Wählst du das Leben oder den Tod?
„Ich rufe heute den Himmel und die Erde zu Zeugen gegen euch an: das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch. So wähle denn das Leben, damit du am Leben bleibst, du und deine Nachkommen, indem du den Herrn, deinen Gott, liebst, seinen Weisungen gehorchst und fest an ihm hältst; denn davon hängt dein Leben ab.“ — 5. Mose 30:19, 20, Me.
1. Was beweist, dass jede vernünftige Person das Leben wählt?
JEHOVA hat den Menschen mit dem Verlangen nach Leben erschaffen. Warum atmest du? Weil du das Leben wählst. Du trinkst heute Wasser, weil du das Leben wählst. Du nimmst heute Nahrung zu dir, weil du das Leben wählst. Aus demselben Grunde wirst du dich heute abend zur Ruhe begeben. Du freust dich, wenn du erwachst, der wiederbelebten, erneuerten Kräfte zu weiterem Leben. Und nach dem Aufstehen am Morgen gehst du arbeiten. Vielleicht gefällt dir deine Beschäftigung nicht, doch gehst du ihr dennoch nach, um dein Leben zu erhalten. Leben ist harte Arbeit. Totsein ist leicht. Wenn du tot bist, wirst du nichts tun, und nichts ist leichter als nichts zu tun. (Pred. 9:5, 10) Und doch tun selbst träge Leute das, was zum Leben nötig ist. Jede vernünftige Person wählt das Leben.
2. Welche grossen Dinge gestalten das gegenwärtige Leben schmerzvoll?
2 Welcherlei Leben aber wählen wir, indem wir atmen, trinken, essen, schlafen und arbeiten? Betrachtet es einmal. Werft einen Blick auf die rassischen Spaltungen, wodurch sich eine Anzahl der Menschheit überlegen fühlt und jene bedrückt, die sie als minderwertiger ansieht. Und die Ungerechtigkeiten und Gewalttaten, ja Kriege, die entstehen, weil der Menschen Haut andersfarbig ist. Dies ist ungefähr gleich töricht, wie wenn alle weissen Blumen ein Vorurteil bekundeten gegen die farbigen, so lächerlich, wie wenn alle weissen Vögel und Tiere alle roten, gelben oder braunen zu vernichten suchten. Betrachtet die Politik, die die Welt in viele streitende und kriegführende Gruppen trennt, und wie all diese politischen Gruppen berüchtigt sind wegen ihrer Unaufrichtigkeit und Verderbtheit. Betrachtet die Handelswelt, die die Armen aller Nationen bedrückt, damit einige wenige alle Güter vertrusten können, und, um noch mehr Güter zu erraffen, die Jugend auf die Schlachtfelder in den Tod schickt. Betrachtet den Militarismus, dessen Handwerk es ist, in grossem Ausmass Menschen zu Krüppeln zu machen und sie zu töten. Und überseht nicht die falschen Religionen, welche ebenfalls die Menschheit in Parteien aufteilen, die nicht nur Zank und Verfolgung verursachen, sondern auch Kriege schüren.
3. Was für Verhältnisse in Grossstädten und im allgemeinen auch sonstwo bringen Jammer in dieses Leben?
3 Lasst es aber nicht bewenden mit dem Betrachten dieser grossen Dinge, auf die das Scheinwerferlicht der Welt fällt. Betrachtet die anrüchigen Elendsviertel jeder Grossstadt mit all ihrer Armut, ihrem Schmutz und ihren ekligen Krankheiten, mit ihren Bewohnern ohne Hoffnung, die zusammengepfercht in den dunklen Löchern der Städte wohnen: schlecht genährt, dürftig gekleidet. Seht euch noch weiter um. Betrachtet die gescheiterten Existenzen von Verbrechern und Rauschgiftsüchtigen, die schmarotzerhaft von der menschlichen Gesellschaft leben, und jene, welche von dieser hinter Schloss und Riegel unterhalten werden. Betrachtet die Rotlichtquartiere, die degenerierten Frauen, die dort wohnen; die moralisch verdorbenen Männer, die dort ihre Schlupfwinkel der Wollust haben; die grausigen Krankheiten, die dort lauern. Betrachtet die Krankenhäuser, deren Betten gefüllt sind mit schmerzzerrissenen Körpern, und die Anstalten für Geisteskranke, die voll sind von Leuten, die ihres Verstandes beraubt sind. Betrachtet die allgemeinen Zustände in der Welt: die Unsittlichkeit, die Kriminalität der Erwachsenen und der Jugend, die Familienzwistigkeiten, die Ehescheidungen, die Unzuverlässigkeit der Menschen, den Mangel an Lauterkeit im Geschäftsgebaren und in den sozialen Verhältnissen. Beachtet die Wolken der Ratlosigkeit, Verwirrung und Furcht, die über dem Meer der Menschheit schweben, und seht auch, welche Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung in Millionen von Gesichtern zu lesen ist.
