„Glücklich sind die Friedsamen“
Dieser Artikel ist besonders zum Lesen mit den Kindern bestimmt
KENNST du Jungen, die immer großtun und sich als Helden aufspielen möchten? Bist du gern mit ihnen zusammen? Oder bist du lieber mit einem friedsamen Menschen zusammen? Der große Lehrer wußte, was für Menschen Gott liebt. Er sagte: „Glücklich sind die Friedsamen, da sie ,Söhne Gottes‘ genannt werden.“ Solche Menschen möchten wir doch auch sein, nicht wahr? Wir möchten friedsam sein. — Matth. 5:9.
Manchmal tun aber andere etwas, worüber wir zornig werden. Wir hätten dann die größte Lust, es ihnen heimzuzahlen. So erging es einmal den Jüngern Jesu.
Sie waren mit Jesus zusammen unterwegs nach Jerusalem. Als sie ein Stück zusammen gegangen waren, sandte er einige voraus in ein Dorf, damit sie dort einen Ort suchten, wo sie sich ausruhen könnten. Die Leute dort wollten sie aber nicht aufnehmen. Sie hatten eine andere Religion und konnten Leute, die nach Jerusalem gingen, um anzubeten, nicht leiden.
Was hättest du in diesem Fall getan? Wärst du zornig geworden? Hättest du es ihnen heimzahlen wollen?
Die Jünger Jakobus und Johannes wollten dies tun. Sie sagten zu Jesus: ‘Willst du, daß wir sagen, es solle Feuer vom Himmel herabkommen und sie vernichten?’ Jesus sagte ihnen aber, es wäre nicht richtig, andere so zu behandeln. — Luk. 9:51-56.
Manchmal mag zwar jemand gemein an uns handeln. Andere Kinder mögen nicht wollen, daß du bei ihren Spielen mitmachst. Sie mögen sogar sagen: „Wir wollen mit dir nichts zu tun haben.“ So etwas kann uns kränken, nicht wahr? Wir möchten vielleicht am liebsten etwas tun, um es ihnen heimzuzahlen. Sollten wir das aber tun?
Wie wäre es, wenn du einmal deine Bibel holen würdest? Schlagen wir einmal Sprüche, Kapitel 24, Vers 29 auf. Hier heißt es: „Sprich nicht: Wie er mir getan hat, so will ich ihm tun, will dem Manne vergelten nach seinem Werke.“
Wie verstehst du das? Es bedeutet, daß wir nicht Gleiches mit Gleichem vergelten sollten. Wir sollten an anderen nicht gemein handeln, weil sie an uns gemein gehandelt haben. Gott möchte nicht, daß wir dies tun.
Was aber, wenn jemand mit dir Streit sucht? Er will dich vielleicht ärgern, indem er dir Schimpfnamen nachruft. Er mag dich auslachen und sagen, du seist ein Angsthase. Vielleicht nennt er dich sogar einen Weichling. Was solltest du tun? Solltest du dich auf einen Streit einlassen?
Wir wollen wiederum sehen, was die Bibel sagt. Schlage doch einmal Matthäus, Kapitel fünf, Vers neununddreißig auf. Hier lesen wir die Worte Jesu: „Widersteht nicht dem, der böse ist, sondern wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, dem wende auch die andere zu.“
Was wollte Jesus damit sagen? Meinte er damit, du solltest dich, wenn dich jemand mit der Faust ins Gesicht schlägt, weiterschlagen lassen, ihm gewissermaßen die andere Backe hinhalten? Nein, das meinte er nicht.
Eine Ohrfeige ist nicht das gleiche wie ein Faustschlag. Man könnte eine Ohrfeige mit einem Stoß vergleichen, den uns jemand gibt, der Streit sucht. Er möchte uns zum Zorn reizen. Was geschieht, wenn wir uns reizen lassen und ihm ebenfalls einen Stoß geben? Wir geraten wahrscheinlich in Streit. Jesus wollte nicht, daß seine Nachfolger so handeln. Deshalb sagte er, wenn jemand uns schlage — uns gewissermaßen eine Ohrfeige gibt —, so sollten wir nicht zurückschlagen. Wir sollten nicht zornig werden und uns nicht in einen Streit einlassen. Würden wir das tun, so würden wir beweisen, daß wir nicht besser sind als derjenige, der den Streit angefangen hat.
Wenn ein Streit entsteht, ist es das beste, man entfernt sich. Der andere mag uns noch einige Stöße versetzen, doch dann hört er wahrscheinlich von selbst auf. Wenn du weggehst, so ist das kein Zeichen von Schwäche, sondern es beweist, daß du mutig für das eintrittst, was recht ist.
Was sollten wir aber tun, wenn wir sehen, daß andere sich streiten? Sollten wir hingehen und für die eine oder andere Seite Partei ergreifen?
Die Bibel sagt uns, was das richtige ist. Schlag doch einmal Sprüche, Kapitel 26, Vers 17 auf. Hier heißt es: „Der ergreift einen Hund bei den Ohren, wer vorbeigehend sich über einen Streit ereifert, der ihn nichts angeht.“
Was würde geschehen, wenn du einen Hund bei den Ohren ergreifen würdest? Es würde dem Hund weh tun, und er würde nach dir schnappen, nicht wahr? Je mehr der Hund versuchen würde, sich loszureißen, desto mehr würdest du seine Ohren zusammendrücken und desto wütender würde der Hund werden. Würdest du loslassen, so würde er dich wahrscheinlich tüchtig beißen. Könntest du ihn aber für immer an den Ohren festhalten?
In eine solch schwierige Lage kämen wir, wenn wir uns in einen fremden Streit einmischen würden. Wir mögen nicht wissen, wer den Streit angefangen hat und worum es dabei geht. Einer der Streitenden mag geschlagen werden, aber vielleicht hat er etwas gestohlen. Würden wir ihm helfen, so würden wir einem Dieb helfen. Das wäre bestimmt nicht gut, oder? Was solltest du also tun, wenn du einen Streit siehst? In der Schule kannst du zum Lehrer gehen und es ihm sagen, und außerhalb der Schule kannst du einen Schutzmann rufen.
Wir können friedsam sein, auch wenn andere streiten wollen. Wenn sie gern streiten, dann laß sie streiten. Wir aber können beweisen, daß wir für das eintreten, was recht ist.