JESUS CHRISTUS
Name und Titel des Sohnes Gottes während seines Lebens auf der Erde, und zwar von seiner Salbung an.
Der Name Jesus (gr. Iēsoús) entspricht dem hebräischen Namen Jeschua (ungekürzt Jehoschua), der „Jehova ist Rettung“ bedeutet. Jesus war kein ungewöhnlicher Name; viele männliche Personen wurden damals so genannt. Deshalb fügte man oft eine weitere Bezeichnung hinzu, z. B. „Jesus, der Nazarener“ (Mar 10:47; Apg 2:22). „Christus“ leitet sich vom griechischen Christós her, das dem hebräischen Wort Maschíach (Messias) entspricht, und bedeutet „Gesalbter“. Vor der Zeit Jesu wurde der Ausdruck „Gesalbter“ passenderweise auf andere angewandt, beispielsweise auf Moses, Aaron und David (Heb 11:24-26; 3Mo 4:3; 8:12; 2Sa 22:51). Die Stellung oder das Amt, in das jemand durch Salbung eingesetzt wurde, oder der Dienst, mit dem jemand dadurch beauftragt wurde, schattete jedoch immer die höhere Stellung, das höhere Amt und den Dienst Jesu Christi vor. Jesus nimmt also eine herausragende Stellung ein und ist als Einziger „der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mat 16:16; siehe CHRISTUS; MESSIAS).
Sein vormenschliches Dasein. Das Leben der Person, die als Jesus Christus bekannt wurde, begann nicht hier auf der Erde. Jesus selbst sprach von seinem vormenschlichen Dasein im Himmel (Joh 3:13; 6:38, 62; 8:23, 42, 58). Aus Johannes 1:1, 2 geht hervor, welchen Namen derjenige, der dann Jesus Christus wurde, im Himmel trug. Es heißt dort: „Im Anfang war das WORT [gr. Lógos], und das WORT war bei GOTT, und das WORT war ein Gott [„göttlicher Art“, J. Schneider, Das Evangelium nach Johannes, Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament, Berlin 1978; oder „göttlichen Wesens“, R. Böhmer; C. Stage]. Dieser war im Anfang bei GOTT.“ Da Jehova ewig ist und keinen Anfang hat (Ps 90:2; Off 15:3), in dem erwähnten Text aber gesagt wird, das WORT sei im Anfang bei Gott gewesen, muss sich dieser „Anfang“ auf den Anfang der Schöpfungswerke Gottes beziehen. Das wird durch andere Bibeltexte bestätigt, in denen Jesus als „der Erstgeborene aller Schöpfung“ oder „der Anfang der Schöpfung Gottes“ bezeichnet wird (Kol 1:15; Off 1:1; 3:14). Die Bibel setzt also das WORT (Jesus in seinem vormenschlichen Dasein) mit der ersten Schöpfung Gottes, seinem erstgeborenen Sohn, gleich.
Aus Jesu eigenen Worten geht hervor, dass Jehova tatsächlich der Vater oder Lebengeber seines erstgeborenen Sohnes war, dass Gott diesen Sohn also erschaffen hatte. Jesus wies auf Gott als den Ursprung seines Lebens hin, indem er sagte: „Ich [lebe] des Vaters wegen.“ Aus dem Kontext ist zu entnehmen, dass Jesus damit sagen wollte, er habe das Leben durch seinen Vater erhalten oder sein Vater habe sein Leben ins Dasein gerufen, so wie sterbliche Menschen durch den Glauben an das Loskaufsopfer Jesu Leben erhalten würden (Joh 6:56, 57).
Sind die Schätzungen heutiger Wissenschaftler bezüglich des Alters des Universums auch nur annähernd korrekt, dann begann das Dasein Jesu als Geistgeschöpf Tausende von Millionen von Jahren vor der Erschaffung des ersten Menschen. (Vgl. Mi 5:2.) Der Vater gebrauchte diesen erstgeborenen Geistsohn, um alles andere zu erschaffen (Joh 1:3; Kol 1:16, 17). Dazu gehören auch Millionen andere Geistsöhne der himmlischen Familie Jehovas (Da 7:9, 10; Off 5:11), das materielle Universum und die ersten Geschöpfe, die darin hervorgebracht wurden. Jehova muss also zu diesem erstgeborenen Sohn gesagt haben: „Lasst uns Menschen machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis“ (1Mo 1:26). Alle diese anderen Dinge sind nicht nur „durch ihn“ erschaffen worden, sondern auch „für ihn“, denn er ist Gottes Erstgeborener und der „Erbe aller Dinge“ (Kol 1:16; Heb 1:2).
Kein Mitschöpfer. Dadurch, dass der Sohn bei der Schöpfung mitwirkte, wurde er nicht zu einem Mitschöpfer mit seinem Vater. Die Kraft zum Erschaffen kam von Gott durch seinen heiligen Geist, seine wirksame Kraft (1Mo 1:2; Ps 33:6). Und da Jehova der Quell allen Lebens ist, verdankt die gesamte belebte Schöpfung – sowohl die sichtbare als auch die unsichtbare – ihr Leben ihm (Ps 36:9). Der Sohn war also kein Mitschöpfer, sondern vielmehr ein Mittel oder Instrument, dessen sich Jehova, der Schöpfer, bediente. Jesus selbst schrieb Gott die Schöpfung zu, und in der ganzen Bibel wird Jehova als der Schöpfer bezeichnet (Mat 19:4-6; siehe SCHÖPFUNG).
Personifizierte Weisheit. Was die Heilige Schrift über das WORT sagt, passt gut zu der Beschreibung in Sprüche 8:22-31. In dieser Bibelstelle wird die Weisheit personifiziert und so dargestellt, als könne sie sprechen und handeln (Spr 8:1). Viele Schreiber aus den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung, die sich zum Christentum bekannten, vertraten den Standpunkt, der erwähnte Text sei symbolisch zu verstehen und beziehe sich auf Gottes Sohn in seinem vormenschlichen Dasein. In Anbetracht der schon behandelten Bibeltexte kann kein Zweifel darüber bestehen, dass, wie es in den angegebenen Versen aus Sprüche beschrieben wird, dieser Sohn von Jehova ‘hervorgebracht wurde als der Anfang seines Weges, als das früheste seiner Werke vor alters’ und dass der Sohn bei der Erschaffung der Erde ‘neben Jehova zum Werkmeister wurde’. Im Hebräischen – einer Sprache, in der wie in der deutschen und in vielen anderen Sprachen die Substantive ein grammatisches Geschlecht haben – ist das Wort für „Weisheit“ weiblichen Geschlechts. Das trifft auch in all den Fällen zu, in denen die Weisheit personifiziert ist, einschließlich dort, wo sie in übertragenem Sinn gebraucht wird und den erstgeborenen Sohn Gottes darstellt. In dem Satz „Gott [ist] Liebe“ (1Jo 4:8) ist der griechische Ausdruck für „Liebe“ ebenfalls weiblichen Geschlechts, was aber nicht heißt, dass Gott weiblich ist. Salomo, der Hauptschreiber der Sprüche (Spr 1:1), bezog den Titel qohéleth (Versammler) auf sich (Pr 1:1), und auch dieses Wort ist weiblichen Geschlechts.
Weisheit zeigt sich nur, wenn sie auf irgendeine Weise zum Ausdruck gebracht wird. Gott brachte seine Weisheit in der Schöpfung zum Ausdruck (Spr 3:19, 20), und zwar durch seinen Sohn. (Vgl. 1Ko 8:6.) Auch Gottes weiser Vorsatz hinsichtlich der Menschheit ist durch seinen Sohn, Jesus Christus, offenkundig gemacht und in ihm zusammengefasst. Deshalb konnte einer der Apostel sagen, dass Christus „die Kraft Gottes und die Weisheit Gottes“ darstellt und dass Christus Jesus „uns zur Weisheit von Gott geworden ist sowie zur Gerechtigkeit und Heiligung und Befreiung durch Lösegeld“ (1Ko 1:24, 30; vgl. 1Ko 2:7, 8; Spr 8:1, 10, 18-21).
Inwiefern der „einziggezeugte Sohn“. Dass Jesus der „einziggezeugte Sohn“ genannt wird (Joh 1:14; 3:16, 18; 1Jo 4:9), bedeutet nicht, dass die anderen Geistgeschöpfe nicht Gottes Söhne waren, denn auch sie werden als Söhne bezeichnet (1Mo 6:2, 4; Hi 1:6; 2:1; 38:4-7). Da er aber die einzige direkte Schöpfung seines Vaters ist, ist er einzigartig und unterscheidet sich von allen anderen Söhnen Gottes, die von Jehova durch diesen erstgeborenen Sohn erschaffen oder gezeugt worden sind. „Das WORT“ ist also in einem besonderen Sinn Jehovas „einziggezeugter Sohn“, so wie Isaak in einem besonderen Sinn der „einziggezeugte Sohn“ Abrahams war (Abraham hatte bereits einen anderen Sohn, aber nicht von seiner Frau Sara) (Heb 11:17; 1Mo 16:15).
Warum „das WORT“ genannt. Der Name (oder vielleicht der Titel) „das WORT“ (Joh 1:1) lässt offensichtlich erkennen, welche Rolle Gottes erstgeborener Sohn innehatte, nachdem andere intelligente Geschöpfe erschaffen worden waren. In 2. Mose 4:16 wird ein ähnlicher Ausdruck gebraucht. Jehova sagte zu Moses bezüglich seines Bruders Aaron: „Er soll für dich zum Volk reden; und es soll geschehen, dass er dir als Mund dienen wird, und du wirst ihm als Gott dienen.“ Aaron diente Moses insofern als „Mund“, dass er der Wortführer des obersten Vertreters Gottes hier auf der Erde war. Mit dem WORT oder dem Logos, der Jesus Christus wurde, verhielt es sich ähnlich. Jehova gebrauchte offensichtlich seinen Sohn, um denen, die zur Familie seiner Geistsöhne gehören, Informationen und Anweisungen zu geben. Ebenso ließ er seine Botschaft an die Menschen durch seinen Sohn überbringen. Um zu zeigen, dass er Gottes WORT oder Wortführer war, sagte Jesus zu seinen jüdischen Zuhörern: „Was ich lehre, ist nicht mein, sondern gehört dem, der mich gesandt hat. Wenn jemand SEINEN Willen zu tun begehrt, wird er erkennen, ob die Lehre von Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede“ (Joh 7:16, 17; vgl. Joh 12:50; 18:37).
Jesus war in seinem vormenschlichen Dasein zweifellos bei vielen Gelegenheiten Jehovas Wortführer, wenn dieser mit Menschen auf der Erde sprechen wollte. Während einige Bibelstellen den Eindruck vermitteln, Jehova hätte mit Menschen direkt gesprochen, geben andere Texte deutlich zu verstehen, dass er dies durch einen Vertreter, einen Engel, tat. (Vgl. 2Mo 3:2-4 mit Apg 7:30, 35; siehe auch 1Mo 16:7-11, 13; 22:1, 11, 12, 15-18.) Es ist vernünftig anzunehmen, dass Gott in den meisten Fällen durch das WORT redete. Das war wahrscheinlich auch in Eden der Fall, denn bei zwei der drei Begebenheiten, wo davon die Rede ist, dass Gott sprach, geht aus dem Bibelbericht ganz deutlich hervor, dass jemand – ohne Zweifel sein Sohn – bei ihm war (1Mo 1:26-30; 2:16, 17; 3:8-19, 22). Bei dem Engel, der die Israeliten durch die Wildnis führte und dessen Stimme sie genau gehorchen sollten, weil ‘Jehovas Name in ihm war’, kann es sich um Gottes Sohn, das WORT gehandelt haben (2Mo 23:20-23; vgl. Jos 5:13-15).
Das bedeutet aber nicht, dass das WORT der einzige Engel ist, durch den Jehova gesprochen hat. Die inspirierten Worte in Apostelgeschichte 7:53, Galater 3:19 und Hebräer 2:2, 3 lassen deutlich erkennen, dass der Gesetzesbund nicht durch den Erstgeborenen, sondern durch andere Engelsöhne Gottes dem Moses übermittelt wurde.
Auch nach seiner Rückkehr zu himmlischer Herrlichkeit trägt Jesus den Namen „Das Wort Gottes“ (Off 19:13, 16).
Warum wird in einigen Bibelübersetzungen Jesus als „Gott“ bezeichnet, während in anderen von ihm gesagt wird, er sei „ein Gott“?
In einigen Bibelübersetzungen (Her, Lu, Zi) wird Johannes 1:1 wie folgt wiedergegeben: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ Der griechische Text lautet wörtlich: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war hin zu dem Gott, und Gott war das Wort.“ Wenn es die Sprache, in die der Text übersetzt wird, erfordert, kann der Übersetzer für gewisse Wörter Kapitälchen verwenden. Es ist richtig, das Wort „GOTT“ als Wiedergabe des Ausdrucks „der Gott“ in Kapitälchen zu setzen, denn dadurch will man denjenigen, bei dem das WORT war, als den allmächtigen Gott kenntlich machen. Doch das zweite Wort „Gott“ kann nicht mit der gleichen Berechtigung in Kapitälchen gesetzt werden.
Die Neue-Welt-Übersetzung gibt den Text wie folgt wieder: „Im Anfang war das WORT, und das WORT war bei GOTT, und das WORT war ein Gott.“ Zugegeben, im griechischen Urtext ist kein unbestimmter Artikel zu finden (der dem Wort „ein“ entspricht). Aber das heißt nicht, dass man bei der Übersetzung keine unbestimmten Artikel verwenden dürfe, denn in der Koine, der damaligen griechischen Gemeinsprache, gab es keinen unbestimmten Artikel. Deshalb muss bei der Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften der unbestimmte Artikel in einigen Fällen gebraucht werden und in einigen Fällen nicht, je nachdem, wie der Übersetzer den betreffenden Text versteht. In allen deutschen Übersetzungen dieser Schriften kommt der unbestimmte Artikel Hunderte von Malen vor, aber in den meisten Übersetzungen wird er nicht in Johannes 1:1 verwendet. Trotzdem gibt es für seine Verwendung in diesem Vers berechtigte Gründe.
Als erster Grund sei zu erwähnen, dass es in dem Text heißt, das WORT sei „bei GOTT“ gewesen; es konnte also nicht GOTT, d. h. der allmächtige Gott, sein. (Man beachte auch, was in V. 2 gesagt wird; diese Worte wären überflüssig, wenn in V. 1 tatsächlich gezeigt würde, dass das WORT GOTT wäre.) Außerdem erscheint das Wort für „Gott“ (gr. theós), wenn es in V. 1 das zweite Mal vorkommt, bemerkenswerterweise ohne den bestimmten Artikel (gr. ho). In seinem Kommentar zum Johannesevangelium (Kap. 1 bis 6) sagt Professor Ernst Haenchen diesbezüglich: „... damals waren θεός [theós] und ὁ θεός [ho theós] [,Gott, göttlich‘ und ,der Gott‘] nicht dasselbe. ... Tatsächlich war auch für ... den Evangelisten nur der Vater ὁ θεός [,der Gott‘] (vgl. 17,3); ,der Sohn‘ ist ihm untergeordnet (vgl. 14,28). Aber das wird hier nur angedeutet, weil gerade das Miteinander betont werden soll ... Dagegen vertrug sich in der Zeit, wo der Hymnus entstand, mit dem jüdischen und christlichen Monotheismus sehr wohl die Aussage, dass es neben und unter Gott ein nicht mit ihm identisches Gottwesen gab. Das beweist Phil 2,6–10. Hier beschreibt Paulus den später in Jesus Christus Menschgewordenen gerade als ein solches göttliches Wesen ... Hier wie in Joh 1,1 wird also nicht von einer dialektischen Zweieinheit gesprochen, sondern von einer personal verbundenen Zweiheit“ (Das Johannesevangelium, Tübingen 1980, S. 116).
