Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1986
DIE BEWAHRUNG DER LAUTERKEIT GEGENÜBER JEHOVA sollte für jeden Anbeter des allein wahren Gottes das Wichtigste und Wünschenswerteste sein. Warum ist die Lauterkeit ein solch wichtiger Faktor? Denken wir nur einmal an die Worte aus Sprüche 27:11. Wie ein liebender Vater seinem Sohn zeigt, auf welche Weise er den guten Namen der Familie von der Schmach befreien könnte, die darauf gebracht wurde, sagt Jehova zu einem jeden seiner wahren Anbeter: „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann.“ Wer seine Lauterkeit gegenüber Jehova in jeder Lebenslage bewahrt, gibt ihm täglich die Möglichkeit, seinem Schmäher, Satan, dem Teufel, eine Antwort zu geben. Ist das nicht ein wunderbarer Gedanke? Durch ihr Bemühen, in Jehovas Augen untadelig und makellos zu bleiben, können unvollkommene Geschöpfe daran teilhaben, den Namen Jehovas von aller Schmach zu befreien und sein Herz zu erfreuen.
Wer kann heute mit Recht behaupten, Jehovas Herz zu erfreuen? Das Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1986 gibt die Antwort. Beim Durchlesen dieses Buches wirst du begeistert feststellen, daß in der ganzen Welt jeden Monat über 2 865 183 Männer, Frauen und Kinder unterschiedlichster Nationalität in der Streitfrage der universellen Souveränität treu auf der Seite Jehovas gestanden haben. Einige wurden deswegen von den Vertretern des großen Schmähers hart bedrängt, eingesperrt und sogar zu Tode gebracht. Hunderttausende hielten dem Druck eines geteilten Hauses oder dem Spott ihrer Arbeitskollegen oder Schulkameraden stand. Andere hatten ständig mit den Problemen zu kämpfen, die das hohe Alter oder eine schlechte Gesundheit mit sich bringt. Die meisten mußten den täglichen Belastungen des gegenwärtigen alten Systems der Dinge standhalten. Alle, die sich wirklich als treue Zeugen Jehovas erwiesen haben, haben die Königreichsinteressen in ihrem Leben allem vorangestellt (Mat. 6:33). Deshalb kann Jehova von einem jeden von ihnen das gleiche sagen, was er von seinem treuen Diener Hiob sagte: „Auch hält er noch an seiner unversehrten Lauterkeit fest“ (Hiob 2:3).
Die Wichtigkeit der Bewahrung der Lauterkeit gegenüber Jehova wurde den Zeugen Jehovas im Jahr 1985 durch die Serie der Kongresse „Bewahrer der Lauterkeit“ deutlich vor Augen geführt. Sie begann im Juni in Nordamerika und wurde dann in den darauffolgenden Monaten nach und nach rund um den Erdball fortgesetzt. (Einige dieser Kongresse werden noch anfangs 1986 stattfinden.) Bei einer Anzahl besonderer Kongresse waren Tausende von Delegierten aus anderen Ländern anwesend. Das gab diesen Veranstaltungen ein internationales Gepräge und trug zur Festigung des Bandes der Liebe bei, die unter Jehovas Volk in der ganzen Welt zu verspüren ist (Johannes 13:34, 35).
Der erste dieser besonderen Kongresse fand am 11. bis 14. Juli in Montreal (Kanada) statt. Interessant ist, was das kanadische Zweigbüro über diesen Kongreß und seine vortreffliche Wirkung schrieb: „Wir freuen uns vor allem über den Erfolg des Kongresses in Montreal. Die 78 804 Besucher und die 1 004 Täuflinge stellten ein hervorragendes Ergebnis dar. Etwas Besonderes war, daß den Brüdern ein Zeltplatz zur Verfügung stand. Wir freuten uns aber auch sehr darüber, daß sieben Brüder von der leitenden Körperschaft zugegen waren. Die Berichte in den Nachrichtenmedien waren ausgezeichnet, und wir sind überzeugt, daß das Werk in Quebec und in anderen Teilen Kanadas durch diesen Kongreß neuen Auftrieb erhalten wird. Es war erfreulich, so viele unserer Mitchristen aus den Vereinigten Staaten sowie Vertreter aus anderen Ländern zu sehen. Das alles war sehr ermunternd und glaubensstärkend.“
In Europa konnten nach monatelangen Vorbereitungen Gäste zu Kongressen in der Schweiz, in den Niederlanden, in Polen und in Griechenland willkommen geheißen werden. Mit der freundlichen Genehmigung der Behörden konnten im August 1985 in Polen vier große Kongresse durchgeführt werden, und zwar in den größten Stadien des Landes (in Posen, Königshütte, Warschau und Breslau). Unter den insgesamt 94 134 Besuchern befanden sich Delegierte aus 16 verschiedenen Ländern. Außergewöhnlich war die Zahl von 3 137 Täuflingen. Auf allen diesen Kongressen herrschte große Begeisterung. Der Kurier Polski berichtete über den Kongreß im Dziesieciolecia-Stadion in Warschau folgendes: „Das Kongreßmotto ‚Bewahrer der Lauterkeit‘ war in großen Lettern auf dem Spielfeld angebracht. In der Nähe davon war die Rednerbühne errichtet und eine Möglichkeit zur Taufe neuer Gläubiger geschaffen worden. Das Kongreßprogramm schloß Gebete, Lieder, Vorträge und Dramen über ethisch-sittliche Themen ein. Wegen der Warschauer Tagung der Zeugen Jehovas wurde das Stadion vollständig renoviert. Abfälle und Unkraut sind verschwunden. Die Geländer wurden frisch gestrichen ..., viele neue Toiletten sind installiert worden.“ Andere Zeitungen wiesen auch darauf hin, daß all das durch die freiwillige Mithilfe von Hunderten von Brüdern zustande gebracht wurde.
Als der Apostel Paulus und seine Gefährten im ersten Jahrhundert Thessalonich (heute Saloniki) besuchten, wurde von ihnen gesagt: „Diese, die die bewohnte Erde aufgewiegelt haben, sind auch hier anwesend“ (Apg. 17:6). Die gleichen Worte könnten auch auf den Kongreß der Zeugen Jehovas angewandt werden, der vom 22.—25. August in dem hügeligen Randgebiet von Saloniki abgehalten wurde. Die Besucherhöchstzahl betrug 11 517. Am ersten Tag berichtete die Lokalzeitung: „Der Kampf hat begonnen! Jehovas Zeugen gegen die griechische Kirche.“ Alle Anwesenden konnten jedoch feststellen, daß Jehovas Zeugen anständige, friedliche Leute sind, denen es nur darum geht, die in der Bibel verankerte göttliche Wahrheit gegen Tradition und Irrlehre zu verteidigen.
Die griechisch-orthodoxe Kirche nahm in ihrem aussichtslosen Kampf gegen die an ihrer Lauterkeit festhaltenden Zeugen zu Demonstrationen Zuflucht und zu Verleumdungen. Man behauptete, die Zeugen seien „ausländische Agenten“ und „keine Christen“. Eine führende Athener Zeitung widerlegte diese Behauptung, indem sie erklärte, daß die Tausende von Zeugen, die aus 18 asiatischen, europäischen, amerikanischen und afrikanischen Ländern gekommen seien, die Stätten des frühen Christentums besuchen wollten und daß „Jehovas Zeugen größere Ähnlichkeit mit den ersten Christen haben als die Mitglieder der orthodoxeren Kirchengemeinden“. Auch ein Interview mit einem Delegierten aus Brooklyn sowie farbige Bilder von den Kongreßarbeiten und der Taufe wurden veröffentlicht.
Am letzten Tag waren im Apollo-Stadion in Athen 21 218 Personen anwesend und auf dem Gelände im nahe gelegenen Malakasa 4 632. Bei allen drei Kongressen waren insgesamt 37 367 Personen anwesend, und 368 neue Zeugen wurden getauft. Die einheimischen Brüder sprachen vom „fröhlichen Kongreß“.
Für die besonderen dreitägigen Kongresse vom 23. bis 25. August in Brasilien hatte man die Städte Rio de Janeiro und São Paulo ausgewählt. Da ein Rekordbesuch erwartet wurde, mietete das Zweigbüro in beiden Städten die größten Stadien: Estadio do Maracanã in Rio de Janeiro und Estadio do Morumbi in São Paulo. Die Gesamtbesucherzahl übertraf alle Erwartungen, denn insgesamt 249 351 Besucher strömten am Sonntag in die beiden Arenen! Die riesige Menge war außer sich vor Freude, als sie erfuhr, daß sich 2 654 Personen hatten taufen lassen. Jehova beschleunigt das Werk in diesem Land tatsächlich! (Jes. 60:22).
Die Tausende von Brüdern, die die Gelegenheit hatten, diese und andere besondere Kongresse zu besuchen, werden nie vergessen, wie herzlich und liebevoll sie empfangen wurden. In dem Entschluß, ihre Lauterkeit gegenüber Jehova zu bewahren, bestärkt, kehrten sie in ihre Heimatländer und in ihre Versammlungen zurück, das Herz voller Freude über den „Austausch von Ermunterung“, wobei „jeder durch den Glauben des anderen“ ermuntert worden war (Röm. 1:12).
Seit dem Beginn dieser Kongreßserie gingen bei der Gesellschaft viele Briefe ein, in denen Wertschätzung und Dankbarkeit zum Ausdruck kamen. In einem hieß es: „Unser diesjähriger Kongreß unter dem Motto ‚Bewahrer der Lauterkeit‘ war gerade das, was ich brauchte, um fortzufahren, Jehova beharrlich in Lauterkeit und Wahrheit zu dienen.“ Ein spanischer Kreisaufseher faßte die Sache wie folgt zusammen: „Das ganze Programm, von Anfang bis Ende, wird uns allen helfen, unsere Lauterkeit in dieser Zeit des Endes zu bewahren.“ Wir beten darum, daß diese Kongresse bei allen, die anwesend waren, die gleiche Wirkung haben und ihnen helfen werden, ungeachtet der Hindernisse und Prüfungen, die uns noch bevorstehen mögen, ebenso entschlossen zu sein wie der Psalmist David, der sagte: „Was mich betrifft, ich werde in meiner unversehrten Lauterkeit wandeln“ (Ps. 26:11).
„Führe deinen Dienst völlig durch“ — das war das Ziel, das Jehovas Zeugen im Jahr 1985 anstrebten (2. Tim. 4:5). Was uns nun alle interessiert, ist die Frage: Inwieweit ist dieses Ziel erreicht worden? Die Tabelle auf den Seiten 34 bis 41 und die nachfolgenden interessanten Berichte und Erfahrungen aus aller Welt geben auf diese Frage eine unmißverständliche Antwort. Die Millionen von Stunden, die die Zeugen verwendeten, um mit ihren Mitmenschen über Gottes Königreich zu sprechen, die vielen biblischen Lehrbücher, die sie bei ihnen zurückließen, sowie die Rückbesuche und Bibelstudien, die sie bei ihnen durchführten, trugen dazu bei, daß sich 189 800 Personen taufen ließen, um ihre Hingabe und ihren Entschluß, Jehovas Willen zu tun, zu symbolisieren. Diese Menschen sind ein Beweis dafür, daß Jehovas Zeugen im Dienstjahr 1985 ihren Dienst durchgeführt haben, ja sie sind ‘ihr Brief, eingeschrieben in ihr Herz und von allen Menschen gekannt und gelesen’ (2. Kor. 3:2, 3).
Was beim Bericht über das letzte Dienstjahr besonders auffällt, ist die ständige Zunahme der Zahl derer, die sich den Reihen der Pioniere anschließen. Buchstäblich Tausende kamen im vergangenen Jahr zu der Erkenntnis, daß sich der Pionierdienst für sie als „eine große Tür“ erwies, „die zur Tätigkeit führt“ (1. Kor. 16:9). Wie erfreulich ist es doch festzustellen, daß es im Jahr 1985 durchschnittlich 322 821 Verkündigern möglich war, sich am Vollzeitdienst zu beteiligen. Das sind 25 Prozent mehr als im vorhergehenden Jahr. Eine 19jährige Pionierin sagte nach dem Besuch des Kongresses „Bewahrer der Lauterkeit“: „Ich bin entschlossener denn je, alles daranzusetzen, um mich weiterhin dieser überaus befriedigenden Tätigkeit zu widmen. Ich schätzte die Pionieransprache am Freitag vormittag und die Möglichkeit, unter der großen Schar von Vollzeitdienern zu sein, sehr. Es erfüllte mein Herz mit großer Freude!“ Ohne Zweifel hat dieses wachsende Heer von Vollzeitdienern wesentlich dazu beigetragen, daß sich der „großen Volksmenge“ eine ständig steigende Zahl anschließt und mit ihr in den Ruf einstimmt: „Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm“ (Offb. 7:9, 10).
Es versteht sich, daß es nicht allen Dienern Jehovas möglich ist, ihre Dienstvorrechte zu erweitern und den Vollzeitdienst aufzunehmen. Das hat die Betreffenden aber nicht daran gehindert, ihren Dienst — soweit es ihnen unter den gegebenen Umständen möglich war — völlig durchzuführen. Ganz gleich, in welcher Eigenschaft du in Jehovas Organisation dienst, kannst du dich beim Lesen der folgenden Erfahrungen, die Jehovas Zeugen als Bewahrer der Lauterkeit gemacht haben, an dem Gedanken erfreuen, am Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge etwas dazu beigetragen zu haben, Jehovas Herz zu erfreuen.
Eifrige Diener Gottes in Afrika
Es ist beglückend zu sehen, wieviel heute in Afrika getan wird, um Menschen auf das Überleben und die „neue Erde“ vorzubereiten. Die Brüder bekunden einen außergewöhnlichen Eifer für den heiligen Dienst, und Jehova segnet ihre Anstrengungen reichlich. In einigen Ländern waren beim Gedächtnismahl mehr als 100 000 Personen anwesend; in einem Land betrug die Zahl sogar 300 000. Jehovas Geist treibt die Brüder an, sich für die große Arbeit, die es noch zu bewältigen gibt, zur Verfügung zu stellen. Ein Zweig berichtet beispielsweise eine 54prozentige Zunahme an Pionieren und ein anderer eine Steigerung von 203 Prozent innerhalb von zwei Jahren. Im April standen in verschiedenen Ländern 35, 37, 59 bzw. 70 Prozent der Verkündiger im Vollzeitdienst.
TSCHAD: In diesem Land, in dem seit 20 Jahren ein Bürgerkrieg tobt, wurde im vergangenen Jahr fürchterlich gemordet und geplündert. Zu den durch Krieg und Verfolgung verursachten Problemen kommt noch das Problem des Hungers. In ihrer Bedrängnis empfinden unsere Brüder in Tschad wie der Apostel Paulus, als er schrieb: „Wir werden auf jede Weise bedrängt, doch nicht bewegungsunfähig eingeengt; wir sind ratlos, doch nicht gänzlich ohne Ausweg; wir werden verfolgt, doch nicht im Stich gelassen; wir werden niedergeworfen, doch nicht vernichtet“ (2. Kor. 4:8, 9).
