Fragen von Lesern
● In Johannes 21:18, 19 heißt es über den Apostel Petrus: „‚... Als du jünger warst, pflegtest du dich selbst zu gürten und umherzugehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt wirst, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich hintragen, wohin du nicht wünschst.‘ Das sagte er [Jesus], um anzuzeigen, durch was für eine Todesart er [Petrus] Gott verherrlichen würde.“ Beziehen sich diese Worte speziell auf einen Tod durch Kreuzigung oder an einem Pfahl? — USA.
Der alte religiöse Geschichtsschreiber Eusebius berichtet, daß Petrus „mit dem Kopf nach unten gekreuzigt wurde, nachdem er selbst darum gebeten hatte, auf diese Weise zu leiden“. So genau war Jesu Prophezeiung über den Tod des Petrus jedoch nicht. Das wird in dem katholischen Bibelkommentar A Catholic Commentary on Holy Scripture zugegeben: „Da das Ausbreiten der Hände vor dem Gürten und dem Weggeführtwerden erwähnt wird, ist es schwierig, zu erkennen, wie es aufzufassen ist. Wenn die Reihenfolge ein Bestandteil der Prophezeiung ist, müssen wir annehmen, daß der Gefangene an das patibulum festgebunden wurde, bevor er gegürtet und zur Hinrichtung hinausgeführt wurde.“
Ohne sich auf die von Eusebius aufgezeichnete Überlieferung zu stützen, könnte man also nicht sagen, Jesu Erklärung weise auf einen Tod durch Kreuzigung oder an einem Pfahl hin. Betrachten wir die Worte aus Johannes 21:18, 19 unabhängig von der Überlieferung, so kommen wir zu folgendem Schluß: In seinen jüngeren Jahren konnte sich Petrus selbst nach Wunsch für irgendeine Aufgabe gürten, die er erledigen wollte. Er hatte die Freiheit, dorthin zu gehen, wohin er wollte. Aber in seinem späteren Leben sollte sich dies ändern. Er würde seine Hände ausstrecken müssen, indem er sich vielleicht jemand anderem unterwerfen müßte. Ein anderer würde über ihn bestimmen; er würde Petrus gürten (indem er ihn entweder binden oder auf das was kommen sollte, vorbereiten würde) und ihn an einen Ort bringen, wohin er nicht wollte, offensichtlich zur Hinrichtungsstätte. Somit wies die Prophezeiung Jesu über Petrus tatsächlich darauf hin, daß der Apostel einen Märtyrertod sterben würde; aber die Art und Weise, wie er sterben würde, wird dadurch nicht unbedingt angedeutet.