Jesu Leben und Wirken
Wenn Christus in Königreichsmacht kommt
JESUS befindet sich mit seinen Aposteln noch auf dem Ölberg. Als Antwort auf ihre Frage nach einem Zeichen seiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge erzählt er ihnen nun das letzte von drei Gleichnissen. „Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird und alle Engel mit ihm“, beginnt Jesus, „dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen.“
Menschen können Engel in ihrer himmlischen Herrlichkeit nicht sehen. Das Kommen des Menschensohnes, Jesus Christus, mit den Engeln muß also für Menschenaugen unsichtbar sein. Es erfolgt im Jahr 1914. Aber zu welchem Zweck kommt er? Jesus sagt: „Alle Nationen werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen voneinander trennen, so wie ein Hirt die Schafe von den Ziegenböcken trennt. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.“
Was mit denen geschehen wird, die auf die Seite der Gunst gestellt werden, erklärt Jesus wie folgt: „Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: ‚Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet worden seid, erbt das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist.‘“ Die Schafe werden nicht mit Christus im Himmel herrschen, sondern das Königreich in dem Sinn erben, daß sie dessen irdische Untertanen sind. Die „Grundlegung der Welt“ erfolgte, als Adam und Eva Kinder hervorbrachten, die aus Gottes Vorkehrung zur Erlösung der Menschheit Nutzen ziehen konnten.
Aber warum werden die Schafe zur Rechten des Königs, auf die Seite seiner Gunst, gestellt? „Denn ich wurde hungrig“, antwortet der König, „und ihr gabt mir etwas zu essen; ich wurde durstig, und ihr gabt mir etwas zu trinken. Ich war ein Fremder, und ihr nahmt mich gastfreundlich auf, nackt, und ihr bekleidetet mich. Ich wurde krank, und ihr saht nach mir. Ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir.“
Da die Schafe auf der Erde sind, möchten sie gern wissen, wie sie ihrem himmlischen König so etwas Gutes erweisen konnten. „Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich“, fragen sie, „oder durstig und gaben dir etwas zu trinken? Wann sahen wir dich als einen Fremden und nahmen dich gastfreundlich auf oder nackt und bekleideten dich? Wann sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir?“
„Wahrlich, ich sage euch“, erwidert der König: „In dem Maße, wie ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.“ Christi Brüder sind die auf der Erde Übriggebliebenen der 144 000, die mit ihm im Himmel herrschen werden. Und ihnen Gutes zu tun ist, wie Jesus sagt, dasselbe, wie wenn man ihm Gutes tut.
Dann wendet sich der König an die Böcke. „Geht weg von mir, ihr, die ihr verflucht worden seid, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet ist. Denn ich wurde hungrig, aber ihr gabt mir nichts zu essen, und ich wurde durstig, aber ihr gabt mir nichts zu trinken. Ich war ein Fremder, aber ihr nahmt mich nicht gastfreundlich auf, nackt, aber ihr bekleidetet mich nicht, krank und im Gefängnis, aber ihr saht nicht nach mir.“
Die Böcke beklagen sich jedoch: „Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als einen Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und dienten dir nicht?“ Die Grundlage für die Verurteilung der Böcke und das günstige Urteil, das über die Schafe gefällt wird, ist ein und dieselbe. „In dem Maße, wie ihr es einem dieser Geringsten [meiner Brüder] nicht getan habt“, antwortet Jesus, „habt ihr es mir nicht getan.“
Christi Gegenwart in Königreichsmacht — bevor das jetzige verderbte System der Dinge in der großen Drangsal endet — ist folglich eine Zeit des Gerichts. Die Böcke „werden in die ewige Abschneidung weggehen, die Gerechten [die Schafe] aber in das ewige Leben“. Matthäus 25:31-46; Offenbarung 14:1-3.
◆ Warum muß Christi Gegenwart unsichtbar sein, und welches Werk führt er zu dieser Zeit durch?
◆ In welchem Sinn erben die Schafe das Königreich?
◆ Wann erfolgte die „Grundlegung der Welt“, und wieso damals?
◆ Auf welcher Grundlage werden Menschen entweder als Schafe oder als Böcke beurteilt?