Wie betrachtest du vertrauliche Angelegenheiten?
1 Es gibt viel Erbauendes, worüber wir uns als Christen unterhalten können: biblische Gedanken, Erfahrungen, Kongresse usw. Dennoch zeigt die Bibel, daß wir hinsichtlich dessen, worüber wir sprechen, auch Selbstbeherrschung üben müssen (Ps. 34:13; Spr. 10:19). Wir sollten zum Beispiel niemand durch Geschwätz verleumden und auch nicht rücksichtslos alles weitererzählen, was wir gehört haben (Spr. 20:19).
2 Wir sind offene und ehrliche Leute und sind nicht mißtrauischerweise verschlossen. Aber einige Angelegenheiten sind vertraulich, und darüber sollten wir mit Unbefugten nicht sprechen. Das mag uns nicht leichtfallen, denn wir mögen einen gewissen Drang verspüren und versucht sein, eine vertrauliche Angelegenheit, von der wir erfahren haben, einem Freund mitzuteilen. Es erfordert aber auch Selbstzucht, nicht zu versuchen, anderen eine vertrauliche Information zu entlocken (Ri. 16:15-17).
3 Auf welche Gebiete trifft dies zu? In der Familie: Durch den vertrauten Umgang in der Familie lernst du vielleicht eine Schwäche eines deiner Angehörigen kennen oder erfährst etwas über persönliche Pläne eines Familiengliedes. Doch der Mann, die Frau und die Kinder sollten in der Öffentlichkeit nicht über alles sprechen, was in der Familie geschieht oder getan wird (Ps. 50:20). Am Arbeitsplatz: Wer über geschäftliche Angelegenheiten oder Pläne seines Arbeitgebers spricht, könnte dazu beitragen, daß seinem Arbeitgeber finanzieller Schaden entsteht. In der Versammlung: Älteste behandeln Probleme, mit denen sie zu tun haben, vertraulich. Denn wenn einem Ältesten ein geistiges oder ein familiäres Problem anvertraut worden ist und er in der Öffentlichkeit darüber sprechen würde, würden andere zögern, die Hilfe eines Ältesten zu suchen (Jak. 5:13-16). Selbst wenn seine Frau oder eines seiner Kinder ihn aus Neugierde fragen würde, sollte ein Ältester vertrauliche Versammlungsangelegenheiten nicht preisgeben. Auf diese Weise erlegt er seiner Familie nicht die Belastung auf, über solche Versammlungsangelegenheiten Stillschweigen zu bewahren („Wachtturm“, 1. Juli 1971, S. 414—416).
4 Wenn wir zu vertraulichen Angelegenheiten so eingestellt sind, können wir uns mehr mit Gesprächen befassen, die erbauen und nützlich sind (Spr. 25:9; 16:13).