NACH JOHANNES
1 Am Anfang war das Wort,+ und das Wort war bei Gott,+ und das Wort war ein Gott.+ 2 Dieses Wort war am Anfang bei Gott.+ 3 Alles kam durch das Wort ins Dasein+ und ohne das Wort kam gar nichts ins Dasein.
Was ins Dasein gekommen ist 4 durch das Wort, war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen*.+ 5 Und das Licht leuchtet in der Finsternis,+ aber die Finsternis hat es nicht überwältigt.
6 Es kam ein Mensch, der als Repräsentant Gottes gesandt wurde. Sein Name war Johạnnes.+ 7 Dieser Mann kam als Zeuge. Er sollte für das Licht als Zeuge auftreten,+ damit durch ihn Menschen aller Art zum Glauben kämen. 8 Er war nicht dieses Licht,+ sondern sollte für dieses Licht als Zeuge auftreten.+
9 Das wahre Licht, das Menschen aller Art Licht gibt, war im Begriff, in die Welt zu kommen.+ 10 Er war in der Welt,+ und die Welt kam durch ihn ins Dasein,+ aber die Welt erkannte ihn nicht*. 11 Er kam in sein eigenes Zuhause, aber sein eigenes Volk akzeptierte ihn nicht.+ 12 Doch alle, die ihn aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden,+ weil sie an seinen Namen glaubten*.+ 13 Und sie wurden nicht durch Menschen* noch durch menschliches Wollen* noch durch den Willen eines Mannes geboren, sondern durch Gott.+
14 So wurde das Wort Mensch+ und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit – eine Herrlichkeit, wie sie ein einziggezeugter Sohn+ von seinem Vater hat – und er war voller göttlicher Anerkennung und Wahrheit.+ 15 (Johạnnes trat als Zeuge für ihn auf, ja er rief aus: „Von ihm sagte ich: ‚Der hinter mir kommt, ist mir voraus, denn er hat schon vor mir existiert.‘“)+ 16 Wir alle haben nämlich von seiner Fülle empfangen, ja unverdiente Güte über unverdiente Güte. 17 Denn das Gesetz wurde durch Moses gegeben,+ aber die unverdiente Güte+ und die Wahrheit sind durch Jesus Christus gekommen.+ 18 Kein Mensch hat Gott jemals gesehen;+ der einziggezeugte Gott,+ der an der Seite des Vaters ist,+ der hat über ihn Aufschluss gegeben.+
19 Folgendes bezeugte Johạnnes, als die Juden einige Priester und Levịten aus Jerusalem zu ihm schickten, um ihn zu fragen: „Wer bist du?“+ 20 Offen sprach er aus, ohne es zu leugnen: „Ich bin nicht der Christus.“+ 21 Da wollten sie wissen: „Wer bist du dann? Elịa?“,+ worauf er erwiderte: „Das bin ich nicht.“+ „Bist du der Prophet?“+ „Nein!“, antwortete er. 22 „Wer bist du?“, fragten sie. „Sag es uns, damit wir denen, die uns geschickt haben, eine Antwort geben können. Was sagst du über dich selbst?“ 23 Er antwortete: „Ich bin eine Stimme, die in der Wildnis ruft: ‚Ebnet den Weg Jehovas‘,+ so wie es der Prophet Jesaja gesagt hat.“+ 24 Die Abgesandten kamen von den Pharisäern. 25 Nun wollten sie von ihm wissen: „Wenn du nicht der Christus bist und auch nicht Elịa oder der Prophet, wieso taufst du dann?“ 26 Johạnnes antwortete: „Ich taufe im Wasser. Mitten unter euch steht jemand, den ihr nicht kennt, 27 derjenige, der hinter mir kommt. Und ich bin nicht würdig, den Riemen seiner Sandale aufzubinden.“+ 28 Das spielte sich in Bethạnien ab, auf der anderen Jordanseite, wo Johạnnes taufte.+
29 Am nächsten Tag sah er Jesus auf sich zukommen und rief: „Seht, das Lamm+ Gottes, das die Sünde der Welt+ wegnimmt!+ 30 Von ihm sagte ich: ‚Hinter mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, denn er hat schon vor mir existiert.‘+ 31 Selbst ich kannte ihn nicht, aber damit er in Israel deutlich erkannt wird, deswegen bin ich gekommen und taufe im Wasser.“+ 32 Johạnnes bezeugte außerdem: „Ich habe den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabkommen sehen und er blieb auf ihm.+ 33 Selbst ich kannte ihn nicht, doch derselbe, der mich beauftragt hat, im Wasser zu taufen, sagte zu mir: ‚Auf wen auch immer du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst,+ der ist es, der mit heiligem Geist tauft.‘+ 34 Das habe ich gesehen, und ich habe bezeugt: Er ist der Sohn Gottes.“+
35 Am nächsten Tag stand Johạnnes wieder mit zwei von seinen Jüngern zusammen, 36 und als er Jesus vorbeigehen sah, rief er: „Seht, das Lamm+ Gottes!“ 37 Die beiden Jünger hörten das und folgten Jesus. 38 Als Jesus sich umdrehte und sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: „Wonach sucht ihr?“ Sie erwiderten: „Rabbi, wo übernachtest du?“ (Rabbi bedeutet übersetzt ‚Lehrer‘.) 39 „Kommt, dann werdet ihr es sehen“, antwortete er. Sie gingen also mit und sahen, wo er seine Unterkunft hatte, und blieben an diesem Tag bei ihm. Es war um die 10. Stunde. 40 Einer der beiden, die Johạnnes’ Worte gehört hatten und Jesus gefolgt waren, hieß Andreas+ und war der Bruder von Sịmon Petrus. 41 Er begegnete* als Erstes seinem Bruder Sịmon, erzählte ihm: „Wir haben den Messịas+ gefunden“ (was übersetzt „Christus“+ bedeutet), 42 und führte ihn zu Jesus. Jesus sah ihn an und sagte: „Du bist Sịmon,+ der Sohn von Johạnnes. Man wird dich Kẹphas nennen“ (was übersetzt „Petrus“+ bedeutet).
43 Am nächsten Tag wollte Jesus nach Galilạ̈a aufbrechen, und als er Philịppus+ begegnete, forderte er ihn auf: „Folge mir nach.“ 44 Philịppus war aus Bethsaida, der Stadt von Andreas und Petrus. 45 Philịppus traf Nathạnaël+ und berichtete ihm: „Wir haben den gefunden, über den Moses im Gesetz und auch die Propheten schrieben:+ Jesus, den Sohn Josephs,+ aus Nạzareth.“ 46 Nathạnaël sagte jedoch: „Kann denn aus Nạzareth+ etwas Gutes kommen?“, worauf Philịppus erwiderte: „Komm und sieh selbst.“ 47 Jesus sah Nathạnaël auf sich zukommen und sagte über ihn: „Seht mal! Das ist wirklich ein Israelit, an dem nichts Falsches ist!“+ 48 „Woher kennst du mich?“, fragte Nathạnaël, worauf Jesus sagte: „Bevor Philịppus dich gerufen hat, habe ich dich schon unter dem Feigenbaum gesehen.“ 49 Nathạnaëls Reaktion war: „Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel.“+ 50 Jesus erwiderte: „Glaubst du das, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich unter dem Feigenbaum gesehen habe? Du wirst noch Größeres sehen.“ 51 Weiter sagte er: „Eins steht fest: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes zum Menschensohn auf- und niedersteigen sehen.“+
2 Am dritten Tag fand im galilạ̈ischen Kạna+ eine Hochzeit statt, und die Mutter von Jesus war dort. 2 Auch Jesus und seine Jünger waren zu dieser Hochzeitsfeier eingeladen.
3 Als der Wein ausging, wurde Jesus von seiner Mutter angesprochen: „Sie haben keinen Wein.“ 4 Jesus erwiderte: „Warum sollte das meine und deine Sorge sein, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“ 5 Seine Mutter sagte daraufhin zu den Dienern: „Macht, was immer er euch sagt.“ 6 Es standen dort sechs Wasserkrüge aus Stein, wie es die Reinigungsvorschriften der Juden verlangten.+ Jeder fasste zwei oder drei Maß Flüssigkeit. 7 Jesus sagte zu den Dienern: „Füllt die Krüge mit Wasser“, und sie füllten sie bis zum Rand. 8 Anschließend forderte er sie auf: „Schöpft etwas heraus und bringt es dem Festleiter.“ Das taten sie. 9 Der Festleiter probierte das Wasser, das zu Wein geworden war. Da er aber nicht wusste, woher der Wein kam (die Diener, die das Wasser herausgeschöpft hatten, wussten es jedoch), rief er den Bräutigam 10 und sagte: „Jeder andere bietet zuerst den edlen Wein an und wenn die Leute betrunken sind, den weniger guten. Aber du hast den edlen Wein bis jetzt zurückgehalten.“ 11 Das tat Jesus im galilạ̈ischen Kạna als Anfang seiner Zeichen, und er offenbarte seine Herrlichkeit+ und seine Jünger glaubten an ihn.
12 Danach ging er mit seiner Mutter, seinen Brüdern+ und seinen Jüngern nach Kapẹrnaum+ hinunter, aber sie blieben nur wenige Tage dort.
13 Das Passahfest+ der Juden stand nun bevor und Jesus ging nach Jerusalem hinauf. 14 Im Tempel sah er Händler, die Rinder, Schafe und Tauben+ verkauften, und Geldhändler, die dort saßen. 15 Da machte er aus Stricken eine Peitsche und jagte sie alle mitsamt den Schafen und Rindern aus dem Tempel. Er schüttete die Münzen der Geldwechsler aus und stieß ihre Tische um.+ 16 Und zu den Taubenverkäufern sagte er: „Schafft das hier weg! Hört auf, das Haus meines Vaters zu einer Markthalle zu machen!“+ 17 Da erinnerten sich seine Jünger daran, dass in den Schriften steht: „Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren*.“+
18 Die Juden wollten daraufhin von ihm wissen: „Mit welchem Zeichen kannst du beweisen,+ dass du das alles tun darfst?“ 19 Jesus antwortete: „Reißt diesen Tempel ab und ich werde ihn in drei Tagen errichten.“+ 20 „Es hat 46 Jahre gedauert, diesen Tempel zu bauen“, wandten die Juden ein, „und du willst ihn in drei Tagen errichten?“ 21 Mit dem Tempel meinte er jedoch seinen eigenen Körper.+ 22 Später, nachdem Jesus von den Toten auferweckt worden war, fiel seinen Jüngern ein, dass er diese Aussage öfter gemacht hatte. Und sie glaubten an das,+ was in den Schriften steht und was Jesus gesagt hatte.
23 Als er jedoch während des Passahfestes in Jerusalem war, glaubten viele Leute an seinen Namen, als sie die Zeichen sahen, die er vollbrachte.+ 24 Jesus vertraute sich ihnen aber nicht an, weil er sie alle genau kannte. 25 Denn man brauchte ihm nichts über die Menschen zu erklären – er wusste, was in ihnen vorging.+
3 Es gab da einen Pharisäer namens Nikodẹmus,+ einen Vorsteher der Juden. 2 Er kam in der Nacht zu ihm+ und sagte: „Rabbi,+ wir wissen, dass Gott dich als Lehrer gesandt hat, denn niemand kann solche Zeichen vollbringen+ wie du außer mit Gottes Hilfe.“+ 3 Jesus erwiderte: „Eins steht fest: Wenn jemand nicht wiedergeboren+ wird, kann er Gottes Königreich nicht sehen.“+ 4 Darauf fragte Nikodẹmus: „Wie soll denn jemand, der schon alt ist, geboren werden? Er kann doch nicht in den Bauch seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden, oder?“ 5 Jesus antwortete: „Eins steht fest: Wenn jemand nicht aus Wasser+ und Geist geboren wird,+ kann er nicht in Gottes Königreich kommen. 6 Was von Menschen geboren wurde, ist Mensch, und was vom* Geist geboren wurde, ist Geist. 7 Wundere dich nicht, dass ich zu dir gesagt habe: Ihr müsst wiedergeboren werden.+ 8 Der Wind weht, wo er will, und du kannst ihn rauschen hören, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es auch mit jedem, der vom Geist geboren worden ist.“+
9 Nikodẹmus entgegnete: „Wie ist so etwas möglich?“ 10 Jesus antwortete: „Du bist ein Lehrer Israels und dennoch weißt du das nicht? 11 Eins steht fest: Wir reden von dem, was wir wissen, und wir bezeugen das, was wir gesehen haben,+ aber ihr akzeptiert unsere Zeugenaussage nicht.+ 12 Wenn ich von etwas Irdischem geredet habe und ihr trotzdem nicht glaubt, wie wollt ihr dann glauben, wenn ich von etwas Himmlischem rede?+ 13 Abgesehen davon ist niemand in den Himmel hinaufgestiegen,+ außer dem, der vom Himmel herabkam:+ der Menschensohn. 14 Und so, wie Moses die Schlange in der Wildnis aufgerichtet hat,+ so muss auch der Menschensohn aufgerichtet werden,+ 15 damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben hat.+
16 Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einziggezeugten Sohn+ gegeben hat, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht vernichtet wird, sondern ewiges Leben hat.+ 17 Gott sandte seinen Sohn nämlich nicht in die Welt, damit er über die Welt Gericht hält, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.+ 18 Wer an ihn glaubt*, wird nicht verurteilt.+ Wer nicht glaubt, ist schon verurteilt, weil er nicht an den Namen des einziggezeugten Sohnes Gottes geglaubt hat.+ 19 Die Grundlage für das Gerichtsurteil ist Folgendes: Das Licht ist zwar in die Welt gekommen,+ aber die Menschen haben die Finsternis anstelle des Lichts geliebt, denn ihre Taten waren schlecht.+ 20 Wer Schlechtes treibt, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit er für seine Taten nicht zurechtgewiesen wird*. 21 Wer dagegen tut, was richtig* ist, kommt zum Licht,+ damit an seinen Taten* offenbar wird, dass er sie in Harmonie mit Gott vollbracht hat.“
22 Danach verbrachte Jesus mit seinen Jüngern einige Zeit in den ländlichen Gegenden von Judạ̈a und taufte.+ 23 Auch Johạnnes taufte, und zwar in Ạ̈non bei Sạlim, weil es dort reichlich Wasser gab.+ Immer wieder kamen Leute und ließen sich taufen,+ 24 denn man hatte Johạnnes noch nicht ins Gefängnis geworfen.+
25 Die Jünger von Johạnnes hatten nun eine Auseinandersetzung mit einem Juden über das Thema Reinheit. 26 Sie gingen also zu Johạnnes und sagten: „Rabbi, der Mann, der auf der anderen Jordanseite bei dir war und für den du als Zeuge aufgetreten bist,+ der tauft jetzt selbst und alle gehen zu ihm.“ 27 Johạnnes erwiderte: „Ein Mensch kann nicht das Geringste erhalten, außer es wurde ihm vom Himmel gegeben. 28 Ihr selbst bezeugt mir, dass ich gesagt habe: ‚Ich bin nicht der Christus,+ sondern ich bin ihm vorausgeschickt worden.‘+ 29 Wer die Braut hat, ist der Bräutigam,+ aber sein Freund, der dabeisteht, freut sich sehr, wenn er die Stimme des Bräutigams hört. Deshalb ist meine Freude vollkommen geworden. 30 Er muss immer weiter wachsen und ich immer weiter abnehmen.“+
31 Der von oben kommt,+ steht über allen anderen. Der von der Erde stammt, redet von dem, was auf der Erde ist, weil er von der Erde stammt. Der vom Himmel kommt, steht über allen anderen*.+ 32 Er bezeugt, was er gesehen und gehört hat,+ aber niemand akzeptiert seine Zeugenaussage.+ 33 Wer seine Zeugenaussage akzeptiert hat, hat bestätigt, dass Gott wahrhaftig ist.+ 34 Der, den Gott gesandt hat, redet nämlich die Worte Gottes,+ denn Gott spart nicht mit dem Geist*. 35 Der Vater liebt den Sohn+ und hat ihm alles in die Hand gegeben.+ 36 Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben.+ Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen,+ sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.+
4 Der Herr erfuhr, was die Pharisäer über ihn gehört hatten, nämlich dass Jesus mehr Menschen zu Jüngern machte und taufte+ als Johạnnes – 2 wobei Jesus nicht selbst taufte, sondern seine Jünger. 3 Daraufhin verließ er Judạ̈a und brach wieder nach Galilạ̈a auf.+ 4 Allerdings musste er Samạria durchqueren. 5 So kam er in eine samarịtische Stadt namens Sỵchar in der Nähe des Feldes, das Jakob seinem Sohn Joseph gegeben hatte.+ 6 Dort befand sich auch der Jakobsbrunnen.+ An diesen Brunnen hatte sich Jesus gesetzt, weil er von der Reise erschöpft war. Es war um die 6. Stunde.
