Bist du bereit, die Verpflichtungen eines getauften Zeugen zu übernehmen?
„Als sie nun auf der Straße weiterfuhren, kamen sie an ein gewisses Gewässer, und der Eunuch sprach: ‚Siehe, ein Gewässer! was hindert mich, getauft zu werden?‘“ — Apg. 8:36.
1. Welche Änderungen bringt die christliche Taufe für den Betreffenden mit sich?
DIE christliche Taufe ist ein Schritt, den man mit der Übersiedlung in ein anderes Land vergleichen könnte, in dem man eine neue Sprache erlernen und eine neue Beschäftigung aufnehmen müßte. Personen, die diesen Schritt tun, lösen sich von dem gegenwärtigen alten System der Dinge mit seinen Bindungen und Treueverhältnissen und verbinden sich mit den Menschen, die zu Gottes geistiger Nation gehören; sie werden Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft des über die ganze Erde verbreiteten Volkes Jehovas. Obwohl sie noch in der Welt sind, sind sie kein Teil mehr davon, denn durch ihre Lebensweise verraten sie, daß sie nun die Macht und die Gewalt des Königreiches Gottes, der himmlischen Regierung Gottes, anerkennen. Sie sind nicht mehr durch nationale oder Sprachenschranken voneinander getrennt; sie lernen nun alle die „reine Sprache“, die Sprache der Wahrheit aus der Heiligen Schrift, die alle Glieder des Volkes Jehovas sprechen. (Zeph. 3:9, NW) Schließlich nehmen sie auch eine neue Beschäftigung auf, indem sie in den Dienst ihres Schöpfers eintreten und diesen Dienst zu ihrer Lebensbeschäftigung machen.
2. Wie kann man ein Jünger Christi werden?
2 Bist du bereit, diesen Schritt zu tun? Selbstverständlich sollte er gründlich überlegt und gebetsvoll erwogen werden. Darum ermuntern Jehovas Zeugen niemand, sich taufen zu lassen, bevor er genau weiß, was dieser Schritt bedeutet und wozu ein getaufter Zeuge Jehovas verpflichtet ist. Das Werk, das Jesus geboten hat und das Jehovas Zeugen weltweit durchführen, besteht jedoch darin, aufrichtige Menschen auf diesen Schritt vorzubereiten. Sie sind beauftragt, ‘Jünger aus Menschen aller Nationen zu machen, indem sie sie taufen und lehren’. (Matth. 28:19, 20) Es ist nicht damit getan, daß man seinen Namen einfach in ein Kirchenregister eintragen läßt oder ein Glaubensbekenntnis annimmt, um in eine bestimmte Kirche aufgenommen zu werden und dann ohne Rücksicht auf den Lebenswandel beliebig lang als Mitglied zu gelten. Wer ein Jünger Christi werden möchte, muß durch ein Studium zuerst die nötigen Voraussetzungen schaffen; er muß durch das Hören des Wortes Gottes Glauben erlangen und sich dann zu diesem Schritt entschließen, durch den er sich auf die Seite Jehovas stellt, nachdem er sich ihm hingegeben und gelobt hat, ihm zu dienen.
3. Worauf muß sich jemand, der sich für die Wahrheit interessiert, gefaßt machen? Wie sollte er jedoch eingestellt sein?
3 Personen, die diesen Schritt tun, setzen sich gewöhnlich dem einen oder anderen der vielen heimtückischen Angriffe aus, die Satan unternimmt, um die, die Jehova dienen möchten, zu entmutigen. Es kann sich dabei um die gegnerische Einstellung von Angehörigen oder Freunden handeln oder lediglich um die Furcht vor dem, was andere denken mögen. Wir müssen uns aber auf diese Angriffe gefaßt machen, denn Paulus schrieb gemäß 2. Timotheus 3:12: „Alle, die in Verbindung mit Christus Jesus mit Gottergebenheit leben wollen, [werden] auch verfolgt werden.“ Sie werden nicht verfolgt, weil sie sich irgend etwas hätten zuschulden kommen lassen, sondern weil sich an ihnen das bewahrheitet, was Jesus zu seinen Jüngern sagte: „Wenn ihr ein Teil der Welt wäret, so wäre der Welt das Ihrige lieb. Weil ihr nun kein Teil der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, deswegen haßt euch die Welt. Behaltet das Wort im Sinn, das ich euch gesagt habe: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen.“ (Joh. 15:19, 20) Das ist indes kein Grund zur Beunruhigung, denn wenn wir auf Jehovas Seite stehen, kann Satan nichts tun, was uns für immer schaden könnte. Im Gegenteil, Jesus zeigte, daß wir uns freuen sollten, wenn wir um seines Namens willen leiden oder wenn wir wie er das Ziel der Angriffe Satans werden würden. — Matth. 5:11.
