NACH MARKUS
1 Anfang der guten Botschaft über Jesus Christus, den Sohn Gottes: 2 Es ist so, wie es im Buch des Propheten Jesaja steht: „(Ich schicke dir meinen Boten voraus*. Er wird deinen Weg vorbereiten.)+ 3 Eine Stimme ruft in der Wildnis: ‚Bereitet den Weg Jehovas vor! Ebnet seine Straßen.‘“+ 4 Johạnnes der Täufer war in der Wildnis und predigte die Taufe als Symbol der Reue zur Sündenvergebung.+ 5 Ganz Judạ̈a und alle Einwohner Jerusalems gingen zu ihm, ließen sich im Jordan von ihm taufen und gaben offen ihre Sünden zu.+ 6 Johạnnes trug Kleidung aus Kamelhaar und einen Ledergürtel um die Hüften,+ und er aß Heuschrecken+ und wilden Honig.+ 7 Er predigte: „Nach mir kommt jemand, der stärker ist als ich, und ich bin nicht würdig, mich zu bücken und die Riemen seiner Sandalen aufzubinden.+ 8 Ich habe euch mit Wasser getauft, aber er wird euch mit heiligem Geist taufen.“+
9 Zu dieser Zeit kam Jesus aus Nạzareth in Galilạ̈a und ließ sich im Jordan von Johạnnes taufen.+ 10 Und sobald er aus dem Wasser stieg, sah er, wie der Himmel aufriss und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.+ 11 Und eine Stimme kam aus dem Himmel: „Du bist mein Sohn, mein geliebter Sohn. Ich habe Gefallen an dir.“+
12 Gleich darauf trieb ihn der Geist in die Wildnis. 13 40 Tage blieb er in der Wildnis und wurde von Satan versucht.+ Er lebte unter den wilden Tieren, doch die Engel kümmerten sich um ihn*.+
14 Nachdem Johạnnes dann verhaftet worden war,+ ging Jesus nach Galilạ̈a,+ machte die gute Botschaft Gottes bekannt+ 15 und sagte: „Die Zeit ist gekommen. Das Königreich Gottes ist nah. Bereut+ und glaubt an die gute Botschaft.“
16 Während er am See von Galilạ̈a entlangging, sah er Sịmon und dessen Bruder Andreas,+ wie sie ihre Netze in den See* auswarfen.+ Sie waren nämlich Fischer.+ 17 Jesus sagte zu ihnen: „Folgt mir nach und ich mache euch zu Menschenfischern.“+ 18 Sofort verließen sie ihre Netze und folgten ihm.+ 19 Er ging ein kleines Stück weiter und sah Jakobus, den Sohn von Zebedạ̈us, und dessen Bruder Johạnnes. Sie waren im Boot und besserten ihre Netze aus.+ 20 Sofort rief er sie, worauf sie ihren Vater Zebedạ̈us mit den Lohnarbeitern im Boot zurückließen und Jesus folgten. 21 So kamen sie nach Kapẹrnaum.
Sobald der Sabbat begann, ging er in die Synagoge und fing an zu lehren.+ 22 Die Leute staunten nur so über seine Art zu lehren, denn er lehrte sie wie jemand mit Autorität und nicht wie die Schriftgelehrten.+ 23 In der Synagoge war gerade ein Mann, der unter dem Einfluss eines bösen Geistes stand. Er schrie: 24 „Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, du Nazarẹner?+ Bist du gekommen, um uns zu vernichten? Ich weiß genau, wer du bist: der Heilige Gottes!“+ 25 Doch Jesus befahl ihm: „Sei still und komm aus ihm heraus!“ 26 Der böse* Geist stürzte den Mann in einen Krampf und verließ ihn dann mit einem durchdringenden Schrei.+ 27 Die Leute staunten so sehr, dass sie miteinander zu diskutieren begannen. „Was hat das zu bedeuten?“, sagten sie. „Das ist ja eine neue Lehre! Voller Autorität gibt er sogar den bösen* Geistern Befehle und sie tun, was er sagt!“ 28 Es dauerte nicht lange und in ganz Galilạ̈a sprach man überall von ihm.
29 Sie verließen nun die Synagoge und gingen mit Jakobus und Johạnnes in das Haus von Sịmon und Andreas.+ 30 Sịmons Schwiegermutter+ lag mit Fieber im Bett und man teilte Jesus das sofort mit. 31 Er ging zu ihr, nahm ihre Hand und half ihr auf. Das Fieber verschwand und sie fing an, alle zu bedienen.
32 Am Abend nach Sonnenuntergang brachte man alle Kranken und von Dämọnen Besessenen zu ihm.+ 33 Die ganze Stadt war direkt vor der Tür versammelt. 34 Er heilte viele Menschen, die an allen möglichen Krankheiten litten,+ und trieb etliche Dämọnen aus.+ Doch er ließ die Dämọnen nicht reden, denn sie wussten, dass er Christus war.+
35 Am frühen Morgen, als es noch dunkel war, stand er auf, ging hinaus an einen einsamen Ort und fing an zu beten.+ 36 Schnell machten sich Sịmon und die anderen auf die Suche nach ihm. 37 Als sie ihn gefunden hatten, sagten sie: „Alle suchen dich.“ 38 Er erwiderte jedoch: „Lasst uns woandershin gehen, in die Nachbarorte, damit ich auch dort predigen kann, denn dazu bin ich gekommen.“+ 39 Da ging er und predigte in ganz Galilạ̈a in den Synagogen und trieb die Dämọnen aus.+
40 Es kam auch ein Aussätziger zu ihm und flehte ihn sogar auf Knien an: „Wenn du nur willst, kannst du mich gesund* machen.“+ 41 Da empfand er tiefes Mitgefühl,+ streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: „Das will ich! Du sollst gesund* werden.“+ 42 Im selben Augenblick verschwand der Aussatz und er war gesund*. 43 Jesus gab ihm strikte Anweisungen und schickte ihn sofort weg. 44 Er sagte: „Sieh zu, dass du niemandem irgendetwas erzählst, sondern geh, zeig dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Moses vorgeschrieben hat+ – als Beweis deiner Heilung*.“+ 45 Doch kaum war der Mann weg, erzählte er ständig und überall, was geschehen war, sodass Jesus nicht mehr einfach so in eine Stadt gehen konnte. Er blieb deshalb außerhalb an einsamen Orten. Trotzdem strömten von überallher Leute zu ihm.+
2 Nach einigen Tagen kam er jedoch wieder nach Kapẹrnaum, und es sprach sich herum, dass er zu Hause war.+ 2 Zu dem Haus strömten so viele, dass nirgendwo mehr Platz war, nicht einmal bei der Tür. Jesus sprach mit den Leuten nun über die gute Botschaft*.+ 3 Da brachte man ihm einen Gelähmten, der von vier Männern getragen wurde.+ 4 Doch wegen der Menschenmenge konnten sie ihn nicht direkt zu Jesus bringen. Sie deckten also über Jesus das Dach ab, und nachdem sie eine Öffnung gegraben hatten, ließen sie die Trage mit dem Gelähmten hinunter. 5 Als Jesus sah, was für einen Glauben sie hatten,+ sagte er zu dem Gelähmten: „Kind, deine Sünden sind vergeben.“+ 6 Es saßen auch einige Schriftgelehrte dort und überlegten in ihrem Herzen:+ 7 „Wie kann dieser Mann so etwas sagen? Das ist doch Gotteslästerung!+ Nur Gott kann Sünden vergeben, sonst niemand!“+ 8 Jesus merkte jedoch sofort in seinem Innern, was sie überlegten, und fragte sie: „Warum überlegt ihr so etwas im Herzen?+ 9 Was ist leichter? Zu dem Gelähmten zu sagen: ‚Deine Sünden sind vergeben‘, oder: ‚Steh auf, nimm deine Trage und geh umher‘? 10 Aber damit ihr wisst, dass der Menschensohn+ dazu berechtigt ist, auf der Erde Sünden zu vergeben …“+ Und so forderte er den Gelähmten auf: 11 „Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Trage und geh nach Hause.“ 12 Sofort stand der Mann auf, nahm seine Trage und ging vor den Augen aller hinaus. Außer sich vor Staunen verherrlichten die Leute Gott und sagten: „So etwas haben wir noch nie gesehen!“+
13 Als Jesus wieder am See entlangging, strömte die ganze Menschenmenge zu ihm und er fing an zu lehren. 14 Unterwegs fiel sein Blick auf Lẹvi, den Sohn von Alphạ̈us, der im Steuerbüro saß. Er forderte ihn auf: „Folge mir nach!“, und so stand Lẹvi auf und folgte ihm.+ 15 Später aß Jesus bei ihm zu Hause, und viele Steuereinnehmer und Sünder aßen zusammen mit Jesus und seinen Jüngern, denn etliche von ihnen folgten ihm.+ 16 Als die Schriftgelehrten der Pharisäer ihn mit den Sündern und Steuereinnehmern essen sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: „Isst er etwa mit Steuereinnehmern und Sündern?“ 17 Jesus hörte das und sagte zu ihnen: „Nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.“+
18 Da Johạnnes’ Jünger und die Pharisäer fasteten, kamen sie zu ihm und fragten: „Die Jünger von Johạnnes fasten, die Jünger der Pharisäer fasten, nur deine Jünger nicht. Wieso nicht?“+ 19 Jesus antwortete: „Warum sollten die Freunde des Bräutigams+ fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? Solange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie doch nicht fasten!+ 20 Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen+ – dann, an jenem Tag, werden sie fasten. 21 Niemand flickt ein altes Obergewand mit einem Stück Stoff, das noch nicht eingelaufen ist. Sonst zieht der neue Stoff an dem alten und der Riss wird noch größer.+ 22 Es gießt ja auch niemand neuen Wein in alte Weinschläuche. Sonst bringt der Wein die Schläuche zum Platzen und der Wein ist samt den Schläuchen verloren. Neuen Wein füllt man in neue Weinschläuche.“
23 Als er an einem Sabbat durch die Getreidefelder ging, fingen seine Jünger unterwegs an, Ähren abzureißen.+ 24 Da sagten die Pharisäer zu ihm: „Sieh dir das an! Warum tun sie etwas, was am Sabbat verboten ist?“ 25 Er erwiderte: „Habt ihr nie gelesen, was David gemacht hat, als er in Not war und er und seine Männer Hunger hatten?+ 26 Wie er nach dem Bericht über den Oberpriester Ạbjathar+ in das Haus Gottes gegangen ist und die dargebrachten Brote gegessen hat – obwohl das außer den Priestern niemand darf –+ und wie er auch seinen Männern etwas davon gegeben hat?“ 27 Dann sagte er zu ihnen: „Der Sabbat wurde für den Menschen geschaffen+ und nicht der Mensch für den Sabbat. 28 Deshalb ist der Menschensohn sogar Herr über den Sabbat.“+
3 Als er wieder einmal in eine Synagoge ging, war dort ein Mann mit einer verkümmerten* Hand.+ 2 Sie beobachteten genau, ob er den Mann am Sabbat heilen würde, damit sie ihn anklagen konnten.+ 3 Er sagte zu dem Mann mit der verkümmerten* Hand: „Steh auf und komm in die Mitte.“ 4 Dann fragte er sie: „Was ist am Sabbat erlaubt? Gutes zu tun oder Schaden anzurichten? Ein Leben zu retten oder zu töten?“+ Sie schwiegen. 5 Nachdem er empört in die Runde geschaut hatte, tieftraurig über ihr gefühlloses Herz,+ sagte er zu dem Mann: „Streck deine Hand aus!“, worauf er die Hand ausstreckte und sie wiederhergestellt wurde. 6 Da gingen die Pharisäer hinaus und berieten sich sofort mit den Parteianhängern von Herodes,+ wie man ihn töten könnte.
7 Doch Jesus machte sich mit seinen Jüngern auf den Weg zum See und eine große Menschenmenge aus Galilạ̈a und Judạ̈a folgte ihm.+ 8 Sogar aus Jerusalem, aus Idumạ̈a, von der anderen Jordanseite und aus der Umgebung von Tỵrus und Sịdon kamen sehr viele zu ihm, als sie hörten, was er alles tat. 9 Er beauftragte seine Jünger, ein kleines Boot für ihn bereitzuhalten, damit ihn die Leute nicht zu sehr einengten. 10 Da er so viele heilte, umringten ihn alle, die schwer krank waren, und versuchten ihn anzufassen.+ 11 Selbst die bösen* Geister+ warfen sich vor ihm auf den Boden, wann immer sie ihn sahen, und schrien: „Du bist der Sohn Gottes!“+ 12 Doch er befahl ihnen mehrmals ausdrücklich, anderen nichts von ihm mitzuteilen.+
13 Er stieg auf einen Berg, rief die zusammen, die er bei sich haben wollte,+ und sie kamen zu ihm.+ 14 Er bildete* eine Gruppe von zwölf, die er auch als Apostel bezeichnete. Sie sollten ihn begleiten und er würde sie zum Predigen aussenden,+ 15 und sie sollten dazu berechtigt sein, Dämọnen auszutreiben.+
16 Die Gruppe der Zwölf,+ die er bildete*, bestand aus Sịmon, dem er auch den Namen Petrus gab,+ 17 Jakobus, dem Sohn von Zebedạ̈us, und Johạnnes, dem Bruder von Jakobus (ihnen gab er auch den Namen Boanẹrges, was „Donnersöhne“ bedeutet),+ 18 Andreas, Philịppus, Bartholomạ̈us,+ Matthạ̈us, Thomas, Jakobus, dem Sohn von Alphạ̈us, Thaddạ̈us, Sịmon, dem Kananạ̈er, 19 und Judas Iskạriot, der ihn später verriet.
