Fragen von Lesern
● Wie können sich Mädchen in dieser liebestollen Welt vor Versuchungen schützen?
Wenn ein Mädchen das Alter der Pubertät oder physischen Reife erlangt, hat sich sein Körper in geschlechtlicher Beziehung mehr als in seinem Sinn entwickelt. Junge Leute möchten gern zusammen sein, zuerst in Gruppen, später zu zweien. Wenn sie bezüglich der Geschlechter von ihren Eltern nicht aufgeklärt worden sind, werden der Junge und das Mädchen bald zu vertraut und beginnen zu flirten und poussieren. Sie mögen das eine Zeitlang tun, ohne daß sich schlechte Folgen zeigen. Diese Zeit wird jedoch kommen, wenn aus einer solchen Handlungsweise eine große Gefahr erwächst. Weshalb? In Beantwortung dieser Frage können wir etwas aus der Art und Weise der Rinder, wilder und zahmer, lernen.
Große Rinderherden, bestehend aus männlichen und weiblichen Tieren, ziehen weidend über das Land. Gewöhnlich würde sich das männliche Tier oder der Bulle dem weiblichen Tiere nicht aus geschlechtlichen Gründen nähern, wenn er es täte, würde er keine willkommene Aufnahme finden, sondern die Kuh würde ihn mit den Hörnern stoßen, weil während dieser Zeit, da die Kuh nicht in der Lage ist, ein Kalb zu haben, diese keine solchen zärtlichen oder Geschlechtsbeziehungen erlaubt. Der Bulle scheint das zu verstehen und bleibt auf seinem eigenen Platz. Wenn jedoch der weibliche Teil in der Lage ist, Nachkommen zu haben, läßt er sich das anmerken. Wenn sich in der Herde kein männliches Tier befindet, wird die Kuh auf die Suche gehen und nicht eher befriedigt sein, bis sie den Partner gefunden hat, der sie befruchtet. Danach ist sie beruhigt, und das Ergebnis ist ein Kalb. In Verbindung damit ist es interessant zu sehen, daß das männliche Tier keine Zeitperiode hat, in der es nicht gewillt wäre, die Kuh zu befruchten.
Wenn wir Menschen Lehre von diesen Geschöpfen annehmen würden, könnten wir manches Wichtige über die Geschlechter, ihren Zweck und die Ergebnisse ihrer Tätigkeit lernen.
Ebenso wie bei der Kuh, sind auch beim jungen Mädchen die geschlechtlichen Gefühle in großer Erregung, nachdem es das Alter der Pubertät erreicht hat und sich physisch in der Lage befindet, zu empfangen und schwanger zu werden. Wenn sie ein Verhältnis mit einem jungen Mann hat, ist sie geneigt zu denken, daß er das Ideal ihres Lebens ist und dieses neue beglückende Gefühl in ihr verursacht, und deshalb vernarrt sie sich in ihn. Wenn der Freund ebenfalls sexuell erregt wird und es sie wissen läßt und sie daraufhin ihren Körper dem verliebten Freund hingibt, kann sie leicht infolge eines einzigen Geschlechtsaktes schwanger werden.
Törichterweise denken einige Personen, daß sie wissen, wann sie Beziehungen mit dem anderen Geschlecht haben können, ohne daß sich zu dieser Zeit eine Schwangerschaft ergeben könnte. Hierbei machen sie einen ernsten Fehler, denn sogar gelehrte Biologen können nicht mit Sicherheit sagen, zu welcher Zeit die Frau nicht empfangen wird. Das ergibt sich aus gewissen Unregelmäßigkeiten verschiedener Frauen.
Wenn sich die Eizelle, mit der das Baby beginnt, auf ihrem Weg vom Eierstock der Frau durch ihre Muttertrompete zur Gebärmutter befindet, verbleibt sie dort eine ungewisse Zeit, die bei gewissen Frauen sehr unterschiedlich ist. Während dieser Zeit kann sich die Empfängnis einstellen, wenn die Eizelle vom männlichen Samen befruchtet wird. Während der gleichen Zeit ist die Frau geschlechtlich erregt und für den Geschlechtsakt bereit, der zu dieser Zeit ein Kind zur Folge haben wird. Das Gebären von Kindern ist das alleinige Vorrecht der Frau. Es ist in der Tat ein Hauptgrund, weshalb Gott sie, die Frau, erschaffen hat.
