„Nur niemals aufgeben!“
BEI ihrer Geburt war Wilma Rudolph klein und kränklich. Erst mit vier Jahren konnte sie laufen. Dann erkrankte sie ernsthaft an Scharlach und bekam eine Lungenentzündung. Sie kam zwar durch, doch ihr linkes Bein war gelähmt. Fest entschlossen, Wilma das Gehen zu ermöglichen, massierte ihre Mutter das kraftlose Bein und brachte das auch dreien ihrer größeren Kinder bei. In vier Schichten mußten sie „Wilma reiben“.
Als Wilma acht war, konnte sie mit einer Beinschiene gehen. Bald rannte und spielte sie. Sie war entschlossen, ihre Behinderung zu überwinden. Dabei halfen ihr Training und der Rat ihrer Mutter: „Nur niemals aufgeben!“
Wilma gab nicht auf. Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom errang sie drei Goldmedaillen. Sie hatte im 100- und 200-m-Lauf gesiegt und ging im Endlauf der 400-m-Staffel als Erste durchs Ziel.
Während des Ersten Weltkriegs erlitt Glenn Cunningham als siebenjähriger Junge lebensgefährliche Verbrennungen an den Beinen. Er war monatelang ans Bett gefesselt, und man sagte ihm, er werde wahrscheinlich nie wieder laufen können. Seine Mutter knetete seine beschädigten Muskeln jeden Tag durch und trieb ihn zum Gehen und dann zum Rennen an. Glenn gab nicht auf. Er gewann schließlich in der Halle des Madison Square Garden 21 von 31 Meilenläufen. Und 1934 stellte er einen Weltrekord in dieser Disziplin auf.
Wir alle müssen irgendwann einmal im Leben mit Rückschlägen fertig werden. Oft sind es gesundheitliche Probleme. Wieviel besser ist es, entschlossen zu sein, nicht aufzugeben, statt den Mut zu verlieren! „Wir [lassen] nicht nach“, schrieb der Apostel Paulus über das christliche Glaubensleben, „sondern wenn auch der Mensch, der wir äußerlich sind [unser physischer Leib], verfällt, wird gewiß der Mensch, der wir innerlich sind, von Tag zu Tag erneuert [oder erhält neue Kraft]“ (2. Korinther 4:16).
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