat eine phänomenale Verbreitung gehabt. Wie du weißt, wurde es im Juli 1968 freigegeben. Bis zum September 1969 wurden 18 500 000 Exemplare dieses Buches in fünfzehn Sprachen hergestellt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt arbeiten wir in unserer Druckerei an der Herstellung dieses Buches in siebenundzwanzig weiteren Sprachen, und wir hoffen, alle in diesem Jahr herausbringen zu können und zusätzlich dazu viele andere neue Publikationen.
Neben der gewaltigen Bücherproduktion sind auch die Produktionszahlen für die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! weiterhin beständig gestiegen. In der Brooklyner Druckerei allein war es notwendig, 196 726 240 Exemplare des Wachtturms und der Zeitschrift Erwachet! zu drucken. Das ist eine Mehrung von 27 576 890 Zeitschriften gegenüber dem vergangenen Jahr. Der nachfolgende Bericht gibt dir einen Gesamtüberblick über das, was in den vier Druckereigebäuden hergestellt wurde, die auf vier quadratischen Blocks in Brooklyn stehen und ungefähr fünfhundert Meter vom Bethelheim entfernt liegen.
PRODUKTIONSBERICHT DER BROOKLYNER DRUCKEREI
1967 1968 1969
Bibeln 1 086 875 1 004 598 1 819 023
Bücher 7 165 985 11 126 398 22 219 508
Broschüren 12 710 633 17 170 289 11 059 434
Der Wachtturm 79 753 610 88 074 200 100 275 490
Erwachet! 74 928 100 81 075 150 96 450 750
Kongreßberichte — — 2 591 000
Insgesamt 175 645 203 198 450 635 234 415 205
Handzettel 110 994 600 120 583 807 102 287 901
Kalender 622 255 677 693 838 842
Verschiedene
Drucksachen 95 489 281 95 301 797 146 853 747
Traktate 4 485 250 18 331 800 18 343 650
Summe der
versch. Druck-
sachen 211 591 386 234 895 097 268 324 140
Um die obenerwähnten Produktionszahlen zu erreichen, war es notwendig, 15 800 Tonnen Papier zu verdrucken, Das sind 3 291 Tonnen mehr, als im vorangegangenen Jahr gebraucht wurden.
Die Gesellschaft hat während vieler Jahre festgestellt, daß es sich lohnt, viele der von ihr benötigten Rohmaterialien, wie Druckfarbe und Klebstoffe, selbst herzustellen. Das ist in sich selbst ein gewaltiges Werk, da wir in diesem Jahr 238 Tonnen Druckfarbe herstellten, was eine Zunahme von 71 Tonnen gegenüber der Produktion des vorangegangenen Jahres darstellt. Klebstoffe sind für unsere Druckerei notwendig. Wir benötigten insgesamt 184 Tonnen, und sie wurden alle in unserer Brooklyner Druckerei hergestellt.
Es gibt viele andere Dinge, die für die Herstellung von Büchern gebraucht werden, wie zum Beispiel Einbandmaterial, Pappe, Heftzwirn, Schrenz, Gaze und Kartons. Das sind wahrscheinlich Worte, die nicht zu viele Personen sofort verstehen. Viele dieser Gegenstände werden waggonweise bestellt. Das Gewicht des hereinkommenden und des ausgehenden Materials beläuft sich jedes Jahr auf Zehntausende von Tonnen. Die Verarbeitung dieses Materials und dessen Verwendung für das Herstellen von Bibeln oder wertvoller biblischer Literatur bringt der Bethelfamilie große Befriedigung. Glieder aller Bethelfamilien überall in der Welt betrachten es als eine große Ehre und als ein Vorrecht, für die Königreichsinteressen einzustehen und ihren Brüdern überall zu dienen. Sie versorgen ihre Brüder und Schwestern mit der Ausrüstung, die sie benötigen, um die gute Botschaft vom Königreich zu predigen. Hier an dieser Stelle kann gesagt werden, daß die Bethelfamilie dem kommenden Jahr erwartungsvoll entgegensieht. Die Glieder der Bethelfamilie sind sich der Tatsache bewußt, daß es ein großes Jahr werden wird, das mehr Arbeit, mehr Energie und größere Anstrengungen erfordert. Alles, was sie tun, tun sie mit dem Gedanken im Sinn, Jehovas Namen zu ehren und zu verherrlichen. Sie tun es auch um des Glückes willen, das das Wort der Wahrheit denen bringt, die Gerechtigkeit lieben.
[Kasten auf Seite 74]
GILEADABSOLVENTEN, 46. KLASSE
8. September 1968
Adams, Christina
Ampy, Shirley Y.