Professor Haenchen gibt Johannes 1:1c wie folgt wieder: „... und Gott (von Art) war der Logos.“ Danach erklärt er: „... hier ist ἦν [ēn, war] ein bloßes Prädikativum. Umso genauer muss das Prädikatsnomen beachtet werden: θεός [theós] ist nicht identisch mit ὁ θεός [ho theós] [,göttlich‘ ist nicht identisch mit ,Gott‘]“ (S. 118). Philip B. Harner ging auf diesen Punkt näher ein und erklärte, dass die grammatische Konstruktion in Johannes 1:1 ein artikelloses Prädikatsnomen enthält, d. h. ein vor dem Verb stehendes Prädikatsnomen ohne den bestimmten Artikel, und dass diese Konstruktion in erster Linie eine Eigenschaftsbezeichnung darstellt und zeigt, „dass der logos die Natur des theos hat“. Er fährt fort: „Ich denke, dass in Joh 1:1 die qualitative Aussagekraft des Prädikats so hervorragend ist, dass das Substantiv nicht als bestimmt aufgefasst werden kann“ (Journal of Biblical Literature, Bd. 92, Philadelphia [USA] 1973, S. 85, 87). Andere Übersetzer erkennen ebenfalls, dass der griechische Ausdruck eine qualitative Aussagekraft hat und die Natur des WORTES beschreibt; deshalb geben sie den Satz wie folgt wieder: „das W o r t war selbst göttlichen Wesens“ (Curt Stage, Das Neue Testament; vgl. Rudolf Böhmer, Das Neue Testament verdeutscht; Heinrich Wiese, Das Neue Testament; siehe NW, Stud., Anhang, S. 1643).
Die Hebräischen Schriften lassen durchweg erkennen, dass es nur einen allmächtigen Gott gibt, den Schöpfer aller Dinge und den Höchsten, dessen Name Jehova ist (1Mo 17:1; Jes 45:18; Ps 83:18). Deshalb konnte Moses zur Nation Israel sagen: „Jehova, unser Gott, ist e i n Jehova. Und du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele und deiner ganzen Tatkraft“ (5Mo 6:4, 5). In den Christlichen Griechischen Schriften wird dieser Lehre, die Gottes Diener seit Jahrtausenden anerkannt und geglaubt haben, nicht widersprochen, sondern sie wird bestätigt (Mar 12:29; Rö 3:29, 30; 1Ko 8:6; Eph 4:4-6; 1Ti 2:5). Jesus Christus selbst sagte: „Der Vater ist größer als ich“, und sprach von seinem Vater als von seinem Gott, dem „allein wahren Gott“ (Joh 14:28; 17:3; 20:17; Mar 15:34; Off 1:1; 3:12). Bei zahlreichen Gelegenheiten machte Jesus deutlich, dass er seinem Vater untergeben ist und sich ihm unterordnet (Mat 4:9, 10; 20:23; Luk 22:41, 42; Joh 5:19; 8:42; 13:16). Auch nach Jesu Himmelfahrt sagten seine Apostel das Gleiche über ihn aus (1Ko 11:3; 15:20, 24-28; 1Pe 1:3; 1Jo 2:1; 4:9, 10).
Diese Tatsachen bilden beispielsweise eine feste Grundlage für folgende Wiedergabe des Textes in Johannes 1:1: „das WORT war ein Gott“. Das WORT wird mit gutem Grund „ein Gott“ (ein Mächtiger) genannt, denn es nimmt unter den Geschöpfen Gottes als der Erstgeborene und derjenige, durch den Gott alles erschaffen hatte, sowie als Gottes Wortführer eine Vorrangstellung ein. In der Prophezeiung über den Messias in Jesaja 9:6 wird vorhergesagt, dass er „Starker Gott“ genannt werden würde (aber nicht allmächtiger Gott) und dass er der „Ewigvater“ derer sein würde, die als seine Untertanen leben dürften. Der Eifer seines Vaters, „Jehovas der Heerscharen“, würde dies tun (Jes 9:7). Wenn schon der Widersacher Gottes, Satan, der Teufel, aufgrund seiner Herrschaft über die Menschen und die Dämonen (1Jo 5:19; Luk 11:14-18) als ein „Gott“ (2Ko 4:4) bezeichnet wird, dann trifft die Bezeichnung „ein Gott“ oder „der einziggezeugte Gott“ (so wird er nach den zuverlässigsten Handschriften in Johannes 1:18 genannt) auf den erstgeborenen Sohn Gottes zweifellos noch viel eher zu.
Als Jesus von seinen Gegnern angeklagt wurde, ‘sich selbst zu einem Gott zu machen’, erwiderte er: „Steht nicht in eurem GESETZ geschrieben: ‚Ich habe gesagt: „Ihr seid Götter.“‘? Wenn er diejenigen ‚Götter‘ nannte, gegen die das Wort Gottes erging, und die Schrift kann doch nicht ungültig gemacht werden, sagt ihr da zu mir, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: ‚Du lästerst‘, weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?“ (Joh 10:31-37). Jesus zitierte aus dem 82. Psalm, wo menschliche Richter, die von Gott verurteilt wurden, weil sie nicht gerecht richteten, als „Götter“ bezeichnet werden (Ps 82:1, 2, 6, 7). Somit zeigte Jesus, wie unvernünftig es war, ihn der Gotteslästerung zu bezichtigen, weil er gesagt hatte, er sei Gottes Sohn (nicht Gott).
Jesus wurde der Lästerung beschuldigt, weil er folgende Worte geäußert hatte: „Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10:30). Aus der im Abschnitt zuvor angeführten Erwiderung, die Jesus seinen Anklägern gegeben hatte, geht hervor, dass er mit diesen Worten nicht behaupten wollte, er sei der Vater oder er sei Gott. Das Einssein, auf das sich Jesus bezog, muss in Übereinstimmung mit dem Kontext verstanden werden. Er sprach über seine Werke und darüber, wie er sich um die „Schafe“ kümmerte, die ihm folgten. Sowohl seine Werke als auch seine Worte zeigten, dass zwischen ihm und seinem Vater nicht Uneinigkeit und Unstimmigkeit, sondern Einigkeit herrschte, ein Gedanke, den er in seiner Antwort immer wieder hervorhob (Joh 10:25, 26, 37, 38; vgl. Joh 4:34; 5:30; 6:38-40; 8:16-18). Er und sein Vater waren sich ebenfalls darin einig, dass sie die „Schafe“ beschützen und zum ewigen Leben führen würden (Joh 10:27-29; vgl. Hes 34:23, 24). Das Gebet Jesu um Einheit unter allen seinen Jüngern, einschließlich zukünftiger, macht deutlich, dass das Einssein oder die Einigkeit zwischen Jesus und seinem Vater nicht bedeutete, dass sie beide ein und dieselbe Person sind, sondern dass sie ein und denselben Vorsatz haben und in ihrer Handlungsweise übereinstimmen. Auf diese Weise können alle Jünger Jesu ‘eins sein’, so wie er und der Vater eins sind (Joh 17:20-23).
In Übereinstimmung damit beantwortete Jesus eine Frage des Thomas mit den Worten: „Wenn ihr mich erkannt hättet, würdet ihr auch meinen Vater erkannt haben; von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.“ Und auf eine Bitte des Philippus hin sagte Jesus: „Wer mich gesehen hat, hat auch den Vater gesehen“ (Joh 14:5-9). Die darauf folgende Erklärung Jesu lässt wiederum erkennen, dass dies der Fall war, weil er treu das Wesen seines Vaters widerspiegelte, die Worte seines Vaters sprach und die Werke seines Vaters verrichtete (Joh 14:10, 11; vgl. Joh 12:28, 44-49). Doch bei derselben Gelegenheit, am Abend seines Todes, sagte Jesus zu denselben Jüngern: „Der Vater ist größer als ich“ (Joh 14:28).
Auch mithilfe anderer biblischer Beispiele können die Worte Jesu, die Jünger würden in Jesus den Vater ‘sehen’, richtig verstanden werden. Jakob sagte beispielsweise zu Esau: „Ich [habe] dein Angesicht gesehen, als ob ich Gottes Angesicht sähe, indem du mich mit Wohlgefallen aufgenommen hast.“ Er äußerte diese Worte, weil sich Esau genau so verhalten hatte, wie es sich Jakob von Gott erbeten hatte (1Mo 33:9-11; 32:9-12). Als Gott Hiob aus dem Windsturm einige Fragen stellte, die ihm halfen, gewisse Dinge besser zu verstehen, sagte Hiob: „Vom Hörensagen habe ich von dir gehört, nun aber hat mein eigenes Auge dich gesehen“ (Hi 38:1; 42:5; siehe auch Ri 13:21, 22). Die ‘Augen seines Herzens’ waren erleuchtet worden. (Vgl. Eph 1:18.) Der Ausspruch Jesu, die Jünger hätten den Vater gesehen, sollte sinnbildlich aufgefasst werden und nicht buchstäblich. Das lassen Jesu eigene Worte aus Johannes 6:45 erkennen sowie die Tatsache, dass Johannes lange nach Jesu Tod schrieb: „Kein Mensch hat GOTT jemals gesehen; der einziggezeugte Gott, der am Busenplatz beim Vater ist, der hat über ihn Aufschluss gegeben“ (Joh 1:18; 1Jo 4:12).
Was meinte Thomas, als er zu Jesus sagte: „Mein Herr und mein Gott!“?
Als Jesus Thomas und den anderen Aposteln erschien und Thomas bei dieser Gelegenheit von Zweifeln hinsichtlich der Auferstehung Jesu befreite, wandte sich der nun überzeugte Thomas Jesus zu und rief aus: „Mein Herr und mein Gott! [wtl. „Der Herr meines und der Gott (ho Theós) meines!“]“ (Joh 20:24-29). Einige Gelehrte haben dies als einen Ausruf des Erstaunens betrachtet, mit dem zwar Jesus angesprochen wurde, der aber in Wirklichkeit an Gott, seinen Vater, gerichtet war. Andere behaupten, aus dem ursprünglich griechischen Text gehe hervor, dass man die Worte so verstehen müsse, als seien sie an Jesus gerichtet gewesen. Auch wenn das der Fall ist, muss der Ausruf „Mein Herr und mein Gott!“ mit dem übrigen Teil der inspirierten Schriften übereinstimmen. Da der Bericht zeigt, dass Jesus zuvor seinen Jüngern die Nachricht übermittelt hatte: „Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott“, besteht kein Grund zu der Annahme, Thomas hätte gedacht, Jesus wäre der allmächtige Gott (Joh 20:17). Nachdem Johannes über die Begegnung des Thomas mit dem auferstandenen Jesus berichtet hatte, nahm er selbst dazu Stellung und sagte über diesen und über ähnliche Berichte: „Diese aber sind niedergeschrieben worden, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr, weil ihr glaubt, durch seinen Namen Leben habt“ (Joh 20:30, 31).
Thomas mag Jesus also in dem Sinn mit „mein Gott“ angeredet haben, als sei Jesus „e i n Gott“, und nicht mit dem Gedanken, Jesus wäre der allmächtige Gott oder der ‘allein wahre Gott’, zu dem Thomas Jesus oft beten hörte (Joh 17:1-3). Vielleicht gebrauchte er für Jesus die Anrede „mein Gott“ aber auch auf ähnliche Weise wie seine Vorväter, von denen in den Hebräischen Schriften, die Thomas kannte, die Rede ist. Wenn Personen von einem Engel besucht oder angesprochen wurden, sprachen sie – oder der jeweilige Bibelschreiber – bei einigen Gelegenheiten mit dem Engel oder über ihn, als wäre er Jehova Gott selbst. (Vgl. 1Mo 16:7-11, 13; 18:1-5, 22-33; 32:24-30; Ri 6:11-15; 13:20-22.) Das taten sie, weil der Engel Jehova vertrat und in seinem Namen sprach. Vielleicht verwendete der Engel sogar das Pronomen in der ersten Person Singular und sagte: „Ich bin der wahre Gott“ (1Mo 31:11-13; Ri 2:1-5). In diesem Sinn mag Thomas Jesus mit „mein Gott“ angeredet haben, denn er erkannte Jesus als den Vertreter und Wortführer des wahren Gottes an. In jedem Fall kann man davon überzeugt sein, dass die Worte des Thomas nicht der Äußerung widersprechen, die er selbst aus dem Mund Jesu gehört hatte: „Der Vater ist größer als ich“ (Joh 14:28).
Seine Geburt auf der Erde. Ehe Jesus auf der Erde geboren wurde, erschienen auf unserem Planeten Engel in Menschengestalt. Wahrscheinlich nahmen sie für die Gelegenheit einen passenden Körper an, und wenn ihr Auftrag erledigt war, legten sie ihn wieder ab (1Mo 19:1-3; Ri 6:20-22; 13:15-20). Sie blieben also Geistgeschöpfe und gebrauchten lediglich für eine gewisse Zeit einen physischen Leib. Als aber der Sohn Gottes auf die Erde kam und er der Mensch Jesus wurde, verhielt es sich anders. In Johannes 1:14 wird gesagt, dass ‘das WORT Fleisch wurde und unter uns weilte’. Deshalb konnte sich Jesus als „Menschensohn“ bezeichnen (Joh 1:51; 3:14, 15). Einige weisen auf den Ausdruck „weilte [wtl. „zeltete“] unter uns“ hin und behaupten, dies zeige, dass Jesus kein echter Mensch gewesen sei, sondern eine Inkarnation. Der Apostel Petrus gebrauchte jedoch mit Bezug auf sich selbst einen ähnlichen Ausdruck, und Petrus war ganz offensichtlich keine Inkarnation (2Pe 1:13, 14).
Der inspirierte Bericht sagt: „Mit der Geburt Jesu Christi aber verhielt es sich so: Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, fand es sich, dass sie vor ihrer Vereinigung durch heiligen Geist schwanger war“ (Mat 1:18). Bevor das geschah, hatte der Engel Jehovas die Jungfrau Maria davon in Kenntnis gesetzt, dass sie ‘in ihrem Schoß empfangen werde’, weil Gottes heiliger Geist über sie kommen und Gottes Kraft sie überschatten werde (Luk 1:30, 31, 34, 35). Das Kind, das schließlich geboren wurde, war dieselbe Person, die im Himmel das WORT war. Es war aber auch ein Sohn Marias und somit ein echter Nachkomme ihrer Vorväter Abraham, Isaak, Jakob, Juda und König David sowie der rechtmäßige Erbe der Verheißungen, die Gott ihnen gegeben hatte (1Mo 22:15-18; 26:24; 28:10-14; 49:10; 2Sa 7:8, 11-16; Luk 3:23-34; siehe GESCHLECHTSREGISTER JESU CHRISTI). Es ist daher anzunehmen, dass das Kind gewisse körperliche Ähnlichkeiten mit seiner jüdischen Mutter hatte.
Maria stammte von dem Sünder Adam ab und war deshalb unvollkommen und sündig. Es entsteht daher die Frage, wie Jesus, der „erstgeborene“ Sohn Marias (Luk 2:7), als Mensch vollkommen und ohne Sünde sein konnte. Obwohl heutige Genetiker viel über die Gesetze der Vererbung und über dominante und rezessive Erbmerkmale wissen, können sie nicht wissen, was das Ergebnis der Verbindung von Vollkommenheit und Unvollkommenheit sein würde, so wie es bei der Empfängnis Jesu war. Was immer der Fall gewesen sein mag, so war durch die Wirkung des heiligen Geistes gewährleistet, dass Gottes Ziel erreicht wurde. Der Engel Gabriel erklärte Maria, dass „Kraft des Höchsten“ sie überschatten werde, sodass das Geborene heilig sein werde, Gottes Sohn. Der heilige Geist bildete sozusagen einen Schutz, der verhinderte, dass dem Embryo von der Zeit der Empfängnis an durch die Unvollkommenheit oder irgendetwas anderes Schaden zugefügt wurde oder dass ihm ein Makel anhaftete (Luk 1:35).
Da Gottes heiliger Geist diese Geburt möglich machte, verdankte Jesus sein menschliches Leben seinem himmlischen Vater und nicht einem menschlichen Vater, auch nicht seinem Adoptivvater Joseph (Mat 2:13-15; Luk 3:23). Wie aus Hebräer 10:5 hervorgeht, hatte Jehova ‘einen Leib für ihn bereitet’; Jesus war also von seiner Empfängnis an tatsächlich „unbefleckt, getrennt von den Sündern“ (Heb 7:26; vgl. Joh 8:46; 1Pe 2:21, 22).
