APOSTELGESCHICHTE
1 In meinem ersten Bericht, lieber Theọphilus, habe ich alles aufgeschrieben, was Jesus tat und lehrte – von Anfang an+ 2 bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde.+ Zuvor hatte er noch den Aposteln, die er ausgewählt hatte, durch heiligen Geist Anweisungen gegeben.+ 3 Nachdem er gelitten hatte, zeigte er ihnen durch viele überzeugende Beweise, dass er lebte.+ Sie sahen ihn 40 Tage lang immer wieder und er sprach über das Königreich Gottes.+ 4 Als er einmal mit ihnen zusammen war, wies er sie an: „Geht nicht aus Jerusalem weg,+ sondern wartet weiter auf das, was der Vater versprochen hat+ und worüber ihr von mir gehört habt. 5 Denn Johạnnes taufte mit Wasser, aber ihr werdet in wenigen Tagen mit heiligem Geist getauft werden.“+
6 Als sie nun zusammengekommen waren, fragten sie ihn: „Herr, stellst du jetzt* das Königreich für Israel wieder her?“+ 7 Er antwortete: „Ihr braucht die Zeiten oder Zeitabschnitte nicht zu kennen, die nur der Vater berechtigt ist festzulegen.+ 8 Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch kommt,+ und ihr werdet Zeugen von mir sein+ – in Jerusalem,+ in ganz Judạ̈a und Samạria+ und bis zum entferntesten Teil der Erde.“+ 9 Nachdem er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf, sodass sie ihn nicht mehr sehen konnten.+ 10 Als sie noch gespannt zum Himmel sahen, während er auffuhr, standen plötzlich zwei Männer in weißen* Gewändern+ neben ihnen 11 und sagten: „Männer von Galilạ̈a, warum steht ihr da und schaut zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird auf die gleiche Weise kommen, wie ihr ihn in den Himmel habt gehen sehen.“
12 Dann kehrten sie von einem Berg, der Ölberg genannt wird, nach Jerusalem zurück.+ Der Berg liegt nur eine Sabbat-Tagereise von Jerusalem entfernt. 13 Dort angekommen, gingen sie in den Raum im Obergeschoss, wo sie sich gewöhnlich aufhielten. Es waren Petrus sowie Johạnnes und Jakobus und Andreas, Philịppus und Thomas, Bartholomạ̈us und Matthạ̈us, Jakobus, der Sohn von Alphạ̈us, Sịmon, der Eiferer, und Judas, der Sohn von Jakobus.+ 14 Sie alle verharrten vereint* im Gebet, zusammen mit einigen Frauen+ und Maria, der Mutter von Jesus, sowie seinen Brüdern.+
15 In diesen Tagen stand Petrus mitten unter den Brüdern auf (es war eine Gruppe von insgesamt etwa 120 Personen) und sagte: 16 „Männer, Brüder, es war notwendig, dass sich die Schriftstelle erfüllt, in der sich der heilige Geist durch David prophetisch über Judas äußerte,+ der diejenigen führte, die Jesus festnahmen.+ 17 Denn er war zu uns gezählt worden+ und durfte an diesem Dienst Anteil haben. 18 – Dieser Mann kaufte sich mit dem Lohn für Ungerechtigkeit ein Feld.+ Nachdem er kopfüber gestürzt war*, platzte sein Körper auf* und alle seine Eingeweide kamen heraus.+ 19 Das wurde unter allen Einwohnern Jerusalems bekannt, sodass dieses Feld in ihrer Sprache Akeldạma genannt wurde, das heißt Blutfeld. – 20 Im Buch der Psalmen steht nämlich: ‚Sein Wohnort soll verlassen sein und niemand soll darin wohnen‘,+ und: ‚Sein Aufsichtsamt übernehme ein anderer.‘+ 21 Es ist deshalb notwendig, dass einer von den Männern, die uns während der ganzen Zeit begleiteten, als der Herr Jesus unter uns tätig war – 22 angefangen von seiner Taufe durch Johạnnes+ bis zu dem Tag, an dem er von uns weg in den Himmel aufgenommen wurde+ –, mit uns seine Auferstehung bezeugt.“+
23 Da schlugen sie zwei vor, und zwar Joseph, der auch Barsạbbas genannt wurde und den Beinamen Jụstus hatte, sowie Matthias. 24 Dann beteten sie und sagten: „O Jehova, du kennst die Herzen aller.+ Zeig uns, welchen von diesen beiden Männern du ausgewählt hast. 25 Dann kann er in diesem Dienst und Apostelamt den Platz einnehmen, den Judas verlassen hat, um an seinen eigenen Ort zu gehen.“+ 26 Sie ließen das Los zwischen ihnen entscheiden,+ und es fiel auf Matthias, der dann zu den elf Aposteln hinzugezählt wurde.
2 Am Tag des Pfingstfestes+ nun waren sie alle am gleichen Ort zusammen. 2 Plötzlich kam ein Geräusch vom Himmel wie das Rauschen einer kräftigen Brise und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.+ 3 Zungen wie aus Feuer erschienen ihnen und verteilten sich. Auf jedem von ihnen ließ sich eine nieder. 4 Sie wurden alle mit heiligem Geist erfüllt+ und fingen an, in verschiedenen Sprachen zu sprechen, so wie der Geist sie dazu befähigte.+
5 Zu dieser Zeit hielten sich in Jerusalem tiefgläubige Juden aus allen Völkern unter dem Himmel auf.+ 6 Als nun dieses Geräusch entstand, versammelte sich eine Menschenmenge, und die Leute waren fassungslos, weil jeder sie in seiner eigenen Sprache reden hörte. 7 Ja, sie waren völlig verwundert und sagten: „Seht doch! Sind das nicht alles Galilạ̈er,+ die da reden? 8 Wie kommt es dann, dass jeder von uns seine Muttersprache hört? 9 Pạrther, Meder+ und Elamịter,+ die Bewohner von Mesopotạmien, Judạ̈a und Kappadọzien, Pọntus und der Provinz Asien,+ 10 Phrỵgien und Pamphỵlien, Ägypten und den Gegenden Lịbyens bei Kyrẹne, Besucher aus Rom, sowohl Juden als auch Proselyten,+ 11 Kreter und Ạraber – wir hören sie in unseren Sprachen über die großen Taten Gottes reden.“ 12 Ja, sie waren alle erstaunt und verwirrt und sagten zueinander: „Was hat das zu bedeuten?“ 13 Andere jedoch spotteten über sie und sagten: „Die haben zu viel süßen Wein getrunken.“
14 Petrus aber stand mit den Elf+ auf und sagte mit lauter Stimme zu ihnen: „Männer von Judạ̈a und all ihr Einwohner von Jerusalem, es gibt etwas, das ihr wissen müsst. Hört mir gut zu. 15 Diese Leute sind nicht etwa betrunken, wie ihr vermutet. Es ist ja erst die 3. Stunde des Tages. 16 Hier erfüllt sich vielmehr das, was durch den Propheten Jọel angekündigt wurde: 17 ‚„In den letzten Tagen“, so sagt Gott, „werde ich etwas von meinem Geist auf Menschen aller Art ausgießen. Eure Söhne und eure Töchter werden prophezeien. Eure jungen Männer werden Visionen sehen. Eure alten Männer werden Träume haben.+ 18 Und sogar auf meine Sklaven und Sklavinnen werde ich in jenen Tagen etwas von meinem Geist ausgießen und sie werden prophezeien.+ 19 Und ich werde für Wunder oben im Himmel und für Zeichen unten auf der Erde sorgen – Blut und Feuer und Rauchwolken. 20 Die Sonne wird sich in Dunkelheit verwandeln und der Mond in Blut, bevor der große und glanzvolle Tag Jehovas kommt. 21 Und jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden.“‘+
22 Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, der Nazarẹner, war ein Mann, den Gott euch öffentlich gezeigt hat durch mächtige Taten, Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte geschehen ließ,+ wie ihr selbst wisst. 23 Diesen Mann, der nach dem entschiedenen Willen und dem Vorherwissen Gottes ausgeliefert wurde,+ habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen an einen Pfahl schlagen lassen, und ihr habt ihn umgebracht.+ 24 Aber Gott hat ihn auferweckt.+ Er hat ihn aus der Gewalt des Todes befreit, denn es war unmöglich, dass der Tod ihn festhielt.+ 25 David sagt nämlich über ihn: ‚Ich behalte Jehova ständig vor Augen, denn er ist an meiner rechten Seite, damit mich nichts erschüttert. 26 Deswegen wurde mein Herz fröhlich und meine Zunge jubelte. Und ich werde in Hoffnung leben*. 27 Denn du wirst mich nicht im Grab lassen, noch wirst du den, der loyal zu dir steht, die Verwesung sehen lassen.+ 28 Du hast mich die Wege des Lebens erkennen lassen; du wirst mich in deiner Gegenwart mit großer Freude erfüllen.‘+
29 Männer, Brüder, ich darf offen über das Familienoberhaupt David mit euch sprechen. Er starb, wurde begraben+ und sein Grab ist bis zum heutigen Tag bei uns. 30 Weil er ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid zugesichert hatte, einen seiner Nachkommen auf seinen Thron zu setzen,+ 31 sah er die Auferstehung des Christus voraus und sagte darüber, dass er weder im Grab verlassen wurde noch sein Körper* die Verwesung sah.+ 32 Diesen Jesus hat Gott auferweckt und davon sind wir alle Zeugen.+ 33 Da er nun an die rechte Seite* Gottes erhöht worden ist+ und den versprochenen heiligen Geist vom Vater empfangen hat,+ hat er das ausgegossen, was ihr seht und hört. 34 Denn David ist nicht in den Himmel aufgefahren, sondern er sagt selbst: ‚Jehova sagte zu meinem Herrn: „Setz dich an meine rechte Seite, 35 bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege.“‘+ 36 Deshalb soll das ganze Haus Israel mit Gewissheit erkennen, dass Gott ihn sowohl zum Herrn+ als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr am Pfahl hingerichtet habt.“+
37 Als sie das nun hörten, ging es ihnen wie ein Stich durchs Herz, und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln: „Männer, Brüder, was sollen wir tun?“ 38 Petrus antwortete ihnen: „Bereut,+ und jeder von euch soll sich im Namen von Jesus Christus taufen lassen,+ damit eure Sünden vergeben werden,+ und ihr werdet als Geschenk* den heiligen Geist empfangen. 39 Denn das Versprechen*+ gilt euch und euren Kindern und allen, die weit weg sind, allen, die Jehova, unser Gott, zu sich ruft.“+ 40 Er bezeugte das noch mit vielen anderen Worten gründlich und ermahnte sie immer wieder, indem er sagte: „Lasst euch aus dieser verkehrten Generation retten.“+ 41 Da ließen sich die, die seine Worte gern annahmen, taufen,+ und an dem Tag kamen etwa 3000 Personen dazu.+ 42 Sie widmeten sich weiter der Lehre der Apostel, hatten Gemeinschaft miteinander und aßen+ und beteten gemeinsam.+
43 Ja, alle wurden von Ehrfurcht ergriffen und durch die Apostel geschahen von nun an viele Wunder und Zeichen.+ 44 Alle, die gläubig wurden, waren zusammen und hatten alles gemeinsam. 45 Sie verkauften ihre Besitztümer+ und ihr Eigentum und verteilten den Erlös unter allen, so wie jeder es nötig hatte.+ 46 Tag für Tag waren sie immer wieder vereint im Tempel anwesend. Sie nahmen in verschiedenen Häusern ihre Mahlzeiten ein und teilten mit großer Freude und mit aufrichtigem Herzen ihr Essen. 47 Sie priesen Gott und fanden Anerkennung beim ganzen Volk. Gleichzeitig ließ Jehova täglich weitere dazukommen, die gerettet werden sollten.+
3 Petrus und Johạnnes nun gingen zur Stunde des Gebets, zur 9. Stunde, in den Tempel hinauf. 2 Da trug man einen Mann herbei, der von Geburt an gelähmt war. Er wurde jeden Tag bei der Tempeltür, die man die Schöne nannte, hingesetzt, damit er die, die in den Tempel kamen, um Almosen bitten konnte. 3 Als er Petrus und Johạnnes sah, die gerade in den Tempel gehen wollten, begann er um Almosen zu bitten. 4 Doch Petrus und Johạnnes richteten den Blick auf ihn und Petrus sagte: „Sieh uns an!“ 5 Da schaute er sie erwartungsvoll an, weil er dachte, er würde etwas von ihnen bekommen. 6 Petrus sagte jedoch: „Silber und Gold habe ich nicht, aber was ich habe, das gebe ich dir. Im Namen von Jesus Christus, dem Nazarẹner, geh umher!“+ 7 Dabei nahm er ihn an der rechten Hand und richtete ihn auf.+ Sofort wurden seine Füße und Knöchel fest.+ 8 Er sprang auf,+ fing an zu gehen und folgte ihnen in den Tempel. Er lief und hüpfte herum und pries Gott. 9 Alle Leute sahen, wie er umherlief und Gott pries. 10 Sie erkannten in ihm den Mann, der immer am Schönen Tor des Tempels gesessen+ und auf Almosen gewartet hatte, und waren völlig erstaunt und begeistert über das, was mit ihm geschehen war.
11 Während sich der Mann noch an Petrus und Johạnnes festhielt, liefen alle Leute ganz verwundert bei ihnen an dem Ort zusammen, der Sạlomos Säulenhalle+ genannt wurde. 12 Als Petrus das sah, sagte er zu den Leuten: „Männer von Israel, warum staunt ihr so? Warum starrt ihr uns an, als hätten wir aus eigener Kraft oder durch Gottergebenheit erreicht, dass er gehen kann? 13 Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs,+ der Gott unserer Vorfahren, hat seinen Diener,+ Jesus, verherrlicht,+ den ihr ausgeliefert+ und vor Pilạtus verleugnet* habt – dabei hatte dieser beschlossen, ihn freizulassen. 14 Ja, ihr habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und verlangt, dass man euch einen Mann herausgibt, der ein Mörder war.+ 15 Den Hauptvermittler des Lebens+ aber habt ihr getötet. Gott hat ihn jedoch von den Toten auferweckt, wovon wir Zeugen sind.+ 16 Durch seinen Namen und durch unseren Glauben an seinen Namen hat der Mann, den ihr hier seht und den ihr kennt, Kraft bekommen. Der Glaube, der durch ihn kommt, hat diesen Mann vor euch allen völlig gesund gemacht. 17 Nun, Brüder, ich weiß, dass ihr aus Unwissenheit gehandelt habt+ – genau wie eure Vorsteher.+ 18 So hat Gott aber in Erfüllung gehen lassen, was er schon vorher durch den Mund aller Propheten angekündigt hatte, nämlich dass sein Christus leiden würde.+
19 Bereut+ also und kehrt um,+ damit eure Sünden ausgelöscht werden,+ sodass von Jehova Zeiten der Erholung kommen+ 20 und er den für euch bestimmten Christus schickt, Jesus. 21 Diesen muss der Himmel bis zu den Zeiten bei sich behalten, in denen alles wiederhergestellt wird, worüber Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten in alter Zeit gesprochen hat. 22 Moses hat ja gesagt: ‚Jehova, euer Gott, wird aus der Mitte eurer Brüder einen Propheten wie mich für euch berufen.+ Hört auf alles, was er sagt.+ 23 Ja jeder, der nicht auf diesen Propheten hört, wird aus der Mitte des Volkes ausgerottet werden.‘+ 24 Und alle Propheten von Samuel an – alle, die geredet haben – haben diese Tage ebenfalls deutlich angekündigt.+ 25 Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott mit euren Vorfahren geschlossen hat,+ als er zu Abraham sagte: ‚Durch deinen Nachkommen werden alle Familien der Erde gesegnet werden.‘+ 26 Nachdem Gott seinen Diener berufen hatte, schickte er ihn zuerst zu euch,+ um euch zu segnen, indem er jedem von euch hilft, sich von seinen schlechten Taten abzuwenden.“
4 Während die beiden zum Volk sprachen, kamen die Priester, der Hauptmann der Tempelwache+ und die Sadduzạ̈er+ auf sie zu. 2 Sie waren verärgert, weil die Apostel das Volk lehrten und die Auferstehung Jesu von den Toten offen verkündeten*.+ 3 Also ergriffen sie* die beiden und nahmen sie bis zum nächsten Tag in Haft,+ denn es war schon Abend. 4 Doch viele von denen, die der Rede zugehört hatten, wurden gläubig, und die Zahl der Männer belief sich auf etwa 5000.+
5 Am nächsten Tag versammelten sich ihre Vorsteher, Ältesten und Schriftgelehrten in Jerusalem, 6 auch der Oberpriester Ạnnas+ sowie Kaiphas,+ Johạnnes, Alexander und alle Verwandten des Oberpriesters. 7 Sie ließen Petrus und Johạnnes in ihre Mitte bringen und begannen sie zu befragen: „Durch welche Kraft oder in wessen Namen habt ihr dies getan?“+ 8 Darauf sagte Petrus, mit heiligem Geist erfüllt,+ zu ihnen:
„Ihr Vorsteher des Volkes und ihr Ältesten! 9 Wir werden heute wegen einer guten Tat an einem gelähmten Menschen+ verhört, und ihr wollt wissen, wer diesen Mann gesund gemacht* hat. 10 Deshalb sollt ihr alle und das ganze Volk Israel wissen: Im Namen von Jesus Christus, dem Nazarẹner,+ den ihr an einem Pfahl hingerichtet habt,+ den Gott aber von den Toten auferweckt hat,+ ja durch ihn* steht dieser Mann hier gesund vor euch. 11 Er ist ‚der Stein, der von euch Bauleuten mit Verachtung behandelt wurde, der aber zum Haupteckstein geworden ist‘.+ 12 Außerdem kommt durch keinen anderen Rettung, denn es gibt keinen anderen Namen+ unter dem Himmel, der den Menschen gegeben worden ist, durch den wir gerettet werden sollen.“+
13 Als sie nun sahen, wie offen Petrus und Johạnnes redeten, und merkten, dass sie gewöhnliche Leute ohne besondere Bildung waren,+ wunderten sie sich. Auch erkannten sie, dass sie mit Jesus zusammen gewesen waren.+ 14 Da sie den geheilten Mann bei ihnen stehen sahen,+ wussten sie nicht, was sie darauf antworten sollten.+ 15 Daher schickten sie sie aus dem Saal des Sanhedrịns hinaus und begannen, sich miteinander zu beraten. 16 Sie sagten: „Was sollen wir mit diesen Leuten tun?+ Tatsache ist ja, dass durch sie ein bemerkenswertes Zeichen geschehen ist, das für alle Einwohner Jerusalems deutlich sichtbar ist,+ und wir können es nicht leugnen. 17 Damit sich das unter dem Volk nicht weiter ausbreitet, müssen wir ihnen drohen und ihnen verbieten, mit irgendjemandem unter Berufung auf diesen Namen zu reden.“+
18 Darauf rief man sie und befahl ihnen, auf keinen Fall etwas unter Berufung auf den Namen Jesu zu sagen oder zu lehren. 19 Petrus und Johạnnes erwiderten ihnen jedoch: „Ob es in den Augen Gottes richtig ist, auf euch zu hören statt auf Gott, das beurteilt selbst.+ 20 Wir aber können nicht aufhören, über das zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“ 21 Nachdem man ihnen weiter gedroht hatte, ließ man sie frei, weil man keinen Grund fand, sie zu bestrafen, und wegen des Volkes,+ denn alle verherrlichten Gott wegen des Geschehenen. 22 Immerhin war der Mann, der durch dieses Wunder geheilt worden war, über 40 Jahre alt.
23 Nach ihrer Freilassung gingen sie zu den anderen Jüngern* und berichteten, was die Oberpriester und die Ältesten zu ihnen gesagt hatten. 24 Als sie das hörten, beteten sie vereint zu Gott und sagten:
„Souveräner Herr, du hast den Himmel und die Erde und das Meer gemacht und alles, was dazugehört,+ 25 und du hast durch heiligen Geist durch den Mund unseres Vorfahren David,+ deines Dieners, gesagt: ‚Warum sind die Nationen in Aufruhr geraten und haben die Völker über Leeres nachgedacht? 26 Die Könige der Erde stellten sich auf und die Herrscher vereinten sich gegen Jehova und gegen seinen Gesalbten.‘+ 27 Und tatsächlich haben sich sowohl Herodes als auch Pọntius Pilạtus+ in dieser Stadt mit Menschen anderer Nationen und mit Völkern Israels gegen deinen heiligen Diener Jesus, den du gesalbt hast,+ zusammengetan, 28 um auszuführen, was durch deine Macht* und deinen Beschluss im Voraus festgelegt wurde.+ 29 Und nun, Jehova, beachte ihre Drohungen und gewähre uns, deinen Sklaven, weiter mutig und offen über dein Wort zu sprechen, 30 während du deine Hand zum Heilen ausstreckst und durch den Namen deines heiligen Dieners Jesus+ Zeichen und Wunder geschehen.“+
31 Und als sie flehentlich gebetet hatten, wurde der Ort, wo sie versammelt waren, erschüttert, und sie wurden alle mit dem heiligen Geist erfüllt+ und sprachen mutig und offen über das Wort Gottes.+
32 Auch waren die vielen, die glaubten, ein Herz und eine Seele. Kein Einziger von ihnen betrachtete irgendetwas von seinem Besitz als sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.+ 33 Die Apostel bezeugten weiter mit großer Kraft die Auferstehung des Herrn Jesus+ und auf ihnen allen ruhte unverdiente Güte in hohem Maß. 34 Tatsächlich litt keiner unter ihnen Not,+ denn alle, die Felder oder Häuser besaßen, verkauften sie und brachten den Erlös 35 und legten ihn den Aposteln zu Füßen.+ Darauf erhielt jeder entsprechend seinen Bedürfnissen einen Teil.+ 36 Auch Joseph, den die Apostel Bạrnabas+ nannten (was übersetzt „Sohn des Trostes“ bedeutet), ein Levịt, der aus Zypern stammte, 37 besaß ein Stück Land. Er verkaufte es, brachte das Geld zu den Aposteln und legte es ihnen zu Füßen.+
5 Ein Mann mit Namen Ananịas verkaufte zusammen mit seiner Frau Sapphịra ebenfalls ein Stück Land. 2 Allerdings behielt er insgeheim etwas von dem Geld zurück, wovon auch seine Frau wusste. Er brachte nur einen Teil davon und legte ihn den Aposteln zu Füßen.+ 3 Doch Petrus fragte ihn: „Ananịas, warum hast du dich von Satan so weit bringen lassen, den heiligen Geist zu belügen+ und heimlich etwas vom Erlös des Feldes zurückzubehalten? 4 Bevor du es verkauft hast, hat es da nicht dir gehört? Und nachdem du es verkauft hast, konntest du mit dem Geld nicht machen, was du wolltest? Warum hast du dir in deinem Herzen so etwas ausgedacht? Du hast gelogen, aber du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott.“ 5 Als Ananịas diese Worte hörte, brach er zusammen und starb. Alle, die davon erfuhren, überkam große Furcht. 6 Die jüngeren Männer standen dann auf, wickelten ihn in Tücher ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn.
