-
Ein Vater und seine rebellischen SöhneDie Prophezeiung Jesajas — Licht für alle Menschen I
-
-
Von der Fußsohle selbst bis zum Haupt ist keine gesunde Stelle daran“ (Jesaja 1:5, 6a). Juda befindet sich in einem widerlichen, kranken Zustand: Es ist von Kopf bis Fuß geistig krank. Eine wirklich erschütternde Diagnose!
12 Ist Juda zu bemitleiden? Wohl kaum. Jahrhunderte zuvor war die gesamte Nation Israel angemessen auf die Strafe für Ungehorsam aufmerksam gemacht worden. Unter anderem wurde den Israeliten gesagt: „Jehova wird dich mit bösartigen entzündeten Beulen an beiden Knien und beiden Schenkeln schlagen, von denen du nicht geheilt werden kannst, von deiner Fußsohle bis zu deinem Scheitel“ (5. Mose 28:35). In sinnbildlicher Weise leidet das Volk von Juda unter genau diesen Folgen seines halsstarrigen Verhaltens. All das wäre zu vermeiden gewesen, wenn die Judäer einfach Jehova gehorcht hätten.
13, 14. (a) Welche Verletzungen sind Juda zugefügt worden? (b) Fühlt sich Juda aufgrund seiner Leiden veranlasst, seine rebellische Handlungsweise zu überdenken?
13 Über den beklagenswerten Zustand Judas sagt Jesaja weiter: „Wunden und Quetschungen und frische Striemen — sie sind nicht ausgedrückt oder verbunden worden, noch ist etwas mit Öl erweicht worden“ (Jesaja 1:6b). Der Prophet erwähnt hier drei Arten von Verletzungen: Wunden (Schnitte, wie sie durch ein Schwert oder ein Messer entstehen), Quetschungen (blutunterlaufene Stellen, die von Schlägen herrühren) und frische Striemen (frische, offene Wunden, die nicht zu heilen scheinen). Hier wird die Vorstellung von einem Mann vermittelt, der auf jede nur erdenkliche Weise schwer bestraft wurde und bei dem kein Körperteil unverletzt geblieben ist. Juda befindet sich wirklich in einem desolaten Zustand.
14 Fühlt sich Juda aufgrund seiner jämmerlichen Lage veranlasst, zu Jehova umzukehren? Nein! Das Volk gleicht dem Rebellen, von dem in Sprüche 29:1 die Rede ist: „Ein wiederholt zurechtgewiesener Mann, der aber seinen Nacken verhärtet, wird plötzlich zerbrochen werden, und das ohne Heilung.“ Offensichtlich ist die Nation nicht mehr zu heilen. Ihre Wunden sind, wie Jesaja sagt, „nicht ausgedrückt oder verbunden worden, noch ist etwas mit Öl erweicht worden“.b In gewissem Sinne gleicht Juda einer offenen, ganz und gar entzündeten Wunde, die nicht verbunden worden ist.
15. Auf welche Weise können wir uns vor geistiger Krankheit schützen?
15 Von Juda können wir lernen, dass wir uns vor geistiger Krankheit schützen sollten. Sie könnte jeden von uns genauso befallen wie eine körperliche Krankheit. Wer von uns ist schließlich nicht für fleischliche Begierden anfällig? In unserem Herzen können Habsucht und das Verlangen nach übermäßigem Vergnügen Wurzeln schlagen. Deshalb müssen wir uns dazu erziehen, ‘das Böse zu verabscheuen’ und ‘am Guten festzuhalten’ (Römer 12:9). Auch sollten wir im täglichen Leben die Früchte des Geistes Gottes hervorbringen (Galater 5:22, 23). Auf diese Weise werden wir verhindern, in den gleichen Zustand zu geraten wie Juda — von Kopf bis Fuß geistig krank zu sein.
-
-
Ein Vater und seine rebellischen SöhneDie Prophezeiung Jesajas — Licht für alle Menschen I
-
-
b Jesajas Worte lassen die medizinische Praxis seiner Tage erkennen. Der Bibelgelehrte E. H. Plumptre bemerkt: „Zuerst versuchte man, eine eiternde Wunde ‚zusammenzudrücken‘, um den ausfließenden Eiter zu entfernen; dann wurde wie im Fall Hiskias (Kap. xxxviii. 21) ein Breiumschlag aufgelegt, danach benutzte man etwas stimulierendes Öl oder ein Unguentum, vermutlich aus Öl und Wein wie in Lukas x. 34, um das Geschwür zu reinigen.“
-