Die Prophezeiung in Jesaja 52:14 über den Messias, die von der „Entstellung hinsichtlich seines Aussehens“ spricht, muss also auf Jesus, den Messias, nur in übertragenem Sinn zutreffen. (Vgl. V. 7 desselben Kap.) Er hatte zwar eine vollkommene Gestalt, doch da er mutig die Botschaft der Wahrheit und der Gerechtigkeit verkündete, war er in den Augen seiner heuchlerischen Gegner abstoßend, denn sie sahen in ihm einen Handlanger des Beelzebub, einen von Dämonen Besessenen und einen lästernden Schwindler (Mat 12:24; 27:39-43; Joh 8:48; 15:17-25). Ähnlich verhielt es sich mit der Botschaft, die später Jesu Jünger verkündigten. Für diejenigen, die sie annahmen, war sie ein „Wohlgeruch“ des Lebens, aber für diejenigen, die sie verwarfen, ein Geruch des Todes (2Ko 2:14-16).
Der Zeitpunkt seiner Geburt, die Länge seines Dienstes. Jesus wurde offenbar im Monat Ethanim (September/Oktober) des Jahres 2 v. u. Z. geboren, ließ sich 29 u. Z. etwa zur selben Jahreszeit taufen und starb am Freitag, dem 14. Tag des Frühlingsmonats Nisan (März/April) des Jahres 33 u. Z., etwa um 15 Uhr. Wie kommt man zu diesen Zeitangaben?
Jesus wurde ungefähr sechs Monate nach der Geburt seines Verwandten Johannes (des Täufers) geboren, als Cäsar Augustus (31 v. u. Z. bis 14 u. Z.) römischer Kaiser und Quirinius Statthalter von Syrien war (die wahrscheinlichen Daten der Amtszeit des Quirinius sind unter EINSCHREIBUNG zu finden), gegen Ende der Herrschaft von Herodes dem Großen über Judäa (Mat 2:1, 13, 20-22; Luk 1:24-31, 36; 2:1, 2, 7).
Seine Geburt und der Tod des Herodes. Das Todesdatum des Herodes ist zwar umstritten, doch es deutet vieles darauf hin, dass er im Jahr 1 v. u. Z. gestorben ist. (Siehe CHRONOLOGIE [Mondfinsternisse]; HERODES Nr. 1 [Datum seines Todes].) Zwischen der Geburt Jesu und dem Tod des Herodes lagen eine Reihe von Geschehnissen, z. B. die Beschneidung Jesu am achten Tag (Luk 2:21); der Besuch im Tempel in Jerusalem 40 Tage nach seiner Geburt (Luk 2:22, 23; 3Mo 12:1-4, 8); die Reise der Astrologen „aus östlichen Gegenden“ nach Bethlehem (wo Jesus nicht mehr in einer Krippe lag, sondern sich in einem Haus befand) (Mat 2:1-11; vgl. Luk 2:7, 15, 16); die Flucht Josephs und Marias mit dem kleinen Kind nach Ägypten (Mat 2:13-15); danach die Feststellung des Herodes, dass die Astrologen seine Anweisungen nicht befolgt hatten, und die darauf folgende Tötung aller Jungen unter zwei Jahren in Bethlehem und seiner Umgebung (was darauf schließen lässt, dass Jesus kein Neugeborener mehr war) (Mat 2:16-18). Die Festlegung des Geburtsdatums Jesu auf den Herbst des Jahres 2 v. u. Z. würde also all den Geschehnissen, die sich zwischen seiner Geburt und dem Tod des Herodes (wahrscheinlich im Jahr 1 v. u. Z.) zutrugen, genügend Zeit einräumen. Es gibt jedoch noch einen weiteren Grund, die Geburt Jesu auf das Jahr 2 v. u. Z. festzulegen.
Die Beziehung zum Dienst des Johannes. Ein weiterer Beweis für die Richtigkeit der am Anfang dieses Abschnitts gegebenen Daten ist in Lukas 3:1-3 zu finden, wo es heißt, dass Johannes der Täufer im „fünfzehnten Jahr der Regierung des Tiberius Cäsar“ zu predigen und zu taufen begann. Dieses 15. Jahr dauerte von der zweiten Hälfte des Jahres 28 u. Z. bis August oder September 29 u. Z. (Siehe TIBERIUS.) Irgendwann während der Dienstzeit des Johannes kam Jesus zu ihm und ließ sich taufen. Als Jesus danach seinen eigenen Dienst antrat, war er „ungefähr dreißig Jahre alt“ (Luk 3:21-23). Mit 30 Jahren – das Alter, in dem David König wurde – unterstand Jesus nicht mehr seinen Eltern (2Sa 5:4, 5; vgl. Luk 2:51).
Gemäß 4. Mose 4:1-3, 22, 23, 29, 30 (EB) waren diejenigen, die unter dem Gesetzesbund im Heiligtum Dienst verrichteten, ‘dreißig Jahre und darüber’. Es ist vernünftig, anzunehmen, dass Johannes der Täufer – ein Levit und der Sohn eines Priesters – mit seinem Dienst im selben Alter begann (natürlich nicht im Tempel, sondern er führte einen besonderen von Jehova erhaltenen Auftrag durch) (Luk 1:1-17, 67, 76-79). Die Tatsache, dass der Altersunterschied zwischen Johannes und Jesus besonders erwähnt wurde (zweimal) und dass das Erscheinen des Engels Jehovas und die Ankündigung der Geburt der beiden Söhne im Fall von Elisabeth und Maria Parallelen hat (Luk 1), ist eine gute Grundlage für die Annahme, dass der Dienst des Johannes und der Dienst Jesu zeitlich ähnlich verliefen, d. h., dass Johannes (als der Vorläufer Jesu) mit seinem Dienst sechs Monate vor Jesus anfing.
Folglich ereignete sich die Geburt des Johannes 30 Jahre vor dem Beginn seines Dienstes – den er im 15. Jahr des Tiberius antrat – also irgendwann zwischen der zweiten Hälfte des Jahres 3 v. u. Z. und August oder September 2 v. u. Z.; Jesus wurde sechs Monate später geboren.
Anhaltspunkte für einen dreieinhalbjährigen Dienst. Die Chronologie liefert noch genauere Anhaltspunkte für die Länge des Dienstes Jesu und den Zeitpunkt seines Todes. Aus der Prophezeiung in Daniel 9:24-27 (Näheres unter dem Stichwort SIEBZIG WOCHEN) geht hervor, dass der Messias am Anfang der 70. Jahr„woche“ erscheinen (Da 9:25) und in der Mitte oder „zur Hälfte“ der letzten Woche einen Opfertod sterben würde, wodurch die Schlachtopfer und Opfergaben wertlos würden, die unter dem Gesetzesbund dargebracht wurden (Da 9:26, 27; vgl. Heb 9:9-14; 10:1-10). Daraus würde sich eine dreieinhalbjährige Dienstzeit Jesu Christi ergeben (die Hälfte einer „Woche“ von sieben Jahren).
Wenn die Dienstzeit Jesu dreieinhalb Jahre betrug und sie zur Zeit des Passahs durch seinen Tod beendet wurde, würde das bedeuten, dass dieser Zeitraum vier Passahfeste einschloss. Diese vier Passahfeste lassen sich mit Johannes 2:13; 5:1; 6:4 und 13:1 belegen. In Johannes 5:1 erwähnt der Schreiber das Passah nicht direkt, sondern bezieht sich nur auf „ein [gewisse alte Handschriften sagen „das“] Fest der Juden“. Aus gutem Grund kann jedoch angenommen werden, dass mit diesem Fest nicht irgendein anderes jährliches Fest gemeint war, sondern das Passah.
Zuvor, in Johannes 4:35, wird erwähnt, Jesus habe gesagt, ‘es seien noch vier Monate, ehe die Ernte komme’. Die Erntezeit, besonders die Zeit der Gerstenernte, begann etwa um die Zeit des Passahs (14. Nisan). Folglich hatte Jesus diese Worte vier Monate vor dem Passah, also ungefähr im Monat Kislew (November/Dezember) geäußert. Im Monat Kislew wurde zwar das nach dem Exil eingeführte Fest der Einweihung gefeiert, aber es gehörte nicht zu den großen Festen, denen man in Jerusalem beiwohnen musste (2Mo 23:14-17; 3Mo 23:4-44). Gemäß der jüdischen Tradition wurden im ganzen Land in vielen Synagogen Feierlichkeiten abgehalten. (Siehe FEST DER EINWEIHUNG.) Später, in Johannes 10:22, wird ausdrücklich gesagt, dass Jesus ein Fest der Einweihung in Jerusalem besucht hat. Doch wahrscheinlich war er nicht speziell zu diesem Zweck nach Jerusalem gegangen, sondern hatte sich schon seit dem etwas früheren Laubhüttenfest in jener Gegend aufgehalten. Im Gegensatz dazu geht aus Johannes 5:1 deutlich hervor, dass Jesus speziell wegen des „Festes der Juden“ von Galiläa (Joh 4:54) nach Jerusalem gereist war.
Das einzige andere Fest, das zwischen dem Monat Kislew und dem Passah gefeiert wurde, war das Purimfest, das man etwa einen Monat vor dem Passah abhielt, im Monat Adar (Februar/März). Aber das nach dem Exil eingeführte Purimfest wurde ebenfalls im ganzen Land in den Häusern und in den Synagogen gefeiert. (Siehe PURIM.) Das „Fest der Juden“, um das es in Johannes 5:1 geht, ist also höchstwahrscheinlich das Passah. Jesus erfüllte das Gesetz, das Gott den Israeliten gegeben hatte, indem er bei den Feierlichkeiten in Jerusalem war. Es stimmt zwar, dass Johannes danach nur von wenigen Ereignissen berichtet, ehe er das nächste Passah erwähnt (Joh 6:4), aber die Tabelle „Jesu Leben auf der Erde“ zeigt, dass die Ausführungen des Johannes über den anfänglichen Dienst Jesu sehr gekürzt sind. Viele Geschehnisse, die von den anderen drei Evangelisten behandelt wurden, ließ Johannes aus. Dadurch, dass diese anderen Evangelisten (Matthäus, Markus und Lukas) noch über viele weitere Aktivitäten Jesu berichten, wird man in der Schlussfolgerung bestärkt, dass zwischen den in Johannes 2:13 und 6:4 erwähnten Passahfesten ein weiteres Passah gelegen haben muss.
Zeitpunkt seines Todes. Jesus Christus starb im Frühjahr am Passahtag, dem 14. Nisan (oder Abib) nach dem jüdischen Kalender (Mat 26:2; Joh 13:1-3; 2Mo 12:1-6; 13:4). In jenem Jahr fiel das Passah auf den sechsten Tag der Woche (bei den Juden vom Sonnenuntergang am Donnerstag bis zum Sonnenuntergang am Freitag). Das geht aus Johannes 19:31 hervor, wo gezeigt wird, dass der folgende Tag ein „großer“ Sabbat war. Der Tag nach dem Passah war immer ein Sabbat, ganz gleich, auf welchen Tag der Woche er fiel (3Mo 23:5-7). Wenn dieser besondere Sabbat aber auf einen regulären Sabbat fiel (den siebten Tag der Woche), war es „ein großer“. Jesus starb also am Freitag, dem 14. Nisan, gegen 15 Uhr (Luk 23:44-46).
Zusammenfassung. Da Jesus im Frühjahr, im Monat Nisan, starb, musste er seinen Dienst, der gemäß Daniel 9:24-27 dreieinhalb Jahre zuvor begonnen hatte, im Herbst angetreten haben, ungefähr im Monat Ethanim (September/Oktober). Johannes hatte demnach mit seinem Dienst im Frühjahr des Jahres 29 u. Z. (im 15. Jahr des Tiberius) angefangen. Seine Geburt fiel also in den Frühling des Jahres 2 v. u. Z., und Jesus wurde sechs Monate später geboren, im Herbst des Jahres 2 v. u. Z. Jesus trat seinen Dienst etwa 30 Jahre später an, im Herbst des Jahres 29 u. Z., und er starb im Jahr 33 u. Z. (wie schon erklärt im Frühling am 14. Nisan).
Keine Grundlage für das Geburtsdatum im Winter. Für die allgemein übliche Annahme, Jesus sei am 25. Dezember geboren worden, findet man in der Bibel keine Grundlage. Aus vielen Nachschlagewerken geht hervor, dass dieses Datum auf einen heidnischen Feiertag zurückzuführen ist. Der jesuitische Gelehrte Urbanus Holzmeister erklärte, worauf das Feiern des 25. Dezembers zurückzuführen ist:
„Heute wird allgemein zugegeben, dass der Anlass für das Feiern des 25. Dezembers ein Fest war, das die Heiden an diesem Tag feierten. Petavius [französischer jesuitischer Gelehrter (1583–1652)] hat schon richtigerweise festgestellt, dass am 25. Dezember der ‚Geburtstag der unbesiegten Sonne‘ gefeiert wurde.
Beweise für das Fest: a) der Kalender des Furius Dionysius Filocalus, der im Jahr 354 [u. Z.] zusammengestellt wurde und in dem es heißt: ‚25. Dezember, der G(eburtstag) der unbesiegten (Sonne)‘; b) der Kalender des Astrologen Antiochus (zusammengestellt um 200 [u. Z.]): ‚Monat Dezember ... 25. ... Der Geburtstag der Sonne; die Tage werden länger‘; c) Cäsar Julian [Julian der Abtrünnige, von 361 bis 363 u. Z. Kaiser] schlug die Spiele vor, die am Jahresende zu Ehren der Sonne – ‚die unbesiegte Sonne‘ genannt – abgehalten wurden“ (Chronologia vitae Christi [Chronologie des Lebens Christi], Pontificium Institutum Biblicum, Rom 1933, S. 46).
Das wohl schlagkräftigste Argument gegen den 25. Dezember liefert die Bibel selbst, denn sie sagt, dass in der Nacht der Geburt Jesu Hirten mit ihren Herden auf dem Feld gewesen seien (Luk 2:8, 12). Im Herbstmonat Bul (Oktober/November) begann nämlich schon die Regenzeit (5Mo 11:14), und die Herden wurden nachts in einen Unterschlupf getrieben. Der folgende Monat, Kislew (der 9. Monat des jüdischen Kalenders, November/Dezember), war kalt und regnerisch (Jer 36:22; Esr 10:9, 13), und Tebeth (Dezember/Januar) wies die niedrigsten Temperaturen des Jahres auf; im Hochland schneite es sogar gelegentlich. Die Tatsache, dass Hirten mit ihren Herden nachts auf dem Feld waren, stimmt demnach mit den Hinweisen überein, dass sich die Geburt Jesu im frühen Herbst, im Monat Ethanim, ereignet haben muss. (Siehe BUL; KISLEW.)
Ein weiterer Faktor spricht gegen ein Datum im Dezember: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der römische Kaiser einen so regnerischen Wintermonat ausgesucht hätte, wo seine jüdischen Untertanen (oft rebellisch) ‘in ihre eigene Stadt’ hätten reisen sollen, um sich einschreiben zu lassen (Luk 2:1-3; vgl. Mat 24:20; siehe TEBETH).
Der Anfang seines Lebens auf der Erde. Die Bibel berichtet nicht viel über Jesu Kindheit. Jesus wurde in Bethlehem in Judäa, der Geburtsstadt König Davids, geboren, und als die Familie aus Ägypten zurückkehrte, kam er nach Nazareth (Galiläa). Durch all diese Geschehnisse erfüllten sich göttliche Prophezeiungen (Mat 2:4-6, 14, 15, 19-23; Mi 5:2; Hos 11:1; Jes 11:1; Jer 23:5). Jesu Adoptivvater, Joseph, war Zimmermann (Mat 13:55) und offensichtlich nicht wohlhabend. (Vgl. Luk 2:22-24 mit 3Mo 12:8.) Jesus verbrachte seine Kindheit also offenbar in recht ärmlichen Verhältnissen; am ersten Tag nach seiner Geburt schlief er sogar in einem Stall. Nazareth war historisch nicht von Bedeutung, aber es lag in der Nähe von zwei wichtigen Handelsstraßen. Wahrscheinlich blickten viele Juden verächtlich auf Nazareth herab. (Vgl. Joh 1:46; siehe BILDER, Bd. 2, S. 537, 539; NAZARETH.)