Es gibt Fälle, wo Mädchen infolge eines einzigen Geschlechtsaktes mit einem jungen Mann schwanger wurden. Welch einen Preis hat doch solch ein Mädchen, eine Jungfrau für die wenigen Minuten der geschlechtlichen Befriedigung zu zahlen! Nachdem Personen einen solchen gefährlichen und sündigen Lauf begonnen haben, können sie künftigen Versuchungen schwerlich widerstehen. Wenn ein junges, unverheiratetes Mädchen der Versuchung anheimfällt, hat es einen furchtbaren Preis dafür zu zahlen: Scham, Sorgen, einen ruinierten Ruf, endlose Schwierigkeiten und die Gefahr, von der Versammlung die Gemeinschaft entzogen zu bekommen, falls das Mädchen getauft ist. Es ist hohe Zeit, daß unsere Mädchen die Beschaffenheit und Funktionen ihrer Körper, besonders im Hinblick auf das Geschlecht, verstehen lernen. Wenn das der Fall ist, wird ein solches Mädchen sich zu der Zeit, wenn die Eizelle in seiner Gebärmutter ist und es selbst geschlechtlich erregt ist, tugendhaft zu benehmen wissen, und das Mädchen wird sich zu allen Zeiten moralisch einwandfrei benehmen. Sie wird es vermeiden, ihre Jungfräulichkeit zu verletzen und Scham und Gewissensbisse über sich zu bringen. Sie wird vielmehr ihr junges Leben so ausrichten, daß sie zu einer reinen, glücklichen Ehefrau und Mutter wird, die die gerechte neue Welt erlebt, wo es keine geschlechtlichen Probleme und keine geschlechtstolle Welt geben wird.
● Ist die Sterilisation eines Mannes oder einer Frau unter gewissen Umständen erlaubt, zum Beispiel, um das Leben einer Frau zu schützen oder wenn jemand sich in großer wirtschaftlicher Not befindet?
Was bedeutet Sterilisation beim Menschen? Man versteht darunter eine Operation, durch die ein Mann oder eine Frau unfruchtbar gemacht wird. Gemäß der Encyclopedia Americana könnten manche Methoden der Sterilisation eher als Kastration bezeichnet werden, da sie für „Körper und Gemüt schädliche Folgen“ haben. Die übliche Methode, die heute bei Männern angewandt wird, ist die Unterbindung oder Durchtrennung des männlichen Samenleiters, durch den der Same zur Befruchtung in den weiblichen Körper geleitet wird. Bei Frauen wird meistens der Eileiter unterbunden, durch den das Ei oder die Eizelle in die Gebärmutter geleitet wird. Somit ist die Sterilisation die Unfruchtbarmachung eines Menschen durch Unterbindung der Funktionen der von Jehova Gott gegebenen Geschlechtsorgane oder gar durch ihre Entfernung. — Siehe Americana, Ausgabe 1929.
Wie kam die Sterilisation überhaupt auf? In den Vereinigten Staaten von Amerika ordnet das Gesetz heute die Unfruchtbarmachung gewisser Personen aus eugenischen Gründen, zu Heilzwecken oder als Strafmaßnahme an. Im Jahre 1907 wurde im Staat Indiana das erste Gesetz über die Unfruchtbarmachung angenommen, und seither haben verschiedene andere amerikanische Staaten ähnliche Gesetze erlassen. Welchem Zweck dienen diese Gesetze in erster Linie? Sie sollen verhindern, daß Berufsverbrecher und schwachsinnige oder geistesgestörte Personen sich fortpflanzen können. Man rechtfertigt die Unfruchtbarmachung also damit, daß sie die menschliche Gesellschaft vor kriminell veranlagten oder geistesgestörten und schwachsinnigen Kindern schützen soll. Aus diesen Gründen fühlten sich jene Staaten berechtigt, Gesetze über die Unfruchtbarmachung zu erlassen, durch die man einen Menschen der ihm von Gott verliehenen Fähigkeit der Fortpflanzung beraubt, auf die er ein natürliches Recht hat.