Dann ging er in ein Haus, 20 und wieder strömten die Leute zusammen, sodass nicht einmal Zeit zum Essen blieb.+ 21 Als seine Verwandten davon hörten, wollten sie ihn mit Gewalt wegholen. Sie sagten nämlich: „Er hat den Verstand verloren!“+ 22 Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, behaupteten: „Er ist vom Beelzebub besessen und kann die Dämọnen nur durch den Herrscher der Dämọnen austreiben.“+ 23 Nachdem er sie zu sich gerufen hatte, redete er in Bildern zu ihnen: „Wie kann der Satan den Satan austreiben? 24 Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann dieses Reich nicht bestehen bleiben.+ 25 Und wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann diese Familie nicht bestehen bleiben. 26 So auch bei Satan: Wenn er sich gegen sich selbst erhebt und gespalten ist, kann er nicht bestehen bleiben, sondern steuert auf sein Ende zu. 27 Niemand kann das Haus eines starken Mannes betreten und ausrauben, ohne ihn vorher zu fesseln. Erst dann kann er das Haus ausräumen. 28 Ich versichere euch: Den Menschensöhnen wird alles vergeben – welche Sünde sie auch immer begehen und welche Lästerung sie auch immer von sich geben. 29 Aber wer gegen den heiligen Geist lästert, dem wird niemals vergeben,+ sondern er ist ewiger Sünde schuldig.“+ 30 Das sagte er, weil sie behaupteten: „Er ist von einem bösen* Geist besessen.“+
31 Nun kamen seine Mutter und seine Brüder.+ Sie standen draußen und schickten jemanden hinein, um ihn zu rufen.+ 32 Da eine Menschenmenge um ihn herumsaß, sagte man zu ihm: „Dort draußen sind deine Mutter und deine Brüder und fragen nach dir.“+ 33 Er erwiderte jedoch: „Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?“+ 34 Darauf schaute er die Menschen an, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: „Das hier sind meine Mutter und meine Brüder!+ 35 Wer das tut, was Gott möchte, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.“+
4 Als er wieder einmal am See* lehrte, versammelte sich eine sehr große Menschenmenge bei ihm. Deshalb stieg er in ein Boot und setzte sich. Er war ein Stück weg vom Ufer, während die Leute alle an Land stehen blieben.+ 2 Er brachte ihnen vieles durch Vergleiche bei+ und lehrte sie wie folgt:+ 3 „Hört zu! Da war der Sämann, der losging, um zu säen.+ 4 Beim Säen fielen einige Samenkörner auf den Weg, und Vögel kamen und pickten sie auf.+ 5 Andere fielen auf felsigen Boden mit einer dünnen Erdschicht. Weil sie nur wenig Erde hatten, gingen sie sofort auf.+ 6 Doch als die Sonne höher stieg, verbrannten die Pflänzchen. Sie gingen ein, weil sie keine Wurzeln hatten. 7 Wieder andere Samenkörner fielen unter die Dornen, die die Pflänzchen dann überwucherten und erstickten, sodass sie keinen Ertrag brachten.+ 8 Doch andere fielen auf guten Boden, gingen auf, wuchsen und brachten Ertrag – sie trugen 30-, 60- und 100-mal so viel Frucht.“+ 9 Dann fügte er noch hinzu: „Wer Ohren hat, soll gut zuhören.“+
10 Als er nun allein war, befragten ihn die Zwölf und andere um ihn herum zu den Vergleichen.+ 11 Er sagte zu ihnen: „Euch ist das heilige Geheimnis+ des Königreiches Gottes anvertraut worden, aber für die Menschen draußen sind das alles nur Vergleiche,+ 12 sodass sie zwar schauen, aber beim Schauen nichts sehen – zwar hören, aber beim Hören nicht die Bedeutung verstehen. Auch werden sie niemals umkehren und Vergebung finden.“+ 13 Er sagte weiter: „Wenn ihr schon diesen Vergleich nicht versteht, wie wollt ihr dann alle anderen verstehen?
14 Der Sämann sät das Wort Gottes*.+ 15 Mit denen auf dem Weg, wo das Wort Gottes gesät wurde, ist es so: Kaum haben sie das Wort Gottes gehört, kommt Satan+ und nimmt weg, was in sie gesät worden ist.+ 16 Mit denen, die auf den felsigen Boden gesät wurden, ist es ähnlich. Sobald sie das Wort Gottes hören, nehmen sie es mit Freude an.+ 17 Allerdings haben sie keine Wurzel in sich, halten sich aber trotzdem eine Zeit lang. Sobald dann wegen des Wortes Gottes Schwierigkeiten* oder Verfolgung entstehen, kommen sie ins Stolpern. 18 Noch andere werden unter die Dornen gesät. Das sind diejenigen, die das Wort Gottes gehört haben,+ 19 aber die Sorgen+ dieses Weltsystems und die trügerische Macht des Reichtums*+ und das Verlangen+ nach allem möglichen anderen dringen ein und ersticken das Wort Gottes und es kann keinen Ertrag bringen. 20 Mit denen, die auf den guten Boden gesät wurden, ist es schließlich so: Es sind diejenigen, die das Wort Gottes hören, es gern annehmen und Ertrag bringen – 30-, 60- oder 100-mal so viel.“+
21 Weiter sagte er zu ihnen: „Würde man eine Lampe holen und sie unter ein Messgefäß oder unters Bett stellen? Stellt man sie nicht auf einen Lampenständer?+ 22 So ist nichts versteckt, was nicht aufgedeckt werden wird, nichts sorgfältig verborgen, was nicht ans Licht kommen wird.+ 23 Wer Ohren hat, soll gut zuhören.“+
24 Er sagte auch: „Achtet auf das, was ihr hört.+ Mit dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden, ja ihr bekommt sogar noch mehr. 25 Denn wer hat, dem wird noch mehr gegeben.+ Aber wer nicht hat, dem wird selbst das, was er hat, weggenommen.“+
26 Als Nächstes sagte er: „Mit dem Königreich Gottes ist es so wie mit einem Mann, der Samenkörner auf den Boden streut. 27 Nachts schläft er und morgens steht er auf, und die Saat geht auf und wächst – genau wie, weiß er nicht. 28 Von selbst bringt der Boden nach und nach Ertrag, zuerst den Halm, dann die Ähre und schließlich das volle Korn in der Ähre. 29 Doch sobald das Korn reif ist, schneidet er es mit der Sichel ab, weil die Erntezeit gekommen ist.“
30 Er fuhr fort: „Womit können wir das Königreich Gottes vergleichen? Mit welchem Bild können wir es begreiflich machen? 31 Es ist wie mit einem Senfkorn. Bei der Aussaat ist das Senfkorn das kleinste aller Samenkörner auf der Erde.+ 32 Doch ist es einmal gesät, dann geht es auf und die Pflanze wächst und wird größer als alle anderen Gartenpflanzen und bekommt große Zweige, sodass die Vögel des Himmels in ihrem Schatten Unterschlupf finden können.“
33 Wenn er von der guten Botschaft* erzählte, gebrauchte er viele solche Bilder+ – je nachdem, wie viel die Zuhörer aufnehmen konnten. 34 Ja, er sagte ihnen nichts, ohne in Bildern zu reden, aber wenn er dann mit seinen Jüngern allein war, erklärte er ihnen alles.+
35 Am selben Tag, als es Abend geworden war, sagte er zu ihnen: „Lasst uns ans andere Ufer fahren.“+ 36 Nachdem sie sich also von der Menschenmenge verabschiedet hatten, nahmen sie ihn, so wie er war, im Boot mit, und es fuhren noch andere Boote mit ihm.+ 37 Auf einmal kam ein gewaltiger Sturm auf, und die Wellen schwappten ständig ins Boot, sodass es fast volllief.+ 38 Doch er schlief hinten im Boot auf dem Kissen. Also weckten sie ihn und sagten: „Lehrer, macht es dir nichts aus, dass wir untergehen?“ 39 Da stand er auf, sprach ein Machtwort zu dem Wind und sagte zu dem See*: „Ruhe! Sei still!“+ Da legte sich der Wind und alles war ganz still.+ 40 Dann fragte er sie: „Warum habt ihr solche Angst*? Habt ihr immer noch keinen Glauben*?“ 41 Doch eine außergewöhnliche Furcht überkam sie und sie sagten zueinander: „Wer ist das nur? Sogar der Wind und der See hören auf ihn.“+
5 Dann erreichten sie das andere Seeufer, die Gegend der Gerasẹner.+ 2 Als Jesus aus dem Boot stieg, kam ihm sofort ein Mann, der von einem bösen* Geist besessen war, von den Gräbern her entgegen. 3 Er hauste in den Grabhöhlen, und bis dahin hatte es absolut niemand geschafft, ihn auf Dauer zu fesseln, nicht einmal mit einer Kette. 4 Oft hatte man ihm Fußfesseln und Ketten angelegt, aber jedes Mal zerriss er die Ketten und zertrümmerte die Fußfesseln, und niemand war stark genug, ihn zu bändigen. 5 Unaufhörlich, Tag und Nacht, schrie er in den Grabhöhlen und in den Bergen und schnitt sich mit Steinen. 6 Doch als er Jesus von Weitem sah, rannte er los und verbeugte sich vor ihm.+ 7 Dann schrie er laut: „Was habe ich mit dir zu tun, Jesus, Sohn des höchsten Gottes? Schwör mir bei Gott, mich nicht zu quälen!“+ 8 Jesus hatte nämlich zu ihm gesagt: „Komm aus dem Mann heraus, du böser* Geist!“+ 9 Doch Jesus fragte ihn: „Wie heißt du?“, worauf er antwortete: „Mein Name ist Legiọn, denn wir sind viele.“ 10 Und er bat Jesus immer wieder eindringlich, die Geister nicht aus dem Land zu vertreiben.+
11 Dort am Berg weidete gerade eine große Schweineherde,+ 12 und so flehten die Geister ihn an: „Schick uns in die Schweine, lass uns in sie hineinfahren!“ 13 Er erlaubte es ihnen und schon kamen die bösen* Geister heraus und fuhren in die Schweine. Die Herde, etwa 2000 Tiere, stürmte über den Steilhang* in den See* und ertrank. 14 Die Schweinehirten ergriffen die Flucht und berichteten in der Stadt und auf dem Land, was passiert war, worauf die Leute hingingen, um sich das alles anzuschauen.+ 15 Sie kamen zu Jesus und sahen dort den Mann sitzen, der von einer Legiọn Dämọnen besessen gewesen war – er war bekleidet und bei klarem Verstand. Da bekamen sie es mit der Angst zu tun. 16 Auch erzählten ihnen die Augenzeugen die ganze Geschichte von dem Besessenen und den Schweinen. 17 Daraufhin baten die Leute Jesus eindringlich, ihre Gegend zu verlassen.+
18 Als er dann ins Boot steigen wollte, flehte ihn der ehemals Besessene an, ihn begleiten zu dürfen.+ 19 Er ließ ihn jedoch nicht mitkommen, sondern sagte: „Geh nach Hause zu deinen Verwandten, und erzähl ihnen, was Jehova alles für dich getan hat und dass er Erbarmen mit dir hatte.“ 20 Also ging der Mann weg und fing an, in der Dekạpolis zu berichten, was Jesus für ihn getan hatte, und alle staunten nur so.
21 Nachdem Jesus mit dem Boot wieder das andere Ufer erreicht hatte, versammelte sich, während er noch am See* war, eine große Menschenmenge um ihn.+ 22 Auch kam einer der Synagogenvorsteher – er hieß Jaịrus –, und sobald er ihn sah, fiel er ihm zu Füßen.+ 23 Er flehte ihn mehrmals an: „Meine kleine Tochter ist schwer krank. Bitte komm und leg ihr die Hände auf,+ damit sie gesund wird und am Leben bleibt.“ 24 Darauf ging Jesus mit ihm, gefolgt von einer großen Menschenmenge, die sich um ihn drängte.
25 Nun war da eine Frau, die seit zwölf Jahren an Blutungen litt.+ 26 Sie hatte bei etlichen Ärzten viel durchgemacht und ihr ganzes Vermögen verbraucht, aber ihr Zustand war nicht besser, sondern nur noch schlimmer geworden. 27 Da sie gehört hatte, was man über Jesus berichtete, kam sie von hinten durch die Menge und berührte sein Obergewand,+ 28 denn sie sagte sich immer wieder: „Ich brauche nur seine Obergewänder anzufassen, dann werde ich gesund*.“+ 29 Sofort hörten die Blutungen auf, und sie spürte an ihrem Körper, dass sie von der schlimmen Krankheit geheilt war.