4. Welches Verständnis sollte jemand haben, der sich taufen lassen möchte?
4 Das setzt jedoch voraus, daß die, die sich an dem Werk beteiligen, durch das Menschen belehrt und zu Jüngern gemacht werden, Personen, mit denen sie studieren, auf solche Anfeindungen vorbereiten, damit sie ihnen standhalten können. Das ist übrigens ein weiterer Grund, weshalb jemand sich nicht zu schnell taufen lassen sollte, sondern zuerst ein gutes Verständnis des Wortes Gottes und einen starken Glauben an Jehova haben sowie bereit sein sollte, Gott treu zu dienen, komme, was da wolle. Der Lernende muß erkennen, daß Jehova, der große Lehrer, uns durch sein inspiriertes Wort, die Bibel, belehrt. Wir lesen in Jesaja 48:17 (NW): „Ich, Jehova, bin dein Gott, der dir zum Nutzen dich lehrt, der dich auf den Weg treten läßt, auf dem du wandeln solltest.“ Der Betreffende lernt, daß Jehova nicht auf ihn, sondern daß er auf Jehova angewiesen ist und daß er in Sünde geboren und deshalb auf die Vorkehrungen angewiesen ist, die Jehova zum Erlangen des Lebens und zur Rettung durch Christus getroffen hat. Ja, jeder ist, ob er sich dessen bewußt ist oder nicht, ein Sklave der Sünde und hat keine Hoffnung auf ewiges Leben, es sei denn, er nehme das Lösegeld an, das Jehova durch Jesus beschafft hat. (Pred. 7:20; Röm. 6:17, 18, 22, 23) Wer aufgrund seines Studiums und seines Glaubens erkannt hat, welch unverdiente Güte ihm Gott, der Schöpfer, dadurch erwiesen hat, daß er ihn nicht nur die Wahrheit hat erkennen lassen, sondern daß er auch seine von Herzen kommende Hingabe angenommen hat, der kann verstehen, warum die Glieder der Gott hingegebenen „großen Volksmenge“ heute dem Sinne nach mit lauter Stimme rufen: „Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm.“ — Offb. 7:10.
5. Welche Änderungen mag jemand vor der Taufe vornehmen müssen, wie das aus der Bibel hervorgeht?
5 Er kann auch verstehen, warum ein Mensch seine Lebensweise ändern muß, bevor Jehova seine Hingabe annimmt. Jesus sagte: „Die wahren Anbeter [werden] den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten ...; denn in der Tat, der Vater sucht Anbeter von dieser Art.“ (Joh. 4:23) Wer Gott aber anbetet, um von Menschen gesehen zu werden, wie das bei manchen Religionen üblich ist, oder wer einer Religion anhängt, deren Lehre mit Irrlehren durchsetzt ist, kann nicht erwarten, daß seine Anbetung Gott gefällt. Im Gegenteil, hinsichtlich der Weltorganisation der falschen Anbetung sind heute vom Himmel her die Worte zu hören: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden.“ — Offb. 18:4; Matth. 6:1-5; 1. Kor. 10:20, 21.
6. Was muß jemand tun, damit Jehova seine Hingabe annimmt?
6 Der eine oder andere stellt fest, daß er seine Lebensweise gründlich ändern muß, um sich Jehova nahen und sich ihm hingeben zu können. In Psalm 15:1-3 werden folgende Fragen aufgeworfen: „Jehova, wer wird in deinem Zelte weilen? Wer wird wohnen auf deinem heiligen Berge? Der in Lauterkeit wandelt und Gerechtigkeit wirkt und Wahrheit redet von Herzen, nicht verleumdet mit seiner Zunge, kein Übel tut seinen Genossen.“ Es mag also nötig sein, daß der Betreffende seinen Sinn den Gedanken Gottes entsprechend neugestaltet und seine Lebensweise mit der Hilfe der wirksamen Kraft Gottes nach den gerechten göttlichen Grundsätzen ausrichtet. Personen, die weiterhin ein ausschweifendes Leben führen und das Vergnügen mehr lieben als Gott oder die an dem, was das gegenwärtige Leben bietet, mehr interessiert sind als am ewigen Leben und die Freunde dieses alten Systems der Dinge sind, verraten, daß sie Feinde Gottes sind. Gott wird weder ihre Gebete erhören, noch nimmt er eine unaufrichtige Hingabe an, durch die jemand gleichsam das eine sagen und das andere tun würde. — Jes. 1:15-17; Jak. 4:4.
