Leserbriefe
Kindesmißbrauch
Vielen Dank für die Ausgabe, in der das Thema Kindesmißbrauch behandelt wurde [8. August 1985]. Ich bin sicher, daß sie vielen Eltern helfen wird, ihre Kinder in diesem verderbten System der Dinge zu schützen. Meine Eltern gaben mir in sexueller Hinsicht niemals irgendeinen Rat. Bei einer Gelegenheit wurde ich von einem Schulkameraden, der viel älter war als ich, sexuell mißbraucht. Sogar heute, im Alter von 28 Jahren, habe ich immer noch psychische Probleme, die damit zusammenhängen. Wie nützlich es doch gewesen wäre, wenn ich damals das gewußt hätte, was in diesen Artikeln steht.
R. S., Brasilien
Taktlose Artikel?
Ich habe den Wunsch, mich einmal dazu zu äußern, wie mich bestimmte Artikel berühren, wie zum Beispiel der über die weibliche Beschneidung sowie andere ähnliche Artikel, die in der Vergangenheit erschienen sind. Ich möchte mir den Schmerz nicht zufügen, den ich beim Lesen von Artikeln empfinde, die entsetzliche Dinge in Einzelheiten schildern. Muß man denn Artikel wie den zuerst genannten lesen oder Berichte wie den über die Mißhandlungen in den Konzentrationslagern [„Vom Tod zum Leben in Dachau“, 8. Mai 1985]? Widerspricht das nicht dem Rat aus Philipper 4:8, der besagt, daß wir weiterhin Dinge erwägen sollten, die gerecht, keusch, liebenswert und lobenswert sind?
B. D., Kanada
Wir beabsichtigen nicht, die Gefühle irgendeines unserer Leser zu verletzen. Wir geben zu, daß das Lesen einiger Artikel sicherlich kein Vergnügen bereitet, aber in der Welt wurden und werden viele Menschen vor Situationen gestellt, denen man nicht aus dem Weg gehen kann. Wir fühlen uns daher verpflichtet, zu ihrem Nutzen Informationen über solche Themen zu geben. In keinem dieser Artikel sind wir unnötig weit in Einzelheiten gegangen, um nicht an Neigungen zu Sensationellem, zu Gewalt, zu Grausigem oder zu Lüsternheit zu appellieren. Wir bemühen uns, durch die Behandlung derartiger Themen auf würdevolle Art Hilfe zu leisten und immer für das einzutreten, was recht ist. Ferner sind wir darauf bedacht, ermunternden und erbauenden Rat zu geben. In dem Artikel über die weibliche Beschneidung sind wir nur auf so viele Details eingegangen, daß diejenigen, an die der Stoff insbesondere gerichtet ist, verstehen, worum es geht, und sie davon abgehalten werden, diesen Brauch zu pflegen.
Als Beispiel dient uns Gottes inspiriertes Wort, die Bibel, deren Sprache sehr offen ist und die, wenn nötig, auf Einzelheiten eingeht. (Siehe 1. Mose, Kapitel 19, 34, 38, 39; 3. Mose 15:16-33; 18:19-24; Richter, Kapitel 19; 2. Samuel, Kapitel 13; Jeremia 5:7-9; Hesekiel, Kapitel 23.) Keine dieser Beschreibungen hat zum Ziel, sinnliche Begierden zu wecken oder irgend jemandes Gefühle zu verletzen, sondern sie sind notwendig, nützlich und glaubensstärkend (Red.).
Mit meinem Brief möchte ich meine Wertschätzung für den Artikel „Vom Tod zum Leben in Dachau“ zum Ausdruck bringen. Ich kam mit einem Mann ins Gespräch, der wegen seiner Erfahrungen in Dachau sehr verbittert war und auch wegen der Meinung verschiedener Leute in Kanada, die behaupten, daß der Holocaust frei erfunden sei. Die Ausgabe interessierte ihn, und er las sie. Er bestätigte die Wahrhaftigkeit dessen, was die Verfasserin des Berichts geschrieben hatte, abgesehen davon, daß sie über eine Menge entsetzlicher Dinge nicht berichtet habe. Da er wegen seiner Erlebnisse außerordentlich verbittert war, wies ich auf den Rat hin, den Else gegeben hatte: „Empfinde keinen Haß gegen sie. Du wirst sie damit nicht verletzen. Du schadest dir nur selbst!“ Seit kurzem ist dieser Mann nicht mehr so verbittert. Der Bericht hat vielen geholfen, erneut Hoffnung und Ermunterung zu finden.
D. R., Kanada
Der Artikel „Vom Tod zum Leben in Dachau“ hat mich besonders bewegt. Ich habe großes Mitleid empfunden. Es freut mich, daß dank Elses Hilfe alles gut ausgegangen ist. Man kann die Zeit kaum noch erwarten, wo Gott der Bosheit auf der Erde, für die die Menschen fälschlicherweise ihm die Schuld geben, ein Ende setzen wird. Vielen Dank für die interessante Zeitschrift!
S. V. A., Simbabwe