30 Im gleichen Augenblick merkte Jesus, dass Kraft+ von ihm ausgegangen war. Er drehte sich in der Menge um und fragte: „Wer hat meine Obergewänder berührt?“+ 31 Seine Jünger erwiderten: „Du siehst doch das Gedränge, und da fragst du, wer dich angefasst hat?“ 32 Er aber schaute umher, um zu sehen, wer das war. 33 Die Frau zitterte vor Angst. Sie wusste ja, was mit ihr geschehen war, und trat deshalb vor, warf sich vor ihm auf den Boden und erzählte ihm die ganze Wahrheit. 34 Da sagte er zu ihr: „Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht*. Geh in Frieden.+ Du sollst von deiner schlimmen Krankheit geheilt sein.“+
35 Während er noch redete, kamen einige Männer aus dem Haus des Synagogenvorstehers und sagten: „Deine Tochter ist gestorben. Warum dem Lehrer noch weiter Umstände machen?“+ 36 Doch Jesus bekam das mit und sagte zu dem Synagogenvorsteher: „Hab keine Angst,* hab einfach nur Glauben.“+ 37 Er ließ niemanden mitkommen außer Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johạnnes.+
38 Als sie das Haus des Synagogenvorstehers erreichten, sah er den Tumult und die Leute, die weinten und laut jammerten.+ 39 Er ging hinein und sagte zu ihnen: „Warum weint ihr und verursacht so einen Tumult? Das Kind ist nicht gestorben, sondern schläft.“+ 40 Doch sie lachten ihn nur aus. Nachdem er sie alle hinausgeschickt hatte, ging er mit dem Vater, der Mutter und seinen Begleitern dorthin, wo das Kind lag. 41 Dann nahm er die Hand des Kindes und sagte: „Talithá kúmi“, was übersetzt bedeutet: „Mädchen, ich sage dir, steh auf!“+ 42 Im selben Moment stand das Mädchen auf und ging umher. (Es war zwölf Jahre alt.) Sofort waren sie außer sich vor Freude, 43 aber er schärfte ihnen wiederholt* ein, niemandem davon zu erzählen.+ Auch sagte er, dass man dem Mädchen etwas zu essen geben sollte.
6 Er ging von dort in sein Heimatgebiet+ und seine Jünger folgten ihm. 2 Am Sabbat fing er an, in der Synagoge zu lehren, und die meisten seiner Zuhörer wunderten sich und sagten: „Wo hat dieser Mann das alles nur her?+ Warum soll gerade er diese Weisheit erhalten haben? Und wieso sollen durch ihn solche mächtigen Taten geschehen?+ 3 Ist das nicht der Zimmermann,+ der Sohn von Maria+ und der Bruder von Jakobus,+ Joseph, Judas und Sịmon?+ Und sind seine Schwestern nicht hier bei uns?“ Sie nahmen also Anstoß an ihm. 4 Doch Jesus sagte zu ihnen: „Ein Prophet wird überall geehrt, nur nicht in seinem Heimatgebiet und unter seinen Verwandten und in seinem eigenen Haus.“+ 5 So konnte er dort keine mächtigen Taten vollbringen, außer einigen Kranken die Hände aufzulegen und sie zu heilen. 6 Er wunderte sich über den Unglauben der Leute und machte dann eine Runde durch die Dörfer ringsum und lehrte.+
7 Nun rief er die zwölf Apostel zu sich, sandte sie zu zweit aus+ und gab ihnen Macht über die bösen* Geister.+ 8 Auch wies er sie an, für unterwegs nichts mitzunehmen – kein Brot, keine Provianttasche, kein Geld* in ihrem Gürtel –,+ nur einen Stab. 9 Sie sollten Sandalen tragen, aber kein zusätzliches Gewand*. 10 Dann sagte er ihnen noch: „Wo immer ihr in ein Haus eintretet, dort bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst.+ 11 Und wenn man euch an einem Ort nicht aufnimmt oder euch nicht zuhört, dann schüttelt beim Weggehen den Staub von euren Füßen als Warnung* für die Bewohner.“+ 12 Darauf gingen sie los, predigten, dass die Leute bereuen sollten,+ 13 trieben etliche Dämọnen aus+ und rieben viele Kranke mit Öl ein und heilten sie.
14 Das kam auch König Herodes+ zu Ohren, denn der Name Jesus war bekannt geworden und die Leute sagten: „Johạnnes der Täufer ist von den Toten auferweckt worden und deshalb ist er zu mächtigen Taten* fähig.“+ 15 Andere dagegen meinten: „Er ist Elịa.“ Und noch andere: „Er ist ein Prophet wie die von früher.“+ 16 Als Herodes das hörte, sagte er: „Das ist der Johạnnes, den ich enthauptet habe. Er ist auferweckt worden.“ 17 Herodes hatte Johạnnes nämlich selbst festnehmen und ins Gefängnis sperren lassen – und zwar wegen Herọdias, der Frau seines Bruders Philịppus. Denn Herodes hatte sie geheiratet+ 18 und Johạnnes hatte wiederholt zu ihm gesagt: „Es ist gegen das Gesetz, dass du die Frau deines Bruders hast.“+ 19 Herọdias trug ihm das nach* und wollte ihn umbringen lassen. Allerdings gelang ihr das nicht, 20 weil sich Herodes vor Johạnnes fürchtete – den er als einen gerechten und heiligen Mann kannte –+ und ihn beschützte. Immer wenn er ihm zuhörte, war er hinterher völlig ratlos, was er mit ihm machen sollte, aber er hörte ihm weiterhin gern zu.
21 Doch als Herodes an seinem Geburtstag+ für seine hohen Beamten, die Militärbefehlshaber und die angesehensten Männer Galilạ̈as ein Abendessen veranstaltete, bot sich eine günstige Gelegenheit.+ 22 Die Tochter von Herọdias kam herein und tanzte, und Herodes und seine Gäste* waren hingerissen von ihr. Der König sagte zu dem Mädchen: „Wünsch dir, was immer du willst, ich gebe es dir.“ 23 Ja er schwor ihr: „Was immer du dir wünschst, ich werde es dir geben – bis zur Hälfte meines Königreiches!“ 24 Da ging sie hinaus und fragte ihre Mutter: „Was soll ich mir wünschen?“ „Den Kopf von Johạnnes dem Täufer“, bekam sie zur Antwort. 25 Sofort lief die junge Frau zum König und trug ihre Bitte vor: „Ich möchte, dass du mir jetzt gleich auf einer Platte den Kopf von Johạnnes dem Täufer gibst.“+ 26 Der König war sehr bestürzt, aber er wollte ihr die Bitte nicht abschlagen – wegen seiner Eide und der Gäste, die mit ihm zu Tisch lagen. 27 Augenblicklich befahl er einem Leibwächter, den Kopf von Johạnnes herzubringen. Der ging ins Gefängnis, enthauptete Johạnnes, 28 brachte den Kopf auf einer Platte, gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter. 29 Als die Jünger von Johạnnes das erfuhren, kamen sie, holten den Leichnam und legten ihn in ein Grab.
30 Die Apostel versammelten sich nun um Jesus und erzählten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten.+ 31 Es kamen und gingen so viele Leute, dass sie nicht einmal die Ruhe hatten, etwas zu essen.+ Da sagte er zu ihnen: „Kommt mit, ihr allein, an einen einsamen Ort und ruht euch ein bisschen aus.“+ 32 Sie fuhren also mit dem Boot an einen einsamen Ort, wo sie allein sein konnten.+ 33 Aber die Leute sahen sie wegfahren und viele erfuhren davon. Daraufhin strömten sie aus allen Städten zu Fuß zusammen und waren noch vor ihnen da. 34 Als er ausstieg, sah er eine große Menschenmenge und empfand tiefes Mitgefühl mit den Leuten,+ denn sie waren wie Schafe ohne einen Hirten.+ Und er fing an, sie vieles zu lehren.+
35 Inzwischen war es aber spät geworden* und so kamen seine Jünger zu ihm und sagten: „Dieser Ort ist abgelegen und es ist schon spät*.+ 36 Schick die Leute doch weg, damit sie auf das Land und in die Dörfer ringsum gehen und sich etwas zu essen kaufen können.“+ 37 Er erwiderte: „Gebt ihr ihnen etwas zu essen“, worauf sie sagten: „Sollen wir losgehen und für 200 Denạre Brot kaufen und es den Leuten zu essen geben?“+ 38 Er fragte sie: „Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach.“ Das taten sie und antworteten: „Fünf – und noch zwei Fische.“+ 39 Daraufhin forderte er alle auf, sich in Gruppen auf das grüne Gras zu setzen.+ 40 Sie bildeten also Gruppen von je 100 oder 50 und setzten sich. 41 Nun nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, schaute zum Himmel und sprach ein Gebet*.+ Dann brach er die Brote und gab sie den Jüngern zum Verteilen. Ebenso ließ er die zwei Fische unter allen verteilen. 42 Alle aßen und wurden satt. 43 Die übrig gebliebenen Stücke sammelte man ein und füllte damit zwölf Körbe, die Fische nicht mitgerechnet.+ 44 5000 Männer aßen von den Broten.
45 Gleich danach drängte er seine Jünger, ins Boot zu steigen und Richtung Bethsaida ans andere Ufer vorauszufahren. Er selbst schickte die Menschenmenge weg.+ 46 Nachdem er sich von den Leuten verabschiedet hatte, ging er auf einen Berg, um zu beten.+ 47 Es war nun Abend und das Boot befand sich mitten auf dem See*, aber er war allein an Land.+ 48 Als er sah, wie sie sich wegen des Gegenwinds beim Rudern abmühten, ging er in den frühen Morgenstunden über den See auf sie zu, schien aber an ihnen vorbeizulaufen. 49 Die Jünger sahen ihn auf dem See laufen, dachten: „Das ist eine Erscheinung*!“,+ und schrien. 50 Sie hatten ihn alle gesehen und waren beunruhigt. Doch er sprach sie sofort an: „Nur Mut, ich bin’s! Habt keine Angst.“+ 51 Dann stieg er zu ihnen ins Boot und der Wind legte sich.+ Die Jünger waren völlig verwundert, 52 denn sie hatten nicht begriffen, was das mit den Broten bedeutete – ihr Herz war immer noch nicht aufnahmebereit*.
53 Nach der Überfahrt gingen sie bei Genẹzareth vor Anker.+ 54 Sobald sie aus dem Boot stiegen, erkannten ihn die Leute. 55 Sie liefen durch die ganze Gegend und fingen an, die Kranken auf Tragen dorthin zu bringen, wo er sich, wie sie erfahren hatten, aufhielt. 56 Und wohin immer er kam, ob in Dörfer, in Städte oder aufs Land, da legte man die Kranken auf die Marktplätze. Sie flehten ihn dann an, nur die Fransen seines Obergewandes berühren zu dürfen,+ und alle, die das taten, wurden gesund*.