7. Welches Vorrecht können wir genießen, und welche Verpflichtung haben wir?
7 Alle ehrlichgesinnten Personen dagegen, die Jehovas Wort und sein Vorhaben kennen, werden eingeladen, sich an dem erhabenen Werk zu beteiligen, das in Psalm 148:13, 14 wie folgt beschrieben wird: „Loben sollen sie den Namen Jehovas! Denn sein Name ist hoch erhaben, er allein; seine Majestät ist über Erde und Himmel. ... Lobet Jehova!“ Das ist in der Tat eine der Verpflichtungen, die ein getaufter Zeuge Jehovas hat. Gott ist wirklich gnädig, daß er uns Menschen damit beehrt, ihm auf diese Weise zu dienen. Wenn man bedenkt, welch ein Vorrecht es ist, Jehova auf diese Weise zu vertreten und anderen die Wahrheit zu überbringen, wie Jehovas Zeugen es bei ihrer Predigttätigkeit von Haus zu Haus tun, dann kann man verstehen, warum nur die zur Beteiligung an diesem Werk eingeladen werden, die die Bibel und die Königreichshoffnung schätzengelernt haben und die auch dem Willen Gottes entsprechend leben. Jesus sagte gemäß Johannes 17:6 im Gebet zu seinem Vater: „Ich habe deinen Namen den Menschen kundgemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort gehalten.“ Ja, Menschen wie diese sind aus dem gegenwärtigen System der Dinge mit seiner Korruption und seiner Mißachtung der gerechten göttlichen Forderungen herausgekommen und beachten und befolgen nun Gottes Wort. Sie sind es, die „die Gebote Gottes halten“ und deshalb mit Recht „das Werk des Zeugnisgebens für Jesus“ durchführen. — Offb. 12:17.
8. (a) Wie sollte sich jemand, der sich taufen lassen möchte, auf diesen Schritt vorbereiten? (b) Welche Grundwahrheiten sollte er unter anderem kennen?
8 Um die Gebote zu halten und das Zeugniswerk durchzuführen, ist eine genaue Erkenntnis der Wahrheit erforderlich. Paulus äußerte sich hierüber wie folgt: „Der du [aber] einen anderen lehrst, lehrst dich selbst nicht?“ (Röm. 2:21) Besonders vor der Taufe, die ein so wichtiger Schritt ist, sollte man die Grundlehren der Heiligen Schrift und die Verpflichtungen eines getauften Zeugen Jehovas genau kennenlernen. Die Taufbewerber werden daher ermuntert, die Bibel sorgfältig zu lesen und zu studieren. Die Watch Tower Bible and Tract Society ermuntert alle, vor der Taufe die grundlegenden biblischen Lehrbücher „Dinge, in denen es unmöglich ist, daß Gott lügt“ und Ewiges Leben — in der Freiheit der Söhne Gottes zu studieren oder mindestens sorgfältig durchzulesen (oder, sofern diese in der betreffenden Sprache nicht erhältlich sind, eine andere vor kurzem von der Watch Tower Society herausgegebene Publikation ähnlichen Inhalts). Diese Bücher helfen ihnen, den Grund für einen felsenfesten Glauben zu legen, da sie unter anderem Aufschluß darüber geben, wieso wir wissen, daß Gott lebt, welches heilige Religionsbuch die Wahrheit ist und wie man einer von Gottes „Menschen guten Willens“ wird. Sie geben den Lernenden auch Aufschluß über die Lehren und über den Platz von Mann und Frau in der Christenversammlung, über die Wichtigkeit der Neutralität in diesem alten System, über die Heiligkeit des Blutes und über die bösen Geistermächte, gegen die man kämpfen muß, damit man schließlich die Segnungen auf der paradiesischen Erde genießen kann, die Gott seinen treuen Dienern in Aussicht stellt.