Ein Lehrer, der zwei Frauen und sechs Kinder hatte, war schon als Kind in den Dämonenkult verstrickt. Seine Mutter, eine bekannte Hellseherin, soll von vier Dämonen besessen gewesen sein. Zweimal jährlich kam die ganze Familie zusammen, um diesen Dämonen zu opfern. Als innerhalb von sechs Monaten beide Frauen des Lehrers starben, erkundigte er sich durch seine Mutter bei den Dämonen nach der Todesursache. Die Dämonen logen, indem sie sagten, sie wüßten es nicht. Als nach einiger Zeit auch seine älteste Tochter starb, erklärte er sich bereit, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Mit der Zeit wurde dieser Mann, der einst die Dämonen fürchtete und ihnen versklavt war, ein glücklicher ‘Sklave des lebendigen und wahren Gottes’ (1. Thes. 1:9).
GHANA: In diesem Land sind viele Menschen an der guten Botschaft interessiert. Im November wurden 43 579 Heimbibelstudien berichtet; diese Zahl liegt um etwa 16 000 über der Gesamtverkündigerzahl. Beim Gedächtnismahl waren 101 926 Personen anwesend. Die Mehrung machte die Errichtung eines neuen Zweiggebäudes dringend notwendig, und der Bau schreitet auch schnell fort. Für den Neubau gehen von alt und jung und in den verschiedensten Formen Spenden ein. Eine Neunjährige schrieb: „Diesem Brief liegen 50.00 Cedi [₵] bei. Sie sind meine Spende für den Neubau. Ich habe sie verdient, indem ich eisgekühltes Wasser verkauft habe. Es grüßt Euch alle herzlich ...“ Ein anderes Mädchen, 10 Jahre alt, verkaufte sein Huhn für 200 ₵ und brachte das Geld zum vorsitzführenden Aufseher mit der Bitte, es als Spende für den Neubau an die Gesellschaft zu überweisen. Einige haben lebende Ziegen, Schafe, Schweine und Hühner geschenkt. Ein Bruder spendete große Baumstämme, die dann zu Brettern zersägt wurden. Andere liehen Werkzeug und Maschinen.
ELFENBEINKÜSTE: Einige, die jetzt Jehova lobpreisen, kamen im Gefängnis mit der Wahrheit in Berührung. Ein junger Muslim geriet während eines Auslandsurlaubs wegen Geldes in einen heftigen Streit und tötete dabei einen Mann. Daraufhin wurde er zu einer 20jährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Völlig ohne Hoffnung, beabsichtigte er, Selbstmord zu begehen, wenn es sein mußte, auch durch Verhungern. Doch dann kam er mit zwei Zeugen ins Gespräch, die im Gefängnis predigten. Allmählich änderte sich Bertés Denkweise. Zum erstenmal in seinem Leben empfand er echte Freude. Schließlich wurde er vor den Augen von 50 Mitgefangenen und Gefängnisaufsehern im Gefängnishof in einem großen Faß getauft. Sein Gebiet für den Predigtdienst ist jeweils die Justizvollzugsanstalt. Eine Zeitlang betrug die Zahl der Insassen, denen er predigen konnte, 6 000. Jetzt befindet er sich in einem Gefängnis mit etwa 1 000 Insassen. Hier ist er als Hilfspionier tätig, führt 23 Bibelstudien durch und nimmt an Zusammenkünften teil, die regelmäßig von etwa 40 Personen besucht werden.
KENIA: In Ostafrika sind viele vom Pioniergeist erfaßt worden, und wunderbare Segnungen gehen damit einher. In Kenia ist die Zahl der allgemeinen Pioniere im Laufe von vier Jahren um 270 Prozent gestiegen; über 10 Prozent der Verkündiger stehen jetzt im allgemeinen Pionierdienst.
Hervorragende Arbeit wird mit der Broschüre Für immer auf der Erde leben! geleistet. In diesem Dienstjahr wurden in Ostafrika von etwa 7 000 Verkündigern nahezu 100 000 Exemplare in 33 Sprachen abgegeben. Manchmal sprechen Leute die Verkündiger auf der Straße an und verlangen eine solche Broschüre, weil sie sie bei irgend jemand gesehen haben.
Nachdem ein Polygamist die Broschüre gelesen hatte, traf er, noch bevor der Zeuge den Rückbesuch machte, Vorkehrungen, sich von seiner Nebenfrau zu trennen. An einem Ort ging ein Mann, der kein Zeuge war, zu seinen Nachbarn und benutzte die Broschüre, um ihnen, was ihren Lebenswandel und besonders die Polygamie betraf, zu zeigen, „was sich gehört“. Er sagte: „Zwar gestattet euch eure Kirche das, aber wie ihr seht, ist es nach der Bibel nicht erlaubt.“
In einer Versammlung führte die Verbreitung der Broschüre in nur zwei Monaten zu 41 neuen Studien. Eine Schwester studierte mit einer Frau, die das, was besprochen wurde, anscheinend nicht begriff und nichts behalten konnte; aber die Frau bat die Zeugin immer wieder, das Studium fortzusetzen. Die Broschüre bewirkte rasch eine Änderung. Nun blieb ihr das, was studiert wurde, im Gedächtnis haften. Als sie die Broschüre zu Ende studiert hatten, nahm die Frau für die Wahrheit Stellung und äußerte den Wunsch, sich am Predigtdienst zu beteiligen. Es wundert einen nicht, daß in Kenia 3 422 Verkündiger 5 172 Bibelstudien durchführen.
SENEGAL: Im vergangenen Jahr bemühte man sich besonders, mehr Bewohner des riesigen nicht zugeteilten Gebietes zu erreichen. Zu diesem Zweck wurden die Brüder in den Städten ermuntert, die Leute auf Bahnhöfen und an Busch-Taxi-Haltestellen anzusprechen. So gelang es den Brüdern, mit Leuten aus dem hintersten Winkel des Landes in Kontakt zu kommen. Ein Mann, der in Verbindung mit dieser Tätigkeit angesprochen wurde, schrieb an das Zweigbüro und bat um weiteren Aufschluß. Er bestellte eine Anzahl Broschüren Für immer auf der Erde leben!, die er in der Schule, in der er als Lehrer angestellt war, im Religionsunterricht benutzen wollte. Ein Missionar besuchte ihn, um ihm den Anfang zu erleichtern. Die Schüler lernten den Namen Gottes kennen, wie Gott die Erde für den Menschen zubereitete und wie die erste Menschenseele ins Dasein kam. Als Hausaufgaben sollten sie in der Regenzeit, in der schulfrei war, die Broschüre in Arabisch abschreiben und sie benutzen, um sich in der Lesefertigkeit zu üben. Nun hat sich ein Kollege von ihm, der noch tiefer im Landesinneren als Lehrer tätig ist, 40 Exemplare dieser Broschüre und eine Bibel besorgt; auch er möchte sie im Religionsunterricht benutzen.
SIERRA LEONE: Vielen, die sich der reinen Anbetung zuwenden, wird, wie Jesus vorhersagte, von ihren Angehörigen Widerstand entgegengesetzt (Mat. 10:32-39). So erging es Jonathan, der in einem Dorf in Sierra Leone aufgewachsen ist. Sein Vater war schon die vierte Generation, die den Beruf des Fetischpriesters ausübte, und er wurde dazu erzogen, diesen Beruf ebenfalls zu ergreifen. Aber als Jonathan begann, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren, erfuhr er, daß man Jehovas Gunst nicht durch „Medizin“ oder Tieropfer erlangt, sondern indem man ihm so dient, wie die Bibel es lehrt. Seine Erklärung, den Beruf, der in seiner Familie Tradition war, nicht ergreifen zu wollen, rief heftigen Widerstand hervor. Er durfte nicht mehr zur Schule gehen. Wenn er eine christliche Zusammenkunft besuchen wollte, gaben sie ihm nichts zu essen und sagten: „Gott soll dir zu essen geben.“ Jonathan mußte dennoch nicht hungern. Er hielt an dem, was recht ist, unerschütterlich fest und wurde getauft. Durch Selbstunterricht lernte er auch Lesen und Schreiben. Allmählich nahm seine Mutter die Wahrheit ebenfalls an; und er ist nun als allgemeiner Pionier tätig.
SÜDAFRIKA: In diesem Zweig bringen wir jetzt den Wachtturm in acht, Erwachet! in vier und den Königreichsdienst in neun verschiedenen Sprachen simultan mit den entsprechenden englischen Ausgaben heraus. Nun können sich die Zeugen Jehovas in Südafrika zur gleichen Zeit wie ihre Brüder in der übrigen Welt derselben geistigen Speise erfreuen.
Es ist weltbekannt geworden, daß in Südafrika Unruhen ausgebrochen sind. Wie ergeht es unter diesen Umständen unseren afrikanischen Brüdern? An einigen Orten hat die aufgebrachte Menge ihre neutrale Haltung nicht akzeptiert. Einige Brüder wurden bedroht; anderen hat man das Haus in Brand gesteckt. Dennoch sind sie entschlossen, ihre Lauterkeit zu bewahren. Durch die Unruhen sind viele Leute, schwarze und weiße, zu der Erkenntnis gekommen, daß menschliche Regierungen und menschliche Programme, ganz gleich, wer sie entwickelt, nicht vertrauenswürdig sind. Und viele, die früher die Zeugen nicht anhören wollten, zeigen jetzt lebhaftes Interesse an der Botschaft der einzig wahren Hoffnung — Gottes Königreich in den Händen Jesu Christi. Das Feld ist reif zur Ernte. Deshalb ist es nicht verwunderlich, daß die Zahl der Heimbibelstudien um rund 8 000 gestiegen ist; die Höchstzahl beträgt jetzt mehr als 32 000.
ZAIRE: Im vergangenen Jahr hat das Königreichswerk in Zaire größere Fortschritte gemacht denn je. Im Laufe des Jahres ist die Zahl der allgemeinen Pioniere um über 40 Prozent gestiegen. Beim Gedächtnismahl waren 153 356 anwesend, mehr als das Vierfache der Verkündigerzahl des Landes.
Eine Missionarin berichtet von einem 18jährigen Mädchen, das anfing, die Bibel zu studieren und die Versammlungszusammenkünfte zu besuchen. Doch bald widersetzte sich die Mutter dem, was ihre Tochter tat (Mat. 10:36, 37). Sie jagte das Mädchen aus dem Haus und sagte zu ihm, es könne ja bei denen wohnen, mit denen es die Bibel studiere. Dann suchte sie in der Stadt einen zuständigen Beamten auf und beklagte sich, daß ihre Tochter die ganze Zeit studiere und in Zusammenkünfte gehe, anstatt zu Hause zu arbeiten. Der Beamte, dem sie die Klage vortrug, interessierte sich jedoch selbst für die Bibel und wurde von Zeugen Jehovas besucht. Er fragte die Mutter, ob sie die Tochter fortgejagt habe, damit sie eine Diebin oder eine Hure werde wie viele ihrer Altersgenossinnen. „Wenn nicht, dann legen Sie ihr bei ihrer christlichen Tätigkeit nichts mehr in den Weg“, befahl er. „Ich gebe ihr heute ganz offiziell die Berechtigung, alle Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas zu besuchen und ihr Bibelstudium fortzusetzen. Sie haben sich unchristlich benommen, indem Sie sie aus dem Haus jagten, das verurteile ich. Wir sind da, um das Gesetz anzuwenden, und bei uns besteht Religionsfreiheit.“ Das Mädchen kehrte ins Elternhaus zurück und machte gute Fortschritte in der Wahrheit.
SAMBIA: Aus dem südlich von Zaire liegenden Sambia kommt ebenfalls ein ermunternder Bericht. Die Zahl der Bibelstudien übersteigt bei weitem die der Verkündiger. Und zum Gedächtnismahl waren 311 314 anwesend — mehr als das Fünffache der Verkündigerzahl.
Gute Taten haben in einigen Fällen zu einem Bibelstudium geführt. Eine unserer Schwestern hatte eine Nachbarin, die immer darauf aus war, sich mit ihr zu streiten. Eines Tages geriet die Frau jedoch in eine peinliche Lage. Ihr Kind zerbrach in einem Laden ein paar Teller, doch die Mutter hatte kein Geld, sie zu bezahlen. Unsere Schwester sprang ein und bezahlte die Teller. Diese gute Tat berührte die Frau so tief, daß sie am darauffolgenden Morgen zu der Schwester kam und sie bat, mit ihr die Bibel zu studieren.
SIMBABWE: Die Neutralitätsfrage erregt jetzt die Gemüter noch mehr. In einem Gebiet forderte ein Lokalpolitiker die Leute auf, die Zeugen zu schlagen, wenn sie bei ihnen vorsprechen würden. Wenn sich die Brüder an die Behörden wenden, sorgen diese in vielen Fällen für Abhilfe, doch gibt es immer noch starke Gruppen, die keinen Hehl aus ihrer Empörung über die Brüder machen, weil diese Jehova Gott und seinem Sohn gegenüber loyal sind. Ein Ältester schrieb jedoch: „Wir erdulden diese Prüfungen mit Freuden, weil wir dadurch beweisen können, daß unser Glaube echt ist“ (Jak. 1:2-4).
Die begehrenswerten Dinge des Orients
Seit langem hat Jehova vorhergesagt, daß „die begehrenswerten Dinge aller Nationen“ in sein Haus der Anbetung kommen sollen (Hag. 2:7). Vom Orient wie auch von anderen Teilen der Erde kommen sie jetzt in zunehmender Zahl herbei.
BIRMA: In einem Landesteil mußten die Brüder über sechs Tage lang durch eine gebirgige Gegend mit Höhen von 1 800 bis 2 400 Metern marschieren, um sich mit Jehovas Volk auf einem Kongreß zu versammeln. Dadurch bewiesen sie, daß sie sich wirklich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind (Mat. 5:3). Viele trafen zwei Tage vor Programmbeginn ein, baten aber sofort darum, daß schon am selben Abend ein Vortrag gehalten werden möge. Das wurde eingerichtet. Am Abend nach dem Kongreßprogramm wurden die reisenden Aufseher von den Brüdern gebeten, weitere Ansprachen zu halten und Erfahrungen zu erzählen.