7 Die Pharisäer und einige Schriftgelehrte waren von Jerusalem gekommen und standen nun um ihn herum.+ 2 Sie beobachteten, dass manche seiner Jünger mit unreinen, das heißt ungewaschenen Händen aßen. 3 (Die Pharisäer essen wie alle Juden nämlich erst, nachdem sie sich die Hände bis zum Ellbogen gewaschen haben, weil sie sich an die Traditionen der Männer aus alter Zeit klammern. 4 Und wenn sie vom Markt kommen, waschen sie sich erst, bevor sie etwas essen. Auch haben sie noch viele andere Traditionen übernommen, an die sie sich klammern, wie zum Beispiel das Eintauchen von Bechern, Krügen und Kupfergefäßen.)+ 5 Diese Pharisäer und Schriftgelehrten fragten ihn also: „Warum halten sich deine Jünger nicht an die Traditionen der Männer aus alter Zeit, sondern essen mit unreinen Händen?“+ 6 Er erwiderte: „Wie recht Jesaja doch hatte, als er über euch Heuchler prophezeite und schrieb: ‚Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit entfernt von mir.+ 7 Ihre Anbetung ist sinnlos, weil sich ihre Lehren auf Regeln von Menschen stützen.‘+ 8 Ihr klammert euch an menschliche Traditionen und das Gebot Gottes gebt ihr auf.“+
9 Außerdem sagte er noch zu ihnen: „Geschickt setzt ihr euch über Gottes Gebot hinweg, um eure Traditionen aufrechtzuerhalten.+ 10 Moses hat zum Beispiel gesagt: ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter‘,+ und: ‚Wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht*, soll mit dem Tod bestraft werden.‘+ 11 Aber ihr behauptet: ‚Man darf zu seinem Vater oder seiner Mutter sagen: „Alles, womit ich dich unterstützen könnte, ist Kọrban“‘, das heißt eine Gott geweihte Gabe. 12 Damit lasst ihr denjenigen gar nichts mehr für seinen Vater oder seine Mutter tun.+ 13 So setzt ihr Gottes Wort durch die Traditionen, die ihr weitergebt, außer Kraft.+ Und das ist nur ein Beispiel von vielen.“+ 14 Er rief nun die Menschenmenge wieder zu sich und sagte: „Hört mir alle zu und erfasst die Bedeutung.+ 15 Nichts, was von außen in einen Menschen hineinkommt, kann ihn verunreinigen, sondern das, was aus ihm herauskommt, das verunreinigt ihn.“+ 16 ––
17 Als er sich von der Menge zurückgezogen hatte und in ein Haus gegangen war, befragten ihn seine Jünger zu dem Vergleich.+ 18 Da sagte er zu ihnen: „Versteht ihr denn auch nichts? Ist euch nicht klar, dass ein Mensch durch nichts verunreinigt werden kann, was von außen in ihn hineinkommt? 19 Denn es geht ja nicht ins Herz, sondern in den Magen und gelangt dann ins Abwasser*.“ Damit erklärte er alles Essen für rein. 20 Weiter sagte er: „Was aus einem Menschen herauskommt, das verunreinigt ihn.+ 21 Von innen, aus dem Herzen,+ kommen nämlich schädliche Überlegungen: sexuelle Unmoral, Diebstähle, Morde, 22 Ehebrüche, Gier, Bosheiten, Betrug, dreistes Verhalten, ein neidisches Auge, Gotteslästerung, Überheblichkeit und Unvernunft. 23 All diese Schlechtigkeiten kommen aus dem Innern und verunreinigen einen Menschen.“+
24 Er zog dann weiter in die Gegend von Tỵrus und Sịdon.+ Dort ging er in ein Haus, wollte aber nicht, dass es irgendjemand erfährt. Das ließ sich allerdings nicht vermeiden. 25 Es dauerte nicht lange und eine Frau, deren kleine Tochter von einem bösen* Geist besessen war, hörte von ihm. Sie kam und fiel ihm zu Füßen.+ 26 Die Frau war eine Griechin syrisch-phönịzischer Herkunft*. Sie bat ihn immer wieder, den Dạ̈mon aus ihrer Tochter auszutreiben. 27 Doch er sagte: „Zuerst müssen die Kinder satt werden. Es ist nämlich nicht richtig, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den kleinen Hunden hinzuwerfen.“+ 28 „Das stimmt, Herr“, entgegnete sie, „aber die kleinen Hunde unterm Tisch essen doch auch von den Krümeln der Kinder.“ 29 Da erwiderte er: „Weil du das gesagt hast: Geh nur, der Dạ̈mon hat deine Tochter verlassen.“+ 30 Zu Hause angekommen, sah sie das Kind auf dem Bett liegen, und der Dạ̈mon war weg.+
31 Als Jesus die Gegend von Tỵrus verließ, ging er über Sịdon zum See* von Galilạ̈a zurück, durch das Gebiet der Dekạpolis.+ 32 Man brachte nun einen Gehörlosen zu ihm, der kaum sprechen konnte,+ und flehte ihn an, ihm die Hand aufzulegen. 33 Da nahm er ihn mit an einen Ort, wo sie allein waren – weg von der Menge. Er legte ihm die Finger in die Ohren, spuckte und berührte dann die Zunge des Mannes.+ 34 Danach schaute er zum Himmel, seufzte tief und sagte zu ihm: „Ephphathạ“, das heißt: „Öffne dich.“ 35 Da wurden dem Mann die Ohren geöffnet,+ die Spracheinschränkung war weg, und er fing an, ganz normal zu reden. 36 Jesus sagte den Leuten nun ausdrücklich, sie sollten niemandem davon erzählen,+ doch je mehr er darauf bestand, desto mehr machten sie es bekannt.+ 37 Ja, sie kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus+ und sagten: „Alles, was er getan hat, ist gut. Er schafft es sogar, dass Gehörlose hören und Stumme sprechen.“+
8 Zu dieser Zeit war wieder eine große Menschenmenge da und die Leute hatten nichts zu essen. Er rief also die Jünger zu sich und sagte: 2 „Die Leute tun mir leid.+ Sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts zu essen.+ 3 Wenn ich sie hungrig* nach Hause schicke, verlassen sie unterwegs die Kräfte. Einige von ihnen sind von weit her.“ 4 Seine Jünger erwiderten: „Wie soll man denn an diesem abgelegenen Ort genug Brot besorgen, um die Leute satt zu bekommen?“ 5 Da fragte er: „Wie viele Brote habt ihr?“ „Sieben“, antworteten sie.+ 6 Er forderte die Menschenmenge auf, sich auf den Boden zu setzen. Dann nahm er die sieben Brote, sprach ein Dankgebet, brach die Brote, fing an, sie an die Jünger auszuteilen, und sie gaben sie an die Leute weiter.+ 7 Sie hatten auch ein paar kleine Fische, die er nach einem Gebet* ebenfalls verteilen ließ. 8 Die Leute aßen und wurden satt. Die übrig gebliebenen Stücke sammelte man ein und füllte damit sieben große Körbe.+ 9 Es waren etwa 4000 Mann anwesend, die er anschließend wegschickte.
10 Er stieg dann sofort mit seinen Jüngern ins Boot und sie erreichten die Gegend von Dalmanụtha.+ 11 Dort kamen die Pharisäer und fingen einen Streit mit ihm an. Sie wollten ihn nämlich auf die Probe stellen und verlangten deshalb von ihm ein Zeichen* vom Himmel.+ 12 Da seufzte er tief und sagte: „Warum verlangt diese Generation ein Zeichen?+ Ich versichere euch: Sie wird kein Zeichen bekommen.“+ 13 Damit verließ er sie, stieg wieder ins Boot und fuhr ans andere Ufer.
14 Die Jünger hatten allerdings vergessen, Brot mitzunehmen. Außer einem einzigen Brot hatten sie nichts bei sich im Boot.+ 15 Er sprach nun eine deutliche Warnung aus: „Haltet die Augen offen und nehmt euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig von Herodes in Acht.“+ 16 Das löste bei ihnen eine Diskussion darüber aus, dass sie kein Brot dabeihatten. 17 Er merkte das und fragte sie: „Warum diskutiert ihr darüber, dass ihr kein Brot habt? Erkennt und versteht ihr immer noch nichts? Ist euer Herz immer noch nicht aufnahmebereit*? 18 ‚Seht ihr nicht, obwohl ihr Augen habt, und hört ihr nicht, obwohl ihr Ohren habt?‘ Wisst ihr nicht mehr, 19 wie viele Körbe voll Stücke ihr eingesammelt habt, als ich die fünf Brote+ für die 5000 Mann brach?“ „Zwölf“,+ antworteten sie. 20 „Und als ich die sieben Brote für die 4000 Mann brach, wie viele große Körbe voll Stücke habt ihr da aufgesammelt?“ Sie sagten: „Sieben.“+ 21 Da fragte er sie: „Versteht ihr es immer noch nicht?“
22 Sie legten nun in Bethsaida an. Hier brachte man einen Blinden zu ihm und flehte ihn an, ihn zu berühren.+ 23 Er nahm den Blinden an die Hand und führte ihn aus dem Dorf hinaus. Dann spuckte er ihm auf die Augen,+ legte ihm die Hände auf und fragte: „Siehst du etwas?“ 24 Der Mann schaute auf* und sagte: „Ich sehe Menschen, aber sie sehen aus wie umherlaufende Bäume.“ 25 Nachdem er ihm noch einmal die Hände auf die Augen gelegt hatte, konnte der Mann klar sehen. Er hatte sein Augenlicht wieder und erkannte alles ganz deutlich. 26 Jesus schickte ihn nach Hause, wies ihn jedoch an: „Geh nicht ins Dorf.“
27 Auf dem Weg in die Dörfer bei Cäsarẹa Philịppi wollte Jesus von seinen Jüngern wissen: „Für wen halten die Leute mich?“+ 28 Sie antworteten: „Für Johạnnes den Täufer.+ Aber andere sagen: Elịa,+ und noch andere: Einer der Propheten.“ 29 Da fragte er sie: „Und ihr, für wen haltet ihr mich?“ Petrus gab zur Antwort: „Du bist der Christus.“+ 30 Darauf schärfte er ihnen ein, niemandem von ihm zu erzählen.+ 31 Er fing auch an, sie zu lehren, der Menschensohn müsse viel durchmachen, von den Ältesten, Oberpriestern und Schriftgelehrten abgelehnt werden, getötet werden+ und drei Tage später auferstehen.+ 32 Er sprach ganz offen darüber. Doch Petrus nahm ihn zur Seite und fing an, ihm Vorhaltungen zu machen.+ 33 Da drehte er sich um, schaute seine Jünger an und sagte mit deutlichen Worten zu Petrus: „Geh hinter mich, Satan, denn du denkst nicht wie Gott, sondern wie Menschen.“+
34 Er rief nun die Menge samt seinen Jüngern zu sich und sagte zu ihnen: „Wer ein Nachfolger von mir sein will, muss sich selbst verleugnen, seinen Marterpfahl nehmen und mir ständig folgen.+ 35 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren, aber wer sein Leben meinetwegen und wegen der guten Botschaft verliert, wird es retten.+ 36 Was bringt es einem Menschen schon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben verliert?+ 37 Wogegen würde ein Mensch sein Leben schon eintauschen?+ 38 Wer sich in dieser untreuen und sündigen Generation für mich und meine Worte schämt, für den wird sich auch der Menschensohn schämen,+ wenn er mit den heiligen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommt.“+
9 Weiter sagte er zu ihnen: „Ich versichere euch: Einige von denen, die hier stehen, werden auf keinen Fall sterben*, ohne gesehen zu haben, dass das Königreich Gottes schon in Macht gekommen ist.“+ 2 Sechs Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johạnnes mit und führte sie auf einen hohen Berg, nur sie allein. Dort wurde er vor ihren Augen verwandelt.+ 3 Seine Obergewänder fingen an zu glänzen und waren auf einmal viel weißer, als irgendein Kleiderreiniger auf der Erde es hinbekommen könnte. 4 Auch erschien ihnen Elịa zusammen mit Moses, und die beiden unterhielten sich mit Jesus. 5 Da sagte Petrus zu Jesus: „Wie gut, dass wir hier sind, Rabbi! Lass uns drei Zelte* aufbauen: eins für dich, eins für Moses und eins für Elịa.“ 6 Er wusste nämlich nicht, wie er reagieren sollte, denn sie hatten ziemliche Angst. 7 Es bildete sich nun eine Wolke und bedeckte sie. Aus der Wolke kam eine Stimme:+ „Das ist mein Sohn, mein geliebter Sohn.+ Hört auf ihn!“+ 8 Als sie sich dann umschauten, merkten sie plötzlich, dass keiner mehr bei ihnen war außer Jesus.
9 Während sie den Berg hinabstiegen, schärfte er ihnen ein, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten,+ bis der Menschensohn von den Toten auferstanden wäre.+ 10 Sie nahmen sich das zu Herzen,* diskutierten aber miteinander, was mit diesem Auferstehen von den Toten gemeint war. 11 Und so fragten sie ihn: „Warum sagen die Schriftgelehrten, dass zuerst Elịa+ kommen muss?“+ 12 „Es stimmt, dass Elịa zuerst kommt und alles wiederherstellt“,+ erwiderte Jesus, „aber wieso ist eigentlich vom Menschensohn zu lesen, dass er viel leiden muss+ und verachtet wird?+ 13 Ich dagegen sage euch: In Wirklichkeit ist Elịa+ schon gekommen, und sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten, wie es in den Schriften über ihn steht.“+
14 Als sie zu den anderen Jüngern zurückkamen, fiel ihnen die große Menschenmenge um sie herum auf, und einige Schriftgelehrte stritten sich mit ihnen.+ 15 Die Leute waren überrascht, als sie Jesus entdeckten, und sie rannten zu ihm hin, um ihn zu begrüßen. 16 Er fragte sie: „Worüber streitet ihr mit ihnen?“ 17 Einer aus der Menge antwortete: „Lehrer, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht, weil er von einem Geist besessen ist, der Stummheit verursacht*.+ 18 Wo immer er ihn packt, wirft er ihn auf den Boden, und der Junge hat dann Schaum vor dem Mund und knirscht mit den Zähnen und ist völlig kraftlos. Ich habe deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, aber sie konnten es nicht.“ 19 Als Reaktion darauf sagte er zu ihnen: „Was für eine ungläubige Generation!+ Wie lange muss ich noch bei euch bleiben? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn zu mir.“+ 20 Also brachten sie den Jungen zu ihm. Als der Geist Jesus sah, stürzte er den Jungen sofort in Krämpfe.+ Der fiel hin, wälzte sich die ganze Zeit auf dem Boden und hatte Schaum vor dem Mund. 21 Jesus fragte den Vater: „Wie lange hat er das schon?“ „Von klein auf“, kam als Antwort. 22 „Der Geist hat ihn schon oft ins Feuer oder auch ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Wenn du etwas tun kannst, dann hab Mitleid mit uns und hilf uns.“ 23 Jesus erwiderte: „Warum sagst du: ‚Wenn du kannst‘? Wer Glauben hat, für den ist alles möglich.“+ 24 Sofort rief der Vater des Jungen*: „Ich habe Glauben! Hilf mir, wo ich noch Glauben brauche!*“+
25 Als Jesus nun bemerkte, dass eine Menschenmenge auf sie zulief, fuhr er den bösen* Geist an: „Du stummer und tauber Geist, ich befehle dir: Verlass ihn und komm nicht mehr in ihn zurück!“+ 26 Mit einem Aufschrei und vielen Krämpfen fuhr er aus. Der Junge lag leblos da, weshalb die meisten Leute sagten: „Er ist tot!“ 27 Doch Jesus nahm seine Hand, half ihm hoch und der Junge stand auf. 28 Als er in ein Haus gegangen war und sie allein waren, fragten ihn die Jünger: „Warum konnten wir ihn nicht austreiben?“+ 29 Er antwortete: „Diese Art lässt sich nur durch Gebet austreiben.“
30 Sie gingen nun von dort weg und zogen durch Galilạ̈a, aber er wollte nicht, dass jemand davon erfuhr. 31 Er war nämlich dabei, seine Jünger zu lehren und ihnen mitzuteilen: „Der Menschensohn wird an Menschen verraten* und sie werden ihn töten.+ Doch obwohl man ihn töten wird, wird er drei Tage später auferstehen.“+ 32 Allerdings verstanden sie diese Aussage nicht und trauten sich nicht nachzufragen.