9. Warum sollte jemand, der sich taufen lassen möchte, vorher mit dem Versammlungsaufseher sprechen?
9 Darüber hinaus hat die Watch Tower Society in Deutsch und in verschiedenen anderen Sprachen das Buch „Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß“ herausgegeben, das zeigt, daß Jehovas neuzeitliche Organisation auf der ganzen Erde nach der Bibel ausgerichtet ist. Im ersten Teil dieses Buches werden einige wichtige biblische Fragen gestellt und durch Bibelzitate beantwortet. Wenn der Lernende dem Aufseher der Ortsversammlung gegenüber bestätigen kann, daß sein Leben dem biblischen Muster entspricht, und wenn er durch seine Äußerungen beweist, daß er die Grundwahrheiten verstanden hat, ist er so weit, daß er sich unter Gebet Jehova hingeben und sich taufen lassen kann, um seine Hingabe und seinen Entschluß, Jehovas Willen zu tun, zu symbolisieren. Diese vortrefflichen Hilfsmittel zum Erlangen einer genauen Erkenntnis, mit denen uns Jehova, der große Lehrer, durch seinen irdischen Mitteilungskanal versehen hat, lassen erkennen, was er von jedem, der ihn liebt und der ihm dienen möchte, verlangt. Jemand, der dies erkannt hat, kann tatsächlich wie der Äthiopier, mit dem Philippus über die Wahrheit gesprochen hatte, sagen: „Siehe, ein Gewässer! was hindert mich, getauft zu werden?“ — Apg. 8:36.
10. (a) Was bedeutet die Taufe für den Betreffenden, und warum ist sie so wichtig? (b) Welche Segnungen bringt die Taufe mit sich?
10 Die Taufe ist ein Schritt, durch den sich jemand offen auf Gottes Seite stellt und seinen Glauben an Jehova und an Christus Jesus beweist. Er nimmt den Kampf eines Christen auf und schließt sich dem Heer der Diener Christi an. (2. Tim. 2:3, 4) Er hat sich Jehova unter Gebet hingegeben, das heißt, er hat sich entschlossen, Gottes Willen vorbehaltlos zu tun. Dadurch ahmt er das Beispiel nach, das uns gemäß den biblischen Aufzeichnungen Jesus gegeben hat. Er läßt erkennen, daß er sich von Gottes heiligem Geist leiten lassen möchte. Wer so handelt, ist Gott wohlgefällig und wird nicht nur von Gottes Geist gestärkt und von seiner Organisation ermuntert und unterstützt, sondern er kann auch ein gutes Gewissen haben, weil er sich aufrichtig bemüht, Gott in allem zu gefallen. (Mark. 1:9-11; 1. Petr. 3:21) Wenn er daher an der Taufstätte im Wasser untergetaucht wird, ist dies so, als ob er begraben würde oder als ob er, was seine frühere Lebensweise betrifft, bildlich gesprochen, sterben und dann wieder emporgehoben würde, um ein neues Leben zu beginnen, um fortan völlig in Übereinstimmung mit Gottes Willen zu leben. Die Taufe ist somit eine feierliche Übergabe seiner selbst an den Schöpfer. Da es im Leben eines Menschen nichts Wichtigeres gibt als sein Verhältnis zu Gott, ist die Taufe für ihn als Christ der wichtigste Schritt in seinem Leben. — Pred. 5:4-6.
11. (a) Welcher Unterschied besteht zwischen der Taufe und dem Gebet, das jemand bei seiner Hingabe an Gott spricht? (b) Was anzuerkennen bekennt jemand, der sich taufen läßt?
11 Es ist üblich, daß bei der Taufhandlung andere Gott hingegebene Personen als Zeugen zugegen sind. Sie erkennen, daß der Täufling öffentlich bekennt, die Verpflichtungen eines getauften Zeugen Jehovas zu übernehmen und seine Vorrechte erkannt zu haben. Sie sind aber nicht die einzigen Zeugen, denn Jesus sagte, die Taufe werde „im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes“ vollzogen. Wir können daher überzeugt sein, daß Jehova und Jesus interessierte Zeugen solcher Anlässe sind. Sie sind deshalb daran interessiert, weil der Täufling Jehova nun als den höchsten Souverän und Lebengeber und Jesus, seinen Sohn und unseren Erlöser, als den inthronisierten König der von Jehova geschaffenen neuen gerechten Ordnung anerkennt. Der Täufling anerkennt ferner Jehovas Geist als lenkende und leitende Kraft in seinem Leben und weiß, daß er sich durch sein Hingabegelübde und durch die Taufe der „großen Wolke von Zeugen“ anschließt, die heute treu der Führung Jesu, des ‘Hauptvermittlers und Vervollkommners ihres Glaubens’, folgt. — Hebr. 12:1, 2.
