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Kann dir deine Freizeit etwas einbringen?Der Wachtturm 1971 | 15. August
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KRITISCHE ZEITEN MAHNEN ZUR VORSICHT
Die Bibel sagt als eines der Zeichen der „letzten Tage“ des gegenwärtigen schnell verfallenden Systems der Dinge „kritische Zeiten“ voraus, „mit denen man schwer fertig wird“. (2. Tim. 3:1) Wir sehen, wie Verbrechen und Unsittlichkeit gewaltig überhandnehmen und wie die Flut von pornographischen Filmen und Schriften ständig steigt. Es wird immer gefährlicher, sich an Orten aufzuhalten, wo große Menschenmengen zusammenkommen, wie in Kinos, bei Sportanlässen oder anderen weltlichen Veranstaltungen. Erst kürzlich wurde in einem der größten Kinos der Stadt New York eine Bombe entdeckt. Teilnehmer an solchen Veranstaltungen setzen sich der Gefahr aus, überfallen und bestohlen zu werden oder sogar in einen Tumult zu geraten.
Dennoch mögen junge Menschen, die nur das Leben der heutigen kritischen Zeiten kennen, an einigen solcher ausgefallenen Vergnügungsarten Gefallen finden. Sie mögen sich jetzt austoben wollen in dem Gedanken, später ein ernsteres, ruhigeres Leben zu führen. Wer so denkt, sollte seine Einstellung einmal dem Rat des inspirierten Schreibers des Buches Prediger gegenüberstellen: „Freue dich, Jüngling, in deiner Jugend, und dein Herz mache dich fröhlich in den Tagen deiner Jugendzeit, und wandle in den Wegen deines Herzens und im Anschauen deiner Augen; doch wisse, daß um dies alles Gott dich ins Gericht bringen wird.“ — Pred. 11:9.
Junge Menschen haben ein natürliches Verlangen, das Leben zu genießen. Ihr Herz neigt dazu. Gott möchte, daß alle Menschen, nicht nur die Jugend, Freude am Leben haben. Er warnt aber besonders die Jugend vor Zügellosigkeit. (2. Tim. 2:22) Wer sich hemmungslos dem Vergnügen hingibt und Dinge tut, die nicht recht sind, wird von Gott dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Der Schreiber des Buches Prediger fügt daher noch die Worte hinzu:
„Und entferne den Unmut aus deinem Herzen, und tue das Übel von deinem Leibe weg; denn die Jugend und das Mannesalter [die Blüte des Lebens, NW] sind Eitelkeit.“ Die Jugend vergeht; sie währt nicht lange. Hüte dich deshalb davor, in dieser Zeit etwas zu tun, was zu Ausschweifung führen und dich ins Unglück stürzen konnte und wodurch du dir Gottes Mißfallen zuziehen wurdest. Wähle jetzt die richtige Art der Entspannung und des Vergnügens. — Pred. 11:10.
Da die Auswahl an guten Filmen, Fernsehprogrammen und anderen Unterhaltungsmöglichkeiten immer geringer wird, sollte jung und alt immer vorsichtiger werden. Merkwürdigerweise wirkt sich dies für den Christen zum Guten aus. Es trägt dazu bei, daß er sich immer mehr mit den wichtigen Dingen beschäftigt, die ihn befriedigen und ihm zum Segen sind. Ja, es drängt ihn, alles, was er tut, „zur Verherrlichung Gottes“ zu tun und so zur Auferbauung anderer und zur Förderung des Friedens beizutragen.
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Das Zeugnis der Chronik des NabonidDer Wachtturm 1971 | 15. August
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Das Zeugnis der Chronik des Nabonid
DIE Eroberung der stark befestigten Stadt Babylon kam so plötzlich, daß die damalige Welt überrascht gewesen sein muß. Der Eroberer, Kores (Cyrus) der Große, leitete den Euphrat, der durch die Stadt floß, ab. Danach marschierten seine Streitkräfte das Flußbett entlang und nahmen die Stadt im Sturm, indem sie durch die unverschlossenen Tore an der Uferstraße eindrangen. Babylon fiel in e i n e r Nacht. Auf diese Weise endete die jahrhundertealte semitische Vorherrschaft und erfüllten sich die Worte, die Jehova durch seine Propheten Jesaja und Jeremia geredet hatte. — Jes. 44:27; 45:1, 2; Jer. 50:38; 51:30-32.
Das Datum dieses Ereignisses ist für Erforscher der Bibel von Interesse, weil man in Verbindung damit viele andere in der Bibel erwähnte Ereignisse zeitlich festlegen kann, da man weiß, wie viele Jahre sie sich vor oder nach der Eroberung Babylons abspielten.