7 Eine Samarịterin kam, um Wasser zu holen, und Jesus bat sie: „Gib mir etwas zu trinken.“ 8 (Seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Essen zu kaufen.) 9 Die Samarịterin fragte ihn: „Wieso bittest du als Jude mich, eine samarịtische Frau, um etwas zu trinken?“ (Die Juden haben nämlich keinen Umgang mit den Samarịtern.)+ 10 Jesus antwortete: „Wenn du gewusst hättest, worin Gottes Geschenk* besteht+ und wer zu dir sagt: ‚Gib mir etwas zu trinken‘, dann hättest du ihn gefragt und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.“+ 11 „Herr, du hast nicht mal einen Eimer dabei“, entgegnete sie, „und der Brunnen ist tief. Woher hast du denn dieses lebendige Wasser? 12 Unser Vorfahr Jakob hat uns den Brunnen gegeben und schon mit seinen Söhnen und seinem Vieh daraus getrunken. Bist du etwa größer als er?“ 13 Jesus antwortete: „Jeder, der dieses Wasser trinkt, wird wieder durstig. 14 Wer aber das Wasser trinkt, das ich ihm gebe, wird nie wieder Durst haben.+ Dieses Wasser wird in ihm zu einer sprudelnden Quelle, die ewiges Leben gibt.“+ 15 Die Frau sagte zu ihm: „Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich nicht mehr durstig werde und auch nicht ständig herkommen muss, um Wasser zu holen.“
16 Er forderte sie nun auf: „Geh und hol deinen Mann.“ 17 „Ich habe keinen Mann“, meinte die Frau, worauf Jesus erwiderte: „Es stimmt, wenn du sagst: ‚Ich habe keinen Mann.‘ 18 Du warst zwar mit fünf Männern verheiratet, doch der Mann, mit dem du jetzt zusammen bist, mit dem bist du nicht verheiratet. Du hast also die Wahrheit gesagt.“ 19 „Herr, ich merke, du bist ein Prophet“,+ sagte die Frau. 20 „Unsere Vorfahren haben Gott auf diesem Berg hier angebetet, aber ihr behauptet, dass man ihn in Jerusalem anbeten muss.“+ 21 Jesus erwiderte: „Glaub mir, Frau, die Zeit kommt, da wird man den Vater weder auf diesem Berg noch in Jerusalem anbeten. 22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt,+ wir aber beten an, was wir kennen. Die Rettung beginnt nämlich mit den Juden.+ 23 Doch die Zeit kommt – ja sie ist schon da –, da werden die wahren Anbeter den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten, denn nach solchen Anbetern sucht der Vater.+ 24 Gott ist ein Geist,+ und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten.“+ 25 Darauf entgegnete die Frau: „Ich weiß, dass der Messịas kommt, der Christus genannt wird. Wenn er kommt, wird er uns alles erklären.“+ 26 Da sagte Jesus: „Du redest gerade mit ihm – ich bin es.“+
27 In diesem Moment trafen seine Jünger ein und wunderten sich, dass er mit einer Frau redete. Natürlich fragte keiner: „Was machst du da?“, oder: „Warum sprichst du mit ihr?“ 28 Die Frau ließ ihren Wasserkrug stehen, ging in die Stadt und berichtete den Leuten: 29 „Kommt und seht euch den Mann an, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe. Ob das wohl der Christus ist?“ 30 Daraufhin kamen die Leute aus der Stadt heraus und gingen zu ihm.
31 Inzwischen redeten die Jünger auf ihn ein: „Rabbi,+ iss doch etwas.“ 32 Er entgegnete: „Ich habe eine Nahrung, von der ihr nichts wisst.“ 33 Da sagten die Jünger zueinander: „Aber es hat ihm doch niemand etwas zu essen gebracht, oder?“ 34 Jesus erklärte ihnen: „Meine Nahrung ist, den Willen dessen auszuführen, der mich gesandt hat,+ und sein Werk zu Ende zu führen.+ 35 Sagt ihr nicht, dass es noch vier Monate bis zur Ernte sind? Ich dagegen sage euch: Seht euch die Felder an, dass sie reif sind für die Ernte.+ Bereits jetzt 36 bekommt der Erntearbeiter seinen Lohn und sammelt Frucht für das ewige Leben, sodass sich beide freuen können – der gesät hat und der erntet.+ 37 Hier trifft das Sprichwort zu: Der eine sät und der andere erntet. 38 Ich habe euch ausgesandt, damit ihr das erntet, wofür ihr euch nicht abgemüht habt. Andere haben sich abgemüht und ihr profitiert von ihrer harten Arbeit.“
39 Viele Samarịter aus dieser Stadt glaubten an ihn, weil die Frau bezeugte: „Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.“+ 40 Als daher die Samarịter zu ihm kamen, baten sie ihn zu bleiben, und er blieb zwei Tage dort. 41 Das Ergebnis war: Durch das, was er sagte, kamen noch viel mehr zum Glauben, 42 und sie sagten zu der Frau: „Wir glauben jetzt nicht nur wegen deines Berichts, denn wir haben es selbst gehört und wissen, dass dieser Mann wirklich der Retter der Welt ist.“+
43 Nach den zwei Tagen zog er weiter nach Galilạ̈a. 44 Jesus bezeugte allerdings selbst, dass ein Prophet im eigenen Heimatland nicht geehrt wird.+ 45 Als er nun in Galilạ̈a ankam, hießen ihn die Leute willkommen, weil sie in Jerusalem beim Fest gewesen waren+ und gesehen hatten, was er dort alles getan hatte.+
46 Er ging dann wieder nach Kạna in Galilạ̈a, wo er Wasser in Wein verwandelt hatte.+ Ein königlicher Beamter in Kapẹrnaum hatte einen kranken Sohn. 47 Als dieser Mann erfuhr, dass Jesus von Judạ̈a nach Galilạ̈a gekommen war, ging er zu ihm hin und bat ihn, nach Kapẹrnaum hinunterzukommen und seinen Sohn, der im Sterben lag, zu heilen. 48 Doch Jesus sagte zu ihm: „Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, werdet ihr nie glauben.“+ 49 „Herr, komm, bevor mein Kind stirbt!“, flehte der königliche Beamte. 50 Jesus erwiderte: „Geh heim, dein Sohn lebt.“+ Der Mann glaubte dem, was Jesus gesagt hatte, und ging weg. 51 Er war noch unterwegs, als seine Sklaven ihm entgegenkamen und sagten, dass sein Junge lebt*. 52 Da fragte er sie, seit wann genau es ihm besser ging, worauf sie antworteten: „Gestern zur 7. Stunde war das Fieber weg.“+ 53 Dem Vater wurde nun bewusst, dass es genau in der Stunde war, wo Jesus zu ihm gesagt hatte: „Dein Sohn lebt.“+ Und so wurden er und seine gesamte Hausgemeinschaft gläubig. 54 Das war das zweite Zeichen,+ das Jesus vollbrachte, als er aus Judạ̈a nach Galilạ̈a kam.
5 Danach fand ein jüdisches Fest+ statt und Jesus ging nach Jerusalem hinauf. 2 In Jerusalem gibt es am Schaftor+ ein Wasserbecken, das auf Hebräisch Bethzạtha heißt, mit fünf Säulenhallen. 3 In diesen Hallen lagen eine Menge Kranke, Blinde, Lahme und Menschen mit verkümmerten* Körpergliedern. 4 –– 5 Doch es war auch ein Mann dort, der seit 38 Jahren krank war. 6 Jesus sah den Mann daliegen, und weil ihm bewusst war, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: „Willst du gesund werden?“+ 7 Der Kranke antwortete: „Herr, ich habe niemanden, der mich ins Becken bringt, wenn das Wasser in Bewegung gerät. Und bis ich es dorthin geschafft habe, ist schon ein anderer hineingestiegen.“ 8 Jesus sagte zu ihm: „Steh auf! Nimm deine Matte und geh umher.“+ 9 Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Matte und ging umher.
Das geschah an einem Sabbat.+ 10 Deshalb sagten die Juden zu dem Geheilten: „Es ist Sabbat! Du darfst die Matte nicht tragen.“+ 11 Doch er erwiderte: „Der Mann, der mich gesund gemacht hat, hat zu mir gesagt: ‚Nimm deine Matte und geh umher.‘“ 12 Da wollten sie wissen: „Wer war der Mann? Wer hat zu dir gesagt, du sollst sie nehmen und umhergehen?“ 13 Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war, denn Jesus war dort in der Menge verschwunden.
14 Später entdeckte Jesus ihn im Tempel und sagte: „Du siehst, du bist gesund. Sündige nicht mehr, damit dir nicht etwas noch Schlimmeres passiert.“ 15 Da ging der Mann weg und erzählte den Juden, dass es Jesus war, der ihn geheilt hatte. 16 Weil Jesus so etwas am Sabbat tat, verfolgten ihn die Juden.+ 17 Er erwiderte jedoch: „Mein Vater war bis jetzt unaufhörlich tätig, und auch ich bin unaufhörlich tätig.“+ 18 Da waren die Juden erst recht darauf aus, ihn zu töten, denn er missachtete nicht nur den Sabbat, sondern bezeichnete Gott auch noch als seinen Vater, wodurch er sich Gott gleichstellte.+
19 Die Reaktion von Jesus war: „Eins steht fest: Der Sohn kann von sich aus gar nichts tun, sondern nur das, was er den Vater tun sieht.+ Was immer der Vater macht, das macht der Sohn genauso. 20 Denn der Vater hat den Sohn lieb+ und zeigt ihm alles, was er selbst macht. Und er wird ihm größere Werke zeigen als diese, sodass ihr staunen werdet.+ 21 Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht,+ so macht auch der Sohn lebendig, wen er will.+ 22 Der Vater spricht nämlich über niemanden ein Urteil, sondern er hat die gesamte Rechtsprechung dem Sohn übergeben,+ 23 damit alle den Sohn ehren, so wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch nicht den Vater, der ihn gesandt hat.+ 24 Eins steht fest: Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben+ und wird nicht verurteilt, sondern ist vom Tod zum Leben hinübergewechselt.+
25 Eins steht fest: Die Zeit kommt – ja sie ist schon da –, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden. Und wer darauf gehört hat, wird leben. 26 Denn so, wie der Vater Leben in sich selbst hat,+ hat er auch dem Sohn gewährt, Leben in sich selbst zu haben.+ 27 Auch hat er ihn, weil er der Menschensohn ist,+ dazu autorisiert, Gericht zu halten.+ 28 Das sollte euch nicht wundern, denn es kommt die Zeit, wo alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören+ 29 und herauskommen werden. Für die, die Gutes getan haben, wird es eine Auferstehung zum Leben sein und für die, die Schlechtes getrieben haben, eine Auferstehung zum Gericht.+ 30 Ich kann gar nichts von mir aus tun. Ich urteile so, wie ich es höre, und meine Urteile sind gerecht,+ denn es geht mir nicht um meinen eigenen Willen, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat.+
31 Wenn nur ich allein als Zeuge für mich auftrete, dann ist meine Zeugenaussage nicht wahr*.+ 32 Es gibt einen anderen, der als Zeuge für mich auftritt, und ich weiß: Das, was er als Zeuge über mich aussagt, ist wahr.+ 33 Ihr habt Leute zu Johạnnes geschickt und er ist als Zeuge für die Wahrheit aufgetreten.+ 34 Ich akzeptiere jedoch keine Zeugenaussage von einem Menschen, sondern sage das, damit ihr gerettet werdet. 35 Dieser Mann war eine brennende, hell leuchtende Lampe, und für kurze Zeit wart ihr bereit, euch sehr an seinem Licht zu freuen.+ 36 Doch das Zeugnis, das ich vorbringe, ist größer als das von Johạnnes, denn die Taten*, die ich im Auftrag meines Vaters vollbringe, gerade diese Taten bezeugen, dass der Vater mich gesandt hat.+ 37 Auch hat der Vater, der mich gesandt hat, selbst als Zeuge für mich ausgesagt.+ Ihr habt weder jemals seine Stimme gehört noch sein Erscheinungsbild gesehen,+ 38 und sein Wort bleibt nicht in euch, weil ihr genau dem, den er gesandt hat, nicht glaubt.
39 Ihr forscht in den Schriften,+ weil ihr denkt, dass ihr durch sie ewiges Leben haben werdet, und gerade sie sagen als Zeuge über mich aus.+ 40 Trotzdem wollt ihr nicht zu mir kommen,+ um Leben zu haben. 41 Ich akzeptiere keine Ehre von Menschen, 42 doch ich weiß genau, dass ihr keine Liebe zu Gott in euch habt. 43 Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, aber ihr nehmt mich nicht auf. Würde jemand anders in seinem eigenen Namen kommen, den würdet ihr aufnehmen. 44 Doch woher sollt ihr auch Glauben haben, wenn ihr voneinander Ehre annehmt+ und euch nicht um die Ehre bemüht, die von dem einzigen Gott kommt?+ 45 Denkt aber nicht, ich werde euch beim Vater anklagen. Es gibt jemanden, der euch anklagt: Moses,+ auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. 46 Würdet ihr nämlich Moses glauben, würdet ihr auch mir glauben, denn er hat über mich geschrieben.+ 47 Doch wenn ihr seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr dann glauben, was ich sage?“+
6 Danach fuhr Jesus über den See von Galilạ̈a beziehungsweise den See von Tibẹrias.+ 2 Eine große Menschenmenge folgte ihm,+ weil sie die Wunderzeichen sah, die er vollbrachte, als er die Kranken heilte.+ 3 Da ging Jesus auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern hin. 4 Das jüdische Passahfest+ stand kurz bevor. 5 Als Jesus aufblickte und eine große Menschenmenge kommen sah, fragte er Philịppus:+ „Wo sollen wir Brot kaufen, damit die Leute etwas zu essen haben?“+ 6 Er sagte das allerdings, um ihn auf die Probe zu stellen, denn er selbst wusste ja, was er vorhatte. 7 Philịppus antwortete ihm: „Selbst wenn wir für 200 Denạre Brot kaufen, könnten wir nicht mal jedem ein kleines Stück geben.“ 8 Und einer seiner Jünger, und zwar Andreas, der Bruder von Sịmon Petrus, sagte zu ihm: 9 „Der kleine Junge hier hat fünf Gerstenbrote und zwei kleine Fische. Doch was ist das schon bei so vielen Leuten?“+
10 Jesus sagte jedoch: „Fordert die Leute auf, sich hinzusetzen.“ Die Stelle, wo die etwa 5000 Männer Platz nahmen, war dicht mit Gras bewachsen.+ 11 Jesus nahm das Brot, sprach ein Dankgebet und verteilte es an alle, die dort saßen. Dasselbe machte er mit den kleinen Fischen, und jeder bekam, so viel er wollte. 12 Als alle satt waren, sagte er zu seinen Jüngern: „Sammelt die übrig gebliebenen Stücke ein, damit nichts verschwendet wird.“ 13 Also sammelten sie das ein, was nach dem Essen der fünf Gerstenbrote übrig geblieben war, und füllten damit zwölf Körbe.