Über die ersten Lebensjahre Jesu ist nichts weiter bekannt, als dass ‘das kleine Kind heranwuchs und erstarkte, mit Weisheit erfüllt wurde und Gottes Gunst weiterhin auf ihm war’ (Luk 2:40). Im Lauf der Zeit wuchs die Familie, denn Joseph und Maria bekamen vier Söhne und auch Töchter (Mat 13:54-56). Marias „erstgeborener“ Sohn (Luk 2:7) wuchs also nicht als Einzelkind auf. Das erklärt zweifellos, warum seine Eltern die Abwesenheit ihres ältesten Kindes erst bemerkten, als sie sich schon eine Weile auf dem Rückweg von Jerusalem befanden. Die einzige Begebenheit aus seiner Jugend, die etwas genauer beschrieben wird, ist der Besuch Jesu (als 12-Jähriger) im Tempel, wo er sich mit den jüdischen Lehrern unterhielt, die über ihn erstaunt waren (BILD, Bd. 2, S. 538). Das, was Jesus seinen besorgten Eltern antwortete, als sie ihn im Tempel fanden, zeugt von seinem Wissen, dass er auf übernatürliche Weise geboren wurde und dass er der zukünftige Messias sein würde (Luk 2:41-52). Es ist vernünftig, anzunehmen, dass seine Mutter und sein Adoptivvater ihn von dem unterrichtet hatten, was ihnen der Engel gesagt hatte, und auch davon, welche Prophezeiungen Simeon und Anna geäußert hatten, als Maria und Joseph 40 Tage nach der Geburt Jesu das erste Mal nach Jerusalem gereist waren (Mat 1:20-25; 2:13, 14, 19-21; Luk 1:26-38; 2:8-38).
Nichts lässt darauf schließen, dass Jesus während seiner Kindheit irgendwelche Wunder wirkte oder Wunderkräfte besaß, wie dies in den fantasiereichen Geschichten gewisser apokrypher Werke, z. B. in dem sogenannten Kindheitsevangelium nach Thomas, behauptet wird. Die Umwandlung von Wasser in Wein in Kana während seines Dienstes war der „Anfang seiner Zeichen“ (Joh 2:1-11). Als er noch zu Hause bei seiner Familie in Nazareth wohnte, stellte er offenbar auch seine Weisheit und seine Überlegenheit als vollkommener Mensch nicht zur Schau. Das ist möglicherweise daraus zu schließen, dass seine Halbbrüder während seines Dienstes auf der Erde nicht an ihn glaubten und dass die meisten Einwohner Nazareths ihn ablehnten (Joh 7:1-5; Mar 6:1, 4-6).
Wahrscheinlich war Jesus jedoch den Nazarenern gut bekannt (Mat 13:54-56; Luk 4:22); seine guten Eigenschaften und seine hervorragende Persönlichkeit sind ihnen bestimmt aufgefallen, zumindest denen, die Gerechtigkeit und Güte schätzten. (Vgl. Mat 3:13, 14.) Am Sabbat war er regelmäßig in der Synagoge anwesend. Er war gebildet, was daran zu erkennen ist, dass er sich in den heiligen Schriften auskannte und gezielt daraus vorlesen konnte; er hatte sich aber nicht auf den Schulen der Rabbiner eine „höhere Bildung“ erworben (Luk 4:16; Joh 7:14-16).
Über die Jugend Jesu wird deshalb so wenig berichtet, weil er damals noch nicht von Jehova als „der Christus“ gesalbt worden war (Mat 16:16) und er noch nicht begonnen hatte, seinen Auftrag auszuführen. Seine Geburt und seine weitere Entwicklung waren zwar notwendig, aber sie waren nur zweitrangig. Jesus sagte diesbezüglich später zu dem römischen Statthalter Pilatus: „Dazu bin ich geboren worden und dazu bin ich in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege“ (Joh 18:37).
Seine Taufe. Erst als Jesus sich taufen ließ und der heilige Geist auf ihn ausgegossen wurde, wurde er wirklich der Messias oder Christus, der Gesalbte Gottes. (Die Engel gebrauchten diesen Titel bei der Ankündigung seiner Geburt offensichtlich in prophetischem Sinn [Luk 2:9-11; beachte auch V. 25, 26].) Sechs Monate hatte Johannes für „Gottes Mittel zur Rettung“ den ‘Weg bereitet’ (Luk 3:1-6). Jesus, nun „ungefähr 30 Jahre alt“, wurde getauft, obwohl Johannes anfänglich Einspruch erhob, weil er bis zu diesem Zeitpunkt nur reumütige Sünder getauft hatte (Mat 3:1, 6, 13-17; Luk 3:21-23). Jesus war jedoch ohne Sünde. Folglich ließ er sich nicht als Zeichen der Reue taufen, sondern weil er den Willen seines Vaters tun wollte. (Vgl. Heb 10:5-9.) Als Jesus ‘aus dem Wasser heraufkam’ und während er betete, „sah er die Himmel sich teilen“, und Gottes Geist kam in Form einer Taube auf Jesus herab. Außerdem war Jehovas Stimme zu hören, die sagte: „Du bist mein Sohn, der geliebte; an dir habe ich Wohlgefallen gefunden“ (Mat 3:16, 17; Mar 1:9-11; Luk 3:21, 22).
Dadurch, dass Gottes Geist auf Jesus ausgegossen wurde, erhielt er zweifellos in viele Dinge Einblick. Seine eigenen Worte danach und besonders das innige Gebet zu seinem Vater in der Passahnacht des Jahres 33 u. Z. lassen erkennen, dass sich Jesus an sein vormenschliches Dasein, an die Worte und die Taten seines Vaters sowie an seine eigene Herrlichkeit, die er im Himmel besessen hatte, erinnern konnte (Joh 6:46; 7:28, 29; 8:26, 28, 38; 14:2; 17:5). Es ist gut möglich, dass ihm all das bei seiner Taufe und seiner Salbung wieder ins Gedächtnis zurückgerufen wurde.
Mit der Salbung mit heiligem Geist erhielt Jesus einen Dienstauftrag; er sollte predigen, lehren (Luk 4:16-21) und auch als Gottes Prophet dienen (Apg 3:22-26). Aber hauptsächlich wurde er als Erbe des Thrones Davids zu Jehovas verheißenem König ernannt (Luk 1:32, 33, 69; Heb 1:8, 9), der ein ewiges Königtum erhalten sollte. Deshalb konnte er später zu den Pharisäern sagen: „Das Königreich Gottes ist in eurer Mitte“ (Luk 17:20, 21). Jesus wurde außerdem zu Gottes Hohem Priester gesalbt, allerdings nicht als Nachkomme Aarons, sondern nach der Weise des König-Priesters Melchisedek (Heb 5:1, 4-10; 7:11-17).
Von der Zeit seiner Geburt an war Jesus der Sohn Gottes, so wie der vollkommene Adam der ‘Sohn Gottes’ war (Luk 3:38; 1:35). Der Engel Gabriel hatte ihn schon vor seiner Geburt als Gottes Sohn bezeichnet. Nach Jesu Taufe war die Stimme seines Vaters mit den Worten zu hören: „Du bist mein Sohn, der geliebte; an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“ Da Jehova das sagte, während Jesus mit heiligem Geist gesalbt wurde, ist es logisch anzunehmen, dass diese Erklärung mehr war als lediglich eine Anerkennung seiner Identität (Mar 1:11). Der Ausspruch beweist, dass Gott Jesus zu diesem Zeitpunkt als seinen Sohn zeugte oder hervorbrachte, dass Jesus sozusagen „wiedergeboren“ wurde mit der Aussicht, erneut als ein Geistsohn Gottes im Himmel zu leben. (Vgl. Joh 3:3-6; 6:51; 10:17, 18; siehe EINZIGGEZEUGT; TAUFE.)
Seine wichtige Rolle in Gottes Vorsatz. Bei der Verwirklichung seiner Vorsätze sah Jehova die Notwendigkeit, seinen erstgeborenen Sohn zum Mittelpunkt oder zur Schlüsselfigur zu machen (Joh 1:14-18; Kol 1:18-20; 2:8, 9). Er sollte zum Brennpunkt werden, in dem sich das Licht aller Prophezeiungen bündeln und von dem aus ihr Licht ausstrahlen würde (1Pe 1:10-12; Off 19:10; Joh 1:3-9), zur Lösung aller durch die Rebellion Satans hervorgerufenen Probleme (Heb 2:5-9, 14, 15; 1Jo 3:8) und zur Grundlage, auf die Gott alle zukünftigen Vorkehrungen zum ewigen Nutzen seiner universellen Familie im Himmel und auf der Erde aufbauen würde (Eph 1:8-10; 2:20; 1Pe 2:4-8). Da Jesus in Gottes Vorsatz also eine solch wichtige Rolle spielt, konnte er mit Recht und ohne Übertreibung sagen: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh 14:6).
Das „heilige Geheimnis“. Der durch Jesus Christus geoffenbarte Vorsatz Gottes war ‘ein heiliges Geheimnis, das langwährende Zeiten hindurch verschwiegen gehalten wurde’ (Rö 16:25-27). Über 4000 Jahre lang, seit der Rebellion in Eden, hatten gläubige Menschen die Erfüllung der Verheißung Gottes von einem kommenden „Samen“ erwartet, der dem schlangengleichen Widersacher den Kopf zertreten und dadurch der Menschheit Erleichterung bringen würde (1Mo 3:15). Fast 2000 Jahre hatten sie ihre Hoffnung auf den Bund gesetzt, den Jehova mit Abraham hinsichtlich eines „Samens“ geschlossen hatte. Der „Same“ würde „das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen“, und alle Nationen der Erde sollten sich durch ihn segnen (1Mo 22:15-18).
Als schließlich die „Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn“. Durch ihn offenbarte er die Bedeutung des „heiligen Geheimnisses“, gab auf die von Gottes Widersacher aufgeworfene Streitfrage eine Antwort (siehe JEHOVA [Die wichtigste Streitfrage – eine moralische Streitfrage]) und beschaffte durch das Loskaufsopfer das Mittel, durch das gehorsame Menschen von der Sünde und vom Tod befreit werden konnten (Gal 4:4; 1Ti 3:16; Joh 14:30; 16:33; Mat 20:28). Auf diese Weise beseitigte Jehova Gott jede Ungewissheit und alle Unklarheiten, die seine Diener bezüglich seines Vorsatzes gehabt haben mögen. Deshalb konnte der Apostel Paulus sagen: „So viele Verheißungen Gottes es auch gibt, sie sind durch ihn [Jesus Christus] zum Ja geworden“ (2Ko 1:19-22).
Das „heilige Geheimnis“ bezog sich nicht einfach auf die Identifizierung des Sohnes Gottes. Es schloss vielmehr die Rolle ein, die Jesus Christus innerhalb des vorherbestimmten Vorsatzes Gottes spielen sollte, sowie die Offenbarung und die Durchführung dieses Vorsatzes durch ihn. Dieser Vorsatz, der lange Zeit ein Geheimnis war, bezog sich auf „eine Verwaltung an der Grenze der Fülle der bestimmten Zeiten, nämlich in dem Christus wieder alle Dinge zusammenzubringen, die Dinge in den Himmeln und die Dinge auf der Erde“ (Eph 1:9, 10).
Zu dem „heiligen Geheimnis“, das eng mit Christus Jesus verknüpft ist, gehört auch, dass er das Haupt einer neuen himmlischen Regierung ist, deren Mitglieder (Juden und Nichtjuden) unter den Menschen ausgewählt werden sollen und deren Herrschaftsgebiet sich auf den Himmel und die Erde erstrecken soll. In der in Daniel 7:13, 14 beschriebenen Vision erscheint im himmlischen Gerichtshof Jehovas „einer wie ein Menschensohn“ (ein Titel, der später des Öfteren auf Christus angewandt wurde [Mat 12:40; 24:30; Luk 17:26; vgl. Off 14:14]). Ihm wird „Herrschaft und Würde und Königtum gegeben, damit die Völker, Völkerschaften und Sprachen alle ihm dienen sollten“. Dieselbe Vision zeigt zudem, dass die „Heiligen des Allerhöchsten“ an dem Königreich, der Herrschaft und der Größe des „Menschensohnes“ teilhaben werden (Da 7:27). Als Jesus auf der Erde war, wählte er unter seinen Jüngern die ersten zukünftigen Mitglieder dieser Königreichsregierung aus, und nachdem sie ‘in seinen Prüfungen mit ihm durchgehalten hatten’, schloss er mit ihnen einen Bund für ein Königreich und betete zu seinem Vater, er möge sie heiligen (oder sie zu „Heiligen“ machen). Er äußerte auch den Wunsch: „... dass, wo ich bin, auch sie bei mir seien, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast“ (Joh 17:5, 17, 24; Luk 22:28, 29). Da die Christenversammlung also mit Christus verbunden ist, spielt sie bei dem „heiligen Geheimnis“ ebenfalls eine Rolle, wie dies später der Apostel Paulus unter Inspiration zum Ausdruck brachte (Eph 3:1-11; 5:32; Kol 1:26, 27; siehe HEILIGES GEHEIMNIS).
„Hauptvermittler des Lebens“. Jesus brachte sein vollkommenes menschliches Leben als Opfer dar. Das war ein Ausdruck der unverdienten Güte seines Vaters. So wurde es möglich, dass Christi erwählte Nachfolger mit ihm in seinem himmlischen Königreich vereint würden und das Königreich irdische Untertanen haben würde (Mat 6:10; Joh 3:16; Eph 1:7; Heb 2:5; siehe LÖSEGELD). Dadurch, dass er sich opferte, wurde er der „Hauptvermittler [Fürst, Lu, SB] des Lebens“ der ganzen Menschheit (Apg 3:15). Das hier gebrauchte griechische Wort bedeutet eigentlich „Oberanführer“. Ein verwandtes Wort wurde auf Moses angewendet (Apg 7:27, 35); man bezeichnete ihn als „Herrscher“ in Israel.
Als der „Oberanführer“ oder „Bahnbrecher des Lebens“ (Rei) führte Jesus Christus also etwas Neues ein, was zum Erlangen von ewigem Leben notwendig ist, und zwar dadurch, dass er als Vermittler dient, aber auch eine betreuende Funktion innehat. Er ist Gottes Hoher Priester, der jemanden völlig von Sünde reinigen und ihn von den todbringenden Auswirkungen der Sünde befreien kann (Heb 3:1, 2; 4:14; 7:23-25; 8:1-3); er ist der eingesetzte Richter, dem die Rechtsprechung übertragen wurde, damit er den Nutzen seines Loskaufsopfers Menschen zukommen lassen kann, die für würdig befunden werden, unter seiner Königsherrschaft zu leben (Joh 5:22-27; Apg 10:42, 43); durch ihn findet auch die Auferstehung der Toten statt (Joh 5:28, 29; 6:39, 40). Da Jehova Gott seinen Sohn so eingesetzt hat, „gibt es in keinem anderen Rettung, denn es gibt keinen anderen Namen unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben worden ist, durch den wir gerettet werden sollen“ (Apg 4:12; vgl. 1Jo 5:11-13).
Seine Rolle als Hauptvermittler des Lebens ist in seinem „Namen“ inbegriffen. Deshalb konnten seine Jünger in seinem Namen Personen von Krankheiten heilen, die auf die ererbte Sünde zurückzuführen waren, und sogar Tote auferwecken (Apg 3:6, 15, 16; 4:7-11; 9:36-41; 20:7-12).
