Können Computer die Probleme des Menschen lösen?
VIELLEICHT hast du bis jetzt gedacht, Computer wären „Elektronengehirne“, die jede Frage beantworten und jedes Problem lösen könnten. Stimmt diese Meinung, die durch Fernsehen und Filme verbreitet wird?
Der eine oder andere ist zu dem Glauben verleitet worden, es werde den Menschen bald gelingen, einen Supercomputer zu bauen, der die heutige Gesellschaftsordnung grundlegend ändern werde. Einige meinen, daß eine solche Maschine alle Probleme, die der Mensch auf dem Gebiet des Regierungswesens, der Wissenschaft, der Ernährung und Medizin hat, lösen könne. Ist dieses Vertrauen realistisch? Was kann ein Computer, und was kann er nicht?
Die meisten Leute sind mit Maschinen vertraut, die man zum Rechnen benutzt. Ein Beispiel ist die elektrische Addiermaschine. Niemand, der schon eine solche Maschine bedient hat, käme auf den Gedanken, sie ersetze das menschliche Gehirn. Es ist ganz klar, daß es sich bei einem solchen Apparat — der allerdings schneller und besser addiert als der Durchschnittsmensch — um ein mechanisches Gerät handelt. Vielleicht ist diese Tatsache in Verbindung mit einer solchen Maschine leichter zu begreifen, weil es eine mechanische Vorrichtung ist; die elektrische Addiermaschine hat lediglich einen Motor, der einen mechanischen Apparat antreibt. Bei einer solchen Maschine ist etwas zu sehen, wenn sie in Betrieb ist, denn man sieht die Bewegung der Rädchen des Zählwerkes.
Ein Computer funktioniert ähnlich wie eine einfache mechanische Addiermaschine. Er ist grundsätzlich eine Rechenmaschine. Da aber der Computer keine mechanische Vorrichtung ist wie sein eher profan zu nennender Vetter und weil die elektronischen Impulse für das menschliche Auge unsichtbar sind, mag er als Zauberer erscheinen. Der Computer erzielt durch elektronische Schaltkreise das, was die Addiermaschine mit Hilfe eines Getriebes und mit Hilfe von Hebeln und Rädern erreicht.
Von sich aus bringt der Computer ebensowenig etwas zustande wie die Addiermaschine. So lesen wir in dem Buch How to Live with Your Computer (Wie du mit deinem Computer auskommen kannst) von Paul T. Smith:
„Häufig hört man jemand sagen: ,Der Computer tut das‘ oder: ,Der Computer hat einen Fehler gemacht.‘ Eine Datenverarbeitungsanlage ... ist eine leblose Maschine. Sie führt nur aus, was ihr befohlen worden ist. Sie kann für ihre Handlungen keine Verantwortung übernehmen, sie seien richtig oder falsch. Wie andere Anlagen, so ist auch der Computer nicht intelligenter als die Person, die dafür verantwortlich ist. ...
Die wirklich selbsttätige Handlung der Maschine ist nur ein Wiederholen der eingegebenen Befehle; der Mensch muß ein Programm für die logischen Entscheidungen, die die Maschine treffen soll, entwickeln. Das Wissen des Menschen wird somit zum Quell jedes Datenverarbeitungssystems.“
Der Vorteil des Computers besteht darin, daß die Befehle nur einmal eingegeben werden müssen. Diese Befehle (das „Programm“) werden so ausgearbeitet, daß sie auf einem Magnetband gespeichert werden können, ähnlich wie Musik auf einem Tonband gespeichert wird, das man anschließend so oft auf einem Tonbandgerät abspielen kann, wie man möchte. Die Befehle können dann aus dem Speicher abgerufen werden, wenn die Aufgabe, für die das Programm ausgearbeitet worden ist, ausgeführt werden soll. Die Ausarbeitung von Befehlen für den Computer, damit er eine bestimmte Aufgabe ausführt, nennt man „Programmieren“.
Doch was geschieht, wenn der Programmierer die Befehle nicht so umfassend ausarbeitet, daß ungewöhnliche Vorkommnisse und alle Möglichkeiten berücksichtigt worden sind? Der Computer kann dann die Aufgabe nicht lösen, oder er zieht falsche Schlußfolgerungen und kommt zu falschen Ergebnissen.
Der wichtigste Bestandteil eines Computers ist der Speicher, das sogenannte Gedächtnis. In diesem Gedächtnis wird das Programm, die Befehle, gespeichert, während die Aufgabe ausgeführt wird. Je nach Größe verfügt der Computer über Tausende oder Millionen von Speicherzellen für die Speicherung von Befehlen und Daten. Mit jeder Speicherzelle ist eine Adresse verbunden — ähnlich wie die Häuser an einer Straße ja auch alle eine Nummer haben, damit man ein bestimmtes Haus finden kann. Die Befehle in dem Programm können dann den Schaltkreisen im Computer „sagen“, wo die Zahl zu finden ist, die addiert werden muß, wo die Antwort zu speichern ist, wo die nächsten Befehle zu finden sind usw.
Die große Zahl detaillierter Befehle, die erforderlich ist, zeigt, daß der Mensch, der die Befehle ausarbeitet, das Verfahren für die Lösung eines Problems liefert. Er ist es, der das Wissen liefert, das beim Rechnen anzuwenden ist. Der Computer entscheidet ebensowenig wie die Addiermaschine, wie das Problem zu lösen ist. Der Computer folgt nur den Befehlen, die der Programmierer ausgearbeitet hat. Ein Computer kann ohne den Verstand des Menschen, der die Formel liefert, kein Problem lösen. Er kann nur nach der von einem Menschen gelieferten Formel schneller arbeiten als das menschliche Gehirn.
Das zeigt deutlich, daß der Mensch von Computern nicht erwarten kann, daß sie die schweren Probleme lösen, denen sich die Menschheit gegenübersieht. Wenn es Staatsmännern nicht gelingt, eine Formel für den Weltfrieden zu finden, nach der die Menschen arbeiten könnten, wie sollte es dann gelingen, ein entsprechendes Programm für einen Computer auszuarbeiten? Weder die Biologen noch die Mediziner sind imstande, eine Formel für vollkommene Gesundheit und ewiges Leben zu finden. Sozialarbeiter wissen, wenn sie sich auf ihre eigene Weisheit verlassen, nicht, wie Rassenhaß, Habsucht und Selbstsucht beseitigt werden können.
Computer vermögen zwar Aufgaben, für die der Mensch ein Programm ausarbeiten kann, schneller zu lösen als der Mensch, aber sie können keine Lösung für Probleme liefern, für die der Mensch keine Formel weiß.
Wie diese Probleme zu lösen sind, sagen uns nicht elektronische Anlagen, die im Dienste des Menschen stehen, wohl aber unser Schöpfer, Jehova Gott. In seinem geschriebenen Wort, der Bibel, hat er die Formel für die Lösung der Probleme, die die Menschheit bedrängen, bekanntgegeben. Er hat auch schon dieser Formel entsprechend gehandelt, indem er für eine Regierung gesorgt hat, die funktioniert: das Königreich, durch das alle gehorsamen Menschen ewigwährende Segnungen empfangen werden. Und die von Gott dafür festgesetzte Zeit ist nahe herbeigekommen.