Wir haben nicht die Absicht, jene Staaten zu kritisieren, in denen solche Gesetze gelten, sondern wir fragen, um uns selbst zu orientieren: Stützte man sich beim Erlaß dieser Gesetze auf das Gesetz, das Gott seiner theokratischen Organisation gab? Kam die Sterilisation bei Gottes Volk auf oder in dieser Welt, zu der die erwähnten Staaten gehören?
Warum sollte Gott die natürliche Funktion gewisser Organe, die er dem Mann und der Frau zu einem bestimmten Zweck gegeben hat, unterbinden wollen? Wie könnte Gott der Urheber eines Gesetzes sein, das die Unfruchtbarmachung verlangt oder erlaubt, wenn er doch Eunuchen in seiner Versammlung nicht duldete und seiner auserwählten Nation Israel verbot, Männer zu Eunuchen zu machen, das heißt zu entmannen und sie als Kammerdiener, vor denen die Israelitinnen sicher wären, oder in anderen verantwortungsvollen Stellungen zu beschäftigen? Gott erlaubte nicht, daß die Israeliten solche Wächter für die Frauenhäuser hielten. „Kein Mann, der kastriert ist, indem ihm die Hoden zerstoßen oder sein männliches Glied abgeschnitten wurde, darf in die Versammlung Jehovas kommen“, heißt es in 5. Mose 23:1 (NW). Diese Körperteile gehören zu den Fortpflanzungsorganen. Deshalb konnte auch niemand aus der Familie des Hohenpriesters Aaron als Priester in Gottes Tempel dienen, wenn er eines dieser Gebrechen an sich hatte. (3. Mose 21:16-21) Gott wollte, daß seine Priester die Väter anderer Priester werden konnten, er wollte, daß die Israeliten andere Israeliten hervorbringen konnten.
Gott hat den Menschen mit der Zeugungsfähigkeit ausgestattet, und er gab ein gutes Beispiel, indem er Gesetze zum Schutze dieser Fähigkeit erließ. Sein Gesetz sagte: „Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß!“ (5. Mose 19:21) Angenommen aber, der Mann einer israelitischen Frau hatte einen Streit mit einem anderen Mann und die Frau kam dazu und griff, um ihren Mann zu schützen und zu verhindern, daß er geschlagen oder überwältigt wurde, nach dem Geschlechtsteil des anderen Mannes und machte ihn kampfunfähig. Sie machte ihn dadurch auch zeugungsunfähig, und das war eine Verletzung des Gesetzes Gottes, das das Zerstoßen der Hoden eines Mannes verbot. Sie beraubte diesen Mann außerdem des Vorrechts, zur Versammlung Gottes zu gehören. Eine solche Frau konnte sich nicht damit rechtfertigen, daß sie zur Verteidigung ihres Mannes und somit auch zu ihrer Verteidigung Jiu-Jitsu angewandt habe. Sie mußte bestraft werden, aber wie?
Sie hatte einen Mitisraeliten zeugungsunfähig gemacht. Verfügte Gott nun, daß man ihren Eileiter durchtrennen oder ihre Geschlechtsorgane entfernen sollte, damit sie keine Kinder mehr haben konnte, oder sagte Gott — nach dem Grundsatz, daß Gleiches mit Gleichem zu vergelten sei —, daß die Frau des Mannes, dessen Geschlechtsteil sie „zerstoßen“ hatte, den Geschlechtsteil ihres Mannes „zerstoßen“ sollte, weil sie den Mann einer anderen Frau unfruchtbar gemacht hatte? Sagte Gott, daß sie oder ihr Mann unfruchtbar gemacht werden sollte, damit die Fortpflanzung von Verbrechern verhütet werde? Gottes Gesetz berücksichtigte ihre und ihres Mannes Fortpflanzungsfähigkeit, denn es lautet: „So sollst du ihr die Hand abhauen, dein Auge soll nicht schonen.“ (5. Mose 25:11, 12) Dieses Gebot kam im Gesetz Gottes gleich nach dem Gesetz über die Schwagerehe. Dieses Gesetz bestimmte, daß ein Mann, der sich weigerte, mit der Witwe seines verstorbenen Bruders die Schwagerehe einzugehen, öffentlich verspottet werden sollte, weil er die Witwe seines verstorbenen Bruders nicht ehelichen wollte, um seines Bruders Namen zu erhalten. — 5. Mose 25:5-10.
