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Wehre Bösem, tue GutesDer Wachtturm 1956 | 15. September
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das, was er vertritt, die Grundsätze, die ihm teuer sind. Ahme Jesus nach, der sich treu an das hielt, was er ist, und sich nicht durch die Schwachheiten derer, die um ihn herum waren, beeinflussen ließ. „Wenn wir untreu sind; er bleibt treu, denn er kann sich nicht verleugnen.“ — 2. Tim. 2:13, NW.
Wenn du stark genug bist, einen Kreislauf des Bösen zu durchbrechen, indem du Gutes tust, dann kannst du einen Kreislauf des Guten in Gang bringen. „Eine gelinde Antwort wendet den Grimm ab.“ Diese gelinde Antwort entspringt nicht etwa der Schwachheit, sondern entspringt der Stärke, und der Zornige fühlt dies. Da so viele Menschen Gleiches mit Gleichem vergelten, wirst du, wenn du das Böse mit Gutem durchbrichst, den Kreislauf des Bösen auf einen Kreislauf des Guten umschalten. „Die segnende Seele wird reichlich gesättigt, und der Tränkende wird auch selbst getränkt.“ „Wirf dein Brot hin auf die Fläche der Wasser, denn nach vielen Tagen wirst du es finden.“ Es mag etwas Zeit erfordern, bis dein gutes Handeln dir von anderen her eine gute Ernte einträgt. Du kannst nicht heute Samen säen und morgen schon Weizen ernten. Aber nichtsdestoweniger: „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten; so laßt uns nicht nachlassen, das Rechte zu tun, denn zur bestimmten Zeit werden wir ernten, wenn wir es nicht aufgeben.“ — Spr. 15:1; 11:25; Pred. 11:1; Gal. 6:7, 9, NW.
Jehova Gott säte Liebe gegenüber dem Menschengeschlecht aus, und er erntet Liebe von denen, die auf seine Güte reagieren. Gott erschuf die Erde, auf der wir leben, die Luft, die wir einatmen, die Pflanzen und Tiere, von denen wir uns nähren, und das Wasser, das wir trinken. Viele nehmen all dies als selbstverständlich hin und danken ihm nie dafür. Sie arbeiten, sie verdienen Geld, sie kaufen sich ihre Nahrung — warum also Gott dafür danken? So folgern sie. Der Landwirt kann Samen pflanzen und ihn bewässern und ihn pflegen, aber er kann ihn nicht zum Wachsen bringen: ‚Weder der ist etwas, der pflanzt, noch der, welcher bewässert, sondern Gott, der es wachsen läßt.‘ Wenn wir unsere Segnungen bis zu ihrer Quelle zurückverfolgen, sind wir schnell bei Gott angelangt. Dies trifft unweigerlich zu, sowohl für gute wie für böse Menschen. — 1. Kor. 3:7, NW.
Schlechte Menschen weigern sich aber, ihre Schuld vor Gott anzuerkennen. Die Liebe, die Gott ihnen gegenüber aussät, fällt auf unfruchtbaren Boden, und alles, was daraus ersprießt, ist Gleichgültigkeit oder Unglaube. Bei dankbaren Menschen, bei Christen, ist dies aber anders. Die Liebe, mit der Gott sie überschüttet, verlangt liebende Erwiderung: „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.“ Der wichtigste Zug in der Liebe Gottes ist seine Vorkehrung, die er in Jesus, dem Erlöser, getroffen hat: „Darin besteht die Liebe, nicht daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns liebte und seinen Sohn sandte als ein Sühnopfer für unsere Sünden.“ Wenige offenbaren in der Tat die richtige Empfänglichkeit gegenüber dieser liebevollen Vorkehrung, indem sie Gott mit Taten lieben: „Dies ist es, was die Liebe Gottes bedeutet, daß wir seine Gebote beobachten.“ — 1. Joh. 4:19, 10; 5:3, NW.
Durchbrich also den Kreislauf des Bösen durch Gutestun. „Laß dich nicht vom Üblen besiegen, sondern besiege das Üble stets mit dem Guten.“ Und reagiere auf das Gute, das dir von anderen zuteil wird. Besonders aber reagiere mit liebendem Gehorsam auf die Liebe, mit der Gott uns überschüttet. — Röm. 12:21, NW.
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Sie konzentrieren sich auf falsche ArmutDer Wachtturm 1956 | 15. September
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Sie konzentrieren sich auf falsche Armut
● In der Zeitschrift Time vom 9. Januar 1956 hieß es, daß manche Kirche des Bible Belt (im südlichen Teil der Vereinigten Staaten) sich im Jahre 1955 zur Weihnachtszeit in einer befremdenden Lage befand. Man hatte zu wenig Arme, denen man Weihnachtspakete mit Nahrungsmitteln, Kleidung und Spielzeug verabreichen konnte. Wenn wir uns jedoch, gestützt auf die Ergebnisse von Rundfragen, die in den Vereinigten Staaten durchgeführt werden, hinsichtlich der Unkenntnis des Volkes in religiösen Dingen und besonders in bezug auf die Bibel, ein Urteil bilden möchten, mag sich herausstellen, daß sich die Kirchen auf die falsche Armut konzentrierten. Bestimmt gibt es viele geistig Arme, und Jesus sagte, daß jene, die sich ihrer geistigen Armut bewußt sind, glücklich seien. Würden sich die Kirchen auf die Beseitigung geistiger Armut konzentrieren, dann würden ihnen die Gelegenheiten, Gutes zu tun, nicht so schnell ausgehen.
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