Die Chronik des Nabonid (auch als die „Cyrus-Nabonid-Chronik“ und die „Annalentafel des Cyrus“ bekannt) enthält den ausführlichsten, wenn auch sehr kurzen Keilschriftbericht über die Eroberung Babylons. Diese fragmentarische Tontafel ist an ihrer breitesten Stelle annähernd vierzehn Zentimeter breit und ungefähr ebenso lang. Aufgrund des Schreibstils haben Gelehrte angenommen, daß die Tafel aus der Seleukidenzeit (312—65 v. u. Z.) stammen könnte. Geschichtsschreiber behaupten jedoch, die Inschrift sei wahrscheinlich eine Abschrift einer früheren Urkunde. Da Kores darin verherrlicht und Nabonid eher in einer etwas abschätzigen Weise dargestellt wird, ist der Gedanke geäußert worden, daß die Inschrift das Werk eines persischen Abschreibers sei. Sie ist deshalb als „persische Propaganda“ bezeichnet worden. Dennoch betrachtet man die „einzelnen Angaben“ als zuverlässig.
Nach der Chronik des Nabonid griff Kores die babylonischen Streitkräfte im Monat Taschritu (Tischri [September/Oktober]) in Opis an. In der Inschrift heißt es weiter: „Am 14. Tag wurde Sippar kampflos eingenommen. Nabonid floh. Am 16. Tag zogen Gobryas (Ugbaru), der Statthalter von Gutium, und das Heer des Kores kampflos in Babylon ein. Später wurde Nabonid in Babylon gefangengenommen, als er (dorthin) zurückkehrte“ (Ancient Near Eastern Texts, herausgegeben von James B. Pritchard, S. 306).
Der Hinweis, daß das Heer des Kores „kampflos“ in Babylon einzog, bedeutet wahrscheinlich, daß es nicht zu einem allgemeinen Zusammenstoß kam. Das stimmt mit der Prophezeiung Jeremias überein: „Babels Helden haben aufgehört, zu streiten.“ — Jer. 51:30.
Kann man aber aufgrund der Chronik des Nabonid feststellen, in welchem Jahr dies geschah? Nein. Aus der Inschrift geht hervor, daß Babylon von den Truppen des Kores am 16. Tischri (11./12. Oktober [Julianischer Kalender] oder 5./6. Oktober [Gregorianischer Kalender] des Jahres 539 v. u. Z.) eingenommen wurde, aber der Hinweis auf das „siebzehnte Jahr“ des Nabonid (das nach Ansicht gewisser Geschichtsschreiber in das Jahr 539 v. u. Z. fiel) ist von Übersetzern eingefügt worden. Da keine Keilschrifttafeln aus der Zeit nach dem siebzehnten Jahr des Nabonid vorhanden sind, wird angenommen, daß Babylon in jenem Jahr gefallen sein muß und daß, wenn die Tafel nicht teilweise beschädigt wäre, diese Worte an der beschädigten Stelle stehen würden. (Es mag auch erwähnt werden, daß der jüdische Geschichtsschreiber Josephus [der den babylonischen Priester Berosos (aus dem dritten Jahrhundert v. u. Z.) anführt] berichtet, daß Kores Babylon im siebzehnten Jahr der Herrschaft des Nabonid eingenommen habe [Über das hohe Alter des jüdischen Volkes, gegen Apion, erstes Buch, Abschn. 20].)
Auch andere Quellen, unter anderem der Ptolemäische Kanon, weisen auf das Jahr 539 v. u. Z. als das Jahr der Eroberung Babylons hin. Geschichtsschreiber des Altertums, wie Diodorus, Africanus und Eusebius, zeigen zum Beispiel, daß das erste Jahr der Herrschaft des persischen Königs Kores dem ersten Jahr der 55. Olympiade (560/59 v. u. Z.) entspricht und sein letztes Regierungsjahr dem zweiten Jahr der 62. Olympiade (531/30 v. u. Z.). (Ein Jahr der Olympiaden dauerte ungefähr vom 1. Juli bis zum nächsten 30. Juni.) Keilschrifttafeln ist zu entnehmen, daß Kores neun Jahre über Babylon herrschte. Das würde das Jahr 539 v. u. Z., das allgemein als das Jahr des Beginns seiner Herrschaft über Babylon anerkannt wird, bestätigen.
Obwohl das Jahr selbst in der Chronik des Nabonid nicht erwähnt wird, gibt es genügend Beweise für die Annahme, daß Babylon
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