14 Die Leute, die dieses Zeichen sahen, sagten: „Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen sollte.“+ 15 Da Jesus wusste, dass die Menschen drauf und dran waren, ihn mit aller Gewalt zum König zu machen, zog er sich wieder auf den Berg zurück+ – ganz allein.+
16 Am Abend gingen seine Jünger hinunter zum See+ 17 und stiegen in ein Boot, um nach Kapẹrnaum überzusetzen. Es war inzwischen schon dunkel und Jesus war immer noch nicht bei ihnen.+ 18 Außerdem blies ein starker Wind und wühlte den See auf.+ 19 Als sie jedoch etwa 5 oder 6 Kilometer gerudert waren, sahen sie, wie Jesus über den See lief und auf das Boot zukam. Sie bekamen Angst, 20 doch er beruhigte sie: „Ich bin’s! Habt keine Angst.“+ 21 Da waren sie bereit, ihn an Bord zu holen, und gleich danach erreichten sie das Ufer, das sie angesteuert hatten.+
22 Am nächsten Tag sahen die Leute, die am anderen Seeufer geblieben waren, dass kein Boot da war. Ein kleines Boot war dort gewesen, die Jünger waren allerdings ohne Jesus an Bord gegangen und abgefahren. 23 Doch dann trafen Boote aus Tibẹrias in der Nähe des Ortes ein, wo sie nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten. 24 Nachdem den Leuten also bewusst geworden war, dass weder Jesus noch seine Jünger da waren, stiegen sie in die Boote und fuhren nach Kapẹrnaum, um Jesus zu suchen.
25 Als sie ihn dann auf der anderen Seite des Sees fanden, fragten sie ihn: „Rabbi,+ wann bist du hierhergekommen?“ 26 Jesus antwortete: „Eins steht fest: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr die Brote gegessen habt und satt geworden seid.+ 27 Bemüht euch nicht um* die Nahrung, die vergänglich ist,+ sondern um die unvergängliche Nahrung, die zu ewigem Leben führt+ und die euch der Menschensohn geben wird. Denn ihn hat der Vater, also Gott selbst, mit dem Siegel der Anerkennung versehen.“+
28 Da wollten sie von ihm wissen: „Was müssen wir tun? Wie können wir tun, was Gott will?“ 29 Jesus antwortete: „Gott will, dass ihr an den glaubt*, den er gesandt hat.“+ 30 Darauf fragten sie: „Was für ein Zeichen vollbringst du,+ damit wir es sehen und dir glauben? Was wirst du tun? 31 Unsere Vorfahren haben in der Wildnis das Manna gegessen,+ so wie es in den Schriften steht: ‚Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.‘“+ 32 Jesus erwiderte: „Eins steht fest: Nicht Moses hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. 33 Denn das Brot Gottes ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt Leben gibt.“+ 34 Da sagten sie: „Herr, gib uns immer dieses Brot.“
35 „Ich bin das Brot des Lebens“, erklärte Jesus. „Wer zu mir kommt, wird überhaupt nicht hungrig werden, und wer an mich glaubt*, wird überhaupt nie durstig werden.+ 36 Aber wie gesagt, ihr habt mich sogar gesehen und glaubt trotzdem nicht.+ 37 Alle, die der Vater mir gibt, werden zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich niemals wegjagen.+ 38 Denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen,+ um zu tun, was ich selbst will, sondern was der will, der mich gesandt hat.+ 39 Das ist der Wille dessen, der mich gesandt hat: dass ich von all denen, die er mir gegeben hat, keinen verliere,+ sondern dass ich sie am letzten Tag auferwecke.+ 40 Denn der Wille meines Vaters ist, dass jeder, der den Sohn anerkennt und an ihn glaubt, ewiges Leben hat,+ und ich werde ihn am letzten Tag auferwecken.“+
41 Die Juden kritisierten ihn nun dafür, dass* er gesagt hatte: „Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.“+ 42 Sie sagten zueinander: „Ist das nicht Jesus, der Sohn von Joseph? Wir kennen doch seinen Vater und seine Mutter!+ Wie kann er da jetzt behaupten: ‚Ich bin vom Himmel herabgekommen‘?“ 43 Darauf sagte Jesus: „Hört auf, herumzukritisieren*! 44 Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, der Vater, der mich gesandt hat, zieht ihn,+ und ich werde ihn am letzten Tag auferwecken.+ 45 In den Schriften der Propheten steht: ‚Sie werden alle von Jehova geschult werden*.‘+ Jeder, der dem Vater zugehört und von ihm gelernt hat, kommt zu mir. 46 Nicht dass jemand den Vater gesehen hat,+ außer dem, der von Gott kommt – er hat den Vater gesehen.+ 47 Eins steht fest: Wer glaubt, hat ewiges Leben.+
48 Ich bin das Brot des Lebens.+ 49 Eure Vorfahren haben in der Wildnis das Manna gegessen und doch sind sie gestorben.+ 50 Wer aber dieses Brot, das vom Himmel herabkommt, isst, wird nicht sterben. 51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er für immer leben. Und in der Tat, das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich für das Leben der Welt opfern werde.“+
52 Das löste unter den Juden einen Streit aus und sie sagten: „Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?“ 53 Jesus erklärte ihnen: „Eins steht fest: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esst und sein Blut trinkt, habt ihr kein Leben in euch selbst.+ 54 Wer sich von meinem Fleisch ernährt und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn am letzten Tag auferwecken.+ 55 Mein Fleisch ist nämlich die wahre Nahrung und mein Blut das wahre Getränk. 56 Wer sich von meinem Fleisch ernährt und mein Blut trinkt, bleibt mit mir verbunden und ich mit ihm.+ 57 So, wie der lebendige Vater mich gesandt hat und ich durch den Vater lebe, so wird auch der, der sich von mir ernährt, durch mich leben.+ 58 Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Es ist nicht wie damals, als eure Vorfahren aßen und dennoch starben. Wer sich von diesem Brot ernährt, wird für immer leben.“+ 59 Das alles erklärte er, als er in Kapẹrnaum in einer Synagoge lehrte.
60 Als sie das hörten, meinten viele seiner Jünger: „Was er sagt, ist schockierend! Das kann sich doch keiner anhören!“ 61 Jesus wusste, dass seine Jünger seine Worte kritisierten*, und fragte sie deshalb: „Nehmt ihr daran Anstoß? 62 Was ist dann erst, wenn ihr den Menschensohn dorthin auffahren seht, wo er vorher war?+ 63 Es ist der Geist, der Leben gibt.+ Das Fleisch ist von gar keinem Nutzen. Meine Worte, die ich an euch gerichtet habe, sind Geist und sind Leben.+ 64 Aber es gibt einige unter euch, die nicht glauben.“ Jesus wusste nämlich von Anfang an, wer nicht glaubte und wer sein Verräter sein würde.+ 65 Er fügte hinzu: „Darum habe ich zu euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, es sei denn, der Vater gewährt es ihm.“+
66 Viele seiner Jünger gingen deshalb zu dem zurück, was sie hinter sich gelassen hatten,+ und begleiteten ihn nicht mehr. 67 Da fragte Jesus die Zwölf: „Wollt ihr etwa auch weggehen?“ 68 Sịmon Petrus antwortete: „Herr, zu wem sollen wir gehen?+ Du hast Worte des ewigen Lebens.+ 69 Wir glauben und wissen, dass du der Heilige Gottes bist.“+ 70 Jesus erwiderte: „Habe ich nicht euch zwölf ausgesucht?+ Einer von euch ist jedoch ein Verleumder.“+ 71 Er meinte damit Judas, den Sohn von Sịmon Iskạriot, der ihn verraten würde, obwohl er zu den Zwölf gehörte.+
7 Danach zog Jesus weiter durch Galilạ̈a. Er wollte sich nämlich nicht in Judạ̈a aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten.+ 2 Allerdings stand das jüdische Laubhüttenfest+ bevor. 3 Darum sagten seine Brüder+ zu ihm: „Geh von hier weg nach Judạ̈a, damit auch deine Jünger sehen, was für Taten du vollbringst. 4 Denn wenn jemand in der Öffentlichkeit bekannt werden will, tut er nichts heimlich. Wenn du schon so etwas machst, dann zeig dich doch der Welt.“ 5 Seine Brüder glaubten nämlich nicht an ihn.+ 6 Deshalb sagte Jesus zu ihnen: „Meine Zeit ist noch nicht gekommen,+ für euch dagegen ist immer die richtige Zeit. 7 Die Welt hat keinen Grund, euch zu hassen, mich aber hasst sie, weil ich bezeuge, dass ihre Taten schlecht sind.+ 8 Geht ihr nur zum Fest hinauf, ich gehe aber noch nicht zu diesem Fest, weil meine Zeit noch nicht gekommen ist.“+ 9 Nachdem er das gesagt hatte, blieb er in Galilạ̈a.
10 Als seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, machte er sich jedoch auch auf den Weg – nicht in aller Öffentlichkeit, sondern heimlich. 11 Auf dem Fest suchten die Juden nach ihm. „Wo ist dieser Mann?“, fragten sie. 12 In der Menge wurde viel über ihn getuschelt. Die einen sagten: „Er ist ein guter Mensch“, die anderen: „Das stimmt nicht, er täuscht die Leute.“+ 13 Aus Angst vor den Juden redete natürlich niemand öffentlich über ihn.+
14 Das Fest war zur Hälfte vorüber, da ging Jesus zum Tempel hinauf und begann zu lehren. 15 Erstaunt fragten die Juden: „Wieso kennt sich dieser Mann so gut in den Schriften aus,+ wo er doch nicht an den Schulen studiert hat?“+ 16 Jesus erwiderte: „Was ich lehre, kommt nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat.+ 17 Wer den Wunsch hat, nach Gottes* Willen zu leben, wird erkennen, ob die Lehre von Gott ist+ oder ob ich von mir selbst aus rede. 18 Wer von sich selbst aus redet, dem geht es um seine eigene Ehre. Wem es aber um die Ehre dessen geht, von dem er gesandt wurde,+ der ist glaubwürdig* und hat nichts Falsches* an sich. 19 Moses hat euch doch das Gesetz gegeben,+ oder? Doch keiner von euch hält sich an das Gesetz. Warum wollt ihr mich unbedingt töten?“+ 20 Die Leute erwiderten: „Du hast einen Dạ̈mon.*+ Wer will dich denn töten?“ 21 Jesus antwortete: „Eine einzige Tat habe ich vollbracht und ihr wundert euch alle. 22 Überlegt doch:* Moses hat euch die Beschneidung+ gegeben – allerdings geht sie nicht auf Moses zurück, sondern auf die Stammväter –,+ und ihr beschneidet einen Menschen an einem Sabbat. 23 Wenn jemand an einem Sabbat beschnitten wird, damit das Gesetz von Moses nicht gebrochen wird, wieso regt ihr euch dann dermaßen darüber auf, dass ich einen Menschen an einem Sabbat völlig gesund gemacht habe?+ 24 Hört auf, nach dem äußeren Eindruck zu urteilen – urteilt gerecht.“+
25 Dann sagten einige Bewohner Jerusalems: „Ist das nicht der Mann, den sie töten wollen?+ 26 Doch seht! Er redet hier in aller Öffentlichkeit und keiner sagt etwas dagegen. Sind die führenden Männer etwa zu der Gewissheit gelangt, dass er der Christus ist? 27 Andererseits: Wir wissen, woher dieser Mann ist.+ Doch wenn der Christus kommt, wird keiner wissen, woher er ist.“ 28 Als Jesus dann im Tempel lehrte, rief er: „Ihr kennt mich und wisst auch, woher ich bin. Und ich bin nicht aus eigener Initiative gekommen.+ Aber der mich gesandt hat, den gibt es wirklich, und ihr kennt ihn nicht.+ 29 Ich kenne ihn,+ weil ich ein Repräsentant von ihm bin und er mich gesandt hat.“ 30 Da wollten sie ihn festnehmen,+ aber keiner rührte ihn an, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.+ 31 Dennoch glaubten viele aus der Menge an ihn+ und sagten: „Wenn der Christus kommt, wird er doch nicht mehr Zeichen vollbringen als dieser Mann?“+
32 Die Pharisäer bekamen das Gemurmel über ihn mit, und so beauftragten die Oberpriester und die Pharisäer Beamte, ihn festzunehmen. 33 Jesus sagte nun: „Ich bleibe noch ein wenig bei euch, bevor ich zu dem gehe, der mich gesandt hat.+ 34 Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden, und wo ich dann bin*, dahin könnt ihr nicht kommen.“+ 35 Da sagten die Juden zueinander: „Wo will er denn hin, dass wir ihn nicht finden können? Er will doch nicht etwa zu den Juden, die verstreut unter den Griechen leben, und unter den Griechen lehren? 36 Was meint er denn mit ‚Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden, und wo ich dann bin, dahin könnt ihr nicht kommen‘?“
37 Am letzten Tag, dem großen Tag des Festes,+ stand Jesus auf und rief: „Wer Durst hat, soll zu mir kommen und trinken.+ 38 Wer an mich glaubt, ‚aus dessen tiefstem Innern werden Ströme von lebendigem Wasser* fließen‘,+ wie es in den Schriften heißt.“ 39 Damit spielte er auf den Geist an, den die, die an ihn glauben, bald bekommen sollten. Noch war der Geist nämlich nicht da,+ weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.+ 40 Einige in der Menge, die das hörten, sagten: „Das ist wirklich der Prophet.“+ 41 Andere meinten: „Das ist der Christus“,+ und wieder andere: „Der Christus kommt doch nicht aus Galilạ̈a!+ 42 Heißt es nicht in den Schriften, dass der Christus aus der Nachkommenschaft Davids+ und aus Bẹthlehem+ kommt, aus dem Dorf, wo David lebte?“+ 43 Es entstand also seinetwegen eine Spaltung unter der Menge. 44 Einige von ihnen wollten ihn jedoch festnehmen, aber keiner rührte ihn an.
45 Die Beamten gingen nun zu den Oberpriestern und Pharisäern zurück und wurden von ihnen gefragt: „Warum habt ihr ihn nicht hergebracht?“ 46 Die Beamten antworteten: „Noch nie hat ein Mensch so geredet.“+ 47 „Habt ihr euch etwa auch täuschen lassen?“, erwiderten die Pharisäer. 48 „Glaubt auch nur ein einziger von den Vorstehern oder den Pharisäern an ihn?+ 49 Diese Menge jedoch, die das Gesetz nicht kennt, das sind verfluchte Leute.“ 50 Nikodẹmus, der schon früher zu ihm gekommen war+ und zu den Pharisäern gehörte, sagte zu ihnen: 51 „Nach unserem Gesetz wird doch kein Urteil über jemanden gesprochen, es sei denn, man hat ihn vorher angehört und festgestellt, was er getan hat?“+ 52 Sie antworteten: „Bist du etwa auch aus Galilạ̈a? Forsche nach, und du wirst sehen, dass kein Prophet aus Galilạ̈a kommen wird.“+
8 12 Dann redete Jesus wieder zu ihnen und sagte: „Ich bin das Licht der Welt.+ Wer mir folgt, wird auf keinen Fall im Dunkeln laufen, sondern das Licht des Lebens besitzen.“+ 13 Da meinten die Pharisäer: „Du bist dein eigener Zeuge, deine Aussage ist nicht wahr.“ 14 Jesus erwiderte: „Auch wenn ich mein eigener Zeuge bin, ist meine Aussage wahr, weil ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe.+ Ihr aber wisst nicht, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe. 15 Ihr urteilt nach menschlichen Maßstäben*,+ ich urteile über niemanden. 16 Doch selbst wenn ich urteile, stimmt mein Urteil mit der Wahrheit überein, denn ich bin nicht allein, sondern der Vater, der mich gesandt hat, ist bei mir.+ 17 Außerdem steht ja in eurem eigenen Gesetz: ‚Die Aussage von zwei Zeugen ist wahr.‘+ 18 Ich bin mein eigener Zeuge, und auch der Vater, der mich gesandt hat, ist mein Zeuge.“+ 19 Da fragten sie: „Wo ist denn dein Vater?“, und Jesus antwortete: „Ihr kennt weder mich noch meinen Vater.+ Würdet ihr mich kennen, dann würdet ihr auch meinen Vater kennen.“+ 20 Das sagte er, als er im Tempel lehrte – dort, wo die Spendenkästen standen.+ Doch niemand nahm ihn fest, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.+
21 Also sagte er noch einmal zu ihnen: „Ich gehe weg und ihr werdet mich suchen, und doch werdet ihr in eurer Sünde sterben.+ Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen.“+ 22 Die Juden rätselten: „Will er sich etwa umbringen? Warum sagt er sonst: ‚Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen‘?“ 23 Da erklärte er weiter: „Ihr seid von hier unten, ich bin von oben.+ Ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. 24 Deswegen habe ich zu euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben. Denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich derjenige bin, werdet ihr in euren Sünden sterben.“ 25 Da meinten sie: „Wer bist du denn?“, worauf Jesus sagte: „Warum rede ich überhaupt mit euch? 26 Ich habe noch viel über euch zu sagen und hätte noch über vieles zu urteilen. Tatsache ist: Der mich gesandt hat, sagt die Wahrheit, und ich sage der Welt genau das, was ich von ihm gehört habe.“+ 27 Doch sie begriffen nicht, dass er zu ihnen über den Vater redete. 28 Jesus sagte nun: „Nachdem ihr den Menschensohn aufgerichtet habt,+ werdet ihr erkennen, dass ich es bin+ und dass ich nichts aus eigener Initiative tue,+ sondern das sage, was der Vater mir beigebracht hat. 29 Und der mich gesandt hat, ist bei mir. Er hat mich nicht mir selbst überlassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt.“+ 30 Als er das alles sagte, glaubten viele an ihn.
