Kapitel 3
Dinge, die in kurzem geschehen sollen
1. Wie kann man Gottes Urteilsvollstreckung an der gegenwärtigen Welt entgehen?
DAS gegenwärtige Weltgeschehen sollte dich tief beunruhigen. Warum? Weil die heutige Welt Gottes Urteilsvollstreckung nicht entgehen kann. Du aber kannst entrinnen, vorausgesetzt, daß du „kein Teil der Welt“ wirst, die zur Vernichtung verurteilt ist. Das bedeutet nicht, daß du ein Asket werden oder dich in ein Kloster zurückziehen müßtest. Du kannst ein normales, sinnvolles Leben führen, mußt dich aber von korrupter Politik, gewinnsüchtigem Geschäftsgebaren, gottentehrender Religion sowie von Gewalttätigkeit und Unsittlichkeit fernhalten. Außerdem mußt du dich an Gottes hohen Sittenmaßstab halten und dich bemühen, seinen Willen zu tun (Johannes 17:14-16; Zephanja 2:2, 3; Offenbarung 21:8). Wie wichtig es ist, sich mit diesen Dingen zu befassen und, wenn nötig, seine Lebensführung entsprechend zu ändern, geht aus dem Bibelbuch Offenbarung hervor.
2. Wie leitet der Apostel Johannes die großartige Prophezeiung der Offenbarung ein, und wem gab Gott diese wichtige Botschaft?
2 Der Apostel Johannes leitet diese großartige Prophezeiung mit den Worten ein: „Eine Offenbarung von Jesus Christus, die Gott ihm gab, um seinen Sklaven die Dinge zu zeigen, die in kurzem geschehen sollen“ (Offenbarung 1:1a). Demnach empfing Jesus Christus diese wichtige Botschaft von Gott. Weit davon entfernt, zu einer Dreieinigkeit oder Trinität zu gehören, ist Jesus — wie aus den obigen Worten hervorgeht — seinem Vater untergeordnet. Gleicherweise sind die „Sklaven“, die die Christenversammlung ausmachen, Jesus Christus untergeordnet, weshalb sie „dem Lamm beständig folgen, ungeachtet, wohin es geht“ (Offenbarung 14:4; Epheser 5:24). Doch wer sind heute die „Sklaven“ Gottes, und inwiefern ziehen sie aus der Offenbarung Nutzen?
3. (a) Wer sind die „Sklaven“, die Jesus Christus untergeordnet sind? (b) Welches Werk führen die treuen „Sklaven“ unter der Leitung von Engeln durch?
3 Der Apostel Johannes, der die Offenbarung niederschrieb, bezeichnete sich selbst als einen solchen Sklaven. Er war der letzte Apostel, der noch am Leben war, und er gehörte zu der auserwählten, geistgesalbten Gruppe von „Sklaven“, die unvergängliches Leben im Himmel erben werden. Heute gibt es von ihnen nur noch ein paar Tausend auf der Erde. Gott hat aber noch andere Diener — eine aus Männern, Frauen und Kindern bestehende große Volksmenge, deren Zahl heute in die Millionen geht. Unter der Leitung von Engeln verkündigen sie zusammen mit den gesalbten „Sklaven“ der ganzen Menschheit eine ewige gute Botschaft. Alle diese „Sklaven“ scheuen keine Mühe, den Sanftmütigen der Erde zur Rettung zu verhelfen (Matthäus 24:14; Offenbarung 7:9, 14; 14:6). Die Offenbarung zeigt, was man tun muß, um aus der beglückenden guten Botschaft Nutzen zu ziehen.
4. (a) Wie konnte Johannes, der die Offenbarung vor mehr als 1 900 Jahren schrieb, von „Dingen“ reden, „die in kurzem geschehen sollen“? (b) Wofür sprechen heute die Tatsachen in bezug auf das, was vorhergesagt wurde?
