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Ein Gott der LiebeDer Wachtturm 1963 | 1. August
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Angenommen, ein Feuer oder eine Überschwemmung bedrohte Hunderte von Menschen, und ein Mann und sein Sohn wären in der Lage, ihnen zu helfen. Bewiesen sie nicht ihre Liebe zu ihren Freunden und Nachbarn, wenn sie alles daran setzten, sie zu retten? Gälte es nicht als Heldentat, wenn der Sohn bei diesem Rettungswerk, durch das Hunderte am Leben blieben, selbst umkäme? Ganz bestimmt. Das Opfer, das Jehova Gott brachte, indem er seinen Sohn hingab, war noch weit größer. Aber er verlor seinen Sohn nicht für immer, denn er rief ihn wieder ins Leben zurück, indem er ihn von den Toten auferweckte und damit bestätigte, daß Abraham zu Recht davon überzeugt war, daß er Isaak auferwecken würde.
Wie sollte uns also dieses prophetische Drama, in dem Abraham eine wichtige Rolle spielte, berühren? Wir sollten daraus lernen, so zu handeln wie Abraham, der seinem großen Lebengeber bedingungslos gehorchte. Jehova ist unser Schöpfer, und sollte der Gehorsam seinem Gesetz gegenüber uns das Leben kosten, so können wir uns darauf verlassen, daß er die Macht hat, uns wieder ins Leben zurückzurufen. Diese Begebenheit sollte uns also keinesfalls von Jehova abstoßen, sondern eher bewirken, daß wir ihn noch mehr lieben, denn er hat uns dadurch auf eine gutverständliche Art gezeigt, was er selbst für uns getan hat.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1963 | 1. August
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Fragen von Lesern
● In Apostelgeschichte 11:8 lesen wir, daß Petrus sagte: „Keineswegs, Herr! denn niemals ist Gemeines oder Unreines in meinen Mund gekommen.“ Heißt das, daß sich Petrus damals immer noch an die Speisevorschriften des Mosaischen Gesetzes hielt? — R. M., Vereinigte Staaten.
Die Bibel zeigt deutlich, daß das Mosaische Gesetz, das gewisse Tiere als rein und andere als unrein bezeichnete, durch den Tod Jesu Christi aufgehoben wurde. „Er [Jehova] vergab uns huldvoll all unsere Übertretungen und tilgte die aus Verordnungen bestehende, gegen uns gerichtete handschriftliche Urkunde, die wider uns war, und er hat sie weggeräumt, indem er sie an den Marterpfahl nagelte.“ — Kol. 2:13, 14, NW.
Wenn man bedenkt, welch große Änderungen die Aufhebung des Gesetzes für die Nachfolger Christi mit sich brachte, wundert man sich auch nicht, daß es einige Zeit dauerte, bis sie sich darüber völlig klar waren. Darum hat Petrus damals offenbar immer noch nichts gegessen, was nach dem Gesetz unrein war, obwohl seit dem Tod Christi schon über drei Jahre vergangen waren. Auch dürfen wir nicht vergessen daß er unter Juden lebte. Hätte er die Speisevorschriften des Gesetzes so ohne weiteres außer acht gelassen, so hätte er vielleicht ebenfalls einen Aufruhr heraufbeschworen wie Paulus, als einige Juden von ihm sagten, er habe den Tempel entweiht, indem er einen Unbeschnittenen hineingeführt habe. — Apg. 21:27-32.
Als Petrus damals von Jehova erfuhr, daß auch Heiden in den geistigen Leib Christi aufgenommen würden, folgerte er bestimmt, daß es nun auch keine unreinen Speisen mehr geben würde. Daß die ersten Christen diese Wahrheiten erst nach und nach verstanden, geht auch aus dem 15. Kapitel der Apostelgeschichte hervor, in dem berichtet wird, daß die Apostel und die älteren Männer in Jerusalem zusammenkamen, um in Fragen über die Beschneidung, den Genuß von Fleisch, das den Götzen geopfert worden war, usw. zu entscheiden. Es mag auch nicht verkehrt sein zu erwähnen, daß, wenn Gott seinen Dienern damals, als es in der Christenversammlung noch inspirierte Apostel gab, seinen Willen nur allmählich verständlich machte, er ihn auch heute seinen Dienern auf der Erde, der Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ und ihren Gefährten, den „anderen Schafen“, nur allmählich verständlich macht. — Matth. 24:45-47; Joh. 10:16; Spr. 4:18.
● Warum berichten Matthäus und Markus, daß Jesu Umgestaltung sechs Tage, nachdem er seinen Jüngern etwas Bestimmtes verheißen hatte, stattgefunden habe, während nach Lukas acht Tage vergangen sein sollen? — J. S., Vereinigte Staaten.
Offenbar rechneten Matthäus und Markus den ersten und letzten Tag nicht. Sie rechneten lediglich die sechs ganzen Tage, die von dem Zeitpunkt an, da Jesus seinen Aposteln die Verheißung gegeben hatte, und der Umgestaltung selbst vergingen. (Matth. 17:1; Mark. 9:2) Es gilt zu beachten, daß Lukas nicht genau sagt, wieviel Zeit verging. Nach seinem Bericht geschah die Umgestaltung „etwa acht Tage nach diesen Unterredungen“. (Luk. 9:28, Me) Da Lukas die Teile des ersten und des letzten Tages als ganze Tage rechnet, gibt er die Zeitspanne in einer abgerundeten Zahl an, als „etwa acht Tage“. Er widerspricht also den anderen Evangelienschreibern nicht, sondern gibt die Zahl der Tage lediglich von einem anderen Gesichtspunkt aus an.