31 Jesus wandte sich nun an die Juden, die zum Glauben an ihn gekommen waren: „Wenn ihr bei dem bleibt, was ich euch gesagt habe, dann seid ihr wirklich meine Jünger, 32 und ihr werdet die Wahrheit+ erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen.“+ 33 Sie erwiderten: „Wir sind Nachkommen* Abrahams und sind nie Sklaven von irgendjemandem gewesen. Wieso sagst du also: ‚Ihr werdet frei werden‘?“ 34 Jesus antwortete: „Eins steht fest: Jeder, der sündigt, ist ein Sklave der Sünde.+ 35 Davon abgesehen: Der Sklave bleibt nicht für immer im Haushalt. Der Sohn bleibt für immer. 36 Wenn euch der Sohn also frei macht, werdet ihr wirklich frei sein. 37 Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid. Trotzdem seid ihr darauf aus, mich zu töten, weil meine Worte bei euch nichts erreichen. 38 Ich rede über das, was ich gesehen habe, als ich bei meinem Vater war,+ ihr aber tut das, was ihr von eurem Vater gehört habt.“ 39 Sie erwiderten: „Unser Vater ist Abraham“, worauf Jesus sagte: „Wenn ihr Abrahams Kinder wärt,+ dann würdet ihr handeln wie Abraham. 40 Aber ihr seid darauf aus, mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, die er von Gott gehört hat.+ So hat Abraham nicht gehandelt. 41 Ihr handelt wie euer Vater.“ Sie protestierten: „Wir wurden nicht durch Unmoral gezeugt! Wir haben nur den einen Vater: Gott.“
42 Da sagte Jesus zu ihnen: „Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben,+ denn ich bin von Gott gekommen und bin hier. Ich bin nicht aus eigener Initiative gekommen, sondern er hat mich gesandt.+ 43 Wieso versteht ihr nicht, was ich sage? Weil ihr nicht fähig seid, auf meine Worte zu hören. 44 Der Teufel ist euer Vater, und ihr wollt tun, was euer Vater wünscht.+ Er fing als Mörder an und hielt nicht an+ der Wahrheit fest, weil er keine Wahrheit in sich hat. Wenn er lügt, dann ist das charakteristisch für ihn, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.+ 45 Ich dagegen sage die Wahrheit und deswegen glaubt ihr mir nicht. 46 Wer von euch kann mich einer Sünde überführen?+ Wenn ich die Wahrheit sage, wieso glaubt ihr mir dann nicht? 47 Wer von Gott kommt, hört auf die Worte Gottes.+ Deshalb hört ihr nicht, weil ihr nicht von Gott kommt.“+
48 Die Juden entgegneten: „Haben wir nicht recht, wenn wir sagen: ‚Du bist ein Samarịter+ und hast einen Dạ̈mon‘?“+ 49 Darauf sagte Jesus: „Ich habe keinen Dạ̈mon, sondern ich ehre meinen Vater, aber ihr beraubt mich der Ehre. 50 Dabei bin ich gar nicht auf meine Ehre bedacht.+ Doch es gibt einen, der darauf bedacht ist, und er ist der Richter. 51 Eins steht fest: Wer sich an meine Worte hält, wird den Tod überhaupt nie sehen.“+ 52 Die Juden erwiderten: „Jetzt wissen wir sicher, dass du einen Dạ̈mon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten auch, aber du sagst: ‚Wer sich an meine Worte hält, wird überhaupt nie sterben*.‘ 53 Bist du etwa größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Und auch die Propheten sind gestorben. Wer behauptest du zu sein?“ 54 Jesus antwortete: „Wenn ich mich selbst verherrliche, bedeutet meine Herrlichkeit nichts. Es ist mein Vater, der mich verherrlicht+ – der, von dem ihr sagt, er sei euer Gott. 55 Dabei habt ihr ihn nie gekannt, aber ich kenne ihn.+ Und wenn ich sagen würde, dass ich ihn nicht kenne, wäre ich wie ihr: ein Lügner. Ich kenne ihn aber und halte mich an sein Wort. 56 Euer Vater Abraham freute sich sehr über die Aussicht, meinen Tag zu sehen, und er hat ihn gesehen und sich gefreut.“+ 57 Darauf meinten die Juden: „Du bist noch nicht einmal 50 und willst Abraham gesehen haben?“ 58 Jesus antwortete: „Eins steht fest: Ehe Abraham ins Dasein kam, bin ich schon da gewesen.“+ 59 Da hoben sie Steine auf, um ihn damit zu bewerfen, aber Jesus versteckte sich und verließ den Tempel.
9 Unterwegs sah er einen Mann, der von Geburt an blind war. 2 Seine Jünger fragten ihn: „Rabbi,+ wer hat gesündigt, sodass er blind geboren wurde – er selbst oder seine Eltern?“ 3 Jesus antwortete: „Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern es kam so, damit sich an ihm zeigt, wozu Gott imstande ist*.+ 4 Wir müssen die Aufgaben* dessen erfüllen, der mich gesandt hat, solange es Tag ist.+ Es kommt die Nacht, in der niemand tätig sein kann. 5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.“+ 6 Nachdem er das gesagt hatte, spuckte er auf den Boden, machte mit dem Speichel eine Paste, strich sie auf die Augen des Mannes+ 7 und sagte: „Geh und wasch dich im Teich Silọam“ (was übersetzt „Ausgesandt“ bedeutet). Der Mann ging sich also waschen, und als er zurückkam, konnte er sehen.+
8 Seine Nachbarn und die Leute, die ihn früher betteln sahen, wunderten sich: „Ist das nicht der Mann, der immer dagesessen und gebettelt hat?“ 9 Die einen meinten: „Ja, das ist er“, die anderen: „Nein, er sieht ihm nur ähnlich“, doch der Mann beteuerte: „Ich bin es.“ 10 Da fragten sie ihn: „Wie sind deine Augen denn geöffnet worden?“ 11 Er antwortete: „Der Mann, der Jesus heißt, hat eine Paste gemacht und sie mir auf die Augen gestrichen. Dann hat er zu mir gesagt: ‚Geh zum Teich Silọam und wasch dich.‘+ Also bin ich hingegangen und hab mich gewaschen und dann konnte ich sehen.“ 12 „Wo ist dieser Mann?“, wollten sie wissen. „Ich habe keine Ahnung“, sagte er.
13 Sie brachten den ehemaligen Blinden zu den Pharisäern. 14 Übrigens war der Tag, an dem Jesus die Paste gemacht und die Augen des Mannes geöffnet hatte,+ ein Sabbat.+ 15 Auch die Pharisäer befragten ihn nun, wieso er auf einmal sehen konnte. Er erklärte ihnen: „Er hat mir eine Paste auf die Augen getan, dann hab ich mich gewaschen und jetzt kann ich sehen.“ 16 Einige von den Pharisäern meinten: „Dieser Mann kommt nicht von Gott, denn er hält den Sabbat nicht.“+ Andere fanden: „Wie kann ein Sünder solche Zeichen vollbringen?“+ Sie waren also gespalten.+ 17 Da wandten sie sich wieder an den Blinden: „Was hältst du von dem Mann? Es sind ja schließlich deine Augen, die er geöffnet hat.“ „Er ist ein Prophet“,+ sagte der Mann.
18 Die Juden glaubten jedoch nicht, dass er blind gewesen war und jetzt sehen konnte, bis sie seine Eltern riefen 19 und fragten: „Ist das euer Sohn, von dem ihr behauptet, er sei blind geboren? Wie kommt es dann, dass er jetzt sehen kann?“ 20 Seine Eltern antworteten: „Wir wissen, dass er unser Sohn ist und blind zur Welt kam. 21 Aber wieso er jetzt sehen kann, wissen wir nicht, und auch nicht, wer seine Augen geöffnet hat. Fragt ihn. Er ist alt genug. Er soll für sich selbst reden.“ 22 Seine Eltern reagierten aus Angst vor den Juden so.+ Die hatten nämlich bereits beschlossen, jeden, der Jesus als Christus anerkannte, aus der Synagoge auszuschließen.+ 23 Aus diesem Grund sagten seine Eltern: „Er ist alt genug. Befragt ihn.“
24 Also riefen sie den Blindgeborenen ein zweites Mal und forderten ihn auf: „Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist.“ 25 Er erwiderte: „Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Aber eins weiß ich: Ich war blind und kann jetzt sehen.“ 26 Da fragten sie ihn: „Was hat er mit dir gemacht? Wie hat er deine Augen geöffnet?“ 27 Er antwortete: „Das hab ich euch doch schon gesagt, aber ihr habt mir nicht zugehört. Warum wollt ihr es noch mal hören? Wollt ihr etwa auch seine Jünger werden?“ 28 Voller Verachtung sagten sie zu ihm: „Du bist ein Jünger dieses Mannes, wir aber sind Jünger von Moses. 29 Von Moses wissen wir, dass Gott zu ihm geredet hat, aber von diesem Mann wissen wir nicht, woher er ist.“ 30 Der Mann erwiderte: „Das ist schon seltsam, dass ihr nicht wisst, woher er ist, dabei hat er doch meine Augen geöffnet. 31 Wir wissen, dass Gott Sünder nicht erhört,+ aber wenn jemand gottesfürchtig ist und das tut, was Gott will – den erhört er.+ 32 Seit Menschengedenken hat man noch nie gehört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen geöffnet hat. 33 Wäre dieser Mann nicht von Gott gekommen, könnte er gar nichts tun.“+ 34 Sie erwiderten: „Du bist ganz und gar in Sünde geboren und trotzdem willst du uns belehren?“ Damit warfen sie ihn hinaus!+
35 Jesus hörte, dass sie ihn hinausgeworfen hatten, und als er ihn fand, fragte er ihn: „Glaubst du an den Menschensohn?“ 36 Der Mann antwortete: „Wer ist das, mein Herr, damit ich an ihn glaube?“ 37 „Du hast ihn gesehen“, sagte Jesus, „ja er spricht gerade mit dir.“+ 38 Da sagte der Mann: „Ich glaube an ihn, Herr“, und verbeugte sich vor ihm. 39 Jesus erklärte weiter: „Ich bin zu einem Gericht in diese Welt gekommen, damit die, die nicht sehen, sehen können+ und die Sehenden blind werden.“+ 40 Das hörten die anwesenden Pharisäer und fragten: „Sind wir etwa auch blind?“+ 41 Jesus antwortete: „Wärt ihr blind, hättet ihr keine Sünde. Aber weil ihr sagt: ‚Wir sehen‘, bleibt eure Sünde bestehen.“+
10 „Eins steht fest: Wer nicht durch die Tür in die Schafhürde geht, sondern anderswo hineinklettert, der ist ein Dieb und ein Räuber.+ 2 Wer dagegen durch die Tür hineingeht, ist der Hirte der Schafe.+ 3 Ihm öffnet der Türwächter+ und die Schafe hören auf seine Stimme.+ Er ruft seine eigenen Schafe mit Namen und führt sie hinaus. 4 Wenn er alle seine Schafe hinausgeführt hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. 5 Einem Fremden werden sie auf keinen Fall folgen, sondern sie werden vor ihm weglaufen, weil sie die Stimme von Fremden nicht kennen.“+ 6 Diesen Vergleich führte Jesus an, aber seine Zuhörer verstanden nicht, was er ihnen damit sagen wollte.
7 Da erklärte Jesus weiter: „Eins steht fest: Ich bin die Tür für die Schafe.+ 8 Alle, die anstelle von mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber, aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. 9 Ich bin die Tür. Jeder, der durch mich hineingeht, wird gerettet werden, und er wird hinein- und hinausgehen und Weiden finden.+ 10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu vernichten.+ Ich bin gekommen, damit sie Leben haben – Leben in seiner ganzen Fülle. 11 Ich bin der gute Hirte.+ Der gute Hirte gibt sein Leben für die Schafe.+ 12 Der Lohnarbeiter, der kein Hirte ist und dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen, lässt die Schafe im Stich und flieht, sodass der Wolf über sie herfällt und sie auseinanderjagt. 13 Denn er ist nur ein Lohnarbeiter und kümmert sich nicht um die Schafe. 14 Ich bin der gute Hirte. Ich kenne meine Schafe und meine Schafe kennen mich,+ 15 so wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne.+ Und ich gebe mein Leben für die Schafe.+
16 Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind.+ Auch sie muss ich herbringen und sie werden auf meine Stimme hören und sie alle werden zu einer einzigen Herde unter einem einzigen Hirten.+ 17 Deshalb liebt mich der Vater:+ weil ich mein Leben* gebe,+ um es zurückzuerhalten. 18 Niemand nimmt es mir weg, sondern ich gebe es aus eigenem Entschluss. Ich bin berechtigt, es zu geben, und ich bin berechtigt, es zurückzuerhalten.+ Dieses Gebot habe ich von meinem Vater erhalten.“
19 Wegen dieser Worte entstand wieder eine Spaltung unter den Juden.+ 20 Viele sagten: „Er hat einen Dạ̈mon und ist verrückt.+ Warum hört ihr ihm zu?“ 21 Andere meinten: „So redet doch kein Besessener. Kann ein Dạ̈mon etwa Blinden die Augen öffnen?“
22 Zu dieser Zeit fand in Jerusalem das Fest der Einweihung statt. Es war Winter, 23 und Jesus ging im Tempel umher, in der Säulenhalle Sạlomos.+ 24 Da umringten ihn die Juden und fragten: „Wie lange lässt du uns noch im Ungewissen? Wenn du der Christus bist, dann sag es uns klar und deutlich.“ 25 Jesus antwortete: „Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt mir nicht. Die Taten*, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, sind mein Zeuge.+ 26 Aber ihr glaubt mir nicht, weil ihr nicht meine Schafe seid.+ 27 Meine Schafe hören auf meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir.+ 28 Ich gebe ihnen ewiges Leben+ und sie werden auf keinen Fall jemals vernichtet werden und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.+ 29 Was mein Vater mir gegeben hat, ist größer als alles andere. Niemand kann sie aus der Hand des Vaters reißen.+ 30 Ich und der Vater sind eins.“+
31 Wieder hoben die Juden Steine auf, um ihn zu steinigen.+ 32 Als Reaktion darauf sagte Jesus zu ihnen: „Ich habe euch vonseiten des Vaters viele gute Taten sehen lassen. Für welche dieser Taten steinigt ihr mich?“ 33 Die Juden antworteten ihm: „Wir steinigen dich nicht für eine gute Tat, sondern wegen Gotteslästerung,+ denn obwohl du ein Mensch bist, machst du dich selbst zu einem Gott.“ 34 Jesus erwiderte: „Steht nicht in eurem Gesetz: ‚Ich habe gesagt: „Ihr seid Götter“‘?+ 35 Wenn er diejenigen ‚Götter‘+ nannte, gegen* die sich Gottes Wort richtete – und was in den Schriften steht, kann ja nicht ungültig gemacht werden –, 36 wie könnt ihr da zu mir*, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: ‚Du bist ein Gotteslästerer‘, weil ich gesagt habe: ‚Ich bin Gottes Sohn‘?+ 37 Wenn ich nicht die Taten meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht. 38 Wenn ich sie aber vollbringe, dann glaubt den Taten,+ auch wenn ihr mir nicht glaubt. So werdet ihr erkennen und auch weiterhin wissen, dass der Vater mit mir verbunden ist und ich mit dem Vater.“+ 39 Daraufhin wollten sie ihn erneut festnehmen, aber er entzog sich ihrem Zugriff.+
40 Er ging wieder weg, auf die andere Jordanseite, an die Stelle, wo Johạnnes zuerst getauft hatte,+ und dort blieb er. 41 Viele Leute kamen zu ihm und sagten: „Johạnnes hat zwar kein einziges Zeichen vollbracht, aber alles, was er über diesen Mann gesagt hat, ist wahr gewesen.“+ 42 Es kamen dort viele zum Glauben an ihn.