7 Nach etwa drei Stunden kam seine Frau herein. Sie wusste nicht, was geschehen war. 8 Petrus fragte sie: „Sag mir, habt ihr beide das Feld für so viel verkauft?“ Sie antwortete: „Ja, für diesen Betrag.“ 9 Da sagte Petrus zu ihr: „Warum habt ihr beide euch darauf geeinigt, den Geist Jehovas auf die Probe zu stellen? Sieh doch! Die Männer, die deinen Mann begraben haben, stehen an der Tür, und sie werden auch dich hinaustragen.“ 10 Im selben Augenblick brach sie vor seinen Füßen zusammen und starb. Als die jungen Männer hereinkamen, fanden sie sie tot vor. Sie trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann. 11 Da überkam die ganze Versammlung und alle, die von diesem Vorfall hörten, große Furcht.
12 Auch geschahen durch die Hände der Apostel weiter viele Zeichen und Wunder unter dem Volk.+ Und sie alle trafen sich gewöhnlich in Sạlomos Säulenhalle.+ 13 Allerdings hatte keiner von den anderen den Mut, sich ihnen anzuschließen. Trotzdem sprach das Volk sehr gut von ihnen. 14 Mehr noch: Es kamen immer mehr dazu, die an den Herrn glaubten – eine große Zahl von Männern und Frauen.+ 15 Sie brachten sogar die Kranken auf die Hauptstraßen hinaus und legten sie dort auf kleine Betten und Matten, damit wenigstens der Schatten von Petrus auf einige von ihnen fallen würde, wenn er vorbeikäme.+ 16 Auch kamen ständig Scharen von Menschen aus den Städten um Jerusalem herum und brachten Kranke oder Leute, die von bösen* Geistern geplagt wurden, und sie wurden alle geheilt.
17 Der Hohe Priester aber sowie alle, die bei ihm waren – sie gehörten zur Sekte der Sadduzạ̈er+ –, standen auf und waren voller Eifersucht. 18 Sie ergriffen die Apostel und brachten sie ins öffentliche Gefängnis.+ 19 In der Nacht öffnete Jehovas Engel jedoch die Türen des Gefängnisses,+ führte sie hinaus und sagte: 20 „Geht, stellt euch in den Tempel und sprecht mit dem Volk weiter über die ganze Botschaft von diesem Leben.“ 21 Nachdem sie das gehört hatten, gingen sie bei Tagesanbruch in den Tempel und begannen zu lehren.
Als nun der Hohe Priester und die, die bei ihm waren, ankamen, riefen sie den Sanhedrịn zusammen sowie die ganze Versammlung der Ältesten der Söhne Israels und schickten Wachen zum Gefängnis, um die Apostel holen zu lassen. 22 Doch als die Beamten zum Gefängnis kamen, waren sie nicht zu finden. Also gingen sie zurück und erstatteten Bericht. 23 Sie sagten: „Wir haben das Gefängnis verschlossen und abgesichert vorgefunden und die Wachtposten standen an den Türen, aber als wir aufmachten, fanden wir niemand.“ 24 Als nun der Hauptmann der Tempelwache und die Oberpriester das hörten, fragten sie sich irritiert, wo das noch hinführen würde. 25 Da kam jedoch jemand und berichtete ihnen: „Die Männer, die ihr ins Gefängnis gesperrt habt, stehen im Tempel und lehren das Volk!“ 26 Der Hauptmann ging dann mit seinen Beamten los, um sie zu holen – aber nicht mit Gewalt, denn sie hatten Angst, vom Volk gesteinigt zu werden.+
27 Sie brachten sie also und stellten sie vor den Sanhedrịn, worauf der Hohe Priester sie verhörte. 28 Er sagte: „Wir haben euch ausdrücklich befohlen, nicht mehr weiter unter Berufung auf diesen Namen zu lehren.+ Und jetzt seht her! Ihr habt ganz Jerusalem mit eurer Lehre durchsetzt, und ihr wollt uns für den Tod dieses Menschen verantwortlich machen*.“+ 29 Petrus und die anderen Apostel erwiderten: „Wir müssen Gott als Herrscher gehorchen statt Menschen.+ 30 Der Gott unserer Vorfahren hat Jesus auferweckt, den ihr getötet habt, indem ihr ihn an einen Stamm gehängt habt.+ 31 Ihn hat Gott als Hauptvermittler+ und Retter+ an seine rechte Seite erhöht,+ damit Israel bereuen und Vergebung der Sünden erlangen kann.+ 32 Wir bezeugen das+ und ebenso der heilige Geist,+ den Gott denen gegeben hat, die ihm als Herrscher gehorchen.“
33 Als sie das hörten, wurden sie sehr wütend und wollten sie umbringen.+ 34 Doch ein Pharisäer namens Gamạliel+ – ein Gesetzeslehrer, der beim ganzen Volk geachtet war – stand im Sanhedrịn auf und ordnete an, die Männer kurz nach draußen zu bringen. 35 Dann sagte er: „Männer von Israel, überlegt euch gut, was ihr mit diesen Menschen macht. 36 Zum Beispiel trat vor einiger Zeit Theudas auf, der sich für etwas Besonderes ausgab. Seiner Partei schloss sich eine Anzahl von Männern an – etwa 400. Er wurde aber umgebracht und seine Anhänger wurden zerstreut und verschwanden. 37 Nach ihm, zur Zeit der Registrierung, trat Judas, der Galilạ̈er, auf und scharte Leute hinter sich. Doch auch er kam um und seine Anhänger wurden alle zerstreut. 38 Also rate ich euch unter den gegebenen Umständen: Lasst diese Menschen in Ruhe, lasst sie gehen. Denn wenn hinter diesem Vorhaben und diesem Werk Menschen stehen, wird es scheitern. 39 Steht aber Gott dahinter, werdet ihr es nicht zum Scheitern bringen können.+ Und ihr steht am Ende vielleicht als solche da, die gegen Gott kämpfen.“+ 40 Da nahmen sie seinen Rat an. Sie riefen die Apostel herein, ließen sie auspeitschen+ und befahlen ihnen, nicht mehr unter Berufung auf den Namen Jesu zu reden. Dann ließ man sie gehen.
41 Darauf verließen sie den Sanhedrịn – voll Freude,+ weil sie für würdig befunden worden waren, wegen seines Namens gedemütigt* zu werden. 42 Und sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und von Haus zu Haus+ zu lehren und die gute Botschaft über den Christus, Jesus, bekannt zu machen.+
6 Als in dieser Zeit die Zahl der Jünger zunahm, fingen die Griechisch sprechenden Juden an, sich über die Hebräisch sprechenden Juden zu beschweren, weil ihre Witwen bei der täglichen Austeilung übersehen wurden.+ 2 Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zu sich und sagten: „Es ist nicht richtig, dass wir das Wort Gottes zurückstellen, um an Tischen Essen auszuteilen.+ 3 Deshalb, Brüder, sucht unter euch sieben Männer mit gutem Ruf+ aus, die voll Geist und Weisheit sind,+ damit wir ihnen diese notwendige Aufgabe übertragen können.+ 4 Wir aber werden uns dem Gebet und dem Dienst in Verbindung mit dem Wort Gottes widmen.“+ 5 Was sie sagten, gefiel der ganzen Menge, und man wählte Stẹphanus aus, einen Mann voll Glauben und heiligem Geist,+ außerdem Philịppus,+ Prọchorus, Nikạnor, Tịmon, Parmẹnas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiọchia. 6 Man brachte sie zu den Aposteln, und nachdem diese gebetet hatten, legten sie ihnen die Hände auf.+
7 Daraufhin breitete sich das Wort Gottes weiter aus+ und die Zahl der Jünger in Jerusalem vermehrte sich stark.+ Auch eine große Menge Priester nahm den Glauben an.+
8 Stẹphanus nun, der voll göttlicher Gunst und Kraft war, vollbrachte große Wunder und Zeichen unter dem Volk. 9 Es traten jedoch Männer von der sogenannten Synagoge der Freigelassenen auf zusammen mit einigen Kyrenạ̈ern und Alexandrịnern sowie einigen aus Zilịzien und der Provinz Asien, um mit Stẹphanus zu diskutieren*. 10 Allerdings kamen sie gegen die Weisheit und den Geist, die aus ihm sprachen, nicht an.+ 11 Dann stifteten sie heimlich Männer an, die sagen sollten: „Wir haben ihn gegen Moses und Gott lästern hören.“+ 12 Auch hetzten sie das Volk, die Ältesten und die Schriftgelehrten auf, und nachdem sie über ihn hergefallen waren, packten sie ihn und führten ihn zum Sanhedrịn. 13 Sie ließen falsche Zeugen auftreten, die sagten: „Dieser Mensch hört nicht auf, gegen diesen heiligen Ort und gegen das Gesetz zu reden.+ 14 Zum Beispiel haben wir ihn sagen hören, dass dieser Jesus, der Nazarẹner, diesen Ort niederreißen+ und die Bräuche, die uns Moses überliefert hat, ändern wird.“
15 Während ihn alle, die im Sanhedrịn saßen, gespannt anschauten, sahen sie, dass sein Gesicht wie das Gesicht eines Engels war.
7 Der Hohe Priester fragte dann: „Ist das wahr?“ 2 Stẹphanus antwortete: „Männer, Brüder und Väter, hört mich an! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vorfahren Abraham in Mesopotạmien, bevor er sich in Hạran niederließ,+ 3 und sagte zu ihm: ‚Verlass dein Land und deine Verwandten, und komm in das Land, das ich dir zeigen werde.‘+ 4 Da zog er aus dem Land der Chaldạ̈er weg und ließ sich in Hạran nieder. Nachdem sein Vater gestorben war,+ ließ Gott ihn dann von dort in das Land übersiedeln, in dem ihr jetzt wohnt.+ 5 Er gab ihm in dem Land allerdings kein Erbe, ja nicht einmal einen Fußbreit. Doch er versprach, es ihm und seinen Nachkommen als Besitz zu geben,+ obwohl Abraham noch kein Kind hatte.+ 6 Außerdem sagte Gott zu ihm, dass seine Nachkommen als Fremde in einem fremden Land leben würden und dass man sie zu Sklaven machen und 400 Jahre unterdrücken* würde.+ 7 ‚Ich werde das Volk, dem sie als Sklaven dienen werden, bestrafen‘,+ sagte Gott, ‚und danach werden sie ausziehen und an diesem Ort heiligen Dienst für mich verrichten.‘+
8 Auch schloss Gott mit ihm den Bund der Beschneidung.+ Abraham wurde der Vater von Isaak+ und beschnitt ihn am achten Tag.+ Isaak wurde der Vater von Jakob und Jakob von den zwölf Familienoberhäuptern. 9 Die Familienoberhäupter wurden dann eifersüchtig auf Joseph+ und verkauften ihn nach Ägypten.+ Doch Gott stand ihm bei.+ 10 Er befreite ihn aus allen seinen Schwierigkeiten*+ und schenkte ihm Weisheit und die Gunst des Pharao, des Königs von Ägypten. Und er setzte ihn als Regenten über Ägypten und sein ganzes Haus ein.+ 11 Ganz Ägypten und Kạnaan wurden aber von einer Hungersnot erfasst. Ja, es war eine sehr schwere Zeit und unsere Vorfahren fanden nichts mehr zu essen.+ 12 Jakob hörte jedoch, dass es in Ägypten Lebensmittel* gab, und er schickte unsere Vorfahren ein erstes Mal hin.+ 13 Beim zweiten Mal gab sich Joseph seinen Brüdern zu erkennen und der Pharao erfuhr von Josephs Familie.+ 14 Dann ließ Joseph seinen Vater Jakob mit allen seinen Verwandten aus Kạnaan holen.+ Es waren insgesamt 75 Personen.+ 15 Jakob zog also nach Ägypten+ und starb dort+ – wie auch unsere Vorfahren.+ 16 Sie wurden nach Sịchem überführt und in das Grab gelegt, das Abraham für eine Summe Silbergeld von den Söhnen Hạmors in Sịchem gekauft hatte.+
17 Als nun die Zeit näher rückte, in der sich das Versprechen*, das Gott Abraham gegeben hatte, erfüllen sollte, wuchs das Volk und vermehrte sich in Ägypten. 18 Dann kam ein anderer König in Ägypten an die Macht, einer, der Joseph nicht kannte.+ 19 Dieser ging listig gegen unser Volk vor und zwang die Väter zu Unrecht, ihre Säuglinge auszusetzen, damit sie nicht am Leben blieben.+ 20 Zu der Zeit wurde Moses geboren und er war schön in Gottes Augen. Er wurde drei Monate lang im Haus seines Vaters aufgezogen*.+ 21 Als er jedoch ausgesetzt wurde,+ nahm ihn die Tochter des Pharao zu sich und zog ihn als ihren eigenen Sohn auf.+ 22 So wurde Moses in der ganzen Weisheit der Ägypter ausgebildet. Ja, er war mächtig in Wort und Tat.+
23 Als er 40 Jahre alt war, kam in seinem Herzen der Gedanke auf, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu sehen*.+ 24 Da sah er, wie einer von ihnen ungerecht behandelt wurde, und verteidigte ihn. Er rächte den Misshandelten, indem er den Ägypter niederschlug.+ 25 Er dachte, seine Brüder würden begreifen, dass Gott sie durch ihn retten würde, aber sie begriffen es nicht. 26 Am nächsten Tag erschien er bei ihnen, als sie gerade stritten, und er wollte sie dazu bewegen, wieder friedlich miteinander auszukommen. Er sagte: ‚Männer, ihr seid doch Brüder. Warum behandelt ihr euch gegenseitig schlecht?‘+ 27 Derjenige, der seinen Mitmenschen schlecht behandelte, stieß ihn jedoch weg und sagte: ‚Wer hat dich als Herrscher und Richter über uns eingesetzt? 28 Willst du mich etwa umbringen, wie du gestern den Ägypter umgebracht hast?‘+ 29 Als Moses das hörte, floh er und lebte als Fremder im Land Mịdian, wo er der Vater von zwei Söhnen wurde.+
30 Nach 40 Jahren erschien ihm in der Wildnis am Berg Sịnai ein Engel in der Flamme eines brennenden Dornbusches.+ 31 Als Moses das sah, wunderte er sich darüber. Doch als er hinging, um nachzusehen, war Jehovas Stimme zu hören, die sagte: 32 ‚Ich bin der Gott deiner Vorfahren, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.‘+ Da fing Moses an zu zittern und wagte nicht, die Sache genauer zu untersuchen. 33 Jehova sagte zu ihm: ‚Zieh deine Sandalen aus, denn du stehst auf heiligem Boden.+ 34 Ich habe sehr wohl gesehen, wie mein Volk in Ägypten unterdrückt wird. Ich habe gehört, wie sie stöhnen,+ und ich bin herabgekommen, um sie zu befreien. Komm nun, ich werde dich nach Ägypten schicken.‘+ 35 Diesen Moses, den sie verleugnet* hatten, als sie sagten: ‚Wer hat dich als Herrscher und Richter über uns eingesetzt?‘+ – ihn hat Gott durch den Engel, der ihm im Dornbusch erschien, als Herrscher und Befreier geschickt.+ 36 Dieser Mann hat sie hinausgeführt+ und hat in Ägypten, am Roten Meer+ und 40 Jahre lang+ in der Wildnis Wunder und Zeichen vollbracht.+
37 Dieser Moses hat zu den Söhnen Israels gesagt: ‚Gott wird aus der Mitte eurer Brüder einen Propheten wie mich für euch berufen.‘+ 38 Er war es, der mit der Versammlung in der Wildnis war, bei dem Engel,+ der auf dem Berg Sịnai zu ihm sprach,+ und bei unseren Vorfahren, und er erhielt lebendige, heilige Aussprüche, um sie an uns weiterzugeben.+ 39 Unsere Vorfahren wollten ihm aber nicht gehorchen,+ sondern stießen ihn von sich und kehrten in ihrem Herzen nach Ägypten zurück.+ 40 Sie sagten zu Aaron: ‚Mach uns Götter, die vor uns hergehen. Wer weiß, was mit diesem Moses, der uns aus Ägypten herausgeführt hat, passiert ist!‘+ 41 Also machten sie damals ein Kalb und opferten dem Götzen und begannen sich an dem, was sie gemacht hatten, zu erfreuen.+ 42 Da wandte sich Gott von ihnen ab und ließ zu, dass sie für das Heer des Himmels heiligen Dienst verrichteten,+ so wie im Buch der Propheten steht: ‚Habt ihr etwa mir 40 Jahre in der Wildnis Tieropfer und andere Opfer dargebracht, Haus Israel? 43 Nein, ihr habt das Zelt des Mọloch+ und den Stern des Gottes Rẹphan herumgetragen, die Figuren, die ihr gemacht habt, um sie anzubeten. Deshalb werde ich euch über Babylon hinaus deportieren.‘+
44 Unsere Vorfahren hatten in der Wildnis das Zelt des Zeugnisses, das Moses auf Anweisung Gottes nach dem Muster anfertigen sollte, das er gesehen hatte,+ als Gott mit ihm sprach. 45 Unsere Vorfahren übernahmen es und brachten es mit Jọsua in das Land der Völker,+ die Gott vor unseren Vorfahren vertrieb.+ Hier blieb es bis zur Zeit Davids. 46 Er fand Gunst bei Gott und bat darum, dem Gott Jakobs einen Wohnort bereitstellen* zu dürfen.+ 47 Aber es war Sạlomo, der ihm ein Haus baute.+ 48 Der Höchste wohnt jedoch nicht in Häusern, die von Menschenhand gemacht wurden.+ Sagt doch der Prophet: 49 ‚„Der Himmel ist mein Thron+ und die Erde ist mein Fußschemel.+ Was für ein Haus wollt ihr mir bauen?“, sagt Jehova. „Oder wo ist mein Ruheort? 50 Hat nicht meine Hand all das gemacht?“‘+
51 Ihr seid eigensinnig und an Herz und Ohren unbeschnitten.+ Ständig widersteht ihr dem heiligen Geist. Ihr macht es genauso wie eure Vorfahren.+ 52 Welchen von den Propheten haben eure Vorfahren nicht verfolgt?+ Ja, sie töteten die, die im Voraus das Kommen des Gerechten ankündigten,+ dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid,+ 53 ihr, die ihr das Gesetz erhalten habt, wie es von Engeln übermittelt wurde,+ es aber nicht befolgt habt.“
54 Als sie das hörten, wurden sie sehr wütend auf ihn und begannen mit den Zähnen zu knirschen.+ 55 Er aber, von heiligem Geist erfüllt, schaute unentwegt zum Himmel hoch und erblickte die Herrlichkeit Gottes und auch Jesus, der an der rechten Seite Gottes stand.+ 56 Er sagte: „Da! Ich sehe den Himmel geöffnet und den Menschensohn+ an der rechten Seite Gottes stehen.“+ 57 Darauf schrien sie laut, hielten sich mit den Händen die Ohren zu und stürmten alle zusammen auf ihn los. 58 Nachdem sie ihn aus der Stadt hinausgetrieben hatten, begannen sie ihn zu steinigen.+ Die Zeugen+ legten ihre Obergewänder zu Füßen eines jungen Mannes hin, der Saulus genannt wurde.+ 59 Während sie Stẹphanus steinigten, flehte er: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf.“ 60 Dann sank er auf die Knie und rief mit lauter Stimme: „Jehova, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“+ Nachdem er das gesagt hatte, starb er.
8 Saulus nun war mit seiner Ermordung einverstanden.+
An diesem Tag setzte eine heftige Verfolgung der Versammlung in Jerusalem ein. Alle außer den Aposteln wurden in die Gegenden von Judạ̈a und Samạria zerstreut.+ 2 Tiefgläubige Männer trugen Stẹphanus zur Bestattung weg und hielten eine große Totenklage für ihn ab. 3 Saulus jedoch begann gegen die Versammlung zu wüten. Er drang in ein Haus nach dem anderen ein, schleppte Männer und Frauen fort und ließ sie ins Gefängnis werfen.+
4 Die Jünger aber, die zerstreut worden waren, zogen durchs Land und verkündeten die gute Botschaft des Wortes Gottes.+ 5 Philịppus+ ging in die Stadt Samạria+ hinunter und begann dort den Christus bekannt zu machen. 6 Scharen von Menschen schenkten dem, was Philịppus sagte, geschlossen Beachtung, während sie ihm zuhörten und die Zeichen beobachteten, die er vollbrachte. 7 Viele waren nämlich von bösen* Geistern besessen, die jeweils laut aufschrien und aus den Besessenen ausfuhren.+ Außerdem wurden viele Gelähmte und Lahme geheilt. 8 So kam es, dass in dieser Stadt große Freude herrschte.
9 Nun befand sich in der Stadt auch ein Mann namens Sịmon, der vorher Magie getrieben und das Volk in Samạria in Staunen versetzt hatte. Er behauptete von sich, er sei ein Großer. 10 Alle Leute, vom Kleinsten bis zum Größten, beachteten ihn und sagten: „Dieser Mann ist die Kraft Gottes, die man die Große nennt.“ 11 Sie schenkten ihm Beachtung, weil er sie schon eine ganze Zeit durch seine Magie in Staunen versetzt hatte. 12 Dann glaubten sie aber Philịppus, der die gute Botschaft vom Königreich Gottes+ und vom Namen Jesu Christi verkündete, und sowohl Männer als auch Frauen ließen sich taufen.+ 13 Sịmon wurde ebenfalls gläubig, und nachdem er getauft worden war, hielt er sich an Philịppus. Er staunte, als er die Zeichen und großen, mächtigen Taten geschehen sah.
14 Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass die Menschen in Samạria das Wort Gottes angenommen hatten,+ schickten sie Petrus und Johạnnes zu ihnen. 15 Diese gingen hinunter und beteten für sie, damit sie heiligen Geist empfingen.+ 16 Er war nämlich noch auf keinen von ihnen herabgekommen, sondern sie waren nur im Namen des Herrn Jesus getauft worden.+ 17 Sie legten ihnen die Hände auf+ und von da an empfingen sie heiligen Geist.
