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Ebal (Berg)Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Nachdem die Israeliten den Jordan überquert hatten, sollten die Stämme Ruben, Gad, Ascher, Sebulon, Dan und Naphtali „für den Fluch auf dem Berg Ebal stehen“, und die anderen Stämme sollten „dastehen, um das Volk auf dem Berg Gerisim zu segnen“. Dann würden die Segnungen aufgezählt werden, die denjenigen zuteilwürden, die Gottes Gesetz gehorchten, und die Flüche, die diejenigen träfen, die sein Gesetz brächen (5Mo 27:12-14). Sobald die Flüche für Ungehorsam verkündet würden, sollte das ganze Volk „Amen!“ sagen, d. h. „So sei es!“, um zu zeigen, dass es damit einverstanden wäre, dass Übeltäter verdientermaßen verflucht würden (5Mo 27:15-26).
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Ebal (Berg)Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Darauf las er der gesamten Versammlung Israels (einschließlich der als Fremdlinge Ansässigen), die sich so aufgestellt hatte, wie Moses es geboten hatte, „alle Worte des Gesetzes vor, den Segen und den Fluch, gemäß allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht“. Die Hälfte der Versammlung stand vor dem Berg Ebal und die andere Hälfte vor dem Berg Gerisim. Die Bundeslade und die Leviten befanden sich zwischen den beiden Gruppen (Jos 8:30-35). Die Lage der Abhänge der beiden Berge ermöglichte eine ausgezeichnete Akustik. Bemerkenswert ist auch, dass sich dieses Ereignis ungefähr im Herzen des Landes der Verheißung abspielte und in der Nähe des Ortes, wo Jehova dem Vorvater der Israeliten, Abram (Abraham), das Land verheißen hatte (1Mo 12:6, 7).
Gemäß der jüdischen Tradition blickten die Leviten, die zwischen dem Berg Ebal und dem Berg Gerisim standen, den Berg Gerisim an, wenn sie einen Segen aussprachen, worauf das dort versammelte Volk antwortete: „Amen!“ Dann sollen sie sich dem Berg Ebal zugewandt und einen der Flüche verkündet haben, worauf die auf jener Seite Versammelten „Amen!“ sagten. In der Bibel wird der genaue Ablauf dieses denkwürdigen Ereignisses allerdings nicht beschrieben.
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