Die genaue Bedeutung seines „Namens“. Der Tod Jesu am Marterpfahl spielt bei der Errettung der Menschheit zwar eine bedeutende Rolle, aber der ‘Glaube an den Namen Jesu’ schließt mehr ein, als das anzuerkennen (Apg 10:43). Nach seiner Auferstehung sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden“, und ließ so erkennen, dass er an der Spitze einer Weltregierung stehen würde (Mat 28:18). Der Apostel Paulus erklärte, dass der Vater „nichts ausgelassen [hat], was ihm [Jesus] nicht unterworfen ist“. Davon ausgenommen ist natürlich der, „der ihm alle Dinge unterworfen hat“, nämlich Jehova Gott, der Souverän (1Ko 15:27; Heb 1:1-14; 2:8). Der „Name“ Jesu Christi ist daher vorzüglicher als der der Engel Gottes, denn sein Name steht für die Autorität oder die Befugnisse, die ihm von Jehova übertragen wurden (Heb 1:3, 4). Nur wer diesen „Namen“ bereitwillig anerkennt und sich ihm beugt, sich also der Autorität unterwirft, die mit diesem Namen verbunden ist, wird ewiges Leben erlangen (Apg 4:12; Eph 1:19-23; Php 2:9-11). Er muss aufrichtig und ohne Heuchelei die Grundsätze beachten, die auch Jesus beispielhaft in seinem Leben anwandte, und muss glaubensvoll seine Gebote befolgen (Mat 7:21-23; Rö 1:5; 1Jo 3:23).
Was ist mit Jesu „Namen“ gemeint, um dessentwillen Christen von allen Nationen gehasst werden?
Der „Name“ Jesu steht aber noch für etwas anderes. Das wird dadurch veranschaulicht, dass Jesus seinen Nachfolgern ankündigte: „Ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Nationen sein“ (Mat 24:9; siehe auch Mat 10:22; Joh 15:20, 21; Apg 9:15, 16). Weshalb würden sie gehasst werden? Nicht aufgrund der Tatsache, dass Jesu Name für die Rolle als Loskäufer steht, sondern, dass sein Name für die Rolle als der von Gott eingesetzte Herrscher steht, der König der Könige, vor dem sich alle Nationen in Unterwürfigkeit beugen müssen, wenn sie nicht vernichtet werden wollen (Off 19:11-16; vgl. Ps 2:7-12).
Sogar die Dämonen gehorchten Jesu Befehl, aus Personen auszufahren, von denen sie Besitz ergriffen hatten. Das taten sie bestimmt nicht, weil er das Opferlamm Gottes war, sondern weil er als der gesalbte Repräsentant des Königreiches Gottes Autorität besaß, für die sein Name stand. Er besaß nicht nur die Autorität, e i n e Legion Engel herbeizurufen, sondern 12 Legionen. Diese wären in der Lage gewesen, alle Dämonen auszutreiben, die sich Jesu Befehl auszufahren widersetzt hätten (Mar 5:1-13; 9:25-29; Mat 12:28, 29; 26:53; vgl. Da 10:5, 6, 12, 13). Die treuen Apostel Jesu waren befugt, vor und nach seinem Tod zum Austreiben von Dämonen seinen Namen zu gebrauchen (Luk 9:1; 10:17; Apg 16:16-18). Als aber die Söhne des jüdischen Priesters Skeva versuchten, den Namen Jesu auf diese Weise zu benutzen, stellte der böse Geist ihr Recht infrage, sich auf die Autorität zu berufen, für die dieser Name stand, und veranlasste den besessenen Mann, sie anzugreifen und übel zuzurichten (Apg 19:13-17).
Bezogen sich die Nachfolger Jesu auf seinen „Namen“, dann verwendeten sie häufig den Ausdruck „der Herr Jesus“ oder „unser Herr Jesus Christus“ (Apg 8:16; 15:26; 19:5, 13, 17; 1Ko 1:2, 10; Eph 5:20; Kol 3:17). Sie erkannten ihn nicht nur deshalb als ihren Herrn an, weil er der von Gott eingesetzte Rückkäufer und Besitzer war, der sie durch das Loskaufsopfer erkauft hatte (1Ko 6:20; 7:22, 23; 1Pe 1:18, 19; Jud 4), sondern auch wegen seiner Autorität und Stellung als König. Im Vollbesitz der königlichen und priesterlichen Gewalt des Namens Jesu predigten seine Nachfolger (Apg 5:29-32, 40-42), sie tauften Jünger (Mat 28:18-20; Apg 2:38; vgl. 1Ko 1:13-15), schlossen unmoralische Personen aus der Versammlung aus (1Ko 5:4, 5) und ermahnten und unterwiesen die ihnen anvertraute Christenversammlung (1Ko 1:10; 2Th 3:6). Diejenigen, denen Jesus das Recht auf Leben zuspricht, dürfen daher niemals an einen anderen „Namen“, der für die Herrschergewalt Gottes stehen soll, glauben oder ihm ergeben sein. Vielmehr müssen sie gegenüber dem „Namen“ des von Gott beauftragten Königs, des Herrn Jesus Christus, unerschütterlich loyal sein (Mat 12:18, 21; Off 2:13; 3:8; siehe ZUTRITT ZU GOTT).
‘Für die Wahrheit Zeugnis ablegen’. Auf die Frage des Pilatus „Nun denn, bist du ein König?“ erwiderte Jesus: „Du selbst sagst, dass ich ein König bin. Dazu bin ich geboren worden und dazu bin ich in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der auf der Seite der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme“ (Joh 18:37; siehe RECHTSFALL [Jesu Prozess]). Aus der Bibel geht hervor, dass Jesus nicht von der Wahrheit im Allgemeinen Zeugnis ablegte. Es ging um die wichtige Wahrheit in Verbindung mit dem unveränderlichen Vorsatz Gottes – eine Wahrheit, die sich darauf stützt, dass Gottes Wille über allem steht und er auch die Fähigkeit hat, diesen Willen durchzusetzen. Jesus hat durch seinen Dienst deutlich gemacht, dass die in dem „heiligen Geheimnis“ enthaltene Wahrheit das Königreich Gottes unter Jesus Christus ist, dem „Sohn Davids“, der als König-Priester auf dem Thron sitzt. Das war im Wesentlichen auch die Botschaft der Engel, die sie vor und zur Zeit der Geburt Jesu in der Stadt Davids, in Bethlehem in Judäa, verkündeten (Luk 1:32, 33; 2:10-14; 3:31).
Damit Jesus seinen Auftrag, für die Wahrheit Zeugnis abzulegen, erfüllen konnte, war mehr erforderlich, als nur zu sprechen, zu predigen und zu lehren. Er musste seine himmlische Herrlichkeit ablegen und als Mensch geboren werden. Außerdem musste er alles erfüllen, was über ihn vorhergesagt worden war, einschließlich der Dinge, die im Gesetzesbund vorgeschattet wurden (Kol 2:16, 17; Heb 10:1). Jesus musste sein Leben so führen, dass er das prophetische Wort und die Verheißungen seines Vaters wahr werden ließ – durch seine Worte und Taten sowie durch die Art und Weise, wie er lebte und wie er starb. Er musste also die Wahrheit sein, sie verkörpern, wie das seine eigenen Worte zeigen (Joh 14:6).
Aus diesem Grund konnte der Apostel Johannes über Jesus schreiben: „Er war voll unverdienter Güte und Wahrheit“, und: „Das GESETZ wurde [zwar] durch Moses gegeben, die unverdiente Güte und die Wahrheit [aber] sind durch Jesus Christus gekommen“ (Joh 1:14, 17). Durch historische Ereignisse wie seine Geburt, seine Taufe, durch die er sich Gott darstellte, seinen dreieinhalbjährigen öffentlichen Dienst für das Königreich Gottes, seinen Tod in Treue und seine Auferstehung zu himmlischem Leben ist „die Wahrheit ... gekommen“, d. h., sie wurde Wirklichkeit. (Vgl. Joh 1:18; Kol 2:17.) Jesu ganze Laufbahn bestand also darin, ‘Zeugnis für die Wahrheit abzulegen’, für das, was Gott durch einen Eid bekräftigt hatte. Jesus schattete den Messias oder Christus nicht vor. Er war der Messias, derjenige, der verheißen worden war. Auch schattete er nicht einen König-Priester vor. Er war tatsächlich der wahrhaftige König-Priester, derjenige, der vorgeschattet worden war (Rö 15:8-12; vgl. Ps 18:49; 117:1; 5Mo 32:43; Jes 11:10).
Diese Wahrheit würde Menschen ‘frei machen’. Dazu müssten sie „auf der Seite der Wahrheit“ stehen, indem sie die Rolle Jesu in Gottes Vorsatz anerkannten (Joh 8:32-36; 18:37). Den Vorsatz Gottes bezüglich seines Sohnes nicht zu beachten, die Hoffnung auf irgendeine andere Grundlage zu setzen und das Leben nach irgendetwas anderem auszurichten, würde bedeuten, einer Lüge zu glauben, getäuscht zu werden und dem Vater der Lüge, Gottes Widersacher, zu folgen (Mat 7:24-27; Joh 8:42-47). Es würde bedeuten, in den eigenen Sünden zu sterben (Joh 8:23, 24). Deshalb hielt sich Jesus nicht davon zurück, zu erklären, welche Rolle er in Gottes Vorsatz spielt.
Jesus wies seine Jünger zwar mit Nachdruck an, nicht öffentlich bekannt zu geben, dass er der Messias ist (Mat 16:20; Mar 8:29, 30), und bezeichnete sich selbst selten direkt als der Christus, es sei denn, er war mit ihnen allein (Mar 9:33, 38, 41; Luk 9:20, 21; Joh 17:3). Aber er lenkte mutig und regelmäßig die Aufmerksamkeit auf die Prophezeiungen und die Werke, die bewiesen, dass er der Christus war (Mat 22:41-46; Joh 5:31-39, 45-47; 7:25-31). Als er „von der Wanderung ermüdet“ mit der Samariterin am Brunnen sprach, gab er sich ihr zu erkennen. Vielleicht wollte er dadurch die Leute der Stadt neugierig machen und sie dafür begeistern, zu ihm zu kommen, was dann auch geschah (Joh 4:6, 25-30). Es hätte nichts genützt, einfach nur zu behaupten, der Messias zu sein, ohne Beweise dafür zu liefern. Trotzdem erforderte es von denen, die die Beweise sahen und hörten, auch Glauben, die richtige Schlussfolgerung daraus zu ziehen (Luk 22:66-71; Joh 4:39-42; 10:24-27; 12:34-36).
Geprüft und vervollkommnet. Jehova Gott setzte in seinen Sohn äußerst großes Vertrauen, als er ihn auf die Erde sandte und beauftragte, der verheißene Messias zu werden. Gottes Absicht, einen „Samen“ (1Mo 3:15) oder Messias zu bestimmen, der als Opferlamm Gottes dienen sollte, bestand schon „vor Grundlegung der Welt“ (1Pe 1:19, 20). Zu der Formulierung „vor Grundlegung der Welt“ siehe auch VORHERBESTIMMUNG, VORHERWISSEN [Die Vorherbestimmung des Messias]). Aus dem Bibelbericht geht jedoch nicht hervor, wann Jehova eine bestimmte Person dazu berief oder sie davon unterrichtete, die Rolle des Messias zu übernehmen – ob zur Zeit der Rebellion im Garten Eden oder später. Die Anforderungen, die diese Person erfüllen musste – vor allem, um das Lösegeld erbringen zu können –, schlossen einen unvollkommenen Menschen aus, nicht aber einen vollkommenen Geistsohn. Jehova wählte aus seinen Millionen Geistsöhnen einen für diese Aufgabe aus: seinen Erstgeborenen, das WORT. (Vgl. Heb 1:5, 6.)
Gottes Sohn nahm diese Aufgabe bereitwillig an. Das geht aus Philipper 2:5-8 hervor. Denn als er bereit war, sein Leben als Geistgeschöpf in ein irdisches Leben aus Fleisch und Blut umwandeln zu lassen, ‘entäußerte er sich’ seiner himmlischen Herrlichkeit und der geistigen Natur und „nahm Sklavengestalt an“. Seine künftige Aufgabe brachte eine äußerst schwere Verantwortung mit sich, hing doch so viel davon ab. Durch seine Treue würde er widerlegen, was Satan im Fall von Hiob behauptet hatte, nämlich dass Gottes Diener unter Entbehrungen, Leiden und Prüfungen Gott verleugnen würden (Hi 1:6-12; 2:2-6). Jesus konnte als der erstgeborene Sohn, das erste Geschöpf Gottes, die überzeugendste Antwort auf die Behauptung Satans geben. Und er konnte am besten die wichtigere Streitfrage bezüglich der Rechtmäßigkeit der universellen Souveränität zugunsten seines Vaters beantworten. Dadurch würde er sich als „der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge“ erweisen (Off 3:14). Würde er versagen, so würde er auf den Namen seines Vaters Schmach bringen, wie kein anderer es könnte.
Als Jehova seinen einziggezeugten Sohn auswählte, ‘legte er ihm natürlich die Hände nicht voreilig auf’, wodurch er an etwaigen Sünden teilgehabt hätte; immerhin war Jesus keine unerfahrene Person, die vielleicht ‘stolz geworden und dem Urteil verfallen wäre, das über den Teufel gefällt worden ist’. (Vgl. 1Ti 5:22; 3:6.) Jehova hatte unvorstellbar lange Zeit mit seinem Sohn verbracht und kannte ihn deshalb völlig (Mat 11:27; vgl. 1Mo 22:12; Ne 9:7, 8). Daher konnte er ihn beauftragen, die unfehlbaren biblischen Prophezeiungen zu erfüllen (Jes 46:10, 11). Doch allein dadurch, dass Gott seinem Sohn die Rolle des vorhergesagten Messias übertrug, garantierte er nicht automatisch, dass sein Sohn „bestimmt Erfolg haben“ würde (Jes 55:11), wie das die Prädestinationslehre besagt.
Obwohl der Sohn Gottes noch nie vor einer Prüfung gestanden hatte wie der vor ihm liegenden, hatte er seine Treue und Ergebenheit doch auf andere Weise bewiesen. Als Gottes Wortführer oder das WORT hatte er bereits zuvor große Verantwortung. Aber er hatte seine Stellung oder seine Autorität niemals missbraucht, wie dies z. B. der irdische Wortführer Gottes, Moses, bei einer Gelegenheit getan hatte (4Mo 20:9-13; 5Mo 32:48-51; Jud 9). Da durch den Sohn alles ins Dasein kam, war er ein Gott, „der einziggezeugte Gott“ (Joh 1:18), und nahm daher unter allen anderen Geistsöhnen Gottes eine Vorrang- und Ehrenstellung ein. Dennoch wurde er nicht hochmütig. (Vgl. Hes 28:14-17.) Man kann also sagen, dass der Sohn seine Loyalität, seine Demut und seine Ergebenheit schon in vieler Hinsicht bewiesen hatte.
Sehen wir uns zum Vergleich an, wie Gott seinen ersten irdischen Sohn, Adam, prüfte. Adam musste dabei weder Verfolgung noch Leid erdulden. Es ging lediglich darum, Gottes Willen in Verbindung mit dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gehorsam zu respektieren (1Mo 2:16, 17; siehe BÄUME). Satans Rebellion und Versuchung gehörten nicht zu dieser ursprünglichen Prüfung; sie waren etwas Zusätzliches, was nicht von Gott kam. Diese Prüfung beinhaltete auch keine Versuchung durch einen Menschen, wie sie durch Evas Untreue entstand (1Mo 3:6, 12). Deshalb hätte Adam ohne irgendeine Versuchung von außen oder irgendeinen negativen äußeren Einfluss geprüft werden können; ausschlaggebend wäre allein sein Herzenszustand gewesen – seine Liebe zu Gott und seine Selbstlosigkeit (Spr 4:23). Hätte er sich als treu erwiesen, hätte er als erprobter und bewährter irdischer Sohn Gottes ‘von der Frucht des Baumes des Lebens nehmen, davon essen und auf unabsehbare Zeit leben’ dürfen (1Mo 3:22) – und zwar ohne einem schlechten Einfluss, einer Versuchung, Verfolgung oder Leid ausgesetzt gewesen zu sein.
Es sei auch erwähnt, dass der Geistsohn, der zum Satan wurde, sich nicht aufgrund von Verfolgung vom Dienst Gottes lossagte oder weil ihn jemand zu verkehrtem Handeln verführt hätte. Gott hätte ihn bestimmt nicht versucht, denn ‘er versucht niemand mit üblen Dingen’. Vielmehr war dieser Geistsohn Gott untreu und ließ zu, dass „er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt“ wurde, und so beging er die Sünde der Rebellion (Jak 1:13-15). Seine Liebe versagte.