33 Schließlich kamen sie nach Kapẹrnaum, und als er im Haus war, fragte er sie: „Worüber habt ihr unterwegs diskutiert?“+ 34 Sie schwiegen, denn sie hatten auf dem Weg darüber diskutiert, wer von ihnen größer ist. 35 Da setzte er sich hin, rief die Zwölf zu sich und sagte: „Wer an erster Stelle stehen will, soll der Letzte von allen sein und allen dienen.“+ 36 Dann holte er ein Kind, stellte es in ihre Mitte, nahm es in den Arm und sagte zu ihnen: 37 „Wer in meinem Namen ein solches Kind aufnimmt,+ der nimmt auch mich auf. Und wer mich aufnimmt, nimmt nicht nur mich auf, sondern auch den, der mich gesandt hat.“+
38 Johạnnes sagte nun: „Lehrer, wir haben gesehen, wie jemand deinen Namen benutzt hat, um Dämọnen auszutreiben. Wir haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht gefolgt ist.“+ 39 Jesus erwiderte: „Hindert ihn nicht daran, denn niemand, der in meinem Namen eine mächtige Tat vollbringt, wird so schnell etwas gegen mich sagen können. 40 Wer nämlich nicht gegen uns ist, ist für uns.+ 41 Und wer euch einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört,+ wird auf keinen Fall seine Belohnung verlieren. Das versichere ich euch.+ 42 Doch wer einen von diesen Kleinen, die Glauben haben, zum Stolpern bringt, für den wäre es besser, man würde ihm einen Mühlstein, wie er von einem Esel gedreht wird, um den Hals hängen und ihn ins Meer werfen.+
43 Wenn dich deine Hand jemals zum Schlechten verführt, dann hau sie ab. Es ist besser für dich, mit nur einer Hand in das Leben zu gelangen, als mit beiden Händen in der Gehẹnna zu enden, dem unauslöschlichen Feuer.+ 44 –– 45 Und wenn dich dein Fuß zum Schlechten verführt, dann hau ihn ab. Es ist besser für dich, mit nur einem Fuß in das Leben zu gelangen, als mit beiden Füßen in die Gehẹnna geworfen zu werden.+ 46 –– 47 Und wenn dich dein Auge zum Schlechten verführt, dann wirf es weg.+ Es ist besser für dich, mit einem Auge in das Königreich Gottes zu kommen, als mit beiden Augen in die Gehẹnna geworfen zu werden,+ 48 wo die Made nicht stirbt und das Feuer nicht ausgelöscht wird.+
49 Denn jeder muss mit Feuer gesalzen werden.+ 50 Salz ist gut, aber wenn es jemals seinen Salzgehalt verliert, wie will man dann seine Würzkraft wiederherstellen?+ Habt Salz in euch+ und haltet Frieden untereinander.“+
10 Von dort brach er auf und kam von der anderen Jordanseite aus an die Grenzen Judạ̈as. Wieder versammelten sich Menschenmengen bei ihm, und wie gewohnt fing er an, sie zu lehren.+ 2 Es näherten sich nun Pharisäer, die ihn auf die Probe stellen wollten. Sie fragten, ob sich ein Mann von seiner Frau scheiden lassen darf.+ 3 Er antwortete: „Welche Anordnung hat euch denn Moses gegeben?“ 4 Sie sagten: „Moses hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau wegzuschicken.“+ 5 Darauf erwiderte Jesus: „Weil ihr so hartherzig seid,+ hat er dieses Gebot für euch aufgeschrieben.+ 6 Doch von Anfang der Schöpfung an ‚hat Gott die Menschen als Mann und Frau gemacht.+ 7 Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen,+ 8 und die beiden werden eins‘,+ damit sie nicht mehr zwei sind, sondern eins. 9 Was Gott also verbunden* hat, das soll kein Mensch auseinanderbringen.“+ 10 Als Jesus wieder im Haus war, befragten ihn die Jünger dazu. 11 Da erklärte er ihnen: „Wer sich von seiner Frau scheiden lässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch.+ 12 Und wenn eine Frau, nachdem sie sich von ihrem Mann hat scheiden lassen, je einen anderen heiratet, begeht sie ebenfalls Ehebruch.“+
13 Die Leute brachten nun Kinder zu ihm, damit er sie berührte, aber die Jünger wiesen sie ab.+ 14 Als Jesus das sah, wurde er ärgerlich und sagte: „Lasst die Kinder zu mir kommen! Hindert sie nicht daran, denn Gottes Königreich gehört solchen Menschen.+ 15 Ich versichere euch: Wer Gottes Königreich nicht wie ein Kind willkommen heißt, wird auf keinen Fall dort hineinkommen.“+ 16 Er schloss die Kinder in die Arme und segnete sie, indem er ihnen die Hände auflegte.+
17 Als er dann weiterging, lief ein Mann zu ihm, fiel vor ihm auf die Knie und wollte wissen: „Guter Lehrer, was muss ich tun, um ewiges Leben zu erben?“+ 18 Jesus entgegnete: „Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer einem: Gott.+ 19 Du kennst die Gebote: ‚Morde nicht‘,+ ‚Brich nicht die Ehe‘,+ ‚Stiehl nicht‘,+ ‚Mach keine falsche Zeugenaussage‘,+ ‚Betrüge nicht‘,+ ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter‘.“+ 20 Da sagte der Mann: „Lehrer, an all das habe ich mich von meiner Jugend an gehalten.“ 21 Jesus sah ihn an, empfand Liebe für ihn und sagte: „Eins fehlt dir noch: Geh und verkauf, was du hast, und gib das Geld den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Und komm, folge mir nach!“+ 22 Diese Antwort machte den Mann betroffen und er ging traurig weg, denn er besaß viel.
23 Nachdem Jesus in die Runde geschaut hatte, sagte er zu seinen Jüngern: „Wie schwierig wird es für die sein, die Geld haben, in Gottes Königreich zu kommen!“+ 24 Die Jünger reagierten jedoch überrascht auf seine Worte. Also sagte Jesus noch einmal: „Kinder, wie schwierig ist es doch, in Gottes Königreich zu kommen! 25 Es ist leichter für ein Kamel, durch ein Nadelöhr hindurchzugehen, als für einen Reichen, in Gottes Königreich zu kommen.“+ 26 Da wunderten sie sich noch mehr und fragten ihn: „Wer kann da noch gerettet werden?“+ 27 Jesus sah sie direkt an und sagte: „Für Menschen ist es unmöglich, aber nicht für Gott. Denn für Gott ist alles möglich.“+ 28 Darauf sagte Petrus: „Sieh mal, wir haben alles aufgegeben und sind dir gefolgt.“+ 29 Jesus erwiderte: „Ich versichere euch: Niemand hat meinetwegen und wegen der guten Botschaft Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Felder verlassen,+ 30 der nicht jetzt, in dieser* Zeit, 100-mal so viel bekommt – Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Felder, unter Verfolgungen –+ und im kommenden Weltsystem ewiges Leben. 31 Doch viele, die Erste sind, werden Letzte sein und die Letzten Erste.“+
32 Auf dem Weg hinauf nach Jerusalem ging Jesus voraus. Seine Begleiter wunderten sich, doch die Nachfolgenden bekamen Angst. Und wieder nahm er die Zwölf beiseite und fing an, ihnen zu schildern, was ihm bevorstand:+ 33 „Wir gehen hinauf nach Jerusalem und dort wird der Menschensohn den Oberpriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert. Sie werden ihn zum Tod verurteilen und Menschen anderer Völker übergeben. 34 Die werden ihn verspotten, anspucken,+ auspeitschen* und töten, aber drei Tage später wird er auferstehen.“+
35 Jakobus und Johạnnes, die Söhne von Zebedạ̈us,+ traten an ihn heran und sagten: „Lehrer, wir möchten, dass du für uns tust, worum immer wir dich bitten.“+ 36 „Was möchtet ihr? Was soll ich für euch tun?“, fragte er. 37 Sie antworteten: „Gestatte uns, in deiner Herrlichkeit rechts und links von dir zu sitzen.“+ 38 Da sagte Jesus: „Ihr wisst nicht, worum ihr bittet. Könnt ihr den Becher trinken, den ich trinke, und die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?“+ 39 „Ja, das können wir“, antworteten sie, worauf Jesus sagte: „Den Becher, den ich trinke, werdet auch ihr trinken, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet auch ihr getauft.+ 40 Doch die Plätze rechts oder links von mir habe ich nicht zu vergeben. Sie stehen denen zu, für die sie vorgesehen sind.“
41 Als die zehn anderen das hörten, ärgerten sie sich über Jakobus und Johạnnes.+ 42 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: „Ihr wisst ja, dass sich diejenigen, die über die Völker zu herrschen scheinen*, als Herren aufspielen und dass die Großen die Leute ihre Macht spüren lassen.+ 43 Unter euch darf das aber nicht so sein, sondern wer unter euch groß sein will, soll euer Diener sein,+ 44 und wer unter euch an erster Stelle stehen will, soll der Sklave von allen sein. 45 Denn selbst der Menschensohn ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen+ und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben.“+
46 Dann kamen sie nach Jẹricho. Doch als er mit seinen Jüngern und einer beachtlichen Menschenmenge wieder von Jẹricho wegging, saß Bartimạ̈us (Sohn von Timạ̈us), ein blinder Bettler, am Straßenrand.+ 47 Sobald er hörte, dass Jesus, der Nazarẹner, da war, fing er an zu rufen: „Sohn Davids,+ Jesus, hab Erbarmen mit mir!“+ 48 Da sagten viele ärgerlich zu ihm, er solle still sein, aber er schrie nur noch lauter: „Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“ 49 Jesus blieb stehen und sagte: „Ruft ihn her.“ Das taten sie und sagten zu dem Blinden: „Nur Mut! Steh auf, er ruft dich.“ 50 Der Mann warf sein Obergewand von sich, sprang auf und ging zu Jesus. 51 „Was möchtest du? Was soll ich für dich tun?“, fragte Jesus ihn. „Rabbụni, + ich möchte wieder sehen können“, bat der Blinde. 52 Da sagte Jesus: „Geh nur, dein Glaube hat dich gesund gemacht*.“+ Im selben Moment erhielt er seine Sehkraft zurück+ und er folgte Jesus auf der Straße.
11 Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Bethphạge und Bethạnien+ am Ölberg, schickte er zwei seiner Jünger los+ 2 mit dem Auftrag: „Geht in das Dorf, das man von hier aus sieht. Gleich am Ortseingang werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch niemand gesessen hat. Bindet ihn los und bringt ihn her. 3 Wenn jemand fragt, warum ihr das tut, dann sagt: ‚Der Herr braucht ihn und wird ihn sofort wieder hierher zurückschicken.‘“ 4 Da machten sie sich auf den Weg. In der Nebenstraße fanden sie dann den jungen Esel draußen an einer Tür und banden ihn los.+ 5 Doch einige, die dort standen, fragten: „Was macht ihr da? Warum bindet ihr den jungen Esel los?“ 6 Sie wiederholten das, was Jesus gesagt hatte, und man ließ sie gehen.
7 Also brachten sie den jungen Esel+ zu Jesus, legten ihre Obergewänder auf das Tier, und er setzte sich darauf.+ 8 Außerdem breiteten viele Leute ihre Obergewänder auf der Straße aus,+ während andere auf den Feldern grüne Zweige abschnitten.+ 9 Die Leute, die vorausgingen und die hinterherkamen, riefen immer wieder: „Bitte rette ihn!+ Gesegnet ist der, der im Namen Jehovas kommt!+ 10 Gesegnet ist das kommende Königreich unseres Vaters David!+ Bitte rette ihn, du, der du oben in den Höhen bist*!“ 11 Er zog in Jerusalem ein, betrat den Tempel und schaute sich dort überall um, aber da es schon spät war, ging er mit den Zwölf hinaus nach Bethạnien.+
12 Als sie am nächsten Tag Bethạnien verließen, bekam er Hunger.+ 13 In einiger Entfernung entdeckte er einen Feigenbaum, der schon Blätter hatte, und er wollte nachsehen, ob er auch Früchte trug. Doch als er hinkam, fand er nichts als Blätter daran, denn es war noch keine Zeit für Feigen. 14 Da sagte er zu dem Baum: „Nie wieder soll jemand von dir Früchte essen!“+ Seine Jünger hörten das.
