„Glücklich sind die Friedsamen“
DER Friedensnobelpreis wurde 1901 zum erstenmal verliehen. Henri Dunant, der Gründer des Roten Kreuzes, teilte sich ihn mit dem Wirtschaftswissenschaftler Frédéric Passy. Seitdem hat man diese Ehrung 69mal vergeben, davon 55mal an insgesamt 71 verschiedene Persönlichkeiten, die ihn entweder allein oder zusammen mit anderen erhielten, und 14mal an 16 Vereinigungen oder Organisationen. Einige Vereinigungen wurden sogar mehrfach damit ausgezeichnet, beispielsweise das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (1917, 1944 und 1963) und das Amt des UN-Hochkommissars für Flüchtlinge (1954 und 1981). Neunzehnmal lehnte es das Nobel-Komitee ab, eine Nominierung vorzunehmen, offensichtlich weil es an würdigen Kandidaten fehlte.
Wie man sich vorstellen kann, waren die meisten Träger des Friedensnobelpreises Staatsmänner, Diplomaten oder Personen, die anderweitig mit Politik zu tun hatten. Es waren jedoch auch Journalisten, Juristen, Soziologen, Wirtschaftswissenschaftler und Sozialreformer darunter. Selbst Wissenschaftler, so Linus Pauling (1962) und Andrei Sacharow (1975), wurden damit geehrt, ebenso Arbeiterführer, wofür Lech Wałesa (1983) das bekannteste Beispiel ist. Und 1970 erhielt der Agrarwissenschaftler Norman E. Borlaug diese Ehrung.
Als erster aus dem religiösen Lager wurde der lutherische schwedische Erzbischof Nathan Söderblom 1930 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. 1946 erhielt der methodistische Laie und Evangelist John R. Mott den Preis, gefolgt von dem Theologen und Philosophen Albert Schweitzer (1952) und dem belgischen Kleriker Dominique Georges Pire (1958). Im Jahre 1964 fiel die Wahl auf den Bürgerrechtler und Baptistenprediger Martin Luther King jr.
Die Religion spielt in jüngster Zeit eine immer bedeutendere Rolle in den Friedensbemühungen der Welt. In Übereinstimmung mit diesem Trend kamen drei der letzten neun Preisträger aus dem religiösen Lager: die katholische Ordensfrau Mutter Theresa aus Kalkutta (1979), der südafrikanische anglikanische Bischof Desmond Tutu (1984) und im letzten Jahr der im Exil lebende buddhistische „Gott-König“ von Tibet, der Dalai-Lama.
Jesus Christus sagte zwar: „Glückselig [sind] die Friedensstifter“ (Matthäus 5:9, Elberfelder Bibel), doch werden religiöse Bemühungen, die dem Frieden dienen sollen — ob von katholischer, protestantischer, buddhistischer oder sonstiger Seite —, von Erfolg gekrönt sein?
Die Bibel zeigt, daß die von Gott entfremdete böse Welt niemals dauerhaften Frieden haben wird, eine Tatsache, an der auch die Einmischung der Religion in die karitativen, sozialen und politischen Angelegenheiten der Welt nichts ändern kann. Der Schöpfer selbst wird binnen kurzem die gläubige Menschheit mit Frieden segnen, indem er die heutigen Regierungen durch sein Königreich ersetzen wird, an dessen Spitze Jesus Christus, der „Fürst des Friedens“, steht (Jesaja 9:6, 7; 57:21; Psalm 46:9; Daniel 2:44).
Friedsame Menschen, die diese Wahrheit anerkennen und ihr Leben danach ausrichten, werden wirklich glücklich sein. Die Neue-Welt-Übersetzung gibt Jesu Worte nämlich wie folgt wieder: „Glücklich sind die Friedsamen.“