Gottes Name schmückt die tschechische Architektur
Von unserem Korrespondenten in der Tschechischen Republik
IN VIELEN Teilen der Welt wird der Name Jehova ausschließlich mit Jehovas Zeugen in Verbindung gebracht. Daher überrascht es vielleicht zu erfahren, daß in der Tschechischen Republik das Tetragrammaton — die vier Buchstaben, mit denen der göttliche Name, Jehova, in Hebräisch geschrieben wird (יהוה) — in den Verzierungen einer Reihe von historischen Bauwerken zu finden ist.
Das wahrscheinlich bekannteste Beispiel für die Verwendung des Tetragrammatons ist an der Karlsbrücke zu finden, die 1357 nahe der Altstadt von Prag über die liebliche Moldau gebaut wurde. Auf beiden Seiten dieser Brücke stehen Statuen, von denen eine bestimmte die Aufmerksamkeit fast aller Passanten auf sich zieht. Es handelt sich dabei um eine Darstellung von Jesus Christus am Kreuz, umrankt von einer goldenen hebräischen Schrift, die das Tetragrammaton enthält und lautet: „Heilig, heilig, heilig ist Jehova der Heerscharen“.
Wie kam es, daß dieser Spruch, der in der Bibel in Jesaja 6:3 zu finden ist, an der Statue angebracht wurde? Eine Inschrift auf dem Sockel berichtet von einem Juden, der an einem Tag des Jahres 1696 an der Statue vorbeiging und respektlos über das Kreuz gesprochen haben soll. Deswegen wurde er vor Gericht gestellt und zu einer Geldstrafe verurteilt. Durch die Zahlung sorgte er für den Schriftzug an dem Kreuz, der obiges Zitat enthält.
In der Nähe befinden sich die Altneusynagoge und der älteste jüdische Friedhof Europas. In dieser Synagoge ist das Tetragrammaton am Pult des Kantors silbern umrahmt. Doch das Tetragrammaton ist nicht nur in jüdischen Gebäuden zu finden. Südöstlich von Prag, auf einem Felsen hoch über der Sazawa, steht das mittelalterliche Schloß von Český Šternberk. Über dem Altar der Schloßkapelle befinden sich vier goldene Buchstaben — das Tetragrammaton. Die Buchstaben scheinen in der Luft zu schweben, da sie an Drähten aufgehängt sind. Dahinter funkelt ein Licht, aber nicht das Licht einer Lampe! Ein Oberlicht, das von innen nicht zu sehen ist, läßt den weißen Altar, über dem das Tetragrammaton schwebt, rosig erscheinen.
Das Tetragrammaton ist auch in den Fresken anderer Gebäude Tschechiens zu finden. Sie sind ein weiteres Zeugnis dafür, daß in der Vergangenheit viele Menschen dort den Namen Gottes kannten. Heute freuen sich Jehovas Zeugen in der Tschechischen Republik und in über 200 weiteren Ländern und Inselgebieten, den göttlichen Namen zu kennen und andere darüber zu belehren (Jesaja 43:10-12). Darüber hinaus spricht das Bibelbuch Jesaja von der Zeit, in der Gottes Name sowie seine Eigenschaften, sein Vorsatz und seine Handlungen ‘auf der ganzen Erde bekanntgemacht’ werden (Jesaja 12:4, 5).