-
Wieso war unser Kongreß „Königreichseinheit“ „der bisher beste“?Der Wachtturm 1984 | 15. März
-
-
die Königreichseinheit wirklich gefördert. Diese Einheit zeigte sich in den Aktivitäten des Volkes Jehovas während der vier Tage des freudigen Zusammenseins. Mögen wir jetzt alle überzeugende Beweise dafür liefern, daß wir in einer geteilten und vergehenden Welt geeint sind. Mögen wir alle als loyale Zeugen Jehovas in Einigkeit den einzigartigen Gott der Königreichseinheit weiterhin verherrlichen.
-
-
Fragen von LesernDer Wachtturm 1984 | 15. März
-
-
Fragen von Lesern
◼ Warum sagen Jehovas Zeugen, daß es ein künftiges Paradies auf der Erde geben werde, wenn doch in 2. Korinther 12:1-4 das „Paradies“ mit dem „dritten Himmel“ in Verbindung gebracht wird?
Aus dem Zusammenhang geht hervor, daß es sich bei dem in 2. Korinther 12:1-4 erwähnten „Paradies“ nicht um ein buchstäbliches Paradies auf der Erde handelt. Aber viele Stellen in der Bibel beweisen, daß Gott auf der Erde ein buchstäbliches Paradies wiederherstellen wird.
Fest steht, daß das erste Paradies, das Menschen bewohnten, ein buchstäbliches Paradies war. Adam und Eva lebten in einem schönen Park oder Garten. Und Garten oder Park bedeutet sowohl das hebräische, das griechische als auch das persische Wort für Paradies. Adam und Eva stand ein endloses Leben in Glück und Gesundheit in diesem Paradies in Aussicht. Sie verloren aber das irdische Paradies, als sie sich auflehnten und sündigten, denn das führte dazu, daß Gott sie aus dem Garten Eden vertrieb.
Von welcher Bedeutung ist das für uns jetzt und in der Zukunft? Gewiß deutet nichts darauf hin, daß unser Planet heute in ein Paradies verwandelt wird. Im Gegenteil, Umweltverschmutzung und Zerstörung nehmen überhand (Offenbarung 11:18). Dennoch ist es unvorstellbar, daß Gottes Vorsatz, die ganze Erde in ein Paradies umzugestalten, fehlschlagen wird. Was Jehova beginnt, führt er auch zu Ende. Zu diesem Zweck sandte er seinen Sohn, damit er ein Lösegeld erbringe. Dadurch wurde die Grundlage für die Vergebung unserer Sünden und für die Beseitigung der Unvollkommenheit gelegt, die wir von Adam ererbt haben (1. Timotheus 2:5, 6; Römer 5:18). Wenn das erreicht ist, werden die Menschen das genießen können, was Adam und Eva in Aussicht stand, nämlich endloses Leben. Wo?
Gemäß Gottes ursprünglichem Vorsatz sollten die Menschen endlos in einem Paradies auf der Erde leben, und Gottes Vorsatz schlägt nicht fehl, noch kann er vereitelt werden (Jesaja 55:11). Können wir uns also nicht auf das endlose Leben auf der Erde freuen, da dann paradiesische Verhältnisse wiederhergestellt sein werden? Die Bibel enthält zahllose Beweise dafür, daß dies die richtige Ansicht ist, d. h., daß Gottes Wille auch einmal auf ‘der Erde so geschehen wird wie im Himmel’ (Matthäus 6:10; Offenbarung 21:4, 5). Eine ausführlichere Besprechung der biblischen Beweise dafür enthält der Artikel „Verheißt die Bibel ein irdisches Paradies?“ im „Wachtturm“ vom 15. Januar 1984.
Wie steht es aber mit den Worten des Apostels Paulus aus 2. Korinther 12:1-4? Er sagte ausdrücklich, daß er „auf übernatürliche Visionen und Offenbarungen des Herrn“ zu sprechen komme. Und offensichtlich war er selbst derjenige, der eine besondere Vision hatte oder durch eine Entrückung Einblick in etwas erhielt, was zu seiner Zeit noch in der Zukunft lag. Er sprach davon, daß der Betreffende „in das Paradies entrückt wurde“. Da Paulus aber auch einen „dritten Himmel“ erwähnte, sprach er anscheinend von etwas Geistigem, von etwas anderem als einem buchstäblichen paradiesischen Garten. Das war nichts Neues.
