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Das wichtigere HeilenDer Wachtturm 1951 | 15. Juli
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wirtschaftlicher, rechtlicher, sittlicher und religiöser Hinsicht. Ihr Zustand wird durch Jesaja gut beschrieben, wenn er von ihrem ehemaligen Vorbild, von Israel, sagt: „Oh! sündige Nation, schuldbeladenes Volk; Brut von Übeltätern, Kinder, die verderbt handeln; die den Herrn verlassen und den Heiligen Israels verschmäht haben und zurückgewichen sind, indem sie sich ihm entfremdeten! Wo werdet ihr noch geschlagen werden, dass ihr beharret in eurer Abtrünnigkeit? Das ganze Haupt leidet, und das ganze Herz ist krank, von der Fusssohle bis zum Haupte ist nichts Gesundes daran — nichts als Schläge und Striemen und blutende Wunden, die nicht ausgedrückt und nicht verbunden und nicht erweicht worden sind mit Öl.“ Was also ist es, was die Christenheit noch dringender benötigt, die Heilung der physischen Körper ihrer Bevölkerung oder deren geistige Heilung?
17. Warum ist dies das wichtigere Heilen? Wie schreibt Jesaja es vor?
17 Zugegeben, dass eine ernsthafte Notwendigkeit für physisches Heilen besteht. Doch dieses körperliche Wohlbefinden würde ihr nie die Leiden und die Vernichtung durch den drohenden Krieg von Harmagedon ersparen. Das geistige Heilen ist das dringendere, das wichtigere, das wirklich vitale Heilen. Denn nur die, welche die geistige Wiederherstellung suchen und erlangen, werden die schreckliche Verwüstung und Zerstörung, hervorgerufen durch den „Krieg des grossen Tages Gottes, des Allmächtigen“, überleben und in die gesunde neue Welt eingehen. Indem der Prophet Jesaja die geistige Therapie an die erste Stelle setzte, schrieb er vor, welchen Lauf die Christenheit einschlagen sollte, und beschrieb die sicheren Ergebnisse: „‚Kommet nun, und lasst uns miteinander rechten‘, spricht der Herr: ‚Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, können sie weiss werden wie Schnee? Wenn sie rot sind wie Karmesin, können sie wie Wolle werden? Wenn ihr euch als willig und gehorsam erweist, so werdet ihr das Gute des Landes essen; wenn ihr euch aber weigert und widerspenstig seid, so werdet ihr das Schwert spüren‘; denn der Mund des Herrn hat gesprochen.“ — Jes. 1:4-6, 18-20, AÜ.
18. Als was erweisen sich die Ärzte, welche die Christenheit konsultiert?
18 Die Christenheit gleicht aber dem König Asa vom alten Jerusalem zur Zeit seiner ernsthaften Krankheit. Von ihm steht geschrieben: „Aber auch in seiner Krankheit suchte er nicht Jehova, sondern die Ärzte.“ (2. Chron. 16:12) Heute kehrt die Christenheit dem wirklichen Heilmittel, das Jehova in seinem Worte verschreibt, den Rücken, und sie ladet ihre religiösen Ärzte an ihr Sterbebett. Diese nun offenbaren, dass sie mit ihren heidnischen Philosophien, menschlichen Traditionen, leeren Riten, Zeremonien und heiligen Jahren und ihrer Weltlichgesinntheit das sind, was Hiob von seinen falschen Freunden sagte: „Lügenschmiede“ und „nichtige Ärzte“. — Hiob 13:4.
19. Wie entsprechen diese Geistlichkeits-Ärzte der Beschreibung der Priester, Propheten und Hirten durch Jeremia und Hesekiel?
19 Mit Jeremia können wir passenderweise die Frage stellen: „Ist kein Balsam in Gilead oder kein Arzt daselbst? Denn warum erwächst nicht eine Heilung der Tochter meines Volkes?“ (Jer. 8:22, Schmoller) Die Geistlichkeits-Ärzte sind Quacksalber, insofern es das geistige Wohl des Volkes, des Laientums, betrifft. Angesichts zweier Weltkriege, die bereits auf ihr Konto gehen, und eines dritten, welcher der Christenheit droht, und, was am schlimmsten ist, angesichts der Tatsache, dass ihr unvermeidlich Harmagedon droht, passt Jeremias Beschreibung der religiösen Führer, welche verfehlten, die Zerstörung Jerusalems zu verhüten, auf die Geistlichkeit: „Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Grössten sind sie insgesamt der Gewinnsucht ergeben; und vom Propheten bis zum Priester üben sie allesamt Falschheit, und sie heilen die Wunde der Tochter meines Volkes leichthin und sprechen: Friede, Friede! und da ist doch kein Friede.“ (Jer. 6:13, 14) Der Prophet Hesekiel (34:4) bezeugt, dass sie die ewigen geistigen Interessen der Schafe Gottes vernachlässigten: „Die Schwachen habt ihr nicht gestärkt und das Kranke nicht geheilt und das Verwundete nicht verbunden, und das Versprengte führtet ihr nicht zurück, und das Verlorene suchtet ihr nicht; und mit Strenge habt ihr über sie geherrscht und mit Härte.“ Folglich ruft ihnen Gottes Wort ein Wehe entgegen, und ihr Leid und Weh wird in all seiner Fülle in Harmagedon zu ihrem Verderben über sie hereinbrechen.
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Blätter der HeilungDer Wachtturm 1951 | 15. Juli
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Blätter der Heilung
1. Für welches Heilen verkürzte Jehova die Tage der Drangsal, und welche Wunder waren das Ergebnis?
DIE Geistlichkeit der Christenheit beansprucht als ihren göttlichen Auftrag, die Welt zu Christus zu bekehren. Doch nach all diesen sechzehnhundert Jahren ist sie weiter davon entfernt denn je. Gott wusste voraus, wie sie sich in dieser Zeit verhalten würde. So hat er denn nicht sie ausgesandt, noch sich auf sie verlassen, damit sie an der geistigen Heilung seiner „Schafe“ auf Erden wirke. Er hat einen treuen Überrest von Nachahmern des Rechten Hirten Jesus Christus erweckt, der erfasst, dass die geistigen Bedürfnisse der Menschen wichtiger sind als ihr körperliches Wohl. Gerade nach dem Ersten Weltkrieg benötigten die Überrestglieder selbst die Aufmerksamkeit des grossen Arztes, und er heilte sie geistig. In der Tat, um dieser Erwählten oder Ausgewählten willen kürzte Jehova die Tage der grossen Drangsal für Satans Welt ab, damit die Überrestglieder von dem befreit würden, worunter
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