Wenn Verfolger die Gelegenheit erhalten, Gottes Wort zu hören, reagieren einige von ihnen sogar günstig. So wurden zwei Söhne eines Sonderpioniers — der eine war 10, der andere 7 — ständig von ihren Schulkameraden schikaniert, weil sie Zeugen Jehovas waren. Man riß ihnen die Mütze vom Kopf, spritzte Tinte auf ihre Kleidung oder zerschnitt diese und stahl ihnen die Schulbücher und manchmal schlug man sie. Obwohl die Eltern mit dem Lehrer gesprochen hatten und die Störenfriede zurechtgewiesen worden waren, hörten die Schikanen nicht auf. Dann nahm eines Tages der jüngere Sohn sein Buch mit biblischen Geschichten mit zur Schule und gab allen Jungen Zeugnis. Sogar die „Schikanierer“ hörten zu und wurden zugänglich. Die Eltern waren überrascht, als sie ihre Söhne eines Abends mit fünf anderen Jungen nach Hause kommen sahen — den früheren „Schikanierern“. Von nun an lasen die Jungen regelmäßig das Geschichten-Buch mit ihren Schulkameraden.
INDIEN: Um die Bedürfnisse zu stillen, die durch die Ausdehnung der Theokratie hier entstanden sind, war es höchste Zeit, daß das neue Zweiggebäude und der Königreichssaal in Lonavla fertiggestellt wurden, und im Januar 1985 wurden sie der Bestimmung übergeben.
Eine Hindufrau, begann sich für die Wahrheit zu interessieren, nachdem sie sich bei einem Studium, das in einem Nachbarhaus stattfand, dazugesetzt hatte. Mit der Zeit wurde ihr bewußt, daß Jehova der wahre Gott ist, aber sie hatte Angst, ihrem Mann könne ihr Interesse an der „neuen“ Religion auffallen. Zur selben Zeit hatte er sich für die biblische Botschaft zu interessieren begonnen, als er nämlich in der Hütte bei einem Freund zu Besuch war, der mit den Zeugen studierte. Auch ihm wurde bewußt, daß das, was er kennenlernte, die Wahrheit war. Aber auch er wagte nicht, dies gegenüber seiner Frau zu erwähnen, da sie sehr gläubig war und zahlreiche religiöse Bilder und Götter in der Wohnung hatte. Eines Tages sah er dann zu Hause auf dem Bett die Broschüre Gibt es einen Gott, der sich um uns kümmert? liegen. Da er diese sogleich erkannte, fragte er seine Frau aufgeregt: „Wo hast du das her?“ Etwas verschüchtert erklärte sie ihm alles, und er war außer sich vor Freude. Bald darauf wurde bei ihnen zu Hause ein Studium durchgeführt, und zwar mit ihnen selbst, ihren drei Kindern und der Großmutter.
ISRAEL: In verschiedenen Teilen Israels haben die Brüder eine Welle gemeiner Verfolgung erlebt. Mit Wandschmierereien fanatisch religiöser Juden am Zweiggebäude fing es an, und bald darauf folgten Pöbelangriffe auf das Gebäude sowie Brandanschläge, und an den Eingang hatte man auch einmal eine Splitterbombe gelegt. Zweimal in der Woche kam es zu Protestdemonstrationen, an denen bis zu 400 schwarzgekleidete, bärtige religiöse Extremisten teilnahmen. Sie unternahmen gewaltige Anstrengungen, um die Brüder und interessierte Personen vom Besuch der Zusammenkünfte abzuschrecken, und sie lauerten ihnen beim Verlassen des Saales auf. Die Besucherzahl blieb jedoch unverändert, und die Versammlung bekundet einen starken Geist.
Was hat sich daraus ergeben? Da über die Vorgänge in den Nachrichten berichtet wurde, sind Jehovas Zeugen und ihre Glaubensansichten im ganzen Land bekannt geworden. Regierungsbeamte haben ein Zeugnis erhalten, und viele Neugierige haben das Zweigbüro besucht, weil sie Fragen hatten oder Literatur erhalten wollten. Die Ohren mitfühlender Personen haben sich für die gute Botschaft geöffnet. Und die Brüder sind in dem Entschluß bestärkt worden, weiterhin festzustehen (Phil. 1:12-14).
LIBANON: In diesem Land ist bisher keine echte Ruhe eingekehrt, noch gibt es irgendeine Hoffnung darauf, daß sich die Verhältnisse unter dem gegenwärtigen Weltsystem verbessern. Doch die Brüder sind allesamt entschlossen, ihren Dienst für Jehova ganzherzig fortzusetzen, und sie erleben, wie Jehova ihnen hilft und sie beschützt.
Im April dienten 22 Prozent aller Verkündiger in diesem Land als Sonderpioniere, allgemeine Pioniere oder Hilfspioniere. Ein Ältester schrieb: „Ich bin seit 29 Jahren in der Wahrheit, und ich war zum ersten Mal Hilfspionier. Ich war begeistert.“
Unter den Hilfspionieren war auch eine neugetaufte Schwester, die vier Kinder und einen ungläubigen Ehemann hat. Sie hat auch einige gesundheitliche Probleme. In dem betreffenden Monat konnte sie drei neue Heimbibelstudien bei ihren Nachbarn beginnen, und unerwartet wurde ihr ein weiterer Segen zuteil. Da sie mit ihrem Mann fast jeden Tag über die Wahrheit sprach, wurde sein Interesse geweckt, und er fing an, die Zusammenkünfte zu besuchen.
THAILAND: Hier war die Begeisterung für den Hilfspionierdienst genauso groß wie in anderen Ländern. Eine Schwester brachte ihre Wertschätzung dafür zum Ausdruck, indem sie sagte: „Mir geht es gesundheitlich nicht so besonders. Ich mußte oft Tabletten nehmen, um einschlafen zu können. Nachdem ich mit dem Hilfspionierdienst begonnen hatte, den ich regelmäßig durchführe, besserte sich mein Gesundheitszustand. Abends konnte ich es kaum erwarten, ein Bad zu nehmen und ins Bett zu gehen. Ich brauche keine Tabletten mehr, um schlafen zu können. Neben den vielen geistigen Segnungen, die mich zu einem glücklicheren Menschen machen, hat mir der Haus-zu-Haus-Dienst sehr geholfen, besser einzuschlafen.“
TÜRKEI: Das vergangene Jahr hat sich für Gottes Volk in der Türkei als sehr kritisch erwiesen. Im Dezember 1984 wurden 23 Brüder vom Staatssicherheitsgericht verurteilt, weil sie „versucht hatten, in der Türkei eine theokratische Ordnung aufzurichten“. Ungefähr eine Woche später wurden acht weitere Brüder in Izmir inhaftiert. Die erste Gruppe wurde im Juni 1985 freigesprochen und aus der Haft entlassen. Die zweite Gruppe wurde nach ungefähr drei Monaten entlassen.
In der Zwischenzeit war das feste Band der Liebe unter den Zeugen stärker geworden. Die Ernährer der Familien hatte man eingesperrt. Aber andere Brüder leisteten deren Familien liebevoll materielle Hilfe, und sogar Brüder aus anderen Ländern standen ihnen großzügig bei.
Wie Jesus vorhergesagt hat, führte die Verfolgung dazu, daß ein größeres Zeugnis gegeben wurde (Mat. 10:18). Viele Beamte mußten sich mit der Sache beschäftigen, weil unsere Brüder aus anderen Ländern Briefe schrieben. Und durch die Zeitungsberichte wurden Menschen erreicht, die auf andere Weise nie von Jehovas Zeugen gehört hätten. Selbst im Gefängnis wurde gepredigt.
Willige Arbeiter im europäischen „Feld“
Im europäischen „Feld“ ist der Königreichssame jahrelang ausgiebig gesät worden. Jetzt ist die Zeit der Ernte. Jehovas Zeugen bitten den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende, aber sie sind auch bereit, selbst noch mehr zu tun. Deshalb bewerben sich immer mehr von ihnen um den Pionierdienst (Mat. 9:37, 38).
BELGIEN: In der heutigen Welt, in der Gewalttat vorherrscht, begegnen wir vielen Menschen, die vom Geist der Rebellion angesteckt sind. Ein Pionierehepaar konnte einem Schläger und Alkoholiker helfen, die neue Persönlichkeit anzuziehen (Eph. 4:23, 24). Um die notwendigen Änderungen vorzunehmen, mußte der Mann einen heftigen Kampf mit sich selbst führen. Eines Abends strauchelte er wieder. Er ging in ein Café (eine Bar), trank und hätte beinahe eine Schlägerei begonnen. Nach Hause zurückgekehrt, machte er seinen Gefühlen Luft, indem er einen Tisch und einige Stühle zerschlug. Er versuchte sogar, ein Jahrbuch zu zerreißen. Er wollte nichts mehr mit der Wahrheit zu tun haben; er kam sich unwürdig vor. Als ihm aber die Pioniere zusprachen, begann er die Zusammenkünfte der Versammlung zu besuchen. Es fiel ihm schwer, das Rauchen aufzugeben, aber eines Tages warf er die Zigaretten weg und später auch seine Pfeife. Dann änderte sich die Art, wie er sich kleidete. Welch ein Sinneswandel! Seit seiner Taufe beteiligt er sich regelmäßig am Hilfspionierdienst.
GROSSBRITANNIEN: In Großbritannien ist noch nie ein solch intensives Zeugnis gegeben worden wie heute. Zum erstenmal waren mehr als 100 000 Königreichsverkündiger tätig. Außerdem wurde in den ersten zehn Monaten des Dienstjahres jeden Monat eine neue Höchstzahl an Pionieren erreicht, und im Monat Mai standen über 11 425 im Hilfspionierdienst.
Auch in Verbindung mit Kongreßsälen ist in diesem Jahr viel getan worden. Nach langem Suchen haben die Brüder ein schön gelegenes Gebäude 40 km südlich von London gefunden. Es wird jetzt umgebaut. Am 1. August wurde mit einem anderen Saal begonnen, den die Brüder im Nordosten Englands benutzen werden. Ein Komitee sucht auch nach einem Grundstück oder einem Gebäude für einen Kongreßsaal in der Umgebung von Bristol. Das sollte es dem weitaus größten Teil der Brüder in Großbritannien ermöglichen, ihre Kreiskongresse in einem eigenen Saal abzuhalten.
Unter den Getauften auf dem Kongreß in Leeds war eine Frau, die nach dem Tod ihres Mannes zu Gott um Hilfe betete. Am darauffolgenden Tag sprachen zwei Zeugen bei ihr vor. Sie hörte höflich zu, aber als Mitglied der anglikanischen Kirche nahm sie keine Schriften entgegen. Kurz nachdem die beiden weggegangen waren, erinnerte sie sich jedoch an ihr Gebet zu Gott um Hilfe. Sie lief ihnen schnell nach, um sie zurückzurufen, konnte sie aber nicht finden. In jener Nacht betete sie wieder, doch diesmal darum, daß die Zeugen zurückkommen mögen. Am folgenden Tag sprachen zwei andere Zeugen bei ihr vor, ohne zu wissen, daß das Haus tags zuvor besucht worden war. Die 72jährige Wohnungsinhaberin wurde mit den Zeugen, die bei ihr vorher vorgesprochen hatten, in Verbindung gebracht, ein Studium wurde begonnen, und jetzt ist sie unsere Schwester.
DÄNEMARK: Die Freigabe der dänischen Ausgabe der vollständigen Neuen-Welt-Übersetzung war ein Ereignis, das mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. Es wurden 60 000 Exemplare geliefert, und nur 1 000 blieben übrig. Sogar die öffentliche Presse sorgte für Publicity, denn etwa 40 Zeitungen und Zeitschriften brachten Berichte darüber.
Einige Personen in Dänemark haben die Wahrheit sehr schnell angenommen. Einer von ihnen ist José. Er betete oft zu Gott, und gerade, als er einmal am Tag vorher darum gebetet hatte, Gott möge jemand senden, der ihm den Sinn des Lebens erkläre, klopften zwei Zeugen Jehovas an seine Tür. Was er hörte, gefiel ihm, und so ging er am nächsten Tag zum Königreichssaal. Zwei Tage später besuchte er die zweite Zusammenkunft, und am darauffolgenden Tag wurde zum erstenmal mit ihm die Bibel studiert. Als es einmal darum ging, zwischen der Teilnahme an einer 40-Jahr-Feier an seinem Arbeitsplatz und dem Besuch des Königreichssaals zu wählen, entschied er sich für die Gemeinschaft mit Jehovas Volk. Er erfuhr, warum es verkehrt ist zu rauchen. Vierzehn Tage nach seiner ersten Begegnung mit den Zeugen versprach er Jehova feierlich, nie mehr zu rauchen. Er hielt sein Versprechen, obwohl er 20 bis 30 Zigaretten am Tag geraucht und sich 16 Jahre vergeblich bemüht hatte, damit aufzuhören. In den ersten zwei Monaten las er 12 unserer Bücher durch. Kurz danach beteiligte er sich am Predigtdienst, und innerhalb von vier Monaten ließ er sich taufen.
FINNLAND: Es ist jetzt an der Zeit, den Namen Jehovas weit und breit bekanntzumachen, und keine Macht kann es verhindern. Die finnische Staatskirche arbeitet an der Herausgabe einer neuen Bibelübersetzung, in der der göttliche Name sorgfältig verschwiegen wird. Mittlerweile berichtete eine Lokalzeitung über eine Renovierung, die vor kurzem in einer Kirche vorgenommen wurde, folgendes: „Beim Beseitigen der alten Farbe entdeckte man in der Kirche von Kuhmoinen etwas Neues. Direkt über dem Altar kam das Wort ‚Jehova‘ zum Vorschein. Das Schicksal dieses Wortes — das einige Verwirrung verursachte — und des großen Wandgemäldes, das vor etwa einem Monat freigelegt wurde, liegt nun in den Händen des Gemeinderats.“ Man beschloß, die Wand zu täfeln und den Namen und das Gemälde dahinter für künftige Generationen zu erhalten. Dieser Vorfall wurde jedoch Stadtgespräch.
FRANKREICH: Wir haben uns über den Segen Jehovas, der auf der Tätigkeit der Pioniere ruhte, und über die neuen Vollzeitdiener-Höchstzahlen, die dieses Jahr fast jeden Monat erreicht wurden, sehr gefreut.
Unsere Jugendlichen sind in der Schule vielen Prüfungen ihrer Lauterkeit ausgesetzt. In der neuen Schule, in die Delphine kam, war es üblich, daß sich Jungen und Mädchen gegenseitig mit einem Kuß auf jede Wange begrüßten. Delphine erklärte jedoch, als Christ könne sie das nicht zulassen. Später fingen dann einige Jungen im Bus an, in einen Leierton zu singen: „Delphine, einen Kuß! Delphine, einen Kuß!“ Eines Tages nach dem Mittagessen wollten einige sie zwingen, ihnen einen Kuß zu geben, aber sie betete, widerstand tapfer, und schließlich ließen sie sie in Ruhe. Später kam einer von ihnen zurück und sagte zu ihr, er bewundere sie wegen ihres Mutes und ihrer Überzeugung. Sie konnte ihm ein gutes Zeugnis über das Königreich geben und ihm die hohen Maßstäbe erklären, deren Beachtung Jehova von allen verlangt, die an den Segnungen des Königreiches teilhaben möchten. Während des Schuljahres hatte sie auch Gelegenheit, vor der ganzen Klasse über ihren Glauben zu sprechen.
