Gott ernstlich suchen während der Kongreßzeit
AUF der nördlichen Erdhalbkugel hat die diesjährige Kongreßreihe „Göttlicher Name“ bereits begonnen, so auch in der Bundesrepublik, in Österreich und in der Schweiz. Hast du die Absicht, einen dieser von Jehovas Zeugen veranstalteten Bezirkskongresse zu besuchen? Wenn du solche Versammlungen schon miterlebt hast, weißt du, daß sie immer ein Festmahl sind, bei dem reiche geistige Speise ausgeteilt wird. Hast du aber noch keinen solchen Kongreß miterlebt, dann solltest du dir vornehmen, diesen Sommer einen zu besuchen, um die Freuden einer solchen Veranstaltung kennenzulernen. Die sich verschlimmernden Weltverhältnisse und der wachsende Unglaube sind triftige Gründe, warum wir diese vorzüglichen Gelegenheiten, erbaut und geistig gestärkt zu werden, nicht versäumen sollten.
Durch den Besuch eines solchen Kongresses bekundet man Glauben. Man bringt seine Überzeugung zum Ausdruck, daß Gott nicht nur lebt, sondern daß er auch „denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“. Der Apostel Paulus schrieb, diese Überzeugung sei für echten Glauben unerläßlich. (Hebr. 11:6) Für einige mag es verhältnismäßig leicht sein, einem der diesjährigen Kongresse beizuwohnen. Vielleicht wird eine solche Veranstaltung direkt in der Stadt, in der sie wohnen, abgehalten. Aber für viele mag der Besuch eines solchen Kongresses mit allerlei Vorbereitungen, einer ziemlich weiten Reise, mit Auslagen und Anstrengungen verbunden sein. Doch wenn sie aufrichtig überzeugt sind, daß Jehova Gott „denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“, werden sie bei einem dieser Kongresse zugegen sein.
Auf den Kongressen, die vor kurzem auf den Philippinen veranstaltet wurden, konnte man ermunternde Erfahrungen von Personen hören, die Gott in dieser Weise ‘ernstlich suchten’. Diese Erfahrungen zeigen, wozu der Glaube einen Menschen anspornen kann, der den Wunsch nach geistiger Stärkung und Erbauung hat. Wenn wir an die noch vor uns liegenden Kongresse „Göttlicher Name“ denken, wäre es gut, sich einige dieser Erfahrungen zu vergegenwärtigen.
Der Glaube findet einen Weg
Da ist zum Beispiel der Weg zum Kongreß. Eine Gruppe Zeugen Jehovas, die am Fuß des Tirad im nördlichen Teil der gebirgigen Insel Luzon wohnen, wanderten einen ganzen Tag lang, bis sie die Bushaltestelle an einer Landstraße erreichten; von dort aus mußten sie bis nach Baguio, der Kongreßstadt, noch einen ganzen Tag mit dem Bus fahren. Glieder der Versammlung Claveria-Cadcadir auf der südlichen Insel Mindanao brauchten dreizehn Stunden, um eine Strecke von achtzig Kilometern zurückzulegen, wobei sie vier Flüsse, über die es keine Brücken gibt, durchwaten mußten. Und das war nur die erste Etappe ihrer Reise zum Kongreß in der Stadt Ilagan. Wäre die Reise zu einem der diesjährigen Kongresse „Göttlicher Name“ für dich auch so beschwerlich? Wenn sie das wäre, würde dich dann dein Glaube veranlassen, dich ebenso anzustrengen?