18 Als Sịmon sah, dass Menschen den heiligen Geist empfingen, wenn die Apostel ihnen die Hände auflegten, bot er ihnen Geld an. 19 Er sagte: „Gebt auch mir diese Macht, damit jeder, dem ich die Hände auflege, heiligen Geist empfängt.“ 20 Darauf erwiderte Petrus: „Dein Silber soll mit dir zugrunde gehen, weil du dachtest, du könntest dir ein Geschenk* Gottes mit Geld kaufen.+ 21 Du hast weder Anteil an dieser Sache noch ein Anrecht darauf, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott. 22 Bereue also diese Schlechtigkeit, und flehe zu Jehova, dass dir, wenn es möglich ist, die böse Absicht deines Herzens vergeben wird. 23 Ich sehe nämlich: Du bist ein bitteres Gift und ein Sklave der Ungerechtigkeit.“ 24 Sịmon gab zur Antwort: „Fleht für mich zu Jehova, dass mich nichts von dem trifft, was ihr gesagt habt.“
25 Als sie nun ein gründliches Zeugnis abgelegt und über das Wort Jehovas gesprochen hatten, machten sie sich auf den Rückweg nach Jerusalem. Sie verkündeten die gute Botschaft in vielen Dörfern der Samarịter.+
26 Jehovas Engel+ aber sagte zu Philịppus: „Mach dich auf und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gạsa hinunterführt.“ (Das ist eine Wüstenstraße.) 27 Daraufhin machte er sich auf den Weg. Nun war da ein äthiopischer Eunuch, ein Amtsträger unter der Kandạke, der Königin von Äthiopien, der ihren ganzen Schatz verwaltete. Er war nach Jerusalem gekommen, um Gott anzubeten,+ 28 und befand sich jetzt auf dem Rückweg. Während er auf seinem Wagen saß, las er laut den Propheten Jesaja. 29 Da sagte der Geist zu Philịppus: „Geh zu dem Wagen dort hin.“ 30 Philịppus lief nebenher und hörte den Mann laut den Propheten Jesaja lesen. Er fragte: „Verstehst du denn, was du da liest?“ 31 Der Mann antwortete: „Wie soll ich das jemals verstehen, wenn mir nicht jemand dabei hilft?“ Dann bat er Philịppus eindringlich, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. 32 Der Mann hatte gerade folgende Passage in den Schriften gelesen: „Wie ein Schaf wurde er zum Schlachten geführt,+ und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer still bleibt, macht er seinen Mund nicht auf.+ 33 Während seiner Demütigung wurde ihm Gerechtigkeit verweigert.+ Wer wird von den Einzelheiten seiner Generation erzählen? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen.“+
34 Der Eunuch sagte dann zu Philịppus: „Bitte sag mir: Von wem spricht der Prophet hier? Von sich selbst oder von einem anderen?“ 35 Philịppus fing an zu reden und machte ihm ausgehend von dieser Schriftstelle die gute Botschaft über Jesus bekannt. 36 Während sie so auf der Straße unterwegs waren, kamen sie an ein Gewässer, und der Eunuch sagte: „Sieh mal! Da ist Wasser. Was steht meiner Taufe im Weg?“ 37 –– 38 Nachdem er den Wagen hatte anhalten lassen, gingen der Eunuch und Philịppus beide in das Wasser hinunter, und Philịppus taufte ihn. 39 Als sie aus dem Wasser heraufkamen, führte Jehovas Geist Philịppus schnell weg. Der Eunuch sah ihn nicht mehr, aber er setzte voll Freude seinen Weg fort. 40 Philịppus jedoch fand sich in Ạschdod wieder. Er zog durch das Gebiet und machte in allen Städten weiter die gute Botschaft bekannt, bis er nach Cäsarẹa kam.+
9 Saulus aber, der die Jünger des Herrn immer noch wutschnaubend bedrohte und sie umbringen wollte,+ ging zum Hohen Priester 2 und bat ihn um Briefe an die Synagogen in Damạskus. Er wollte alle, die zum Weg gehörten+ und die er aufspüren würde, gefesselt nach Jerusalem bringen – sowohl Männer als auch Frauen.
3 Als er sich auf seiner Reise Damạskus näherte, umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel.+ 4 Er fiel auf den Boden und hörte eine Stimme zu ihm sagen: „Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?“ 5 Er fragte: „Wer bist du, Herr?“ Die Stimme antwortete: „Ich bin Jesus,+ den du verfolgst.+ 6 Doch steh auf und geh in die Stadt. Dort wird man dir sagen, was du tun sollst.“ 7 Die Männer, die mit ihm reisten, standen sprachlos da, denn sie hörten zwar den Klang einer Stimme, aber sie sahen niemand.+ 8 Als Saulus vom Boden aufstand, konnte er nichts sehen, obwohl seine Augen offen waren. Da nahmen sie ihn an der Hand und führten ihn nach Damạskus. 9 Drei Tage lang sah er nichts+ und er aß und trank auch nicht.
10 In Damạskus befand sich ein Jünger mit Namen Ananịas.+ Der Herr sagte zu ihm in einer Vision: „Ananịas!“ Er antwortete: „Hier bin ich, Herr.“ 11 Der Herr sagte: „Steh auf, geh in die Straße, die man die Gerade nennt, und such im Haus von Judas einen Mann aus Tạrsus,+ der Saulus heißt. Denn er betet, 12 und er hat in einer Vision gesehen, wie ein Mann namens Ananịas hereinkommt und ihm die Hände auflegt, sodass er wieder sehen kann.“+ 13 Ananịas aber antwortete: „Herr, ich habe von vielen über diesen Mann gehört, über all den Schaden, den er deinen Heiligen in Jerusalem zugefügt hat. 14 Und jetzt ist er mit der Befugnis der Oberpriester hier, um alle festzunehmen, die deinen Namen anrufen.“+ 15 Doch der Herr sagte zu ihm: „Geh, denn ich habe diesen Mann als Werkzeug* ausgewählt,+ um meinen Namen sowohl zu den anderen Völkern+ als auch zu Königen+ und den Söhnen Israels zu tragen. 16 Ich werde ihm deutlich zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muss.“+
17 Da machte sich Ananịas auf den Weg und ging in das Haus. Er legte Saulus die Hände auf und sagte: „Saulus, Bruder, der Herr Jesus, der dir auf der Straße hierher erschienen ist, hat mich geschickt, damit du wieder sehen kannst und mit heiligem Geist erfüllt wirst.“+ 18 Sofort fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und er konnte wieder sehen. Dann stand er auf und ließ sich taufen. 19 Er aß etwas und kam zu Kräften.
Danach blieb er einige Tage bei den Jüngern in Damạskus+ 20 und begann auf der Stelle, in den Synagogen über Jesus zu predigen, dass dieser der Sohn Gottes ist. 21 Doch alle, die ihn hörten, wunderten sich und sagten: „Ist das nicht der Mann, der in Jerusalem heftig unter denen gewütet hat, die diesen Namen anrufen?+ Ist er nicht hierhergekommen, um sie festzunehmen und zu den Oberpriestern zu bringen*?“+ 22 Saulus trat jedoch immer überzeugender auf und verwirrte die Juden, die in Damạskus lebten, indem er logisch bewies, dass Jesus der Christus ist.+
23 Als nun eine längere Zeit vergangen war, berieten sich die Juden, wie sie ihn umbringen könnten.+ 24 Saulus erfuhr jedoch von ihrem Plan. Da sie auch Tag und Nacht die Tore sorgfältig bewachten, um ihn zu beseitigen, 25 nahmen ihn seine Jünger und ließen ihn nachts in einem Korb durch eine Öffnung in der Stadtmauer hinunter.+
26 Als er nach Jerusalem kam,+ versuchte er sich den Jüngern anzuschließen, aber sie hatten alle Angst vor ihm, denn sie glaubten nicht, dass er ein Jünger war. 27 Da kam ihm Bạrnabas+ zu Hilfe und führte ihn zu den Aposteln. Er erzählte ihnen ausführlich, wie Saulus auf dem Weg den Herrn gesehen hatte+ und dass er mit ihm gesprochen hatte und wie er in Damạskus mutig und offen im Namen Jesu geredet hatte.+ 28 Saulus blieb dann bei ihnen, bewegte sich frei in Jerusalem und sprach mutig und offen im Namen des Herrn. 29 Er redete und diskutierte mit den Griechisch sprechenden Juden, doch diese unternahmen Versuche, ihn umzubringen.+ 30 Als die Brüder davon erfuhren, brachten sie ihn nach Cäsarẹa hinunter und schickten ihn nach Tạrsus weg.+
31 Für die Versammlung* in ganz Judạ̈a und Galilạ̈a und Samạria+ begann nun eine Zeit des Friedens und sie wurde gestärkt. Da sie in Ehrfurcht vor Jehova lebte und den Trost des heiligen Geistes+ hatte, wurde sie immer größer.
32 Als nun Petrus die ganze Gegend durchreiste, kam er auch zu den Heiligen, die in Lỵdda wohnten.+ 33 Dort traf er einen Mann namens Änẹas, der acht Jahre gelähmt auf seinem Bett gelegen hatte. 34 Petrus sagte zu ihm: „Änẹas, Jesus Christus macht dich gesund.+ Steh auf und mach dein Bett!“+ Da stand er sofort auf. 35 Als alle, die in Lỵdda und in der Schạron-Ebene wohnten, ihn sahen, wandten sie sich dem Herrn zu.
36 In Jọppe gab es eine Jüngerin mit Namen Tabịtha, was übersetzt „Dọrkas“ heißt. Sie tat sehr viel Gutes und unterstützte die Armen. 37 Zu der Zeit wurde sie jedoch krank und starb. Da wusch man sie und legte sie in einen Raum im Obergeschoss. 38 Lỵdda nun lag nahe bei Jọppe, und als die Jünger hörten, dass Petrus in dieser Stadt war, schickten sie zwei Männer zu ihm mit der dringenden Bitte: „Komm bitte sofort zu uns.“* 39 Darauf machte sich Petrus mit ihnen auf den Weg, und als er ankam, führte man ihn in den Raum im oberen Stock. Alle Witwen kamen weinend zu ihm und zeigten viele Unter- und Obergewänder, die Dọrkas gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war. 40 Petrus schickte dann alle hinaus,+ kniete sich hin und betete. Danach wandte er sich zu dem Leichnam und sagte: „Tabịtha, steh auf!“ Sie öffnete die Augen, und als sie Petrus sah, setzte sie sich auf.+ 41 Er gab ihr die Hand und half ihr hoch. Dann rief er die Heiligen und die Witwen und zeigte ihnen, dass sie lebte.+ 42 Das wurde in ganz Jọppe bekannt und viele kamen zum Glauben an den Herrn.+ 43 Er blieb einige Tage in Jọppe bei einem Gerber namens Sịmon.+
10 In Cäsarẹa nun gab es einen Mann mit Namen Kornẹlius, einen Offizier der sogenannten Italischen Einheit. 2 Er war ein tiefgläubiger Mensch, der mit seiner ganzen Hausgemeinschaft Ehrfurcht vor Gott hatte. Er gab oft etwas für die Armen und flehte immer wieder zu Gott. 3 Um die 9. Stunde+ des Tages sah er in einer Vision ganz deutlich, wie ein Engel Gottes zu ihm hereinkam und sagte: „Kornẹlius!“ 4 Kornẹlius starrte ihn erschrocken an und fragte: „Was ist, Herr?“ Er sagte: „Deine Gebete sind zu Gott aufgestiegen und er hat deine Gaben für die Armen bemerkt und er behält sie in Erinnerung.+ 5 Schick nun Männer nach Jọppe, und lass einen Mann namens Sịmon holen, der auch Petrus genannt wird. 6 Er ist zu Gast bei Sịmon, einem Gerber, der ein Haus am Meer hat.“ 7 Sobald der Engel, der mit ihm geredet hatte, weg war, rief er zwei seiner Diener und einen tiefgläubigen Soldaten aus den Reihen seiner Bediensteten. 8 Er erzählte ihnen alles und schickte sie nach Jọppe.
9 Während sie am nächsten Tag ihre Reise fortsetzten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die 6. Stunde auf das Dach des Hauses, um zu beten. 10 Doch er bekam großen Hunger und wollte etwas essen. Während man das Essen zubereitete, fiel er in Trance.+ 11 Er sah den Himmel geöffnet und etwas* wie ein großes Leinentuch herunterkommen. Es wurde an seinen vier Zipfeln auf die Erde heruntergelassen. 12 Darin waren alle möglichen vierfüßigen Tiere und Reptilien* der Erde und Vögel des Himmels. 13 Dann sagte eine Stimme zu ihm: „Steh auf, Petrus, schlachte* und iss!“ 14 Petrus aber erwiderte: „Auf keinen Fall, Herr! Ich habe noch nie etwas Verunreinigtes oder Unreines gegessen.“+ 15 Die Stimme sprach ein zweites Mal zu ihm und sagte: „Hör auf, das als verunreinigt zu bezeichnen, was Gott gereinigt hat.“ 16 Dies geschah noch ein drittes Mal und gleich darauf wurde das Ganze* in den Himmel hinaufgenommen.
17 Als Petrus noch rätselte, was die Vision, die er gehabt hatte, wohl bedeutete, erkundigten sich auch schon die Männer, die Kornẹlius geschickt hatte, nach Sịmons Haus und standen dort am Tor.+ 18 Sie riefen und fragten, ob Sịmon, der auch Petrus genannt wird, dort zu Gast sei. 19 Während Petrus noch über die Vision nachdachte, sagte der Geist:+ „Schau! Da sind drei Männer, die dich suchen. 20 Also steh auf, geh hinunter und mach dich mit ihnen auf den Weg. Du brauchst überhaupt keine Bedenken zu haben, denn ich habe sie geschickt.“ 21 Da ging Petrus zu den Männern hinunter und sagte: „Ich bin der Mann, den ihr sucht! Warum seid ihr hier?“ 22 Sie antworteten: „Kornẹlius,+ ein Offizier, ein gerechter, gottesfürchtiger Mann, über den im ganzen Volk der Juden gut gesprochen wird, bekam von Gott durch einen heiligen Engel die Anweisung, dich in sein Haus holen zu lassen und sich anzuhören, was du zu sagen hast.“ 23 Da bat er sie herein und nahm sie als Gäste auf.
Am nächsten Tag stand er auf und machte sich mit ihnen auf den Weg. Einige von den Brüdern aus Jọppe begleiteten ihn. 24 Tags darauf traf er in Cäsarẹa ein. Kornẹlius erwartete sie natürlich schon und hatte seine Verwandten und engen Freunde zusammengerufen. 25 Als Petrus eintrat, kam ihm Kornẹlius entgegen, fiel ihm zu Füßen und erwies ihm seine Ehrerbietung. 26 Petrus aber zog ihn hoch und sagte: „Steh auf, ich bin auch nur ein Mensch.“+ 27 Während er sich mit ihm unterhielt, ging er hinein und fand dort viele Leute vor, die sich versammelt hatten. 28 Er sagte zu ihnen: „Ihr wisst ja, dass es einem Juden nicht erlaubt ist, mit einem Menschen von einem anderen Volk Umgang zu haben oder zu ihm zu gehen.+ Doch Gott hat mir gezeigt, dass ich keinen Menschen verunreinigt oder unrein nennen soll.+ 29 Also bin ich ganz ohne Widerrede gekommen, als man mich geholt hat. Und jetzt möchte ich gern wissen, warum ich herkommen sollte.“
30 Darauf berichtete Kornẹlius: „Als ich vor vier Tagen genau zur gleichen Stunde – zur 9. Stunde – betete, stand auf einmal ein Mann in einem glänzenden Gewand vor mir 31 und sagte: ‚Kornẹlius, dein Gebet ist erhört worden und Gott hat deine Gaben für die Armen in Erinnerung behalten.+ 32 Schick also jemand nach Jọppe und lass Sịmon holen, der auch Petrus genannt wird. Er ist bei Sịmon, einem Gerber, zu Gast, dessen Haus am Meer liegt.‘+ 33 Da habe ich gleich jemand zu dir geschickt, und du warst so freundlich hierherzukommen. Jetzt sind wir alle vor Gott anwesend, um zu hören, was du uns im Auftrag Jehovas alles sagen sollst.“
34 Darauf begann Petrus zu reden. Er sagte: „Jetzt verstehe ich wirklich, dass Gott nicht parteiisch ist,+ 35 sondern dass er in jedem Volk* den Menschen annimmt, der Ehrfurcht vor ihm hat und tut, was richtig ist.+ 36 Er hat sein Wort an die Söhne Israels gesandt, um ihnen die gute Botschaft des Friedens+ durch Jesus Christus zu verkünden – dieser ist der Herr von allen.+ 37 Ihr wisst, wovon nach der Taufe, die Johạnnes predigte,+ zuerst in Galilạ̈a+ und dann in ganz Judạ̈a die Rede war: 38 von Jesus aus Nạzareth, wie Gott ihn mit heiligem Geist+ und Kraft salbte und wie er durchs Land zog, Gutes tat und alle, die unter dem Teufel litten, gesund machte,+ weil Gott ihm zur Seite stand.+ 39 Und wir sind Zeugen von all dem, was er im Land der Juden und auch in Jerusalem getan hat. Aber sie brachten ihn um, indem sie ihn an einen Stamm hängten.+ 40 Gott hat ihn jedoch am dritten Tag auferweckt+ und ihn offenbar* werden lassen – 41 nicht dem ganzen Volk, sondern uns, den von Gott zuvor bestimmten Zeugen. Wir haben mit ihm gegessen und getrunken, nachdem er von den Toten auferstanden war.+ 42 Auch gab er uns den Auftrag, dem Volk zu predigen und gründlich zu bezeugen,+ dass er der ist, den Gott zum Richter der Lebenden und der Toten bestimmt hat.+ 43 Was ihn betrifft, bezeugen alle Propheten,+ dass jedem, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Sünden vergeben werden.“+
44 Während Petrus noch über diese Dinge redete, kam der heilige Geist auf alle, die das Wort Gottes hörten.+ 45 Die beschnittenen Gläubigen, die mit Petrus gekommen waren, staunten, weil das Geschenk* des heiligen Geistes auch auf Leute aus anderen Völkern ausgegossen wurde. 46 Sie hörten sie nämlich in fremden Sprachen reden und Gott verherrlichen.+ Darauf sagte Petrus: 47 „Kann jemand diesen Menschen, die den heiligen Geist ebenso empfangen haben wie wir, das Wasser für die Taufe verweigern?“+ 48 Und er ordnete an, sie im Namen von Jesus Christus zu taufen.+ Dann baten sie ihn, einige Tage dazubleiben.
11 Nun hörten die Apostel und die Brüder in Judạ̈a, dass auch Leute aus anderen Völkern das Wort Gottes angenommen hatten. 2 Als daher Petrus nach Jerusalem hinaufkam, begannen die Verfechter der Beschneidung+ ihn zu kritisieren*. 3 Sie sagten: „Du hast das Haus von Männern betreten, die nicht beschnitten waren, und mit ihnen gegessen.“ 4 Da erzählte Petrus ihnen alles im Detail:
5 „Ich war in der Stadt Jọppe und betete gerade. Während ich in Trance war, sah ich in einer Vision etwas* wie ein großes Leinentuch vom Himmel herunterkommen. Es wurde an seinen vier Zipfeln direkt bis zu mir heruntergelassen.+ 6 Als ich mir den Inhalt genau anschaute, sah ich vierfüßige Tiere der Erde, wilde Tiere, Reptilien* und Vögel des Himmels. 7 Ich hörte auch eine Stimme zu mir sagen: ‚Steh auf, Petrus, schlachte und iss!‘ 8 Ich erwiderte jedoch: ‚Auf keinen Fall, Herr! In meinen Mund ist noch nie etwas Verunreinigtes oder Unreines gekommen.‘ 9 Das zweite Mal antwortete die Stimme vom Himmel: ‚Hör auf, das als verunreinigt zu bezeichnen, was Gott gereinigt hat.‘ 10 Dies geschah noch ein drittes Mal und alles wurde wieder in den Himmel hinaufgezogen. 11 Genau in dem Moment standen vor dem Haus, in dem wir uns befanden, drei Männer, die aus Cäsarẹa zu mir geschickt worden waren.+ 12 Der Geist sagte zu mir, ich solle mit ihnen gehen, ohne irgendwelche Bedenken zu haben. Auch diese sechs Brüder begleiteten mich und wir gingen in das Haus des Mannes.