12. Warum empfiehlt es sich, trotz aller Hindernisse seinem Hingabegelübde entsprechend zu leben?
12 Die Taufe bringt nicht nur Verpflichtungen und Vorrechte, sondern auch Kampf mit sich. Jesus zeigte, daß wir unsere Hingabe an Jehova allem — sogar unseren Angehörigen oder Verwandten, sofern sie feindlich gesinnt sind — voranstellen sollten. Nur wenn wir treu bleiben, werden wir Jehova wohlgefallen, und nur dann können wir vielleicht bewirken, daß unsere Angehörigen die Notwendigkeit, den Weg zum Leben einzuschlagen, erkennen und ebenfalls treu bleiben. (Röm. 10:13) Jesus sagte: „Wer nicht seinen Marterpfahl trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein.“ (Luk. 14:26, 27) Bist du bereit, dies zu tun? Man strebt dadurch ein wunderbares Ziel an: ewiges Leben. Da die Belohnung groß ist, ist es nur vernünftig anzunehmen, daß es nicht leicht ist, sie zu erlangen; mit der Hilfe Jehovas ist es jedoch möglich. Jesus beschreibt die Möglichkeit, diese Belohnung zu erlangen, als ein enges Tor und einen eingeengten Weg, den nur wenige finden, auf dem man aber, wenn man ihn einmal gefunden hat, bleiben muß, ungeachtet der Schwierigkeiten, die unterwegs auftauchen mögen. (Matth. 7:14) Da Jehova uns gegenüber eine solch große Liebe erwiesen hat, indem er bereit war, seinen Sohn zu opfern, um uns dieses Leben in Aussicht zu stellen, sollten wir auch ihm unsere unerschütterliche Liebe beweisen wollen, indem wir unser Hingabegelübde treu erfüllen. — 1. Joh. 4:9.
13. (a) Was bedeutet die Taufe für den Betreffenden nicht? Warum nicht? (b) Welche guten biblischen Ratschläge sollte ein getaufter Christ befolgen?
13 Einmal getauft, setzt man sich nicht hin, um sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen in dem Gedanken, man habe nun getan, was Gott verlangt. Die Taufe ist nicht das Ende des Weges, sondern der Anfang, wie uns das das Leben Jesu zeigt. Erst nach seiner Taufe trat Jesus seinen öffentlichen Dienst an und widmete er sich eifrig der Predigttätigkeit, obwohl er sich dadurch den Haß der damaligen religiösen Klasse der Juden zuzog, der schließlich nur durch seinen Tod gestillt wurde. Wer sich also Jehova hingibt und das vor ihm liegende Werk erkannt hat, sollte auch den Wunsch haben, sich gut für dieses Werk auszurüsten. Das setzt Studium voraus, und zwar nicht nur ein Studium in Verbindung mit der Versammlung, sondern auch ein persönliches Bibelstudium, damit man jemandem, dem man helfen möchte, die Wahrheit zu erkennen, eine schriftgemäße Antwort geben kann. (1. Tim. 4:16) In Sprüche 18:15 heißt es: „Das Herz des Verständigen erwirbt Erkenntnis, und das Ohr der Weisen sucht nach Erkenntnis.“ Petrus ermahnte mit den Worten: „Wachst weiterhin in der unverdienten Güte und der Erkenntnis unseres Herrn.“ (2. Petr. 3:18) Paulus gab den Rat: „Tue dein Äußerstes, dich selbst Gott als bewährt darzustellen, als einen Arbeiter, der sich wegen nichts zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit recht handhabt.“ (2. Tim. 2:15) Schließlich lesen wir in Hebräer 6:1 die ermunternden Worte: „Laßt uns ... zur Reife vorandrängen.“ Der getaufte Zeuge Jehovas gibt also das Studium der Heiligen Schrift nicht auf, noch läßt er darin nach, nur weil er jetzt getauft ist oder weil der Zeuge, der vorher mit ihm studiert hat, ihm jetzt vielleicht nicht mehr beisteht. Im Gegenteil, er sieht, daß er weiterhin in der Erkenntnis und im Verständnis wachsen muß, und stellt daher einen Zeitplan für sein persönliches Studium auf. Auch bittet er Jehova, ihm durch seinen Geist zu helfen, sein Wort immer besser zu verstehen. (Spr. 2:4-6; Jak. 1:5) Er erkennt, daß ein getaufter Zeuge Jehovas diese Verpflichtung erfüllen muß, wenn er geistig stark bleiben will.