4. Wie beschrieb Hiob treffend das heutige Leben, doch was wählen die Menschen?
4 Und doch, diesem leidvollen Bild des gegenwärtigen Lebens zum Trotz, wählt es sich der Mensch, weiter zu leben. Er leidet, und doch will er leben. Er mag verkrüppelt sein — der Wunsch zum Leben ist dennoch da; blind — und doch schreckt er vor dem Sterben zurück. Die Tauben und Stummen wählen das Leben, und die Alten und Schwachen suchen den Tod hinauszuschieben, selbst wenn sie schon dem gähnenden Grabe entgegentaumeln. Das gegenwärtige Leben ist so, wie Hiob es treffend beschrieben hat: „Der Mensch, vom Weibe geboren, ist kurz an Tagen und mit Unruhe gesättigt. Wie eine Blume kommt er hervor und verwelkt; und er flieht wie der Schatten und hat keinen Bestand.“ (Hiob 14:1, 2) Bist du je auf offenem Felde gewesen, wenn ein Flugzeug über deinem Kopf dahinflog, und hast du den Schatten bemerkt, der dem Boden entlang raste? Wie unnütz, zu versuchen, diesen Schatten einzufangen und sein Entfliehen aufzuhalten! Ebenso unnütz ist es für einen Menschen, wollte er versuchen, wenn das Leben zu entweichen beginnt, sich an dieses schattenhafte Dasein zu klammern. Er und alle seine Ärzte mit ihrer Medizin und ihren Therapien könnten ebensowohl versuchen, den fliehenden Schatten eines Flugzeuges auf dem Boden festzuhalten. Das gegenwärtige Dasein ist wie ein Grashalm, der aufschiesst, um bald zu welken, dahinzuschwinden und nach schnell enteilender, kurzer Zeit zu sterben.
5. Welches Leben können wir jetzt wählen?
5 Doch gibt es ein anderes Leben, das wir jetzt wählen können. Es ist jenes Leben, das nicht dahinschwindet wie die Blume am Ende des Frühlings oder verwelkt wie das Gras am Ende des Sommers. Es ist nicht voll Schmerz und Enttäuschungen noch bedrängt durch Kriminalität und Verbrechen, Krieg und Hunger, Pestilenz und Tod. Seiner Tage sind nicht wenige, sondern sie sind endlos. Seine Tage sind nicht voll Unruhe, sondern voll unaussprechlicher Freude. Es ist das Leben, das Jehova Gott ursprünglich für den Menschen bestimmte. Und was ist es? Etwa Seligkeit im Himmel, wo du, auf schwellender Wolke ruhend, die Harfe zupfend, durch Raum und Ewigkeit schwebst? Nein, es ist nicht ein solch leeres, nutzloses Dasein, das sich träge Menschen als das himmlische Leben ausgemalt haben. Um klar zu sehen, was jenes Leben ist, das wir jetzt wählen können, lasst uns zu Gottes Wort gehen und ermitteln, was Gottes Vorhaben im Erschaffen des Menschen gewesen ist.