Durch die Streitfrage, die der Widersacher Gottes aufgeworfen hatte, entstanden neue Umstände, die erforderten, dass der Sohn als der verheißene Messias und zukünftige König des Königreiches Gottes in seiner Lauterkeit geprüft werden musste. Diese Prüfung und die damit verbundenen Leiden waren ebenfalls erforderlich, um ihn als den von Gott für die Menschheit eingesetzten Hohen Priester ‘vollkommen zu machen’ (Heb 5:9, 10). Damit der Sohn Gottes allen Voraussetzungen des ‘Hauptvermittlers der Rettung’ entsprechen würde, „musste er in allen Beziehungen seinen ‚Brüdern‘ [denjenigen, die seine gesalbten Nachfolger wurden] gleich werden“. So konnte er „ein barmherziger und treuer Hoher Priester“ werden. Er musste Härten und Leiden erdulden, damit er in der Lage sein würde, „denen zu Hilfe [zu] kommen, die auf die Probe gestellt“ wurden, und mit ihren Schwachheiten mitzufühlen wie jemand, „der in allem auf die Probe gestellt worden ist wie wir selbst, doch ohne Sünde“. Er würde „imstande [sein], mit den Unwissenden und Irrenden maßvoll zu verfahren“, obwohl er selbst vollkommen und sündenlos war. Nur durch einen solchen Hohen Priester können sich unvollkommene Menschen ‘dem Thron der unverdienten Güte mit Freimut der Rede nahen, um Barmherzigkeit zu erlangen und unverdiente Güte zu finden als Hilfe zur rechten Zeit’ (Heb 2:10-18; 4:15 bis 5:2; vgl. Luk 9:22).
Dennoch ein Geschöpf mit einem freien Willen. Jesus selbst sagte, dass sich alle Prophezeiungen hinsichtlich des Messias mit Sicherheit verwirklichen würden, sich also ‘erfüllen müssten’ (Luk 24:44-47; Mat 16:21; vgl. Mat 5:17). Doch das nahm ihm weder die Verantwortung noch die Freiheit, selbst zwischen Treue und Untreue zu entscheiden. Die Erfüllung der Prophezeiungen war nicht nur eine Angelegenheit des allmächtigen Gottes, Jehovas, sondern auch sein Sohn musste seinen Teil dazu beitragen. Gott stellte die Erfüllung der Prophezeiungen sicher, indem er denjenigen weise auswählte, der sie erfüllen sollte, den ‘Sohn seiner Liebe’ (Kol 1:13). Selbstverständlich besaß sein Sohn, als er sich als Mensch auf der Erde aufhielt, einen freien Willen, und er gebrauchte ihn auch. Jesus sprach von seinem eigenen Willen, er wies darauf hin, dass er sich freiwillig dem Willen seines Vaters unterstellte (Mat 16:21-23; Joh 4:34; 5:30; 6:38), und arbeitete bewusst daran, seinen Auftrag so zu erfüllen, wie im Wort seines Vaters beschrieben (Mat 3:15; 5:17, 18; 13:10-17, 34, 35; 26:52-54; Mar 1:14, 15; Luk 4:21). Natürlich gab es auch Prophezeiungen, auf deren Erfüllung Jesus keinen Einfluss hatte; einige davon erfüllten sich erst nach seinem Tod (Mat 12:40; 26:55, 56; Joh 18:31, 32; 19:23, 24, 36, 37). Der Bericht über die Nacht vor seinem Tod zeigt deutlich, welch große persönliche Anstrengung es ihn kostete, seinen Willen dem höheren Willen seines Vaters zu unterstellen, der weiser war als er (Mat 26:36-44; Luk 22:42-44). Wie der Bericht auch zeigt, war er sich als Mensch, obwohl vollkommen, völlig bewusst, dass er in schweren Zeiten von der Kraft seines Vater abhängig war (Joh 12:23, 27, 28; Heb 5:7).
Das erklärt, warum Jesus im Anschluss an seine Taufe und Salbung 40 Tage in der Wildnis fastete (wie Moses), nämlich um über vieles nachzudenken und sich zu stärken (2Mo 34:28; Luk 4:1, 2). In der Wildnis begegnete er dem schlangenähnlichen Widersacher seines Vaters. Satan, der Teufel, versuchte mit ähnlichen Methoden wie im Garten Eden, Jesus zu verführen, selbstsüchtig zu sein, sich selbst zu erhöhen und die Tatsache zu leugnen, dass sein Vater der universelle Souverän ist. Doch im Gegensatz zu Adam hielt Jesus (der „letzte Adam“) an seiner Lauterkeit fest. Dadurch, dass er sich durchweg auf den Willen seines Vaters bezog, brachte er Satan dazu, sich zurückzuziehen, „bis zu einer anderen passenden Zeit“ (Luk 4:1-13; 1Ko 15:45).
Seine Werke und seine Eigenschaften. Da „die unverdiente Güte und die Wahrheit“ durch Jesus Christus kommen sollten, musste er sich unter das Volk mischen und ihm Gelegenheit geben, ihn zu hören, seine Werke zu sehen und seine Eigenschaften kennenzulernen. Auf diese Weise würden die Leute ihn vielleicht als den Messias erkennen und an sein Opfer glauben, wenn er für sie als das „Lamm Gottes“ sterben würde (Joh 1:17, 29). Er besuchte persönlich die vielen Provinzen Palästinas und ging Hunderte von Kilometern zu Fuß. Er sprach mit den Leuten an Seeufern und auf Hügeln, in Städten und in Dörfern, in Synagogen und im Tempel, auf Marktplätzen, auf Straßen und in Häusern (Mat 5:1, 2; 26:55; Mar 6:53-56; Luk 4:16; 5:1-3; 13:22, 26; 19:5, 6). Er wandte sich an große Zuhörerschaften sowie an Einzelpersonen, an Männer und Frauen, an Jung und Alt sowie an Arme und Reiche (Mar 3:7, 8; 4:1; Joh 3:1-3; Mat 14:21; 19:21, 22; 11:4, 5).
Die vorangehende Tabelle zeigt, wie man die vier Berichte über das Leben Jesu auf der Erde chronologisch einordnen kann. Sie zeigt auch die verschiedenen „Predigtfeldzüge“ oder Reisen, die er während seines dreieinhalbjährigen Dienstes unternahm.
Jesus gab seinen Jüngern ein gutes Beispiel: Er arbeitete hart, stand früh auf und war bis in die Nacht hinein tätig (Luk 21:37, 38; Mar 11:20; 1:32-34; Joh 3:2; 5:17). Mehr als einmal betete er eine ganze Nacht hindurch, beispielsweise bevor er die Bergpredigt hielt (Mat 14:23-25; Luk 6:12 bis 7:10). Bei einer anderen Gelegenheit hatte er bis spät in die Nacht gearbeitet. Trotzdem stand er, als es noch dunkel war, auf und begab sich an einen einsamen Ort, um zu beten (Mar 1:32, 35). Wenn er allein war, wurde er oft von Volksmengen gestört, aber „er nahm sie freundlich auf und begann zu ihnen über das Königreich Gottes zu sprechen“ (Luk 9:10, 11; Mar 6:31-34; 7:24-30). Manchmal war er müde, durstig oder hungrig; hin und wieder verzichtete er zugunsten der Arbeit auf das Essen (Mat 21:18; Joh 4:6, 7, 31-34; vgl. Mat 4:2-4; 8:24, 25).
Ausgeglichene Ansicht über materielle Dinge. Jesus war jedoch kein Asket, der ohne Berücksichtigung der Umstände allem entsagte (Luk 7:33, 34). Er nahm oft Einladungen zum Essen und sogar zu Festmählern an und besuchte auch Personen, die ziemlich reich waren (Luk 5:29; 7:36; 14:1; 19:1-6). Auf einer Hochzeit trug er zur guten Stimmung bei, indem er Wasser in vortrefflichen Wein verwandelte (Joh 2:1-10). Auch schätzte er es, wenn man ihm Gutes tat. Bei einer Gelegenheit rieb Maria, die Schwester des Lazarus, Jesu Füße mit einem Pfund wohlriechendem Öl ein (der Wert betrug über 220 $ oder etwa das Jahreseinkommen eines Arbeiters). Als Judas darauf ungehalten reagierte, weil er angeblich an die Armen dachte, denen man durch den Verkauf des Öls hätte helfen können, sagte Jesus: „Lass sie, damit sie diesen Brauch im Hinblick auf den Tag meines Begräbnisses einhalte. Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber werdet ihr nicht allezeit haben“ (Joh 12:2-8; Mar 14:6-9). Das innere Kleid, das er bei seiner Festnahme trug, war offensichtlich von guter Qualität, denn es war „der ganzen Länge nach durchgewebt“ (Joh 19:23, 24). Dennoch räumte Jesus geistigen Dingen stets den ersten Platz ein und war niemals übermäßig um materielle Dinge besorgt. Anderen riet er, genauso zu denken (Mat 6:24-34; 8:20; Luk 10:38-42; vgl. Php 4:10-12).
Mutiger Befreier. Während seines Dienstes erwies er sich als sehr mutig und stark (Mat 3:11; Luk 4:28-30; 9:51; Joh 2:13-17; 10:31-39; 18:3-11). Er setzte sich wie Josua, König David und andere für Gott und für gerechtigkeitsliebende Menschen ein. Da er der verheißene „Same“ war, stand ihm der ‘Same der Schlange’ feindselig gegenüber, und er musste gegen ihn kämpfen (1Mo 3:15; 22:17). Er ging entschieden gegen die Dämonen vor und dagegen, dass sie den Sinn und das Herz der Menschen beeinflussten (Mar 5:1-13; Luk 4:32-36; 11:19-26; vgl. 2Ko 4:3, 4; Eph 6:10-12). Die heuchlerischen religiösen Führer zeigten, dass sie in Wirklichkeit gegen Gottes Souveränität und seinen Willen waren (Mat 23:13, 27, 28; Luk 11:53, 54; Joh 19:12-16). Jesus brachte ihnen in mehreren Wortgefechten eine schwere Niederlage bei. Er schwang das „Schwert des Geistes“, das Wort Gottes, mit Kraft und großer Geschicklichkeit. Auf taktisch kluge Weise zerschlug er spitzfindige Argumente, beantwortete Fangfragen seiner Gegner und trieb sie in die Enge (Mat 21:23-27; 22:15-46). Er stellte sie furchtlos als Lehrer menschlicher Traditionen und formeller Riten bloß sowie als blinde Führer, als Otternbrut und als Kinder des Gegners Gottes, der sowohl der Fürst der Dämonen als auch ein Totschläger und ein Lügner ist (Mat 15:12-14; 21:33-41, 45, 46; 23:33-35; Mar 7:1-13; Joh 8:40-45).
Jesus war aber niemals waghalsig und beschwor nie Schwierigkeiten herauf, sondern ging unnötigen Gefahren aus dem Weg (Mat 12:14, 15; Mar 3:6, 7; Joh 7:1, 10; 11:53, 54; vgl. Mat 10:16, 17, 28-31). Sein Mut stützte sich auf Glauben (Mar 4:37-40). Wenn er beschimpft oder misshandelt wurde, verlor er nicht die Selbstbeherrschung, sondern blieb gelassen und „übergab sich weiterhin dem, der gerecht richtet“ (1Pe 2:23).
Da Jesus mutig für die Wahrheit kämpfte und den Menschen den Vorsatz Gottes erhellte, erfüllte er als der größere Moses die prophetische Rolle des Befreiers. Er rief den Gefangenen Freiheit aus (Jes 42:1, 6, 7; Jer 30:8-10; Jes 61:1). Während viele aus selbstsüchtigen Gründen oder aus Furcht vor Machthabern zögerten, sich von den Ketten der Unwissenheit sowie davon zu befreien, dass sie betrügerischen Führern und falschen Hoffnungen versklavt waren (Joh 7:11-13; 9:22; 12:42, 43), machten sich andere mutig davon frei (Joh 9:24-39; vgl. Gal 5:1). So, wie treue Könige Judas Feldzüge gegen die falsche Anbetung in ihrem Herrschaftsgebiet unternahmen (2Ch 15:8; 17:1, 4-6; 2Kö 18:1, 3-6), so richtete sich der Dienst des von Gott eingesetzten messianischen Königs Jesus gegen die falsche Religion seiner Tage (Joh 11:47, 48).
Weiteres über den Dienst Jesu Christi auf der Erde ist auf den KARTEN, Bd. 2, S. 540, 541 zu finden.
Mitfühlend und warmherzig. Jesus hatte aber auch sehr viel Mitgefühl. Diese Eigenschaft war erforderlich, damit er als Gottes Hoher Priester amtieren konnte. Obwohl er vollkommen war, blickte er auf die unvollkommenen, sündenbeladenen Menschen in seinem Umfeld nicht hochmütig herab (wie die Pharisäer) und war auch nicht überkritisch mit ihnen (Mat 9:10-13; 21:31, 32; Luk 7:36-48; 15:1-32; 18:9-14). Sogar Kinder fühlten sich bei ihm wohl. Und als er ein Kind als Beispiel gebrauchte, stellte er es nicht einfach vor seine Jünger, sondern ‘er schloss es auch in seine Arme’ (Mar 9:36; 10:13-16). Er war seinen Nachfolgern ein wahrer Freund und vertrauter Kamerad, und ‘er liebte sie bis ans Ende’ (Joh 13:1; 15:11-15). Obwohl er Autorität besaß, war er nicht fordernd und bürdete den Menschen auch keine zusätzlichen Lasten auf. Vielmehr sagte er: „Kommt zu mir alle, die ihr euch abmüht ..., und ich will euch erquicken.“ Seine Jünger stellten fest, dass er „mild gesinnt und von Herzen demütig“ war und sein Joch sanft und leicht (Mat 11:28-30).
Ein Priester musste sich unter anderem um das physische und das geistige Wohl des Volkes kümmern (3Mo, Kap. 13 bis 15). Tiefes Mitgefühl motivierte Jesus, Personen zu helfen, die krank oder blind waren oder andere Gebrechen hatten (Mat 9:36; 14:14; 20:34; Luk 7:11-15; vgl. Jes 61:1). Als sein Freund Lazarus starb und er sah, wie traurig die Schwestern von Lazarus waren, ‘seufzte er und brach in Tränen aus’ (Joh 11:32-36). Als Vorschau auf die Zukunft trug Jesus, der Messias, die Krankheiten anderer und ‘lud ihre Schmerzen auf sich’, und das auf Kosten seiner eigenen Kräfte (Jes 53:4; Luk 8:43-48). Er tat dies nicht nur, um die Prophezeiungen zu erfüllen, sondern auch, weil ‘er es wollte’ (Mat 8:2-4, 16, 17). Was aber noch wichtiger war, er heilte die Menschen auch in geistiger Hinsicht und vergab ihnen ihre Sünden. Dazu hatte er die Befugnis, da er als der Christus dazu bestimmt war, das Loskaufsopfer darzubringen; tatsächlich unterzog er sich damals bereits der Taufe in den Tod, die seinen Tod am Marterpfahl einschloss (Jes 53:4-8, 11, 12; vgl. Mat 9:2-8; 20:28; Mar 10:38, 39; Luk 12:50).
„Wunderbarer Ratgeber“. Der Priester war dafür verantwortlich, das Volk das Gesetz und den Willen Gottes zu lehren (Mal 2:7). Als der königliche Messias, das vorhergesagte „Reis aus dem Stumpf Isais [des Vaters Davids]“, musste Jesus den ‘Geist der Weisheit, des Rates, der Machterweisung, der Erkenntnis und der Furcht Jehovas’ bekunden und somit erkennen lassen, dass er den „Geist Jehovas“ besaß. An ihm würde man sehen, dass Ehrfurcht vor Jehova Freude bringt (Jes 11:1-3). Die unvergleichliche Weisheit der Lehren Jesu – er war „mehr als Salomo“ (Mat 12:42) – ist einer der einleuchtendsten Beweise dafür, dass er tatsächlich der Sohn Gottes war. Unvollkommene Menschen hätten sich Berichte, wie sie in den Evangelien zu finden sind, nicht ausdenken können.