4 Wie konnte Johannes aber sagen, diesen „Sklaven“ würden ‘die Dinge gezeigt, die in kurzem geschehen sollten’? Sind seither nicht mehr als 1 900 Jahre vergangen? Für Jehova, in dessen Augen tausend Jahre „wie der gestrige Tag“ sind, sind 1 900 Jahre eine kurze Zeit, verglichen mit den Zeiträumen, in denen er die Erde erschuf und sie als Wohnstätte für die Menschen zubereitete (Psalm 90:4). Der Apostel Paulus schrieb von seiner „sehnlichen Erwartung und Hoffnung“, denn ohne Zweifel dachte er, seine Belohnung stehe kurz bevor (Philipper 1:20). Heute häufen sich jedoch die Beweise dafür, daß alles, was vorhergesagt wurde, zur vorgesehenen Zeit geschehen wird. Noch nie stand das Überleben der Menschheit auf dem Spiel. Gott allein kann Abhilfe schaffen (Jesaja 45:21).
Mitteilungskanal
5. Wie wurde die Offenbarung dem Apostel Johannes und dann den Versammlungen übermittelt?
5 In Offenbarung 1:1b, 2 heißt es weiter: „Und er [Jesus] sandte seinen Engel aus und legte sie [die Offenbarung] durch ihn in Zeichen seinem Sklaven Johannes dar, der von dem Wort, das Gott gab, Zeugnis ablegte und von dem Zeugnis, das Jesus Christus gab, ja von allem, was er sah.“ Demnach empfing Johannes den inspirierten Bericht durch einen Engelboten. Er schrieb ihn in eine Buchrolle und übermittelte ihn so den damaligen Versammlungen. Erfreulicherweise sorgte Gott dafür, daß dieser Bericht zur Ermunterung der fast 100 000 heute bestehenden Versammlungen seiner vereinten Diener erhalten blieb.
6. Wen kennzeichnete Jesus als den Kanal, durch den er seine „Sklaven“ heute mit geistiger Speise versorgen würde?
6 In den Tagen des Johannes bediente sich Gott eines Kanals zur Übermittlung der Offenbarung, und Johannes war der irdische Teil dieses Kanals. Auch heute bedient sich Gott eines Kanals, um seine „Sklaven“ mit geistiger Speise zu versorgen. Jesus kennzeichnete den irdischen Teil dieses Kanals in seiner großen Prophezeiung über den Abschluß des Systems der Dinge als den ‘treuen und verständigen Sklaven, den sein Herr über seine Hausknechte gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben’ (Matthäus 24:3, 45-47). Durch diese Johannes-Klasse enthüllt er die Bedeutung der Prophezeiung.
7. (a) Wie sollten uns die in der Offenbarung angeführten Zeichen berühren? (b) Wie lange wirken einige der Johannes-Klasse bei der Erfüllung der in der Offenbarung beschriebenen Visionen schon mit?
7 Nach den Worten des Johannes legte Jesus die Offenbarung „in Zeichen“ oder Sinnbildern dar. Sie zu prüfen ist anregend und begeisternd. Sie veranschaulichen dynamische Tätigkeit und sollten uns daher anspornen, uns eifrig zu bemühen, andere mit der Prophezeiung und ihrer Bedeutung bekannt zu machen. Die Offenbarung enthält eine Anzahl packender Visionen, bei denen Johannes entweder aktiv oder als Beobachter beteiligt war. Die zur Johannes-Klasse Gehörenden — von denen einige schon jahrzehntelang bei der Erfüllung dieser Visionen mitwirken — sind glücklich darüber, daß Gottes Geist deren Bedeutung enthüllt hat, so daß sie sie anderen erklären können.
8. (a) Wodurch unterscheiden sich die Visionen der Offenbarung voneinander? (b) Inwiefern hilft uns Daniels Prophezeiung, die in der Offenbarung erwähnten Tiere zu identifizieren?
