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Fragen von LesernDer Wachtturm 1958 | 15. November
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Fragen von Lesern
● Sollten wir annehmen, daß die Einspritzung eines Serums in die Blutbahn, wie es das Diphtherie-Anatoxin ist, und Blutfraktionen, wie es das Gammaglobulin ist, zu dem Zwecke, die Widerstandskraft des Blutes mittels Antikörper (Schutzstoffe) gegen Krankheiten zu stärken, dasselbe ist wie das Trinken oder Einnehmen von Blut oder Blutplasma mittels einer Transfusion? — N. P., Vereinigte Staaten.
Nein, es scheint nicht notwendig zu sein, daß wir diese zwei Dinge in ein und dieselbe Kategorie einreihen, obwohl wir es in der Vergangenheit getan haben. Jedes Mal, da in der Schrift ein Verbot gegen den Blutgenuß erwähnt wird, geschieht es in Verbindung mit dem Genuß des Blutes als Speise, und somit interessieren wir uns für dessen Verbot als Nährstoff. Als daher dem Menschen zum erstenmal erlaubt wurde, das Fleisch von Tieren zu genießen, nämlich zu der Zeit, als die Sintflut-Überlebenden von neuem den Fortpflanzungsauftrag erhielten, wurde der Genuß von Blut ausdrücklich verboten. (1. Mose 9:3, 4) Im Gesetz Moses wurde Blut als Speise verboten, und daher finden wir es wiederholt in Verbindung mit Fett erwähnt, also als etwas, das nicht gegessen werden durfte. (3. Mose 3:17; 7:22-27) Ebenso war es in den Tagen der Apostel. In Verbindung mit dem Essen von Fleisch, das Götzen geopfert wurde, waren das Essen des Fleisches von Tieren, die erstickt waren, und der Genuß von Blut verboten. — Apg. 15:20, 29.
Antikörper oder Schutzstoffe in einem Serum in die Blutbahn einzuspritzen oder die Verwendung von Blutfraktionen, um solche Schutzstoffe zu schaffen, ist nicht dasselbe wie die Einnahme von Blut, sei es durch den Mund oder durch eine Bluttransfusion, das heißt als Nährstoff zum Aufbau der Lebenskraft des Körpers. Während Gott nicht beabsichtigte, daß der Mensch seinen Blutstrom durch Impfmittel, Seren oder Blutbestandteile verunreinigen sollte, scheint dies doch nicht in Gottes ausdrücklichem Willen eingeschlossen zu sein, der Blut als Speise verbietet. Es wäre daher eine Frage, die der Beurteilung des einzelnen überlassen bleibt, ob er solcherlei Medikamente annehmen will oder nicht.
● In gewissen Ländern ist es Brauch, Trauer wegen eines Verstorbenen dadurch zu bekunden, daß man sich mehrere Monate oder gar jahrelang in Schwarz kleidet, je nach der Person, die trauert. Ist das auch angebracht für jemanden, der in der Wahrheit ist? — O. R., Kuba.
In Jesu Tagen war das Fasten ein Zeichen der Trauer. Gewisse Personen bemerkten, daß Jesu Jünger nicht fasteten, und stellten Jesus die Frage, warum sie nicht fasteten. Jesus antwortete ihnen: „Können etwa die Gefährten des Bräutigams trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann werden sie fasten.“ (Matth. 9:15) Während also Jesus bei seinen Jüngern weilte, hatten sie keine Ursache, aus Gründen der Trauer zu fasten. Als Jesus von ihnen weggenommen worden war, hatten sie einigen Grund zur Trauer und zum Fasten. Aber seitdem Christus aus den Toten auferstanden ist und besonders seitdem er auf den Thron kam und die Königreichsmacht innehat, besteht für seine Diener bestimmt kein Anlaß zur Trauer im Hinblick auf die Toten. Das Beispiel der Auferstehung Christi gibt uns die Hoffnung auf eine Auferstehung unserer Verstorbenen. Daher trauern wir nicht wie jene Menschen in der Welt, die keine Hoffnung haben. „Übrigens, Brüder, wünschen wir nicht, daß ihr über jene in Unwissenheit seid, die im Todesschlaf liegen, damit ihr nicht betrübt seid wie die übrigen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, daß Jesus starb und wieder auferstand, so wird Gott auch jene, die in Jesus in den Todesschlaf gesunken sind, mit ihm bringen.“ — 1. Thess. 4:13, 14, NW.
Offenbar würde daher ein Christ, der zu einer reifen Wertschätzung dieser Dinge gelangt ist, sich nicht gedrungen fühlen, zu trauern und dabei zur äußeren Schaustellung besondere Kleider zu tragen. Auch wenn gewisse Personen wirklich fasteten, sollten sie es nicht mit einer äußeren Schaustellung ihrer Traurigkeit tun. Jesus sagte: „Wenn ihr fastet, so schaut nicht trübsinnig drein wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Gesicht, damit sie den Menschen als Fastende erscheinen. Wahrlich, ich sage euch, sie haben bereits ihren vollen Lohn. Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit du nicht den Menschen als ein Fastender erscheinst, sondern deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten.“ (Matth. 6:16-18, NW) Christen sollten keine Schaustellung von ihrer Trauer machen und sollten nicht öffentlich trauern wie solche, die keine Hoffnung haben. Wenn jemand auf diese Punkte und schriftgemäßen Tatsachen aufmerksam gemacht worden ist, sollte er mit Bezug auf das Trauern und das Anlegen schwarzer Kleider, die diese Trauer öffentlich anzeigen, nach seinem eigenen Gewissen handeln.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1958 | 15. November
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Bekanntmachungen
ERKENNT, DASS HIOB DURCH AUSHARREN GLÜCKLICH WURDE!
Bei der Betrachtung des Lebens Hiobs werden oft die traurigen Erfahrungen hervorgehoben, während man doch den Ausgang betonen sollte, den Jehova schaffte. Hiob bewahrte seine Lauterkeit nicht umsonst. Er setzte sein Vertrauen nicht in Jehova, um dann enttäuscht zu werden. So wie sich die Regel, die in Jakobus 5:11 aufgezeichnet ist, schon an Hiob erfüllte, erfüllt sie sich auch an Jehovas Zeugen heute: „Wir preisen die glücklich, die ausgeharrt haben.“ An
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