Andreassen, Knud-P.
Austin, John E.
Barber, John Nathan
Barber, Anita Beryl (Mrs. J. N.)
Berry, Linda Mary
Bischof, Waltraud H.
Bjerre, Palle
Bjerre, Vita (Mrs. P.)
Bleich, Ruth E.
Bleich, Sarah Lydia
Bonsell, Pouline E.
Chappell, Nathan R.
Charley, Versa H.
Chase, Glenna Dean
Cimino, Peter
Cimino, Barbara J. (Mrs. P.)
Clay, Janet R.
Clinkscales, T. A.
Clinkscales, John E. (Mrs. T. A.)
Dani, Sheri M.
Davis, Kenneth P.
Davis, Harriet Ann (Mrs. K. P.)
Decker, Susan D.
Delgado, Madeline
Dellinger, Rebecca
Di Lorenzo, Andrea
Dubrosky, Michael
Dunbar, Herbert A.
Elliott, Elizabeth A.
Gavette, Frances E.
Guindon, Kenneth R.
Haagensen, Tove E.
Harkness, Ann
Hodges, Norman W.
Hodges, Jane S. (Mrs. N. W.)
Howard, Bryan R.
Jackson, Monroe S.
Jackson, Marcella (Mrs. M. S.)
Jauernick, Gerda B.
Johnston, DiAnne L.
Jones, Gregory B.
Kaue, Olaf
Kaue, Barbara I. E. (Mrs. O.)
Kyhe, Alfred
Lavinio, Peter Guido
Lavinio, Mary Jo (Mrs. P. G.)
Levett, Ernest R.
Levett, Ann Felicity (Mrs. E. R.)
Libby, Bonnita Gail
Libby, Linda Lee
Linden, David W.
Mahon, Edward
Mahon, Sheila M. (Mrs. E.)
Maurischat, R. E.
Maurischat, Lydia I. (Mrs. R. E.)
Michaelson, James P.
Minty, Sheila E.
Mitchell, Kenneth J.
Mitchell, Margaret (Mrs. K. J.)
Mitchell, Shirley L.
Monezi, Ionetti
Oberhößel, F. E.
Ovenell, Patricia M.
Petit, Betty Ruth
Piedmont, Dona Kay
Povilaitis, Susan C.
Povlsen, Povl Erik
Rinaldo, Dino G.
Sawula, Danielda M.
Schneider, Frank J.
Schön, Johanna L.
Simmons, Yvonne
Smith, Kathryn J.
Steinke, Horst
Stelling, Kenneth J.
Stelling, Mildred (Mrs. K. J.)
Storer, Albert
Storer, Jean (Mrs. A.)
Stroud, Peter D.
Stroud, Olga (Mrs. P. D.)
Sundvall, Seppo K. I.
Sundvall, Riita-L. (Mrs. S. K. I.)
Tarr, Linda Rae
Threlfall, Adrienne
Toews, Marjorie E.
Trahan, Arthurine
Trost, John Donald
Trost, Heather K. (Mrs. J. D.)
Walker, Brenda L.
Westby, Glen O.
Westby, Lavina F. (Mrs. G. O.)
Wetherell, B. A.
Wiekhorst, Rolf
Wiekhorst, Margret (Mrs. R.)
Yeargin, Beverly A.
Yurkon, Carol Ann
Zoryan, Shahan
[Kasten auf Seite 75]
Gileadabsolventen, 47. Klasse
9. März 1969
Alvarez, Richard
Alvarez, Patsy Ann (Mrs. R.)
Ament, Ted Eugene
Ament, Helen Marie (Mrs. T. E.)
Andersen, Gunhild
Arias, Pete C., jr.
Bachman, C. E.
Bachman, Angeline (Mrs. C. E.)
Bäuchle, Dieter
Bint, Godfrey John
Bolman, Jan Hendrik
Canales, Dimas
Coleman, Melvin G.
Coleman, Ann E. (Mrs. M. G.)
Cotton, Perry F.
Darner, Phil, jr.
Darner, Karen Ann (Mrs. P.)
Dunkerton, Hugh R.
Evans, Paul
Evans, Marilyn E. (Mrs. P.)
Fone, Nicholas John
Fone, Mary Lovina (Mrs. N. J.)
Fukahara, Amy S.
Fukushima, Minoru
Fukushima, Janice (Mrs. M.)
Gates, Michael
Gibson, Jonathan
Gibson, Ann Louise (Mrs. J.)
Harada, Kirsten S.
Hunter, William M.