8 Die Visionen werden nicht in chronologischer Reihenfolge dargelegt. Jede erfüllt sich in einem bestimmten Zeitraum. Bei vielen werden Worte aus früheren Prophezeiungen wiedergegeben, die den Schlüssel für die Deutung der Visionen liefern. Zum Beispiel werden in Daniels Prophezeiung vier furchterregende Tiere beschrieben, die als eine Darstellung regierender irdischer Mächte gedeutet werden. Das hilft uns verstehen, daß die in der Offenbarung erwähnten Tiere politische Gebilde darstellen, einschließlich der heute existierenden (Daniel 7:1-8, 17; Offenbarung 13:2, 11-13; 17:3).
9. (a) Wie hat die Johannes-Klasse bewiesen, daß sie die gleiche Einstellung hat wie Johannes? (b) Wie können wir gemäß den Worten des Johannes glücklich werden?
9 Johannes legte gewissenhaft Zeugnis ab von der Botschaft, die Gott ihm durch Jesus Christus übermittelt hatte. Er beschrieb ‘alles, was er sah’, ganz genau. Die Johannes-Klasse bittet inständig darum, daß Gott und Jesus Christus ihr helfen, die Prophezeiung richtig zu verstehen, um Gottes Volk mit ihren interessanten Einzelheiten bekannt machen zu können. Zum Nutzen der Versammlung der Gesalbten (sowie zum Nutzen der internationalen großen Volksmenge, die Gott während der großen Drangsal am Leben erhalten wird) schrieb Johannes: „Glücklich der, der laut liest, und diejenigen, die die Worte dieser Prophezeiung hören und die darin geschriebenen Dinge halten; denn die bestimmte Zeit ist nahe“ (Offenbarung 1:3).
10. Was müssen wir in Verbindung mit der Offenbarung tun, wenn wir glücklich werden möchten?
10 Du wirst aus dem Lesen der Offenbarung großen Nutzen ziehen, und das ganz besonders, wenn du dich an die darin geschriebenen Dinge hältst. Johannes erklärte in einem seiner Briefe: „Darin besteht die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer, denn alles, was aus Gott geboren worden ist, besiegt die Welt. Und das ist die Siegesmacht, die die Welt besiegt hat: unser Glaube“ (1. Johannes 5:3, 4). Wer einen solchen Glauben entwickelt, kann überaus glücklich werden.
11. (a) Warum ist es dringend notwendig, sich an die Worte dieser Prophezeiung zu halten? (b) Welche Zeit muß jetzt gefährlich nahe sein?
11 Es ist jetzt dringend notwendig, sich an die Worte der Prophezeiung zu halten, „denn die bestimmte Zeit ist nahe“. Die bestimmte Zeit wofür? Für die Erfüllung der in der Offenbarung erwähnten Prophezeiungen und die Vollstreckung der göttlichen Gerichte. Bald werden Gott und Jesus Christus an Satans Weltsystem ihr endgültiges Urteil vollziehen. Als Jesus auf der Erde war, sagte er, daß nur sein Vater „von jenem Tag oder der Stunde“ Kenntnis habe. Im Hinblick auf die Schwierigkeiten, die in unserer Zeit überhandgenommen haben, sagte Jesus: „Diese Generation [wird] auf keinen Fall vergehen ..., bis alle diese Dinge geschehen.“ Demnach muß die bestimmte Zeit für den Vollzug des göttlichen Urteilsspruchs gefährlich nahe sein (Markus 13:8, 30-32). Es ist so, wie es in Habakuk 2:3 heißt: „Die Vision ist noch für die bestimmte Zeit, und sie geht keuchend dem Ende zu, und sie wird keine Lüge mitteilen. Selbst wenn sie säumen sollte, so harre ihrer; denn sie wird sich bestimmt bewahrheiten. Sie wird sich nicht verspäten.“ Unsere Rettung aus der großen Drangsal hängt von unserer Beachtung des prophetischen Wortes Gottes ab (Matthäus 24:20-22).
[Kasten auf Seite 15]
Um die Offenbarung zu verstehen,
● benötigen wir die Hilfe des Geistes Jehovas,
● müssen wir feststellen, wann der Tag des Herrn begann,
● müssen wir wissen, wer heute der treue und verständige Sklave ist.