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Erwachet! 1973
g73 22. 8. S. 3-4

Warum der Benzinmangel in den Vereinigten Staaten?

IN DEN Vereinigten Staaten geht das Benzin aus!

Eine solche Feststellung klang vor einigen Monaten noch unrealistisch. Aber heute nicht mehr. Einige Raffinerien haben über 20 Prozent weniger Reserven, als es für diese Jahreszeit üblich ist. Wegen der begrenzten Vorräte haben bereits einige Tankstellen geschlossen. Andere sind nur ein paar Stunden am Tag offen. Ja, der Benzinmangel ist eine Realität.

Was bedeutet das für den amerikanischen Autofahrer?

Zum einen bedeutet es, daß während der Hauptreisezeit im Sommer weniger Benzin vorhanden ist. Es kann auch sein, daß die Regierung das Benzin rationiert. Selbst wenn Einschränkungen durch die Regierung in einigen Gegenden nicht zustande kommen, so rationieren doch bereits die Händler.

Außerdem steigen die Einzelhandelspreise für das Benzin, das noch erhältlich ist, ständig. Der Durchschnittspreis für Benzin in den USA betrug zu Beginn des Frühlings etwas weniger als 10 Cent pro Liter. Experten sagen voraus, daß es an einigen Orten bald 14 Cent pro Liter kosten wird. Und man erwartet, daß der Einzelhandelspreis weiterhin steigen wird. So sagte der Präsident einer Ölgesellschaft: „Ich wäre sehr, sehr überrascht, wenn ich nicht 33 Cent bezahlen müßte — und zwar bald.“

Amerikaner haben sich an den Gedanken gewöhnt, die Vorräte an Rohöl, aus denen Benzin hergestellt wird, seien unbegrenzt. Irgendein anscheinender „Benzinmangel“ in der Vergangenheit hat nur eine vorübergehende Anhebung der Preise bewirkt. Schnell wurden neue Ölreserven auf den Markt gebracht, und die Preise wurden wieder stabil.

Aber jetzt sind die Reserven des in den USA hergestellten Rohöls verbraucht. Und wie die in diesem Artikel enthaltene Tabelle zeigt, verbrauchen die USA ebenso wie andere führende Industrienationen täglich weit mehr Öl, als sie tatsächlich herstellen.

Die Rohölsituation für US-Benzin wurde durch den Heizölmangel im letzten Winter erschwert. Öl, das zu Benzin für diesen Sommer verarbeitet werden sollte, wurde für die Heizölproduktion verwendet. Wenn jedoch in diesem Sommer zuviel Rohöl in die Benzinproduktion geht, könnte sich in einigen Monaten die Heizölkrise des vergangenen Winters wiederholen.

Man könnte sich nun fragen, warum die Ölgesellschaften der Vereinigten Staaten nicht einfach nach mehr Öl bohren. Sie antworten, die Kosten dafür seien zu hoch. Es gäbe kein Öl mehr an leicht zugänglichen Stellen. Dazu kommt noch ein weiterer Faktor: Das im eigenen Land geförderte Öl bringt nur geringen Gewinn ein. Das ist für die Gesellschaften kaum ein Ansporn, eine großangelegte Suche nach Öl fortzusetzen.

Die traditionellen Lieferanten für die USA, wie Kanada und Venezuela, sind nicht in der Lage, den immer größer werdenden Bedarf der USA an Öl zu decken. Das Land ist daher immer mehr dazu übergegangen, aus den Ländern des Nahen Ostens Öl zu kaufen. Aber selbst dieser Schritt hat die unmittelbaren Probleme des Landes nicht gelöst. Warum nicht?

Auch andere Nationen benötigen Öl aus dem Nahen Osten, und dadurch werden die Preise in die Höhe getrieben. Außerdem haben die politischen und die wirtschaftlichen Ereignisse im Nahen Osten in den letzten Jahren dazu beigetragen, daß die Ölpreise ständig gestiegen sind.

Für die USA ist Rohöl also nicht mehr so leicht erhältlich, wie es einmal war, und das hat sehr zu dem Benzinmangel beigetragen. Doch die Industrie hat auch Probleme mit der Raffination des Öls.

Anscheinend gibt es in den Vereinigten Staaten nicht genügend Raffinerien, um mehr Benzin herzustellen, selbst wenn ausreichend Rohöl zur Verfügung stehen würde. Und die Unternehmer in der Ölbranche sagen, sie könnten es sich nicht leisten, die notwendigen neuen Raffinerien zu bauen.

Sie weisen auch auf einen weiteren Faktor hin, der den Bau von Raffinerien einschränkt. So sagte ein Sprecher der Sun Oil Company: „Jedesmal, wenn eine Ölgesellschaft eine neue Raffinerie bauen möchte, erhebt ein anderer Umweltschutzverein Einwände dagegen.“

Auf der anderen Seite behaupten Kritiker, daß die Ölgesellschaften mit den vorhandenen Einrichtungen mehr Benzin raffinieren könnten. Sie beschuldigen die Gesellschaften, den Öl- und Benzinmangel absichtlich zu „schaffen“, um wirtschaftliche Vorteile zu erlangen und um die Umweltschutzexperten zum Schweigen zu bringen.

Aber der Benzinmangel ist nicht nur ein Problem, das durch die internationale Politik und das Großunternehmertum heraufbeschworen wurde. Auch die Öffentlichkeit trägt einen Teil der Schuld an der Situation.

Denn die Öffentlichkeit hat darauf bestanden, mehr und größere Autos zu kaufen. In Amerika gibt es nun 85 Millionen Kraftfahrzeuge. Viele neue Modelle können mit ihren starken Motoren mit einem Liter Benzin weniger Kilometer fahren als frühere Modelle. Da man wußte, daß Benzin billig war, kaufte und fuhr man mehr.

Die Öffentlichkeit kann daher ihr Teil tun, damit der Benzinmangel in diesem Sommer nicht so akut wird. Was kann man tun?

Auf den Überlandstraßen sollte man 80 statt 100 km/st fahren; dadurch wird der Benzinverbrauch um ca. 10 Prozent herabgesetzt. Man sollte auch sogenannte Blitzstarts vermeiden. Auch muß der Wagen in gutem Zustand gehalten werden: Zündung und Vergaser müssen richtig eingestellt sein, die Reifen sollten den richtigen Luftdruck haben, und die Spureinstellung sollte stimmen. Es ist ebenfalls angebracht, möglichst auf energieverbrauchende Extras zu verzichten.

Es ist auch nützlich zu planen, bevor man fährt, indem man einige Erledigungen miteinander verbindet, so daß alles auf einem Weg besorgt werden kann. Wenn möglich, sollte man ein öffentliches Transportmittel benutzen oder laufen — das ist gesund.

Diese Anregungen mögen dazu beitragen, daß der Benzinmangel nicht so akut wird. Aber ob das nun der Fall ist oder nicht, sie können den Betroffenen helfen, mit einem benzinarmen Sommer fertig zu werden.

[Übersicht auf Seite 3]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

TÄGLICHER ÖLVERBRAUCH

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