15 Nun kamen sie nach Jerusalem. Er ging in den Tempel und fing an, alle Händler und Käufer von dort zu vertreiben, und er stieß die Tische der Geldwechsler und die Bänke der Taubenverkäufer um.+ 16 Auch ließ er niemanden einen Gegenstand durch den Tempel tragen. 17 Er lehrte und sagte: „Steht nicht in den Schriften: ‚Mein Haus wird Gebetshaus für alle Völker genannt werden‘?+ Aber ihr habt es zu einer Räuberhöhle gemacht.“+ 18 Als die Oberpriester und die Schriftgelehrten das hörten, suchten sie eine Möglichkeit, ihn umzubringen.+ Sie hatten nämlich Angst vor ihm, weil die ganze Menschenmenge über sein Lehren nur so staunte.+
19 Es wurde nun spät und er verließ mit seinen Jüngern die Stadt. 20 Als sie dann frühmorgens wieder an dem Feigenbaum vorbeikamen, war er bereits bis zu den Wurzeln abgestorben.+ 21 Petrus erinnerte sich und sagte: „Rabbi, siehst du den Feigenbaum, den du verflucht hast? Er ist abgestorben!“+ 22 Als Reaktion darauf sagte Jesus zu ihnen: „Habt Glauben an Gott. 23 Ich versichere euch: Wer zu diesem Berg sagt: ‚Heb dich in die Höhe und stürz ins Meer‘, und in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass das, was er sagt, geschehen wird, der wird das auch erleben.+ 24 Darum sage ich euch: Glaubt bei allem, worum ihr betet und bittet, dass ihr es schon bekommen habt. Dann werdet ihr es auch bekommen.+ 25 Wenn ihr dasteht und betet, dann vergebt, was immer ihr irgendeinem anderen übel nehmt, damit euer Vater im Himmel auch eure Verfehlungen vergibt.“+ 26 ––
27 Als sie wieder in Jerusalem waren und er im Tempel umherging, kamen die Oberpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten 28 und fragten ihn: „Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dich berechtigt, so etwas zu tun?“+ 29 Jesus sagte zu ihnen: „Ich habe eine Frage an euch. Beantwortet sie mir und ich sage euch, mit welchem Recht ich das alles tue. 30 War die Taufe, die Johạnnes durchführte,+ vom Himmel oder von Menschen*? Antwortet mir.“+ 31 Da überlegten sie miteinander: „Wenn wir sagen: ‚Vom Himmel‘, wird er fragen: ‚Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?‘ 32 Aber können wir es wagen, zu sagen: ‚Von Menschen‘?“ Sie hatten nämlich Angst vor den Leuten, die ja alle der Meinung waren, dass Johạnnes tatsächlich ein Prophet gewesen war.+ 33 Deshalb antworteten sie: „Wir wissen es nicht“, worauf Jesus erwiderte: „Dann sage ich euch auch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue.“
12 Dann begann er, in Bildern zu ihnen zu reden: „Ein Mann pflanzte einen Weinberg,+ zog einen Zaun darum, legte ein Auffangbecken für die Weinkelter an und baute einen Turm.+ Dann verpachtete er den Weinberg an Weinbauern und reiste weit weg.+ 2 Als es an der Zeit war, schickte er einen Sklaven zu den Weinbauern, um einen Teil der Traubenernte abholen zu lassen. 3 Doch sie packten ihn, verprügelten ihn und schickten ihn mit leeren Händen weg. 4 Da beauftragte er einen anderen Sklaven, den sie aber am Kopf verwundeten und demütigten.+ 5 Den nächsten, den er schickte, brachten sie um, und viele weitere verprügelten oder töteten sie. 6 Schließlich blieb nur noch einer übrig – sein geliebter Sohn.+ Ihn schickte er als Letzten und dachte: ‚Vor meinem Sohn werden sie ja wohl Respekt haben.‘ 7 Doch die Weinbauern sagten zueinander: ‚Das ist der Erbe.+ Kommt, wir bringen ihn um, dann gehört das Erbe uns.‘ 8 Sie packten ihn, töteten ihn und warfen ihn aus dem Weinberg.+ 9 Was wird der Weinbergbesitzer jetzt wohl tun? Er wird kommen und die Weinbauern töten und den Weinberg anderen geben.+ 10 Habt ihr nie die Schriftstelle gelesen: ‚Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Haupteckstein geworden.+ 11 Das hat Jehova bewirkt und es ist großartig in unseren Augen‘?“+
12 Da wollten ihn seine Gegner festnehmen, weil sie merkten, dass er mit dem Vergleich auf sie anspielte. Doch aus Angst vor der Menge ließen sie ihn in Ruhe und gingen weg.+
13 Als Nächstes schickten sie einige Pharisäer und Parteianhänger von Herodes zu ihm. Sie sollten ihm mit seinen eigenen Worten eine Falle stellen.+ 14 Bei ihm angekommen, sagten sie: „Lehrer, wir wissen, dass du wahrheitsliebend bist. Auch ist dir die Anerkennung anderer nicht wichtig, denn du schaust nicht auf das Äußere, sondern lehrst wahrheitsgetreu, wie man nach dem Willen Gottes leben soll. Ist es richtig*, Cäsar Kopfsteuer zu zahlen, oder nicht? 15 Sollen wir sie zahlen oder nicht?“ Doch er durchschaute ihre Heuchelei und erwiderte: „Warum stellt ihr mich auf die Probe? Bringt mir einen Denạr. Ich will ihn mir ansehen.“ 16 Das taten sie, worauf er sie fragte: „Wessen Bild und Aufschrift ist das?“ „Cäsars“,+ antworteten sie. 17 Jesus sagte nun: „Gebt Cäsar zurück, was Cäsar gehört,+ und Gott, was Gott gehört.“+ Da waren sie sprachlos.
18 Dann kamen die Sadduzạ̈er, die ja behaupten, es gäbe keine Auferstehung.+ Sie fragten ihn:+ 19 „Lehrer, Moses hat für uns aufgeschrieben: Wenn jemand stirbt und eine Frau ohne Kind hinterlässt, dann soll sein Bruder die Witwe heiraten, um ihm Nachkommen zu sichern.+ 20 Es gab einmal sieben Brüder. Der erste heiratete, starb aber, ohne Nachkommen zu hinterlassen. 21 Dann heiratete der zweite die Witwe, starb aber ebenfalls, ohne Nachkommen zu hinterlassen, und der dritte ebenso. 22 Keiner der sieben hinterließ Nachkommen. Als Letzte von allen starb auch die Frau. 23 Wem wird die Frau bei der Auferstehung gehören? Es waren ja alle sieben mit ihr verheiratet.“ 24 Jesus sagte zu ihnen: „Seid ihr nicht deswegen im Irrtum, weil ihr weder die Schriften noch die Macht Gottes kennt?+ 25 Denn wenn sie von den Toten auferstehen, heiraten Männer nicht und Frauen werden nicht verheiratet, sondern sie sind wie Engel im Himmel.+ 26 Was aber die Auferweckung der Toten betrifft, habt ihr nicht im Buch von Moses im Bericht über den Dornbusch gelesen, dass Gott zu ihm gesagt hat: ‚Ich bin der Gott Abrahams, Gott Isaaks und Gott Jakobs‘?+ 27 Er ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden. Ihr seid sehr im Irrtum.“+
28 Ein Schriftgelehrter war dazugekommen und hatte die Diskussion mitverfolgt. Ihm war klar, dass Jesus eine gute Antwort gegeben hatte, und so fragte er ihn: „Welches Gebot steht an erster Stelle*?“+ 29 Jesus antwortete: „An erster Stelle steht das Gebot: ‚Höre, Israel: Jehova ist unser Gott, es gibt nur einen Jehova. 30 Liebe Jehova, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft.‘+ 31 An zweiter Stelle steht das Gebot: ‚Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.‘+ Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“ 32 Der Schriftgelehrte erwiderte: „Lehrer, du hast gut und wahrheitsgemäß gesagt: ‚Es gibt nur Einen* und außer ihm gibt es keinen anderen.‘+ 33 Und ihn mit ganzem Herzen zu lieben, mit ganzem Verstand und mit ganzer Kraft und seinen Mitmenschen zu lieben wie sich selbst – das ist viel mehr wert als alle Ganzbrandopfer und anderen Opfer.“+ 34 Da Jesus erkannte, dass der Mann klug geantwortet hatte, sagte er zu ihm: „Du bist nicht weit vom Königreich Gottes entfernt.“ Danach traute sich keiner mehr, ihm Fragen zu stellen.+
35 Als Jesus dann weiter im Tempel lehrte, fragte er: „Wie kommt es, dass die Schriftgelehrten sagen, der Christus sei Davids Sohn?+ 36 Durch den heiligen Geist+ hat David doch selbst gesagt: ‚Jehova sagte zu meinem Herrn: „Setz dich an meine rechte Seite, bis ich dir deine Feinde unter die Füße lege.“‘+ 37 David selbst nennt ihn also Herr. Wie kann er dann sein Sohn sein?“+
Die große Menschenmenge hörte ihm gerne zu. 38 Er lehrte sie weiter: „Nehmt euch vor den Schriftgelehrten in Acht, die gerne in langen Gewändern herumlaufen und es lieben, auf den Marktplätzen besonders gegrüßt zu werden.+ 39 Sie wollen die vorderen Sitze in den Synagogen und die besten Plätze bei Abendessen.+ 40 Sie bringen die Witwen um ihren Besitz* und sprechen lange Gebete, um sich wichtigzumachen*. Sie werden ein härteres* Urteil bekommen.“
41 Jesus setzte sich nun gegenüber von den Schatzkästen+ hin und beobachtete, wie die Leute Geld einwarfen. Etliche Reiche warfen viele Münzen ein.+ 42 Nun kam eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen von ganz geringem Wert ein.+ 43 Da rief er seine Jünger zu sich und sagte ihnen: „Ich versichere euch, dass diese arme Witwe mehr eingeworfen hat als alle anderen, die Geld in die Schatzkästen geworfen haben.+ 44 Denn die anderen haben aus ihrem Überfluss heraus etwas eingeworfen. Sie dagegen hat aus ihrer Armut* heraus alles eingeworfen, was sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt.“+
13 Als er vom Tempel wegging, rief einer seiner Jünger: „Lehrer, sieh mal, was für herrliche Steine und Bauten!“+ 2 Doch Jesus erwiderte: „Siehst du diese großen Bauten? Hier wird kein einziger Stein auf dem anderen bleiben. Alles wird zerstört.“+
3 Später saß Jesus gegenüber vom Tempel auf dem Ölberg. Petrus, Jakobus, Johạnnes und Andreas waren mit ihm allein, als sie ihn fragten: 4 „Sag uns: Wann wird das passieren, und an welchem Zeichen wird man erkennen, wann all das zu einem Abschluss kommen soll?“+ 5 Da fing Jesus an zu erklären: „Passt auf, dass euch niemand täuscht.+ 6 Viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: ‚Ich bin es‘, und sie werden viele täuschen. 7 Außerdem: Wenn ihr von Kriegen und Kriegsberichten hört, dann geratet nicht in Panik. Es muss so kommen, aber es ist noch nicht das Ende.+
8 Denn ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Land* gegen das andere;+ in einer Gegend nach der anderen wird es Erdbeben geben; auch zu Lebensmittelknappheit+ wird es kommen. Das ist der Anfang einer schmerzlichen Zeit.+
9 Aber ihr, passt gut auf euch auf. Man wird euch vor Ortsgerichte bringen,+ und ihr werdet in den Synagogen geschlagen+ und meinetwegen vor Statthalter und Könige gestellt werden – als Zeugnis für sie.+ 10 Auch muss unter allen Völkern zuerst die gute Botschaft bekannt gemacht werden.+ 11 Wenn man euch abführt, um euch auszuliefern, dann macht euch nicht im Voraus Sorgen über das, was ihr reden sollt, sondern sagt das, was euch in dem Moment eingegeben wird, denn nicht ihr redet, sondern der heilige Geist.+ 12 Auch wird ein Bruder seinen Bruder in den Tod schicken und ein Vater sein Kind, und Kinder werden sich gegen ihre Eltern stellen und sie töten lassen.+ 13 Alle Menschen werden euch wegen meines Namens hassen,+ aber wer bis zum Ende+ ausgeharrt hat,+ der wird gerettet werden.+
14 Doch wenn ihr den abscheulichen Verwüster*+ dort stehen seht, wo er nicht hingehört – der Leser muss gut unterscheiden können –, dann sollen die, die in Judạ̈a sind, anfangen in die Berge zu fliehen.+ 15 Wer auf dem Dach ist, soll nicht hinuntersteigen noch nach drinnen gehen, um irgendetwas aus seinem Haus zu holen,+ 16 und wer auf dem Feld ist, soll nicht zu dem zurückkehren, was er hinter sich gelassen hat, und sein Obergewand holen. 17 Wehe den Schwangeren und den stillenden Müttern in jenen Tagen!+ 18 Betet immer wieder darum, dass es nicht im Winter passiert. 19 Denn jene Tage werden Tage einer Drangsal sein,+ wie es sie seit Anfang der Schöpfung Gottes bis dahin* nicht gegeben hat und auch nie wieder geben wird.+ 20 Hätte Jehova die Tage nicht verkürzt, dann würde kein Mensch* gerettet werden, aber wegen seiner Auserwählten hat er die Tage verkürzt.+
21 Und wenn dann jemand zu euch sagt: ‚Seht mal! Hier ist der Christus!‘, oder: ‚Schaut! Dort ist er!‘, glaubt es nicht.+ 22 Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten,+ und sie werden Zeichen und Wunder vollbringen, um wenn möglich die Auserwählten irrezuführen. 23 Nehmt euch also in Acht!+ Ich habe euch alles vorausgesagt.