13 Er berichtete uns, dass er einen Engel in seinem Haus hatte stehen sehen, der sagte: ‚Schick Männer nach Jọppe und lass Sịmon holen, der auch Petrus genannt wird.+ 14 Er wird dir sagen, wie du und deine ganze Hausgemeinschaft gerettet werden könnt.‘ 15 Als ich aber zu reden begann, fiel der heilige Geist auf sie, wie er zu Anfang auch auf uns gefallen war.+ 16 Da kam mir der Ausspruch des Herrn in den Sinn, der wiederholt gesagt hatte: ‚Johạnnes taufte mit Wasser,+ aber ihr werdet mit heiligem Geist getauft werden.‘+ 17 Wenn Gott ihnen also das gleiche Geschenk* gemacht hat wie uns, die wir zum Glauben an den Herrn Jesus Christus gekommen sind – wer bin ich da, dass ich Gott hätte hindern* können?“+
18 Als sie das hörten, hatten sie nichts mehr einzuwenden*. Sie verherrlichten Gott und sagten: „Nun hat Gott also auch Menschen aus anderen Völkern die Gelegenheit zur Reue gegeben, die zum Leben führt.“+
19 Durch die Verfolgung*, die wegen Stẹphanus entstand, waren die Jünger zerstreut worden+ und gelangten bis nach Phönịzien,+ Zypern und Antiọchia, allerdings gaben sie die Botschaft nur an die Juden weiter.+ 20 Doch einige der Männer unter ihnen, die aus Zypern und Kyrẹne waren, kamen nach Antiọchia und begannen, mit den Griechisch sprechenden Leuten zu reden. Sie verkündeten ihnen die gute Botschaft vom Herrn Jesus. 21 Außerdem war die Hand Jehovas über ihnen und eine große Zahl wurde gläubig und wandte sich dem Herrn zu.+
22 Der Bericht darüber kam der Versammlung in Jerusalem zu Ohren und man schickte Bạrnabas+ bis nach Antiọchia. 23 Als er angekommen war und die unverdiente Güte Gottes wahrnahm, freute er sich und begann alle zu ermutigen, dem Herrn von ganzem Herzen treu zu bleiben.+ 24 Er war nämlich ein guter Mann und voll heiligem Geist und Glauben. So kam eine beträchtliche Menschenmenge zum Glauben an den Herrn.+ 25 Bạrnabas ging dann nach Tạrsus, um Saulus+ ausfindig zu machen. 26 Nachdem er ihn gefunden hatte, brachte er ihn nach Antiọchia. Sie kamen ein ganzes Jahr lang mit der Versammlung zusammen und lehrten eine ziemlich große Menschenmenge. In Antiọchia war es auch, dass die Jünger durch göttliche Vorsehung erstmals Christen genannt wurden.+
27 Zu der Zeit kamen Propheten+ von Jerusalem nach Antiọchia herunter. 28 Einer von ihnen – er hieß Ạgabus+ – stand auf und sagte durch den Geist voraus, dass eine große Hungersnot die ganze bewohnte Erde erfassen würde.+ Diese trat zur Zeit von Claudius tatsächlich ein.+ 29 Da beschlossen die Jünger, dass jeder von ihnen nach seinen Möglichkeiten+ den Brüdern in Judạ̈a etwas zur Unterstützung senden sollte.+ 30 Das taten sie dann auch und schickten es durch Bạrnabas und Saulus an die Ältesten.+
12 Um diese Zeit begann König Herodes einige aus der Versammlung grausam zu behandeln.+ 2 Er ließ Jakobus, den Bruder von Johạnnes,+ mit dem Schwert hinrichten.+ 3 Als er sah, dass es den Juden gefiel, ließ er auch Petrus verhaften. (Das war in den Tagen der ungesäuerten Brote.)+ 4 Er ließ ihn festnehmen und ins Gefängnis sperren,+ wo vier sich ablösende Trupps von je vier Soldaten zu seiner Bewachung abgestellt wurden. Herodes wollte ihn nach dem Passah+ dem Volk vorführen*. 5 Während Petrus im Gefängnis festgehalten wurde, betete die Versammlung intensiv für ihn zu Gott.+
6 In der Nacht bevor Herodes ihn vorführen wollte, schlief Petrus mit zwei Ketten gefesselt zwischen zwei Soldaten, und vor der Gefängnistür waren Wachen postiert. 7 Auf einmal stand Jehovas Engel da+ und die Gefängniszelle wurde von einem Licht erleuchtet. Er weckte Petrus mit einem Stoß in die Seite und sagte: „Schnell, steh auf!“ Da fielen die Ketten von seinen Händen ab.+ 8 Der Engel forderte ihn auf: „Zieh dich an und schnür deine Sandalen um.“ Petrus tat das. Schließlich sagte der Engel zu ihm: „Zieh dein Obergewand an und folge mir.“ 9 Petrus ging hinaus und folgte ihm. Er wusste jedoch nicht, dass das, was durch den Engel geschah, Wirklichkeit war, sondern er hielt das Ganze für eine Vision. 10 Sie gingen an der ersten Wache vorbei und an der zweiten, bis sie zu dem eisernen Tor kamen, das in die Stadt führte. Dieses öffnete sich von selbst+ und sie traten hinaus. Sie gingen eine Straße entlang und auf einmal verschwand der Engel. 11 Petrus begriff nun, was vor sich ging, und sagte: „Jetzt ist mir klar, dass Jehova seinen Engel geschickt hat und mich aus der Hand von Herodes befreit und vor allem bewahrt hat, was die Juden erwarteten.“+
12 Nachdem ihm das bewusst geworden war, ging er zum Haus von Maria, der Mutter von Johạnnes, der auch Markus genannt wurde.+ Dort waren ziemlich viele versammelt und beteten. 13 Als er ans Außentor klopfte, kam ein Dienstmädchen namens Rhọde, um nachzusehen, wer da war. 14 Als sie die Stimme von Petrus erkannte, machte sie vor lauter Freude das Tor nicht auf, sondern lief hinein und berichtete, dass Petrus draußen stand. 15 Sie sagten zu ihr: „Du hast wohl den Verstand verloren!“ Doch sie blieb bei ihrer Behauptung. Da meinten sie: „Es ist sein Engel.“ 16 Petrus aber stand immer noch dort und klopfte weiter. Als sie aufmachten, sahen sie ihn und waren erstaunt. 17 Er signalisierte ihnen mit der Hand, dass sie ruhig sein sollten, und erzählte ihnen ausführlich, wie Jehova ihn aus dem Gefängnis herausgeholt hatte. Dann sagte er: „Berichtet das alles Jakobus+ und den Brüdern.“ Darauf ging er hinaus und begab sich an einen anderen Ort.
18 Als es Tag wurde, herrschte unter den Soldaten große Aufregung. Sie fragten sich, was aus Petrus geworden war. 19 Herodes ließ ihn überall suchen, und als man ihn nicht fand, verhörte er die Wachen und befahl, sie zur Bestrafung abzuführen.+ Er selbst ging von Judạ̈a nach Cäsarẹa hinunter und verbrachte einige Zeit dort.
20 Herodes war wütend auf* die Leute aus Tỵrus und Sịdon. Da kamen sie geschlossen zu ihm*, und nachdem sie Blạstus, dem der Haushalt des Königs unterstand, überredet hatten, baten sie um Frieden, weil ihr Land vom Land des Königs mit Nahrungsmitteln versorgt wurde. 21 An einem festgesetzten Tag zog Herodes ein Königsgewand an, setzte sich auf den Richterstuhl und begann, eine öffentliche Ansprache zu halten. 22 Darauf fing das versammelte Volk an zu schreien: „Das ist die Stimme von einem Gott, nicht von einem Menschen!“ 23 Da schlug ihn der Engel Jehovas auf der Stelle, weil er nicht Gott die Ehre gab. Er wurde von Würmern zerfressen und starb.
24 Das Wort Jehovas aber breitete sich aus und immer mehr wurden gläubig.+
25 Nachdem Bạrnabas+ und Saulus die Hilfsaktion in Jerusalem völlig abgeschlossen hatten,+ kehrten sie zurück und nahmen Johạnnes mit,+ der auch Markus genannt wurde.
13 In der Versammlung in Antiọchia nun gab es Propheten und Lehrer:+ Bạrnabas,+ Sịmeon, auch Nịger genannt, Lụcius von Kyrẹne, Mạnaën, der mit dem Bezirksherrscher Herodes+ erzogen worden war, und Saulus. 2 Während sie Jehova dienten und fasteten, sagte der heilige Geist: „Sondert mir Bạrnabas und Saulus+ für die Aufgabe* aus, zu der ich sie berufen habe.“+ 3 Nachdem sie gefastet und gebetet hatten, legten sie ihnen die Hände auf und schickten sie weg.
4 Diese Männer, die vom heiligen Geist ausgesandt worden waren, gingen dann nach Seleukịa hinunter und segelten von dort nach Zypern. 5 In Sạlamis angekommen, begannen sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden zu verkünden. Als Begleiter* hatten sie Johạnnes dabei.+
6 Nachdem sie die ganze Insel bis nach Pạphos durchzogen hatten, trafen sie einen Juden namens Bar-Jẹsus, der ein Zauberer und ein falscher Prophet war. 7 Er befand sich bei dem Prokonsul Sẹrgius Paulus, einem intelligenten Mann. Dieser rief Bạrnabas und Saulus zu sich, weil er unbedingt das Wort Gottes hören wollte. 8 Doch Ẹlymas, der Zauberer (so wird sein Name übersetzt), begann ihnen Widerstand zu leisten. Er versuchte den Prokonsul vom Glauben abzuhalten. 9 Saulus, der auch Paulus genannt wird, wurde mit heiligem Geist erfüllt und sah ihn mit festem Blick an. 10 Er sagte: „Du Sohn des Teufels,+ du Betrüger und Schurke der schlimmsten Sorte, du Feind von allem, was gerecht ist – hörst du wohl auf, die geraden Wege Jehovas zu verdrehen! 11 Pass auf! Du wirst Jehovas Hand zu spüren bekommen. Du wirst blind sein und das Sonnenlicht eine Zeit lang nicht sehen.“ Sofort hatte er dichten Nebel vor Augen und dann wurde alles dunkel. Er ging umher und suchte jemand, der ihn an der Hand führen würde. 12 Als der Prokonsul sah, was geschehen war, wurde er gläubig, denn er war beeindruckt von der Lehre Jehovas.
13 Paulus und seine Begleiter stachen dann von Pạphos aus in See und kamen nach Pẹrge+ in Pamphỵlien. Johạnnes+ aber trennte sich von ihnen und kehrte nach Jerusalem zurück.+ 14 Sie dagegen zogen von Pẹrge weiter und kamen nach Antiọchia+ in Pisịdien. Am Sabbat gingen sie in die Synagoge+ und setzten sich. 15 Nach der Vorlesung aus dem Gesetz und den Propheten+ ließen die Vorsteher der Synagoge ihnen ausrichten: „Männer, Brüder, wenn ihr irgendein Wort der Ermutigung für das Volk habt, dann redet.“ 16 Da stand Paulus auf, gab mit der Hand ein Zeichen und sagte:
„Männer, Israeliten und ihr anderen, die ihr Ehrfurcht vor Gott habt, hört zu! 17 Der Gott dieses Volkes Israel wählte unsere Vorfahren aus. Er machte sie zu einem mächtigen Volk, als sie in Ägypten als Fremde lebten, und führte sie mit erhobenem Arm von dort heraus.+ 18 Während einer Zeit von ungefähr 40 Jahren ertrug er sie in der Wildnis.+ 19 Nachdem er sieben Völker im Land Kạnaan vernichtet hatte, teilte er ihnen ihr Land als Erbe zu.+ 20 Das alles geschah während etwa 450 Jahren.
Danach gab er ihnen Richter bis zum Propheten Samuel.+ 21 Als sie dann einen König verlangten,+ gab Gott ihnen Saul, den Sohn von Kisch, einen Mann aus dem Stamm Bẹnjamin+ – für 40 Jahre. 22 Nachdem er ihn entfernt hatte, machte er David zum König über sie.+ Ihm stellte er folgendes Zeugnis aus: ‚Ich habe David gefunden, den Sohn von Ịsaï,+ einen Mann nach meinem Herzen.+ Er wird alles tun, was ich möchte.‘ 23 Wie versprochen hat Gott für Israel aus der Nachkommenschaft dieses Mannes einen Retter hervorgebracht, Jesus.+ 24 Bevor dieser auftrat, predigte Johạnnes dem ganzen Volk Israel öffentlich die Taufe als Symbol der Reue.+ 25 Gegen Ende seines Dienstes sagte Johạnnes dann: ‚Was denkt ihr, wer ich bin? Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet.*+ Aber seht, nach mir wird einer kommen, und ich bin nicht würdig, ihm die Sandalen von den Füßen loszubinden.‘+
26 Männer, Brüder, ihr Nachkommen aus der Familie Abrahams, und ihr anderen, die ihr Ehrfurcht vor Gott habt, uns ist die Botschaft von dieser Rettung gesandt worden.+ 27 Die Einwohner von Jerusalem und ihre Vorsteher erkannten diesen nicht. Als sie jedoch als Richter auftraten, erfüllte sich, was von den Propheten angekündigt wurde+ und jeden Sabbat vorgelesen wird. 28 Obwohl sie keinen Grund für ein Todesurteil fanden,+ verlangten sie von Pilạtus, ihn hinrichten zu lassen.+ 29 Nachdem sie alles ausgeführt hatten, was über ihn geschrieben worden war, nahmen sie ihn vom Stamm herunter und legten ihn in ein Grab.+ 30 Gott aber hat ihn von den Toten auferweckt,+ 31 und viele Tage hindurch erschien er denen, die mit ihm von Galilạ̈a nach Jerusalem hinaufgegangen waren. Sie sind nun seine Zeugen vor dem Volk.+
32 Wir verkünden euch also die gute Botschaft von dem Versprechen*, das unseren Vorfahren gegeben wurde. 33 Gott hat es für uns, ihre Kinder, vollständig erfüllt, indem er Jesus auferstehen ließ,+ wie es auch im zweiten Psalm steht: ‚Du bist mein Sohn. Heute bin ich dein Vater geworden.‘+ 34 Und dass er ihn von den Toten auferweckte, damit er nie mehr zur Verwesung zurückkehrt, hat er so ausgedrückt: ‚Ich werde euch die Beweise loyaler Liebe geben, die David versprochen wurden und die zuverlässig* sind.‘+ 35 Deshalb heißt es auch in einem anderen Psalm: ‚Du wirst den, der loyal zu dir steht, nicht die Verwesung sehen lassen.‘+ 36 David seinerseits diente Gott in seiner eigenen Generation. Er starb*, wurde zu seinen Vorfahren gelegt und sah dann die Verwesung.+ 37 Der dagegen, den Gott auferweckt hat, sah die Verwesung nicht.+
38 Darum sollt ihr wissen, Brüder, dass euch durch diesen Vergebung der Sünden verkündet wird+ 39 und dass durch diesen jeder, der glaubt, in allem für schuldlos erklärt wird, worin das Gesetz von Moses+ euch nicht für schuldlos erklären konnte.+ 40 Passt also auf, damit auf euch nicht das zutrifft, was in den Propheten gesagt wird: 41 ‚Seht es euch an, ihr Verächter*, wundert euch und geht zugrunde, denn ich werde in euren Tagen ein Werk vollbringen, etwas, was ihr nie glauben werdet, auch wenn es euch jemand im Einzelnen erzählt.‘“+
42 Als sie nun hinausgingen, baten die Leute sie eindringlich, am folgenden Sabbat weiter über das alles zu sprechen. 43 Nachdem sich die Synagogenversammlung aufgelöst hatte, folgten viele von den Juden und den Proselyten, die Gott anbeteten, Paulus und Bạrnabas. Die beiden sprachen dann mit ihnen und spornten sie an, sich weiter der unverdienten Güte Gottes als würdig zu erweisen.+
44 Am nächsten Sabbat versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort Jehovas zu hören. 45 Als die Juden die Menschenmengen sahen, wurden sie eifersüchtig und fingen an, über das, was Paulus sagte, zu lästern und ihm zu widersprechen.+ 46 Da sagten Paulus und Bạrnabas freiheraus: „Es war notwendig, dass zuerst euch das Wort Gottes vermittelt wird.+ Da ihr es aber ablehnt und euch des ewigen Lebens nicht für würdig haltet, wenden wir uns jetzt den anderen Völkern zu.+ 47 Denn Jehova hat uns mit folgenden Worten einen Auftrag gegeben: ‚Ich habe dich als Licht für die Völker eingesetzt, damit du bis an die Enden der Erde Rettung bringst.‘“+
48 Als die Menschen von den anderen Völkern das hörten, begannen sie sich zu freuen und das Wort Jehovas zu verherrlichen, und alle, die zum ewigen Leben richtig eingestellt waren, wurden gläubig. 49 Und das Wort Jehovas wurde weiter im ganzen Land verbreitet. 50 Die Juden hetzten jedoch die prominenten Frauen, die gottesfürchtig waren, und die führenden Männer der Stadt auf. Sie setzten eine Verfolgung+ gegen Paulus und Bạrnabas in Gang und trieben sie aus ihren Grenzen hinaus. 51 Diese schüttelten den Staub von ihren Füßen gegen sie ab und gingen nach Ikọnion.+ 52 Und die Jünger wurden weiter mit Freude+ und heiligem Geist erfüllt.
14 In Ikọnion nun gingen sie zusammen in die Synagoge der Juden und redeten so wirkungsvoll, dass eine große Menge Juden und auch Griechen gläubig wurden.+ 2 Doch die Juden, die nicht glaubten, hetzten die Leute aus den anderen Völkern gegen die Brüder auf und beeinflussten sie zum Schlechten.+ 3 Da verbrachten sie einige Zeit damit, aufgrund der Ermächtigung Jehovas mutig und offen zu reden, und er bezeugte die Botschaft von seiner unverdienten Güte, indem er durch sie Zeichen und Wunder geschehen ließ.+ 4 Die Menge in der Stadt war jedoch gespalten. Einige waren für die Juden, andere für die Apostel. 5 Als die Leute aus den anderen Völkern und die Juden mit ihren Vorstehern beabsichtigten, sie zu misshandeln und zu steinigen,+ 6 erfuhren sie davon und flohen in die Städte Lỵstra und Dẹrbe in Lykaọnien sowie ins Umland.+ 7 Dort verkündeten sie weiter die gute Botschaft.
8 Nun saß da in Lỵstra ein Mann, der verkrüppelte Füße hatte. Er war seit seiner Geburt lahm und hatte noch nie einen Schritt getan. 9 Dieser Mann hörte zu, während Paulus redete. Paulus schaute ihn mit festem Blick an, und als er sah, dass der Mann den Glauben hatte, gesund gemacht* zu werden,+ 10 sagte er mit lauter Stimme: „Stell dich auf die Füße!“ Da sprang er auf und begann herumzulaufen.+ 11 Als die vielen Leute sahen, was Paulus getan hatte, riefen sie auf Lykaọnisch: „Die Götter sind wie Menschen geworden und zu uns herabgekommen!“+ 12 Sie nannten Bạrnabas dann Zeus, Paulus aber Hẹrmes, weil er der Wortführer war. 13 Und der Priester von Zeus, dessen Tempel sich am Stadteingang befand*, brachte Stiere und Kränze an die Tore und wollte mit der Menge Opfer darbringen.
14 Als die Apostel Bạrnabas und Paulus jedoch davon hörten, zerrissen sie ihre Kleider, rannten hinaus in die Menschenmenge und riefen: 15 „Männer, warum tut ihr das? Wir sind doch auch nur Menschen und haben die gleichen Schwächen wie ihr!+ Und wir verkünden euch die gute Botschaft, damit ihr euch von diesen nutzlosen Dingen abwendet und euch dem lebendigen Gott+ zuwendet, der den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hat und alles, was dazugehört.+ 16 Er hat in den vergangenen Generationen alle Völker ihre eigenen Wege gehen lassen,+ 17 obwohl es zu jeder Zeit Zeugnisse von ihm gab:+ Er hat Gutes getan, er hat euch Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten gegeben,+ er hat euch mit genügend Nahrung versorgt und euer Herz mit Freude erfüllt.“+ 18 Doch obwohl sie das sagten, konnten sie die Menge kaum davon abhalten, ihnen Opfer darzubringen.
19 Es kamen aber Juden aus Antiọchia und Ikọnion und zogen die Menschenmengen auf ihre Seite.+ Sie bewarfen Paulus mit Steinen und schleppten ihn aus der Stadt hinaus, in der Meinung, er sei tot.+ 20 Doch als die Jünger ihn umringten, stand er auf und ging in die Stadt zurück. Am nächsten Tag machte er sich mit Bạrnabas auf den Weg nach Dẹrbe.+ 21 Nachdem sie die gute Botschaft in dieser Stadt verkündet und ziemlich vielen geholfen hatten, Jünger zu werden, kehrten sie nach Lỵstra, Ikọnion und Antiọchia zurück. 22 Dort stärkten sie die Jünger+ und ermutigten sie, im Glauben zu bleiben. Sie sagten: „Wir müssen viele Schwierigkeiten* durchmachen, bevor wir ins Königreich Gottes kommen.“+ 23 Außerdem setzten sie in jeder Versammlung Älteste ein.+ Sie beteten und fasteten+ und vertrauten sie Jehova an, an den sie nun glaubten.
24 Dann zogen sie durch Pisịdien und kamen nach Pamphỵlien.+ 25 Nachdem sie das Wort Gottes in Pẹrge verkündet hatten, gingen sie nach Attạlia hinunter. 26 Von dort segelten sie zurück nach Antiọchia, wo sie für die Aufgabe*, die sie nun ausgeführt hatten, der unverdienten Güte Gottes anvertraut worden waren.+
27 Nach ihrer Ankunft riefen sie die Versammlung zusammen. Sie berichteten, was Gott durch sie alles getan hatte und dass er den anderen Völkern die Tür zum Glauben geöffnet hatte.+ 28 So verbrachten sie einige Zeit bei den Jüngern.