DEUTSCHLAND: Erwartungsvoll sahen die Brüder den Kongressen entgegen. Ihre Erwartungen wurden durch die Freude über all die guten Dinge, die sie erhielten, jedoch weit übertroffen. Sie waren von den Büchern Unterredungen anhand der Schriften und Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung? hell begeistert. Darüber hinaus erhielten sie auch die revidierte deutsche Ausgabe der Neuen-Welt-Übersetzung mit ihren 125 000 Querverweisen. Die Brüder waren von all den guten Dingen überwältigt und brachten ihren herzlichen Dank zum Ausdruck.
Ein älterer Mann erhielt eines Tages von einem Bruder, der im Straßendienst war, ein Paradies-Buch. Der Bruder machte bei ihm zu Hause einen Rückbesuch. Schon nach vier Wochen fragte der Mann: „Was muß ich tun, um ‚Babylon die Große‘ zu verlassen?“ Als er zur Behörde ging, um seinen Austritt aus der Kirche zu erklären, fragte ihn die Beamtin: „In Ihrem Alter wollen Sie noch aus der Kirche austreten?“ Er ist 82. Der Mann erwiderte: „Haben Sie schon mal was von Jehovas Zeugen gehört?“ Sie antwortete: „Jetzt ist mir alles klar.“ Innerhalb von zwei Monaten nahm er den Predigtdienst auf.
GRIECHENLAND: Als der Apostel Paulus und sein Gefährte Silas in Philippi predigten, wurden sie von wütenden Gegnern vor die Magistrate geschleppt. Auch heute geschieht es in Griechenland nicht selten, daß man auf diese Weise gegen Jehovas Zeugen vorgeht (Apg. 16:19-24). In den ersten zehn Monaten des Dienstjahres kam es wegen des Predigens der guten Botschaft zu 84 Gerichtsfällen. Siebenundsechzig wurden in der unteren Instanz gewonnen, und zwei entschied das Berufungsgericht zu unseren Gunsten. Andere sind noch anhängig.
Die schöne Insel Korfu wurde wegen der Angriffe der Geistlichkeit auf die Versammlung der Zeugen Jehovas in der Presse häufig erwähnt. Etwa einen Monat lang versammelten sich während jeder Zusammenkunft rund 50 Personen unter der Führung von drei Priestern außerhalb des Königreichssaals. Sie trugen Kreuze, sangen Kirchenlieder und schrien dazwischen: „Antichristen“, „Verräter“, „Macht, daß ihr wieder nach Brooklyn kommt!“ Die Polizei versuchte, die Ordnung aufrechtzuerhalten, aber schließlich bewog das Vorgehen der Gruppe einen Geistesgestörten, zuerst die Fenster des Saals zu zertrümmern und ihn danach in Brand zu stecken, wodurch ein Schaden von 4 000 Dollar entstand. Dann wurde der Wagen eines Bruders angezündet. Die einheimische Presse brachte Berichte darüber. Schließlich kam der Fall vor Gericht. Der Gerichtssaal war voll von Priestern, und die Verhandlung dauerte fünf Tage. Zu denen, die zugunsten der Zeugen Jehovas auftraten, gehörte ein Universitätsprofessor. Er sprach ungefähr eineinhalb Stunden. Unter anderem sagte er: „Das Mittelalter ist in unsere Stadt zurückgekehrt. Das Vorgehen dieser Männer [er zeigte auf die Priester] hat in unserer demokratischen Gesellschaft keinen Platz. Es hat nichts mit der Lehre Christi zu tun, für den diese Männer [die Priester] schlechte Repräsentanten sind.“ Dieser Gerichtsfall trug dazu bei, daß nicht nur auf Korfu, sondern im ganzen Land ein gewaltiges Zeugnis gegeben wurde.
IRLAND: Am 1. und 2. Juni wurde in Irland der erste Königreichssaal in Schnellbauweise errichtet. Fernsehstationen machten dieses Ereignis weit und breit bekannt. Eine Zeitung verkündete in großen Lettern: „Das Haus, das Jehova in nur 30 Stunden gebaut hat!“
Manche Leute, die früher sagten, sie seien nicht interessiert, haben ihre Meinung geändert. Ein Mädchen, dessen Kusine eine Zeugin Jehovas wurde, war nur daran interessiert, seiner Kusine zu beweisen, daß sie auf dem falschen Weg sei. Da sie jedesmal miteinander Streit bekamen, beschlossen sie, nicht mehr darüber zu sprechen. Als einige Zeit danach das Verhältnis des Mädchens mit ihrem Freund auseinanderging, nahm sie eine Überdosis an Medikamenten, und sie mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Von einer anderen Schwester angespornt, besuchte die Zeugin ihre Kusine einmal, als sie nach dem Predigtdienst auf den Heimweg war. Als sie ihrer Kusine erzählte, was sie an jenem Tag getan hatte, meinte diese, sie müsse schon „aus lauter Neugier“ einmal eine Zusammenkunft besuchen. Die Schwester war gerade für eine Aufgabe in der Theokratischen Predigtdienstschule vorgesehen, und ihre Kusine war bereit, bei dieser Gelegenheit anwesend zu sein. Unsere Schwester brachte ihr das Paradies-Buch. Zwei Tage danach war die Kusine mit einem Studium einverstanden. Jetzt beteiligt auch sie sich am Predigtdienst.
ITALIEN: Im vergangenen Dienstjahr wurde unsere Wertschätzung für Jehovas Segen, der auf seinen treuen Dienern ruht, sehr vertieft. Im Monat August waren 127 526 Königreichsverkündiger eifrig im Dienst tätig. Die Gesamtzahl der allgemeinen Pioniere war im Mai 72 Prozent höher als im Mai des Vorjahres, und beim Gedächtnismahl waren 275 902 Personen anwesend. Welch ein Fortschritt, wenn man bedenkt, daß vor 30 Jahren bei einem internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas in Italien nur 4 531 Personen zugegen waren!
Die gute Botschaft muß unparteiisch gepredigt werden, niemand darf übergangen werden, denn Jehova sieht, was im Herzen eines Menschen ist. In Venedig lebte viele Jahre ein Trinker, der als der „Glasmacher“ bekannt war. Unter dem Einfluß des Alkohols entkleidete er sich jeweils in der Öffentlichkeit, und wenn die Polizei ihn anhielt, warf er sich gegen das Schaufenster eines Geschäfts auf der Piazza und zertrümmerte es. Dadurch erhielt er seinen Spitznamen. Seine Wohnung war völlig verschmutzt. Als aber die Zeugen zu ihm kamen, zeigte er aufrichtiges Interesse an der Wahrheit. Der erste Rückbesuch dauerte drei Stunden. Er machte schnelle Fortschritte. Er hörte auf, zu rauchen und zu trinken, warf seine große Sammlung pornographischer Zeitschriften weg und besuchte schon bald die Zusammenkünfte. Die Brüder halfen ihm beim Reinigen und Streichen seiner Wohnung. All das schlug in der Nachbarschaft und in seinem Bekanntenkreis zu einem guten Zeugnis aus. Als ihn einer seiner ehemaligen Trinkbrüder in einer Zusammenkunft im Königreichssaal sah, sagte dieser: „Wenn sich der ‚Glasmacher‘ so sehr ändern konnte, dann kann auch ich ein Zeuge Jehovas werden.“ Er bat die Brüder, ihn zu besuchen. Wie wahr ist es doch, daß Jehovas Wege höher sind als die Wege des Menschen und Gottes Gedanken höher als die des Menschen! (Jes. 55:6-8; Röm. 11:33).
NORWEGEN: Eine Schwester besuchte auf ihrer Zeitschriftenroute schon eine Zeitlang einen älteren Mann. Er war immer freundlich und nahm die Zeitschriften, öffnete aber kaum die Tür. Lohnte sich die Mühe der Schwester? Nach einiger Zeit kamen Verkündiger in einer anderen Gegend zu einer jungen Hausfrau, die die Zeitschriften kannte und die Verkündiger sogleich hereinbat. Ein Studium wurde begonnen. Sie und ihr Mann machten schnelle Fortschritte, die zur Taufe führten. Was trug zu diesen schnellen Fortschritten bei? Die Frau ist die Tochter des älteren Mannes. Jahrelang hatte er ihr von der wunderbaren biblischen Hoffnung für die Menschheit erzählt und ihr gezeigt, wie Der Wachtturm ihr helfen könnte, Antworten auf ihre Fragen zu finden.
PORTUGAL: Inflation, Arbeitslosigkeit und Angst vor der Zukunft sind die gewaltigen Probleme, mit denen Portugal zu kämpfen hat. Aber gerade diese Verhältnisse helfen vielen aufrichtig gesinnten Menschen zu erkennen, daß sie Gottes Königreich benötigen.
In Almada, einer der ersten Städte, in denen hierzulande das Königreich gepredigt wurde, gibt es jetzt auf 105 Einwohner einen Zeugen Jehovas. Beim Gedächtnismahl war jeder 45. Einwohner anwesend! Gibt es irgendein Anzeichen für ein Nachlassen? Nein, dieser Kreis hat mehr Pioniere und führt mehr Heimbibelstudien durch als irgendein anderer im Land!
SPANIEN: Jehovas treue Diener in diesem Land lobpreisen den Namen Jehovas gegenwärtig in einem noch nie dagewesenen Ausmaß (Ps. 113:1). Nach dem Monat Mai 1983 hatte Spanien in 26 Monaten 25 Höchstzahlen an allgemeinen Pionieren zu verzeichnen. Während dieser Zeit stieg ihre Zahl um 92 Prozent. Diese eifrige Tätigkeit hat in vieler Hinsicht zu einer Mehrung beigetragen. Spaniens letzte Höchstzahl an Königreichsverkündigern betrug 61 110.
Die 14jährige Yolanda erfuhr, daß in ihrer Schule am nächsten Tag eine besondere Fahnengrußzeremonie, verbunden mit einem Eid und dem Küssen der Fahne, durchgeführt werden sollte. Ihr erster Gedanke war, es den Eltern zu sagen, die ihr erlauben würden, der Zeremonie fernzubleiben. Wie würde es aber den jüngeren Zeugen in den unteren Klassen ergehen? Sie könnten in eine schwierige Situation kommen, wenn sie von Lehrern und Mitschülern unter Druck gesetzt würden. Sie suchte deshalb in der Pause die kleine Mónika, Joan und Silvia und erklärte ihnen die Situation. Darauf gingen sie zusammen zum Büro des Direktors. Yolanda sprach für sie alle: „Herr Direktor, wir sind gekommen, um mit Ihnen über die Zeremonie zu sprechen, die morgen stattfinden soll, das heißt über den Fahneneid, und ich möchte Ihnen sagen, daß wir als christliche Zeugen Jehovas nicht auf die Fahne schwören, da wir sie dadurch anbeten würden. Wir beten aber nur unseren Gott, Jehova, an. Da wir Ihre Religion respektieren, würden wir es schätzen, wenn Sie auch unsere respektierten.“ Der Direktor erwiderte: „Gut, sag deinem Lehrer und dem Lehrer der anderen, daß ihr bei der Zeremonie morgen nicht dabeisein werdet.“ Durch ihr mutiges Handeln im Interesse ihrer jüngeren Schulkameraden verhinderte Yolanda, daß diese unwissentlich in eine schwierige Situation gerieten.
SCHWEDEN: In Schweden sind die Menschen im allgemeinen gegenüber der Bibel und ihrer Botschaft sehr gleichgültig. Die Brüder ließen aber deswegen ihren Eifer nicht erlahmen, sondern waren noch eifriger tätig. Im April beteiligte sich eine neue Höchstzahl von 20 037 Verkündigern am Predigtdienst. Über 20 Prozent davon standen im Pionierdienst.
Als Bruder Henschel uns als Zonenaufseher besuchte, empfahl er uns, den Jugendlichen in den Versammlungen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Darauf wurden Vorkehrungen getroffen, um ihnen vermehrt zu helfen. Viele gingen bereits mit ihren Eltern in den Predigtdienst, machten jedoch wenig Fortschritte. Als ihnen aber persönlich geholfen wurde, die Voraussetzungen, die Verkündiger erfüllen müssen, zu verstehen und ihnen gezeigt wurde, wie der Predigtdienst wirkungsvoll durchgeführt werden kann, begannen sie, die Zusammenkünfte und den Predigtdienst von einem ganz anderen Standpunkt aus zu sehen.
Hervorragendes Wachstum in Nordamerika
Über 100 Jahre sind Jehovas Zeugen der Neuzeit in Nordamerika tätig gewesen. Sie sehen, wie sich die Verheißung aus Jesaja 60:22 auf eine Weise erfüllt, die alle ihre Erwartungen übertrifft. Dort heißt es: „Der Kleine selbst wird zu einem Tausend werden und der Geringe zu einer mächtigen Nation. Ich selbst, Jehova, werde es beschleunigen zu seiner eigenen Zeit.“ Ihre ‘Macht’ liegt nicht lediglich darin, daß sie viele sind, sondern darin, daß sie auf Jehova vertrauen; sie ist also geistiger Natur. Ihr Gottvertrauen spornt sie an, das aufgerichtete messianische Königreich Gottes ganzherzig zu verkündigen. Welch ein wunderbares Vorrecht das doch ist!
ALASKA: Die Brüder in Alaska drücken das aus, was Jehovas Zeugen auf der ganzen Erde empfinden. Voller Wertschätzung schreiben sie: „Wir freuen uns, Euch, die Ihr loyal Jehovas Königreichsinteressen auf der ganzen Erde fördert, unsere herzlichen Grüße zu senden. Es vergeht kein Tag, ohne daß wir auf die eine oder andere Weise verspüren, wie uns Jehovas Organisation hilft. Wir danken Euch für Eure liebevolle Fürsorge. Natürlich stellen wir auch fest, daß Jehova ‚einem jeden von uns nicht fern ist‘ (Apg. 17:27). Ein solches inniges Verhältnis zu ihm ist ein besonderer Segen.“
Die Brüder in Alaska haben es in ihrem riesigen Gebiet anscheinend hauptsächlich mit jungen Leuten zu tun. Das Durchschnittsalter beträgt 28 Jahre. Und viele Jugendliche zeigen für die Dienstvorrechte, die ihnen offenstehen, echte Wertschätzung. Ein Mädchen, das noch zur Schule geht, entschloß sich zum Beispiel, bereits während ihrer Schulzeit den Hilfspionierdienst aufzunehmen. In Verbindung mit einem Praktikum, das während der Schulzeit vorgesehen ist, richtete die Schwester es so ein, daß sie jeden Tag während der Schulstunden in den Predigtdienst gehen konnte. Jede Woche gab sie einen schriftlichen Bericht über die Anzahl der Stunden ab, die sie im Predigtdienst verbracht hatte, über ihre Aufgaben, ihre Erkenntnis oder ihre erworbenen Fähigkeiten sowie darüber, worin sie sich verbessern mußte, über ihre Erfahrungen usw. Auf diese Weise erhielt sie Gelegenheiten, mit ihrem Lehrer über den Namen Jehovas zu sprechen, über Königreichssäle, die im Schnellverfahren gebaut wurden, und über den Pionierdienst. Er war davon sehr beeindruckt.