14. (a) Welche Einrichtung hat Jehova zum Wohl seiner Diener auf der Erde geschaffen, und warum sollte daher eine getaufte Person mit dieser Einrichtung zusammenarbeiten? (b) Was sagte Jesus über christliche Einheit?
14 Das persönliche Studium und die Gemeinschaft mit Jehovas Volk helfen ihm verstehen, daß Jehova nicht nur eine himmlische, sondern auch eine irdische, sichtbare Organisation hat, deren Glieder seinen Willen tun. Jesus sagte voraus, daß es unter seinen Nachfolgern auf der Erde eine Klasse geben werde, die als „treuer und verständiger Sklave“ der aus treuen Dienern bestehenden Familie Gottes die geistige Speise austeilen und ihm als Mitteilungskanal dienen sowie auf der ganzen Erde die Königreichsinteressen fördern werde. (Matth. 24:45-47) Diese gesalbten Aufseher dienen so, als ob sie bei ihrer Tätigkeit durch die Rechte Christi geleitet würden. Sie nehmen den gleichen Standpunkt ein wie Jesus, als er zu Jehova sagte: „Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe.“ (Luk. 22:42) Jesus veranschaulichte die Harmonie innerhalb der Organisation Jehovas, indem er gemäß Johannes 15:1-10 Jehovas Organisation mit einem Weinstock und seinen Zweigen verglich. Jehova ist der große Weingärtner, Jesus ist der Weinstock und die, die mit ihm geistige Gemeinschaft haben, sind die Zweige. Das setzt selbstverständlich die Anerkennung der heutigen Organisation Jehovas auf der Erde voraus. Dieser Weinstock ist sehr fruchtbar, und er bringt Früchte hervor, die Harmagedon überdauern werden. — Hebr. 13:7, 17.
15. Welche guten Früchte sollten alle Christen bestrebt sein hervorzubringen?
15 Was für Früchte müssen die zum Weinstock Gehörenden hervorbringen, um Gottes Gunst zu erlangen und um zu verhüten, daß sie als unfruchtbare Schosse weggeschnitten werden? Die Bibel spricht eigentlich von zwei Arten von Früchten, die ein Christ hervorbringen sollte. Die eine Art sind die Früchte des Geistes, zu denen Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Milde und Selbstbeherrschung gehören. (Gal. 5:22, 23) Um mit Christus in Harmonie zu sein und um Jehova zu gefallen, muß man diese Eigenschaften hervorbringen. Wir möchten aber diese Früchte nicht nur bei uns sehen, sondern auch bei anderen. Die Jünger Christi wissen, daß es Jehovas Wille ist, daß sie auch andere zu Jüngern machen. In Sprüche 11:30 heißt es: „Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und der Weise gewinnt Seelen.“ Diesem Werk widmeten sich Paulus und die ersten Christen. Paulus schrieb den Römern (1:13), er hoffe, zu ihnen zu kommen, um unter ihnen zu wirken, damit er ‘auch unter ihnen einige Frucht gewinne, ebenso wie unter den übrigen Nationen’. Damit meinte er Königreichsfrüchte oder Jünger Christi. Jeder, der sich Jehova hingibt, ist verpflichtet, ‘Frucht zu gewinnen’, indem er aus Menschen der Nationen Jünger macht.