15 Nun kamen einige Männer aus Judạ̈a herunter und fingen an, die Brüder zu lehren: „Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Moses beschneiden lasst,+ könnt ihr nicht gerettet werden.“ 2 Nachdem es jedoch zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten und Diskussionen zwischen ihnen und Paulus und Bạrnabas gekommen war, ordnete man an, dass Paulus, Bạrnabas und einige von den anderen wegen dieser Frage zu den Aposteln und den Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen sollten.+
3 Die Männer wurden von der Versammlung ein Stück weit begleitet. Dann zogen sie weiter durch Phönịzien+ und Samạria und berichteten ausführlich über die Bekehrung von Leuten aus den anderen Völkern. Sie bereiteten allen Brüdern große Freude. 4 Als sie in Jerusalem ankamen, wurden sie von der Versammlung und den Aposteln und den Ältesten freundlich aufgenommen, und sie berichteten, was Gott durch sie alles getan hatte.+ 5 Doch einige von der Sekte der Pharisäer, die gläubig geworden waren, erhoben sich von ihren Plätzen und sagten: „Man muss sie beschneiden und sie anweisen, das Gesetz von Moses zu halten.“+
6 Da versammelten sich die Apostel und die Ältesten, um sich dieser Sache anzunehmen. 7 Nachdem man intensiv diskutiert hatte, stand Petrus auf und sagte zu ihnen: „Männer, Brüder, ihr wisst doch: Gott hat schon in frühen Tagen unter euch die Wahl getroffen, dass Leute aus den anderen Völkern aus meinem Mund die gute Botschaft hören und glauben sollten.+ 8 Und Gott, der das Herz kennt,+ bezeugte das, indem er ihnen den heiligen Geist gab,+ wie er ihn auch uns gegeben hat. 9 Er hat gar keinen Unterschied zwischen uns und ihnen gemacht,+ sondern hat ihr Herz durch Glauben gereinigt.+ 10 Warum stellt ihr Gott also auf die Probe und legt den Jüngern ein Joch+ auf den Nacken, das weder unsere Vorfahren noch wir tragen konnten?+ 11 Wir vertrauen vielmehr darauf, dass wir genauso wie sie durch die unverdiente Güte des Herrn Jesus+ gerettet werden.“+
12 Darauf schwieg die ganze Gruppe, und sie hörten Bạrnabas und Paulus zu, wie sie von den vielen Zeichen und Wundern erzählten, die Gott unter den anderen Völkern durch sie vollbracht hatte. 13 Nachdem sie ausgeredet hatten, sagte Jakobus:+ „Männer, Brüder, hört mir zu.+ 14 Sịmeon+ hat ausführlich erzählt, wie Gott erstmals seine Aufmerksamkeit den anderen Völkern zuwandte, um aus ihnen ein Volk für seinen Namen+ herauszunehmen. 15 Damit stimmen die Worte der Propheten überein. Es heißt: 16 ‚„Danach werde ich zurückkehren und das Zelt Davids, das eingefallen ist, wieder aufrichten. Ich werde seine Trümmer wieder aufbauen und es wiederherstellen, 17 damit die Menschen, die übrig bleiben, zusammen mit Leuten aus allen Völkern – Leuten, die meinen Namen tragen – Jehova aufrichtig suchen“, sagt Jehova, der das tut,+ 18 was seit jeher bekannt ist.‘+ 19 Meine Entscheidung ist deshalb: Man soll es den Menschen von den anderen Völkern, die sich Gott zuwenden, nicht schwer machen,+ 20 sondern ihnen schreiben, dass sie sich von allem enthalten sollen, was durch Götzen verunreinigt ist,+ sowie von sexueller Unmoral,+ von Erwürgtem und von Blut.+ 21 Denn seit alter Zeit* gab es in allen Städten Leute, die Moses gepredigt haben. Er wird ja in den Synagogen an jedem Sabbat vorgelesen.“+
22 Da beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Versammlung, aus ihren Reihen ausgewählte Männer mit Paulus und Bạrnabas nach Antiọchia zu schicken, und zwar Judas, der auch Barsạbbas genannt wurde, und Sịlas+ – führende Männer unter den Brüdern. 23 Sie schrieben Folgendes und gaben es ihnen mit:
„Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, an die Brüder in Antiọchia,+ Syrien und Zilịzien, die aus den anderen Völkern sind: Grüße! 24 Wir haben gehört, dass einige aus unserer Mitte euch durch ihre Äußerungen verunsichert haben+ und euch durcheinanderbringen wollten, obwohl wir ihnen keine Anweisungen gegeben haben. 25 Deshalb sind wir zu dem einstimmigen Entschluss gekommen, Männer auszuwählen und sie zusammen mit unseren lieben Brüdern Bạrnabas und Paulus zu euch zu senden, 26 Menschen, die für den Namen unseres Herrn Jesus Christus ihr Leben riskiert haben.+ 27 Wir schicken also Judas und Sịlas, damit sie dasselbe auch mündlich berichten.+ 28 Denn dem heiligen Geist+ und uns selbst erschien es gut, euch keine weitere Last aufzuerlegen als folgende notwendige Dinge: 29 Enthaltet euch von allem, was Götzen geopfert wurde,+ sowie von Blut,+ von Erwürgtem+ und von sexueller Unmoral.+ Wenn ihr euch davor sorgfältig hütet, wird es euch gut gehen. Bleibt gesund!“
30 Nachdem man diese Männer nun verabschiedet hatte, gingen sie nach Antiọchia hinunter. Sie versammelten die ganze Gruppe und übergaben ihnen den Brief. 31 Als diese ihn gelesen hatten, freuten sie sich über die Ermutigung. 32 Und da Judas und Sịlas auch Propheten waren, ermutigten sie die Brüder mit vielen Vorträgen und stärkten sie.+ 33 Nachdem sie einige Zeit dort verbracht hatten, ließen die Brüder sie in Frieden zu denen zurückkehren, die sie geschickt hatten. 34 –– 35 Paulus und Bạrnabas blieben jedoch in Antiọchia. Sie lehrten und verkündeten mit noch vielen anderen die gute Botschaft vom Wort Jehovas.
36 Nach einigen Tagen sagte Paulus zu Bạrnabas: „Lass uns doch* in all die Städte zurückkehren, wo wir das Wort Jehovas verkündet haben, und die Brüder besuchen, um zu sehen, wie es ihnen geht.“+ 37 Bạrnabas wollte unbedingt Johạnnes mitnehmen, der auch Markus genannt wurde.+ 38 Paulus jedoch war nicht dafür, ihn mitzunehmen, da er sich in Pamphỵlien von ihnen getrennt und sie nicht im Werk unterstützt hatte.+ 39 Das führte zu einem heftigen Wutausbruch, sodass sie sich voneinander trennten. Bạrnabas+ nahm Markus mit und segelte nach Zypern ab. 40 Paulus wählte Sịlas aus, und nachdem er von den Brüdern der unverdienten Güte Jehovas anvertraut worden war, machte er sich auf den Weg.+ 41 Er zog durch Syrien und Zilịzien und stärkte die Versammlungen.
16 So kam er nach Dẹrbe und auch nach Lỵstra.+ Dort gab es einen Jünger namens Timọtheus.+ Er war der Sohn einer gläubigen Jüdin, sein Vater war jedoch Grieche. 2 Timọtheus hatte bei den Brüdern in Lỵstra und Ikọnion einen guten Ruf.+ 3 Paulus äußerte den Wunsch, dass Timọtheus ihn begleitete. Er nahm ihn und beschnitt ihn wegen der Juden+ in dieser Gegend, denn sie wussten alle, dass sein Vater Grieche war. 4 Als sie durch die Städte reisten, überbrachten sie den Brüdern die zu beachtenden Beschlüsse der Apostel und der Ältesten in Jerusalem.+ 5 Daraufhin wurden die Versammlungen im Glauben weiter gestärkt und nahmen Tag für Tag an Zahl zu.
6 Auch zogen sie durch Phrỵgien und das Land Galạtien,+ weil* der heilige Geist sie daran hinderte, das Wort Gottes in der Provinz Asien zu verkünden. 7 Als sie dann nach Mỵsien hinunterkamen, bemühten sie sich, nach Bithỵnien+ zu gelangen, doch der Geist Jesu ließ es nicht zu. 8 Da zogen sie an Mỵsien vorbei und kamen nach Trọas hinunter. 9 In der Nacht hatte Paulus eine Vision. Ein Mann aus Mazedọnien stand da und bat ihn eindringlich: „Komm herüber nach Mazedọnien und hilf uns!“ 10 Sobald er die Vision gehabt hatte, versuchten wir nach Mazedọnien zu gelangen. Wir waren zu dem Schluss gekommen, dass Gott uns gerufen hatte, um ihnen die gute Botschaft zu verkünden.
11 Wir stachen also von Trọas aus in See und fuhren auf direktem Weg nach Samothrạke und am nächsten Tag nach Neạpolis. 12 Von dort aus gingen wir weiter nach Philịppi+ – einer Kolonie –, der bedeutendsten Stadt in diesem Bezirk von Mazedọnien. Dort blieben wir einige Tage. 13 Am Sabbat gingen wir zum Tor hinaus an einen Fluss, wo wir eine Gebetsstätte vermuteten. Wir setzten uns und begannen zu den Frauen zu sprechen, die zusammengekommen waren. 14 Eine Frau namens Lỵdia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatịra,+ die Gott anbetete, hörte zu, und Jehova öffnete ihr das Herz weit, sodass sie dem, was Paulus sagte, Aufmerksamkeit schenkte.+ 15 Als sie und ihre Hausgemeinschaft sich taufen ließen,+ bat sie uns eindringlich: „Wenn ich eurer Meinung nach Jehova treu bin, dann kommt und bleibt in meinem Haus.“ Sie drängte uns regelrecht dazu.
16 Eines Tages begegnete uns auf dem Weg zur Gebetsstätte ein Dienstmädchen, das von einem Geist, einem Wahrsagerdạ̈mon,+ besessen war. Sie brachte ihren Herren durch Wahrsagerei großen Gewinn ein. 17 Dieses Mädchen lief Paulus und uns ständig hinterher und rief: „Diese Menschen sind Sklaven des höchsten Gottes.+ Sie verkünden euch den Weg der Rettung!“ 18 Das tat sie viele Tage lang. Schließlich wurde es Paulus zu viel. Er drehte sich um und sagte zu dem Geist: „Ich befehle dir im Namen von Jesus Christus: Fahr aus ihr aus!“ Sofort verließ sie der Geist.+
19 Als nun ihre Herren sahen, dass ihre Aussicht auf Gewinn dahin war,+ packten sie Paulus und Sịlas und schleppten sie auf den Marktplatz zu den Vorstehern.+ 20 Sie führten sie vor die Magistrate und sagten: „Diese Menschen bringen große Unruhe in unsere Stadt.+ Sie sind Juden 21 und verkünden Bräuche, die wir als Römer nicht annehmen oder ausüben dürfen.“+ 22 Die Menge erhob sich geschlossen gegen sie, und nachdem die Magistrate ihnen die Kleider heruntergerissen hatten, gaben sie Befehl, sie mit Ruten zu schlagen.+ 23 Man versetzte ihnen viele Schläge und ließ sie ins Gefängnis werfen.+ Dem Gefängnisaufseher wurde befohlen, sie gut zu bewachen.+ 24 Weil er diesen Befehl erhielt, warf er sie ins innere Gefängnis und schloss ihre Füße in den Stock.
25 Um Mitternacht aber beteten Paulus und Sịlas und priesen Gott mit Liedern.+ Die Gefangenen hörten ihnen zu. 26 Plötzlich gab es ein großes Erdbeben, sodass die Fundamente des Gefängnisses erschüttert wurden. Im selben Augenblick sprangen die Türen auf und die Fesseln von allen lösten sich.+ 27 Als der Gefängnisaufseher aufwachte und die Gefängnistüren offen stehen sah, zog er sein Schwert und wollte sich umbringen, weil er dachte, die Gefangenen seien geflohen.+ 28 Paulus aber rief laut: „Tu dir nichts an! Wir sind alle hier!“ 29 Der Gefängnisaufseher verlangte Licht und lief hinein. Zitternd fiel er vor Paulus und Sịlas nieder. 30 Er führte sie hinaus und fragte: „Ihr Herren, was muss ich tun, damit ich gerettet werde?“ 31 Sie antworteten: „Glaube an den Herrn Jesus und du wirst gerettet werden, du und deine Hausgemeinschaft.“+ 32 Dann verkündeten sie ihm und allen, die in seinem Haus waren, das Wort Jehovas. 33 Er nahm sie in dieser Nachtstunde mit und reinigte ihre Wunden. Danach wurden er und seine ganze Hausgemeinschaft sofort getauft.+ 34 Er holte sie in sein Haus und ließ den Tisch für sie decken. Bei ihm und seiner ganzen Hausgemeinschaft herrschte große Freude – jetzt, wo er zum Glauben an Gott gekommen war.
35 Als es Tag wurde, schickten die Magistrate die Amtsdiener mit der Anordnung: „Lass diese Männer frei.“ 36 Der Gefängnisaufseher berichtete es Paulus. Er sagte: „Die Magistrate haben Männer hergeschickt, damit ihr beide freigelassen werdet. Kommt also jetzt heraus und geht in Frieden.“ 37 Paulus aber sagte zu ihnen: „Sie haben uns ohne Verurteilung* öffentlich ausgepeitscht, obwohl wir Römer sind,+ und haben uns ins Gefängnis geworfen. Wollen sie uns jetzt heimlich hinauswerfen? Das kommt nicht infrage! Sie sollen selbst herkommen und uns hinausbegleiten.“ 38 Die Amtsdiener teilten diese Antwort den Magistraten mit. Die bekamen es mit der Angst zu tun, als sie hörten, dass die Männer Römer waren.+ 39 Also kamen sie und versuchten sie zu beschwichtigen. Dann begleiteten sie sie hinaus und baten sie, aus der Stadt wegzugehen. 40 Nachdem die beiden das Gefängnis verlassen hatten, gingen sie jedoch zum Haus von Lỵdia.+ Und als sie die Brüder sahen, machten sie ihnen Mut+ und gingen weg.
17 Nun zogen sie durch Amphịpolis und Apollọnia und kamen nach Thessalọnich,+ wo es eine Synagoge der Juden gab. 2 Paulus ging wie gewohnt+ zu ihnen hinein und sprach an drei Sabbaten mit ihnen, wobei er anhand der Schriften argumentierte.+ 3 Er erklärte und bewies durch Verweise auf die Schriften, dass der Christus leiden+ und von den Toten auferstehen+ musste, und sagte: „Dieser Jesus, den ich euch verkünde, das ist der Christus.“ 4 Daraufhin wurden einige von ihnen gläubig und schlossen sich Paulus und Sịlas an,+ ebenso eine große Menge Griechen, die Gott anbeteten, und etliche prominente Frauen.
5 Die Juden aber, die eifersüchtig wurden,+ holten einige üble Männer zusammen, die sich auf dem Marktplatz herumtrieben. Sie bildeten einen Mob und versetzten die Stadt in Aufruhr. Sie stürmten ins Haus von Jạson, um Paulus und Sịlas zum Mob herauszubringen.+ 6 Als diese nicht zu finden waren, schleppten sie Jạson und einige der Brüder zu den Stadtvorstehern und schrien: „Diese Männer, die die bewohnte Erde aufgehetzt haben, sind auch hier anwesend,+ 7 und Jạson hat sie als Gäste bei sich aufgenommen. Sie alle verstoßen gegen die Verordnungen Cäsars, denn sie sagen, dass ein anderer König ist, nämlich Jesus.“+ 8 Als die Menge und die Stadtvorsteher das hörten, waren sie beunruhigt. 9 Nachdem sie sich von Jạson und den anderen eine ausreichende Bürgschaft* hatten geben lassen, ließen sie sie gehen.
10 Sobald es Nacht wurde, schickten die Brüder sowohl Paulus als auch Sịlas nach Berọ̈a weg. Dort angekommen gingen sie in die Synagoge der Juden. 11 Diese hatten eine edlere Einstellung* als die in Thessalọnich, denn sie nahmen das Wort Gottes äußerst bereitwillig auf und forschten täglich sorgfältig in den Schriften, ob das, was sie hörten, stimmte. 12 Deshalb wurden viele von ihnen gläubig, ebenso etliche angesehene griechische Frauen sowie einige der Männer. 13 Als die Juden von Thessalọnich jedoch erfuhren, dass Paulus auch in Berọ̈a das Wort Gottes verkündete, kamen sie dorthin, um die Leute in Unruhe zu versetzen und aufzuhetzen.+ 14 Daraufhin schickten die Brüder Paulus sofort zum Meer weg,+ doch sowohl Sịlas als auch Timọtheus blieben dort zurück. 15 Paulus wurde von seinen Begleitern bis nach Athen gebracht. Nachdem er ihnen die Anweisung gegeben hatte, dass Sịlas und Timọtheus+ so schnell wie möglich nachkommen sollten, reisten sie ab.
16 Während Paulus in Athen auf sie wartete, war er ganz aufgebracht*, als er sah, dass die Stadt voll Götzen war. 17 Also begann er in der Synagoge mit* den Juden und den anderen Leuten, die Gott anbeteten, zu sprechen und zu argumentieren. Das tat er auch jeden Tag auf dem Marktplatz mit denen, die gerade da waren. 18 Sowohl einige von den epikurẹischen als auch von den stọischen Philosophen fingen jedoch an, mit ihm zu diskutieren, und manche meinten: „Was will dieser Schwätzer denn sagen?“ Andere wiederum: „Er scheint ausländische Gottheiten zu verkünden.“ Sie sagten das, weil er die gute Botschaft von Jesus und der Auferstehung bekannt machte.+ 19 Da ergriffen sie ihn und führten ihn zum Areopạg. Sie sagten: „Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, von der du redest? 20 Du führst hier Dinge ein, die in unseren Ohren fremd klingen, und wir möchten wissen, was es damit auf sich hat.“ 21 Tatsächlich verbrachten alle Athener und die Ausländer, die sich dort aufhielten, ihre Freizeit gewöhnlich mit nichts anderem, als Neues zu erzählen oder zu hören. 22 Paulus nun stand in der Mitte des Areopạgs+ und sagte:
„Männer von Athen! Wie ich sehe, scheint ihr in jeder Hinsicht mehr Ehrfurcht vor Gottheiten zu haben* als andere.+ 23 Als ich zum Beispiel beim Herumgehen aufmerksam die Gegenstände betrachtete, die ihr verehrt*, fand ich auch einen Altar mit der Inschrift: ‚Für einen unbekannten Gott‘. Was ihr nun unwissentlich anbetet, das verkünde ich euch. 24 Der Gott, der die Welt und alles darin gemacht hat, er, der Herr des Himmels und der Erde,+ wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand gemacht sind.+ 25 Auch wird er nicht von Menschenhänden bedient, so als ob er etwas benötigen würde,+ schließlich gibt er selbst allen Menschen Leben und Atem+ und alles. 26 Er hat aus einem Menschen+ alle Völker* gemacht und sie auf der ganzen Erdoberfläche wohnen lassen.+ Und er bestimmte die festgelegten Zeiten und die festgesetzten Grenzen, wo die Menschen wohnen sollten.+ 27 Sie sollten Gott suchen, damit sie ihn ertasten und wirklich finden könnten.+ Und tatsächlich ist er einem jeden von uns nicht fern. 28 Denn durch ihn* haben wir Leben und bewegen uns und existieren.+ Es haben ja auch einige von euren Dichtern gesagt: ‚Denn wir sind auch seine Kinder*.‘
29 Da wir nun Gottes Kinder* sind,+ sollten wir nicht denken, das göttliche Wesen sei wie Gold oder Silber oder Stein, wie etwas, was die Kunst und der Einfallsreichtum des Menschen hervorgebracht hat.+ 30 Gott hat über die Zeiten solcher Unwissenheit hinweggesehen,+ doch jetzt lässt er allen Menschen überall verkünden, dass sie bereuen sollen. 31 Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er ein gerechtes Urteil über die bewohnte Erde sprechen wird+ durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat. Und er hat allen Menschen eine Garantie dafür gegeben, indem er ihn von den Toten auferweckte.“+
32 Als sie nun von einer Auferstehung der Toten hörten, begannen einige zu spotten.+ Andere sagten: „Darüber wollen wir ein anderes Mal mehr von dir hören.“ 33 Da ging Paulus weg, 34 doch einige Männer schlossen sich ihm an und wurden gläubig. Unter ihnen waren Dionỵsius, ein Richter des Areopạgs, und eine Frau mit Namen Damạris sowie andere.
18 Danach reiste er von Athen ab und kam nach Korinth. 2 Dort traf er einen Juden namens Ạquila,+ der aus Pọntus stammte und mit seiner Frau Priscịlla erst kurz zuvor aus Italien gekommen war, weil Claudius befohlen hatte, dass alle Juden Rom verlassen sollten. Paulus ging zu ihnen, 3 und da er dasselbe Handwerk beherrschte – sie waren Zeltmacher –, hielt er sich bei ihnen auf und arbeitete mit ihnen zusammen.+ 4 Er hielt jeden Sabbat+ in der Synagoge+ einen Vortrag und überzeugte Juden und Griechen.
5 Als nun Sịlas+ und auch Timọtheus+ von Mazedọnien herunterkamen, begann sich Paulus eingehend damit zu beschäftigen, das Wort Gottes zu predigen*, indem er den Juden bezeugte*, dass Jesus der Christus ist.+ 6 Sie aber widersetzten sich ihm ständig und lästerten. Da schüttelte er seine Kleider aus+ und sagte zu ihnen: „Ihr seid für euren Tod selbst verantwortlich.+ Ich bin rein.+ Von jetzt an gehe ich zu den Leuten aus den anderen Völkern.“+ 7 Er ging von dort weg und begab sich in das Haus eines Mannes mit Namen Tịtius Jụstus. Dieser war ein Anbeter Gottes und sein Haus grenzte an die Synagoge. 8 Der Synagogenvorsteher Krịspus+ kam zusammen mit seiner ganzen Hausgemeinschaft zum Glauben an den Herrn. Auch viele von den Korịnthern, die die Botschaft hörten, wurden gläubig und ließen sich taufen. 9 Außerdem sagte der Herr nachts in einer Vision zu Paulus: „Hab keine Angst, sondern rede weiter und schweige nicht, 10 ich stehe dir bei.+ Niemand wird dich angreifen, um dir zu schaden. Denn ich habe noch viele Menschen in dieser Stadt.“ 11 Also blieb er ein Jahr und sechs Monate dort und lehrte das Wort Gottes unter ihnen.
12 Als Gạllio Prokonsul von Achạia war, taten sich die Juden gegen Paulus zusammen und führten ihn vor den Richterstuhl. 13 Sie sagten: „Dieser Mann überredet die Leute, Gott auf eine Art anzubeten, die dem Gesetz widerspricht.“+ 14 Als Paulus gerade anfangen wollte zu reden, sagte Gạllio zu den Juden: „Wenn tatsächlich irgendein Unrecht oder ein schweres Vergehen vorliegen würde, ihr Juden, dann hätte ich einen Grund, euch geduldig anzuhören. 15 Geht es aber um Auseinandersetzungen über Worte und Namen und euer eigenes Gesetz,+ müsst ihr das selbst klären. Darüber wünsche ich nicht Richter zu sein.“ 16 Damit trieb er sie vom Richterstuhl weg. 17 Da packten sie alle den Synagogenvorsteher Sọsthenes+ und begannen ihn vor dem Richterstuhl zu verprügeln. Doch Gạllio kümmerte sich überhaupt nicht darum.