24 Doch in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird sich die Sonne verfinstern, der Mond hört auf zu leuchten,+ 25 die Sterne fallen vom Himmel und die Kräfte im Himmel werden erschüttert. 26 Man wird den Menschensohn+ dann mit großer Macht und Herrlichkeit in den Wolken kommen sehen.+ 27 Und dann wird er die Engel aussenden und seine Auserwählten von den vier Himmelsrichtungen her versammeln – vom äußersten Ende der Erde bis zum äußersten Ende des Himmels.+
28 Lernt folgende Lektion vom Feigenbaum: Sobald seine Zweige saftig und grün werden, wisst ihr, dass der Sommer nah ist.+ 29 So erkennt auch ihr, wenn ihr diese Dinge geschehen seht, dass er nah ist, ja vor der Tür steht.+ 30 Ich versichere euch: Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis das alles passiert.+ 31 Himmel und Erde werden vergehen,+ aber meine Worte werden auf keinen Fall vergehen.+
32 Doch den Tag oder die Stunde kennt niemand, weder die Engel im Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater.+ 33 Haltet ständig Ausschau, bleibt wach,+ denn ihr kennt den Zeitpunkt* nicht.+ 34 Es ist wie mit einem Mann, der sich auf eine weite Reise machte. Als er sein Haus verließ, übertrug er die Verantwortung seinen Sklaven.+ Er gab jedem seine Aufgabe und beauftragte den Türwächter, immer wachsam zu bleiben.+ 35 Bleibt also wachsam, denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt,+ ob spät am Tag oder um Mitternacht oder vor dem Morgengrauen oder frühmorgens,+ 36 damit er euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend vorfindet.+ 37 Doch was ich euch sage, sage ich allen: Bleibt wachsam.“+
14 Es waren noch zwei Tage bis zum Passah+ und zum Fest der ungesäuerten Brote.+ Die Oberpriester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Gelegenheit, Jesus durch eine List festzunehmen und zu töten,+ 2 denn sie sagten: „Nicht beim Fest. Es könnte unter dem Volk vielleicht zu Unruhen kommen.“
3 Als Jesus in Bethạnien war und im Haus von Sịmon, dem Aussätzigen, aß*, kam eine Frau, die ein Alabastergefäß mit echtem, sehr teurem duftenden Nardenöl dabeihatte. Sie brach das Gefäß auf und fing an, ihm das Öl über den Kopf zu gießen.+ 4 Da sagten einige ärgerlich zueinander: „Wieso ist dieses duftende Öl verschwendet worden? 5 Man hätte dieses duftende Öl für mehr als 300 Denạre+ verkaufen und das Geld den Armen geben können.“ Sie ärgerten sich sehr über die Frau*. 6 Doch Jesus sagte: „Lasst sie in Ruhe! Macht ihr doch das Leben nicht schwer! Sie hat etwas Gutes für mich getan.+ 7 Die Armen habt ihr ja immer bei euch,+ und ihr könnt ihnen Gutes tun, wann immer ihr wollt, aber mich werdet ihr nicht immer haben.+ 8 Sie hat getan, was sie konnte, und hat für mein Begräbnis schon im Voraus duftendes Öl über meinen Körper gegossen.+ 9 Ich versichere euch: Wo immer auf der ganzen Welt die gute Botschaft bekannt gemacht wird,+ da wird man auch das, was diese Frau getan hat, zur Erinnerung an sie erzählen.“+
10 Judas Iskạriot, einer der Zwölf, ging nun zu den Oberpriestern, um ihn an sie zu verraten.+ 11 Als sie das hörten, freuten sie sich und versprachen, ihm Silbergeld zu geben.+ Da fing er an, nach einer Gelegenheit zu suchen, ihn zu verraten.
12 Am ersten Tag der ungesäuerten Brote,+ als man, wie es Brauch war, das Passahtier opferte,+ erkundigten sich die Jünger bei Jesus: „Wohin sollen wir gehen, um das Passahmahl für dich vorzubereiten?“+ 13 Da schickte er zwei seiner Jünger mit dem Auftrag los: „Geht in die Stadt, und ihr werdet einen Mann treffen, der einen Wasserkrug aus Ton trägt. Folgt ihm,+ 14 und sobald er irgendwo hineingeht, sagt zu dem Hausherrn: ‚Der Lehrer lässt fragen: „Wo ist das Gastzimmer, in dem ich mit meinen Jüngern das Passahmahl einnehmen kann?“‘ 15 Er wird euch dann einen großen, fertig hergerichteten Raum im Obergeschoss zeigen. Bereitet es dort für uns vor.“ 16 Da gingen die Jünger weg, kamen in die Stadt und fanden alles so vor, wie er es gesagt hatte, und sie trafen die Vorbereitungen für das Passah.
17 Nachdem es Abend geworden war, kam Jesus mit den Zwölf.+ 18 Und während sie zu Tisch lagen und aßen, sagte Jesus: „Ich versichere euch: Einer von euch wird mich verraten, einer, der mit mir isst.“+ 19 Betroffen fragte ihn einer nach dem anderen: „Ich bin es aber nicht, oder?“ 20 Er erwiderte: „Es ist einer von den Zwölf – derjenige, der seine Hand mit mir in die Schüssel taucht.+ 21 Denn der Menschensohn geht weg, so wie es in den Schriften über ihn steht, aber wehe dem, der den Menschensohn verrät!+ Für diesen Menschen wäre es besser, er wäre nie geboren worden.“+
22 Und während sie weiteraßen, nahm er ein Brot, sprach ein Gebet, brach das Brot und gab es ihnen mit den Worten: „Nehmt, es steht für meinen Körper*.“+ 23 Auch nahm er einen Becher, sprach ein Dankgebet, gab ihn weiter und alle tranken daraus.+ 24 Er sagte zu ihnen: „Dies steht für mein ‚Blut+ des Bundes‘,+ das für viele vergossen wird.+ 25 Ich versichere euch: Von jetzt an werde ich auf keinen Fall mehr vom Erzeugnis des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich in Gottes Königreich neuen Wein trinke.“+ 26 Nach Lobgesängen gingen sie schließlich hinaus zum Ölberg.+
27 Jesus sagte nun zu ihnen: „Ihr werdet alle ins Stolpern kommen, denn in den Schriften steht: ‚Ich werde den Hirten angreifen+ und die Schafe werden auseinanderlaufen.‘+ 28 Aber nachdem ich auferweckt worden bin, werde ich euch nach Galilạ̈a vorausgehen.“+ 29 Doch Petrus entgegnete: „Selbst wenn alle anderen ins Stolpern kommen – ich nicht.“+ 30 Da sagte Jesus zu ihm: „Ich versichere dir: Heute, ja noch in dieser Nacht, bevor ein Hahn zwei Mal kräht, wirst du mich drei Mal verleugnen*.“+ 31 Doch Petrus beteuerte: „Und wenn ich mit dir sterben muss, ich werde dich niemals verleugnen.“ Dasselbe sagten auch alle anderen.+
32 Sie kamen nun zu einer Stelle, die Gethsẹmane hieß, und Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Bleibt hier sitzen, solange ich bete.“+ 33 Petrus, Jakobus und Johạnnes nahm er mit.+ Auf einmal war er tief bekümmert* und ihn überfiel eine starke innere Unruhe. 34 Er sagte zu ihnen: „Ich bin zu Tode betrübt.+ Wartet hier und bleibt wachsam!“+ 35 Er ging ein paar Schritte weiter, warf sich auf den Boden und betete darum, dass ihm diese schwere Stunde wenn möglich erspart blieb. 36 Und er sagte: „Ạbba, Vater,+ dir ist alles möglich. Nimm diesen Becher von mir weg. Doch nicht, was ich will, sondern was du willst.“+ 37 Als er zurückkam, sah er, dass sie schliefen. Da sagte er zu Petrus: „Sịmon, schläfst du? Hattest du nicht die Kraft, eine einzige Stunde wach zu bleiben?+ 38 Bleibt wachsam und hört nicht auf zu beten, damit ihr nicht in Versuchung kommt.+ Der Geist ist zwar voller Eifer*, aber der Körper ist schwach.“+ 39 Darauf ging er wieder weg und betete noch einmal dasselbe.+ 40 Als er zurückkam, schliefen die Jünger wieder. Die Augen waren ihnen zugefallen, und sie wussten nicht, was sie ihm erwidern sollten. 41 Als er zum dritten Mal zu ihnen kam, sagte er: „Wie könnt ihr nur zu so einer Zeit schlafen und euch ausruhen! Aber genug damit. Die Stunde ist gekommen!+ Der Menschensohn wird jetzt Sündern ausgeliefert. 42 Steht auf, lasst uns gehen! Seht nur! Mein Verräter ist schon ganz nah.“+
43 In dem Moment, während er noch redete, kam Judas, einer von den Zwölf, mit einem Trupp Männer, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren. Die Oberpriester, Schriftgelehrten und Ältesten hatten sie geschickt.+ 44 Sein Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen vereinbart: „Es ist der, den ich küsse. Den nehmt fest und führt ihn unter Bewachung* ab.“ 45 Er ging direkt auf ihn zu, kam näher, sagte: „Rabbi!“, und küsste ihn sanft. 46 Da packten ihn die Männer und nahmen ihn fest. 47 Doch einer, der dabeistand, zog sein Schwert und schlug dem Sklaven des Hohen Priesters das Ohr ab.+ 48 Daraufhin sagte Jesus zu ihnen: „Bin ich ein Verbrecher*, dass ihr mit Schwertern und Knüppeln kommt, um mich festzunehmen?+ 49 Ich war jeden Tag bei euch im Tempel und habe gelehrt,+ doch da habt ihr mich nicht verhaftet. Aber es ist so gekommen, damit sich das erfüllt, was in den Schriften steht.“+
50 Dann ließen ihn alle im Stich und flohen.+ 51 Nur ein junger Mann folgte ihm in einiger Entfernung. Er trug lediglich ein Gewand aus feinem Leinen auf dem bloßen Leib, und als man ihn packen wollte, 52 riss er sich los und floh ohne sein Gewand.
53 Jesus wurde nun zum Hohen Priester gebracht+ und alle Oberpriester und die Ältesten und Schriftgelehrten versammelten sich.+ 54 Petrus folgte ihm in sicherem Abstand bis in den Hof des Hohen Priesters, setzte sich zu den Hausdienern und wärmte sich am Feuer.+ 55 Die Oberpriester und der ganze Sanhedrịn suchten nun nach Zeugen, die gegen Jesus aussagen würden, damit man ihn töten könnte – doch vergebens.+ 56 Es sagten zwar viele falsche Zeugen gegen ihn aus,+ aber ihre Aussagen stimmten nicht überein. 57 Auch standen einige falsche Zeugen auf und behaupteten: 58 „Wir haben gehört, wie er sagte: ‚Ich werde diesen mit Händen erbauten Tempel abreißen und in drei Tagen einen anderen bauen, der nicht mit Händen gemacht ist.‘“+ 59 Aber auch in diesem Punkt widersprachen sich ihre Aussagen.
60 Schließlich erhob sich der Hohe Priester in ihrer Mitte und befragte Jesus: „Hast du keine Antwort vorzubringen? Was sagen diese Männer da gegen dich aus?“+ 61 Doch er gab keine einzige Antwort, sondern schwieg.+ Da befragte ihn der Hohe Priester von Neuem und wollte wissen: „Bist du der Christus, der Sohn des Höchsten*?“ 62 Jesus antwortete: „Das bin ich. Und ihr werdet den Menschensohn+ an der rechten Seite+ der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen.“+ 63 Darauf zerriss der Hohe Priester seine Gewänder und rief: „Wozu brauchen wir noch Zeugen?+ 64 Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Wie lautet euer Urteil?*“ Alle urteilten, er sei schuldig und habe den Tod verdient.+ 65 Einige fingen an, ihn anzuspucken,+ verhüllten sein Gesicht, schlugen ihn mit Fäusten und spotteten: „Prophezeie!“ Und die Gerichtsdiener nahmen ihn und schlugen ihm ins Gesicht.+
66 Während Petrus nun unten im Hof war, kam ein Dienstmädchen des Hohen Priesters.+ 67 Als sie sah, wie Petrus sich wärmte, blickte sie ihn direkt an und sagte: „Du warst doch auch mit diesem Nazarẹner, diesem Jesus, zusammen.“ 68 Doch er stritt es ab: „Ich kenne ihn nicht und weiß auch nicht,* wovon du redest.“ Damit ging er hinaus zum Eingang. 69 Als das Dienstmädchen ihn dort sah, sagte sie wieder zu den Herumstehenden: „Das ist einer von denen.“+ 70 Wieder stritt er es ab. Doch kurz darauf fingen auch die Herumstehenden an: „Du bist bestimmt einer von denen. Du bist schließlich ein Galilạ̈er.“ 71 Doch er stieß einen Fluch aus und schwor: „Ich kenne den Mann nicht, von dem ihr redet.“ 72 Im selben Moment krähte ein Hahn zum zweiten Mal,+ und Petrus erinnerte sich an das, was Jesus zu ihm gesagt hatte: „Bevor ein Hahn zwei Mal kräht, wirst du mich drei Mal verleugnen.“+ Da brach er zusammen und fing an zu weinen.
