Die Bibel spricht davon, dass Jesu gesalbte Nachfolger als Lohn für ihre Treue Unsterblichkeit erhalten (1. Korinther 15:50-56). Wenn die Belohnung für die Treuen Unsterblichkeit ist, so argumentierte Storrs, dann kann die Seele der Bösen nicht auch unsterblich sein. Er stellte keine Spekulationen an, sondern suchte in der Heiligen Schrift weiter. Dabei stieß er auf Matthäus 10:28, wo es heißt: „Fürchtet euch . . . vor dem, der Leib und Seele verderben mag in die Hölle“ (Lutherbibel, 1831, [Lu]). Die Seele konnte also verdorben werden. Dann nahm er noch Hesekiel 18:4 hinzu, wo zu lesen ist: „Welche Seele sündigt, die soll sterben“ (Lu). Wenn man die Bibel in ihrer Gesamtheit berücksichtigte, kristallisierte sich die Wahrheit heraus. „Falls meine Ansicht zu diesem Thema korrekt ist“, schrieb Storrs, „werden viele Bibelpassagen, die nach der herkömmlichen Theorie im Dunkeln sind, klar, ansprechend, sinnvoll und kraftvoll.“
Aber was ist von Textstellen wie Judas 7 zu sagen? Der Vers lautet: „Wie auch Sodom und Gomorra, und die umliegenden Städte, die gleicher Weise wie diese, ausgehuret haben, und nach einem andern Fleisch gegangen sind, zum Exempel gesetzt sind, und leiden des ewigen Feuers Pein“ (Lu). Dieser Text könnte zu der Schlussfolgerung verleiten, die Seelen der in Sodom und Gomorra vernichteten Menschen würden für immer im Feuer gequält werden. „Lasset uns Bibelvers mit Bibelvers vergleichen“, schrieb Storrs. Darauf zitierte er 2. Petrus 2:5, 6: „Und hat nicht verschonet der vorigen Welt, sondern bewahrete Noa . . . und führete die Sündfluth über die Welt der Gottlosen; und hat die Städte Sodom und Gomorra zu Asche gemacht, umgekehret und verdammet, damit ein Exempel gesetzet den Gottlosen, die hernach kommen würden“ (Lu). Sodom und Gomorra wurden eingeäschert, also mitsamt ihren Bewohnern für immer vernichtet.
„Petrus wirft Licht auf das, was Judas sagt“, erklärte Storrs. „Zusammengenommen zeigen sie in aller Deutlichkeit, wie sich Gottes Missfallen gegenüber Sündern ausdrückt. . . . Diese Strafgerichte an der alten Welt, Sodom und Gomorra, sind eine bleibende, ständige oder ‚ewige‘ Ermahnung, Warnung oder ein ‚Exempel‘ für alle Menschen bis zum Ende der Welt.“ Judas bezeichnete somit die Auswirkung des Feuers, das Sodom und Gomorra zerstörte, als ewig. An der Tatsache, dass die Menschenseele sterblich ist, ändert sich dadurch nichts.
Storrs suchte sich nicht einfach Bibelstellen zusammen, die seine Ansicht stützten, und ließ andere außer Acht. Er sah sich jeden Text im Zusammenhang an und berücksichtigte gleichzeitig den Tenor der gesamten Heiligen Schrift. Schien ein Vers anderen Passagen zu widersprechen, suchte Storrs in der ganzen Bibel nach einer logischen Erklärung.