Da diese Kongresse „Göttlicher Name“ fünf Tage dauern, besteht das Problem, für diese Zeit freizubekommen. Vielleicht kann man das Problem lösen, indem man seinen Urlaub in dieser Zeit nimmt. Aber was tun, wenn man keinen Urlaub bekommt? Ein Mechaniker auf den Philippinen war in dieser Lage. Er reichte seinen Urlaub für diese Zeit ein, doch er wurde nicht genehmigt. Was tat nun dieser Mann? Der Besuch des Kongresses bedeutete für ihn so viel, daß er lieber kündigte, als auf das Kongreßprogramm zu verzichten. Das, was er auf dem Kongreß hörte, war für ihn eine große Erbauung, und nicht nur das, sondern ehe er zum Kongreß abreiste, hatte er von einer anderen Firma telefonisch das Angebot erhalten, bei ihr anzufangen. Wir hätten keine Gelegenheit, unseren Glauben zu bekunden, gäbe es keine Probleme zu überwinden. Und wenn wir uns nicht bemühen würden, mit diesen Problemen fertig zu werden, gäben wir Jehova Gott keine Gelegenheit, zu zeigen, was er für uns tun kann.
Vielleicht hast du noch kleine Kinder. Zögerst du deswegen, einen Kongreß in einer fremden Stadt zu besuchen? Eine Zeugin Jehovas auf den Philippinen wollte den Kongreß in Surigao auf der Nordspitze von Mindanao, etwa hundertzwanzig Kilometer von ihrem Wohnort entfernt, besuchen. Die Schwierigkeit bestand darin, daß sie ein Kind erwartete, das ausgerechnet in der Kongreßwoche zur Welt kommen sollte. Aber sie sorgte einfach gut vor, indem sie Kinderkleidung und anderes mitnahm, was sie benötigen würde, falls das Kind während des Kongresses geboren würde, und fuhr zum Kongreß, obschon die Reise ziemlich unbequem war. Sie genoß jede Stunde des Kongresses, und kurz nachdem sie am Montagmorgen nach Hause zurückgekehrt war, wurde auch das Baby, ein Junge, geboren. Du magst nicht in einer solch außergewöhnlichen Situation sein — aber diese Erfahrung zeigt, was möglich ist.
Wie immer bei Kongressen, so sind Jehovas Zeugen auch in Verbindung mit den diesjährigen Kongressen „Göttlicher Name“ bemüht, den Delegierten den Besuch dieser Veranstaltungen zu erleichtern, indem sie Unterkünfte für sie suchen, die für die meisten von ihnen erschwinglich sind. Auf den Kongressen wird auch für eine preiswerte Verpflegung der Anwesenden gesorgt. Dennoch hat man, wenn man fünf Tage von zu Hause fort ist, gewisse Auslagen. Man beachte indessen folgendes:
Wenige Monate vor Beginn des Kongresses in Legaspi auf der Insel Luzon rasten zwei Taifune über die Bicolebene hinweg und zerstörten einen großen Teil der Reisernte. Obwohl das ein harter Schlag für die wirtschaftliche Lage der Zeugen in jener Gegend war, ließen sie sich dadurch nicht vom Besuch des Kongresses, eines geistigen Festmahles, abhalten. Auf der Insel Polillo zerstörte ein Taifun fünfunddreißig Tage vor dem Kongreß Haus und Felder einer Familie, deren Glieder Zeugen Jehovas waren. Sie sammelten jedoch Kokosnüsse, die der Sturm abgeschlagen hatte, und verkauften sie; darauf hatten sie die nötigen Mittel, um zum Kongreß zu fahren. Glauben findet einen Weg.
Angenommen, du hättest nur genügend Geld für die Hinfahrt zu einem der diesjährigen Kongresse. In einer ähnlichen Lage war ein philippinischer Zeuge; doch er wurde mit seinem Problem fertig. Wie? Indem er einige Zeit vor Kongreßbeginn in der Kongreßstadt als Fahrrad-Rikscha-Fahrer arbeitete; mit dieser Arbeit verdiente er so viel, daß er seine Auslagen während seines dortigen Aufenthalts decken und auch seine Heimreise bezahlen konnte. Er war einer der Glücklichen, die sich auf diesem Kongreß taufen ließen.