11 Ein Mann namens Lạzarus wurde krank. Er kam aus Bethạnien,+ dem Dorf von Maria und ihrer Schwester Martha.+ 2 Das war die Maria, die duftendes Öl auf die Füße des Herrn gegossen und sie mit ihrem Haar abgetrocknet hatte,+ und der erkrankte Lạzarus war ihr Bruder. 3 Seine Schwestern ließen Jesus ausrichten: „Herr, der Mann, den du so sehr liebst*, ist krank.“+ 4 Als Jesus das hörte, sagte er jedoch: „Diese Krankheit soll letztendlich nicht im Tod enden, sondern Gott verherrlichen,+ damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht wird.“
5 Jesus liebte Martha und ihre Schwester und Lạzarus. 6 Trotz der Nachricht, dass Lạzarus krank war, blieb er noch zwei Tage dort, wo er gerade war. 7 Danach sagte er zu den Jüngern: „Lasst uns wieder nach Judạ̈a gehen.“ 8 Die Jünger wandten ein: „Rabbi,+ in Judạ̈a wollte man dich vor Kurzem noch steinigen+ und jetzt willst du wieder dorthin?“ 9 Jesus antwortete: „Gibt es nicht zwölf Stunden Tageslicht?+ Wenn jemand im Tageslicht wandert, stößt er nirgends an, weil er das Licht dieser Welt sieht. 10 Wenn dagegen jemand in der Nacht wandert, stolpert er, weil das Licht nicht in ihm ist.“
11 Dann fügte er noch hinzu: „Unser Freund Lạzarus ist eingeschlafen,+ aber ich gehe jetzt hin, um ihn zu wecken.“ 12 Die Jünger sagten: „Herr, wenn er schläft, wird er gesund* werden.“ 13 Jesus hatte jedoch von seinem Tod gesprochen. Sie aber dachten, er hätte vom normalen Schlaf geredet. 14 Da sagte Jesus klar und deutlich: „Lạzarus ist gestorben,+ 15 und ich freue mich für euch, dass ich nicht dort war, damit ihr glauben könnt. Aber jetzt lasst uns zu ihm gehen.“ 16 Darauf sagte Thomas, den man auch „Zwilling“ nannte, zu den anderen Jüngern: „Lasst uns mitgehen und mit ihm sterben.“+
17 Als Jesus eintraf, erfuhr er, dass Lạzarus schon vier Tage im Grab war. 18 Bethạnien lag übrigens in der Nähe von Jerusalem – etwa 3 Kilometer entfernt. 19 Viele Juden waren zu Martha und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. 20 Als Martha hörte, dass Jesus kam, ging sie ihm entgegen, Maria+ aber blieb im Haus sitzen. 21 Martha sagte zu Jesus: „Herr, wenn du hier gewesen wärst, wäre mein Bruder nicht gestorben. 22 Aber ich glaube selbst jetzt, dass Gott dir alles geben wird, worum du ihn bittest.“ 23 Jesus sicherte ihr zu: „Dein Bruder wird auferstehen“, 24 worauf Martha erwiderte: „Ich weiß, dass er auferstehen wird – in der Auferstehung+ am letzten Tag.“ 25 Jesus erklärte ihr: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.+ Wer an mich glaubt*, wird zum Leben kommen, auch wenn er stirbt. 26 Und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird überhaupt nie sterben.+ Glaubst du das?“ 27 „Ja, Herr“, antwortete sie. „Ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“ 28 Nach diesen Worten ging sie weg, rief ihre Schwester Maria und sagte unauffällig zu ihr: „Der Lehrer+ ist da und lässt dich rufen.“ 29 Da stand sie sofort auf und ging zu ihm.
30 Jesus war noch nicht ins Dorf gegangen, sondern an der Stelle geblieben, wo Martha ihn getroffen hatte. 31 Die Juden, die bei Maria im Haus waren und sie trösteten, sahen, wie sie aufsprang und hinausging. Sie folgten ihr, weil sie dachten, dass sie zum Grab geht,+ um dort zu weinen. 32 Als Maria an der Stelle ankam, wo Jesus war, und ihn entdeckte, fiel sie ihm zu Füßen und sagte: „Herr, wenn du hier gewesen wärst, wäre mein Bruder nicht gestorben.“ 33 Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, seufzte er innerlich und war ganz aufgewühlt. 34 Er fragte: „Wo habt ihr ihn hingelegt?“ „Komm mit und schau es dir an, Herr“, antworteten sie. 35 Da brach Jesus in Tränen aus,+ 36 und die Juden sagten: „Seht nur, wie sehr er ihn liebte*!“ 37 Doch einige meinten: „Hätte dieser Mann, der die Augen des Blinden geöffnet hat,+ nicht den Tod von Lạzarus verhindern können?“
38 Jesus seufzte noch einmal innerlich und ging dann zum Grab. Es war eine Höhle mit einem Stein davor. 39 „Nehmt den Stein weg“, sagte Jesus, aber Martha, die Schwester des Verstorbenen, wandte ein: „Herr, er riecht bestimmt schon. Es sind nämlich schon vier Tage vergangen.“ 40 Jesus erwiderte: „Habe ich dir nicht gesagt, dass du die Herrlichkeit Gottes sehen wirst, wenn du Glauben hast?“+ 41 Da nahmen sie den Stein weg. Jesus blickte zum Himmel+ und sagte: „Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. 42 Ich wusste zwar, dass du mich immer erhörst, aber ich habe das wegen der Menschenmenge ringsum gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.“+ 43 Nach diesen Worten rief er laut: „Lạzarus, komm heraus!“+ 44 Der Mann, der gerade noch tot war, kam heraus – Füße und Hände umwickelt und das Gesicht mit einem Tuch verhüllt. Jesus forderte die Leute auf: „Befreit ihn davon und lasst ihn gehen.“
45 Viele Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was er tat, glaubten daraufhin an ihn.+ 46 Einige von ihnen gingen jedoch zu den Pharisäern und erzählten ihnen, was Jesus getan hatte. 47 Da riefen die Oberpriester und die Pharisäer den Sanhedrịn zusammen und sagten: „Was sollen wir nur machen? Dieser Mann vollbringt viele Zeichen.+ 48 Wenn wir ihn so weitermachen lassen, werden alle an ihn glauben, und die Römer werden kommen und uns sowohl unsere heilige Stätte als auch unser Volk nehmen.“ 49 Einer von ihnen – Kaiphas,+ der in diesem Jahr Hoher Priester war – sagte jedoch: „Ihr begreift gar nichts 50 und habt nicht bedacht, dass es für euch besser ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk vernichtet wird.“+ 51 Das kam jedoch nicht von ihm selbst. Er war ja in dem Jahr Hoher Priester, und so prophezeite er, dass Jesus für das Volk sterben sollte, 52 aber nicht nur für das Volk allein, sondern auch, um die verstreuten Kinder Gottes zu einem Ganzen zusammenzuführen.+ 53 Von diesem Tag an schmiedeten sie Pläne, ihn zu töten.+
54 Daraufhin zeigte sich Jesus nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern ging in die Gegend nahe der Wildnis,+ in die Stadt Ẹphraim,+ und blieb mit den Jüngern dort. 55 Das jüdische Passah+ stand bevor und viele Leute vom Land gingen nach Jerusalem hinauf, um sich vor dem Fest rituell zu reinigen. 56 Die Leute hielten nach Jesus Ausschau, und während sie im Tempel herumstanden, fragte einer den anderen: „Was meint ihr? Denkt ihr, er kommt gar nicht zum Fest?“ 57 Inzwischen hatten die Oberpriester und die Pharisäer angeordnet, Anzeige zu erstatten, sobald man wusste, wo Jesus war, damit sie ihn festnehmen konnten.
12 Sechs Tage vor dem Passah kam Jesus in Bethạnien+ an, wo Lạzarus+ wohnte, den Jesus von den Toten auferweckt hatte. 2 Man veranstaltete dort ein Abendessen für Jesus, und Martha bediente alle,+ während Lạzarus mit ihm und den anderen zu Tisch lag. 3 Maria nahm nun etwa ein Pfund echtes, sehr kostbares duftendes Nardenöl und goss es Jesus über die Füße. Anschließend trocknete sie seine Füße mit ihrem Haar ab.+ Der Duft des Öls erfüllte das ganze Haus.+ 4 Der Jünger Judas Iskạriot,+ der im Begriff war, ihn zu verraten, fragte jedoch: 5 „Warum hat man dieses duftende Öl nicht für 300 Denạre verkauft und das Geld den Armen gegeben?“ 6 Das sagte er aber nicht aus Sorge um die Armen, sondern weil er ein Dieb war. Er verwaltete die Kasse und stahl immer wieder Geld daraus. 7 „Lass sie in Ruhe“, wehrte Jesus ab, „damit sie diesen Brauch mit Blick auf den Tag meines Begräbnisses einhalten kann.+ 8 Die Armen habt ihr ja immer bei euch,+ aber mich werdet ihr nicht immer haben.“+
9 Inzwischen waren eine große Menge Juden gekommen, die erfahren hatten, dass er da war. Doch sie kamen nicht nur wegen Jesus, sondern auch, um Lạzarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte.+ 10 Die Oberpriester schmiedeten nun Pläne, auch Lạzarus zu töten,+ 11 weil die Juden seinetwegen dorthin strömten und an Jesus glaubten.+
12 Am nächsten Tag verbreitete sich unter der großen Menschenmenge, die zum Fest gekommen war, die Nachricht, dass Jesus auf dem Weg nach Jerusalem war. 13 Da nahmen sie Palmzweige, zogen ihm entgegen+ und riefen: „Wir bitten dich: Rette ihn! Gesegnet ist der, der im Namen Jehovas kommt,+ der König von Israel!“+ 14 Jesus suchte sich einen jungen Esel und setzte sich darauf,+ so wie es in den Schriften steht: 15 „Hab keine Angst, Tochter Zion. Sieh nur! Dein König kommt, er sitzt auf einem jungen Esel.“+ 16 Anfangs verstanden seine Jünger das alles nicht.+ Doch als Jesus verherrlicht wurde,+ erinnerten sie sich daran, dass all das über ihn in den Schriften stand und man genau das getan hatte.+
17 Die Leute, die dabei waren, als er Lạzarus aus dem Grab herausrief+ und von den Toten auferweckte, bezeugten immer wieder, was sie gesehen hatten.+ 18 Auch aus diesem Grund strömten ihm die Menschen entgegen. Sie hatten alle von diesem Zeichen gehört. 19 Die Pharisäer sagten deshalb zueinander: „Wie man sieht, kommen wir so nicht weiter. Seht doch nur! Die ganze Welt läuft ihm nach.“+
20 Unter den Festbesuchern, die zur Anbetung gekommen waren, befanden sich auch einige Griechen. 21 Sie gingen zu Philịppus+ aus Bethsaida in Galilạ̈a und baten ihn: „Herr, wir möchten Jesus sehen.“ 22 Philịppus kam und sagte es Andreas,+ und Andreas und Philịppus informierten dann Jesus.
