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Warum Reife des Unterscheidungsvermögens lebenswichtigDer Wachtturm 1952 | 1. November
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und unerschrocken erklärt er seine Einstellung zu ihnen: „Ich hasse sie mit vollkommenem Hasse, sie sind mir zu Feinden geworden.“ (SB) Und schliesslich betet der Knecht mit vollständigem Vertrauen zu dem Gott des unendlichen Wahrnehmungsvermögens und der liebenden Güte: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist [ob ich auf bösem Wege bin, Lu], und leite mich auf ewigem Wege!“ — Ps. 139:22-24.
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Reife zur Mehrung unerlässlichDer Wachtturm 1952 | 1. November
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Reife zur Mehrung unerlässlich
1. In welch besonderer Hinsicht ist Fortschritt der Reife entgegen notwendig?
MAN wird sich erinnern, dass wir in unserer vorangehenden Studie (Abschn. 9) beim Besprechen der verschiedenen Wege, auf denen wir Fortschritt machen können, gesagt haben, es sei „ein weiteres Mittel noch zu erwähnen“. Was ist dieses? Heiliger Dienst. Um Fortschritt machen zu können, ist in den meisten Dingen sowohl Theorie wie Praxis nötig. Wir wünschen nun das letztere hervorzuheben, die Praxis, und besonders die Notwendigkeit der Zunahme in bezug auf die Qualität unseres Dienstes. In andern Worten: vermehrtes Wachstum; denn es ist möglich, zuzunehmen und doch nicht zu wachsen. Einige Aspekte unseres obigen Themas gelten der Organisation als Ganzes oder jeder Gruppe des Volkes des Herrn im Gesamten. Doch zu allen Zeiten denken wir daran, wie es dich als einzelnen angeht und berührt, ob du nun ein alter und regelmässiger Leser des Wachtturms seiest oder ein ganz neuer. Ja, mit dir, der du diese Zeitschrift in Händen hast und liesest, wollen wir wie zu einem Freunde, von Angesicht zu Angesicht, sprechen.
2. In was für drei Bildern wird der Gegenstand besprochen?
2 Wenn wir in Gottes Wort hineinblicken, finden wir, dass dieses Thema durch drei Hauptdarstellungen oder Redefiguren behandelt wird, nämlich durch (1.) einen Bau, entweder eine Stadt oder einen Tempel, (2.) den menschlichen Leib und (3.) das natürliche Wachstum vom Samen zur Pflanze oder zum Baum, der Früchte trägt. Wir bringen diese nicht jede für sich der Reihe nach zur Sprache, sondern wollen eher sehen, wie gewisse gemeinsame Faktoren in jeder hervorgehoben werden und welche davon von Lebenswichtigkeit sind.
ERSTER FAKTOR
3. Mit welchem Zweck vor Augen baut Gott seinen Tempel und seine Stadt?
3 Der erste dieser gemeinsamen Faktoren ist der des Zweckes. Warum lässt Gott einen Tempel oder eine Stadt erbauen? Der Apostel Petrus beantwortet uns diese Frage. Nachdem er sowohl den Tempel erwähnt hat, der aus lebendigen Steinen gebildet ist, und nachdem er auch ein Zitat über die heilige Stadt, Zion, macht, fährt er fort, die wahren Gläubigen zu kennzeichnen, welche ‚die kostbare Einschätzung‘ darüber besitzen, weshalb sie in Gottes Stadt und Gottes Tempel gebracht worden sind, um nämlich „,ein Volk zum besondere Besitztum [zu sein], damit ihr die Vortrefflichkeiten dessen weithin verkündigt‘, der euch aus Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat“. Handle nicht so, dass Gottes Vorhaben dich betreffend unerfüllt bleibt. Obwohl du in der Familie derer, die sich Jehova hingegeben haben, um seinen Willen zu tun, der jüngste sein magst, wollen wir dich als ein ‚neugeborenes Kindlein‘ „zur Rettung heranwachsen“ sehen, damit du die Reife erreichest, den vollen Wuchs und die volle Entwicklung. Das zweiseitige Haupterfordernis für dieses Wachstum gilt für Herz und Mund und wird sehr deutlich wie folgt ausgedrückt: „Mit dem Herzen übt man Glauben zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Errettung.“ — 1. Pet. 2:2, 7, 9; Röm. 10:10, NW.
4. Wie wird Gottes Vorhaben für sein Volk durch den Weinstock dargestellt?
4 Wiederum: weshalb lässt Gott Samen aussäen oder einen Weinstock oder Bäume pflanzen? Die Antwort ist in jedem Fall dieselbe: um Früchte zu seinem Lobe zu erhalten. (Jes. 61:3) Das ist der Zweck. Jesu Worte in dem von ihm gebrauchten Bild des Weinstocks sind treffend: „Jeden Zweig an mir, der nicht Frucht bringt, nimmt er weg; und jeden, der Frucht bringt, reinigt er, damit er mehr Frucht bringe.“ Irre dich nicht! Der himmlische Vater als Eigentümer und Weingärtner blickt nach Frucht aus und erwartet solche, und darauf nach noch mehr Frucht, denn so sagte es Jesus: „Mein Vater wird darin verherrlicht, dass ihr fortwährend viel Frucht bringet und euch [so] als meine Jünger erweiset.“ (Joh. 15:2, 8, NW) Damit ist beständige Zunahme gemeint als ein Ergebnis reifen Wachstums. Dies ist keine unvernünftige Erwartung, denn der Vater trifft gnädiglich jede Vorkehrung durch sein Wort und seine Organisation und mit Hilfe seines Geistes, damit dies bewirkt werde. Lass dich nicht beunruhigen, weil du erst jetzt zu einer Erkenntnis dieser Dinge kommst. Gott ist nicht ungeduldig. Er ist wie der Landmann, der „fortgesetzt auf die köstliche Frucht der Erde wartet und Geduld übt ihretwegen . . . Übet auch ihr Geduld, befestiget eure Herzen“. — Jak. 5:7, 8, NW.
5, 6. (a) Welcherlei Frucht erwartet und fordert Jehova? (b) Wird in der Schrift ein weiterer Gesichtspunkt hinsichtlich des Früchtetragens offenbart?
5 Doch, so magst du fragen, welche Art von Frucht erwartet und fordert Jehova? Manche Religionssekten, sowohl christliche wie nichtchristliche, lehren, dass ein rechtes Leben und die Entwicklung eines Charakters, die sich durch Geduld, Freundlichkeit usw. zeige, die Früchte der Gottergebenheit seien. Lass dich nicht täuschen. Lass uns sehen, wie Jesus selbst die Frage beantwortete. Nachdem er vom Weinstock gesprochen
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