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Ein Schweizer Priester vermag einen Zeugen Jehovas nicht einzuschüchternDer Wachtturm 1953 | 1. September
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Ein Schweizer Priester vermag einen Zeugen Jehovas nicht einzuschüchtern
EIN Zeuge Jehovas sprach versehentlich im Hause eines Priesters vor. Sogleich begann ihn dieser Geistliche einem Kreuzverhör zu unterziehen, nicht unähnlich einem Untersuchungsrichter.
Der Priester sagte: „Wer sendet Sie von Haus zu Haus?“
Der Pionier-Prediger erwiderte: „Sie werden bestimmt wissen, daß Christus seine Jünger aussendet, das Evangelium vom Reiche zu verkündigen!“
„Sind Sie im Besitze irgendeiner Bewilligung?“ fragte sodann der Pfarrer.
„Aber gewiß“, erwiderte der Zeuge, „hat doch der Herr seine Jünger beauftragt, sein Königreich bis an die Enden der Erde zu verkündigen!“
Darauf verlegte sich der Priester auf eine andere Angriffslinie. „Nun“, sagte er, „erkennen Sie die Hierarchie an?“
„Welche Hierarchie?“ gab der Zeuge zur Antwort.
„Die katholische Hierarchie natürlich“, erwiderte der Priester, worauf der Zeuge Jehovas erklärte: „Die Bibel lehrt, daß die Kirche aufgebaut ist von Christus als ihrem Haupt und Grundstein und auf der Grundlage seiner zwölf Apostel. Von einer anderen Hierarchie gibt es keine Aufzeichnung.“
Überlegen schmunzelte nun der Geistliche: „Sie kennen doch wahrlich die Schrift nicht. Hat nicht Jesus Christus zu Petrus gesagt: ‚Auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen‘? Demgemäß ist doch der Papst der Nachfolger des Apostels Petrus, und somit ist die katholische Hierarchie allein zum Predigen autorisiert.“
Der Zeuge geriet jedoch durch diesen Gedankengang nicht in Verlegenheit, sondern entgegnete schnell: „Diese Worte wurden in der aramäischen oder syrischen Sprache gesprochen. In dieser Sprache nehmen die Worte der Stein, von dem Jesus sprach, nicht auf Petrus Bezug, sondern auf Jesus selbst. Petrus bestätigt in seinem ersten Brief, Kapitel 2, Vers 4, daß Jesus dieser Stein ist. War es übrigens nicht Kaiser Konstantin im vierten Jahrhundert, welcher der Nachfolger des Petrus zu sein beanspruchte?“
Bei diesem Punkt in Verlegenheit geratend, schwenkte der Priester von neuem zu einer anderen Angriffslinie ab: „Sind Sie im Besitze einer Bewilligung, um so von Haus zu Haus zu gehen? Ich werde den Gemeindepräsidenten anläuten.“
„Nun“, sagte der Zeuge, „dann handeln Sie ungefähr gleich wie die religiösen Führer, die Jesus bei Pilatus verklagten.“
Eine Woche später kehrte dieser Pionier-Prediger in dieselbe Ortschaft zurück, und die meisten Bewohner erklärten ihm, daß sie vom Priester vor ihm gewarnt worden seien. Voll Wißbegier nahmen jedoch einige andere Schriften entgegen, und bereits haben sie sich durch eine Erkenntnis der Wahrheit frei machen lassen und helfen im Zeugniswerke mit. Aus der Tätigkeit in dieser Ortschaft sind fünf regelmäßige Königreichsverkündiger hervorgegangen.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1953 | 1. September
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Fragen von Lesern
● Sollte der Ausdruck „aus diesem Grunde“ oder „deswegen“ (Elb), der in Johannes 7:22 zu Anfang steht, am Ende von Johannes 7:21 stehen? So wie er in der Neuen-Welt-Übersetzung steht, scheint er nicht viel Sinn zu haben. Was ist der „Grund“, auf den Bezug genommen wird? — A. A., Arkansas.
Nein, der Ausdruck sollte nicht am Ende von Vers 21 stehen. Die Neue-Welt-Übersetzung hat ihn richtig zu Anfang von Vers 22 gesetzt und dies in Übereinstimmung mit dem griechischen Text von Westcott und Hort. Die meisten Bibelübersetzungen setzen ihn zu Anfang von Vers 22. Einige lassen ihn ganz aus. Einige indes setzen ihn an das Ende von Vers 21, doch ohne guten Grund. (AS, Diaglott) Um zu erfassen, was er da, wo er steht, bedeutet, müssen wir den Begleittext betrachten. Zur Zeit eines jüdischen Festes, an einem Sabbattage, hatte Jesus einen Menschen geheilt. (Joh. 5:1-16) Dies erzürnte die religiösen Juden, die den Sabbat selbst über das hinaus, was von Gott gefordert war, streng beachteten, und sie stritten mit Jesus noch später während des Festes über dieses Wunder. Sie sagten, Jesus habe einen Dämon oder sei dämonisiert. Dann heißt es in Johannes 7:21: „Als Antwort sagte Jesus zu ihnen: ‚E i n e Tat habe ich gewirkt, und ihr verwundert euch alle.‘ “ (NW) Jesus fuhr weiter: „Aus diesem Grunde hat Mose euch die Beschneidung gegeben — nicht daß sie von Mose sei, sondern von den Vätern — und ihr beschneidet einen Menschen an einem Sabbat. Wenn ein Mensch die Beschneidung an einem Sabbat empfängt, damit das Gesetz Moses nicht gebrochen werde, zürnet ihr da sehr,
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