KANADA: Die „Königreichsmehrung“ — das Thema, das 1984 hervorgehoben wurde — war nicht nur ein Wunschtraum. Jehovas Segen bewirkte in jenem Jahr wirklich Mehrung, und sie dauert immer noch an.
Das Wachstum spiegelt sich in dem Bau neuer Königreichssäle wider. Bis zum vergangenen Sommer sind 55 Königreichssäle im Schnellverfahren gebaut worden, und vor dem Winter sind zehn weitere geplant. In Saskatoon (Saskatchewan, Kanada) wurde im vergangenen Frühjahr in nur sechs Tagen ein Kongreßsaal errichtet, und die Bestimmungsübergabe fand genau eine Woche, nachdem mit dem Bauen begonnen worden war, statt. Er kann in vier nebeneinanderliegende Königreichssäle umfunktioniert werden; und wenn Innenwände wieder zurückgeschoben werden, bietet er bei einem Kreiskongreß 1 200 Personen Platz. Die Arbeit an diesem Bauprojekt hat in der Gegend dort einiges Aufsehen erregt. Als ein Fachmann die Baustelle besichtigte, sagte er: „Erstaunlich! Erstaunlich!“
VEREINIGTE STAATEN VON AMERIKA: Hervorragend! Mit diesem Ausdruck kann der gute Bericht über die Tätigkeit des Volkes Jehovas in den Vereinigten Staaten während des Dienstjahres 1985 beschrieben werden. Im August wurde eine neue Höchstzahl von 723 220 Königreichsverkündigern erreicht. Diese Zahl ist um 179 763 höher als die Durchschnittszahl vor fünf Jahren. Es gab ebenfalls neue Höchstzahlen an Stunden, Rückbesuchen und Heimbibelstudien.
An diesem Bericht fällt besonders auf, wie sehr die Zahl der Pioniere zugenommen hat. Da sich im April 100 145 Verkündiger am Hilfspionierdienst beteiligten, gab es in jenem Monat insgesamt 136 996 Pioniere. Die USA hatten während des Dienstjahres 1985 acht neue Höchstzahlen an allgemeinen Pionieren. Nach den Kongressen „Bewahrer der Lauterkeit“ gingen bei der Gesellschaft eine Menge Bewerbungen um diesen Dienst ein.
Eine ehemalige Katholikin, die in Mexiko aufgewachsen war, befand sich unter diesen eifrigen Bewerbern. Vierzig Jahre ist sie eine Zeugin Jehovas. Doch vor kurzem fragte sie sich: „Was tue ich?“ Sie sah ein, daß irgendeine Tätigkeit, die sie verrichten mochte, nicht so wichtig war wie die Beteiligung am Predigtwerk. Deshalb bewarb sie sich im Alter von 93 Jahren um den allgemeinen Pionierdienst, und jetzt freut sie sich, sechs Heimbibelstudien durchführen zu können.
Eine große Volksmenge lobpreist Jehova in Mittelamerika und in der Karibik
In einer prophetischen Vision sah der Apostel Johannes eine große Volksmenge, die Jehova lobpries, und sie kam „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ (Offb. 7:9, 10). Diese Vision erfüllt sich an vielen Menschen aus Mittelamerika und der Karibik.
BELIZE: Das Feld ist hier reif zur Ernte (Joh. 4:35). Das Mayadorf Santa Cruz ist ein Teil dieses fruchtbaren Feldes. Dort entschlossen sich drei Familien, aus ihrer Kirche auszutreten, da sie mit vielem, was sie beobachteten, nicht einverstanden waren. Sie beteten zusammen darum, daß sie die Wahrheit finden würden. Bald darauf stieß einer von dieser Gruppe auf einen Zeugen Jehovas, der in Punta Gorda Straßendienst verrichtete. Der Wahrheitssuchende hörte zu, nahm aber keine Literatur entgegen. Einen Monat später kam er zurück, doch diesmal fragte er, ob Jehovas Zeugen in Santa Cruz eine Kirche aufmachen würden. Der Bruder erklärte unser Werk und einige unserer Glaubenslehren. Der Mann notierte sich die Bibelstellen und ging weg, wiederum ohne Literatur entgegenzunehmen. Den anderen aus dem Dorf gefiel das, was er ihnen erzählte, und so machten sie sich daran, eine Strohhütte zu bauen, die als Zusammenkunftsstätte dienen sollte. Im darauffolgenden Monat war der Mann wieder in Punta Gorda und erklärte dem Bruder, daß sie jetzt eine Zusammenkunftsstätte hätten. Er wollte unbedingt, daß der Bruder nach Punta Gorda komme, und er fragte ihn, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit er kommen könne. Die drei Familien haben zwar nur wenig Erkenntnis, aber sie haben freimütig Zeugnis gegeben, und das sogar von Haus zu Haus. Als der Bruder Dias zeigen wollte, luden die drei Familien das ganze Dorf ein, und 126 Personen folgten der Einladung. Zum damaligen Zeitpunkt hatten diese Familien erst wenige Kapitel im Paradies-Buch studiert.
DOMINIKANISCHE REPUBLIK: Das Königreichswerk geht dort gut voran, und die Zukunft sieht erfolgversprechend aus. Im vergangenen Dienstjahr gab es zehn aufeinanderfolgende Verkündigerhöchstzahlen. 8 930 Verkündiger — eine noch nie dagewesene Zahl — führen über 14 000 Heimbibelstudien durch. Man ist dabei, viele neue Königreichssäle zu bauen.
Manchmal kommt die Ermunterung, unsere biblische Literatur zu lesen, von einer ganz unerwarteten Seite. Das war in La Vega der Fall. Eine Schwester sprach bei einer älteren Katholikin vor, die sagte, sie werde niemanden anhören, der nicht von Maria spreche. Die Schwester erwiderte: „Gut, sprechen wir über Maria“, doch die Frau wollte dennoch nicht zuhören. Als die Schwester aber das nächste Mal ihr Gebiet bearbeitete und einer Nachbarin dieser Frau Zeitschriften anbot, kam letztere ebenfalls ins Haus. „Das ist derselbe Artikel über die Ehe, den der Pfarrer am Sonntag in der Kirche besprach“, sagte die ältere Frau. „Er hat gesagt, es sei ein sehr guter Artikel und jeder solle ihn lesen, denn er sei beim Lösen von Eheproblemen eine gute Hilfe. Der Pfarrer hatte 15 Exemplare und gab sie seinen Gemeindegliedern.“ Die Tochter der Frau erhob zwar anfangs Einwände, doch die Mutter entgegnete darauf: „Der Pfarrer las in der Kirche aus der Zeitschrift vor und sagte zu der Gemeinde, wenn Jehovas Zeugen an die Tür kommen würden, sollten sie die Zeitschriften nehmen und sie lesen.“ Und das befolgten die drei Frauen.
GUADELOUPE: Die Brüder in Guadeloupe haben in der Tat erfahren, daß Neue wie Taubenschwärme in die Organisation geflogen kommen (Jes. 60:8). Die 3 500 Verkündiger waren begeistert zu sehen, daß im vergangenen Jahr über 500 Personen ihren Reihen hinzugefügt wurden.
Eines Sonntags wandte sich nach der Messe eine Frau an den katholischen Pfarrer und sagte, ihr Sohn habe sie gefragt, warum die Menschen noch immer sündigen und sterben würden, da Jesus Christus doch für uns gestorben sei. Sie bat den Pfarrer um Hilfe. Er konnte die Frage nicht beantworten, sagte aber statt dessen: „Ich mache Ihnen folgenden Vorschlag: Gehen Sie aus der Kirche hinaus, überqueren Sie die Straße, und bleiben Sie dort einen Moment stehen. Sie werden sehen, daß bald Jehovas Zeugen vorbeikommen. Halten Sie einen von ihnen an, aber keinen Erwachsenen, nein, bitten Sie den jüngsten von ihnen, Ihre Frage zu beantworten. Er wird Ihnen bestimmt gern genau erklären, was Sie Ihrem Sohn antworten können.“ Die Frau war verblüfft.
GUATEMALA: An einem Ort übte ein Reserveoffizier auf Personen, die mit Jehovas Zeugen die Bibel studierten, Druck aus, weil sie ihre christliche Neutralität bewahrten. Mehrere wurden abends von zu Hause abgeholt und ins Gefängnis gebracht. Der Offizier klagte den dort dienenden Pionier an, er habe diese Situation heraufbeschworen. Die Brüder legten bei einer höheren Militärbehörde Berufung ein und suchten nach einer Gelegenheit, die Gründe für ihren Standpunkt darzulegen. Nachdem der für den Bezirk zuständige Offizier eine ganze Stunde zugehört hatte, bewilligte er einen Freistellungsbescheid, der sie vom zivilen Überwachungsdienst befreite. Dieser Freistellungsbescheid wurde an den Reserveoffizier weitergeleitet. Einige Monate später konnte der Pionier mit ihm ein Bibelstudium beginnen. Jetzt besucht er alle Zusammenkünfte im Königreichssaal und ermuntert auch andere, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Er will die notwendigen Änderungen in seinem Leben vornehmen, so daß er ein Diener Jehovas werden kann.
HONDURAS: Auch dort war großer Zuwachs zu verzeichnen, und möglicherweise hält er an. Im Landhaus des katholischen Bischofs von Tegucigalpa traf eine Zeugin Jehovas den Hausmeister und seine Frau an. Sie hatten nie zuvor eine Bibel besessen, baten aber die Schwester, ihnen eine zu besorgen und sie anhand der Bibel zu belehren. Als sie erfuhren, daß Gott einen persönlichen Namen hat, stellte der Hausmeister dem Bischof diesbezüglich Fragen, doch dieser sagte, er sei zu beschäftigt, um mit ihm darüber sprechen zu können, und er forderte ihn auf, den Raum zu verlassen. Ein enger Mitarbeiter des Bischofs gab später zu, daß Gottes Name Jehova sei, erklärte aber dem Hausmeister, er solle ihn jetzt nicht stören, denn er habe keine Zeit. Dem Mann fiel auf, wie anders doch die Schwester handelte, denn sie legte bereitwillig mehrere Kilometer zu Fuß zurück, nur um mit ihnen die Bibel zu besprechen. Das spornte den Hausmeister und seine Frau an, noch mehr Erkenntnis in sich aufzunehmen.
JAMAIKA: Auch dort haben viele auf den Ruf nach Pionieren positiv reagiert. Fünfzig Prozent mehr als im Vorjahr haben den allgemeinen Pionierdienst aufgenommen.
In einer Schule schrieb eine Lehrerin ein Kirchenlied an die Tafel und forderte die Schüler auf, es zu singen. Als eine junge Zeugin Jehovas nicht mitsang, wurde die Lehrerin ärgerlich. Nachdem die Schwester erklärt hatte, daß das Lied mit ihren Glaubensansichten nicht übereinstimme, sagte die Lehrerin: „Nun, dann singe eines eurer Lieder.“ Und so sang sie: „Endlich ewiges Leben!“ (aus dem neuen Liederbuch) — und die ganze Klasse hörte bis zum Ende zu. Die junge Schwester sagt: „Ich war zwar etwas aufgeregt, doch mit Jehovas Hilfe konnte ich das tun, was ich mir vorgenommen hatte. Als ich die Lehrerin ansah, stellte ich fest, daß sie nicht mehr ärgerlich war.“
MEXIKO: Von den mehr als 173 000 Verkündigern kamen über ein Drittel während der letzten drei Jahre in die Wahrheit. Und es steht noch mehr Wachstum in Aussicht. Die Zahl der Bibelstudien ist auf 263 788 angestiegen. Und noch hervorragender ist die Zahl der Besucher des Gedächtnismahls: 781 904. In diesem Land muß buchstäblich Hunderttausenden schafähnlichen Menschen geholfen werden.
Feuereifer! Einen solchen Geist bekunden die Brüder in Mexiko. Die Zahl der allgemeinen Pioniere nahm im Durchschnitt um 35 Prozent zu und die der Hilfspioniere um 30 Prozent. Viele von den allgemeinen Pionieren verrichten ihren Dienst unter ähnlichen Umständen wie Angelita. Trotz ihres ungläubigen Mannes, ihrer vier kleinen Kinder und eines zum Teil verkrüppelten Beines legte sie ihren Wunsch, Pionier zu sein, Jehova im Gebet dar. Nachdem sie dann von den Ältesten ihrer Versammlung praktische Ratschläge bekommen hatte, begann sie mit dem allgemeinen Pionierdienst. Aufgrund ihres guten Beispiels nahmen dann zwei weitere Schwestern aus ihrer Versammlung den Pionierdienst auf. Jetzt studiert auch ihr Mann das Paradies-Buch und besucht die Zusammenkünfte.
In Verbindung mit der Fahnengrußzeremonie in der Schule treten Kinder fest für die wahre Anbetung ein. Der 10jährige Miguel wurde in das Rektorzimmer gerufen, weil man ihm einige Fragen stellen wollte. Dort gab er vor mehreren Lehrern und dem Schulinspektor ein gutes Zeugnis. Trotzdem wurden er und andere Kinder von Zeugen Jehovas von der Schule gewiesen, weil sie die Fahne nicht gegrüßt hatten. Nachdem ihnen später die Erlaubnis gegeben wurde, wieder die Schule zu besuchen, fing Miguels Lehrer, der von der Überzeugung und der Lauterkeit des Jungen beeindruckt war, an, ihm biblische Fragen zu stellen. Der Lehrer war über die Antworten so erstaunt, daß er begann, die Bibel zu studieren. Jetzt besuchen er, seine Frau, seine Schwester und seine Schwiegermutter regelmäßig die Zusammenkünfte der Versammlung, beteiligen sich am Predigtdienst und wollen sich taufen lassen.
PUERTO RICO: Jehovas Zeugen sind auf dieser Insel überall vertreten. Aber sie müssen feststellen, daß es noch viel Arbeit gibt, und während des vergangenen Jahres nahm die Zahl der allgemeinen Pioniere um 25 Prozent zu.
