Gott alles bezahlen, was wir ihm schulden
HABEN wir Jehova Gott gegenüber Verpflichtungen? Schulden wir unserem Schöpfer irgend etwas? Als intelligente Geschöpfe müssen wir zugeben, daß wir demjenigen, der uns erschuf und uns am Leben erhält, augenscheinlich etwas schuldig sind. Da Jehova Gott uns erschaffen hat, sollten unsere Herzen mit Dankbarkeit ihm gegenüber dafür erfüllt sein, daß wir leben. Gewiß hat Gott, unser Schöpfer, auch das Recht und die Weisheit, uns zu sagen, was uns in körperlicher und in geistiger Hinsicht für möglichst lange Zeit zu unserem Guten gereicht. Um was es sich dabei handelt, hat er in seinem Wort, der Bibel, niedergelegt. Wenn wir weise sind, werden wir danach trachten, Gott unsere Schulden zu zahlen, da das für uns ewiges Leben in Glück bedeutet. Ja, wir werden Gott alles bezahlen, was wir ihm schulden. — Matth. 22:21.a
Diejenigen, die christliche Prediger sind, sind jedoch um so mehr verpflichtet, Gott alles zu bezahlen, was sie ihm schulden, denn sie haben sich Gott hingegeben, um seinen Willen zu tun, und sie haben ihre Hingabe durch die Wassertaufe symbolisiert. Schulden wir nicht alle an und für sich Gott unsere Hingabe? Hast du dich Gott hingegeben, und bist du getauft worden? Nun, auf welche Weise zahlst du Gottes Dinge Gott zurück? Bist du geizig, sparsam, widerwillig? Oder bezahlst du Gott reichlich, freigebig, eifrig zurück, was du ihm schuldest? Denke daran, der Apostel Paulus sagte: „Wer spärlich sät, wird auch spärlich ernten; und wer segensreich sät, wird auch segensreich ernten.“ — 2. Kor. 9:6.
Gott alles zurückzuzahlen, was wir ihm schulden, bedeutet, ihm ausschließlich ergeben zu sein. (2. Mose 20:5) Es bedeutet, zur Reife voranzuschreiten. Auf welche Weise? Indem wir unsere Erkenntnis erweitern, indem wir feste geistige Speise aufnehmen, indem wir beim Predigen des Wortes immer geschickter werden und auch, indem wir in unserem christlichen Wandel immer standhafter werden und die Früchte des Geistes hervorbringen. — Gal. 5:21, 22; Hebr. 5:14 bis 6:3.
Um Gott alles zurückzuzahlen, was wir ihm schulden, müssen wir uns fortwährend, ja täglich, von Gottes geistigem Tisch ernähren. Täglich? Ja, wir sollten Raum schaffen, jeden Tag etwas geistige Nahrung aufzunehmen, genauso wie wir täglich Zeit haben, um physische Nahrung zu uns zu nehmen. Wir können das tun, wenn wir die Zeit auskaufen, die wir gewöhnlich mit dem Lesen der Zeitung oder weltlicher Zeitschriften oder mit dem Fernsehen verbringen. (Hast du jemals zusammengezählt, wieviel Zeit du im Laufe der Woche für das Beobachten der Fernsehprogramme aufwendest?) Sei wie die Beröer, die „täglich“ in den Schriften forschten. — Apg. 17:11.
Gott das bezahlen, was ihm gehört, bedeutet natürlich auch, mit den Mitdienern Gottes Zusammenkünfte der Versammlung regelmäßig zu besuchen und sich nicht leicht davon zurückhalten zu lassen. Um das aber ständig zu tun, müssen wir uns vorbereiten, rechtzeitig erscheinen, Kommentare geben usw. Das Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1967 berichtet über einen dreiundachtzigjährigen Mann, der hundertvierunddreißig Kilometer zu einem Kongreß, auf dem er getauft wurde, zu Fuß ging. Er hatte kein Fahrgeld für den Bus, er war jedoch entschlossen, dorthin zu gelangen! Sind wir immer völlig entschlossen, die Zusammenkünfte der Versammlung zu besuchen? Da der große Tag Jehovas immer näher rückt, wird es immer dringender, daß wir das Zusammenkommen nicht versäumen! — Hebr. 10:23-25.
Bezahlen wir auch Gott alles, was wir ihm schulden, indem wir uns am Predigen dieser guten Botschaft seines Königreiches überall in der Welt zu einem Zeugnis beteiligen und indem wir Jünger aus Menschen aller Nationen machen und sie die Dinge lehren, die uns gelehrt wurden? Denken wir daran, daß es beim Christentum darum geht, ‘Jehova mit unserem ganzen Herzen und mit unserer ganzen Seele und mit unserem ganzen Sinn und mit unserer ganzen Kraft’ zu lieben. Hier sehen wir uns wiederum der Aufforderung gegenüber, die gelegene Zeit für uns auszukaufen, weil die Tage böse sind. Könnten wir Pionier sein, oder könnten wir eine andere Art des Vollzeitpredigtdienstes durchführen? Könnten wir Ferienpionier sein? Gibt es tatsächlich irgend etwas, was uns daran hindern könnte, vorbildliche Verkündiger zu sein und die Felddienstziele der Versammlung zu erreichen und zu überschreiten? Denke an den Lobpreis, durch den wir Jehova alles bezahlen, was wir ihm in dieser Hinsicht schulden, an die Segnungen, die das für unseren Nächsten bedeutet, ja an die Freuden, die wir empfangen werden, wenn wir so handeln. — Matth. 24:14; 28:19, 20; Mark. 12:29-31; Eph. 5:15, 16.
Wenn wir eifrig Gottes Geboten gehorchen, wenn wir Gott alles bezahlen, was wir ihm schulden, werden wir wahrhaft glücklich sein. Werden wir jedoch irgendwelche Gründe zum Rühmen haben? Jesu Worten gemäß nicht, denn er sagte, daß wir, ‘wenn wir alles, was uns aufgetragen war, getan haben’, nur sagen können: „Wir sind unnütze Sklaven. Was wir getan haben, ist das, was wir zu tun schuldig gewesen sind.“ Ja, wir werden Gott durchaus alles bezahlen, was wir ihm schulden. — Luk. 17:7-10; Matth. 22:21.
Haben wir nicht diese Befriedigung und Zufriedenheit, wenn wir wissen, daß wir dem Höchsten, Jehova Gott, gegenüber unsere Pflicht erfüllt haben? Erhalten wir dabei nicht viele Segnungen? Können wir außerdem nicht der Zeit im kommenden neuen System der Dinge entgegenblicken, in dem wir viele weitere Segnungen erhalten? Gott alles zu bezahlen, was wir ihm schulden, ist gewiß weise, passend und ein Ausdruck der Liebe. Glücklich sind alle diejenigen, die Gott alles bezahlen, was sie ihm schulden!
[Fußnote]
a Einzelheiten siehe Der Wachtturm vom 15. Oktober 1966.