23 Doch Jesus erwiderte: „Für den Menschensohn ist jetzt die Stunde gekommen, verherrlicht zu werden.+ 24 Eins steht fest: Solange ein Weizenkorn nicht auf den Boden fällt und stirbt, bleibt es einfach nur ein Korn. Wenn es aber stirbt,+ dann bringt es viel Ertrag. 25 Wer an seinem Leben hängt, zerstört es. Doch wer sein Leben in dieser Welt hasst,+ wird es für das ewige Leben bewahren.+ 26 Wer mir dienen will, soll mir folgen, und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein.+ Wer mir dient, wird vom Vater geehrt. 27 Jetzt bin ich sehr aufgewühlt,+ und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde.+ Aber nein, für diese Stunde bin ich ja gekommen. 28 Vater, verherrliche deinen Namen.“ Da kam eine Stimme+ vom Himmel: „Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen.“+
29 Die Leute, die dort standen und das hörten, sagten: „Es hat gedonnert!“ Doch einige meinten: „Ein Engel hat mit ihm geredet.“ 30 Als Reaktion darauf sagte Jesus: „Diese Stimme kam nicht für mich, sondern für euch.+ 31 Jetzt steht diese Welt vor Gericht! Jetzt wird der Herrscher dieser Welt+ hinausgeworfen!+ 32 Ich aber werde, wenn man mich von der Erde aufrichtet,+ Menschen aller Art zu mir ziehen.“+ 33 Damit wollte er in Wirklichkeit andeuten, auf welche Art und Weise er bald sterben würde.+ 34 Die Menge erwiderte: „Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus für immer bleibt.+ Wie kannst du da sagen, dass der Menschensohn aufgerichtet werden muss?+ Wer ist dieser Menschensohn?“ 35 Jesus sagte zu ihnen: „Das Licht wird noch kurze Zeit unter euch sein.+ Geht den Weg, solange ihr das Licht habt, damit euch die Finsternis nicht überwältigt. Wer im Dunkeln unterwegs ist, weiß nicht, wohin er geht.+ 36 Glaubt an das Licht, solange ihr es habt, damit ihr Söhne des Lichts werdet.“+
Nachdem Jesus das gesagt hatte, ging er weg und versteckte sich vor ihnen. 37 Obwohl er so viele Zeichen vor ihnen vollbracht hatte, glaubten sie nicht an ihn. 38 So sollten sich die Worte des Propheten Jesaja erfüllen: „Jehova, wer hat an das geglaubt, was er von uns gehört hat*?+ Und die Macht Jehovas, wem wurde sie enthüllt?“+ 39 Jesaja erklärte auch, warum sie nicht glauben konnten: 40 „Er hat ihre Augen blind gemacht und ihr Herz verhärtet, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihrem Herzen nicht verstehen und nicht umkehren und ich sie heile.“+ 41 Jesaja sagte das, weil er seine Herrlichkeit sah, und er sprach von ihm.+ 42 Dennoch: Es glaubten sogar viele Vorsteher an ihn,+ aber wegen der Pharisäer bekannten sie sich nicht zu ihm, um nicht aus der Synagoge ausgeschlossen zu werden.+ 43 Denn sie liebten die Ehre* von Menschen noch mehr als die Ehre* von Gott.+
44 Doch Jesus rief aus: „Wer an mich glaubt, glaubt nicht nur an mich, sondern auch an den, der mich gesandt hat.+ 45 Und wer mich sieht, sieht auch den, der mich gesandt hat.+ 46 Ich bin als Licht in die Welt gekommen,+ damit jeder, der an mich glaubt, nicht länger im Dunkeln bleibt.+ 47 Doch wer meine Worte hört und sich nicht daran hält, über den urteile ich nicht. Denn ich bin nicht als Richter der Welt gekommen, sondern als Retter der Welt.+ 48 Wer mich missachtet und meine Worte nicht annimmt, hat jemanden, der über ihn urteilt. Am letzten Tag wird das Wort, das ich gesprochen habe, ein Urteil über ihn fällen.+ 49 Ich habe nämlich nicht von mir aus geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir ein Gebot darüber gegeben, was ich sagen und reden soll.+ 50 Und ich weiß, dass sein Gebot ewiges Leben bedeutet*.+ Deshalb: Was auch immer ich sage, ich rede so, wie der Vater es mir gesagt hat.“+
13 Da Jesus vor dem Passahfest wusste, dass für ihn die Stunde gekommen war,+ diese Welt zu verlassen und zum Vater zu gehen,+ liebte er die, die zu ihm gehörten und die in der Welt waren und die er geliebt hatte, bis ans Ende.+ 2 Inzwischen war das Abendessen im Gange*, und der Teufel hatte es Judas Iskạriot, dem Sohn Sịmons, bereits ins Herz gegeben,+ Jesus zu verraten.+ 3 In dem Bewusstsein, dass der Vater ihm alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott kam und zu Gott ging,+ 4 stand Jesus nun vom Abendessen auf und legte seine Obergewänder ab. Dann nahm er ein Handtuch und band es sich um die Hüfte.+ 5 Anschließend goss er Wasser in eine Schüssel und fing an, den Jüngern die Füße zu waschen und sie mit dem umgebundenen Handtuch abzutrocknen.+ 6 „Herr, willst du mir etwa die Füße waschen?“, fragte Sịmon Petrus, als er an der Reihe war. 7 Jesus antwortete: „Noch verstehst du nicht, was ich tue, aber später wirst du es verstehen.“ 8 „Nie im Leben wirst du mir die Füße waschen!“, protestierte Petrus, worauf Jesus erwiderte: „Wenn ich dich nicht wasche,+ gehörst du nicht zu mir*.“ 9 Da sagte Sịmon Petrus: „Herr, dann wasch mir nicht nur die Füße, sondern auch die Hände und den Kopf.“ 10 „Wer gebadet ist, dem braucht man nur noch die Füße zu waschen – er ist ja schon völlig rein“,+ erklärte Jesus ihm. „Und ihr seid rein, allerdings nicht jeder von euch.“ 11 Er wusste nämlich, wer ihn verraten würde.+ Deshalb sagte er: „Nicht jeder von euch ist rein.“
12 Nachdem er ihnen die Füße gewaschen, seine Obergewänder angezogen und sich wieder zu Tisch gelegt hatte, fragte er: „Versteht ihr, was ich da gemacht habe? 13 Ihr nennt mich ‚Lehrer‘+ und ‚Herr‘, und das ist auch richtig so, denn das bin ich.+ 14 Wenn ich als Herr und Lehrer euch also die Füße gewaschen habe,+ dann solltet auch ihr einander die Füße waschen.+ 15 Ich habe euch nämlich ein Vorbild gegeben, damit ihr genau das tut, was ich für euch getan habe.+ 16 Eins steht fest: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr und ein Abgesandter nicht größer als sein Auftraggeber.+ 17 Wisst ihr das, so seid ihr glücklich, wenn ihr danach handelt.+ 18 Ich rede nicht von euch allen – ich kenne die, die ich ausgewählt habe. Aber das geschah, damit sich die Schriftstelle erfüllt:+ ‚Der mein Brot aß, hat sich gegen mich gestellt.‘+ 19 Ich sage euch das jetzt, ehe es passiert, damit ihr, wenn es passiert, glaubt, dass ich es bin.+ 20 Eins steht fest: Wer jemanden aufnimmt, den ich sende, nimmt auch mich auf,+ und wer mich aufnimmt, nimmt auch den auf, der mich gesandt hat.“+
21 Nach diesen Worten war Jesus im Innersten* aufgewühlt und bezeugte: „Eins steht fest: Einer von euch wird mich verraten.“+ 22 Die Jünger schauten sich ratlos an und fragten sich, wen er wohl meinte.+ 23 Einer der Jünger, und zwar der, den Jesus besonders liebte,+ lag dicht neben Jesus. 24 Also nickte Sịmon Petrus ihm zu und sagte: „Verrat uns, wen er meint.“ 25 Darauf lehnte sich der Jünger zurück an die Brust von Jesus und fragte: „Herr, wer ist es?“+ 26 Jesus antwortete: „Ich tauche ein Stück Brot ein, und der, dem ich es gebe, der ist es.“+ Nachdem er also das Brot eingetaucht hatte, nahm er es und gab es Judas, dem Sohn von Sịmon Iskạriot. 27 Sobald Judas das Stück Brot genommen hatte, fuhr Satan in ihn,+ und Jesus sagte: „Beeil dich mit dem, was du tust.“ 28 Doch keiner am Tisch wusste, warum er das sagte. 29 Weil Judas die Kasse verwaltete,+ meinten einige, Jesus wolle ihm sagen: „Kauf alles Nötige für das Fest“, oder er solle den Armen etwas geben. 30 Nachdem er also das Stück Brot bekommen hatte, ging er sofort hinaus in die Nacht.+
31 Als er weg war, sagte Jesus: „Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht+ und durch ihn* auch Gott. 32 Gott selbst wird ihn verherrlichen+ und er wird ihn sofort verherrlichen. 33 Meine lieben Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und ich sage euch nun dasselbe, was ich schon den Juden gesagt habe: ‚Wohin ich gehe, da könnt ihr nicht hinkommen.‘+ 34 Ich gebe euch ein neues Gebot: Liebt einander! So wie ich euch geliebt habe,+ sollt auch ihr einander lieben.+ 35 Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr Liebe zueinander habt.“+
36 „Herr, wohin gehst du?“, fragte Sịmon Petrus, worauf Jesus antwortete: „Wohin ich gehe, kannst du mir jetzt nicht folgen, aber später wirst du nachkommen.“+ 37 Da wollte Petrus wissen: „Warum kann ich dir nicht schon jetzt folgen, Herr? Ich würde mein Leben für dich geben.“+ 38 Jesus erwiderte: „Du würdest dein Leben für mich geben? Eins steht fest: Ein Hahn wird auf keinen Fall krähen, ehe du mich drei Mal verleugnet hast*.“+
14 „Lasst euer Herz nicht beunruhigt werden.+ Glaubt* an Gott,+ glaubt auch an mich. 2 Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Andernfalls hätte ich es euch gesagt. Ich mache mich nämlich auf den Weg, um einen Platz für euch vorzubereiten.+ 3 Und wenn ich mich auf den Weg mache und einen Platz für euch vorbereite, dann komme ich auch wieder und hole euch zu mir nach Hause, damit ihr dort seid, wo auch ich bin.+ 4 Den Weg zu dem Ort, an den ich gehe, kennt ihr.“
5 Thomas+ fragte: „Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir da den Weg kennen?“
6 Jesus erklärte ihm: „Ich bin der Weg+ und die Wahrheit+ und das Leben.+ Niemand kommt zum Vater außer durch mich.+ 7 Hättet ihr mich gekannt, dann hättet ihr auch meinen Vater gekannt.+ Ab jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.“+
8 Philịppus sagte zu ihm: „Herr, zeige uns den Vater, mehr brauchen wir nicht.“
9 Jesus erwiderte: „Jetzt bin ich schon so lange bei euch gewesen und du kennst mich immer noch nicht, Philịppus? Wer mich gesehen hat, hat auch den Vater gesehen.+ Wie kannst du da sagen: ‚Zeige uns den Vater‘? 10 Glaubst du nicht, dass ich mit dem Vater verbunden bin und der Vater mit mir?+ Was ich euch sage, kommt nicht von mir,+ sondern der Vater, der mit mir verbunden bleibt, vollbringt seine Taten*. 11 Glaubt mir, dass ich mit dem Vater verbunden bin und der Vater mit mir. Ansonsten glaubt wenigstens wegen der Taten*.+ 12 Eins steht fest: Wer an mich glaubt*, wird dieselben Taten* vollbringen wie ich, und er wird noch größere Taten vollbringen,+ denn ich gehe zum Vater.+ 13 Und worum auch immer ihr in meinem Namen bittet, das werde ich tun, damit der Vater durch den Sohn verherrlicht wird.+ 14 Worum auch immer ihr in meinem Namen bittet, das werde ich tun.
15 Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.+ 16 Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Helfer geben, der für immer bei euch sein soll:+ 17 den Geist der Wahrheit,+ den die Welt nicht bekommen kann, weil sie ihn weder sieht noch kennt.+ Ihr kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch ist. 18 Ich werde euch nicht verwaist zurücklassen. Ich komme zu euch.+ 19 In Kurzem wird die Welt mich nicht mehr sehen, ihr aber werdet mich sehen,+ weil ich lebe und ihr leben werdet. 20 An dem Tag werdet ihr wissen, dass ich mit meinem Vater verbunden bin und ihr mit mir verbunden seid und ich mit euch.+ 21 Wer meine Gebote annimmt und sie hält, der liebt mich. Und wer mich liebt, wird von meinem Vater geliebt,+ und ich werde ihn lieben und mich ihm deutlich zeigen.“
22 „Herr, was ist passiert, dass du dich uns und nicht der Welt deutlich zeigen willst?“, fragte Judas+ (nicht Iskạriot).
23 Jesus antwortete: „Wer mich liebt, wird sich an meine Worte halten,+ und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.+ 24 Wer mich nicht liebt, der hält sich auch nicht an meine Worte. Die Worte, die ihr hört, sind nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat.+
25 Das alles sage ich euch, solange ich bei euch bin. 26 Doch der Helfer, der heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.+ 27 Ich lasse euch Frieden zurück, meinen Frieden gebe ich euch.+ Ich gebe ihn euch nicht so, wie ihn die Welt euch gibt. Lasst euer Herz nicht beunruhigt oder vor Angst mutlos werden. 28 Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: ‚Ich gehe weg und ich komme zu euch zurück.‘ Würdet ihr mich lieben, dann würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich.+ 29 Ich habe euch das jetzt gesagt, ehe es passiert, damit ihr es glaubt, wenn es passiert.+ 30 Ich werde nicht mehr viel mit euch reden, denn der Herrscher der Welt+ kommt, aber er kann mir nichts anhaben.+ 31 Damit die Welt jedoch erkennt, dass ich den Vater liebe, befolge ich seine Anweisungen genau.+ Jetzt steht auf und lasst uns weggehen.
15 Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weinbauer. 2 Jeden Zweig an mir, der keine Frucht bringt, entfernt er, und jeden, der Frucht bringt, reinigt er, damit er noch mehr Frucht bringt.+ 3 Ihr seid durch die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, bereits rein.+ 4 Bleibt mit mir verbunden und ich werde mit euch verbunden bleiben. So, wie der Zweig nicht unabhängig Frucht bringen kann, sondern nur, wenn er am Weinstock bleibt, könnt auch ihr das nur, wenn ihr mit mir verbunden bleibt.+ 5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Zweige. Wer mit mir verbunden bleibt und mit wem ich verbunden bleibe, der bringt viel Frucht,+ denn getrennt von mir könnt ihr gar nichts tun*. 6 Wer nicht mit mir verbunden bleibt, wird wie ein Zweig weggeworfen, und er vertrocknet. Solche Zweige werden gesammelt, ins Feuer geworfen und verbrannt.+ 7 Wenn ihr mit mir verbunden bleibt und meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr euch wünscht, und es wird für euch wahr werden.+ 8 Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr weiterhin viel Frucht bringt und euch als meine Jünger erweist.+ 9 So wie mein Vater mich geliebt hat,+ so habe ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe. 10 Wenn ihr meine Gebote befolgt, werdet ihr in meiner Liebe bleiben,+ so wie ich die Gebote des Vaters befolgt habe und in seiner Liebe bleibe.+
11 Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr dieselbe Freude habt wie ich und eure Freude vollkommen wird.+ 12 Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.+ 13 Die größte Liebe beweist der, der sein Leben für seine Freunde gibt.+ 14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch sage*.+ 15 Ich nenne euch nicht mehr Sklaven, denn ein Sklave weiß nicht, was sein Herr macht. Doch ich habe euch Freunde genannt, weil ich euch alles mitgeteilt habe, was ich von meinem Vater gehört habe. 16 Nicht ihr habt mich ausgewählt, sondern ich habe euch ausgewählt und dazu bestimmt, dass ihr geht und weiterhin Frucht bringt und dass eure Frucht etwas Bleibendes ist, damit euch der Vater gibt, worum auch immer ihr in meinem Namen bittet.+
17 Das alles sage* ich euch, damit ihr einander liebt.+ 18 Wenn die Welt euch hasst, dann denkt daran, dass sie mich schon vor euch gehasst hat.+ 19 Wärt ihr ein Teil der Welt, dann würde die Welt lieben, was ihr gehört. Weil ihr aber kein Teil der Welt seid,+ sondern ich euch aus der Welt herausgesucht habe, deswegen hasst euch die Welt.+ 20 Denkt an das, was ich euch gesagt habe: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen.+ Wenn sie sich an meine Worte gehalten haben, werden sie sich auch an eure halten. 21 All das werden sie euch jedoch wegen meines Namens antun, weil sie den, der mich gesandt hat, nicht kennen.+ 22 Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, dann wären sie ohne Sünde*,+ aber jetzt haben sie keine Entschuldigung für ihre Sünde.+ 23 Wer mich hasst, der hasst auch meinen Vater.+ 24 Hätte ich unter ihnen nicht Taten* vollbracht, die niemand sonst getan hat, dann wären sie ohne Sünde,+ aber jetzt haben sie mich sowohl gesehen als auch gehasst und ebenso meinen Vater. 25 Doch das ist so gekommen, damit sich die Worte erfüllen, die in ihrem Gesetz stehen: ‚Sie haben mich ohne Ursache gehasst.‘+ 26 Wenn der Helfer kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde – der Geist der Wahrheit,+ der vom Vater kommt –, dann wird er mein Zeuge sein.+ 27 Und auch ihr sollt als Zeugen auftreten,+ weil ihr von Anfang an bei mir wart.
16 Ich habe euch das gesagt, damit ihr nicht ins Stolpern kommt. 2 Man wird euch aus der Synagoge ausschließen.+ Ja die Zeit* kommt, wo jeder, der euch tötet,+ denken wird, er hätte einen heiligen Dienst für Gott getan. 3 Das werden sie aber tun, weil sie weder den Vater noch mich kennengelernt haben.+ 4 Ich habe euch das alles jedenfalls gesagt, damit ihr euch daran erinnert, wenn die Zeit dafür kommt.+
Anfangs habe ich noch nicht mit euch darüber geredet, weil ich ja bei euch war. 5 Jetzt aber gehe ich zu dem, der mich gesandt hat,+ und dennoch fragt mich keiner von euch: ‚Wohin gehst du?‘ 6 Weil ich euch das alles gesagt habe, ist euer Herz voller Kummer.+ 7 Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, wird der Helfer+ nicht zu euch kommen. Wenn ich jedoch gehe, sende ich ihn euch. 8 Und wenn er kommt, wird er der Welt überzeugende Beweise zum Thema Sünde, Gerechtigkeit und Rechtsprechung liefern. 9 Zunächst Sünde:+ weil man nicht an mich glaubt*.+ 10 Dann Gerechtigkeit: weil ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr sehen werdet. 11 Dann Rechtsprechung: weil über den Herrscher dieser Welt das Urteil gesprochen worden ist.+
12 Ich hätte euch noch eine Menge zu sagen, aber es wäre jetzt zu viel für euch.+ 13 Wenn er, der Geist der Wahrheit, kommt,+ wird er euch in die ganze Wahrheit hineinführen, denn er wird nicht von sich aus reden, sondern das sagen, was er hört, und er wird euch verkünden, was noch kommt.+ 14 Er wird mich verherrlichen,+ weil er etwas von dem bekommt, was mir gehört, und an euch weitergibt*.+ 15 Alles, was der Vater hat, gehört mir.+ Deshalb habe ich gesagt: Er bekommt etwas von mir und gibt es an euch weiter. 16 Nur noch kurze Zeit und ihr werdet mich nicht mehr sehen,+ und wieder nach einer kurzen Zeit werdet ihr mich sehen.“
17 Einige seiner Jünger sagten zueinander: „Was meint er mit: ‚Nur noch kurze Zeit und ihr werdet mich nicht sehen, und wieder nach einer kurzen Zeit werdet ihr mich sehen‘, und was soll das heißen: ‚Weil ich zum Vater gehe‘?“ 18 Sie sagten also: „Was meint er eigentlich mit ‚kurzer Zeit‘? Wir wissen nicht, wovon er redet.“ 19 Jesus wusste, dass sie ihn befragen wollten, und kam ihnen zuvor: „Macht ihr euch diese Gedanken, weil ich gesagt habe: ‚Nur noch kurze Zeit und ihr werdet mich nicht sehen, und wieder nach einer kurzen Zeit werdet ihr mich sehen‘? 20 Eins steht fest: Ihr werdet weinen und laut trauern,+ doch die Welt wird sich freuen. Ihr werdet Kummer haben, aber euer Kummer wird in Freude verwandelt werden.+ 21 Eine Hochschwangere hat Kummer, wenn die Zeit der Geburt* gekommen ist, aber sobald das Kind da ist, denkt sie nicht mehr an diese schwere Zeit*, vor lauter Freude, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist. 22 So auch bei euch: Jetzt habt ihr Kummer, aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen+ und niemand wird euch eure Freude wegnehmen. 23 An dem Tag werdet ihr mir gar keine Frage mehr stellen. Eins steht fest: Wenn ihr den Vater um irgendetwas bittet,+ wird er es euch in meinem Namen geben.+ 24 Bis jetzt habt ihr noch um gar nichts in meinem Namen gebeten. Bittet und ihr werdet es bekommen, damit eure Freude vollkommen wird.
