Warum Sterne nicht zu sehen sind
WER hat nicht schon zum nächtlichen Himmel aufgeblickt und das schöne Glitzern zahlloser Sterne in den Tiefen des Weltraums bewundert? Dieser ehrfurchtgebietende Anblick verschwindet aber langsam vor unseren Augen. Weshalb? Wegen der „Lichtverschmutzung“.
Lichtverschmutzung ist der überwältigende, blendende Glanz von künstlichen Lichtquellen an Straßen, in Wohnungen, in Gewerbegebieten, an öffentlichen Gebäuden und in Sportanlagen. Ungefähr die Hälfte dieses Lichts strahlt den Himmel an, wodurch unser Blick auf die meisten Sterne verdunkelt wird. Wie ernst ist das Problem? Beispielsweise kann man in Nordeuropa bei klarer, dunkler Nacht etwa 2 000 Sterne mit bloßem Auge sehen. Doch diese Zahl schrumpft auf 200 für diejenigen zusammen, die am Rand einer Stadt wohnen, und wer im Zentrum einer ausgezeichnet beleuchteten Stadt wohnt, kann gerade 20 Sterne ausmachen. Einige Astronomen befürchten, daß in Nordeuropa innerhalb von 25 Jahren keine Sterne mehr zu sehen sein werden, wenn nichts geschieht.
Natürlich ist Beleuchtung bis zu einem gewissen Grad notwendig. Sie schreckt Verbrecher ab, und ängstliche Bewohner fühlen sich sicherer. Zuviel künstliches Licht trägt jedoch zu Streß bei und verursacht Schlafstörungen. Nicht nur Menschen bekommen die Auswirkungen zu spüren. Zugvögel und Insekten können durch Licht die Orientierung verlieren, und der zirkadiane Rhythmus von Pflanzen kann gestört werden.
Aber welche Möglichkeiten gibt es, das Problem zu mildern? Unter anderem ist es sinnvoll, dafür zu sorgen, daß Lichtquellen im Außenbereich nach unten gerichtet und gut abgeschirmt sind. Sicherheitsbeleuchtungen können durch Sensoren geschaltet werden, statt dauernd zu leuchten. In einer französischen Vorstadt ging man das Problem dadurch an, daß man Natriumdampflampen einsetzte, mit denen das Licht genauer ausgerichtet werden kann, und auf andere Straßenlaternen wurde ein Schirm montiert, der das Licht nach unten lenkt. Die Straßen erhielten eine lichtabsorbierende schwarze Teerdecke, und das Licht an öffentlichen Gebäuden wird nach 23 Uhr ausgeschaltet. Dadurch wurde die Lichtverschmutzung durch direkt zum Himmel strahlendes Licht nicht nur vollkommen beseitigt und das reflektierte Licht um zwei Drittel vermindert, sondern die Energie wird auch um 30 Prozent besser genutzt.
Natürlich kosten diese Lösungen Zeit und Geld, was heutzutage beides knapp ist. Wie gut zu wissen, daß Gottes Königreichsregierung unter seinem Sohn, Christus Jesus, bald alle Formen der Verschmutzung beseitigen wird! Dann werden alle Untertanen dieser Regierung das Werk des Schöpfers, den schönen Sternenhimmel, wieder klar sehen können (Psalm 19:1, 2; Offenbarung 11:18).