Jesus erwies sich als der verheißene „wunderbare Ratgeber“ (Jes 9:6), da er das Wort Gottes und den Willen seines Vaters gut kannte, die Natur des Menschen verstand, den Kern einer Sache treffen konnte und für die Probleme des täglichen Lebens Lösungen aufzeigte. Die berühmte Bergpredigt ist dafür ein hervorragendes Beispiel (Mat, Kap. 5 bis 7). Er gab darin Ratschläge, wie man wirklich glücklich wird, Streitigkeiten beilegt, Unsittlichkeit meidet, mit feindseligen Personen umgeht, ohne Heuchelei gerecht handelt, zu materiellen Dingen eingestellt sein sollte, auf Gottes Großzügigkeit vertraut, im Umgang mit anderen die goldene Regel anwendet, religiösen Betrug durchschaut und was man für eine sichere Zukunft tun kann. Die Volksmengen waren „über seine Art zu lehren höchst erstaunt; denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten“ (Mat 7:28, 29). Nach seiner Auferstehung blieb er die Schlüsselfigur in der Kommunikation zwischen Jehova und der Menschheit (Off 1:1).
Ein meisterhafter Lehrer. Jesu Lehrmethode war äußerst wirkungsvoll (Joh 7:45, 46). Er konnte sehr wichtige und tiefe Gedanken einfach, kurz und deutlich darlegen und veranschaulichte sie durch Dinge (Mat 13:34, 35), die seinen Zuhörern gut vertraut waren – unter ihnen waren Fischer (Mat 13:47, 48), Hirten (Joh 10:1-17), Landwirte (Mat 13:3-9), Bauleute (Mat 7:24-27; Luk 14:28-30), Kaufleute (Mat 13:45, 46), Sklaven und Herren (Luk 16:1-9), Hausfrauen (Mat 13:33; Luk 15:8) und andere (Mat 6:26-30). Wie Schreiber der Hebräischen Schriften gebrauchte auch er einfache Dinge, um Wichtiges zu veranschaulichen, z. B. Brot, Wasser, Salz, Weinschläuche oder alte Gewänder (Joh 6:31-35, 51; 4:13, 14; Mat 5:13; Luk 5:36-39). Durch seine Logik, die oft in seinen Analogien zum Ausdruck kam, widerlegte er irreführende Argumente und korrigierte falsche Denkweisen (Mat 16:1-3; Luk 11:11-22; 14:1-6). Er wollte mit seiner Botschaft hauptsächlich das Herz seiner Zuhörer ansprechen. Das erreichte er durch gezielte Fragen, die sie zum Nachdenken anregten und ihnen halfen, logische Schlüsse zu ziehen, ihre Beweggründe zu erforschen und Entscheidungen zu treffen (Mat 16:5-16; 17:24-27; 26:52-54; Mar 3:1-5; Luk 10:25-37; Joh 18:11). Es ging ihm nicht darum, die Masse für sich zu gewinnen, sondern er wollte diejenigen wachrütteln, die aufrichtig nach Wahrheit und Gerechtigkeit hungerten (Mat 5:3, 6; 13:10-15).
Er nahm Rücksicht darauf, dass seine Zuhörer und sogar seine Jünger nicht alles verstehen konnten (Mar 4:33), und gab ihnen deshalb nur so viele Informationen, wie sie aufnehmen konnten (Joh 16:4, 12). Dennoch schwächte er die Botschaft Gottes nie ab, um populär zu sein oder sich beim Volk einzuschmeicheln. Er sprach eine deutliche Sprache, manchmal war er sogar schonungslos offen (Mat 5:37; Luk 11:37-52; Joh 7:19; 8:46, 47). Das Thema seiner Botschaft lautete: „Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht“ (Mat 4:17). Wie die Propheten Jehovas in früherer Zeit teilte er dem Volk unverblümt dessen „Auflehnung mit und dem Hause Jakob seine Sünden“ (Jes 58:1; Mat 21:28-32; Joh 8:24) und wies es auf das ‘enge Tor und den eingeengten Weg’ hin, auf dem es wieder Gottes Gunst und somit Leben erlangen würde (Mat 7:13, 14).
„Führer und Gebieter“. Jesus bewies seine Eignung als „Führer und Gebieter“ und als „Zeuge für die Völkerschaften“ (Jes 55:3, 4; Mat 23:10; Joh 14:10, 14; vgl. 1Ti 6:13, 14). Einige Monate nach Beginn seines Dienstes war die Zeit gekommen, gewisse Personen, die er schon kannte, aufzufordern: „Kommt mir nach.“ Ohne zu zögern gaben einige von ihnen das Fischereigewerbe oder die Arbeit als Steuereinnehmer auf und folgten ihm (Mat 4:18-22; Luk 5:27, 28; vgl. Ps 110:3). Einige Frauen setzten Zeit, Kraft und materiellen Besitz ein, um Jesus und seine Nachfolger mit dem Notwendigen zu versorgen (Mar 15:40, 41; Luk 8:1-3).
Diese kleine Gruppe bildete den Kern von dem, was eine neue „Nation“ werden sollte, das geistige Israel (1Pe 2:7-10). Jesus bat seinen Vater eine ganze Nacht um Anleitung, ehe er die zwölf Apostel aussuchte; wie die zwölf Söhne Jakobs im buchstäblichen Israel sollten die Apostel in der neuen Nation Säulen werden – vorausgesetzt, sie würden treu bleiben (Luk 6:12-16; Eph 2:20; Off 21:14). So, wie Moses 70 Männer auswählte, die die Nation vertraten, setzte Jesus später 70 weitere Jünger für den Dienst ein (4Mo 11:16, 17; Luk 10:1). Danach schenkte er ihnen besondere Aufmerksamkeit, indem er sie lehrte und unterwies; auch die Bergpredigt wurde, wie der Inhalt erkennen lässt, besonders für sie gehalten (Mat 5:1, 2, 13-16; 13:10, 11; Mar 4:34; 7:17).
Er kam seinen Verpflichtungen als Haupt vollkommen nach, übernahm in jeder Hinsicht die Führung (Mat 23:10; Mar 10:32), übertrug seinen Jüngern zusätzlich zum Predigtwerk weitere Verantwortlichkeiten und Aufgaben (Luk 9:52; 19:29-35; Joh 4:1-8; 12:4-6; 13:29; Mar 3:9; 14:12-16), ermunterte sie und wies sie zurecht (Joh 16:27; Luk 10:17-24; Mat 16:22, 23). Er war auch ein „Gebieter“, und sein größtes Gebot war, ‘dass sie einander lieben sollten, so wie er sie geliebt hat’ (Joh 15:10-14). Er war in der Lage, sich um Menschenmengen zu kümmern, die in die Tausende gingen (Mar 6:39-46). Die kontinuierliche Schulung, die er seinen Jüngern – hauptsächlich einfache Männer mit keiner besonderen Bildung – zukommen ließ, war äußerst wirkungsvoll (Mat 10:1 bis 11:1; Mar 6:7-13; Luk 8:1). Später waren gebildete Leute in hoher Stellung erstaunt, wie kraftvoll und überzeugt sich die Apostel äußerten. Und auch als „Menschenfischer“ waren sie sehr erfolgreich, denn Tausende von Personen reagierten auf ihr Predigen günstig (Mat 4:19; Apg 2:37, 41; 4:4, 13; 6:7). Durch ihr gutes Verständnis der biblischen Grundsätze, die Jesus ihnen ins Herz gepflanzt hatte, konnten sie später echte Hirten für die Herde sein (1Pe 5:1-4). Jesus hatte demnach in der kurzen Zeit von dreieinhalb Jahren die feste Grundlage für eine geeinte internationale Versammlung gelegt, die aus Tausenden von Menschen verschiedener Herkunft bestehen würde.
Ein guter Versorger und ein gerechter Richter. Christi Herrschaft würde größeren Wohlstand bringen als die Herrschaft Salomos. Das ist daraus abzuleiten, dass Jesus in der Lage war, seinen Jüngern zu einem überwältigenden Fischfang zu verhelfen (Luk 5:4-9; vgl. Joh 21:4-11). Als Jesus (geboren in Bethlehem, was „Haus des Brotes“ bedeutet) Tausende von Personen speiste und Wasser in vorzüglichen Wein verwandelte, gab er einen kleinen Vorgeschmack auf das Festmahl, das unter Gottes messianischem Königreich „für alle Völker“ bereitet werden wird (Jes 25:6; vgl. Luk 14:15). Unter seiner Herrschaft wird der Armut und dem Hunger ein Ende gesetzt werden, und sogar ‘der Tod wird verschlungen’ werden (Jes 25:7, 8).
Wir haben allen Grund, darauf zu vertrauen, dass es unter Jesu Regierung auch Recht und Gerechtigkeit geben wird, so wie es die messianischen Prophezeiungen voraussagen (Jes 11:3-5; 32:1, 2; 42:1). Jesus hatte große Achtung vor dem Gesetz, besonders vor dem Gesetz seines Gottes und Vaters, aber auch vor dem Gesetz der „obrigkeitlichen Gewalten“, die auf der Erde in Form von weltlichen Regierungen zugelassen werden (Rö 13:1; Mat 5:17-19; 22:17-21; Joh 18:36). Das Volk wollte ‘ihn zum König machen’ und jubelte ihm zu, doch er ließ sich nicht in die damalige Politik verwickeln (Joh 6:15; vgl. Luk 19:11, 12; Apg 1:6-9). Er überschritt nicht die Grenzen seiner Autorität (Luk 12:13, 14). Niemand konnte ihn ‘einer Sünde überführen’, und zwar nicht nur, weil er vollkommen geboren worden war, sondern auch, weil er Gottes Wort immer genau befolgte (Joh 8:46, 55). Außerdem war er mit Gerechtigkeit und Treue umgürtet (Jes 11:5). Er liebte nicht nur Gerechtigkeit, sondern hasste auch Bosheit, Heuchelei und Betrug und war über diejenigen entrüstet, die habgierig und gegenüber den Leiden anderer gefühllos waren (Mat 7:21-27; 23:1-8, 25-28; Mar 3:1-5; 12:38-40; vgl. V. 41-44). Die Sanftmütigen und Geringen konnten Mut fassen, denn durch seine Herrschaft würden Ungerechtigkeit und Bedrückung beseitigt werden (Jes 11:4; Mat 5:5).
Er erfasste Grundsätze, erkannte also den eigentlichen Sinn und Zweck der Gesetze Gottes, und konnte so die „gewichtigeren Dinge des GESETZES“ hervorheben, nämlich ‘Recht, Barmherzigkeit und Treue’ (Mat 12:1-8; 23:23, 24). Obwohl er für einen seiner Jünger eine besonders innige Zuneigung empfand, war er nicht parteiisch und zog niemanden vor (Mat 18:1-4; Mar 10:35-44; Joh 13:23; vgl. 1Pe 1:17). Als er am Marterpfahl mit dem Tod rang, galt zwar seine letzte Sorge seiner Mutter, aber dennoch waren ihm seine Familienangehörigen nie wichtiger als seine Glaubensbrüder (Mat 12:46-50; Luk 11:27, 28; Joh 19:26, 27). Wie vorhergesagt, behandelte er Probleme niemals oberflächlich; er urteilte „nicht nach dem bloßen Augenschein“ und ‘wies nicht gemäß dem zurecht, was seine Ohren hörten’ (Jes 11:3; vgl. Joh 7:24). Er konnte in das Herz der Menschen schauen und ihre Beweggründe, Gedankengänge und Überlegungen erkennen (Mat 9:4; Mar 2:6-8; Joh 2:23-25). Außerdem beachtete er das Wort Gottes und wollte nicht seinen eigenen Willen tun, sondern den seines Vaters. Das gibt die Gewähr, dass er als der von Gott eingesetzte Richter stets korrekte und gerechte Entscheidungen treffen wird (Jes 11:4; Joh 5:30).
Ein bemerkenswerter Prophet. Jesus erfüllte die Erfordernisse eines Propheten wie Moses, und war sogar größer als dieser (5Mo 18:15, 18, 19; Mat 21:11; Luk 24:19; Apg 3:19-23; vgl. Joh 7:40). Er sagte seine eigenen Leiden und die Art seines Todes vorher und dass seine Jünger zerstreut werden würden, außerdem die Belagerung und die Zerstörung Jerusalems sowie die Zerstörung des Tempels (Mat 20:17-19; 24:1 bis 25:46; 26:31-34; Luk 19:41-44; 21:20-24; Joh 13:18-27, 38). In Verbindung mit diesen letzteren Ereignissen äußerte er Prophezeiungen, die sich zur Zeit seiner Gegenwart erfüllen sollten, der Zeit, in der sein Königreich in Aktion sein würde. Und wie die Propheten wirkte er Zeichen und Wunder, um zu beweisen, dass er von Gott gesandt worden war. Seine Werke waren sogar größer als die von Moses – er beruhigte das aufgewühlte Galiläische Meer, ging über das Wasser (Mat 8:23-27; 14:23-34), heilte Blinde, Taube und Lahme sowie diejenigen, die an schlimmen Krankheiten wie Aussatz litten, und er weckte Tote auf (Luk 7:18-23; 8:41-56; Joh 11:1-46).
Ein hervorragendes Beispiel der Liebe. Eine Eigenschaft Jesu sticht besonders hervor: die Liebe – vor allem die Liebe zu seinem Vater und die Liebe zum Nächsten (Mat 22:37-39). Deshalb sollte Liebe das Kennzeichen seiner Jünger sein (Joh 13:34, 35; vgl. 1Jo 3:14). Seine Liebe war keine Sentimentalität. Er war zwar sehr gefühlvoll, ließ sich jedoch stets von Grundsätzen leiten (Heb 1:9); das Tun des Willens seines Vaters stand bei ihm an erster Stelle. (Vgl. Mat 16:21-23.) Er bewies seine Liebe zu Gott dadurch, dass er Gottes Gebote beachtete (Joh 14:30, 31; vgl. 1Jo 5:3) und immer seinen Vater verherrlichen wollte (Joh 17:1-4). Als er die letzte Nacht mit seinen Jüngern zusammen war, sprach er fast 30-mal über die Liebe und wiederholte 3-mal das Gebot, dass sie ‘einander lieben’ sollten (Joh 13:34; 15:12, 17). Er sagte: „Niemand hat größere Liebe als die, dass einer seine Seele zugunsten seiner Freunde hingebe. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete“ (Joh 15:13, 14; vgl. Joh 10:11-15).
Als Beweis seiner Liebe zu Gott und zur unvollkommenen Menschheit ließ er sich dann „wie ein Schaf zur Schlachtung“ führen. Er wehrte sich nicht dagegen, dass man Prüfungen über ihn brachte, ihm Backenstreiche gab, ihn mit den Fäusten schlug, anspuckte, auspeitschte und schließlich zwischen Verbrechern an einen Pfahl nagelte (Jes 53:7; Mat 26:67, 68; 27:26-38; Mar 14:65; 15:15-20; Joh 19:1). Durch seinen Opfertod brachte er die Liebe Gottes zur Menschheit zum Ausdruck (Rö 5:8-10; Eph 2:4, 5) und half Menschen, fest darauf zu vertrauen, dass er seine treuen Jünger unerschütterlich liebt (Rö 8:35-39; 1Jo 3:16-18).