25 Ich habe bei alldem in Vergleichen mit euch geredet. Aber es kommt die Zeit*, da werde ich nicht mehr in Vergleichen mit euch reden, sondern ich werde euch klar und deutlich vom Vater erzählen. 26 An dem Tag werdet ihr in meinem Namen Bitten an den Vater richten. Damit will ich aber nicht sagen, dass ich für euch bitten werde. 27 Denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich lieb gehabt+ und geglaubt habt, dass ich als Repräsentant Gottes gekommen bin.+ 28 Ich bin als Repräsentant des Vaters erschienen und in die Welt gekommen, und jetzt verlasse ich die Welt und gehe zum Vater.“+
29 Seine Jünger sagten: „Sieh mal, jetzt redest du klar und deutlich und nicht in Vergleichen. 30 Jetzt wissen wir, dass du alles weißt und man dich nichts zu fragen braucht. Deswegen glauben wir, dass du von Gott gekommen bist.“ 31 Jesus erwiderte: „Jetzt glaubt ihr? 32 Die Zeit kommt – ja sie ist schon da –, wo ihr alle auseinanderlaufen werdet, jeder zu sich nach Hause, und ihr werdet mich im Stich lassen.+ Aber ich bin nicht allein, weil der Vater bei mir ist.+ 33 Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr durch mich Frieden habt.+ In der Welt werdet ihr schwere Zeiten* durchmachen,+ aber fasst Mut! Ich habe die Welt besiegt.“+
17 All das sagte Jesus, schaute zum Himmel und betete: „Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrlicht.+ 2 Du hast ihm ja Macht über alle Menschen gegeben,+ sodass er allen, die du ihm gegeben hast,+ ewiges Leben geben kann.+ 3 Das bedeutet ewiges Leben:+ dich, den allein wahren Gott, kennenzulernen+ und auch den, den du gesandt hast, Jesus Christus.+ 4 Ich habe dich auf der Erde verherrlicht+ und den Auftrag*, den du mir gegeben hast, erfüllt.+ 5 Deshalb, Vater, verherrliche mich an deiner Seite mit der Herrlichkeit, die ich neben dir hatte, bevor es die Welt gab.+
6 Ich habe den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast, deinen Namen offenbart.+ Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben und sie haben sich an dein Wort gehalten. 7 Jetzt wissen sie, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt, 8 weil ich das an sie weitergegeben habe, was du mir gesagt hast.+ Sie haben deine Worte angenommen und wissen jetzt sicher, dass ich als dein Repräsentant gekommen bin,+ und sie sind zu der Überzeugung gelangt, dass du mich gesandt hast.+ 9 Für sie bitte ich. Ich bitte nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben hast, weil sie dir gehören. 10 Alles, was mir gehört, gehört dir, und was dir gehört, gehört mir,+ und ich bin unter ihnen verherrlicht worden.
11 Ich bin nicht länger in der Welt,+ doch sie sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, wache über sie+ wegen deines Namens, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind, so wie wir eins sind.+ 12 Als ich bei ihnen war, habe ich wegen deines Namens, den du mir gegeben hast, über sie gewacht.+ Ich habe sie beschützt und kein Einziger von ihnen ist verloren gegangen*+ außer dem Sohn der Vernichtung,+ damit sich das erfüllt, was in den Schriften steht.+ 13 Jetzt aber komme ich zu dir und sage das alles, solange ich noch in der Welt bin, damit meine Freude in ihnen vollkommen wird.+ 14 Ich habe dein Wort an sie weitergegeben, doch die Welt hat sie gehasst,+ weil sie kein Teil der Welt sind,+ so wie ich kein Teil der Welt bin.
15 Ich bitte dich nicht, sie aus der Welt herauszunehmen, sondern wegen des Teufels* über sie zu wachen.+ 16 Sie sind kein Teil der Welt,+ so wie ich kein Teil der Welt bin.+ 17 Heilige sie durch die Wahrheit.+ Dein Wort ist Wahrheit.+ 18 So wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt.+ 19 Und ich heilige mich für sie, damit auch sie durch die Wahrheit geheiligt werden.
20 Ich bitte nicht nur für sie, sondern auch für alle, die durch ihre Worte an mich glauben, 21 damit sie alle eins sind+ – so wie du, Vater, mit mir verbunden bist und ich mit dir,+ so sollen auch sie mit uns verbunden sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. 22 Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, genauso wie wir eins sind.+ 23 Ich bin verbunden mit ihnen und du mit mir, damit sie vollkommen eins werden.+ Daran wird die Welt erkennen, dass du mich gesandt und sie so geliebt hast wie mich. 24 Vater, ich möchte, dass die, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin.+ Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon vor der Grundlegung der Welt geliebt hast.+ 25 Gerechter Vater, die Welt hat dich tatsächlich nicht kennengelernt,+ aber ich kenne dich,+ und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. 26 Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen,+ damit sie die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in sich haben und ich mit ihnen verbunden bin.“+
18 Nach diesen Worten durchquerte Jesus mit seinen Jüngern das Kịdrontal.+ Auf der anderen Seite befand sich ein Garten, in den er und seine Jünger hineingingen.+ 2 Auch sein Verräter Judas+ kannte diese Stelle, denn Jesus war mit seinen Jüngern oft dort zusammengekommen. 3 Judas nahm also einen Trupp Soldaten und Beamte mit, die von den Oberpriestern und Pharisäern zur Verfügung gestellt wurden, und ging mit Fackeln, Lampen und Waffen dorthin.+ 4 Jesus, der wusste, was alles auf ihn zukam, trat nun vor und fragte sie: „Wen sucht ihr?“ 5 „Jesus, den Nazarẹner“,+ antworteten sie, worauf er sagte: „Ich bin es.“ Bei ihnen stand auch sein Verräter Judas.+
6 Als Jesus zu ihnen sagte: „Ich bin es“, wichen sie zurück und fielen zu Boden.+ 7 Da fragte er sie noch einmal: „Wen sucht ihr?“ „Jesus, den Nazarẹner“, kam als Antwort. 8 Jesus erwiderte: „Ich habe euch doch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihr also mich sucht, dann lasst die anderen hier gehen.“ 9 Dadurch sollten sich seine Worte erfüllen: „Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen Einzigen verloren.“+
10 Sịmon Petrus hatte ein Schwert dabei. Er zog es und schlug dem Sklaven des Hohen Priesters das rechte Ohr ab.+ Der Name des Sklaven war Mạlchus. 11 Jesus sagte zu Petrus: „Steck das Schwert in seine Scheide!+ Soll ich nicht den Becher trinken, den der Vater mir gegeben hat?“+
12 Jesus wurde nun von den Soldaten, dem Militärbefehlshaber und den Beamten der Juden festgenommen und gefesselt. 13 Sie brachten ihn zuerst zu Ạnnas, denn er war der Schwiegervater von Kaiphas,+ der in diesem Jahr Hoher Priester war.+ 14 Kaiphas war es, der den Juden geraten hatte, es sei besser für sie, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt.+
15 Sịmon Petrus und noch ein anderer Jünger folgten Jesus.+ Da dieser Jünger dem Hohen Priester bekannt war, konnte er mit Jesus in den Hof des Hohen Priesters hineingehen. 16 Petrus dagegen blieb draußen an der Tür* stehen. Also ging der andere Jünger, den der Hohe Priester kannte, hinaus, redete mit der Türwächterin und nahm Petrus mit hinein. 17 Das Dienstmädchen, das die Tür bewachte, fragte Petrus: „Bist du nicht auch ein Jünger dieses Mannes?“ „Nein, bin ich nicht“, sagte er.+ 18 Die Sklaven und die Beamten standen um ein Kohlenfeuer herum, das sie wegen der Kälte angezündet hatten. Alle wärmten sich daran, auch Petrus, der mit dabeistand.
19 Der Oberpriester befragte Jesus nun über seine Jünger und über seine Lehre. 20 Jesus antwortete ihm: „Ich habe öffentlich zur Welt geredet. Ich habe immer in einer Synagoge und im Tempel gelehrt,+ wo sich alle Juden versammeln, und nie habe ich etwas im Geheimen gesagt. 21 Warum fragst du mich? Frag die, die mir zugehört haben. Sie wissen, was ich gesagt habe.“ 22 Kaum hatte er das ausgesprochen, schlug einer der dabeistehenden Beamten Jesus ins Gesicht+ und fuhr ihn an: „Antwortet man so dem Oberpriester?“ 23 Jesus erwiderte: „Wenn ich etwas Falsches gesagt habe, dann bezeuge* das Unrecht, doch wenn ich recht habe, warum schlägst du mich dann?“ 24 Daraufhin ließ ihn Ạnnas gefesselt zum Hohen Priester Kaiphas bringen.+
25 Sịmon Petrus stand dort und wärmte sich. „Bist du nicht auch ein Jünger von ihm?“, fragte man ihn. „Nein, bin ich nicht“, stritt er ab.+ 26 Ein Sklave des Hohen Priesters und Verwandter des Mannes, dem Petrus das Ohr abgeschlagen hatte,+ meinte: „Hab ich dich nicht dort im Garten bei ihm gesehen?“ 27 Doch Petrus stritt es wieder ab und im selben Moment krähte ein Hahn.+
28 Frühmorgens brachte man Jesus von Kaiphas zum Prätorium.+ Die Juden selbst betraten das Prätorium jedoch nicht. Sie wollten sich nämlich nicht verunreinigen,+ damit sie das Passah essen konnten. 29 Also kam Pilạtus zu ihnen heraus und fragte: „Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Mann?“ 30 Sie antworteten: „Wenn er kein Verbrecher* wäre, hätten wir ihn dir nicht übergeben.“ 31 Da sagte Pilạtus: „Dann nehmt ihn und sprecht nach eurem Gesetz ein Urteil über ihn“,+ worauf die Juden erwiderten: „Wir dürfen niemanden hinrichten.“+ 32 So sollte sich das erfüllen, was Jesus angedeutet hatte, als er über seine Todesart sprach.+
33 Da ging Pilạtus wieder ins Prätorium hinein, rief Jesus und fragte ihn: „Bist du der König der Juden?“+ 34 Jesus antwortete: „Fragst du das von dir aus oder haben dir andere von mir erzählt?“ 35 Pilạtus erwiderte: „Bin ich etwa ein Jude? Dein eigenes Volk und die Oberpriester haben dich mir ausgeliefert. Was hast du getan?“ 36 Jesus antwortete:+ „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt.+ Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, dann hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert werde.+ Nun aber ist mein Königreich nicht von hier.“ 37 Da fragte ihn Pilạtus: „Bist du nun also ein König?“, worauf Jesus antwortete: „Du sagst selbst, dass ich ein König bin.+ Dazu wurde ich geboren und dazu kam ich in die Welt: um die Wahrheit zu bezeugen.+ Jeder, der auf der Seite der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“+ 38 Pilạtus sagte zu ihm: „Was ist Wahrheit?“
Danach ging er wieder zu den Juden hinaus und teilte ihnen mit: „Ich finde keine Schuld an ihm.+ 39 Außerdem habt ihr doch den Brauch, dass ich am Passah jemanden freilasse.+ Wollt ihr also, dass ich den König der Juden freilasse?“ 40 Da schrien sie wie schon zuvor: „Nicht ihn, sondern Bạrabbas!“ Bạrabbas war ein Räuber.+
19 Pilạtus ließ Jesus dann abführen und auspeitschen.+ 2 Die Soldaten flochten eine Dornenkrone, setzten sie ihm auf den Kopf und zogen ihm ein purpurrotes langes Gewand an.+ 3 Immer wieder traten sie vor ihn und sagten: „Sei gegrüßt, du König der Juden!“, und schlugen ihm ins Gesicht.+ 4 Pilạtus ging nun wieder hinaus und sagte: „Seht! Ich bringe ihn zu euch hinaus, damit ihr wisst, dass ich keine Schuld an ihm finde.“+ 5 Als Jesus mit der Dornenkrone und dem purpurroten langen Gewand herauskam, sagte Pilạtus: „Seht! Der Mensch!“ 6 Doch als ihn die Oberpriester und die Beamten sahen, schrien sie: „An den Pfahl mit ihm! An den Pfahl mit ihm!“*+ Da sagte Pilạtus: „Nehmt ihn und richtet ihn selbst hin*. Ich finde keine Schuld an ihm.“+ 7 Die Juden erwiderten: „Wir haben ein Gesetz, und nach diesem Gesetz muss er sterben,+ denn er hat sich selbst zum Sohn Gottes gemacht.“+
8 Als Pilạtus das hörte, bekam er noch mehr Angst. 9 Er ging wieder ins Prätorium und fragte Jesus: „Woher kommst du?“ Doch Jesus schwieg.+ 10 Pilạtus sagte: „Weigerst du dich etwa, mit mir zu reden? Weißt du nicht, dass ich die Macht dazu habe, dich freizulassen oder dich hinzurichten*?“ 11 Jesus antwortete: „Du hättest gar keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gewährt worden wäre.+ Deshalb hat der, der mich dir ausgeliefert hat, größere Schuld*.“
12 Aus diesem Grund bemühte sich Pilạtus weiter, ihn freizulassen, aber die Juden schrien: „Wenn du diesen Mann freilässt, bist du kein Freund Cäsars. Jeder, der sich selbst zum König macht, stellt sich* gegen Cäsar.“+ 13 Auf diese Worte hin brachte Pilạtus Jesus heraus und setzte sich auf einen Richterstuhl auf dem Platz, den man „Das Steinpflaster“ nannte (auf Hebräisch aber Gạbbatha). 14 Es war um die 6. Stunde am Vorbereitungstag+ des Passahs, als Pilạtus zu den Juden sagte: „Seht! Euer König!“ 15 Sie aber schrien: „Weg mit ihm! Weg mit ihm! An den Pfahl mit ihm!*“ Da fragte Pilạtus: „Euren König soll ich hinrichten?“, worauf die Oberpriester antworteten: „Wir haben keinen König außer Cäsar.“ 16 Er überließ ihnen Jesus dann zur Hinrichtung am Pfahl.+
Daraufhin führte man Jesus ab. 17 Er trug den Marterpfahl selbst, als er zur sogenannten Schädelstätte (hebräisch Gọlgotha)+ hinausging.+ 18 Dort nagelte man ihn an den Pfahl+ und mit ihm noch zwei andere Männer – auf jeder Seite einen, Jesus in der Mitte.+ 19 Pilạtus schrieb außerdem einen Titel auf ein Schild und brachte es am Marterpfahl an. Darauf stand: „Jesus, der Nazarẹner, der König der Juden“.+ 20 Viele Juden lasen das, weil die Stelle, wo Jesus an den Pfahl genagelt wurde, in der Nähe der Stadt lag und der Titel auf Hebräisch, Lateinisch und Griechisch geschrieben war. 21 Die jüdischen Oberpriester sagten jedoch zu Pilạtus: „Schreib nicht: ‚Der König der Juden‘, sondern dass er behauptet hat: ‚Ich bin König der Juden.‘“ 22 Pilạtus erwiderte: „Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.“
23 Nachdem die Soldaten Jesus an den Pfahl genagelt hatten, nahmen sie seine Obergewänder* und teilten sie in vier Stücke, für jeden Soldaten eins. Auch das Untergewand nahmen sie an sich. Doch da es keine Naht hatte, sondern von oben bis unten durchgewebt war, 24 beschlossen sie: „Wir wollen es nicht zerreißen, sondern durch das Los entscheiden, wer es bekommt.“+ Dadurch sollte sich die Schriftstelle erfüllen: „Sie verteilten meine Gewänder unter sich und verlosten meine Kleidung.“+ Die Soldaten machten das tatsächlich.