16. Wie zeigt die Bibel, wozu ein Christ verpflichtet ist und welchen weisen Weg er einschlagen sollte?
16 Paulus nahm diese Verpflichtung so ernst, daß er sagte: „Wenn ich nun die gute Botschaft verkünde, ist das kein Grund für mich zum Rühmen, denn eine Notwendigkeit ist mir auferlegt. Tatsächlich, wehe mir, wenn ich die gute Botschaft nicht verkündigte!“ (1. Kor. 9:16) Wir können dieses Werk nicht aus eigener Kraft tun, aber wir können überzeugt sein, daß uns Jehovas Geist beisteht, wenn wir uns richtig vorbereiten und wenn wir unseren Teil tun. Jehova segnet die Tätigkeit seiner Diener auf der ganzen Erde, indem er das Wachstum gibt und Frucht hervorbringt. Auf jedem, der sich Jehova hingibt, ruht vom Zeitpunkt seiner Hingabe an in den Augen seines Schöpfers eine ernste Verpflichtung. In Hesekiel 33:8 lesen wir: „[Wenn du nicht redest,] um den Gesetzlosen vor seinem Wege zu warnen, so wird er, der Gesetzlose, wegen seiner Ungerechtigkeit sterben; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern.“ Wieviel glücklicher ist man doch, wenn man tatkräftig mithilft, die Warnung zu verkündigen, und dann zu seiner Freude sehen kann, wie dadurch viele aufrichtiggesinnte Menschen gerettet werden und Leben in Jehovas paradiesischer neuer Ordnung erlangen! Jesus sagte: „Ich sage euch nun: Jeder, der vor den Menschen bekennt, mit mir Gemeinschaft zu haben, mit dem Gemeinschaft zu haben, wird auch der Sohn des Menschen vor den Engeln Gottes bekennen.“ — Luk. 12:8.
17. Wovon kann jemand, der sich Jehova hingegeben hat, überzeugt sein, auch wenn sich Schwierigkeiten einstellen mögen?
17 Welch ein Grund zur Freude, die Gunst des Sohnes Gottes zu genießen! Dadurch, daß sich jemand Jehova hingibt und Jesus als seinen Mittler anerkennt, übernimmt er also automatisch gewisse Verpflichtungen. Hand in Hand damit gehen aber auch viele Segnungen und Freuden. Er erkennt, daß Jehova, der Retter und Hirte seines Volkes, ihn stärkt und ihm hilft. (Ps. 28:7-9) Er empfindet den Dienst Jehovas nicht als eine Last, sondern als einen Quell der Freude und der Erfrischung. (1. Joh. 5:3) Er mag von seinen Angehörigen oder Freunden noch so sehr unter Druck gesetzt werden oder die Verhältnisse mögen eine Zeitlang noch so schwierig sein, wenn er für die Königreichsinteressen stets Raum zu schaffen sucht in seinem Leben und Jehova und dessen Dienst jederzeit allem voranstellt, wird sein Weg geebnet werden. So war es damals bei den nach Zion zurückkehrenden Gefangenen, und so ist es auch heute bei den geistigen Israeliten. In Psalm 126:5, 6 lesen wir: „Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Er geht hin unter Weinen und trägt den Samen zur Aussaat; er kommt heim mit Jubel und trägt seine Garben.“
18. Was sollte jemand, der noch nicht getauft ist, tun, und welches Ziel sollte er im Auge behalten?
18 Welch ein Vorrecht ist es doch, in diesen „letzten Tagen“ die Wahrheit zu kennen und an der Förderung der Königreichsinteressen einen Anteil zu haben! Solltest du zu denen gehören, die sich taufen lassen möchten, dann müßtest du dich jetzt auf diesen Schritt vorbereiten, indem du dich einem sorgfältigen Studium widmest, deine Lebensweise nach den gerechten Forderungen Jehovas ausrichtest und Jehova um seine Führung und Leitung bittest. Zögere dann nicht, sondern tue den Schritt, und dehne deinen Dienst aus wie Jesus, denn dann wird Jehova Wohlgefallen an dir haben. Solltest du aber diesen Schritt bereits getan haben, dann komme den Verpflichtungen nach, die du durch deine Hingabe an Jehova übernommen hast, wissend, daß die Worte wahr sind: „Liebende Güte gehört dir, o Jehova, denn du selbst vergiltst einem jeden nach seinem Werke.“ (Ps. 62:12, NW) Zeige allen, daß du dich von der alten Ordnung ab- und der neuen zugewandt hast, ja daß du die reine Sprache der Wahrheit erlernt hast und sie nun unter der Leitung Christi, des Königs, auch andere lehren kannst, da du die Verpflichtungen eines getauften Zeugen Jehovas bereitwillig übernimmst. — Luk. 9:59-62.