Hunter, Jane Poppy (Mrs. W. M.)
Ireland, David M.
Kavesos, Emanuel S.
Kavesos, Sheryl A. (Mrs. E. S.)
Kinoshita, Roberta
Kirkpatrick, M. L.
Knowles, Raymond
Koenig, Lon Sander
Latham, Terence
Martin, John D. G.
Martin, Valerie (Mrs. J. D. G.)
McDaniel, Vern Ellis
McDaniel, Nola C. (Mrs. V. E.)
Mijo, Melvin Hideo
Mizusaki, Arthur
Mizusaki, Toyo (Mrs. A.)
Morris, Arthur
Morris, Gwynneth (Mrs. A.)
Moskal, Edward G.
Moskal, Emily E. (Mrs. E. G.)
Nako, Thomas H.
Nako, Sandra Lee (Mrs. T. H.)
Nichols, Arthur S.
Nichols, Barbara J. (Mrs. A. S.)
Nielsen, Arne V. B.
Nielsen, Inger (Mrs. A. V. B.)
Odle, James William
Odle, Jo Frances (Mrs. J. W.)
Ostman, Nils Håkan
Ostman, Yvonne E. (Mrs. N. H.)
Pearce, Brian G.
Pearce, Jacqueline (Mrs. B. G.)
Pedersen, H. C. H.
Pfannkuche, John W.
Pfannkuche, L. J. (Mrs. J. W.)
Reed, Philip H.
Reed, Barbara Ann (Mrs. P. H.)
Ruiz, Anna Socorro
Ruiz, Bernard
Selby, Douglas W.
Sellas, James P.
Sellas, Jovita (Mrs. J. P.)
Sharp, Dayrell F.
Sharp, Adelheid S. (Mrs. D. F.)
Shaw, Charles E.
Shaw, Lenna K. (Mrs. C. E.)
Speaks, Melvyn H.
Steven, Larry D.
Steven, Constance C. (Mrs. L. D.)
Svensson, Jan Olof
Tate, Herbert K.
Tate, Ladarnia V. (Mrs. H. K.)
Terleski, Mike
Terleski, Sandra F. (Mrs. M.)
Tost, Manfred H.
Tost, Myrna C. J. (Mrs. M. H.)
Tripp, Michael John
Tutty, Pamela C.
Valtersson, Rune V.
Whitlatch, Ronal R.
Widell, Jan Billy
Wildig, C. G. R.
Wildig, June M. (Mrs. C. G. R.)
Wright, Max Partain
Wright, Melissa Joy
Wursch, Albin Leo
[Übersicht auf Seite 26-33]
BERICHT ÜBER DEN WELTWEITEN FELDDIENST 1969 DER ZEUGEN JEHOVAS
(Siehe gedruckte Ausgabe)
[Übersicht auf Seite 37]
KONGRESS- DATEN BESUCHERZAHL ANZAHL
STADT BEIM ÖFFENT- DER TÄUF-
LICHEN VORTRAG LINGE
Atlanta 6. bis 13. Juli 57 626 1 619
Buffalo 6. ” 13. ” 54 909 985
New York 7. ” 13. ” 122 011 2 972
Pomona 13. ” 20. ” 14 853 472
Vancouver 13. ” 20. ” 65 609 1 853
Los Angeles 14. ” 20. ” 81 032 2 324
Kansas City 18. ” 25. ” 40 009 1 019
Chicago 21. ” 27. ” 56 261 1 650
London 29. Juli bis
3. August 82 416 2 215
Kopenhagen 5. bis 10. August 42 073 1 407
Paris 5. ” 10. ” 47 480 3 619
Nürnberg 10. ” 17. ” 150 645 5 095
Rom 10. ” 17. ” 25 648 2 212
Insgesamt 840 572 27 442
[Bild auf Seite 76]
Das 1950 erbaute Bethelheim in Brooklyn mit dem Gebäude von 1927 am anderen Ende und dem Gebäude von 1969 im Vordergrund rechts.
[Bild auf Seite 77]
Das 1960 fertiggestellte Gebäude des Bethelheims; ganz im Vordergrund das Dach des Gebäudes von 1969.
[Bild auf Seite 77]
Das neueste Gebäude des Bethels in Brooklyn; in den drei historischen Gebäuden und dem großen Wohnhaus rechts sind ebenfalls Glieder der Familie untergebracht.
[Bild auf Seite 82]
1956 fertiggestellt
1958 erworben
1968 eingeweiht
1927 erbaut; 1937 und 1949 vergrößert
Der Gebäudekomplex der Wachtturm-Druckerei umfaßt vier Häuserblocks