All das zeigt uns einigermaßen, was Gott davon hält, wenn sich jemand, sei es nun ein einzelner, sei es eine ihm ergebene Nation, an den Fortpflanzungsorganen vergeht, indem er ihre normale Tätigkeit unterbindet. Das Mosaische Gesetz, das die obigen Verordnungen enthielt, wurde zwar mit dem Kommen Christi hinweggetan, aber Gottes Einstellung zur Unfruchtbarmachung blieb unverändert. Der Sinn, die Kraft und der Grund- oder Kerngedanke dieser Gesetze gelten heute noch für Christen, die einem höheren Gesetz unterstehen als dem, das durch Mose übermittelt wurde. Ein Gott hingegebener Christ untersteht dem Gesetz, Jehova Gott mit seinem ganzen Herzen und mit seinem ganzen Sinn, mit seiner ganzen Seele und mit seiner ganzen Kraft zu lieben. Die Unfruchtbarmachung steht damit in Widerspruch, weil sie sich auf Körper und Gemüt des Betreffenden schädlich auswirkt. Ein Christ ist kein Berufsverbrecher oder Schwachsinniger, der sterilisiert werden müßte.
Was aber, wenn ein Arzt behauptet, daß die Geburt eines weiteren Kindes den Tod der Mutter bedeuten würde? In diesem Falle gibt es eine andere Möglichkeit, eine Empfängnis zu verhüten, die ihr Leben gefährden könnte, eine Möglichkeit, durch die Gottes Gesetz, das ausdrücklich gegen eine absichtliche Unfruchtbarmachung eines Mannes oder einer Frau ist, nicht verletzt wird. Auch für Eltern, die es sich aus finanziellen Gründen nicht leisten können, nochmals ein Kind zu haben, gibt es eine andere Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, als die Unterbindung oder Entfernung der Organe, mit denen der vollkommene Mann und seine Frau ausgestattet wurden und die bei der Erfüllung des edlen Zweckes der Ehe eine so große Rolle spielen. In diesem Falle müßte man die Früchte des Geistes Gottes, des Herrn, hervorbringen, und eine dieser Früchte ist die Selbstbeherrschung. — Gal. 5:22, 23, NW.
Wenn ein Christ erkennt, daß die Selbstbeherrschung einem guten Zweck dient, dann ist sie für ihn auch vernünftig, und durch den Geist Gottes erhält er die Kraft, sie zu üben.
● In Kapitel VI des Buches Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies, Seite 58, Abschnitt 15, wird gesagt: „Keiner der erstgeborenen Söhne Israels kam durch diese zehnte Plage [in Ägypten] ums Leben.“ Ist damit gemeint, daß sich der Ausdruck Erstgeburt nur auf Söhne bezieht? — F. D., Vereinigte Staaten.
Es ist ganz klar, daß mit dem Ausdruck Erstgeburt in der Bibel nur Söhne gemeint sind. Pharao war zwar auch ein Erstgeborener, aber er gehörte in diesem Falle nicht zur Erstgeburt, weil er selbst eine Familie hatte und nicht das Familienhaupt sterben sollte, sondern der erstgeborene Sohn der Familie. Darum kam in jener verhängnisvollen Passahnacht nicht Pharao ums Leben, sondern sein erstgeborener Sohn. — 2. Mose 12:12, 29.
Es ist möglich, daß nicht in jedem ägyptischen Haus ein Sohn war, der buchstäblich der Erstgeborene war, aber der Ausdruck Erstgeborener konnte sich auch auf den Sohn beziehen, der in der Familie die Stellung eines Erstgeborenen einnahm. In einem solchen Falle mußte dieser, der dem Familienhaupt am nächsten stand, anstelle des Erstgeborenen sterben. Daß in jener Passahnacht nur die männlichen Erstgeborenen in Gefahr waren umzukommen, geht auch aus folgendem hervor: Als die Leviten Jehova Gott anstelle der Erstgeburt gegeben werden sollten, mußten nur die männlichen Leviten gemustert werden, und da ihre Zahl nicht ausreichte, um alle männlichen Erstgeborenen der zwölf Stämme zu lösen, die aus Ägypten befreit worden waren, mußte für die überzähligen männlichen Erstgeborenen der Israeliten, die durch die Leviten nicht gelöst werden konnten, ein Lösegeld bezahlt werden. — 4. Mose 3:40-51.