Viele Prophezeiungen in den Hebräischen Schriften sagten voraus, daß die Juden, die sich in Babylon im Exil befanden, wieder in ihr Heimatland zurückkehren würden. Diese Prophezeiungen zeigten, daß sich nicht nur das Land und die Umweltverhältnisse verbessern würden, sondern daß auch ein Wandel bei dem Volk, den zurückgeführten Juden, vor sich gehen werde. Jesaja schrieb zum Beispiel, daß Jehova ‘ihre Gebeine kräftigen werde und daß sie wie ein wohlbewässerter Garten werden’ und „große Bäume der Gerechtigkeit, die Pflanzung Jehovas, zu seiner schönen Auszeichnung“ genannt werden würden (Jesaja 58:11; 61:3; vergleiche Psalm 1:3). Jesaja gebrauchte in bezug auf eine frühere Zeitperiode eine ähnliche bildhafte Sprache, als er schrieb, daß die Israeliten, solange sie Jehova treu waren, einem Weingarten oder einer Pflanzung Jehovas glichen; als sie untreu wurden, waren sie gleichsam Weinstöcke, die wilde Trauben hervorbrachten und dazu bestimmt waren, niedergebrannt zu werden, während Dorngestrüpp und Unkraut an ihrer Stelle wachsen sollten (Jesaja 5:1-7).
Es ist also biblisch begründet, den Hinweis des Paulus auf Visionen in 2. Korinther 12:4 so zu verstehen, daß er sich auf eine künftige Wiederherstellung der geistigen Wohlfahrt der Anbeter Gottes bezog. Paulus selbst sagte vorher, daß es vor der „Gegenwart“ des Herrn zu einem Abfall vom wahren Christentum kommen werde (Apostelgeschichte 20:29, 30; 2. Thessalonicher 2:3-8). Diese Situation würde jedoch nicht von Dauer sein. Die wahre Christenversammlung, „Gottes Feld zur Bebauung“, sollte wieder gedeihen und fruchtbar sein (1. Korinther 3:9). Das ist nach unserem Verständnis das Paradies, das Paulus in der Vision sah. Sein Hinweis auf ein geistiges Paradies schmälert jedoch in keiner Weise die vielen biblischen Verheißungen eines herannahenden irdischen Paradieses, eines Paradieses, das gemäß Gottes ursprünglichem Vorhaben mit der Erde wiederhergestellt werden wird.
◼ Gibt es irgendeinen schriftgemäßen Grund, weshalb sich Zeugen Jehovas keine Blutersatzstoffe oder kein „künstliches Blut“ geben lassen sollten?
Es ist gut bekannt, daß sich Zeugen Jehovas aus religiösen Gründen keine Bluttransfusionen geben lassen. Seit der Zeit Noahs lehnen es wahre Anbeter ab, Blut zu essen (1. Mose 9:3, 4). Ausgeflossenes Blut eines Geschöpfes sollte beseitigt werden; es durfte nicht aufbewahrt werden (5. Mose 12:22-25). Christen stehen unter dem Gebot, ‘sich des Blutes zu enthalten’. Deshalb lassen sich Zeugen Jehovas weder Spenderblut übertragen, noch geben sie ihre Einwilligung dazu, daß Eigenblut aufbewahrt und später wieder in ihre Venen eingeführt wird (Apostelgeschichte 15:28, 29).
Aber sie haben keine religiösen Einwände gegen den Ersatz von Blut durch irgendwelche blutfreie Lösungen. Zu den gebräuchlicheren zählen die Kochsalzlösung, die Laktat-Ringer-Lösung, Dextran und Hespan.
Ärzte erkennen an, daß solche Plasmavolumenexpander Vorteile aufweisen. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, daß der Patient nicht den zahlreichen Krankheiten und anderen bei Bluttransfusionen auftretenden Risiken ausgesetzt ist. Außerdem zeigen die Tatsachen, daß die meisten Patienten mit viel niedrigeren Blutwerten auskommen, als man es einst für möglich hielt.
In den letzten Jahren wurde mit einem fluorhaltigen Blutersatzstoff (sogenanntes künstliches Blut) experimentiert, der anscheinend Sauerstoff in die Körperzellen transportieren kann. Solange dieser Blutersatzstoff nicht völlig erprobt worden ist, muß bei seiner Verwendung ein Risiko einkalkuliert werden. Er wird aber nicht aus Blut hergestellt, und deshalb verstößt seine Verwendung nicht gegen das biblisch geschulte Gewissen eines Christen.
-