WER HAT ES ERFUNDEN?
Der Magenbrüterfrosch und seine Brut
DER australische Magenbrüterfrosch gilt seit 2002 als ausgestorben. Sein Brutverhalten ist wirklich bizarr. Das Weibchen schluckt die besamten Eier und brütet sie dann im Magen aus. Nach ungefähr sechs Wochen schlüpfen voll entwickelte Babyfrösche aus dem Maul der Mutter.
Damit das Muttertier den Nachwuchs nicht verdaut, darf es keine Nahrung zu sich nehmen und auch keine Magensäure mehr produzieren. Die Produktion der Magensäure wird offensichtlich durch ein Hormon gehemmt, das von den Eiern und dann auch von den Kaulquappen abgesondert wird.
In der Mutter reifen ungefähr 20 bis 25 kleine Frösche heran. Die Jungtiere können kurz vor der Geburt bis zu 40 Prozent des Körpergewichts der Froschmama ausmachen. Das wäre ungefähr so, als ob eine Frau, die normalerweise 68 Kilogramm wiegt, 24 Babys erwartet, von denen jedes fast 2 Kilo schwer ist! Die Fröschlein dehnen den Magen der Mutter dermaßen aus, dass ihre Lunge zusammengedrückt wird und sie nur noch durch die Haut atmen kann.
Die Babyfrösche schlüpfen normalerweise innerhalb mehrerer Tage, je nach Entwicklungsstadium. Wenn die Froschmama Gefahr wittert, kann sie die Jungen allerdings auch einfach ausspucken. Es wurde einmal beobachtet, dass ein Weibchen aus seinem Maul sechs Junge auf einmal fast einen Meter weit hinauskatapultierte.
Ist das Brutverhalten des Magenbrüterfroschs ein Produkt der Evolution, wie manche behaupten? Dann hätten seine Körperfunktionen und sein Verhalten sprunghaft große Veränderungen durchmachen müssen. „Im Falle des Rheobatrachus [Magenbrüterfroschs] ist es undenkbar, eine langsame und schrittweise Veränderung seiner Fortpflanzungsbiologie in Betracht zu ziehen“, so der Zoologe Michael J. Tyler, der von einer Evolution ausgeht. Weiter sagt er: „Der Mechanismus ist entweder völlig wirksam oder komplett zum Scheitern verurteilt, daher muss die Evolution einen einzigen, riesengroßen Quantensprung vollbracht haben.“ Manche würden solch einen Quantensprung als Schöpfung bezeichnen.a
Was soll man glauben? Ist das Brutverhalten des Magenbrüterfroschs durch die Evolution entstanden? Oder wurde er so geschaffen?
a Charles Darwin schrieb in seinem Buch Die Entstehung der Arten: „Die natürliche Zuchtwahl wirkt nur dadurch, dass sie sich kleinere Abänderungen zunutze macht; sie kann nie einen plötzlichen Sprung machen.“