18 Nachdem Paulus noch etliche Tage geblieben war, verabschiedete er sich jedoch von den Brüdern und segelte in Begleitung von Priscịlla und Ạquila nach Syrien ab. In Kenchrẹä+ ließ er sich noch die Haare kurz schneiden, denn er hatte ein Gelübde abgelegt. 19 So kamen sie nach Ẹphesus und er ließ sie dort zurück. Er selbst ging in die Synagoge und sprach mit* den Juden und argumentierte.+ 20 Obwohl sie ihn wiederholt baten, länger zu bleiben, willigte er nicht ein, 21 sondern verabschiedete sich von ihnen mit den Worten: „Wenn Jehova will, werde ich wieder zu euch zurückkommen.“ Er stach von Ẹphesus aus in See 22 und kam nach Cäsarẹa hinunter.+ Dann ging er hinauf und begrüßte die Versammlung. Danach ging er nach Antiọchia hinunter.+
23 Nachdem er einige Zeit dort verbracht hatte, machte er sich auf den Weg und zog von Ort zu Ort durch das Land Galạtien und Phrỵgien+ und stärkte alle Jünger.+
24 Nun traf ein Jude namens Apọllos+ in Ẹphesus ein. Er stammte aus Alexạndria und war ein redegewandter Mann, der sich gut in den Schriften auskannte. 25 Dieser Mann war über den Weg Jehovas unterrichtet worden. Glühend im Geist redete und lehrte er korrekt das, was Jesus betraf. Allerdings war ihm nur die Taufe des Johạnnes+ bekannt. 26 Er fing an, in der Synagoge mutig und offen zu reden, und als Priscịlla und Ạquila+ ihn hörten, nahmen sie ihn zu sich und erklärten ihm den Weg Gottes noch genauer. 27 Da er nach Achạia hinüberreisen wollte, schrieben die Brüder den Jüngern und baten sie dringend, ihn freundlich aufzunehmen. Als er dann dorthin kam, war er denen, die durch Gottes unverdiente Güte gläubig geworden waren, eine große Hilfe. 28 Er bewies nämlich in aller Öffentlichkeit mit großem Nachdruck und gründlich, dass die Juden im Unrecht waren, indem er ihnen anhand der Schriften zeigte, dass Jesus der Christus ist.+
19 Während Apọllos+ in Korinth war, zog Paulus durch das Landesinnere und kam nach Ẹphesus hinunter.+ Dort traf er einige Jünger 2 und fragte sie: „Habt ihr heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig geworden seid?“+ Sie erwiderten: „Wir haben noch nicht einmal gehört, dass es einen heiligen Geist gibt.“ 3 Da sagte er: „Was für eine Taufe habt ihr denn empfangen?“ Sie antworteten: „Die Taufe des Johạnnes.“+ 4 Paulus erklärte: „Johạnnes taufte die Menschen als Symbol ihrer Reue.+ Er sagte zum Volk, dass es an den glauben soll, der nach ihm kommt,+ das heißt an Jesus.“ 5 Nachdem sie das gehört hatten, wurden sie im Namen des Herrn Jesus getauft. 6 Und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der heilige Geist über sie,+ und sie begannen in fremden Sprachen zu sprechen und zu prophezeien.+ 7 Es waren insgesamt etwa zwölf Männer.
8 Er ging in die Synagoge,+ wo er drei Monate lang mutig und offen sprach, indem er Vorträge hielt und überzeugend über das Königreich Gottes redete.+ 9 Als sich jedoch einige hartnäckig weigerten zu glauben* und vor den Leuten abfällig über den Weg+ redeten, zog er sich von ihnen zurück+ und nahm die Jünger mit. Er hielt dann im Hörsaal der Schule des Tyrạnnus täglich Vorträge. 10 Das tat er zwei Jahre lang, sodass alle, die in der Provinz Asien lebten, das Wort des Herrn hörten – sowohl Juden als auch Griechen.
11 Gott vollbrachte durch die Hände von Paulus weiterhin außergewöhnliche mächtige Taten,+ 12 sodass man sogar Tücher und Schürzen, die seinen Körper berührt hatten, zu den Kranken brachte,+ worauf die Krankheiten verschwanden, und die bösen Geister fuhren aus.+ 13 Einige von den Juden, die umherzogen und Dämọnen austrieben, versuchten jedoch ebenfalls, bei Menschen mit bösen Geistern den Namen des Herrn Jesus zu gebrauchen, indem sie sagten: „Bei Jesus, den Paulus predigt, befehle ich dir feierlich, auszufahren.“+ 14 Das taten auch sieben Söhne eines jüdischen Oberpriesters namens Skẹva. 15 Doch der böse Geist antwortete ihnen: „Ich kenne Jesus+ und mir ist auch Paulus bekannt.+ Aber wer seid ihr?“ 16 Darauf stürzte sich der Mensch, in dem der böse Geist war, auf sie und überwältigte und bezwang einen nach dem anderen, sodass sie nackt und verletzt aus dem Haus flohen. 17 Das wurde allen bekannt, sowohl den Juden als auch den Griechen, die in Ẹphesus lebten. Furcht befiel sie alle und der Name des Herrn Jesus wurde weiter verherrlicht. 18 Und viele von denen, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten ihre Taten und berichteten offen darüber. 19 Ja, eine ganze Anzahl von denen, die magische Künste getrieben hatten, trugen ihre Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen Leuten.+ Als man ihren Wert errechnete, stellte sich heraus, dass sie 50 000 Silberstücke wert waren. 20 So breitete sich das Wort Jehovas mit Macht aus und wurde immer stärker.+
21 Nachdem das alles geschehen war, beschloss Paulus*, über Mazedọnien+ und Achạia nach Jerusalem zu reisen.+ Er sagte: „Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen.“+ 22 Also schickte er zwei von denen, die ihm zu Diensten standen, und zwar Timọtheus+ und Erạstus,+ nach Mazedọnien. Er selbst dagegen blieb noch eine Zeit lang in der Provinz Asien.
23 Damals entstand wegen des Weges eine ziemliche Unruhe.+ 24 Es gab da nämlich einen Silberschmied namens Demẹtrius, der Silberschreine der Ạrtemis herstellte und den Handwerkern beträchtlichen Gewinn einbrachte.+ 25 Er versammelte sie und andere, die mit diesem Handwerk zu tun hatten, und sagte: „Männer! Ihr wisst ja, dass unser Wohlstand von diesem Geschäft abhängt. 26 Und jetzt seht und hört ihr, wie dieser Paulus nicht nur in Ẹphesus,+ sondern fast in der ganzen Provinz Asien eine Menge Leute überredet und umgestimmt hat. Er sagt nämlich, dass Götter, die von Menschenhand gemacht sind, gar keine Götter sind.+ 27 Es besteht aber nicht nur die Gefahr, dass unser Gewerbe in Verruf kommt, sondern auch, dass man vom Tempel der großen Göttin Ạrtemis nichts mehr hält. Dadurch wird sie, die in der ganzen Provinz Asien und auf der bewohnten Erde angebetet wird, ihrer Größe beraubt.“ 28 Als die Leute das hörten, wurden sie wütend und fingen an zu schreien: „Groß ist die Ạrtemis der Ẹpheser!“
29 Die Stadt war in völliger Verwirrung. Alle stürmten zusammen ins Theater und schleppten die Mazedọnier Gạjus und Aristạrchus+ mit hinein, die Paulus auf der Reise begleiteten.+ 30 Paulus seinerseits war bereit, zu den Leuten hineinzugehen, aber die Jünger ließen es nicht zu. 31 Auch einige Mitglieder der Kommission für Festlichkeiten und Spiele, die ihm freundlich gesinnt waren, schickten ihm eine Nachricht und baten ihn dringend, sich nicht ins Theater zu wagen. 32 Dort schrien die einen dies, die anderen das, denn die Versammelten waren in Verwirrung, und die meisten wussten nicht, warum man überhaupt zusammengekommen war. 33 Da holte man Alexander aus der Menge heraus, nachdem ihn die Juden nach vorn geschoben hatten. Er gab ein Handzeichen, um vor dem Volk eine Verteidigungsrede zu halten. 34 Als sie aber erkannten, dass er ein Jude war, schrien sie alle etwa zwei Stunden lang wie aus einem Mund: „Groß ist die Ạrtemis der Ẹpheser!“
35 Nachdem der Stadtschreiber die Menge schließlich beruhigt hatte, sagte er: „Männer von Ẹphesus, weiß nicht jeder Mensch, dass die Stadt der Ẹpheser die Hüterin des Tempels der großen Ạrtemis und des vom Himmel gefallenen Bildes ist? 36 Das ist doch unbestreitbar. Also bewahrt die Ruhe und überstürzt nichts. 37 Schließlich haben die Männer, die ihr hierhergebracht habt, weder unseren Tempel bestohlen noch gegen unsere Göttin gelästert. 38 Wenn also Demẹtrius+ und die anderen Kunsthandwerker eine Klage gegen jemand haben – dafür werden Gerichtstage abgehalten und es sind Prokonsuln da. Sollen sie Klagen gegeneinander vorbringen. 39 Wenn ihr aber etwas wollt, was darüber hinausgeht, muss* es in einer gesetzmäßigen Versammlung entschieden werden. 40 Denn wir stehen wirklich in Gefahr, wegen der heutigen Angelegenheit des Aufstandes beschuldigt zu werden, wo es doch nichts gibt, wodurch wir den Aufruhr hier begründen könnten.“ 41 Nachdem er das gesagt hatte, löste er die Versammlung auf.
20 Als sich der Aufruhr gelegt hatte, ließ Paulus die Jünger holen. Nachdem er ihnen Mut gemacht und sich verabschiedet hatte, trat er seine Reise nach Mazedọnien an.+ 2 Er zog durch diese Gegend und sprach den Jüngern dort viel Mut zu. Dann kam er nach Griechenland 3 und blieb drei Monate dort. Er wollte mit dem Schiff nach Syrien fahren, doch weil die Juden einen Anschlag auf ihn planten,+ beschloss er, über Mazedọnien zurückzukehren. 4 Es begleiteten ihn Sọpater, der Sohn von Pỵrrhus, aus Berọ̈a, Aristạrchus+ und Sekụndus aus Thessalọnich, Gạjus aus Dẹrbe und Timọtheus+ sowie aus der Provinz Asien Tỵchikus+ und Trọphimus.+ 5 Diese Männer gingen schon voraus und warteten in Trọas+ auf uns. 6 Wir dagegen stachen nach den Tagen der ungesäuerten Brote+ von Philịppi aus in See und kamen innerhalb von fünf Tagen zu ihnen nach Trọas. Dort blieben wir sieben Tage.
7 Am ersten Tag der Woche, als wir zu einer Mahlzeit versammelt waren, begann Paulus zu ihnen zu sprechen, da er am nächsten Tag abreisen wollte. Seine Rede zog sich bis Mitternacht hin. 8 In dem Raum im Obergeschoss, wo wir versammelt waren, brannten ziemlich viele Lampen. 9 Während Paulus redete, wurde Eutychus, ein junger Mann, der am Fenster saß, von Müdigkeit überwältigt und schlief fest ein. Er fiel aus dem dritten Stockwerk* und wurde tot aufgehoben. 10 Paulus aber ging die Treppe hinunter, warf sich über ihn, umfasste ihn+ und sagte: „Beruhigt euch, er lebt.“+ 11 Danach ging er nach oben, begann die Mahlzeit und aß. Er unterhielt sich noch eine ganze Zeit lang mit ihnen, bis der Tag anbrach, und dann reiste er ab. 12 Den Jungen brachten sie lebend von dort weg und fühlten sich überaus getröstet.
13 Wir gingen dann voraus zum Schiff und fuhren nach Ạssos ab, wo wir Paulus an Bord nehmen wollten. Er hatte nämlich diesbezüglich Anweisungen gegeben und beabsichtigte, zu Fuß dorthin zu gehen. 14 Als er in Ạssos wieder zu uns stieß, nahmen wir ihn an Bord und fuhren nach Mitylẹne. 15 Am nächsten Tag segelten wir von dort weiter bis auf die Höhe von Chịos, tags darauf legten wir in Sạmos an und wieder einen Tag später kamen wir nach Milẹt. 16 Paulus hatte beschlossen, an Ẹphesus vorbeizufahren.+ Er wollte sich nicht in der Provinz Asien aufhalten, sondern schnell weiterreisen, um möglichst am Tag des Pfingstfestes+ in Jerusalem zu sein.+
17 Von Milẹt aus schickte er jedoch eine Nachricht nach Ẹphesus, um die Ältesten der Versammlung holen zu lassen. 18 Als sie bei ihm eintrafen, sagte er zu ihnen: „Ihr wisst ja, wie ich mich bei euch verhalten habe – vom ersten Tag an, als ich die Provinz Asien betrat.+ 19 Ich habe in aller Demut und unter Tränen und in all den Prüfungen, die ich wegen der Anschläge der Juden durchmachte, als Sklave für den Herrn gedient.+ 20 Und ich habe mich nicht zurückgehalten, euch alles mitzuteilen, was nützlich* war, und euch öffentlich+ und von Haus zu Haus+ zu lehren. 21 Sowohl vor Juden als auch vor Griechen habe ich gründlich bezeugt, dass sie bereuen+ und sich Gott zuwenden und an unseren Herrn Jesus glauben sollten.+ 22 Und nun seht: Angetrieben vom Geist reise ich nach Jerusalem,+ obwohl ich nicht weiß, was dort mit mir geschehen wird, 23 außer dass mir der heilige Geist von Stadt zu Stadt immer wieder bezeugt, dass Fesseln und Schwierigkeiten* auf mich warten.+ 24 Dennoch ist mir mein eigenes Leben nicht wichtig*, wenn ich nur meinen Lauf und den Dienst beenden kann,+ den ich vom Herrn Jesus empfangen habe,+ nämlich die gute Botschaft von der unverdienten Güte Gottes gründlich zu bezeugen.
25 Und nun seht: Ich weiß, dass keiner von euch, denen ich das Königreich gepredigt habe, mich jemals wieder sehen wird. 26 Darum rufe ich euch heute auf, zu bezeugen, dass ich rein bin vom Blut aller Menschen,+ 27 denn ich habe mich nicht zurückgehalten, euch den ganzen Rat Gottes mitzuteilen.+ 28 Gebt acht auf euch selbst+ und auf die ganze Herde, in der euch der heilige Geist zu Aufsehern+ ernannt hat, um die Versammlung Gottes zu hüten,+ die er mit dem Blut seines eigenen Sohnes erworben hat.+ 29 Ich weiß, wenn ich weggegangen bin, werden gefährliche* Wölfe bei euch eindringen+ und die Herde nicht schonen, 30 und aus eurer eigenen Mitte werden sich Männer erheben und verdrehte Dinge reden, um die Jünger hinter sich her wegzuziehen.+
31 Bleibt also wach, und behaltet im Sinn, dass ich drei Jahre lang+ Tag und Nacht nie aufgehört habe, jeden von euch unter Tränen eindringlich zu ermahnen. 32 Und nun vertraue ich euch Gott und der Botschaft* von seiner unverdienten Güte an, die euch aufbauen und euch unter allen Geheiligten das Erbe geben kann.+ 33 Ich habe nie Silber, Gold oder Kleidung von jemandem begehrt.+ 34 Ihr selbst wisst, dass diese Hände für meine Bedürfnisse wie auch für die Bedürfnisse derer gesorgt haben,+ die bei mir waren. 35 Ich habe euch in allem gezeigt, dass ihr so durch harte Arbeit+ den Schwachen beistehen und im Sinn behalten sollt, was der Herr Jesus selbst gesagt hat: ‚Geben macht glücklicher+ als Empfangen*.‘“
36 Nachdem er das gesagt hatte, kniete er sich mit ihnen allen hin und betete. 37 Da fingen alle sehr zu weinen an. Sie fielen Paulus um den Hals und küssten ihn liebevoll, 38 denn es schmerzte sie ganz besonders, dass er gesagt hatte, sie würden ihn nicht mehr sehen.+ Dann begleiteten sie ihn zum Schiff.
21 Nachdem wir uns von ihnen losgerissen hatten und in See gestochen waren, fuhren wir geradewegs nach Kos, am nächsten Tag nach Rhọdos und von da nach Pạtara. 2 Als wir ein Schiff gefunden hatten, das nach Phönịzien hinüberfuhr, gingen wir an Bord und legten ab. 3 Wir sichteten die Insel Zypern, ließen sie links hinter uns und segelten nach Syrien weiter. In Tỵrus legten wir an, denn dort sollte das Schiff entladen werden. 4 Wir suchten nach den Jüngern und fanden sie und blieben sieben Tage da. Aber durch den Geist sagten sie wiederholt zu Paulus, dass er Jerusalem nicht betreten sollte.+ 5 Als unsere Zeit dort vorbei war, machten wir uns auf den Weg. Zusammen mit den Frauen und Kindern begleiteten sie uns alle bis vor die Stadt, und nachdem wir uns am Strand hingekniet und gebetet hatten, 6 verabschiedeten wir uns voneinander. Wir bestiegen das Schiff, während sie nach Hause zurückkehrten.
7 Dann setzten wir die Seereise von Tỵrus aus fort und kamen in Ptolemạis an. Wir begrüßten die Brüder und hielten uns einen Tag bei ihnen auf. 8 Am nächsten Tag brachen wir auf und kamen nach Cäsarẹa, wo wir ins Haus des Evangeliumsverkündigers Philịppus+ gingen, der einer von den sieben Männern war.+ Bei ihm hielten wir uns auf. 9 Dieser Mann hatte vier unverheiratete Töchter, die prophezeiten.+ 10 Nachdem wir etliche Tage dort verbracht hatten, kam ein Prophet namens Ạgabus+ von Judạ̈a herunter. 11 Er kam zu uns, nahm den Gürtel von Paulus, fesselte sich Füße und Hände und sagte: „Der heilige Geist sagt Folgendes: ‚Der Mann, dem dieser Gürtel gehört, wird in Jerusalem so von den Juden gefesselt,+ und sie werden ihn den Leuten anderer Völker ausliefern.‘“+ 12 Als wir das nun hörten, begannen wir und auch die, die dort waren, ihn eindringlich zu bitten, nicht nach Jerusalem hinaufzugehen. 13 Darauf antwortete Paulus: „Was tut ihr da? Warum weint ihr und versucht, mich in meinem Entschluss zu schwächen? Ihr könnt sicher sein: Ich bin bereit, mich nicht nur fesseln zu lassen, sondern in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus auch zu sterben.“+ 14 Als er sich nicht umstimmen ließ, erhoben wir keine Einwände mehr* und sagten: „Der Wille Jehovas soll geschehen.“
15 Nach diesen Tagen trafen wir Vorbereitungen für die Reise und machten uns auf den Weg nach Jerusalem. 16 Auch einige von den Jüngern aus Cäsarẹa gingen mit uns, um uns zu Mnạson aus Zypern zu bringen, einem der ersten Jünger. Bei ihm sollten wir zu Gast sein. 17 Als wir nach Jerusalem kamen, empfingen uns die Brüder mit Freude. 18 Am nächsten Tag ging Paulus mit uns zu Jakobus,+ und alle Ältesten waren anwesend*. 19 Er begrüßte sie und begann im Detail zu berichten, was Gott durch seinen Dienst unter den anderen Völkern getan hatte.
20 Nachdem sie dies gehört hatten, begannen sie Gott zu verherrlichen. Doch sie sagten zu Paulus: „Du siehst, Bruder, wie viele Tausende Gläubige es unter den Juden gibt, und sie sind alle voll Eifer für das Gesetz.+ 21 Sie haben aber das Gerücht über dich gehört, du würdest alle Juden unter den anderen Völkern zur Abtrünnigkeit von Moses auffordern, weil du sie lehrst, dass sie weder ihre Kinder beschneiden lassen noch den üblichen Bräuchen folgen sollen.+ 22 Was ist da jetzt zu tun? Sie werden sicher hören, dass du angekommen bist. 23 Tu also, was wir dir sagen: Wir haben hier vier Männer, die sich ein Gelübde auferlegt haben. 24 Nimm diese Männer mit, reinige dich zusammen mit ihnen rituell, und trage für sie die Kosten, damit sie sich den Kopf scheren lassen können. Dann weiß jeder, dass an den Gerüchten über dich nichts Wahres ist, sondern dass du dich ordentlich verhältst und auch das Gesetz befolgst.+ 25 Was die Gläubigen aus den anderen Völkern betrifft: Wir haben sie schriftlich über unsere Entscheidung informiert, dass sie sich von allem fernhalten sollen, was Götzen geopfert wurde,+ sowie von Blut,+ Erwürgtem+ und sexueller Unmoral.“+
26 Paulus nahm die Männer am nächsten Tag dann mit und reinigte sich zusammen mit ihnen rituell.+ Er ging in den Tempel, um anzumelden, wann die Tage der zeremoniellen Reinigung vorbei wären und für jeden von ihnen das Opfer dargebracht werden sollte.
27 Als die sieben Tage fast um waren, hetzten die Juden aus der Provinz Asien, die ihn im Tempel sahen, die ganze Menge auf. Sie packten ihn 28 und schrien: „Männer von Israel, helft uns! Das ist der Mensch, der unter allen Leuten überall Lehren verbreitet, die sich gegen unser Volk, unser Gesetz und diesen Ort richten. Und das ist noch nicht alles: Er hat sogar Griechen in den Tempel gebracht und diesen heiligen Ort verunreinigt.“+ 29 Sie hatten nämlich vorher Trọphimus,+ den Ẹpheser, in der Stadt bei Paulus gesehen und dachten, Paulus habe ihn in den Tempel gebracht. 30 Die ganze Stadt war in Aufruhr. Die Leute liefen zusammen, packten Paulus und schleppten ihn aus dem Tempel hinaus. Dann wurden sofort die Türen geschlossen. 31 Während man versuchte, ihn zu töten, wurde dem Befehlshaber der Militäreinheit gemeldet, ganz Jerusalem sei in Verwirrung. 32 Er nahm gleich Soldaten und Offiziere mit und lief zu den Leuten hinunter. Als sie den Militärbefehlshaber und die Soldaten sahen, schlugen sie nicht weiter auf Paulus ein.
33 Der Militärbefehlshaber kam dazu und ließ ihn verhaften. Er gab Befehl, ihn mit zwei Ketten zu fesseln.+ Dann erkundigte er sich, wer er war und was er getan hatte. 34 Da jedoch einige aus der Menschenmenge dies schrien, andere das und er wegen des Durcheinanders nichts Genaues erfahren konnte, befahl er, Paulus in die Kaserne zu bringen. 35 Als Paulus aber die Treppe erreichte, musste er wegen der gewalttätigen Menge von den Soldaten getragen werden. 36 Es folgten nämlich eine Menge Leute, die schrien: „Weg mit ihm!“*
37 Als Paulus gerade in die Kaserne geführt werden sollte, fragte er den Militärbefehlshaber: „Darf ich dir etwas sagen?“ Der entgegnete: „Du sprichst Griechisch? 38 Bist du dann nicht der Ägypter, der vor einiger Zeit einen Aufstand angezettelt und die 4000 Dolchmänner in die Wildnis hinausgeführt hat?“ 39 Paulus antwortete: „Nein, ich bin ein Jude+ aus Tạrsus+ in Zilịzien, ein Bürger einer nicht unbekannten Stadt. Deshalb bitte ich dich um Erlaubnis, zum Volk zu sprechen.“ 40 Nachdem der Befehlshaber die Erlaubnis erteilt hatte, gab Paulus, der auf der Treppe stand, dem Volk ein Handzeichen. Es wurde ganz still und Paulus wandte sich auf Hebräisch+ an sie. Er sagte:
22 „Männer, Brüder und Väter! Hört euch jetzt an, was ich zu meiner Verteidigung zu sagen habe.“+ 2 Als sie hörten, dass er sich auf Hebräisch an sie wandte, wurden sie noch stiller, und er fuhr fort: 3 „Ich bin ein Jude,+ in Tạrsus in Zilịzien geboren,+ aber ich wurde in dieser Stadt zu Füßen Gamạliels erzogen+ und in der Strenge des Gesetzes der Vorfahren unterrichtet.+ Ich war voll Eifer für Gott, wie ihr alle es heute seid.+ 4 Ich bekämpfte diesen Weg bis auf den Tod, indem ich sowohl Männer als auch Frauen fesseln und ins Gefängnis werfen ließ.+ 5 Das können sowohl der Hohe Priester als auch die ganze Versammlung der Ältesten bezeugen. Von ihnen ließ ich mir auch Briefe an die Brüder in Damạskus geben, und ich machte mich auf den Weg, um die, die dort waren, in Fesseln nach Jerusalem zu bringen, damit sie bestraft werden.