Wenn schon der kurze Bericht, den die Bibel über Gottes Sohn gibt (Joh 21:25), so großartig ist, muss die Wirklichkeit noch viel eindrucksvoller gewesen sein. Sein zu Herzen gehendes Beispiel der Demut, Freundlichkeit und Güte sowie sein kraftvolles Eintreten für Gerechtigkeit und Recht gibt die Gewähr, dass sein Königreich die Regierung sein wird, nach der sich gläubige Menschen jahrhundertelang gesehnt haben, ja sie wird ihre höchsten Erwartungen noch übertreffen (Rö 8:18-22). Im Gegensatz zu weltlichen Herrschern gab er seinen Jüngern in jeder Hinsicht ein vollkommenes Beispiel (Mat 20:25-28; 1Ko 11:1; 1Pe 2:21). Obwohl er ihr Herr war, wusch er ihnen die Füße. So lehrte er sie, zuvorkommend, rücksichtsvoll und demütig zu sein, denn diese Eigenschaften würden die Versammlung seiner gesalbten Nachfolger kennzeichnen, nicht nur auf der Erde, sondern auch im Himmel (Joh 13:3-15). Sie werden zwar während der Tausendjahrherrschaft Christi auf Thronen sitzen und an der großen „Gewalt im Himmel und auf der Erde“, die Jesus gegeben worden ist, einen Anteil haben, doch sie müssen auch demütig für die Bedürfnisse der Untertanen Jesu auf der Erde sorgen und ihnen liebevoll dienen (Mat 28:18; Rö 8:17; 1Pe 2:9; Off 1:5, 6; 20:6; 21:2-4).
Gerechtgesprochen und für würdig erachtet. Durch seine gesamte Lebensweise (sein Opfer eingeschlossen), mit der er seine Lauterkeit gegenüber Gott bewies, vollbrachte Jesus den „e i n e n Akt der Rechtfertigung“ und zeigte somit, dass er geeignet ist, im Himmel als Gottes gesalbter König-Priester zu dienen (Rö 5:17, 18). Dadurch, dass Gott ihn als einen Geistsohn auferweckte, wurde er „gerechtgesprochen im Geiste“ (1Ti 3:16). Geschöpfe im Himmel erklärten, er sei würdig, „die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Segen zu empfangen“, denn einerseits war er wie ein Löwe für Recht und Gerechtigkeit eingetreten, andererseits aber hatte er sich geopfert wie ein Lamm, damit andere gerettet würden (Off 5:5-13). Er hatte den Hauptzweck seines Daseins erfüllt: den Namen seines Vaters zu heiligen (Mat 6:9; 22:36-38). Das tat er dadurch, dass er diesen Namen nicht nur gebrauchte, sondern auch zeigte, wer hinter dem Namen steht. Er spiegelte die wunderbaren Eigenschaften seines Vaters wider – Liebe, Weisheit, Gerechtigkeit und Macht – und versetzte die Leute so in die Lage, durch eigene Erfahrung kennenzulernen, wofür Gottes Name steht (Mat 11:27; Joh 1:14, 18; 17:6-12). Vor allem heiligte er den Namen Gottes dadurch, dass er die universelle Souveränität Jehovas hochhielt, indem er zeigte, dass sich seine Königreichsregierung auf diese höchste Autorität stützt. Deshalb konnte von ihm gesagt werden: „Gott ist dein Thron für immer“ (Heb 1:8).
Der Herr Jesus Christus ist also wirklich der „Hauptvermittler und Vervollkommner unseres Glaubens“. Er erfüllte die Prophezeiungen und offenbarte Gottes Vorsatz für die Zukunft. Durch alles, was er sagte und tat, sowie durch sein ganzes Wesen erwies er sich als die unerschütterliche Grundlage, auf die sich der wahre Glaube stützt (Heb 12:2; 11:1).
[Übersicht auf Seite 1348-1351]
JESU LEBEN AUF DER ERDE
Die vier Evangelien chronologisch geordnet
Bevor Jesus seinen Dienst begann
Zeit
Ort
Ereignis
Matthäus
Markus
Lukas
Johannes
3 v. u. Z.
Jerusalem, Tempel
Sacharja wird Geburt von Johannes dem Täufer angekündigt
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um 2 v. u. Z.
Nazareth; Judäa
Maria wird die Geburt Jesu angekündigt; Maria besucht Elisabeth
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2 v. u. Z.
judäisches Hügelland
Geburt von Johannes dem Täufer; Johannes zunächst in der Wüste
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2 v. u. Z., um 1. Okt.
Bethlehem
Geburt Jesu (das Wort, durch das alle anderen Dinge ins Dasein gekommen waren) als Nachkomme Abrahams und Davids
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bei Bethlehem
Engel verkündet gute Botschaft; Hirten besuchen das Kind
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Bethlehem; Jerusalem
Jesus beschnitten (8. Tag); im Tempel vorgestellt (nach dem 40. Tag)
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1 v. u. Z. oder 1 u. Z.
Jerusalem; Bethlehem Nazareth
Astrologen; Flucht nach Ägypten; kleine Kinder getötet; Jesu Rückkehr
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12 u. Z.
Jerusalem
12-jähriger Jesus beim Passah; geht nach Hause
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29, Frühjahr
Wildnis, Jordan
Dienst von Johannes dem Täufer
Jesus beginnt seinen Dienst
Zeit
Ort
Ereignis
Matthäus
Markus
Lukas
Johannes
29, Herbst
Jordan
Jesus getauft und gesalbt; als Mensch geboren in der Linie Davids, jedoch als Sohn Gottes bezeichnet
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Wildnis v. Judäa
Jesus fastet und wird vom Teufel versucht
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Bethanien jenseits des Jordan
Johannes der Täufer legt Zeugnis über Jesus ab
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oberes Jordantal
erste Jünger schließen sich Jesus an
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Kana in Galiläa; Kapernaum
Jesu erstes Wunder; er besucht Kapernaum
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30, Passah
Jerusalem
Passahfeier; wirft Händler aus dem Tempel
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Jerusalem
Jesus spricht mit Nikodemus
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Judäa; Änon
Jesu Jünger taufen; Johannes soll abnehmen
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Tiberias
Johannes eingesperrt; Jesus geht nach Galiläa
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Sychar in Samaria
unterwegs nach Galiläa, lehrt Samariter
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Jesus predigt intensiv in Galiläa
Zeit
Ort
Ereignis
Matthäus
Markus
Lukas
Johannes
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Galiläa
Jesus macht erstmals bekannt: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht“
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Kana; Nazareth; Kapernaum
heilt einen Jungen; liest Auftrag vor; wird abgelehnt; geht nach Kapernaum
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Galiläisches Meer bei Kapernaum
beruft Simon und Andreas, Jakobus und Johannes
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Kapernaum
heilt Besessene, ferner die Schwiegermutter des Petrus und viele weitere
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Galiläa
1. Predigtreise mit den vier Berufenen
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Galiläa
heilt Aussätzigen; viele folgen ihm
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Kapernaum
heilt Gelähmten
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Kapernaum
beruft Matthäus; isst mit Steuereinnehmern
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Judäa
predigt in judäischen Synagogen
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31, Passah
Jerusalem
besucht Fest; heilt Kranken; weist die Pharisäer zurecht
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auf Rückweg von Jerusalem (?)
Jünger pflücken am Sabbat Ähren
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Galiläa; Galiläisches Meer
heilt am Sabbat Hand eines Mannes; zieht sich an Meeresufer zurück; heilt viele
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Berg bei Kapernaum
wählt 12 Apostel aus
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bei Kapernaum
hält Bergpredigt
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Kapernaum
heilt Diener eines Offiziers
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Nain
auferweckt Sohn einer Witwe
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Galiläa
Johannes ist im Gefängnis und schickt Jünger zu Jesus
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Galiläa
weist Städte zurecht; Wahrheit Unmündigen geoffenbart; sanftes Joch
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Galiläa
Sünderin salbt Füße; Gleichnis von Schuldnern
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—
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Galiläa
2. Predigtreise, mit 12 Aposteln
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—
—
Galiläa
heilt Besessenen; Bund mit Beelzebub vorgeworfen
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Galiläa
Schriftgelehrte und Pharisäer wollen ein Zeichen
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Galiläa
Christus bezeichnet Jünger als Verwandte
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Galiläisches Meer
Gleichnisse vom Sämann, vom Unkraut und andere; Erklärungen
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—
Galiläisches Meer
beruhigt Windsturm beim Überqueren des Sees
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Gadara, sö. des Galiläischen Meeres
heilt zwei Besessene; Schweine von Dämonen besessen
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—
Wahrscheinlich Kapernaum
heilt Frau; auferweckt Tochter von Jairus
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Kapernaum (?)
heilt zwei Blinde und einen stummen Besessenen
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—
Nazareth
wird in Heimatstadt wieder abgelehnt
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Galiläa
3. Predigtreise; Apostel ausgesandt, Predigtwerk ausgedehnt
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Tiberias
Johannes der Täufer enthauptet; Herodes wegen Jesus in Verlegenheit
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32, vor dem Passah (Joh 6:4)
Kapernaum (?); NO-Seite des Galiläischen Meeres
Apostel kehren von Predigtreise zurück; Essen für 5000
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NO-Seite des Galiläischen Meeres; Genezareth
man will Jesus zum König machen; er geht auf dem Wasser, heilt viele
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Kapernaum
bezeichnet sich als „Brot des Lebens“; viele Jünger fallen ab
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32, nach dem Passah
Wahrscheinlich Kapernaum
verurteilt menschliche Traditionen
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Phönizien; Dekapolis
bei Tyrus, Sidon; dann in die Dekapolis; Essen für 4000
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Magadan
Sadduzäer und Pharisäer wollen wieder ein Zeichen
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NO-Seite des Galiläischen Meeres; Bethsaida
warnt vor Sauerteig der Pharisäer; heilt Blinden
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Cäsarea Philippi
Jesus ist der Messias; kündigt Tod und Auferstehung an
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—
wahrscheinlich Hermon
Umgestaltung vor Petrus, Jakobus und Johannes
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Cäsarea Philippi
heilt Besessenen, den Jünger nicht heilen konnten
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Galiläa
kündigt wieder seinen Tod und seine Auferstehung an
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—
Kapernaum
Steuergeld durch Wunder beschafft
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—
Kapernaum
Größter im Königreich; Fehler klären; Barmherzigkeit
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Galiläa; Samaria
verlässt Galiläa, um zum Laubhüttenfest zu gehen; alles für das Königreich zurückstellen
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Jesu späterer Dienst in Judäa
Zeit
Ort
Ereignis
Matthäus
Markus
Lukas
Johannes
32, Laubhüttenfest
Jerusalem
lehrt öffentlich beim Laubhüttenfest
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—
Jerusalem
lehrt nach Fest; heilt Blinden
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Wahrscheinlich Judäa
sendet 70 zum Predigen aus; Rückkehr und Bericht
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Judäa; Bethanien
barmherziger Samariter; zu Besuch bei Martha und Maria
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Wahrscheinlich Judäa
lehrt wieder Mustergebet; Beharrlichkeit beim Bitten
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Wahrscheinlich Judäa
widerlegt falsche Anklage; zeigt, dass Generation verurteilenswert
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Wahrscheinlich Judäa
isst mit Pharisäer; verurteilt Heuchelei
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Wahrscheinlich Judäa
Vortrag über Gottes Fürsorge; treuer Verwalter
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Wahrscheinlich Judäa
heilt körperlich behinderte Frau am Sabbat; drei Gleichnisse
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32, Fest der Einweihung
Jerusalem
Jesus beim Fest der Einweihung; vortrefflicher Hirte
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Späterer Dienst östlich des Jordan
Zeit
Ort
Ereignis
Matthäus
Markus
Lukas
Johannes
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jenseits des Jordan
viele glauben an Jesus
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Peräa (jenseits des Jordan)
lehrt auf Weg nach Jerusalem in Städten und Dörfern
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Peräa
Eingang ins Königreich; Herodes’ Drohung; Haus verödet
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Wahrscheinlich Peräa
Demut; Gleichnis vom großen Abendessen
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Wahrscheinlich Peräa
Kosten des Jüngerseins berechnen
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Wahrscheinlich Peräa
Gleichnisse: verlorenes Schaf, verlorene Münze, verlorener Sohn
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Wahrscheinlich Peräa
Gleichnisse: ungerechter Verwalter, der Reiche und Lazarus
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Wahrscheinlich Peräa
Vergebung und Glaube; unnütze Sklaven
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Bethanien
Jesus weckt Lazarus von den Toten auf
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Jerusalem; Ephraim
Kaiphas’ Rat gegen Jesus; Jesus zieht sich zurück
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Samaria; Galiläa
heilt und lehrt, während er durch Samaria nach Galiläa reist
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Samaria oder Galiläa
Gleichnisse: beharrliche Witwe, Pharisäer und Steuereinnehmer
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Peräa
zieht durch Peräa; lehrt über Scheidung
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Peräa
nimmt Kinder auf und segnet sie
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Peräa
reicher junger Mann; Gleichnis von Arbeitern im Weingarten
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Wahrscheinlich Peräa
kündigt zum dritten Mal seinen Tod und seine Auferstehung an
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Wahrscheinlich Peräa
Bitte um besondere Stellung im Königreich für Jakobus und Johannes
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Jericho
heilt unterwegs zwei Blinde; besucht Zachäus; Gleichnis von den zehn Minen
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Jesu Dienst geht in Jerusalem zu Ende
Zeit
Ort
Ereignis
Matthäus
Markus
Lukas
Johannes
8. Nisan 33
Bethanien
kommt sechs Tage vor Passah an
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9. Nisan
Bethanien
Festmahl im Haus Simons, des Aussätzigen; Maria gießt Jesus Öl auf Kopf und Füße; Juden kommen, um Jesus und Lazarus zu sehen
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Bethanien, Jerusalem
triumphaler Einzug in Jerusalem
10. Nisan
Bethanien, Jerusalem
verflucht Feigenbaum; zweite Tempelreinigung
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Jerusalem
Oberpriester und Schriftgelehrte planen, Jesus zu töten
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Jerusalem
spricht mit Griechen; Unglaube der Juden
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11. Nisan
Bethanien, Jerusalem
Feigenbaum verdorrt vorgefunden
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Jerusalem, Tempel
Jesu Befugnis angezweifelt; Gleichnis von zwei Söhnen
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Jerusalem, Tempel
Gleichnisse von bösen Weingärtnern, Hochzeitsfest
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Jerusalem, Tempel
Fangfragen über Steuer, Auferstehung, Gebot
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Jerusalem, Tempel
stellt Frage zur Herkunft des Messias, bringt Gegner zum Schweigen
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Jerusalem, Tempel
Wehe den religiösen Führern
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Jerusalem, Tempel
Scherflein der Witwe
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Ölberg
kündigt Jerusalems Zerstörung an; Jesu Gegenwart; Ende des Systems
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Ölberg
Gleichnisse: zehn Jungfrauen, Talente; Schafe und Ziegenböcke
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12. Nisan
Jerusalem
religiöse Führer planen Jesu Tod
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Jerusalem
Judas vereinbart mit Priestern Verrat an Jesus
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13. Nisan (Donnerstagnachmittag)
bei und in Jerusalem
Vorbereitungen für das Passah
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14. Nisan
Jerusalem
Passahmahl mit den zwölf Aposteln
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Jerusalem
wäscht Aposteln die Füße
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Jerusalem
entlarvt Judas als Verräter, schickt ihn weg
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Jerusalem
führt Abendmahl des Herrn ein
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Jerusalem
Petrus wird ihn verleugnen, Zerstreuung der Apostel vorhergesagt
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Jerusalem
Helfer; gegenseitige Liebe; Drangsal; Jesu Gebet
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Gethsemane
qualvolle Stunden im Garten; Verrat und Festnahme
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Jerusalem
Verhör durch Annas, Kaiphas, Sanhedrin; Petrus verleugnet ihn
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Jerusalem
der Verräter Judas erhängt sich
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Jerusalem
vor Pilatus, dann vor Herodes und wieder zurück zu Pilatus
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Jerusalem
Pilatus will ihn freilassen; zum Tod verurteilt
(Freitag gegen 15 Uhr)
Golgotha, Jerusalem
Jesu Tod am Marterpfahl und Begleitereignisse
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Jerusalem
Leichnam vom Marterpfahl genommen und begraben
5. Nisan
Jerusalem
Priester und Pharisäer dürfen Gruft bewachen lassen
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16. Nisan
Jerusalem und Umgebung
Jesu Auferstehung und Ereignisse jenes Tages
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Jerusalem; Galiläa
Jesus erscheint weitere Male
25. Ijjar
Ölberg, Jesu Himmelfahrt, bei Bethanien
Jesus fährt in Himmel auf, 40. Tag nach Auferstehung
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