Viele Kinder predigen erfolgreich die gute Botschaft. Ein Mädchen nahm Mein Buch mit biblischen Geschichten mit in den Kindergarten. Als es anfing, den anderen Kindern die Geschichten zu erklären, wurde es von fast der ganzen Gruppe umringt. Die Kindergärtnerin sah, wie sehr den Kindern das Buch gefiel, und bat um ein Exemplar. Die junge Zeugin Jehovas versprach, ihr eins zu geben unter der Bedingung, daß sie es lesen würde. Jeden Tag fragte das Mädchen die Kindergärtnerin, ob sie das Buch gelesen habe, und schließlich las sie es dann auch. Kurz danach kamen die Kindergärtnerin und ihre Tochter in den Königreichssaal. Sie ist nun eine getaufte Zeugin Jehovas, und sie ist sehr froh darüber, daß das Mädchen im Kindergarten Zeugnis gegeben hatte.
TRINIDAD UND TOBAGO: Es ist erstaunlich, daß 56 Prozent der Gesamtzahl der Verkündiger im April im Hilfspionierdienst standen.
Ein Bruder, der im März Hilfspionierdienst verrichtete, wollte sich besonders darauf konzentrieren, Abonnements aufzunehmen. Im Straßendienst bot er denen, die Zeitschriften entgegennahmen, Abonnements an. Außerdem bot er denjenigen welche an, mit denen er auf seiner Arbeitsstelle in Berührung kam. (Er ist der Verwalter des Bootshauses und der Anlegestelle.) Viele waren Geschäftsleute, die selten zu Hause sind. Gewöhnlich nahmen sie die Abonnements für sich selbst auf, oder sie machten Freunden damit ein Geschenk. Im März konnte er 182 und im April 41 Abonnements aufnehmen.
Rückblickend auf die Tätigkeit des vergangenen Dienstjahres, können die Brüder mit David sagen: „Die Meßschnüre selbst sind mir gefallen an lieblichen Orten“ (Ps. 16:6).
Südamerikaner strömen in Jehovas Haus
Vor langer Zeit wurde in Gottes Wort vorhergesagt: „Es soll geschehen im Schlußteil der Tage, daß ... viele Völker ... gewißlich hingehen und sagen: ‚Kommt, und laßt uns hinaufziehen zum Berg Jehovas, ... und er wird uns über seine Wege unterweisen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln‘ “ (Jes. 2:2, 3). Es ist begeisternd zu beobachten, wie sich diese Worte in Südamerika erfüllen. Die Zusammenkunftsstätten sind oft überfüllt. Und wenn Kongresse geplant werden, muß man sich um die größtmöglichen Örtlichkeiten bemühen, damit die vielen Besucher Platz haben.
ARGENTINIEN: Die Zahl der Verkündiger nahm Monat für Monat zu, und im April waren es schließlich 56 585 Verkündiger — eine 17prozentige Zunahme gegenüber dem Vorjahr. Es werden jetzt mehr als 67 000 Heimbibelstudien durchgeführt, und die Zahl der Besucher des Gedächtnismahls stieg um 24 Prozent; es waren 135 379 Personen anwesend. Viele Königreichssäle sind nicht mehr groß genug; entweder müssen sie erweitert werden, oder es werden neue gebaut. Die Brüder haben jetzt zwei Kongreßsäle; der eine wird seit Juni und der andere seit Juli benutzt.
Nach 29jähriger Tätigkeit unter Einschränkungen, die die Regierung dem Werk auferlegt hatte, konnte in Buenos Aires im größten Stadion des Landes der erste größere Kongreß abgehalten werden. Ein Traum ist wahr geworden. Der Kongreß wurde von 46 117 Personen besucht und 1 193 ließen sich taufen. Die Gesamtzahl der Besucher der neun Kongresse betrug 97 917. Eine Zeitschrift berichtete: „Jehovas Zeugen haben sich den Respekt aller erworben.“
In den vergangenen 35 Jahren mußten unsere Brüder im wehrpflichtigen Alter Gefängnisstrafen zwischen 3 und 7 Jahren verbüßen, denn die Regierung erkannte ihren Standpunkt der christlichen Neutralität nicht an. Viele wurden geschlagen, und mindestens zwei starben infolge unmenschlicher Behandlung in Militärgefängnissen. Aber jetzt kann auf Empfehlung der örtlichen Ältestenschaft jungen Männern, die getauft sind, sich am Predigtdienst beteiligen und in der Theokratischen Predigtdienstschule eingetragen sind, ein Schriftstück von der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas gegeben werden. Wenn die jungen Brüder dieses Schriftstück der Militärbehörde vorlegen, werden sie vom Militärdienst befreit. Viele von ihnen benutzen diese Gelegenheit, den Pionierdienst aufzunehmen.
BRASILIEN: Viele Jahre hat Jehovas Volk den Tag herbeigesehnt, an dem Der Wachtturm in vielen Sprachen gleichzeitig erscheinen würde. Für Brasilien wurde dieser Wunsch mit der Ausgabe vom 1. Januar 1985 Wirklichkeit. Kein Zeitunterschied von sechs Monaten mehr! Riesige Container, die bis unters Dach mit Teilen für zwei Rollenoffsetmaschinen bepackt waren, kamen im August 1984 an, und mit der unschätzbaren Hilfe erfahrener Brüder aus Brooklyn konnte eine Maschine im Januar in Betrieb genommen werden. Wie begeistert sind doch die portugiesischsprachigen Versammlungen, daß sie die geistige Speise mit ihren Brüdern weltweit gleichzeitig in sich aufnehmen können! Seit März wird die Theokratische Predigtdienstschule nach demselben Programm abgehalten wie in den englischsprachigen Versammlungen. Die zweite Druckpresse ist seit April in Betrieb, und beginnend mit der Ausgabe vom 8. Juli, erscheint auch die Zeitschrift Erwachet! zur gleichen Zeit wie die englische Ausgabe. Das neue Liederbuch Singt Jehova Loblieder kam ebenfalls 1985 heraus. Jetzt sind sie nicht nur ausgerüstet, zur selben Zeit wie die englischsprachigen Brüder „Speise“ zu sich zu nehmen und zu veröffentlichen, sondern auch gleichzeitig mit ihnen zu singen, und all dies zum Lobpreis und zur Verherrlichung Jehovas.
Im März und im April war die Begeisterung groß. Alle Verkündiger erhielten im Februar einen persönlichen Brief, in dem sie ermuntert wurden, sich am Hilfspionierdienst zu beteiligen. Daraufhin nahmen im März 19 410 Verkündiger und im April 22 636 Verkündiger den Hilfspionierdienst auf. Zur Freude aller wurde im Juli eine Verkündigerhöchstzahl von 177 904 erreicht.
Die Möglichkeit für weiteres Wachstum wird auf verschiedene Art und Weise deutlich. Die Zahl der Anwesenden beim Gedächtnismahl im vergangenen Jahr betrug zum Beispiel 483 880. Das ist wirklich bemerkenswert! Auch die Zahl der Bibelstudien ist erstaunlich — sie ist fast so hoch wie die Durchschnittszahl an Verkündigern.
CHILE: Nach zehn Jahren war es uns zum erstenmal möglich, in Santiago einen Kongreß abzuhalten. Das war wirklich begeisternd!
Die von uns verbreitete Literatur kann das Leben einer Person stark beeinflussen. Ein Missionar besuchte einen Mann, der etwa 80 km von Concepción entfernt wohnt, und die Fahrt über holperige Straßen, die oft nur von Ochsenkarren befahren werden, dauerte mehrere Stunden. Anfangs war der Mann nicht besonders interessiert, aber er nahm Literatur entgegen. Als er sie las, erkannte er, daß sie die Wahrheit enthält. So fuhr er nach Talcahuano (in der Nähe von Concepción), besuchte eine Zusammenkunft im Königreichssaal und erwarb noch mehr Literatur. Was er las, gefiel ihm so sehr, daß er sich vornahm, auf seinem Grundstück einen Königreichssaal zu bauen. Er ebnete das Land ein und wollte mit dem Bauen beginnen, als der Missionar bei ihm den ersten Rückbesuch machte. Er erklärte dem Mann, daß es in der ganzen Umgebung niemand gebe, der die Zusammenkünfte leiten könne. So wurde das Bauvorhaben zuerst einmal zurückgestellt. Als der Missionar den nächsten Rückbesuch durchführte, erklärte ihm der Mann, daß er jeden Monat in die Zusammenkunft der Versammlung in Talcahuano gehe und sich dort Literatur besorge. Außerdem hatte er im Königreichssaal 24 Tonbandkassetten erworben. Jetzt lesen er und seine Frau jeden Abend nach dem Essen in den Publikationen, und sie hören oft bis ein Uhr morgens die Tonbänder ab.
KOLUMBIEN: Die Verkündiger bemühen sich eifrig, den Leuten die Königreichsbotschaft zu überbringen, und es ist bemerkenswert, wie die Menschen auf die gute Botschaft reagieren. Zum Beispiel wohnten 114 777 Personen dem Gedächtnismahl bei.
Die Zahl der allgemeinen Pioniere hat sich sehr erhöht — es gibt jetzt 55 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Viele der Pioniere müssen sich aufgrund ihrer Verhältnisse sehr anstrengen und einen Geist der Opferbereitschaft bekunden. In Neiva bewarben sich zum Beispiel aus einer Familie drei junge Verkündiger, die mehrere Monate hintereinander als Hilfspioniere tätig gewesen waren, um den allgemeinen Pionierdienst, und das, obwohl sie noch zur Schule gehen. Ein solcher Eifer ist auch ein Ansporn für andere.
ECUADOR: Einige Interessierte nehmen sehr schnell die Wahrheit an. Zu ihnen gehört eine Frau, die um ein Bibelstudium bat, weil ihr Bruder ein Zeuge Jehovas geworden war und sie sein gutes Benehmen sehr beeindruckte. Als eine Schwester das zweite Mal mit ihr studierte, kamen sie auf das Rauchen zu sprechen. In der nächsten Woche erklärte die Frau, seitdem sie den biblischen Standpunkt über das Rauchen erfahren habe, habe sie keine Zigarette mehr angerührt. Dann kam das Gespräch auf Götzenbilder, und davon gab es in ihrem Haus sehr viele. Nur eine Bibelstelle genügte, um diese demütige Frau zu überzeugen (5. Mo. 7:25, 26). In der darauffolgenden Woche ging sie nach dem Studium aus dem Zimmer, und als sie zurückkam, hatte sie die Hände voller Bildnisse. Sie sagte: „Ich wollte Ihnen nur zeigen, daß ich es mit meiner Entscheidung ernst meine.“ Dann verbrannte sie alle Bilder. Sie begann danach, die Zusammenkünfte zu besuchen, und seitdem hat sie keine ausgelassen. Kurze Zeit später überwand sie ein noch größeres Problem: Sie brach ihre unmoralische Beziehung zu einem verheirateten Mann ab. Zum erstenmal erlebte sie, was es heißt, wirklich glücklich zu sein, denn nun konnte sie Jehova mit einem reinen Gewissen dienen.
GUYANA: Während des Jahres wurden immer wieder neue Höchstzahlen an Bibelstudien erreicht. Es gibt bedeutend mehr Bibelstudien als Verkündiger. Vor weniger als zwei Jahren berichtete die Versammlung in New Amsterdam nur 40 Heimbibelstudien. Jetzt führen Jehovas Zeugen dort 160 Bibelstudien durch. Eine Versammlung berichtet regelmäßig über 250 Studien.
Die Zahl der Personen, die den Zusammenkünften beiwohnen, läßt ebenfalls erkennen, daß Interesse an der Wahrheit vorhanden ist. Sonntags sind die Königreichssäle überfüllt. Die Kreiskongresse werden von doppelt so vielen Personen besucht, wie es Verkündiger gibt, und beim Gedächtnismahl waren dreimal so viele anwesend.
Gordon und Yvette — sie haben sich im vergangenen Jahr taufen lassen — mußten große Änderungen vornehmen, damit sie zur Taufe zugelassen werden konnten. Wenige Wochen nachdem sie mit der Wahrheit in Verbindung gekommen waren, hörten sie auf, Spiritismus auszuüben. (Er war in seiner Kirche ein Geistlicher gewesen.) Sie stellten auch den Verkauf von Marihuana und Zigaretten ein sowie den Handel auf dem Schwarzmarkt und das Abzapfen von Strom; außerdem tragen sie nicht mehr so ungewöhnliche Kleidung. Sie lebten sieben Jahre ohne Trauschein zusammen, aber jetzt erklärt Gordon: „Als ich erfuhr, daß ich dadurch gegen Gott sündige, entschloß ich mich zu heiraten.“ Was hatte sie veranlaßt, diese Änderungen vorzunehmen? Als sie das erstemal eine Zusammenkunft besuchten, waren sie sehr beeindruckt, daß die Bibel benutzt wurde. Und der Bruder, der mit ihnen studierte, gebrauchte oft die Bibel, um ihnen verstehen zu helfen, wie Jehova gewisse Dinge, die sie taten, ansah.
PERU: Der 27. Januar 1985 war für das Werk in Peru ein denkwürdiger Tag. Ein neues Zweigbüro und ein neues Bethelheim wurden von M. G. Henschel, einem Glied der leitenden Körperschaft, seiner Bestimmung übergeben, und es waren 34 238 Personen anwesend.
Als „Allerseelen“ herannahte, bereitete sich ein Sonderpionier in Azangaro auf einen Vortrag vor mit dem Thema: „In die Hölle und wieder zurück — wer befindet sich dort?“ Eine Person, mit der er die Bibel studierte, hatte im Bezirk Muñani, 37 km weiter entfernt, Freunde, und sie lud alle zur Zusammenkunft ein. Am Sonntag regnete es sehr stark, doch 14 Personen besuchten das Wachtturm-Studium. Die Hälfte des Artikels war schon studiert worden, als draußen ein Lastwagen anhielt und tatsächlich 103 Personen auf die Tür zustürzten und sich hineindrängten, so daß der Saal dann brechend voll war. Sie wollten hören, „wer in die Hölle gekommen und wieder zurückgekehrt“ sei. Alle blieben bis Mitternacht und unterhielten sich, und es wurden viele Fragen gestellt. Der Lastwagenfahrer sagte: „Wir hatten es satt, uns die verwirrenden Lehren der Protestanten und der Katholiken anzuhören; jetzt wissen wir endlich, was die Seele ist, wo die Toten sind und welche Hoffnung sie haben.“
SURINAM: Erklärt man den Bewohnern im Landesinneren — im Regenwald (der von der übrigen Welt ziemlich abgeschnitten ist) —, Weltkriege und Erdbeben seien ein Zeichen der letzten Tage, so sagt ihnen das nicht viel. Aber sie lassen sich sehr durch die Dämonenanbetung und den Götzendienst beeinflussen. Sie glauben an alle Arten von Gottheiten: an einen Baum, an ein Tier oder an einen besonderen Stein in einem Fluß. Sie fragen den Sonnengott, wann die Trockenzeit beginnen und wie lange sie dauern wird.