25 Beim Marterpfahl standen die Mutter+ von Jesus und ihre Schwester sowie Maria, die Frau von Klọpas, und Maria Magdalẹne.+ 26 Als Jesus seine Mutter und den Jünger, den er besonders liebte,+ dort stehen sah, sagte er zu seiner Mutter: „Frau, das ist jetzt dein Sohn!“ 27 Und zu dem Jünger sagte er: „Das ist jetzt deine Mutter!“ Der Jünger nahm sie mit zu sich nach Hause und sie wohnte von da an bei ihm.
28 Jesus wusste, dass jetzt alles vollbracht war, und sagte schließlich: „Ich habe Durst“, damit sich erfüllte, was in den Schriften steht.+ 29 In der Nähe stand ein Krug voll saurem Wein. Man tränkte einen Schwamm damit, steckte ihn an einen Ysopstängel und hielt ihn an seine Lippen.+ 30 Nachdem Jesus den sauren Wein erhalten hatte, sagte er: „Es ist vollbracht!“+ Er ließ den Kopf sinken und starb.+
31 Die Juden baten nun Pilạtus, den Männern die Beine zu brechen und die Leichname abzunehmen. Es war nämlich Vorbereitungstag+ und die Körper sollten nicht am Sabbat (es war ein großer Sabbat)+ an den Marterpfählen bleiben.+ 32 Also kamen die Soldaten und brachen dem ersten Mann die Beine und dann auch dem anderen, der neben ihm am Pfahl hing. 33 Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, brachen sie ihm die Beine nicht. 34 Ein Soldat stieß ihm jedoch mit einem Speer in die Seite+ und es floss sofort Blut und Wasser heraus. 35 Diese Zeugenaussage stammt von dem, der das gesehen hat, und seine Aussage ist wahr. Er weiß, dass er die Wahrheit redet, und sagt das, damit auch ihr glauben könnt.+ 36 Das alles geschah, damit sich die Schriftstelle erfüllte: „Kein Knochen wird ihm gebrochen.“+ 37 Und noch eine andere Schriftstelle lautet: „Sie werden den anschauen, den sie durchstochen haben.“+
38 Joseph von Arimathịa, der ein Jünger Jesu war – aus Angst vor den Juden aber nur ein heimlicher Jünger –,+ bat nun Pilạtus, den Leichnam von Jesus abnehmen zu dürfen. Pilạtus gab ihm die Erlaubnis und so kam er und holte den Leichnam.+ 39 Auch Nikodẹmus,+ der Mann, der Jesus am Anfang einmal bei Nacht aufgesucht hatte, kam und brachte eine Mischung aus Myrrhe und Ạloe – ungefähr 100 Pfund.+ 40 Da nahmen sie den Leichnam von Jesus und wickelten ihn zusammen mit den aromatischen Substanzen in Leinentücher,+ wie es bei den Juden Bestattungsbrauch ist.+ 41 In der Nähe des Hinrichtungsortes* befand sich ein Garten mit einem neuen Grab,+ in das noch nie jemand gelegt worden war. 42 Da es der Vorbereitungstag der Juden war+ und das Grab nicht weit weg lag, legte man Jesus dort hinein.
20 Am ersten Tag der Woche kam Maria Magdalẹne frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab+ und sah, dass der Stein vom Grab entfernt worden war.+ 2 Da rannte sie zu Sịmon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus sehr liebte,+ und sagte zu ihnen: „Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen,+ und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“
3 Also machten sich Petrus und der andere Jünger auf den Weg zum Grab. 4 Die beiden rannten zusammen los, doch der andere Jünger war schneller als Petrus und erreichte das Grab zuerst. 5 Er beugte sich vor und sah die Leinentücher daliegen,+ ging aber nicht hinein. 6 Dann kam auch Sịmon Petrus nach. Er betrat das Grab und sah die Leinentücher ebenfalls daliegen. 7 Das Tuch, das Jesus um den Kopf gehabt hatte, lag nicht bei den Stoffstreifen, sondern zusammengerollt an einer anderen Stelle. 8 Jetzt ging auch der andere Jünger, der zuerst beim Grab war, hinein, sah es und glaubte. 9 Sie hatten nämlich noch nicht die Schriftstelle verstanden, wonach Jesus von den Toten auferstehen musste.+ 10 Deshalb gingen die Jünger wieder nach Hause.
11 Maria blieb jedoch draußen vor dem Grab stehen und weinte. Unter Tränen beugte sie sich vor, um ins Grab zu schauen. 12 Sie sah zwei weiß gekleidete Engel+ dort sitzen, wo der Leichnam von Jesus gelegen hatte – einen am Kopfende und einen am Fußende. 13 „Warum weinst du, Frau?“, fragten sie, worauf sie antwortete: „Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“ 14 Nachdem sie das gesagt hatte, drehte sie sich um und sah Jesus dastehen, erkannte ihn aber nicht.+ 15 Jesus fragte sie: „Warum weinst du, Frau? Wen suchst du?“ In der Annahme, es sei der Gärtner, erwiderte sie: „Herr, wenn du den Leichnam weggetragen hast, dann sag mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich hol ihn.“ 16 „Maria!“, sagte Jesus. Sie drehte sich um und rief auf Hebräisch: „Rabbụni!“ (was „Lehrer!“ bedeutet). 17 „Hör auf, dich an mich zu klammern“, sagte Jesus. „Ich bin ja noch nicht zum Vater aufgefahren. Aber geh zu meinen Brüdern+ und richte ihnen aus: ‚Ich fahre auf zu meinem Vater+ und eurem Vater und zu meinem Gott+ und eurem Gott.‘“ 18 Maria Magdalẹne kam also zu den Jüngern und überbrachte ihnen die Nachricht: „Ich hab den Herrn gesehen!“ Und sie erzählte ihnen, was er zu ihr gesagt hatte.+
19 An diesem ersten Tag der Woche war es inzwischen spät geworden und die Jünger hatten aus Angst vor den Juden die Türen verschlossen. Da kam Jesus, stellte sich in ihre Mitte und sagte: „Friede sei mit euch!“+ 20 Dann zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite,+ und die Jünger freuten sich sehr, den Herrn zu sehen.+ 21 „Friede sei mit euch!“,+ sagte Jesus noch einmal. „So wie der Vater mich gesandt hat,+ sende ich jetzt euch.“+ 22 Danach hauchte er sie an und sagte: „Empfangt heiligen Geist.+ 23 Wenn ihr die Sünden von irgendjemandem vergebt, dann sind sie vergeben, und wenn ihr sie nicht vergebt, dann bleiben sie.“
24 Thomas,+ einer von den Zwölf,+ der „Zwilling“ genannt wurde, war allerdings nicht bei ihnen, als Jesus kam. 25 Die anderen Jünger erzählten ihm: „Wir haben den Herrn gesehen!“, doch er sagte: „Das glaube ich erst,+ wenn ich die Spuren der Nägel an seinen Händen sehe und meine Finger in die Wunde lege und ihm mit meiner Hand an die Seite fasse.“+
26 Acht Tage später waren seine Jünger wieder in einem Haus und diesmal war Thomas dabei. Obwohl die Türen verschlossen waren, kam Jesus und stellte sich in ihre Mitte. „Friede sei mit euch!“,+ sagte er. 27 Gleich danach forderte er Thomas auf: „Leg deinen Finger hierher und sieh dir meine Hände an, und fass mir mit deiner Hand an die Seite, und hör auf zu zweifeln* und glaube.“ 28 Daraufhin rief Thomas aus: „Mein Herr und mein Gott!“+ 29 Jesus sagte: „Glaubst du, weil du mich gesehen hast? Glücklich sind die, die nicht gesehen haben und trotzdem glauben.“+
30 Allerdings vollbrachte Jesus vor den Jüngern noch viele andere Zeichen, die nicht in dieser Buchrolle festgehalten sind.+ 31 Doch all das wurde aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr, weil ihr glaubt, durch seinen Namen Leben habt.+
21 Danach erschien* Jesus den Jüngern am See* von Tibẹrias erneut. Das geschah so: 2 Sịmon Petrus, Thomas (genannt „Zwilling“),+ Nathạnaël+ aus Kạna in Galilạ̈a, die Söhne von Zebedạ̈us+ und zwei andere Jünger waren zusammen. 3 Sịmon Petrus meinte: „Ich gehe fischen“, und die anderen sagten: „Wir kommen mit.“ Also gingen sie hinaus und stiegen ins Boot. Aber während der ganzen Nacht fingen sie nichts.+
4 Gerade brach der Morgen an, da stand Jesus am Strand, doch die Jünger erkannten ihn nicht.+ 5 Jesus sagte: „Kinder, ihr habt nichts zu essen, oder?“ „Nein“, antworteten sie. 6 Also forderte er sie auf: „Werft das Netz auf der rechten Bootsseite aus und ihr werdet etwas fangen.“ Das taten sie, aber dann konnten sie das Netz wegen der vielen Fische nicht mehr einholen.+ 7 Da sagte der Jünger, den Jesus besonders liebte,+ zu Petrus: „Es ist der Herr!“ Als Sịmon Petrus das hörte, zog er sein Obergewand an* – er hatte nämlich nichts an – und stürzte sich ins Wasser. 8 Die anderen Jünger kamen mit dem kleinen Boot nach und hatten das Netz mit den Fischen im Schlepptau. Es waren ja nur noch knapp 100 Meter bis zum Ufer.
9 Als sie an Land gingen, sahen sie dort ein Kohlenfeuer mit Fischen darauf und Brot. 10 Jesus sagte: „Bringt ein paar von den Fischen her, die ihr gerade gefangen habt.“ 11 Sịmon Petrus ging also an Bord und zog das Netz an Land. Obwohl es mit großen Fischen – insgesamt 153 – prall gefüllt war, riss es nicht. 12 Jesus sagte zu ihnen: „Kommt her und frühstückt.“+ Doch keiner der Jünger traute sich, ihn zu fragen: „Wer bist du?“ Sie wussten nämlich, dass es der Herr war. 13 Jesus kam, nahm das Brot und reichte es ihnen, ebenso den Fisch. 14 Das war nun das dritte Mal,+ dass Jesus den Jüngern erschien, nachdem er von den Toten auferweckt worden war.
15 Nach dem Frühstück sagte Jesus zu Sịmon Petrus: „Sịmon, Sohn von Johạnnes, liebst du mich mehr als diese?“ Er antwortete: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe*.“ Da sagte Jesus zu ihm: „Weide meine Lämmer.“+ 16 Dann fragte er ihn ein zweites Mal: „Sịmon, Sohn von Johạnnes, liebst du mich?“ Er antwortete: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe*.“ Darauf sagte Jesus: „Hüte meine Schäfchen.“+ 17 Als er ihn ein drittes Mal fragte: „Sịmon, Sohn von Johạnnes, hast du mich lieb*?“, wurde Petrus traurig, weil Jesus ihm diese Frage jetzt schon zum dritten Mal stellte. Er antwortete: „Herr, du weißt alles. Du weißt, dass ich dich lieb habe.“ Da sagte Jesus: „Weide meine Schäfchen.+ 18 Eins steht fest: Als du jünger warst, hast du dir deine Kleidung selbst angezogen und bist gegangen, wohin du wolltest. Aber wenn du alt bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich anziehen und dich an einen Ort bringen, wohin du nicht willst.“+ 19 Damit deutete er an, durch was für eine Todesart Petrus Gott verherrlichen würde. Dann sagte er noch: „Folge mir weiter nach.“+
20 Petrus drehte sich um und sah den Jünger, den Jesus besonders liebte,+ hinterherkommen. Es war derselbe, der sich beim Abendessen an die Brust von Jesus zurückgelehnt und gefragt hatte: „Herr, wer ist es, der dich verrät?“ 21 Als Petrus ihn entdeckte, fragte er Jesus: „Und was ist mit ihm, Herr?“ 22 Jesus antwortete: „Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht das dich an? Du aber folge mir weiter nach.“ 23 Deshalb sprach sich unter den Brüdern herum, dieser Jünger würde nicht sterben. Dabei hatte Jesus das gar nicht gesagt, sondern: „Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht das dich an?“
24 Das ist der Jünger,+ der all das bezeugt und aufgeschrieben hat, und wir wissen, dass seine Zeugenaussage wahr ist.+
25 Tatsache ist: Jesus hat noch viel mehr getan. Wollte man das alles im Detail aufschreiben, dann wäre – so denke ich – selbst die Welt zu klein für all die Buchrollen.+
Oder „Menschheit“.
Oder „erkannte ihn nicht an“.
Oder „Glauben ausübten“.
Wtl. „aus Blut“.
Wtl. „aus dem Willen des Fleisches“.
Oder „fand“, „suchte“.
Oder „in mir brennen“.
Oder „aus“.
Oder „Glauben ausübt“.
Oder „damit seine Werke nicht aufgedeckt werden“.
Oder „wahr“.
Oder „Werken“.
Oder „über allem“.
Oder „gibt den Geist nicht nach Maß“.
Oder „freie Gabe“.
Oder „auf dem Weg der Besserung ist“.
Oder „gelähmten“. Wtl. „vertrockneten“.
Oder „glaubwürdig“, „gültig“.
Oder „Werke“.
Oder „Arbeitet nicht für“.
Oder „Glauben ausübt“.
Oder „Glauben ausübt“.
Oder „murrten über ihn, weil“.
Oder „untereinander zu murren“.
Oder „Belehrte sein“.
Oder „darüber murrten“.
Wtl. „seinem“.
Wtl. „wahrhaftig“.
Wtl. „keine Ungerechtigkeit“.
Oder „Du bist von einem Dämon besessen“, „Du bist dämonisiert“.
Wtl. „Deshalb“.
Wtl. „wo ich bin“.
Oder „Quellwasser“.
Oder „nach dem äußeren Schein“. Wtl. „nach dem Fleisch“.
Wtl. „Samen“.
Wtl. „den Tod schmecken“.
Wtl. „damit die Werke Gottes an ihm offenbart werden“.
Wtl. „Werke“.
Oder „Seele“.
Oder „Werke“. Gilt auch für nachfolgende Stellen in diesem Kapitel.
Oder „an“.
Oder „von dem“.
Oder „zu dem du Zuneigung hast“.
Oder „gerettet“.
Oder „Glauben ausübt“.
Oder „welche Zuneigung er zu ihm hatte“.
Oder „wer hat unserem Bericht geglaubt?“.
Oder „Beifall“, „Anerkennung“.
Oder „Beifall“, „Anerkennung“.
Oder „ist“.
Evtl. auch „wurde … vorbereitet“.
Oder „hast du keinen Teil mit mir“.
Wtl. „Geist“.
Oder „in Verbindung mit ihm“.
Oder „behauptet hast, mich nicht zu kennen“.
Oder „Übt Glauben aus“.
Oder „Werke“.
Oder „Werke“.
Oder „Glauben ausübt“.
Oder „Werke“.
Oder „hervorbringen“.
Oder „gebiete“.
Oder „gebiete“.
Oder „würde sie keine Schuld treffen“.
Oder „Werke“.
Wtl. „Stunde“.
Oder „Glauben ausübt“.
Oder „es euch verkündet“.
Wtl. „ihre Stunde“.
Oder „Drangsal“.
Wtl. „Stunde“.
Oder „Drangsal“.
Wtl. „Werk“.
Oder „vernichtet worden“.
Wtl. „des Bösen“.
Oder „Eingang“.
Oder „lege Zeugnis ab über“.
Oder „Übeltäter“.
Oder „Richte ihn am Pfahl hin! Richte ihn am Pfahl hin!“
Oder „richtet ihn selbst am Pfahl hin“.
Oder „am Pfahl hinzurichten“.
Wtl. „Sünde“.
Oder „redet“.
Oder „Richte ihn am Pfahl hin!“.
Oder „Oberbekleidung“.
Oder „des Ortes, wo man ihn am Pfahl hingerichtet hatte“.
Wtl. „ungläubig zu sein“.
Wtl. „offenbarte sich“.
Wtl. „Meer“.
Oder „wickelte er sich … um“, „gürtete … um“.
Oder „Zuneigung zu dir habe“.
Oder „Zuneigung zu dir habe“.
Oder „Zuneigung zu mir“.