Fragen von Lesern
● Wie viele Tage war Jesus in der Gruft? Einige sagen drei volle Tage. Ist dies richtig? — Abonnent von Vermont.
Nein. Doch einige folgern dies auf Grund der Worte Jesu: „Gleichwie Jonas drei Tage und drei Nächte in dem Bauche des grossen Fisches war, also wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte in dem Herzen der Erde sein.“ (Matth. 12:40) Dies scheint volle 72 Stunden zu bedeuten, doch dürfen wir andere ähnliche Ausdrücke nicht übersehen, die den tatsächlichen Sinn der Worte anzeigen. In der Bibel bedeuten ‚drei Tage‘ nicht notwendigerweise drei volle Tage, sondern können Teile von drei verschiedenen Tagen bedeuten. Als somit Rehabeam dem Volke sagte, in „drei Tagen“ wiederzukommen, kamen sie „am dritten Tage . . . so wie der König geredet hatte“ (1. Kön. 12:5, 12) Jesus sprach von sich als von dem, der „am dritten Tage“ auferweckt worden sei. (Luk. 24:46) Wiederholt sagt die Schrift von Jesus, dass er am dritten Tage auferweckt worden sei; aber wenn er drei volle Tage oder 72 Stunden im Grab verblieben wäre, wäre dies am vierten Tage geschehen. Jesus wurde an einem Freitagnachmittag zu Tode gebracht, blieb am Samstag im Grabe und wurde am Sonntagmorgen auferweckt. In bezug auf eine eingehende Betrachtung dieser Sache verweisen wir auf den Wachtturm (engl.) vom 15. März 1944.
● Was ist gemeint mit den Worten in 1. Johannes 3:18: „Lasst uns nicht lieben mit Worten, noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit“? — Leser in Florida.
Es bedeutet, dass man dem Herrn nicht wohlgefallen kann nur durch ein scheinheiliges Tun und sanftes Reden und ein Beobachten von Formen und Zeremonien, ohne Gott wirklichen Dienst darzubringen. Zu den jüdischen Religionisten sprechend, führte Jesus Jesaja 29:13 an: „Ihr Heuchler, trefflich hat Jesaja über euch geweissagt, wenn er sagte: ‚Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit entfernt von mir. Es ist umsonst, dass sie mir beständig Verehrung zollen, denn als Lehren lehren sie Befehle der Menschen.‘ “ Ferner: „Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Meister, Meister‘, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern der den Willen meines Vaters tut.“ (Matth. 15:7-9; 7:21, NW) Jehovas Wille für Christen besteht darin, dass sie nun das Wort predigen, indem sie das Evangelium vom Königreich überall in den Nationen der Erde predigen. (Matth. 24:14; 2. Tim. 4:2) Die Gott lieben, werden es durch Gehorsam gegen seinen Willen beweisen. „Wenn ihr mich liebet, werdet ihr meine Gebote beobachten.“ „Dies ist es, was die Liebe Gottes bedeutet, dass wir seine Gebote beobachten.“ — Joh 14:15; 1. Joh. 5:3, NW.
● Müssen geweihte Frauen, die an christlichen Versammlungen teilnehmen, ihren Kopf bedecken? — Leser in Kalifornien.
Nachdem Paulus gesagt hat, dass das Haupt des Weibes der Mann sei, das Haupt des Mannes Christus und das Haupt Christi Gott, schreibt er: „Jede Frau, die betet oder prophezeit mit unverschleiertem Haupt, entehrt den, der ihr Haupt ist.“ (1. Kor. 11:3-10, NW) Darüber einen Kommentar gebend, sagt das Buch „Dies bedeutet ewiges Leben“ (engl.): Zur Zeit des Apostels und besonders in der berüchtigten unsittlichen Stadt des alten Korinth, war es Brauch, dass ehrbare Frauen in der Öffentlichkeit verschleiert gingen. Wenn eine Frau anders in öffentliche Versammlungen ging, so brandmarkte sie dies als ein Weib von niederen moralischen Grundsätzen und Leichtlebigkeit. . . . In der Neuzeit oder in Ländern, wo der Brauch es nicht verlangt, dass Frauen einer Gemeinde als Zeichen der Ehrbarkeit verschleiert einhergehen, verlangt der christliche Anstand es von der Frau nicht, sich diesem alten Brauch um des Glaubens und der Organisation willen zu unterziehen. . . . Doch ungeachtet eines populären Brauches sollte eine Frau, die sich in einer Versammlung erhebt und vor anwesenden gläubigen Männern und Frauen betet oder prophezeit, ihr Haupt verschleiern oder ein ‚Zeichen der Autorität auf ihrem Haupte haben um der Engel willen‘.“ (Seite 161, 162) Wenn somit eine theokratische Dienstanweisung von einer Frau verlangt, an einer Bibelstudien-Versammlung zu beten oder eine solche zu leiten, sollte sie, während sie das tut, ein Zeichen von Autorität tragen, um die theokratische Leitung durch das Haupt, den Mann, anzuerkennen und „um der Engel willen“. Indes ist keine Kopfbedeckung nötig, wenn sie sich bloss am Beantworten von Fragen, die den Zuhörern gestellt werden, oder am Erzählen von Erfahrungen oder an Demonstrationen beteiligt.