JEHOVAS VORHABEN FÜR DEN MENSCHEN
6. Welche Art von Leben bestimmte Jehova ursprünglich für den Menschen?
6 In 1. Mose 2:15 wird erklärt: „Jehova Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren [dass er ihn bebaue und pflege, Henne].“ Der Mensch war nicht dazu erschaffen, ein Müssiggänger zu sein, sondern es war ihm, selbst im vollkommenen Garten Eden, Arbeit aufgetragen worden. Es wurde ihm eine Gefährtin gegeben und folgender Auftrag erteilt: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan; und herrschet über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über alles Getier [die Haustiere und alles Lebende, AÜ], das sich auf der Erde regt.“ (1. Mose 1:28) Nachdem die menschliche Familie zugenommen hätte und Eden zu klein geworden wäre, hätte sich die wachsende Bevölkerung über die Grenzen des Gartens hinaus verbreitet und die Samen der vollkommenen Pflanzen in Eden mitgenommen und hätte diesen Samen in neuen Gebieten angepflanzt, wobei sie diesen neuen Umkreis ebenso bebaut hätte, wie dies in Eden getan wurde. So hätte die Menschheit zugenommen, hätte sich über die Erde hin ausgebreitet und sich diese durch die Umgestaltung in ein Paradies untertan gemacht, bis überall ein edengleicher Zustand geherrscht hätte und der Garten Gottes erdenweit geworden wäre. Die Herrschaft des Menschen über die Tiere sollte in liebender Fürsorge und in gegenseitigem Vertrauen ausgeübt werden und nicht durch Stiche in die Weichen und knallende Peitschenhiebe vom Tierbändiger noch durch krachende Schüsse moderner Nimrode noch durch die Gitterstäbe der Käfige von Tiergärten.
7. Welche Vorkehrungen waren damals zur Ernährung getroffen?
7 Um das Leben zu erhalten, war es nicht nötig, dass die lebenden Geschöpfe, die unter der Herrschaft des Menschen standen, einander auflauerten, um ihren täglichen Nahrungsbedarf zu decken; denn in 1. Mose 1:29, 30 heisst es: „Siehe, ich habe euch gegeben alles samenbringende Kraut, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an welchem samenbringende Baumfrucht ist: es soll euch zur Speise sein; und allem [wilden] Getier der Erde und allem Gevögel des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, in welchem eine lebendige Seele ist, habe ich alles grüne Kraut zur Speise gegeben.“ Vor der Rebellion des Menschen waren alle Geschöpfe in Eden Vegetarier, und es ist kein Grund vorhanden, zu denken, es sei Jehovas ursprüngliches Vorhaben gewesen, dass sie je anders sein sollten.
8. Adam und Eva erwählten sich Not und Tod, indem sie welchen Weg einschlugen?
8 Dies also war das Leben, das Jehova für den Menschen auf der Erde bestimmte, und wenn gehorsam, sollte er niemals sterben. Die Erde sollte nicht bloss eine Stätte der Prüfung sein, um dem Menschen als Sprungbrett zu einem himmlischen Dasein zu dienen. Satan, der Teufel, gab durch die Schlange eine Hoffnung auf Beförderung und Erhöhung und auf das Erlangen von Gottgleichheit und ein Gefeitsein gegen Tod, was seinen Worten gemäss alles durch Ungehorsam gegen Gott käme. Die Aufzeichnung über seine schlauen Verlockungen und den Fall Adams und Evas findet sich in 1. Mose 3:1-6. Die Ergebnisse waren jedoch nicht so, wie Satan verheissen hatte. Zu der verantwortlicheren Person, zum Manne, sagte Jehova: „Weil du auf die Stimme [Anregungen, AÜ] deines Weibes gehört und gegessen hast von dem Baume, von dem ich dir geboten und gesprochen habe: Du sollst nicht davon essen, — so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen: mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens [dich von ihm nähren dein Leben lang, Me]; und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen, und du wirst das Kraut des Feldes [wilde Pflanzen, AÜ] essen. Im Schweisse deines Angesichts wirst du dein Brot essen [deinen Lebensunterhalt verdienen, AÜ], bis du zurückkehrst zur Erde, denn von ihr bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staube wirst du zurückkehren.“ — 1. Mose 3:17-19.