Im vergangenen Jahr war die Trockenzeit nur sehr kurz. Um jedoch den Kongreß besuchen zu können, fingen die Brüder früh an, ihre Felder zu bearbeiten und Maniok anzubauen. Im Gegensatz dazu hörten die Leute auf den Dämonenpriester und warteten mit der Arbeit auf ihren Feldern, bis durch gewisse Riten der Sonnengott um eine längere Trockenperiode angerufen worden war. Als der Regen kam, hatten nur die Zeugen Jehovas genug zu essen. Daraufhin besuchte eine Frau, die zuvor der Wahrheit gegenüber sehr gegnerisch eingestellt war, einen Zeugen Jehovas und sagte: „Euer Gott Jehova ist wirklich weise, und er ist ein liebevoller Gott, der für euch auch in dieser Hinsicht sorgt.“ Jetzt studieren sie und ihr Mann wöchentlich drei- bis viermal, und sie haben alles vernichtet, was mit dem Dämonenkult zu tun hat.
Die Inseln erfreuen sich des Königtums Jehovas
Nach dem Ausruf „Jehova selbst ist König geworden!“ ergeht in Psalm 97:1 die Aufforderung: „Mögen die vielen Inseln sich freuen.“ Auf den Inseln des Pazifiks und des Indischen Ozeans ist man dieser Aufforderung mit Begeisterung nachgekommen.
AUSTRALIEN: Das gewaltige Wachstum auf diesem Inselkontinent hat zahlreiche Versammlungen dazu veranlaßt, über einen neuen Königreichssaal nachzudenken. Vielerorts hat man die Notwendigkeit erkannt, entweder den Neubau eines Königreichssaals zu planen oder den vorhandenen zu erweitern. In vielen Versammlungen wird dringend mehr Raum benötigt, da die vorhandenen Säle buchstäblich aus den Nähten platzen. Dieses Jahr wurden 11 Königreichssäle in Schnellbauweise errichtet. In einem Bundesstaat sind die Brüder, die die Bauarbeit organisieren, nun mit dem Bau von Königreichssälen jeden Monat bis zum Oktober 1986 ausgebucht. Diese Tätigkeit ist nicht unbemerkt geblieben. Zwei der Säle sind Sehenswürdigkeiten geworden, wo Reiseführer anhalten und erklären, wie die Säle innerhalb von zwei Tagen errichtet worden sind.
Gute Fortschritte werden bei den Ureinwohnern erzielt. An einem Ort, der Duck Creek genannt wird, studiert seit einigen Jahren eine ganze Gemeinde mit den Brüdern, und alle nennen sich jetzt Jehovas Zeugen, obwohl noch keine Versammlung dort gegründet worden ist. Aufgrund dessen haben die Geistlichen es aufgegeben, die Gemeinde zu besuchen. Ein neu eingesetzter Geistlicher in diesem Bezirk beschloß jedoch, sich der Gemeinde als neuer Prediger vorzustellen. Gut, die Ureinwohner entschlossen sich, ihn auf die Probe zu stellen. Sie fragten ihn nach dem Namen Gottes. Er hatte die Frage erwartet und antwortete: „Jehova.“ Nun baten sie ihn, ihnen zu zeigen, wo der Name in der Bibel stehe. Er hatte keine Ahnung. Stolz erklärten sie: „Wir alle wissen, daß er an verschiedenen Stellen in der Bibel steht, und eine davon ist Psalm 83:18.“ Daraufhin ließen sie ihn höflich wissen, daß er sich die Mühe sparen könne, noch einmal vorzusprechen.
FIDSCHIINSELN: Die Brüder auf den Fidschiinseln freuen sich, berichten zu können: „Das erstemal tausend Verkündiger erreicht!“ Auch bei der Zahl der Pioniere wurden fünf aufeinanderfolgende Höchstzahlen erreicht.
Die Menschen reagieren jetzt schnell und entschieden auf die Botschaft. Ein Hindu aus Südindien erkannte nach nur zwei Studien anhand des Paradies-Buches, wie unsinnig die Bilderverehrung ist, und verbrannte seine Götzen. Was davon übrigblieb, warf er in einen Bach. Der Mann macht zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern gute Fortschritte in der Wahrheit.
GUAM: Dieser Zweig beaufsichtigt das Predigtwerk auf folgenden Inseln: Marshallinseln, Ponape, Kusaie, Trukinseln, Saipan, Yap, Palauinseln, Nauru und Kiribati. Zusammen hatten sie eine neue Höchstzahl von 717 Verkündigern. Außerdem führten sie bis zu 1 470 Heimbibelstudien durch, und 37 Prozent aller Verkündiger standen im April im Vollzeitdienst.
HAWAII: Die Brüder blicken hier auf ein ertragreiches Jahr und auf viele Segnungen Jehovas zurück. Im April beteiligten sich 23 Prozent aller Verkündiger an irgendeinem Zweig des Vollzeitdienstes. Durch einiges, was sie erlebten, wurden sie zwar auf die Probe gestellt, aber insgesamt waren die Erfahrungen glaubensstärkend.
Eine Pionierin war auf dem Lande tätig und traf einen Mann an, der sie anschrie und die Tür zuschlug. Als sie ging, band er zwei Schäferhunde los und rief: „Faßt sie.“ Sie wußte, daß sie den Hunden nicht entkommen konnte, deshalb drehte sie sich um und hoffte, sich mit ihrer Büchertasche wehren zu können, rief aber gleichzeitig mehrmals den Namen Jehovas aus (Sprüche 18:10). Die Hunde liefen so schnell, daß sie, als sie abbremsen wollten, an ihr vorbeirutschten. Aber statt sie anzufallen, trotteten sie zum Haus zurück, als hätten sie die Pionierin nicht gesehen. Jetzt riefen beide, sowohl der Hausherr als auch seine Frau, den Hunden zu, sie zu fassen. Aber die Hunde setzten sich hin und rührten sich nicht von der Stelle. Wie dankbar unsere Schwester doch Jehova für seinen Schutz war!
JAPAN: „Dein Segen ist auf deinem Volk“, schrieb der Psalmist (Psalm 3:8). Wir haben eine Fülle von Beweisen dafür gesehen, daß Jehovas Segen in diesem Jahr auf seinen Dienern in Japan geruht hat. Im Mai 1985 berichteten das erstemal mehr als 100 000 Königreichsverkündiger. Es war ihre 77. aufeinanderfolgende Höchstzahl. Nach einem erneuten Start nach dem Zweiten Weltkrieg waren 30 Jahre emsiger Arbeit erforderlich, um 50 000 Verkündiger zu erreichen. Dann dauerte es nur noch sechs Jahre, um 100 000 zu erreichen. Gewiß ‘beschleunigt Jehova es zu seiner eigenen Zeit’ (Jesaja 60:22). Die Königreichsverkündiger dort führten bis zu 150 000 Heimbibelstudien durch, und beim Gedächtnismahl waren in diesem Jahr 258 728 anwesend. Somit können wir darauf vertrauen, daß es mit dem Segen Jehovas noch mehr Wachstum geben wird.
Überall im Land herrscht ein vorzüglicher Pioniergeist, obwohl das Gebiet häufig bearbeitet wird. Durchschnittlich waren 22 346 allgemeine Pioniere und 16 274 Hilfspioniere tätig. Einschließlich der Sonderpioniere machte die Gesamtzahl derer, die das Jahr über in den verschiedenen Zweigen des Vollzeitdienstes standen, 40 Prozent der Durchschnittsverkündigerzahl aus.
Einem Mann, der heute in der Wahrheit ist, war zumindest zum Teil sein dreijähriger Sohn eine Hilfe. In einem Wutanfall warf er eine Bibel, von der er dachte, sie gehöre seiner Frau, zum Fenster hinaus. In Wirklichkeit gehörte die Bibel seinem Sohn. Der Kleine lief nach draußen in den Regen und fiel mehrere Male in den Schmutz, bevor er mit dem Buch wieder zurück war. Nachdem er es ins Haus gebracht hatte, wusch er es vorsichtig unter dem Wasserhahn ab. Der Vater war sprachlos. Nie zuvor hatte er beobachtet, daß sein Sohn für irgendeines seiner Spielzeuge ein solches Interesse zeigte, und es traf ihn tief, welche Wirkung seine Handlungsweise auf seinen Jungen hatte. All das veranlaßte den Vater dazu, herauszufinden, worüber sein Sohn belehrt wurde. Heute ist dieser Vater unser Bruder, und er hat mit anderen mehrmals freudig den Hilfspionierdienst durchgeführt.
MALAYSIA: Eine indische Familie erlebte die wunderbare befreiende Wirkung, die Gottes Wort hervorrufen kann. Ihr zwei Monate alter Sohn wurde drei Tage und drei Nächte lang von einem Dämon angegriffen, so daß das Kind strampelte und schrie sowie Schaum vor dem Mund hatte. Nachdem der Mann ein Geistermedium aufgesucht hatte, verließ der Dämon zwar das Kind, fuhr aber in seine Frau. Da das Ehepaar das Gefühl hatte, im Haus spuke es, zog es aus. Um Erleichterung zu finden, machte die Frau Jogaübungen, aber vergebens. Sie kaufte Amulette, die ziemlich teuer waren, aber auch das half nicht. Schließlich dachte sie ernsthaft über Gott nach. Ein Hausbewohner, der von Jehovas Zeugen besucht wurde, lieh ihr sein Wahrheits-Buch. Sie las es, bat dann um eine Bibel und auch darum, daß die Zeugen mit ihr studierten. Mit der Zeit nahm auch der Mann am Studium teil. Heute, nachdem sie von dem Einfluß des Dämons befreit sind, überbringen sie anderen die gute Botschaft, die sie selbst so frei gemacht hat.
MAURITIUS: In den Versammlungen hier herrscht echter Pioniergeist. Bei einem Heimbibelstudium, das ein Pionier mit einem Ehepaar auf dieser Insel durchführte, zeigte sich der Mann von der Schriftstelle in Johannes 4:24 beeindruckt, wo es heißt: „Gott ist ein GEIST, und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten.“ Der Mann machte sich auf und besuchte den katholischen Geistlichen, um ihn zu fragen, ob er den Bibeltext kenne. Wie überrascht er doch war, als der Geistliche antwortete: „Wie kommen Sie darauf, daß ich das alles im Kopf behalten müsse?“ Der Mann entgegnete: „Wie Sie wissen, bin ich Lehrer, und wenn ich nicht einmal wüßte, daß zwei und zwei vier ist, wie sollte ich dann andere unterrichten können? Diesen Bibeltext zu kennen müßte für Sie so einfach sein, wie zwei und zwei zusammenzuzählen.“ Der Geistliche gab zu, daß er nicht wisse, wie man Gott gemäß diesem Text anbeten müsse. Der Mann und seine Frau besuchen jetzt regelmäßig die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas.
NEUKALEDONIEN: Im vergangenen Jahr war von Neukaledonien des öfteren etwas in den Nachrichten zu hören, und zwar wegen der Gewalttätigkeit auf der einst so friedlichen Pazifikinsel. Trotz alledem macht das Königreichswerk Fortschritte. Am Tag vor dem geplanten Besuch des französischen Staatspräsidenten kam es in Nouméa zu Unruhen, weshalb die Regierung ein Ausgehverbot verhängte. Die Polizei ordnete an, daß unsere Zusammenkünfte abgesagt werden sollten. Doch Bruder L. A. Swingle, ein Glied der leitenden Körperschaft, sollte bald zur Bestimmungsübergabe des neuen Kongreßsaales und zum Bezirkskongreß eintreffen. Als wir den Leiter der Polizei persönlich aufsuchten, sagte er uns, er sei früher Chef der Polizei in Lille (Frankreich) gewesen und kenne und vertraue den Zeugen. Er hätte nie irgendwelche Schwierigkeiten gehabt, wenn diese sich in großer Zahl versammelt hätten. So war es möglich, die Zusammenkünfte wie geplant abzuhalten.
NEUSEELAND: Die Beschleunigung des Werkes äußerte sich nicht nur in einem Anstieg der Zahlen, sondern auch in dem schnellen geistigen Fortschritt derer, mit denen die Bibel studiert wird. Die Studierenden fragen jetzt danach, ob sie die Zusammenkünfte besuchen und „regelmäßige Verkündiger“ werden können. Neben ihrem Heimbibelstudium lesen sie persönlich sehr viel. Sie reagieren nicht nur sehr schnell auf das, was sie hören, sondern auch auf das, was sie bei den Zusammenkünften sehen. Die wünschenswerten Änderungen in bezug auf Kleidung, Haarmode, sittliches Verhalten und den Lebensstil werden in kurzer Zeit vorgenommen. Manche beteiligen sich am Predigen und Jüngermachen, bevor sie selbst das Paradies-Buch zu Ende studiert haben. Es ist nichts Ungewöhnliches, wenn sie sich bereits nach sechs bis acht Monaten für die Taufe eignen.
Als eine der Ursachen für ein solch bemerkenswertes Wachstum dürfen wir nicht das Paradies-Buch übersehen, dessen zu Herzen gehender und praktischer Inhalt sehr anspricht. Nachdem eine Schwester anhand dieses Buches das erstemal mit ihrer Nachbarin studiert hatte, schlug sie vor, das Studium in der nächsten Woche fortzusetzen. „Nächste Woche?“ erwiderte die Nachbarin. „Warum nicht gleich morgen?“.
PAPUA-NEUGUINEA: Die gute Botschaft erreicht einige der abgelegensten Inseln, und es ist unverkennbar, daß Jehovas Geist das Wachstum fördert. Eine Anzahl junger Leute von Tasmanien arbeiteten auf der Insel Bougainville, wo sie von Jehovas Zeugen angesprochen wurden. Kurz darauf schrieben sie den älteren Leuten auf Tasmanien und berichteten ihnen, was sie zur Zeit lernten. Daraufhin begann dort eine Gruppe von Frauen die Publikationen der Gesellschaft zu studieren. Aufgrund des gezeigten Interesses sandte einer der Häuptlinge eine Nachricht, in der es hieß, daß er es begrüßen würde, wenn Jehovas Zeugen die Inseln besuchten und dort eine Mission errichteten. Heute steht dort ein Königreichssaal. Es werden regelmäßig Zusammenkünfte abgehalten, obwohl keiner aus der Gruppe bisher getauft ist. Diese Insel hat nur ungefähr 200 Bewohner, die in 35 Wohnhäusern leben. Noch vor wenigen Jahren hatten die Häuptlinge der Klans, denen die Inseln unterstehen, alle Anstrengungen religiöser Gruppen abgewehrt, dort Missionen zu errichten.
PHILIPPINEN: Das Dienstjahr 1985 war wirklich hervorragend. Im April wurde die ausgezeichnete neue Höchstzahl von 83 670 Verkündigern erreicht. In jedem Monat standen über 22 Prozent der Verkündiger im Hilfspionierdienst. Und in den ersten zehn Monaten des Jahres wurden acht aufeinanderfolgende Höchstzahlen an allgemeinen Pionieren berichtet.
