Wasser — Das lebenspendende Naß unseres Planeten
WASSER ist farb-, geruch- und geschmacklos und hat keine Kalorien, aber es ist unerläßlich für alles Leben auf der Erde. Kein Mensch, kein Tier und keine Pflanze kommt ohne Wasser aus. Vom Elefanten bis zur Mikrobe — alle benötigen Wasser; und es gibt keinen Ersatz dafür. Jeder der mehr als 5 Milliarden Menschen auf der Erde muß, um gesund zu bleiben, in flüssiger Form oder mit der Nahrung täglich ungefähr 2,5 Liter Wasser zu sich nehmen. Kein Wasser — kein Leben!
Ohne Wasser ist die Landwirtschaft und die Viehzucht unmöglich. Kein Wasser — keine Nahrung; keine Nahrung — kein Leben.
Zum Glück gibt es jede Menge Wasser. Wenn man Fotografien von unserem wunderschönen blauen Planeten betrachtet, die vom Weltall aus aufgenommen wurden, könnte man fast meinen, er sollte „Wasser“ und nicht „Erde“ heißen. Würden die Wasser der Erde die Oberfläche unseres Planeten gleichmäßig bedecken, würden sie ein einziges, 2,5 Kilometer tiefes Weltmeer bilden. Die gesamte Landfläche der Erde würde mühelos in den Pazifik passen und ihn nicht einmal ausfüllen.
Natürlich ist das meiste Wasser der Erde in den Meeren zu finden, und Meerwasser ist salzig. Würde jemand nur Meerwasser trinken, würde er bald an Durst und Dehydratation sterben, denn der Körper würde versuchen, das überschüssige Salz auszuschwemmen. Meerwasser eignet sich auch nicht für die Landwirtschaft und die Industrie — es macht die meisten Pflanzen kaputt und läßt Maschinen schnell rosten. Menschen können Meerwasser also zumeist nur nutzen, wenn sie das Wasser entsalzen, und das ist eine teure Angelegenheit.
Lediglich 3 Prozent des Wasservorrats der Erde bestehen aus Süß- statt aus Salzwasser. Fast das gesamte Süßwasser — ungefähr 99 Prozent — ist in Gletschern und Eiskappen eingeschlossen oder befindet sich tief unter der Erdoberfläche. Nur 1 Prozent steht der Menschheit ohne weiteres zur Verfügung.
Ein Prozent scheint nicht gerade viel zu sein. Wird uns das Süßwasser ausgehen? Wahrscheinlich nicht. In der Zeitschrift People & the Planet heißt es: „Allein das [eine Prozent] würde, wenn es auf der ganzen Erde gleichmäßig verteilt wäre und wirtschaftlich verwendet würde, schon ausreichen, um die gegenwärtige Bevölkerung zwei- bis dreimal zu versorgen.“
Im Grunde nimmt die Gesamtmenge des Wassers auf der Erde weder zu noch ab. In der Zeitschrift Science World wird gesagt: „Das Wasser, das wir heute verwenden, hat vielleicht einmal den Durst eines Dinosauriers gelöscht. Das liegt daran, daß die Wassermenge, über die wir heute verfügen, alles ist, was wir jemals an Wasser hatten und jemals haben werden.“
Der Grund dafür ist, daß das Wasser auf der Erde einem ewigen Kreislauf unterworfen ist — von den Meeren in die Atmosphäre, dann zur Erde, schließlich in die Flüsse und wieder zurück in die Meere. Ein kluger Mann schrieb deshalb vor langer Zeit: „Alle Flüsse fließen ins Meer, das Meer wird nicht voll. Zu dem Ort, wo die Flüsse entspringen, kehren sie zurück, um wieder zu entspringen“ (Prediger 1:7, Einheitsübersetzung).
Obwohl auf der Erde reichlich Süßwasser vorhanden ist, herrscht in vielen Regionen Wasserknappheit. Die folgenden Artikel befassen sich mit den zugrundeliegenden Problemen und den Aussichten auf eine Lösung.
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NASA-Foto