Diese Erfahrungen sind charakteristisch für Hunderte, ja Tausende von Erfahrungen, die Jehovas Zeugen überall in der Welt machen, weil sie die Wahrheit lieben und bereit sind, im Glauben voranzugehen, während sie Jehova Gott ernstlich suchen, im Vertrauen, daß er die Macht besitze, ihre aufrichtigen Bemühungen zu belohnen. Die Erfahrungen unserer philippinischen Brüder und Schwestern widerspiegeln zwar Verhältnisse, die für ihr Land bezeichnend sind, aber ganz anders sein mögen als die Verhältnisse, in denen du lebst. Doch Jehova ist der Gott der ganzen Erde, und er hat die Macht, dir zu helfen, ganz gleich, wo du wohnst oder welcher Art deine Schwierigkeiten sind. Deine Bemühungen, Schwierigkeiten zu überwinden, damit du dich der guten geistigen Speise erfreuen kannst, die auf den diesjährigen Kongressen ausgeteilt wird, werden von Gott, dessen Name auf diesen Kongressen geehrt wird, ganz bestimmt ebenso gesegnet werden.
Auf dem Kongreß
Auf dem Kongreß wirst du sehen, daß viele der Anwesenden mithelfen, die mit dem Kongreß verbundenen Arbeiten zu bewältigen: Betreuung der elektrischen und der anderen Einrichtungen, die Zubereitung und das Austeilen von Mahlzeiten, Sauberhalten des Kongreßgeländes, Ordnungsdienst und vieles mehr, was notwendig ist, damit ein geordneter Ablauf des Kongresses gesichert ist und damit alles sauber und ordentlich ist und jeder sich wohl fühlen kann. Der Leiter des philippinischen Ministeriums für Sozialfragen wohnt in der Nähe eines Stadions, in dem vor kurzem ein Kongreß abgehalten wurde. Als er die Scharen von Zeugen sah, die, ausgerüstet mit Besen, Kehrichtschaufeln und den faserigen Hüllen von Kokosnüssen (zum Bohnern von Fußböden), dem Stadion zustrebten, sagte er sich: „Das müssen saubere und fleißige Leute sein.“ Seine Beobachtung veranlaßte ihn, einige Kongreßdelegierte in sein Haus aufzunehmen und während vier Tagen selbst dem Kongreß beizuwohnen.
In diesem Sommer kannst auch du es vielleicht möglich machen, auf einem Kongreß mitzuarbeiten. Wenn du dazu in der Lage bist, wirst du die Erfahrung machen, daß diese Arbeit einen mit großer Befriedigung erfüllt.
Die Reise, die Ausgaben und die Arbeit dienen dem einen wichtigen Zweck: das Programm zu hören, das auf dem Kongreß geboten wird, und den vollen Nutzen davon zu haben. Man konnte beobachten, daß die 67 580 Besucher der zehn Kongresse, die auf den Philippinen durchgeführt wurden, den Darbietungen mit gespannter Aufmerksamkeit folgten und daß jeder ganz still dasaß, sogar die Kinder. Diese Menschen hörten nicht auf, Gottes Gunst ernstlich zu suchen, als sie in der Kongreßstadt ankamen, sondern sie taten das auch während ihres Aufenthalts dort, indem sie sich das ganze Programm anhörten und allen Darbietungen aufmerksam folgten. Wir tun gut, ihr Beispiel nachzuahmen.
Das Programm der Kongresse „Göttlicher Name“ ist glaubensstärkend und lebenswichtig. Wir Christen benötigen diesen Aufschluß, um uns auf die letzten Jahre des gegenwärtigen alten Systems, das immer mehr zerfällt, vorzubereiten. Möge dein Glaube an die Güte Gottes dich bewegen, schon am Mittwoch um 13.40 Uhr, wenn das Programm beginnt, anwesend zu sein und dann jeden Tag bis zum Schluß des Programms, am Sonntag um 17.15 Uhr. Ehre den „göttlichen Namen“ deines Schöpfers, indem du eine dieser christlichen Zusammenkünfte besuchst. Möge Jehova deine ernsten Bemühungen reichlich belohnen.