● Müßte ein Psychiater seinen Beruf aufgeben, bevor er zur Taufe zugelassen und als Zeuge Jehovas anerkannt würde? — R. W., Vereinigte Staaten.
Nein, das scheint nicht nötig zu sein. Wenn auch die Wachtturm-Schriften Gott hingegebenen Christen schon davon abgeraten haben, einen Psychiater aufzusuchen — es sei denn in ganz dringenden Fällen —, heißt das noch lange nicht, daß ein Psychiater seinen Patienten nicht helfen könne. Ob ein Psychiater nach seiner Hingabe an Gott seinen Beruf weiter ausüben möchte oder nicht, ist seine Sache. Unter Umständen könnten ihm seine Kenntnis der biblischen Grundsätze und sein Glaube an Jehova sowie sein Entschluß, Gottes Willen zu tun, helfen, seinen Beruf noch besser auszuüben. Siehe „Die psychosomatische Heilkunde — von der Bibel aus betrachtet“ im Wachtturm vom 15. Juni 1954, Seiten 360—364.
Ein gottergebener christlicher Psychiater müßte sich jedoch sehr davor hüten, seine christlichen Brüder so zu beeinflussen, daß sie bei ihm Rat suchen, der sich auf weltliche Weisheit stützt, statt bei ihren Aufsehern, die ihnen sagen würden, was der himmlischen Weisheit entspricht. Ja er müßte ganz besonders darauf achten, daß er nicht den Eindruck erweckt, als ob sein psychiatrisches Wissen wertvoller wäre als die biblische Weisheit. Die Bibel gibt weit bessere Ratschläge über die Erneuerung der Persönlichkeit als die Psychiatrie oder die Psychoanalyse. Nur ihre Weisheit führt zu ewigem Leben. — 1. Kor. 13:1-13; Gal. 5:19-23; Kol. 3:1-25.
● Warum beantwortete Jesus die Frage des Pilatus mit den Worten, die wir in Johannes 18:37 lesen? — M. P., Vereinigte Staaten.
Johannes 18:37 lautet: „Da sagte Pilatus zu ihm: ‚So bist du also doch ein König?‘ Jesus erwiderte: ‚Du sagst, ich sei ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen. Wer immer aus der Wahrheit stammt, der hört auf meine Stimme.‘“ Pilatus, dem gesagt worden war, Jesus sei der König der Juden, hatte ihn schon vorher gefragt: „Bist du der König der Juden?“, und nun fragte er nochmals: „So bist du also doch ein König?“ Auf seine erste Frage hatte ihm Jesus erwidert: „Fragst du das aus dir selbst, oder haben es dir andere von mir behauptet?“ Diesmal antwortete er: „Du sagst, ich sei ein König.“ — Joh. 18:33-37, RSt.
Daraus ersehen wir, daß Jesus weder zugab, ein König zu sein, noch es leugnete. Warum? Damit er nicht des Aufruhrs gegen den Kaiser beschuldigt werden konnte. Daß diese Gefahr bestand, wird durch die Worte der Juden bestätigt, die Pilatus zur Hinrichtung Jesu drängten. „Wenn du diesen freigibst“, sagten sie, „dann bist du kein Freund des Kaisers; jeder, der sich für einen König ausgibt, der lehnt sich gegen den Kaiser auf.“ — Joh. 19:12, RSt.
Mit anderen Worten: Jesus befolgte in diesem Fall selbst den Rat, den er seinen Aposteln gab, als er sie aussandte und zu ihnen sagte, sie sollten klug sein wie die Schlangen, besonders wenn sie vor die Obersten des Volkes geführt würden. — Matth. 10:16-18.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1963 | 1. August
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Christen sind freie Menschen. Sie sind von der Herrschaft des „Fürsten dieser Welt“, Satans, des Teufels, und von den Banden des Truges, der Unwissenheit und des Aberglaubens befreit worden. Sie mißbrauchen aber ihre Freiheit nicht, denn sie lassen sich von Gottes Wort leiten, und Gottes Wort gebietet ihnen, sich „aller menschlichen Einrichtung“ unterzuordnen; es gebietet den Frauen, sich ihren Männern unterzuordnen, und den Sklaven, ihren Herren zu gehorchen. Wahre Christen wissen, daß sie durch eine solche bedingte Unterordnung dem Willen Gottes entsprechen, und das bedeutet, daß sie die Ehre und die Freude haben werden, einst unter seiner Regierung ewig auf der Erde zu leben. Das alles haben sie durch ein sorgfältiges Studium der Bibel erfahren. Die beiden Bücher „Gott bleibt wahrhaftig“ und Auch du kannst Harmagedon überleben und in Gottes neue Welt gelangen waren ihnen dabei eine große Hilfe. Sie empfehlen diese Bücher deshalb auch ihren Mitmenschen, und im August bieten sie sie ihnen zusammen mit zwei Broschüren gegen einen Beitrag von 4 DM (Schweiz 5 Fr.; Österreich S 26; Luxemburg 50 lfrs) an.
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
1. September: Achtest du Zucht gering? Seite 456.
8. September: Durch Zucht bewirkte Standhaftigkeit. Seite 462.
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