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Warst du einst ein Königreichsverkündiger?Der Wachtturm 1967 | 1. Juni
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der Versammlung zurückkehrst. Du wirst dich an der herzlichen christlichen Gemeinschaft deiner Brüder erfreuen und ihre liebevolle Anteilnahme verspüren. Da du durch ein regelmäßiges Bibelstudium und durch den regelmäßigen Versammlungsbesuch allmählich wieder geistig stark wirst, wird es dir eines Tages wieder die größte Freude bereiten, Jehova Gott mit seinem Volke zu lobpreisen. — Offb. 7:9, 10.
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Die Menschen hören lassen, indem wir ihnen predigenDer Wachtturm 1967 | 1. Juni
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Die Menschen hören lassen, indem wir ihnen predigen
DIE Menschen hören zu lassen, indem wir ihnen predigen, ist heute von größter Wichtigkeit! Da Harmagedon nun eilends näher kommt, ist es heute mehr denn je so, daß nur die, ‘die den Namen Jehovas anrufen, gerettet werden’. Der Apostel Paulus fügt aber mit Recht hinzu: „Doch wie werden sie den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören, ohne daß jemand predigt?“ — Röm 10:13, 14.a
Aus diesen Worten geht deutlich hervor, daß wir als Gott hingegebene Christen den Auftrag haben zu predigen, damit Leben gerettet werde. Weil andere predigten, konntest du den Weg der Rettung einschlagen, indem du den Namen Jehovas anriefst. Tust du nun dein möglichstes, um anderen zu helfen, dasselbe tun zu können? Der Apostel Paulus tat sein möglichstes, und er fordert uns auf, ‘seine Nachahmer zu werden, so wie er Christi Nachahmer war’. — 1. Kor. 11:1.
Paulus gab uns durch seinen Eifer im Predigen ein vortreffliches Beispiel. Er unternahm drei ausgedehnte Missionsreisen, bei denen er Tausende von Kilometern zurücklegte, als man zu Lande noch hauptsächlich zu Fuß und zu Wasser mit dem Segelschiff reiste. Er gründete mehrere Versammlungen, hatte einen Anteil an der Arbeit der leitenden Körperschaft der frühchristlichen Versammlung, schrieb unter Inspiration vierzehn Briefe, wurde mehrmals eingesperrt und starb wegen seiner gewissenhaften Predigttätigkeit schließlich sehr wahrscheinlich als Märtyrer. Natürlich können wir Paulus nicht in all diesen Dingen nachahmen; in mancherlei Hinsicht können wir es jedoch tun. — 2. Kor. 11:23-33.
Paulus ist zum Beispiel den Menschen von allen Arten alles geworden, damit er einige gewinne. Er, der die Christen einst grausam zu Tode hetzte, wurde als Lehrer sanft wie eine nährende Mutter. Auch wir sollten heute sanft sein und Menschen von allen Arten alles werden, sollten ihnen auf ihrer Stufe begegnen und sie durch die gute Botschaft, nicht durch unsere Persönlichkeit oder unsere Gelehrsamkeit, zu gewinnen suchen. — 1. Kor. 2:2-5; 9:16-22; 1. Thess. 2:7.
Obwohl Paulus mit Erfolg Philosophen und sogar Königen predigte, versäumte er es nicht, auch „von Haus zu Haus“ und wo immer er Menschen finden konnte, die bereit waren zuzuhören, zu predigen. Sind wir auch so eifrig darauf bedacht zu predigen? — Apg. 17:17-34; 20:20; 26:28.
Nicht nur das, wir lesen auch, daß Paulus „freimütig“ und „gründlich“ predigte. (Apg. 14:3; 20:21) Predigen wir stets freimütig, oder schrecken wir manchmal vor einer Gelegenheit, Zeugnis zu geben, aus Menschenfurcht zurück? Predigen wir auch gründlich, indem wir in unserem Dienst von Haus zu Haus zum Beispiel gewissenhaft Notizen machen? Ein Bruder, der im vergangenen Oktober an einem Sonntagvormittag in einem Mehrfamilienhaus in Brooklyn Zeugnis gab, traf auf einer Etage von sieben Familien nur eine an. Als er am Mittwochabend dort, wo niemand zu Hause gewesen war, nochmals klingelte, war an fünf von sechs Türen jemand zu Hause, und eine dieser Personen abonnierte die Zeitschrift Erwachet!.
Wie reagieren wir auf die üblichen Einwände, denen wir an den Türen begegnen? Lassen wir uns durch sie abweisen, oder geben wir durch eine taktvolle Antwort ein gründliches Zeugnis?
Der Apostel Paulus gab uns aber noch in anderer Hinsicht ein gutes Beispiel, das wir nachahmen können, während wir die Menschen hören lassen, indem wir ihnen predigen. Er arbeitete Nacht und Tag, um niemandem eine kostspielige Bürde zu sein; er verdiente seinen Unterhalt als Zeltmacher. Nicht nur das, er murrte, beklagte oder rebellierte auch nie trotz der vielen Mühsale, die er durchmachen mußte. Er lernte, in jeder Lage genügsam und zufrieden zu sein. Vermeiden auch wir es, anderen unnötig zur Last zu fallen? Haben wir gelernt, genügsam und zufrieden zu sein? — Apg. 18:1-4; Phil. 4:11-13; 2. Thess. 3:8.
Denken wir stets daran, daß wir dadurch, daß wir die Menschen hören lassen, indem wir ihnen predigen, denen die der guten Botschaft glauben, nicht nur helfen, schließlich ewiges Leben zu erlangen, sondern daß sie, wenn sie die Wahrheit annehmen, schon jetzt reich gesegnet werden. Ihr sittliches Niveau wird dadurch gehoben, sie werden glücklicher und zufriedener und kommen mit ihren Mitmenschen besser aus. — Spr. 10:22; Röm. 12:18; 1. Kor. 6:11; 1. Tim. 6:6.
Bemühen wir uns also, in den wenigen vor Harmagedon verbleibenden Jahren noch viele Menschen durch unsere Predigttätigkeit hören zu lassen, und seien wir bestrebt, dabei den Apostel Paulus nachzuahmen!
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