15 Sofort bei Tagesanbruch berieten sich die Oberpriester, die Ältesten und die Schriftgelehrten, ja der ganze Sanhedrịn miteinander.+ Dann führte man Jesus gefesselt ab und übergab ihn Pilạtus.+ 2 Als Pilạtus ihn fragte: „Bist du der König der Juden?“, antwortete+ er: „Du hast es selbst gesagt.“+ 3 Doch die Oberpriester brachten viele Anklagen gegen ihn vor.+ 4 Da befragte ihn Pilạtus noch einmal: „Hast du keine Antwort vorzubringen?+ Du siehst doch, was sie dir alles vorwerfen.“+ 5 Jesus gab jedoch keine weitere Antwort, was Pilạtus sehr wunderte.+
6 Beim Fest ließ er jeweils* einen Gefangenen frei, den das Volk bestimmen durfte.+ 7 Damals saß ein gewisser Bạrabbas zusammen mit Aufrührern im Gefängnis, die bei ihrem Aufstand einen Mord begangen hatten. 8 Die Leute kamen nun und baten darum, dass Pilạtus wie üblich vorging. 9 Er erwiderte: „Wollt ihr, dass ich den König der Juden freilasse?“+ 10 Pilạtus war nämlich klar, dass die Oberpriester ihn aus Neid ausgeliefert hatten.+ 11 Doch die Oberpriester hetzten die Menge auf, lieber die Freilassung von Bạrabbas zu verlangen.+ 12 Wieder wandte sich Pilạtus an das Volk: „Und was soll ich mit dem machen, den ihr König der Juden nennt?“+ 13 Und wieder schrien sie: „An den Pfahl mit ihm!“*+ 14 „Warum? Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?“, fragte Pilạtus weiter. Doch sie schrien nur noch lauter: „An den Pfahl mit ihm!“*+ 15 Pilạtus ließ Bạrabbas also frei, um die Menge zufriedenzustellen, und gab den Befehl, Jesus auszupeitschen+ und zur Hinrichtung am Pfahl abzuführen.+
16 Die Soldaten brachten Jesus nun in den Hof des Prätoriums und riefen die ganze Truppeneinheit zusammen.+ 17 Sie kleideten ihn in Purpur, flochten eine Dornenkrone, setzten sie ihm auf+ 18 und fingen an, ihm zuzurufen: „Sei gegrüßt, du König der Juden!“ 19 Auch schlugen sie ihm mit einem Schilfrohr auf den Kopf, spuckten ihn an, fielen auf die Knie und verbeugten sich vor ihm. 20 Nachdem sie sich über ihn lustig gemacht hatten, nahmen sie ihm das purpurrote Gewand ab, zogen ihm seine Obergewänder wieder an und führten ihn hinaus, um ihn an den Pfahl zu nageln.+ 21 Ein gewisser Sịmon aus Kyrẹne, der Vater von Alexander und Rụfus, der von den Feldern kam und gerade vorbeiging, wurde zwangsverpflichtet, den Marterpfahl zu tragen*.+
22 Sie brachten Jesus an die Stelle, die Gọlgotha genannt wird, was übersetzt „Schädelstätte“ bedeutet.+ 23 Hier versuchten sie, ihm Wein mit Myrrhe als betäubendem Zusatz zu geben,+ doch er nahm ihn nicht. 24 Sie nagelten ihn an den Pfahl und verteilten seine Obergewänder, indem sie Lose warfen, um zu entscheiden, wer was bekommen sollte.+ 25 Es war die 3. Stunde, als sie ihn an den Pfahl brachten. 26 Auf einem Schild stand der Anklagegrund. Die Aufschrift lautete: „Der König der Juden.“+ 27 Außerdem schlugen sie zwei Räuber neben ihm an den Pfahl, einen rechts und einen links von ihm.+ 28 –– 29 Die Leute, die vorbeigingen, redeten abfällig über Jesus, schüttelten den Kopf+ und sagten: „Ha! Du wolltest doch den Tempel abreißen und in drei Tagen wieder aufbauen!+ 30 Dann rette dich selbst und komm vom Marterpfahl herunter!“ 31 Genauso machten sich die Oberpriester und die Schriftgelehrten untereinander über ihn lustig und sagten: „Andere hat er gerettet, aber sich selbst kann er nicht retten!+ 32 Der Christus, der König von Israel, soll jetzt vom Marterpfahl herunterkommen, damit wir es sehen und glauben können!“+ Auch die Männer, die neben ihm am Pfahl hingen, beleidigten ihn.+
33 Als die 6. Stunde kam, brach über das ganze Land* eine Finsternis herein, die bis zur 9. Stunde anhielt.+ 34 Zur 9. Stunde rief Jesus laut: „Ẹli, Ẹli, lamá sabachtháni?“, was übersetzt bedeutet: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“+ 35 Einige, die dabeistanden und das hörten, sagten: „Seht mal! Er ruft Elịa.“ 36 Dann rannte einer los, tauchte einen Schwamm in sauren Wein, steckte ihn an ein Schilfrohr, hielt ihn Jesus zum Trinken hin+ und sagte: „Lasst! Wir wollen sehen, ob Elịa kommt und ihn herunterholt.“ 37 Doch Jesus stieß einen lauten Schrei aus und starb.+ 38 Und der Vorhang des Heiligtums+ wurde von oben bis unten entzweigerissen.+ 39 Als nun der Offizier, der Jesus gegenüberstand, sah, unter welchen Umständen er starb, sagte er: „Dieser Mann war wirklich Gottes Sohn*.“+
40 Auch sahen einige Frauen von Weitem zu, darunter Maria Magdalẹne und Maria, die Mutter von Jakobus dem Kleineren und von Jọses, sowie Sạlome.+ 41 Sie hatten Jesus in Galilạ̈a begleitet und für ihn gesorgt*.+ Es waren auch noch viele andere Frauen da, die mit ihm zusammen nach Jerusalem gekommen waren.
42 Da es nun schon später Nachmittag war und außerdem Vorbereitungstag – das ist der Tag vor dem Sabbat –, 43 nahm Joseph von Arimathịa, ein angesehenes Mitglied des Hohen Rates, der ebenfalls auf Gottes Königreich wartete, seinen Mut zusammen, ging zu Pilạtus und bat ihn um den Leichnam von Jesus.+ 44 Pilạtus wunderte sich allerdings, wie Jesus schon tot sein konnte. Also rief er den Offizier und fragte ihn, ob das stimmte. 45 Als der Offizier es ihm bestätigte, überließ er Joseph den Leichnam. 46 Joseph kaufte feines Leinen, nahm den Leichnam herunter, wickelte ihn in den Stoff ein und legte ihn in ein Grab,+ das in einen Felsen gehauen war. Dann wälzte er einen Stein vor den Grabeingang.+ 47 Maria Magdalẹne und Maria, die Mutter von Jọses, schauten weiter auf die Stelle, wo der Leichnam hingelegt worden war.+
16 Als der Sabbat+ vorbei war, kauften Maria Magdalẹne, Maria,+ die Mutter von Jakobus, und Sạlome aromatische Substanzen, um sie auf den Leichnam aufzutragen.+ 2 Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller Frühe, als die Sonne aufgegangen war, zum Grab.+ 3 Sie sagten zueinander: „Wer wird uns wohl den Stein vom Grabeingang wegwälzen?“+ 4 Doch als sie hinschauten, sahen sie, dass der Stein, obwohl er sehr groß war, schon weggewälzt war.+ 5 Sie gingen in die Grabkammer und sahen rechts einen jungen Mann mit einem langen weißen Gewand sitzen. Da erschraken sie sehr. 6 „Erschreckt nicht“,+ sagte er. „Ihr sucht Jesus, den Nazarẹner, der am Pfahl hingerichtet wurde. Er ist auferweckt worden.+ Er ist nicht mehr hier. Seht, das ist die Stelle, wo sie ihn hingelegt hatten.+ 7 Doch nun geht und sagt seinen Jüngern und Petrus: ‚Er geht euch nach Galilạ̈a voraus.+ Dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.‘“+ 8 Da verließen sie das Grab und rannten zitternd und völlig aufgewühlt weg. Vor lauter Angst sagten sie niemandem ein Wort.+
Wtl. „vor deinem Gesicht her“.
Oder „dienten ihm“.
Wtl. „ins Meer“.
Wtl. „unreine“.
Wtl. „unreinen“.
Wtl. „rein“.
Wtl. „rein“.
Wtl. „rein“.
Wtl. „als Zeugnis für sie“.
Wtl. „das Wort“.
Oder „gelähmten“. Wtl. „vertrockneten“.
Oder „gelähmten“. Wtl. „vertrockneten“.
Wtl. „unreinen“.
Oder „ernannte“.
Oder „ernannte“.
Wtl. „unreinen“.
Wtl. „Meer“.
Wtl. „das Wort“.
Oder „Drangsal“.
Oder „die Verlockungen des Reichtums“, „das trügerische Vergnügen, reich zu sein“.
Wtl. „dem Wort“.
Wtl. „Meer“.
Oder „seid ihr so verzagt“.
Oder „Vertrauen“.
Wtl. „unreinen“.
Wtl. „unreiner“.
Wtl. „unreinen“.
Oder „Böschung“.
Wtl. „ins Meer“.
Wtl. „Meer“.
Oder „gerettet“.
Oder „gerettet“.
Oder „Hab keine Angst mehr“.
Oder „nachdrücklich“.
Wtl. „unreinen“.
Wtl. „Kupfer“.
Wtl. „keine zwei Gewänder“.
Wtl. „Zeugnis“.
Oder „zu Wundern“.
Oder „hegte einen Groll gegen ihn“.
Oder „die, die mit ihm zu Tisch lagen“.
Oder „zu später Stunde“.
Oder „zu später Stunde“.
Oder „Segen“.
Wtl. „Meer“.
Oder „Täuschung“.
Oder „blieb im Verständnis abgestumpft“.
Oder „gerettet“.
Oder „beschimpft“.
Oder „Toilette“.
Wtl. „unreinen“.
Oder „Geburt“.
Wtl. „Meer“.
Oder „ohne Essen“, „fastend“.
Oder „Segen“.
Oder „übernatürlichen Beweis“.
Oder „immer noch im Verständnis abgestumpft“.
Oder „bekam sein Augenlicht zurück“, „konnte wieder sehen“.
Wtl. „den Tod schmecken“.
Oder „Hütten“.
Evtl. auch „Sie behielten das Wort (die Sache) für sich“.
Wtl. „einen stummen Geist hat“.
Wtl. „Kindes“.
Wtl. „Hilf meinem Unglauben!“.
Wtl. „unreinen“.
Oder „ausgeliefert“.
Wtl. „unter ein Joch gebracht“.
Oder „der gegenwärtigen“.
Wtl. „geißeln“.
Oder „als Herrscher der Völker gelten“.
Oder „gerettet“.
Oder „der du in den höchsten Höhen bist“.
Oder „menschlichen Ursprungs“.
Oder „erlaubt“.
Oder „ist am wichtigsten“.
Wtl. „Er ist einer“.
Wtl. „Sie verschlingen die Häuser der Witwen“.
Oder „zum Vorwand“.
Oder „schwereres“.
Wtl. „Mangel“.
Wtl. „Königreich“.
Oder „das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht“.
Wtl. „bis zur gegenwärtigen Zeit“, „bis jetzt“.
Wtl. „Fleisch“.
Oder „die festgelegte Zeit“.
Oder „zu Tisch lag“.
Oder „fuhren sie an“, „schimpften mit ihr“.
Oder „Leib“.
Oder „behaupten, mich nicht zu kennen“.
Oder „bestürzt“.
Oder „willig“.
Oder „sicher“.
Wtl. „Räuber“.
Wtl. „Gesegneten“.
Oder „Was meint ihr?“, „Was haltet ihr davon?“.
Oder „Ich weiß nicht und verstehe nicht“.
Oder „Bei jedem Fest ließ er“.
Oder „Richte ihn am Pfahl hin!“.
Oder „Richte ihn am Pfahl hin!“.
Oder „hochzuheben“.
Wtl. „Erde“.
Evtl. auch „ein Sohn Gottes“, „der Sohn eines Gottes“.
Wtl. „und ihm gedient“.