6 Als ich aber hinreiste und mich Damạskus näherte, umstrahlte mich um die Mittagszeit plötzlich ein helles Licht aus dem Himmel.+ 7 Ich fiel auf den Boden und hörte eine Stimme zu mir sagen: ‚Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?‘ 8 Ich antwortete: ‚Wer bist du, Herr?‘, worauf er zu mir sagte: ‚Ich bin Jesus, der Nazarẹner, den du verfolgst.‘ 9 Die Männer, die bei mir waren, sahen zwar das Licht, aber sie hörten nicht die Stimme von dem, der mit mir sprach.+ 10 Darauf fragte ich: ‚Was soll* ich tun, Herr?‘ Der Herr sagte zu mir: ‚Steh auf und geh nach Damạskus hinein. Dort wird man dir alles sagen, was zu tun für dich festgelegt wurde.‘+ 11 Da ich aber wegen der Herrlichkeit dieses Lichts nichts sehen konnte, wurde ich von meinen Begleitern an der Hand nach Damạskus geführt.
12 Ein Mann namens Ananịas,+ ein tiefgläubiger Mensch, der sich an das Gesetz hielt und bei allen dort wohnenden Juden einen guten Ruf hatte, 13 kam dann zu mir. Als er bei mir stand, sagte er: ‚Saulus, Bruder, du sollst wieder sehen!‘ In dem Moment schaute ich auf und konnte ihn sehen.+ 14 Er sagte: ‚Der Gott unserer Vorfahren hat dich ausgewählt, damit du seinen Willen kennenlernst und den Gerechten siehst+ und die Stimme aus seinem Mund hörst. 15 Du sollst nämlich vor allen Menschen für ihn bezeugen, was du gesehen und gehört hast.+ 16 Warum zögerst du also? Steh auf, lass dich taufen, und wasch deine Sünden ab,+ indem du seinen Namen anrufst.‘+
17 Als ich aber wieder in Jerusalem war+ und im Tempel betete, fiel ich in Trance 18 und sah den Herrn, der zu mir sagte: ‚Beeil dich! Geh schnell aus Jerusalem fort, denn man wird dein Zeugnis über mich nicht annehmen.‘+ 19 Ich erwiderte: ‚Herr, es ist nur zu gut bekannt, dass ich in einer Synagoge nach der anderen diejenigen, die an dich glauben, verhaften und auspeitschen ließ.+ 20 Und als das Blut deines Zeugen Stẹphanus vergossen wurde, stand ich dabei und gab meine Zustimmung und bewachte die Obergewänder von denen, die ihn umbrachten.‘+ 21 Trotzdem sagte er zu mir: ‚Geh, denn ich werde dich zu weit entfernten Völkern senden.‘“+
22 Sie hörten ihm bis dahin zu. Dann riefen sie: „Weg mit ihm von der Erde! So einer darf nicht leben!“ 23 Weil sie schrien und ihre Obergewänder herumwarfen und Staub in die Luft schleuderten,+ 24 befahl der Militärbefehlshaber, Paulus in die Kaserne zu führen und ihn unter Peitschenhieben* zu verhören. So wollte er herausbekommen, warum wegen Paulus so ein Geschrei gemacht wurde. 25 Als sie Paulus jedoch zum Auspeitschen ausgestreckt hatten, sagte er zu dem Offizier, der dort stand: „Dürft ihr einen Römer ohne Verurteilung* auspeitschen*?“+ 26 Als der Offizier das hörte, ging er zum Militärbefehlshaber, erstattete Bericht und fragte: „Was willst du jetzt tun? Dieser Mensch ist ein Römer.“ 27 Da trat der Militärbefehlshaber zu ihm und sagte: „Sag mir: Bist du ein Römer?“ Er antwortete: „Ja.“ 28 Der Militärbefehlshaber erwiderte: „Ich habe für dieses Bürgerrecht eine Menge Geld bezahlt.“ Paulus entgegnete: „Und ich besitze es seit meiner Geburt.“+
29 Die Männer, die ihn gerade unter Folter verhören wollten, wichen sofort von ihm zurück, und der Militärbefehlshaber bekam es mit der Angst zu tun, als er feststellte, dass Paulus Römer war und dass er ihn in Ketten gelegt hatte.+
30 Da er genau wissen wollte, weswegen Paulus eigentlich von den Juden angeklagt wurde, ließ er ihn am nächsten Tag losmachen und befahl den Oberpriestern und dem ganzen Sanhedrịn zusammenzukommen. Dann brachte er Paulus hinunter und ließ ihn in ihre Mitte treten.+
23 Paulus sah den Sanhedrịn mit festem Blick an und sagte: „Männer, Brüder, ich habe bis zum heutigen Tag mit einem vollkommen reinen Gewissen+ vor Gott gelebt.“ 2 Darauf befahl der Hohe Priester Ananịas denen, die neben ihm standen, ihm auf den Mund zu schlagen.+ 3 Da sagte Paulus zu ihm: „Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand*. Sitzt du da und willst nach dem Gesetz über mich urteilen, während du gleichzeitig das Gesetz brichst, indem du befiehlst, mich zu schlagen?“ 4 Die Dabeistehenden sagten: „Beschimpfst du den Hohen Priester Gottes?“ 5 Paulus erwiderte: „Ich wusste nicht, Brüder, dass er der Hohe Priester ist. In den Schriften steht ja: ‚Du sollst über einen Vorsteher deines Volkes nicht abfällig reden.‘“+
6 Da Paulus wusste, dass der Sanhedrịn teils aus Sadduzạ̈ern, teils aus Pharisäern bestand, rief er aus: „Männer, Brüder, ich bin ein Pharisäer,+ ein Sohn von Pharisäern. Wegen der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten stehe ich vor Gericht.“ 7 Weil er das sagte, kam es zum Streit zwischen den Pharisäern und den Sadduzạ̈ern, und die Versammlung spaltete sich. 8 Die Sadduzạ̈er sagen nämlich, es gebe weder eine Auferstehung noch Engel noch Geist, die Pharisäer aber bekennen sich zu alldem*.+ 9 Da brach ein ziemlicher Tumult aus, und einige Schriftgelehrte von der Partei der Pharisäer standen auf und begannen heftig zu argumentieren. Sie sagten: „Wir finden nichts Unrechtes an diesem Menschen, aber wenn ein Geist oder ein Engel mit ihm gesprochen hat …“+ 10 Als nun der Streit immer heftiger wurde, befürchtete der Militärbefehlshaber, sie könnten Paulus in Stücke reißen, und er befahl den Soldaten, hinunterzugehen, ihn aus ihrer Mitte wegzuholen und ihn in die Kaserne zu bringen.
11 In der folgenden Nacht stand jedoch der Herr bei ihm und sagte: „Nur Mut!+ Denn so, wie du in Jerusalem über mich ein gründliches Zeugnis abgelegt hast, so sollst du es auch in Rom tun.“+
12 Als es Tag wurde, verschworen sich die Juden+ und legten einen Eid ab, dass sie verflucht sein sollten, wenn sie etwas essen oder trinken würden, bevor sie Paulus getötet hätten. 13 Es waren mehr als 40 Männer, die sich so unter Eid verschworen. 14 Sie gingen zu den Oberpriestern und den Ältesten und sagten: „Wir haben feierlich geschworen, dass wir verflucht sein sollen, wenn wir irgendetwas essen, bevor wir Paulus getötet haben. 15 Deshalb müsstet ihr zusammen mit dem Sanhedrịn nun den Militärbefehlshaber informieren, dass er ihn zu euch herunterbringen soll, so als ob ihr seinen Fall genauer untersuchen wollt. Aber bevor er hier ankommt, halten wir uns bereit, um ihn zu beseitigen.“
16 Der Sohn der Schwester von Paulus hörte jedoch von dem geplanten Anschlag. Er ging in die Kaserne und berichtete es Paulus. 17 Paulus rief dann einen der Offiziere zu sich und sagte: „Bring diesen jungen Mann zum Militärbefehlshaber. Er hat eine Nachricht für ihn.“ 18 Da nahm er ihn mit, führte ihn zum Militärbefehlshaber und sagte: „Der Gefangene Paulus hat mich gerufen und gebeten, diesen jungen Mann zu dir zu bringen, weil er dir etwas zu sagen hat.“ 19 Der Militärbefehlshaber nahm ihn an der Hand, zog sich mit ihm zurück und fragte: „Was hast du mir zu berichten?“ 20 Er antwortete: „Die Juden haben vereinbart, dich zu bitten, dass du Paulus morgen zum Sanhedrịn hinunterbringen lässt, angeblich um Genaueres über seinen Fall zu erfahren.+ 21 Aber lass dich von ihnen nicht überreden, denn über 40 von ihren Männern lauern ihm auf. Sie haben geschworen, dass sie verflucht sein sollen, wenn sie irgendetwas essen oder trinken, bevor sie ihn umgebracht haben.+ Sie halten sich jetzt bereit und warten auf deine Zusage.“ 22 Der Militärbefehlshaber ließ den jungen Mann dann gehen, wies ihn aber vorher noch an: „Erzähl niemandem, dass du mich darüber informiert hast.“
23 Er rief zwei von den Offizieren zu sich und sagte: „Haltet heute Nacht zur 3. Stunde 200 Soldaten zum Marsch nach Cäsarẹa bereit, außerdem 70 Reiter und 200 Speerträger. 24 Sorgt auch für Pferde, damit Paulus darauf reiten kann und sicher zum Statthalter Felix+ gelangt.“ 25 Außerdem schrieb er einen Brief mit folgendem Inhalt:
26 „Claudius Lỵsias an Seine Exzellenz, den Statthalter Felix: Grüße! 27 Dieser Mann wurde von den Juden ergriffen und fast umgebracht. Ich kam ihm jedoch mit meinen Soldaten schnell zu Hilfe,+ weil ich erfuhr, dass er ein Römer ist.+ 28 Und da ich herausfinden wollte, weswegen sie ihn anklagten, brachte ich ihn in ihren Sanhedrịn hinunter.+ 29 Wie ich feststellte, wurde er wegen Fragen angeklagt, die ihr Gesetz betreffen,+ doch man legte ihm nicht das Geringste zur Last, was Tod oder Fesseln verdient.+ 30 Da ich aber über einen Anschlag gegen den Mann informiert worden bin,+ schicke ich ihn unverzüglich zu dir. Seine Ankläger habe ich angewiesen, dir ihre Anschuldigungen gegen ihn vorzutragen.“
31 Wie befohlen nahmen diese Soldaten Paulus also mit+ und brachten ihn bei Nacht nach Antịpatris. 32 Am nächsten Tag ließen sie die Reiter mit ihm weiterziehen, während sie in die Kaserne zurückkehrten. 33 Nach ihrer Ankunft in Cäsarẹa händigten die Reiter dem Statthalter den Brief aus und übergaben ihm auch Paulus. 34 Er las den Brief und erkundigte sich, aus welcher Provinz Paulus war. Als er erfuhr, dass Paulus aus Zilịzien stammte,+ 35 sagte er: „Ich werde dich ausführlich vernehmen, wenn deine Ankläger eingetroffen sind.“+ Dann befahl er, ihn im Palast von Herodes unter Bewachung zu halten.
24 Fünf Tage später kam der Hohe Priester Ananịas+ mit einigen Ältesten und einem öffentlichen Redner namens Tertụllus herunter. Sie brachten beim Statthalter+ ihre Klage gegen Paulus vor. 2 Als Tertụllus gerufen wurde, begann er seine Anklage mit den Worten:
„Deinetwegen genießen wir großen Frieden und wegen deines Weitblicks werden in diesem Volk Reformen durchgeführt. 3 Das erkennen wir jederzeit und überall mit größter Dankbarkeit an, Exzellenz Felix. 4 Um dich aber nicht weiter aufzuhalten, bitte ich dich, uns freundlicherweise kurz anzuhören. 5 Wir haben nämlich festgestellt, dass dieser Mann eine Plage ist,+ denn seinetwegen kommt es unter allen Juden auf der ganzen bewohnten Erde zu Aufständen,+ und er ist ein Anführer* der Sekte der Nazarẹner.+ 6 Auch hat er versucht, den Tempel zu entweihen, weshalb wir ihn festgenommen haben.+ 7 –– 8 Wenn du ihn verhörst, kannst du dir über alle diese Anklagepunkte selbst Klarheit verschaffen.“
9 Darauf beteiligten sich auch die Juden an dem Angriff und behaupteten, es würde alles der Wahrheit entsprechen. 10 Als der Statthalter mit einem Kopfnicken Paulus zum Reden aufforderte, sagte dieser:
„Da ich weiß, dass du schon seit vielen Jahren Richter über dieses Volk bist, will ich gern etwas zu meiner Verteidigung sagen.+ 11 Wie du selbst nachprüfen kannst, ist es nicht länger als zwölf Tage her, dass ich zur Anbetung nach Jerusalem hinaufgegangen bin.+ 12 Man hat mich weder im Tempel beim Diskutieren mit jemandem gesehen noch dabei, dass ich einen Aufruhr verursacht hätte, weder in den Synagogen noch irgendwo in der Stadt. 13 Auch können sie dir keine Beweise für die Anklagen gegen mich vorlegen. 14 Ich gebe dir gegenüber jedoch zu, dass ich gemäß der Glaubensrichtung, die sie als Sekte bezeichnen, für den Gott meiner Vorfahren heiligen Dienst verrichte,+ denn ich glaube alles, was im Gesetz dargelegt ist und in den Schriften der Propheten steht.+ 15 Ich setze meine Hoffnung auf Gott – und diese Männer haben dieselbe Hoffnung –, dass es eine Auferstehung+ der Gerechten und der Ungerechten+ geben wird. 16 Deswegen bemühe ich mich stets, vor Gott und den Menschen ein reines* Gewissen zu haben.+ 17 Nun bin ich nach einer Reihe von Jahren gekommen, um meinem Volk Spenden+ zu bringen und zu opfern. 18 Während ich mich um das alles kümmerte, haben sie mich rituell gereinigt im Tempel gesehen,+ doch weder mit einer Menschenmenge noch als Unruhestifter. Allerdings waren da einige Juden aus der Provinz Asien,+ 19 die eigentlich vor dir anwesend sein müssten, um Anklage gegen mich zu erheben, wenn sie wirklich etwas gegen mich vorzubringen haben.+ 20 Oder lass die Männer hier selbst sagen, welches Unrecht sie mir nachweisen konnten, als ich vor dem Sanhedrịn stand. 21 Da war nur diese eine Sache, nämlich dass ich in ihrer Mitte gerufen habe: ‚Wegen der Auferstehung der Toten stehe ich heute hier vor Gericht!‘“+
22 Felix, der über diesen Weg+ ziemlich genau Bescheid wusste, vertagte den Fall jedoch mit den Worten: „Sobald der Militärbefehlshaber Lỵsias herunterkommt, werde ich in eurer Sache entscheiden.“ 23 Und er befahl dem Offizier, den Mann in Haft zu behalten. Man solle ihm jedoch eine gewisse Freiheit einräumen und seinen Leuten erlauben, sich um seine Bedürfnisse zu kümmern.
24 Einige Tage später kam Felix mit seiner Frau Drusịlla, einer Jüdin. Er ließ Paulus holen und hörte sich an, was er über den Glauben an Christus Jesus zu sagen hatte.+ 25 Als Paulus aber über Gerechtigkeit, Selbstbeherrschung und das kommende Gericht+ sprach, bekam Felix Angst und antwortete: „Geh jetzt. Ich werde dich zu gegebener Zeit wieder holen lassen.“ 26 Gleichzeitig hoffte er jedoch, dass Paulus ihm Geld geben würde. Deswegen ließ er ihn noch häufiger rufen und unterhielt sich mit ihm. 27 Als aber zwei Jahre vergangen waren, wurde Pọrcius Fẹstus der Nachfolger von Felix, und weil Felix die Gunst der Juden gewinnen wollte,+ ließ er Paulus in Haft zurück.
25 Drei Tage nachdem Fẹstus+ in der Provinz angekommen war und sein Amt angetreten hatte, ging er dann von Cäsarẹa nach Jerusalem hinauf. 2 Die Oberpriester und die führenden Männer der Juden brachten bei ihm ihre Klage gegen Paulus vor.+ Sie begannen Fẹstus zu bitten, 3 ihnen einen Gefallen zu tun und Paulus nach Jerusalem holen zu lassen. Allerdings planten sie, Paulus unterwegs aufzulauern und ihn umzubringen.+ 4 Fẹstus erwiderte jedoch, dass Paulus in Cäsarẹa in Haft bleiben solle. Er selbst würde in Kürze dorthin zurückkehren. 5 Er sagte: „Wenn der Mann wirklich etwas Unrechtes getan hat, sollen die Verantwortlichen unter euch mit mir hinunterkommen und ihn anklagen.“+
6 Nachdem er also nicht mehr als acht oder zehn Tage bei ihnen verbracht hatte, ging er nach Cäsarẹa hinunter. Am nächsten Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und befahl, Paulus hereinzubringen. 7 Als er kam, umringten ihn die Juden, die aus Jerusalem gekommen waren, und erhoben viele schwere Beschuldigungen gegen ihn, die sie jedoch nicht beweisen konnten.+
8 Paulus sagte zu seiner Verteidigung: „Ich habe mich weder am Gesetz der Juden noch am Tempel noch an Cäsar irgendwie versündigt.“+ 9 Darauf sagte Fẹstus, der die Gunst der Juden gewinnen wollte,+ zu Paulus: „Möchtest du nach Jerusalem hinaufgehen, damit dein Fall dort vor mir verhandelt wird?“ 10 Paulus erwiderte jedoch: „Ich stehe vor dem Richterstuhl Cäsars und da muss über mich geurteilt werden. Ich habe den Juden kein Unrecht getan, was auch du sehr wohl merkst. 11 Wenn ich wirklich irgendein Unrecht begangen habe, das den Tod verdient,+ dann weigere ich mich nicht, zu sterben. Sind die Anschuldigungen dieser Männer jedoch haltlos, hat niemand das Recht, mich ihnen auszuliefern, um ihnen einen Gefallen zu tun. Ich lege bei Cäsar Berufung ein!“+ 12 Nachdem Fẹstus mit der Gruppe seiner Berater gesprochen hatte, antwortete er: „Du legst bei Cäsar Berufung ein, dann sollst du auch zu Cäsar gehen.“
13 Nach einigen Tagen trafen König Agrịppa und Bernịce zu einem Höflichkeitsbesuch bei Fẹstus in Cäsarẹa ein. 14 Weil sie etliche Tage dort verbrachten, legte Fẹstus dem König den Fall von Paulus vor. Er sagte:
„Felix hat da einen Mann als Gefangenen zurückgelassen,+ 15 und als ich in Jerusalem war, erhoben die Oberpriester und die Ältesten der Juden Klage gegen ihn+ und forderten seine Verurteilung. 16 Ich erwiderte ihnen jedoch, dass es bei den Römern nicht üblich ist, einen Angeklagten auszuliefern, um jemandem einen Gefallen zu tun, es sei denn, der Betreffende hat vorher seinen Anklägern von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden und die Gelegenheit bekommen, etwas zu seiner Verteidigung zu sagen.+ 17 Als sie hier ankamen, setzte ich mich daher gleich am nächsten Tag auf den Richterstuhl und ließ den Mann vorführen. 18 Die Ankläger traten auf, doch sie legten ihm keines der Vergehen zur Last, die ich in seinem Fall erwartet hatte.+ 19 Sie hatten nur gewisse Auseinandersetzungen mit ihm wegen ihrer eigenen Gottesanbetung*+ und wegen eines Mannes namens Jesus, der gestorben ist, von dem Paulus aber immer wieder behauptete, er sei am Leben.+ 20 Da ich nicht so recht wusste, wie ich in dieser Sache verfahren sollte, fragte ich, ob er nach Jerusalem hinaufgehen möchte, damit sein Fall dort verhandelt wird.+ 21 Als Paulus jedoch Berufung einlegte, um bis zur Entscheidung des Augụstus+ in Haft zu bleiben, ordnete ich an, ihn gefangen zu halten, bis ich ihn zu Cäsar schicken würde.“
22 Agrịppa sagte darauf zu Fẹstus: „Ich möchte den Menschen gern selbst hören.“+ Fẹstus erwiderte: „Morgen sollst du ihn hören.“ 23 Also kamen Agrịppa und Bernịce am nächsten Tag mit großem Prunk und betraten zusammen mit Militärbefehlshabern und den angesehenen Männern der Stadt den Audienzsaal. Und als Fẹstus Befehl gab, wurde Paulus hereingebracht. 24 Fẹstus sagte dann: „König Agrịppa und ihr alle, die ihr mit uns anwesend seid! Wegen dieses Mannes, den ihr hier seht, hat sich das ganze jüdische Volk sowohl in Jerusalem als auch hier an mich gewandt. Sie haben lautstark gefordert, er dürfe nicht länger leben.+ 25 Doch wie ich festgestellt habe, hat er nichts getan, was den Tod verdient.+ Als er dann beim Augụstus Berufung einlegte, habe ich entschieden, ihn hinzuschicken. 26 Allerdings habe ich nichts Konkretes, was ich meinem Herrn über ihn schreiben könnte. Darum habe ich ihn euch und besonders dir, König Agrịppa, vorgeführt, damit ich nach der gerichtlichen Vernehmung etwas zu schreiben habe. 27 Es erscheint mir nämlich nicht vernünftig, einen Gefangenen zu überführen, ohne die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen anzugeben.“
26 Agrịppa+ sagte zu Paulus: „Du darfst für dich selbst sprechen.“ Da streckte Paulus die Hand aus und begann seine Verteidigungsrede:
2 „Ich schätze mich glücklich, König Agrịppa, dass ich mich heute wegen all der Anklagen vonseiten der Juden+ vor dir verteidigen darf, 3 besonders weil du dich mit allen Bräuchen und Streitfragen unter den Juden bestens auskennst. Deshalb bitte ich dich, mich mit Geduld anzuhören.
