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Johannes: Studienanmerkungen zu Kapitel 4Die Bibel. Neue-Welt-Übersetzung (Studienausgabe)
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Du redest gerade mit ihm – ich bin es: Das war allem Anschein nach das erste Mal, dass sich Jesus ganz offen als der Messias oder Christus zu erkennen gab – und das gegenüber einer Frau, die noch nicht einmal eine Jüdin, sondern eine Samariterin war (Joh 4:9, 25). Die meisten Juden verachteten die Samariter und wollten sie nicht einmal grüßen. Hinzu kam, dass viele jüdische Männer auf Frauen herabblickten. Später ehrte Jesus andere Frauen auf ähnliche Weise: Er gewährte ihnen das Vorrecht, die ersten Zeugen seiner Auferstehung zu sein (Mat 28:9, 10).
ich bin es: Wtl. „ich bin“ (griechisch egṓ eimi). Einige betrachten diesen Ausdruck als eine Anspielung auf die Septuaginta-Lesart von 2Mo 3:14 und sehen darin einen Beweis, dass Jesus Gott ist. Der Wortlaut in 2Mo 3:14 egṓ eimi ho ōn („Ich bin der Seiende“, „Ich bin der Existierende“) unterscheidet sich jedoch von dem in Joh 4:26. Hinzu kommt, dass die Septuaginta den Ausdruck egṓ eimi auch in Zitaten von Abraham, Elieser, Jakob, David und anderen verwendet (1Mo 23:4; 24:34; 30:2; 1Ch 21:17). In den Christlichen Griechischen Schriften ist es ähnlich: Der Ausdruck egṓ eimi ist nicht auf Aussagen von Jesus beschränkt. In Joh 9:9 kommt er auch in der Antwort eines Mannes vor, den Jesus geheilt hatte. Dort bedeutet er ebenfalls einfach nur: „Ich bin es.“ Und auch Worte von dem Engel Gabriel sowie von Petrus, Paulus und anderen wurden mit egṓ eimi wiedergegeben (Luk 1:19; Apg 10:21; 22:3). Es liegt auf der Hand, dass ihre Aussagen nichts mit 2Mo 3:14 zu tun haben. Interessant ist auch ein Vergleich von Mat 24:5 mit den Paralleltexten Mar 13:6 und Luk 21:8. Er macht deutlich, dass der Ausdruck egṓ eimi („Ich bin es“) in Markus und Lukas einfach nur eine Verkürzung des Satzes „Ich bin der Christus“ ist.
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