KAPITEL 21
Wie kann ich meine Zeit besser planen?
Wie viele zusätzliche Stunden am Tag könntest du gebrauchen? ․․․․․
Wofür würdest du sie verwenden?
□ Mich mit Freunden treffen
□ Schlafen
□ Lernen
□ Oder: ․․․․․
ZEIT ist wie ein ungezähmtes Pferd: Damit sie dir nicht davonläuft, musst du lernen, sie in den Griff zu bekommen. Gelingt dir das, wirst du wahrscheinlich weniger Stress haben und bessere Noten bekommen. Außerdem vertrauen dir deine Eltern dann mehr. Hört sich gut an, aber leichter gesagt als getan, oder? Schauen wir uns doch mal an, welche Hürden du dabei nehmen musst.
Hürde Nr. 1: Zeit einteilen
Warum es schwer ist. Allein schon der Gedanke, dass du dir die Zeit einteilen sollst, engt dich ein. Du liebst es, spontan und nicht völlig verplant zu sein.
Warum es trotzdem gut ist. König Salomo schrieb: „Die Pläne des Fleißigen gereichen sicherlich zum Vorteil“ (Sprüche 21:5). Salomo hatte als Ehemann, Vater und König alle Hände voll zu tun, und mit den Jahren kam sicher noch mehr auf ihn zu. Hast du auch das Gefühl, dass dein Tag ganz schön vollgestopft ist? Wahrscheinlich wird dein Leben in Zukunft sogar noch stressiger. Wenn du heute lernst, organisiert zu sein, hast du es später leichter.
Was andere sagen. „Seit etwa einem halben Jahr habe ich einen Zeitplan. Ich wollte es leichter haben und mit dem Plan klappt das ganz gut“ (Joey).
„Ich mach mir eine Liste, damit ich alles schaffe. Wenn ich besonders viel um die Ohren hab, mach ich das mit meiner Mutter zusammen, und wir überlegen uns, wie wir uns gegenseitig helfen können“ (Mallory).
Strategie. Stell dir vor, ihr wollt als Familie verreisen und jeder wirft einfach sein Gepäck in den Kofferraum. Wie es aussieht, wird nicht alles reinpassen. Was jetzt? Am besten, ihr fangt noch mal von vorne an und verstaut erst mal die großen Koffer. Dann kriegt ihr nach und nach auch die kleineren Sachen unter.
Ähnlich ist es mit deiner Zeit. Wenn du sie mit weniger wichtigen Dingen ausfüllst, besteht die Gefahr, dass das Wesentliche zu kurz kommt. Mach zuerst Platz für die wichtigen Dinge. Dann wirst du staunen, wie viel Zeit noch für andere Sachen bleibt (Philipper 1:10).
Wie sieht deine To-do-Liste aus?
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Nummeriere das, was du aufgeschrieben hast, nach Wichtigkeit durch. Du wirst überrascht sein, wie viel Freiraum dir noch bleibt, wenn du das Wichtigste zuerst erledigst.
Konkrete Schritte. Nimm einen Taschenkalender und trage das Wichtigste zuerst ein. Alternative:
□ Handykalender
□ Notepad
□ Computerkalender
□ Tischkalender
Hürde Nr. 2: Den Zeitplan einhalten
Warum es schwer ist. Nach der Schule willst du erst mal relaxen und fernsehen. Eigentlich nur ein paar Minuten, aber dann ... Oder du hast dich gerade hingesetzt und willst lernen, da kommt eine SMS. Jemand fragt dich, ob du mit ins Kino gehen willst. Der Film kann nicht warten, aber lernen kannst du ja auch noch am Abend. Und du findest sowieso, dass mit ein bisschen Druck alles schneller geht.
Warum es trotzdem gut ist. Mit einem freien Kopf kannst du besser lernen. Das wird sich gut auf deine Noten auswirken. Außerdem hast du ja schon genug Druck. Wenn du das Lernen auf den Abend oder die Nacht verschiebst, wird es nur noch schlimmer. Vielleicht verschläfst du dann am nächsten Morgen, bist noch gestresster, musst loshetzen und kommst zu spät zur Schule (Sprüche 6:10, 11).
Was andere sagen. „Mir macht es Spaß, fernzusehen, Gitarre zu spielen oder mich mit Freunden zu treffen. Das ist auch alles ganz okay, doch manchmal passiert es, dass ich mich verzettle. Dann hab ich Stress“ (Julian).
Strategie. Plane nicht nur die Arbeiten, die du erledigen musst, sondern auch das, was dir Spaß macht. „Die Arbeiten gehen einem leichter von der Hand, wenn man hinterher etwas Schönes vorhat“, sagt Julian. Ein anderer Vorschlag: Setz dir langfristige Ziele und versuch sie durch Etappenziele zu erreichen.