4 Über den Lebenswandel, den ich von Jugend an unter meinem Volk und in Jerusalem geführt habe, wissen alle Juden Bescheid,+ 5 die mich von früher her kennen. Wenn sie nur wollten, könnten sie bezeugen, dass ich nach der strengsten Richtung unserer Art der Anbetung+ als Pharisäer gelebt habe.+ 6 Doch jetzt stehe ich vor Gericht, weil ich auf das hoffe, was Gott unseren Vorfahren versprochen hat.+ 7 Auf die Erfüllung genau dieses Versprechens* hoffen auch unsere zwölf Stämme, während sie Tag und Nacht beharrlich heiligen Dienst verrichten. Wegen dieser Hoffnung, o König, werde ich von Juden angeklagt.+
8 Warum wird es unter euch als unglaubhaft betrachtet*, dass Gott die Toten auferweckt? 9 Ich meinerseits war überzeugt, dass ich mit allen Mitteln gegen den Namen des Nazarẹners Jesus vorgehen müsste. 10 Genau das habe ich in Jerusalem dann auch getan. Ich habe mit Befugnis der Oberpriester+ viele der Heiligen ins Gefängnis gesperrt,+ und wenn sie hingerichtet werden sollten, stimmte ich gegen sie. 11 Ich habe sie in allen Synagogen oft bestraft, um sie zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Und in meiner großen Wut ging ich sogar so weit, sie in auswärtigen Städten zu verfolgen.
12 Als ich in dieser Absicht mit der Befugnis und im Auftrag der Oberpriester nach Damạskus reiste, 13 sah ich unterwegs zur Mittagszeit ein Licht, o König, das heller als der Glanz der Sonne war und mich und meine Begleiter vom Himmel her umblitzte.+ 14 Wir fielen alle auf den Boden, und ich hörte eine Stimme auf Hebräisch zu mir sagen: ‚Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich? Ständig gegen die Stacheln auszuschlagen, macht es hart für dich.‘ 15 Ich erwiderte: ‚Wer bist du, Herr?‘, worauf der Herr sagte: ‚Ich bin Jesus, den du verfolgst. 16 Doch steh auf und stell dich auf die Füße. Ich bin dir erschienen, um dich als Diener und Zeugen auszuwählen – sowohl für das, was du gesehen hast, als auch für das, was ich dich in Bezug auf mich noch sehen lassen werde.+ 17 Und ich werde dich vor diesem Volk und den anderen Völkern beschützen, zu denen ich dich sende,+ 18 um ihnen die Augen zu öffnen+ und sie aus der Dunkelheit+ zum Licht+ zu führen und aus der Gewalt Satans+ zu Gott. So können ihnen die Sünden vergeben werden,+ und sie können ein Erbe unter denen bekommen, die durch ihren Glauben an mich geheiligt sind.‘
19 Deshalb, König Agrịppa, habe ich mich der Vision aus dem Himmel nicht widersetzt, 20 sondern ich habe zuerst denen in Damạskus+ und dann denen in Jerusalem+ und im ganzen Land Judạ̈a und auch den anderen Völkern die Botschaft überbracht, dass sie bereuen, sich Gott zuwenden und so handeln sollten, dass es der Reue entspricht.+ 21 Deswegen ergriffen mich die Juden im Tempel und versuchten, mich umzubringen.+ 22 Weil ich aber von Gott Hilfe bekommen habe, trete ich bis auf den heutigen Tag vor Klein und Groß als Zeuge auf. Dabei sage ich nur das, was sowohl die Propheten als auch Moses angekündigt haben,+ 23 nämlich dass der Christus leiden musste+ und als der Erste, der von den Toten auferstehen sollte*,+ diesem Volk wie auch den anderen Völkern das Licht verkünden würde.“+
24 Während Paulus das zu seiner Verteidigung sagte, rief Fẹstus aus: „Paulus, du hast den Verstand verloren! Deine große Gelehrsamkeit treibt dich in den Wahnsinn!“ 25 Paulus erwiderte jedoch: „Ich habe den Verstand nicht verloren, Exzellenz Fẹstus, sondern was ich sage, ist wahr und vernünftig. 26 Der König, an den ich mich so offen wende, weiß doch über all das gut Bescheid. Ich bin überzeugt, dass sich nichts von alldem seiner Kenntnis entzieht, denn nichts davon ist in einem verborgenen Winkel geschehen.+ 27 Glaubst du den Propheten, König Agrịppa? Ich weiß, dass du glaubst.“ 28 Da sagte Agrịppa zu Paulus: „Du würdest mich in kurzer Zeit überreden, ein Christ zu werden.“ 29 Paulus erwiderte darauf: „Ich bete zu Gott, dass über kurz oder lang nicht nur du, sondern auch alle, die mich heute hören, Menschen würden, wie ich es bin – nur ohne diese Fesseln.“
30 Der König stand dann auf, ebenso der Statthalter und Bernịce sowie die Männer, die bei ihnen saßen. 31 Während sie weggingen, unterhielten sie sich und meinten: „Dieser Mensch tut nichts, was Tod oder Fesseln verdient.“+ 32 Darauf sagte Agrịppa zu Fẹstus: „Dieser Mensch hätte freigelassen werden können, wenn er nicht bei Cäsar Berufung eingelegt hätte.“+
27 Da nun entschieden worden war, dass wir nach Italien absegeln sollten,+ übergab man Paulus mit einigen anderen Gefangenen einem Offizier namens Julius von der Abteilung des Augụstus. 2 Wir gingen an Bord eines Schiffes aus Adramỵttium, das Häfen entlang der Küste der Provinz Asien anlaufen sollte, und fuhren ab. Bei uns war Aristạrchus,+ ein Mazedọnier aus Thessalọnich. 3 Am nächsten Tag legten wir in Sịdon an. Julius behandelte Paulus freundlich und erlaubte ihm, zu seinen Freunden zu gehen, damit sie sich um ihn kümmern konnten.
4 Von dort stachen wir in See, und weil wir Gegenwind hatten, segelten wir im Schutz von Zypern. 5 Dann fuhren wir auf offenem Meer an Zilịzien und Pamphỵlien entlang und legten im Hafen von Mỵra in Lỵzien an. 6 Dort fand der Offizier ein Schiff aus Alexạndria, das nach Italien unterwegs war, und ließ uns an Bord gehen. 7 Wir fuhren dann etliche Tage langsam weiter und erreichten mit Mühe Knịdos. Da wir wegen des ungünstigen Windes nicht vorwärtskamen, segelten wir im Schutz von Kreta an Salmọne vorbei 8 und erreichten nach mühsamer Fahrt an der Küste entlang einen Ort namens Schönhafen in der Nähe der Stadt Lasẹa.
9 Mittlerweile war einige Zeit vergangen, und die Schifffahrt war riskant geworden, weil sogar das Fasten des Sühnetages+ schon vorbei war. Deshalb gab Paulus eine Empfehlung. 10 Er sagte zu ihnen: „Männer, ich sehe, dass diese Reise mit Schaden und großem Verlust verbunden sein wird. Das betrifft nicht nur die Fracht und das Schiff, sondern auch unser Leben.“ 11 Der Offizier hörte jedoch auf den Steuermann und den Schiffseigentümer statt auf Paulus. 12 Da der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, rieten die meisten, von dort auszulaufen, um zum Überwintern möglichst bis nach Phönix zu gelangen, einem Hafen von Kreta, der sich nach Nordosten und Südosten öffnet.
13 Als ein sanfter Südwind wehte, sahen sie ihr Vorhaben schon so gut wie verwirklicht. Sie lichteten die Anker und begannen nahe an der Küste von Kreta entlangzufahren. 14 Nach kurzer Zeit kam allerdings ein heftiger Fallwind auf, der sogenannte Euroạquilo. 15 Da das Schiff fortgerissen wurde und mit dem Bug nicht gegen den Wind gehalten werden konnte, ließen wir uns schließlich treiben. 16 Im Schutz einer kleinen Insel namens Kauda segelten wir weiter, doch schafften wir es kaum, das Beiboot am Heck unter Kontrolle zu bekommen. 17 Nachdem sie es aber an Bord gezogen hatten, begannen sie den Schiffsrumpf mit Tauen zu sichern, und da sie befürchteten, auf die Sỵrte aufzulaufen, ließen sie die Ausrüstung herunter und wurden so dahingetrieben. 18 Der Sturm warf uns so heftig hin und her, dass man am folgenden Tag anfing, das Schiff zu erleichtern.+ 19 Am dritten Tag warfen sie eigenhändig die Schiffsausrüstung fort.
20 Als nun tagelang weder Sonne noch Sterne zu sehen waren und uns ein heftiger Sturm zusetzte, begann schließlich alle Hoffnung auf Rettung zu schwinden. 21 Nachdem die Leute schon lange nichts mehr gegessen hatten, stand Paulus in ihrer Mitte auf und sagte: „Männer, ihr hättet wirklich meinen Rat annehmen und von Kreta nicht in See stechen sollen. Dann hättet ihr diesen Schaden und Verlust nicht erlitten.+ 22 Trotzdem bitte ich euch nun dringend, mutig zu sein, denn niemand von euch wird verloren gehen, nur das Schiff. 23 Heute Nacht stand ein Engel+ des Gottes, dem ich gehöre und für den ich heiligen Dienst tue, bei mir 24 und sagte: ‚Hab keine Angst, Paulus. Du musst vor Cäsar treten.+ Sieh doch, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren.‘ 25 Männer, seid also mutig, denn ich glaube Gott, dass es genauso sein wird, wie es mir gesagt worden ist. 26 Allerdings müssen wir an einer Insel+ stranden.“
27 Dann brach die 14. Nacht herein und wir trieben auf dem Adriạtischen Meer hin und her. Um Mitternacht begannen die Seeleute Land in der Nähe zu vermuten. 28 Sie loteten und kamen auf eine Tiefe von 20 Faden. Ein kleines Stück weiter loteten sie wieder und maßen nur noch 15 Faden. 29 Aus Angst, wir könnten irgendwo auf Felsen auflaufen, warfen sie vom Heck vier Anker aus und hofften, dass es bald Tag würde. 30 Als dann die Seeleute vom Schiff zu fliehen versuchten und unter dem Vorwand, sie wollten vom Bug aus Anker werfen, gerade das Beiboot ins Meer hinunterließen, 31 sagte Paulus zu dem Offizier und den Soldaten: „Wenn diese Männer nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.“+ 32 Da kappten die Soldaten die Taue des Beibootes und ließen es hinunterfallen.
33 Kurz vor Tagesanbruch begann Paulus alle aufzufordern, doch etwas zu essen. Er sagte: „Heute ist der 14. Tag, an dem ihr angespannt gewartet und überhaupt nichts gegessen habt. 34 Deshalb rate ich euch, im Interesse eurer Sicherheit etwas zu essen, denn keinem von euch wird ein Haar vom Kopf verloren gehen.“ 35 Als er das gesagt hatte, nahm er Brot, dankte Gott vor ihnen allen, brach es und fing an zu essen. 36 Da bekamen sie alle Mut und aßen auch selbst etwas. 37 Wir waren insgesamt 276 Personen auf dem Schiff. 38 Nachdem sie sich satt gegessen hatten, warfen sie den Weizen über Bord ins Meer, um das Schiff zu erleichtern.+
39 Als es Tag wurde, konnten sie nicht erkennen, was für ein Land es war,+ doch sie sahen eine Bucht mit einem Strand und wollten das Schiff wenn möglich dort auflaufen lassen. 40 Also kappten sie die Anker und ließen sie ins Meer fallen. Gleichzeitig lösten sie die Riemen der Steuerruder, und nachdem sie das Vorsegel vor den Wind gehisst hatten, hielten sie auf den Strand zu. 41 Als sie auf eine Sandbank stießen, die auf beiden Seiten vom Meer umspült wurde, ließen sie das Schiff auflaufen. Der Bug blieb stecken und saß fest, während das Heck unter der Wucht der Wellen in Stücke zerbrach.+ 42 Darauf beschlossen die Soldaten, die Gefangenen zu töten, damit keiner wegschwimmen und fliehen könnte. 43 Der Offizier wollte Paulus jedoch unbedingt retten und hielt sie von ihrem Vorhaben ab. Er befahl denen, die schwimmen konnten, ins Meer zu springen und so als Erste ans Land zu kommen. 44 Die Übrigen sollten teils auf Planken, teils auf Wrackteilen des Schiffs nachkommen. So wurden alle sicher an Land gebracht.+
28 Nachdem wir uns in Sicherheit gebracht hatten, erfuhren wir, dass die Insel Malta hieß.+ 2 Die Inselbewohner waren außerordentlich freundlich zu uns. Da es zu regnen begonnen hatte und kalt war,+ zündeten sie ein Feuer an und nahmen uns alle freundlich auf. 3 Als Paulus ein Bündel Reisig zusammenraffte und aufs Feuer legte, kam wegen der Hitze eine Otter heraus und biss sich an seiner Hand fest. 4 Beim Anblick des giftigen Tieres, das an seiner Hand hing, begannen die Inselbewohner zueinander zu sagen: „Dieser Mensch ist bestimmt ein Mörder. Er konnte sich zwar aus dem Meer in Sicherheit bringen, aber die Gerechtigkeit hat es nicht zugelassen, dass er am Leben bleibt.“ 5 Doch er schüttelte das Tier ins Feuer ab und erlitt keinen Schaden. 6 Sie erwarteten nun, dass eine Schwellung bei ihm auftreten oder er plötzlich tot umfallen würde. Nachdem sie eine ganze Zeit lang gewartet hatten und sahen, dass ihm nichts Schlimmes passierte, änderten sie ihre Meinung und begannen zu sagen, er sei ein Gott.+
7 In der Nähe dieses Ortes lagen Ländereien, die Pụblius gehörten, dem führenden Mann* der Insel. Er hieß uns willkommen und erwies uns drei Tage Gastfreundschaft. 8 Der Vater von Pụblius lag zu der Zeit mit Fieber und Ruhr im Bett. Paulus ging zu ihm hinein, betete, legte ihm die Hände auf und machte ihn gesund.+ 9 Daraufhin begannen auch die anderen Kranken auf der Insel zu ihm zu kommen und wurden geheilt.+ 10 Sie ehrten uns auch mit vielen Geschenken, und bei der Abfahrt bepackten sie uns mit allem, was wir brauchten.
11 Drei Monate später segelten wir mit einem Schiff ab, das aus Alexạndria kam und auf der Insel überwintert hatte. Es hatte als Galionsfigur die „Söhne von Zeus“. 12 Wir liefen im Hafen von Syrakụs ein und blieben drei Tage dort. 13 Dann fuhren wir weiter bis Rhẹgion. Tags darauf kam ein Südwind auf und wir erreichten am zweiten Tag Putẹoli. 14 Hier trafen wir Brüder, die uns eindringlich baten, sieben Tage bei ihnen zu bleiben. Und so ging es weiter in Richtung Rom. 15 Die Brüder dort hörten von uns und kamen uns bis zum Marktplatz des Ạppius und zu den Drei Schenken entgegen. Als Paulus sie sah, dankte er Gott und bekam neuen Mut.+ 16 Nachdem wir in Rom angekommen waren, durfte Paulus mit dem Soldaten, der ihn bewachte, für sich bleiben.
17 Drei Tage später rief er dann die führenden Männer der Juden zusammen. Als sie sich versammelt hatten, sagte er zu ihnen: „Männer, Brüder! Obwohl ich nichts gegen das Volk oder die Bräuche unserer Vorfahren getan habe,+ bin ich als Gefangener von Jerusalem in die Hände der Römer ausgeliefert worden.+ 18 Nachdem diese mich verhört hatten,+ wollten sie mich freilassen, denn es lag nichts vor, weshalb sie mich hätten töten können.+ 19 Die Juden erhoben jedoch Einspruch dagegen, und so sah ich mich gezwungen, bei Cäsar Berufung einzulegen+ – aber nicht, um mein Volk wegen irgendetwas anzuklagen. 20 Deswegen habe ich darum gebeten, euch zu sehen und zu sprechen, denn wegen der Hoffnung Israels umgibt mich diese Kette.“+ 21 Sie sagten zu ihm: „Wir haben aus Judạ̈a keine Briefe über dich erhalten, und es hat auch keiner der Brüder, die von dort kamen, etwas Schlechtes über dich berichtet oder gesagt. 22 Wir halten es aber für angebracht, zu hören, was du denkst, denn tatsächlich ist uns von dieser Sekte+ bekannt, dass ihr überall widersprochen wird.“+
23 Sie verabredeten dann einen Tag, an dem sie sich mit ihm treffen wollten, und kamen in noch größerer Zahl zu ihm in seine Unterkunft. Von morgens bis abends erklärte er ihnen die Sache, indem er das Königreich Gottes gründlich bezeugte. Er versuchte, sie sowohl anhand des Gesetzes von Moses+ als auch der Propheten+ in Bezug auf Jesus zu überzeugen.+ 24 Einige begannen zu glauben, was er sagte, andere glaubten nicht. 25 Da sie sich nicht einig waren, gingen sie weg, während Paulus noch Folgendes bemerkte:
„Treffend hat der heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu euren Vorfahren gesagt: 26 ‚Geh zu diesem Volk und sag: „Ihr werdet zwar hören, aber keinesfalls verstehen, ihr werdet zwar schauen, aber keinesfalls sehen.+ 27 Denn das Herz dieser Leute ist unempfänglich* geworden. Sie haben zwar mit ihren Ohren gehört, aber nicht reagiert, und sie haben ihre Augen verschlossen – sodass sie nicht etwa mit ihren Augen sehen und mit ihren Ohren hören und mit ihrem Herzen verstehen und umkehren und ich sie heile.“‘+ 28 Deshalb sollt ihr wissen, dass diese Rettung, die von Gott kommt, den anderen Völkern verkündet wird.+ Sie werden bestimmt darauf hören.“+ 29 ––
30 Er blieb zwei ganze Jahre dort in seinem eigenen gemieteten Haus+ und nahm alle freundlich auf, die zu ihm kamen. 31 Er predigte ihnen vom Königreich Gottes+ und lehrte sie ungehindert und mit aller Offenheit+ die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betrafen.
Wtl. „in dieser Zeit“.
Oder „leuchtenden“, „glänzenden“.
Oder „einmütig“.
Evtl. auch „er angeschwollen war“.
Oder „platzte er in der Mitte auf“.
Oder „wohnen“, „ruhen“.
Wtl. „Fleisch“.
Evtl. auch „durch die rechte Hand“.
Oder „freie Gabe“.
Oder „Verheißung“.
Oder „abgelehnt“.
Oder „im Fall Jesu die Auferstehung von den Toten offen verkündeten“.
Wtl. „legten sie Hand an“.
Oder „gerettet“.
Evtl. auch „in diesem Namen“.
Wtl. „den Ihrigen“.
Wtl. „Hand“.
Wtl. „unreinen“.
Wtl. „das Blut dieses Menschen über uns bringen“.
Oder „entehrt“.
Oder „streiten“.
Oder „misshandeln“.
Oder „Drangsalen“.
Oder „Getreide“.
Oder „Verheißung“.
Oder „gestillt“.
Oder „seine Brüder … zu besuchen“.
Oder „abgelehnt“.
Oder „für den Gott Jakobs einen Wohnort ausfindig machen“.
Wtl. „unreinen“.
Oder „die freie Gabe“.
Oder „Instrument“, „Gefäß“.
Wtl. „sie gebunden zu den Oberpriestern zu führen“.
Oder „Gemeinde“.
Oder „Bitte zögere nicht, zu uns zu kommen“.
Wtl. „irgendeinen Gegenstand“, „irgendein Gefäß“.
Oder „Kriechtiere“.
Oder „opfere“.
Wtl. „Gegenstand“, „Gefäß“.
Oder „Nation“.
Oder „sichtbar“.
Oder „freie Gabe“.
Oder „mit ihm zu streiten“, „ihm Vorwürfe zu machen“.
Wtl. „irgendeinen Gegenstand“, „irgendein Gefäß“.
Oder „Kriechtiere“.
Oder „freie Gabe“.
Oder „im Weg stehen“.
Wtl. „beruhigten sie sich“.
Oder „Drangsal“.
Oder „zur Verhandlung vor das Volk herausbringen“.
Oder „in Kampfstimmung gegen“.
Oder „fanden sie sich gemeinsam bei ihm ein“.
Wtl. „Werk“.
Oder „Helfer“.
Oder „Was vermutet ihr, wer ich bin? Ich bin es nicht“.
Oder „Verheißung“.
Oder „vertrauenswürdig“, „glaubwürdig“.
Wtl. „entschlief“.
Oder „Spötter“.
Oder „gerettet“.
Oder „dessen Tempel sich direkt außerhalb der Stadt befand“. Wtl. „der vor der Stadt war“.
Oder „Drangsale“.
Wtl. „Werk“.
Oder „seit den Generationen der alten Zeit“.
Evtl. auch „auf jeden Fall“.
Oder „und“.
Oder „Gerichtsverfahren“.
Oder „Kaution“.
Oder „waren aufgeschlossener“.
Wtl. „wurde sein Geist in ihm erregt“.
Oder „zu“.
Oder „religiöser zu sein“.
Oder „anbetet“.
Oder „Nationen“.
Oder „seinetwegen“. Wtl. „in ihm“.
Oder „Geschlecht“.
Oder „Geschlecht“.
Oder „wurde Paulus von dem Wort ganz in Anspruch genommen“.
Oder „bewies“.
Oder „zu“.
Oder „verhärteten und nicht glaubten“.
Oder „beschloss Paulus in seinem Geist“.
Oder „wird“.
Oder „zweiten Stock“. Das Erdgeschoss wurde mitgezählt.
Oder „zu eurem Guten“.
Oder „Drangsale“.
Oder „von keinerlei Wert“.
Oder „bedrückende“.
Wtl. „Wort“.
Oder „Nehmen“.
Oder „ließen wir die Sache auf sich beruhen“. Wtl. „beruhigten wir uns“.
Oder „kamen dorthin“.
Oder „Töte ihn!“.
Oder „muss“.
Wtl. „Geißelung“.
Oder „Gerichtsverhandlung“.
Wtl. „geißeln“.
Oder „Heuchler“.
Oder „verkünden das alles öffentlich“.
Oder „Vorkämpfer“, „Rädelsführer“.
Oder „schuldloses“.
Oder „Religion“.
Oder „Verheißung“.
Wtl. „beurteilt“.
Wtl. „aus der Auferstehung der Toten“.
Wtl. „dem Ersten“.
Wtl. „dick“, „fett“.