Auftrieb an den Flügeln der Vögel — Wie?
Lange bevor es Flugzeuge gab, ja lange bevor es Menschen gab, erzeugten die Vögel mit Hilfe ihrer Schwingen Auftrieb. Die Oberseite des Flügels ist gewölbt, während die Unterseite mehr oder weniger flach ist. An dem höchsten Punkt der gewölbten Oberseite des Flügels muß die Luft schneller vorbeiströmen als an der geraden Unterseite. Folglich muß die Strömungsgeschwindigkeit der Luft an der Oberseite höher sein, und dadurch wird die Luft dünner. Das bedeutet, daß an der Oberseite ein geringerer Druck herrscht als an der Unterseite. Der größere Druck an der Unterseite drückt den Flügel nach oben und verleiht ihm Auftrieb. Durch diese Kraft, die durch die Wölbung der inneren Flügelhälfte entsteht, steigen zum Beispiel die Seevögel in starken Winden stetig auf, ohne ihre Flügel zu bewegen. Flugzeugkonstrukteure haben eine solche Flügelwölbung nachgeahmt, um den Flugzeugen Auftrieb zu geben. Vor ihnen hat aber Gott dieses Prinzip angewandt, als er die Vögel erschuf.
Ein anderes Wunder der Schöpfung hat der Mensch bisher nicht nachahmen können — den „Hubschrauberflug“ des Kolibris. Der Kolibri kann vorwärts, rückwärts, seitwärts sowie auf- und abwärts fliegen oder in der Luft „stehenbleiben“. All das bewirkt die Art seines Flügelschlages. Auch seine Flügel sind gewölbt und erzeugen Auftrieb, aber es gibt einen erstaunlichen Unterschied. Die Flügel des Kolibris sind ziemlich versteift — außer am Schultergelenk. Sie sind am Schultergelenk so frei beweglich, daß sie sich um 180 Grad drehen können. Beim Aufschlag zeigt die eine Flügeloberfläche nach oben, beim Abschlag die andere. Die Federn des Flügels biegen sich jeweils so, daß ein Auftrieb zustande kommt, und sie lassen eine Flügelwölbung entstehen, ganz gleich, welche Flügelseite nach oben zeigt. Daher wird mit jedem Flügelschlag, ob in die eine oder in die andere Richtung, Auftrieb erzeugt, wodurch es dem Vogel sogar möglich ist, bewegungslos zu schweben, um aus den Blüten den Nektar zu saugen. Oder er setzt seine Fähigkeit ein, um in der Luft zu verweilen, damit er dich neugierig in Augenschein nehmen kann.
[Diagramm auf Seite 15]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
Luftströmung
Auftrieb
Schwerkraft