Probleme beim Übersetzen der Bibel
● Kein anderes Buch ist in mehr Sprachen übersetzt worden als die Bibel. Zumindest e i n Buch der Bibel ist in 1084 verschiedene Sprachen übersetzt worden. Wie viele weitere Sprachen gibt es, in denen die Bibel noch nicht vorhanden ist? Etwa 2000. Doch dies sind meistens Stammessprachen, die hauptsächlich in Neuguinea, Afrika, Südostasien und unter den südamerikanischen Indianern gesprochen werden. Somit werden die noch verbleibenden Sprachen nicht von vielen gesprochen, wahrscheinlich sprechen sie noch weniger als 5 % der Weltbevölkerung. Den Menschen, die diese Stammessprachen sprechen, die Bibel nahezubringen, ist für Bibelübersetzer oft ein großes Problem gewesen. Es gibt in diesen Sprachen einfach nicht genügend Wörter für eine buchstäbliche Übersetzung, örtliche Spracheigenheiten, die seltsam und oft belustigend anmuten, müssen berücksichtigt werden. Nach der Aussage eines Beamten der amerikanischen Bibelgesellschaft besitzt das Gbeapo-Volk von Liberia kein Wort für „Prophet“. Dieses Wort muß mit „Gottes öffentlicher Ausrufer“ übersetzt werden. Das Wort „anbeten“ in der Sprache der Cuicatec-Indianer von Mexiko wird zu dem Ausdruck „vor Gott mit dem Schwanze wedeln“. Und in der Sprache des Chokwe-Stammes in Südafrika sind die Wörter „schlug an seine Brust“ etwa wie folgt zu übersetzen: „Er schlug sich an den Kopf“, weil nämlich der Ausdruck „an die Brust schlagen“ für die Leute dieses Stammes eine Geste im Sinne von Billigung ist. Wenn also diese Wörter buchstäblich übersetzt würden, bedeuteten sie direkt das Gegenteil des Beabsichtigten; sie würden das vermitteln, was man auf Deutsch etwa mit dem Ausdruck „er hat sich auf die Schulter geklopft“ wiedergeben würde.