Konkrete Schritte. Welche Ziele könntest du in den nächsten sechs Monaten ansteuern?
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Welches Ziel könntest du in den nächsten zwei Jahren erreichen, und wie kannst du jetzt schon darauf hinarbeiten?a
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Hürde Nr. 3: Aufräumen
Warum es schwer ist. Du siehst vielleicht keinen direkten Zusammenhang zwischen Aufräumen und Zeiteinteilung. Aufräumen ist für dich pure Zeitverschwendung. Außerdem findest du dein Chaos gar nicht so schlimm. Also kann dein Zimmer doch warten.
Warum es trotzdem gut ist. Wenn du aufräumst, sparst du Zeit, weil du nicht ständig nach etwas suchen musst. Du fühlst dich dann auch weniger gestresst (1. Korinther 14:40).
Was andere sagen. „Manchmal hab ich keine Zeit, meine Klamotten wegzuräumen. Und wenn ich dann irgendetwas dringend brauche, kann es sein, dass es in dem Chaos verschwunden ist“ (Mandy).
„Ich hab eine Woche lang meinen Geldbeutel gesucht. Da hab ich voll die Panik gekriegt. Erst als ich mein Zimmer aufgeräumt hab, hab ich ihn wiedergefunden“ (Frank).
Strategie. Versuche, deine Sachen gleich wieder an ihren Platz zu legen. Wenn du das immer machst, wird es gar nicht erst so weit kommen, dass du im Chaos versinkst.
Konkrete Schritte. Versuche, dir das Aufräumen anzugewöhnen, und überzeug dich selbst davon, wie viel leichter du es hast, wenn alles an seinem Platz ist.
Ob jung oder alt, ein Tag hat für jeden nur 24 Stunden. Zeit, die du verschwendest, kannst du nicht mehr zurückholen. Zeit, die du mit etwas Sinnvollem verbringst, ist eine gute Investition. Du hast die Wahl.
Kommt eure Familie aus einem anderen Land? Hast du das Gefühl, dass du entweder in der Schule oder zu Hause nicht so richtig dazugehörst? Wie kannst du aus deiner Situation das Beste machen?
[Fußnote]
a Mehr dazu in Kapitel 39.
BIBELTEXT
„[Vergewissert] euch der wichtigeren Dinge“ (Philipper 1:10)
TIPP
Versuch nicht, alle Tipps in diesem Kapitel auf einmal umzusetzen. Nimm in den nächsten Monaten doch erst mal nur eine Sache in Angriff. Hast du dein Ziel erreicht, kannst du zum nächsten Schritt übergehen.
HAST DU GEWUSST ...?
Zu viel in einen Tag hineinzupacken verursacht nur Stress. Wenn du deine Prioritäten richtig setzt, weißt du, was du tun musst und was du notfalls streichen kannst.
DAS HABE ICH FEST VOR!
Ich möchte weniger Zeit investieren für ․․․․․
Die so gewonnene Zeit kann ich nutzen, um ․․․․․
Meinen Vater oder meine Mutter möchte ich dazu fragen: ․․․․․
WAS DENKST DU?
● Was bringt es dir für später, wenn du jetzt schon lernst, deine Zeit richtig einzuteilen?
● Was kannst du dir bei der Zeitplanung von deinen Eltern abschauen?
● Wie könntest du deinen Zeitplan noch effektiver gestalten?
[Herausgestellter Text auf Seite 154]
„Ich hab einmal mitbekommen, wie jemand rumgelästert hat: ‚Wenn du willst, dass Ricky um vier irgendwo ist, sag ihm, er soll um drei da sein.‘ Da wurde mir klar, dass ich meine Zeit besser planen muss.” Ricky
[Kasten auf Seite 155]
Wo bleibt meine Zeit?
Wie viele Stunden in einer Woche junge Leute zwischen 8 und 18 Jahren womit verbringen:
17
mit ihren Eltern
30
in der Schule
44
mit Fernsehen, Computerspielen, Chatten, Musik
Schreib auf, wie viele Stunden in der Woche du
fernsiehst ․․․․․
elektronische Spiele spielst ․․․․․
vor dem Computer sitzt ․․․․․
Musik hörst ․․․․․
Insgesamt ․․․․․
Stunden, die ich für wichtigere Dinge abzweigen kann ․․․․․
[Bild auf Seite 153]
Zeit ist wie ein wildes Pferd — du musst lernen, sie in den Griff zu bekommen