Eine Schwester in Davao erblindete vor sechs Jahren nach einer Operation. Das hinderte sie aber nicht am Predigtdienst. Sie steigerte sich vielmehr in ihrer Tätigkeit, weil sie beweisen wollte, daß ihre Blindheit kein Hindernis sei, Jehova zu dienen. Zuerst nahm sie den Hilfspionierdienst auf. Nachdem es ihr gelungen war, das Stundenziel zu erreichen, bewarb sie sich um den allgemeinen Pionierdienst. Sie verrichtet ihre Hausarbeit selbst und sorgt für einen neun Jahre alten Jungen. Nun führt sie sechs Heimbibelstudien durch, wovon vier in abgelegenen Gebieten liegen. Wie gelingt ihr das? Mit der Hilfe der Schwestern in der Versammlung. Jenen Schwestern hat das geholfen, ihre eigene Predigttätigkeit zu vermehren, und zwei von ihnen stehen jetzt selbst im allgemeinen Pionierdienst. Sie selbst sagt: „Mein Leben erhält einen Sinn, wenn ich Tag für Tag für meine Familie sorge sowie für meine Mitmenschen da bin und schafähnlichen Menschen helfen kann, die Wahrheit kennenzulernen.“
SALOMONINSELN: Auf der Insel San Cristóbal berief der anglikanische Bischof die Kirchenältesten zu einer Zusammenkunft ein und lud auch Oswald und seine Frau ein, ein Ehepaar, das mit Jehovas Zeugen studiert hatte. Der Bischof erteilte den Kirchenältesten eine Rüge. Um sie zu beschämen, setzte er ein großes Messer an seine Kehle und sagte: „Ich werde mich umbringen, wenn ihr die Leute nicht richtig aus der Bibel belehrt.“ Einer von ihnen erwiderte: „Wie sollen wir die Leute belehren, wenn Sie uns nicht belehrt haben?“ In diesem Moment standen Oswald und seine Frau unerschrocken auf, und er sagte: „Bitte streicht meine Frau, meine Kinder und mich von der Mitgliederliste der Kirche, weil wir Zeugen Jehovas werden wollen. Seit Jahren haben wir in der Kirche absolut nichts gelernt. Wir werden weiterhin mit Jehovas Zeugen studieren.“ Später schrieb er an das Zweigbüro der Gesellschaft: „Wir sind sehr glücklich, die falsche Religion verlassen zu haben und der Organisation Jehovas anzugehören, wodurch unser Leben in jeder Hinsicht sinnvoll geworden ist.“
SRI LANKA: Diese Insel an der Südspitze Indiens ist durch die ethnischen Probleme und terroristische Aktivitäten bekannt. Noch nie sind so viele von dort geflohen, und noch nie haben so viele in großer Furcht gelebt.
Unter den Neugetauften in diesem Jahr war ein früherer Aufständischer. Wenn er heute über enge Pfade in den Predigtdienst geht, erinnert er sich daran, daß er die gleichen Wege benutzte, als er noch ein Gewehr trug. Er wuchs als Buddhist auf und kämpfte für das, was er für Gerechtigkeit und Gleichheit hielt. Mit der Zeit wurde er der Anführer einer Gruppe von Aufständischen, die im Dschungel ihren Stützpunkt hatte. Aber er gibt zu, daß durch ihren Kampf niemand mehr Gerechtigkeit und mehr Gleichheit erhalten habe. Im Jahre 1971 wurde er inhaftiert und entging nur knapp der Hinrichtung. Als er 1980 mit Jehovas Zeugen in Verbindung kam und sie ihm erzählten, daß Gottes Königreich Gerechtigkeit und Frieden herbeiführen werde, fühlte er sich davon angesprochen. Später, als er mit seiner Familie einen Kongreß der Zeugen Jehovas besuchte, wurde sein Herz durch eine Ansprache erreicht, in der die biblischen Grundsätze über Reinheit und Kleidung behandelt wurden. In der Pause ließ er sich die Haare schneiden, rasieren und besorgte sich passendere Kleidung. Seine Frau und seine Kinder waren ganz überrascht, als er zurückkam. Heute verkündet auch er anderen die gute Botschaft des Friedens.
Mutig Zeugnis geben trotz menschlicher Verbote
Was wird getan, um die Königreichsbotschaft in Ländern zu verbreiten, in denen die Regierung die Tätigkeit der Zeugen Jehovas eingeschränkt oder gar verboten hat? Unsere Brüder fahren fort, Gott, dem Herrscher, mehr zu gehorchen als Menschen (Apg. 5:29). Sie reagieren wie die Christen im ersten Jahrhundert, über die der Apostel Paulus aus dem Gefängnis schrieb: „Die meisten der Brüder im Herrn ... bekunden um so mehr Mut, das Wort Gottes furchtlos zu reden“ (Phil. 1:14).
In einem Land, in dem das Werk unter solchen Verhältnissen durchgeführt wird, ist die Zahl der allgemeinen Pioniere in drei Jahren um 161 Prozent gestiegen. In einem Gebiet, das am Rand der Wüste liegt und in dem es sehr heiß ist, standen im April 39 Prozent aller Verkündiger im Vollzeitdienst. In einem anderen Land, in dem heftige Verfolgung herrscht, beteiligte sich im April jeder vierte Verkündiger am Hilfspionierdienst. In einigen der dortigen Versammlungen standen über die Hälfte der Verkündiger im Hilfspionierdienst. Sieben Brüder, die im Gefängnis als Hilfspioniere tätig waren, hatten schon Mitte des Monats die erforderlichen 60 Stunden erreicht!
Obwohl unsere Brüder dem Rat Jesu aus Matthäus 10:16 entsprechend vorsichtig sind, haben sie ihre theokratische Tätigkeit gesteigert. Sie haben erkannt, daß auch in ihrem Gebiet ‘die Ernte groß ist, der Arbeiter aber wenige sind’ (Mat. 9:37).
Wie intensiv tätig sie sind, zeigt zum Beispiel die Bemerkung eines Mannes, der in einem dieser Länder von einem Verkündiger auf der Straße angesprochen wurde. Er sagte: „Sie sind heute der neunte Zeuge Jehovas, der mit mir über Religion sprechen will. Jetzt ist es wohl an der Zeit, daß ich etwas unternehme.“ Er war mit einem Bibelstudium einverstanden. Mit vielen anderen Personen wird ebenfalls studiert. Ein Land, in dem das Werk verboten ist, hatte 1,6 Bibelstudien pro Verkündiger zu verzeichnen und ein anderes 1,8.
Die Brüder aus einem osteuropäischen Land schreiben: „Die unwiderstehliche Kraft des heiligen Geistes Jehovas ist unverkennbar. Wir verspüren diese Kraft, und es ist erfreulich zu sehen, wie sich unsere treuen Brüder und Schwestern bereitwillig davon antreiben lassen.“ Sie führen ihren Dienst mit Eifer und Geschicklichkeit durch. Ein Bruder hatte in seinem Spind am Arbeitsplatz stets eine Bibel liegen. Eines Tages fragte ihn ein Arbeitskollege, ob er ihm ein Exemplar besorgen könne. Unser Bruder brachte ihm eine Bibel, in die er einen Zettel mit einer Liste von Bibelstellen gelegt hatte, die Aufschluß geben über Themen wie die letzten Tage, das Zeichen der Gegenwart Christi, Jehovas Zeugen und über den Lebenswandel. Er fügte auch einige Auszüge aus dem Buch Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben hinzu. Um dem Arbeitskollegen zu helfen, die einzelnen Schriftstellen zu finden, schrieb er bei jeder die Seitenzahl dazu. Daraufhin unterhielt sich der Arbeitskollege mit anderen über das, was er in seiner Bibel gefunden hatte. Danach wünschten auch andere eine Bibel, und sie bekamen eine — ebenfalls mit Notizen. Innerhalb kurzer Zeit konnten so durch informelles Zeugnisgeben 13 Bibeln abgegeben werden.
Eine jugendliche Hilfspionierin und ihr 8jähriger Bruder, die vorsichtig ihren Predigtdienst durchführten, gingen in einen Park und setzten sich neben eine ältere Dame auf eine Bank. Schon nach kurzer Zeit war ein biblisches Gespräch im Gang. Dann kam der Mann der Dame dazu und beteiligte sich ebenfalls an dem Gespräch. Er sagte den Kindern, er möchte gern ihre Eltern kennenlernen, und gab ihnen seine Adresse. Es stellte sich heraus, daß er getauft, aber untätig war und sich wegen familiärer Schwierigkeiten schon vor 30 Jahren von Jehovas Organisation zurückgezogen hatte. Er gab zu, daß seine Begegnung mit den Kindern im Park wahrscheinlich kein Zufall gewesen sei, denn sie seien die dritten gewesen, die ihm Zeugnis gegeben hätten. Jetzt studieren er und seine Frau das Buch „Dein Königreich komme“, und beide besuchen die Zusammenkünfte, die in jenem Land für die Öffentlichkeit zugänglich sind.
Wenn in Ländern, in denen das Werk behindert wird, Schriften angeboten werden, ist Vorsicht am Platz. Auf die Frage, welche Religion er vertrete, antwortete ein Bruder: „Die wahre christliche Religion, in der es keine Spaltungen gibt“ (1. Kor. 1:10). Hätte er gesagt: „Jehovas Zeugen“, wäre er wahrscheinlich auf Voreingenommenheit gestoßen. Der Mann nahm jedoch das Paradies-Buch entgegen. In den darauffolgenden zwei Wochen las er es mehrmals durch. Er gab zu, daß er schon 40 Jahre lang nach der Wahrheit gesucht habe und daß der Inhalt dieses Buches ihn wirklich frei gemacht habe.
Aus einem Land in Osteuropa schreiben die verantwortlichen Brüder: „Wir können nur ehrfurchtsvoll staunen über das, was hier mit der Hilfe des Geistes Jehovas geschehen ist.“ Sie empfahlen den Brüdern, sich besonders zu bemühen, Bibelstudien zu beginnen, und stellten gleichzeitig ein Gesuch um eine Einfuhrgenehmigung für Zehntausende von Paradies-Büchern. Die Einfuhrgenehmigung wurde erteilt. Die Brüder waren begeistert über die geistige Speise. In einer Fabrik lieh ein Bruder einem Arbeitskollegen sein Buch aus, der dann von anderen gefragt wurde, ob er es ihnen auch einmal leihen würde. Insgesamt zehn Personen lasen dieses Buch, und zwei von ihnen baten um ein Heimbibelstudium. Die Zahl der Bibelstudien ist in diesem Land erstaunlich gestiegen.
In manchen Gegenden führen die durch die Erfüllung von Offenbarung 13:16, 17 entstandenen Verhältnisse zu schwerwiegenden Problemen. In einem Land werden junge Leute, die sich nicht politisch engagieren, nicht zu Schulexamen zugelassen, erhalten keine Arbeitsstelle, haben keinen Personalausweis, dürfen nicht reisen, können in staatseigenen Geschäften nicht einkaufen und finden keine Aufnahme in einem Krankenhaus. Trotz alledem erweisen sich unsere jungen Brüder als treu und eifrig.
In einem afrikanischen Land wurde ein Bruder, der den Militärdienst verweigerte, grausam geschlagen. Ein Gewehr wurde auf seinen Kopf gerichtet, und dann drohte man ihm, mit einem Säbel die Kehle durchzuschneiden. Man befahl ihm, sein Grab zu schaufeln, begrub ihn teilweise und verwundete ihn dann durch einen Streifschuß. Er schreibt jedoch: „Ich mußte zwar eine schwierige Prüfung durchmachen, aber ich möchte sagen, daß der Pionierdienst mir sehr geholfen hat, meine Lauterkeit zu bewahren. So lange ich lebe, werde ich fortfahren, Jehova mit Freuden zu dienen.“
Selbst in Gegenden, in denen wahre Christen jahrelang heftig verfolgt wurden, ist das Königreichswerk nicht zum Stillstand gebracht worden. Die Brüder werden mit geistiger Speise versorgt. Das Predigtwerk wird fortgesetzt, allerdings mit der nötigen Vorsicht. In einem anderen afrikanischen Land, in dem solche schwierigen Verhältnisse bestehen, führen unsere Brüder immer noch über 8 000 Heimbibelstudien durch. Ein Jugendlicher, der einige Zeugen Jehovas der Polizei übergeben hatte, die dann aber von der Polizei wieder heimgeschickt wurden, sagte danach wiederholt zu den Brüdern: „Betet bitte für mich, obwohl ich euch zur Polizei gebracht habe.“ Er sagte, er halte es für satanisch, wie man die Brüder behandle, und bat um ein Bibelstudium. Vielleicht wird auch er, wie einst Saulus von Tarsus, ein wahrer Christ.
Oft müssen sich die Brüder wegen Regierungsverboten in dichten Wäldern versammeln, aber interessierte Personen erfahren dennoch von den Zusammenkünften. Als einmal nach einer Kongreßveranstaltung in einem Wald die meisten Brüder schon weggegangen und nur noch einige zurückgeblieben waren, um sauberzumachen, trat plötzlich ein Mann zwischen den Bäumen hervor. „Entschuldigen Sie, daß ich hierherkomme“, sagte er, „aber ich habe unabsichtlich alles gehört bis zum Schluß. Ich bin hier der Förster. Welche Religion haben Sie, wenn ich fragen darf?“ „Wir sind Zeugen Jehovas“, antworteten die Brüder. „Was ich gehört habe, hat mir sehr gut gefallen“, sagte der Fremde. „Soviel ich hörte, werden Sie auch morgen wieder kommen.“ „Ja.“ „Dann werde ich ebenfalls hiersein.“
Aus einem asiatischen Land schreiben unsere Brüder: „Im vergangenen Jahr haben wir insbesondere das erlebt, was Jesus sagte: ‚Ja, ihr werdet vor Statthalter und Könige geschleppt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zu einem Zeugnis‘ (Mat. 10:18). Wenn die Brüder mutig auftreten und anhand der Bibel respektvoll Zeugnis geben, werden die Verhöre jeweils abgebrochen, die Überwachung läßt nach, und so kann die Predigttätigkeit und das Werk des Jüngermachens erfolgreich fortgesetzt werden.“ Die Brüder berichten, daß die wöchentlichen Versammlungszusammenkünfte stattfinden und die Zahl der Besucher ständig steigt, ja daß Seminare, Pionierschulen und Kongresse (manchmal in Verbindung mit einer Hochzeit) durchgeführt werden. Jehova versorgt sein Volk mit den nötigen Mitteln, so daß es seinen Dienst völlig durchführen kann, hilft ihm aber besonders, wenn dies unter widrigen Verhältnissen geschieht.
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BERICHT ÜBER DAS DIENSTJAHR 1985 DER ZEUGEN JEHOVAS IN DER GANZEN WELT
(Siehe gedruckte Ausgabe)
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Kenya
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