Es sind keine „Ameisenhügel“
Wenn man als Fremder nach Westafrika kommt und die eigentümlichen rötlichen Gebilde sieht, die allgemein als „Ameisenhügel“ bezeichnet werden, beginnt man, neugierig zu werden. Diese „Hügel“ können an der Basis einen Durchmesser von mehr als einem Meter haben, und sie können eine Höhe von sechs Metern erreichen. Aber es sind gar keine Ameisenhügel, sondern Termitenbauten aus Laterit, rotem Verwitterungsboden, den man in Afrika fast überall findet. Daraus werden die Nester in der Form eines Zuckerhutes zusammengekittet. Rippen an der Außenseite erwecken den Eindruck, die Bauten würden damit abgestützt. Obschon der Innenraum dieser Turmnester in mehrere Stockwerke unterteilt ist und Gänge und Kammern für die verschiedenen „Kasten“ dieser gesellig lebenden Insekten aufweisen, sind sie doch so stark, daß sie mehr als das Gewicht eines Mannes zu tragen vermögen.
Die Termiten werden oft als „weiße Ameisen“ bezeichnet, doch sie sind mit den Ameisen gar nicht verwandt. Sie stehen eher der Familie der Eintagsfliegen nahe. In vielen Teilen Afrikas gelten geröstete Termiten als eine Delikatesse, und sie liefern vielfach das für die Ernährung notwendige Eiweiß.