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Fragen von LesernDer Wachtturm 1980 | 15. November
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treten sollten (Hebr. 8:5; 9:9, 14). An gesalbte Christen sind daher die Worte gerichtet: „Darum, da wir ein Königreich empfangen sollen, das nicht erschüttert werden kann, mögen wir fernerhin unverdiente Güte haben, durch die wir Gott auf annehmbare Weise mit Gottesfurcht und Scheu heiligen Dienst darbringen können“ (Hebr. 12:28). Ihre Gefährten, die Glieder der „großen Volksmenge“, die ewig auf der Erde zu leben hoffen, müssen ebenfalls Gottesfurcht bekunden, während sie in den irdischen Vorhöfen des Tempels Jehovas den ihnen zugeteilten „heiligen Dienst“ verrichten (Offb. 7:9, 15).
Besteht dieser „heilige Dienst“ lediglich darin, daß man zum Beispiel ein anständiges Leben führt, seine Kinder vorbildlich erzieht und für seine Familie sorgt, die Wohnung sauberhält und sich in der Schule anstrengt? Wohl kaum, denn die Israeliten kamen solchen Aufgaben nach und verrichteten darüber hinaus noch den heiligen Dienst, den Jehova ihnen geboten hatte (2. Mose 7:16; 12:25, 26 [latréia, Septuaginta]). Das Sabbatgesetz forderte von ihnen zwar, ‘sechs Tage Dienst zu leisten und all ihre Arbeit zu tun’, doch selbst am siebenten Tag wurden gewisse heilige Dienste ausgeführt, zum Beispiel bei Festen oder in Form der Unterweisung in den Synagogen (2. Mose 13:5, 6; 20:9; Apg. 13:14, 15; 18:4).
Es gibt heute Personen, die zwar ein anständiges, sittenreines Leben führen, aber überhaupt nicht an Gott oder seinen Vorsätzen interessiert sind. Ihr Leben kann gewiß nicht als ein „heiliger Dienst“ bezeichnet werden. Damit ist offensichtlich speziell ein Dienst für Gott gemeint, der aus Wertschätzung für heilige Dinge verrichtet wird — etwas Außergewöhnliches; etwas, was ein Opfer an Zeit und Kraft erfordert. Dieser Dienst ist etwas anderes als die weltliche Arbeit oder die täglichen Verrichtungen, wenngleich Christen auch dabei alles „zur Verherrlichung Gottes“ tun sollten (1. Kor. 10:31; Röm. 1:9).
Heute, in der Zeit vor der „großen Drangsal“, verlangt unser „heiliger Dienst“ vor allem Gehorsam gegenüber dem Gebot Jesu, „diese gute Botschaft vom Königreich“ zu predigen und zu lehren, die Menschen zu warnen und Jünger zu machen (Matth. 24:14, 21; 28:19, 20). Er schließt auch ein, daß wir uns zur Anbetung versammeln, als Familie die Bibel studieren und regelmäßig den Tagestext besprechen. Der „heilige Dienst“ erstreckt sich auch auf den besonderen Dienst als Pionier und Missionar und als Mitarbeiter in Bethelheimen, die unterhalten werden, um geistige Speise auszuteilen und das weltweite Werk der Zeugen Jehovas gut zu organisieren. Des weiteren zählen dazu die Dienste, die von reisenden Aufsehern, Versammlungsaufsehern und Dienstamtgehilfen geleistet werden, die sich der geistigen Interessen ihrer Brüder annehmen (5. Mose 31:12, 13; 6:4-9; Eph. 6:4; Apg. 1:8; 20:28; 1. Petr. 5:2, 3; 1. Tim. 3:1, 12, 13). Dieser „heilige Dienst“ aller Glieder des organisierten Volkes Gottes wird aus einem ergebenen Herzen dargebracht und mit der Hilfe des Geistes Jehovas und seiner heiligen Engel (Phil. 3:3; Apg. 27:23). Wenn wir durch diesen Dienst ‘fortfahren zuerst das Königreich und Gottes Gerechtigkeit zu suchen’, wird Jehova dafür sorgen, daß uns die notwendigen Dinge des täglichen Lebens „hinzugefügt“ werden (Matth. 6:33; Luk. 12:31).
Unser „heiliger Dienst“ muß in seiner Art nach dem Dienst gestaltet werden, den Jesus auf der Erde verrichtete (1. Petr. 2:21-23). Er wird aus Liebe zu Gott und zum Nächsten dargebracht, aus einer opferbereiten Liebe, die Jesus in vorbildlicher Weise pflegte (Mark. 12:30, 31; Joh. 13:34; 15:13). Bei diesem Dienst wird Nachdruck auf unser öffentliches Predigen gelegt, denn wir werden aufgefordert: „Durch ihn [Jesus] laßt uns Gott allezeit ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben.“ Gleichzeitig sollten wir nicht vergessen, „Gutes zu tun und die Dinge mit anderen zu teilen“, worunter nicht lediglich wohltätige Werke zu verstehen sind, sondern Werke, die aus dem Herzen kommen und Mitanbetern nutzen. Wenn sich daher unsere Brüder in einer Notlage befinden oder von einem Unglück ereilt worden sind, werden wir ihnen liebevoll beistehen, so daß alle ermuntert werden, an der öffentlichen Erklärung ihrer Hoffnung ohne Wanken festzuhalten. „Solche Schlachtopfer sind Gott wohlgefällig“ (Hebr. 10:23-25; 13:15, 16; Röm. 10:10-15; Jak. 1:27).
Mußt du nun deine Ansicht über den „heiligen Dienst“ ändern? Wenn ja, dann tue es in dem Geist, der in 2. Korinther 13:11 zum Ausdruck kommt: „Schließlich, Brüder, fahrt fort, euch zu freuen, wieder zurechtgebracht zu werden, getröstet zu werden, übereinstimmend zu denken, friedsam zu leben; und der Gott der Liebe und des Friedens wird mit euch sein.“
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