9. Was waren die Folgen des Laufes, den Adam einschlug, für ihn selbst und für die Erde?
9 Statt dass der Mensch gar nicht starb, wie Satan verheissen hatte, musste er zurückkehren zu seinem Zustand vor seiner Erschaffung. Man beachte bitte, dass dieser Zustand nicht Unsterblichkeit der Seele, sondern Staub war. Adam besass vor seiner Erschaffung, während seines Lebens oder nach seinem Tode keine unsterbliche Seele. Die falsche Religionslehre, dass der Mensch eine unsterbliche Seele habe, stützt sich auf Satans Lüge Eva gegenüber, wonach sie nicht sterben sollte, und dies widerspricht dem Worte Gottes. (Hes. 18:4) Statt zu einem erdenweiten Paradies umgestaltet zu werden, wurde die Erde verflucht, so dass sie reichlich Dornen und Disteln hervorbrachte, und nur durch schmerzvolles Abmühen und im Schweisse des Angesichts konnte der Mensch dem verfluchten Boden seinen Unterhalt abringen. Er musste nun an wilden Pflanzen herumkauen, statt sich im Garten Gottes vollkommener Nahrung zu erfreuen.
EIN FLUCH AUFGEHOBEN, EIN FLUCH BLEIBT
10. Welche Veränderungen traten mit dem Ende der Flut ein?
10 Sechzehnhundert Jahre später beschloss Jehova Gott, die ganze Menschheit, ausgenommen Noah und seine Hausgenossen, durch eine Flut zu vernichten. Warum? Wegen ihrer äussersten Bosheit und hartnäckigen Neigung zum Unrechttun. Nachdem Noah und seine Familie nach der Flut aus der Arche herausgekommen waren, wurde der Auftrag, fruchtbar zu sein, sich zu mehren und die Erde zu füllen, von neuem erteilt, erfuhr aber seine Ausführung nur im Vorbilde. Die Herrschaft über die Tiere wurde durch Furcht und Schrecken und nicht durch liebende Fürsorge und gegenseitiges Vertrauen aufrechterhalten. Vorbei war es auch mit dem edengleichen Zustand aller Geschöpfe, in welchem sie sich ausschliesslich von Pflanzen nährten, denn nun kam das Tierfleisch zur Kost des Menschen hinzu. Jehova Gott sagte aber nach der Flut: „Nicht mehr will ich hinfort den Erdboden verfluchen um des Menschen willen; denn das Dichten [der Hang, AÜ] des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an.“ — 1. Mose 8:21; 9:1-7.
11, 12. Wie wissen wir, dass der Fluch, der auf dem Erdboden lastete, nach der Flut aufgehoben war?
11 Wie wissen wir, dass der Fluch, der auf dem Erdboden lastete, nach der Flut aufgehoben war? Weil von einer Zeit, die Jahrhunderte später kam, in 1. Mose 13:10 wie folgt berichtet wird: „Da hob Lot seine Augen auf und sah, dass die ganze Gegend am Jordan überall wohlbewässertes Land war — bevor nämlich der HErr Sodom und Gomorrha zerstört hatte —, wie der Garten Gottes.“ (Me) Bestimmt lastete kein Fluch auf dem Boden des Jordantales, wenn er mit des Herrn Garten von Eden verglichen werden konnte. Was dieses Land betrifft, das den Israeliten verheissen war, so berichtet uns 4. Mose 13:23 das, was die Kundschafter feststellten: „Und sie kamen bis in das Tal Eskol und schnitten daselbst eine Rebe mit einer Weintraube ab und trugen sie zu zweien an einer Stange, auch Granatäpfel und Feigen.“ Als die Kundschafter über die vorgefundenen Zustände berichteten, konnten sie wahrheitsgetreu sagen: „Wirklich, es fliesst von Milch und Honig.“ (4. Mose 13:27) Dies tönt nicht nach einem Lande, das verflucht gewesen wäre und zum Unterhalt des Menschen Dornen und Disteln und wilde Pflanzen hervorbringen konnte.
12 Ferner finden wir in 5. Mose 8:7-9 und 11:10-15 folgende Schilderung dieses verheissenen Landes: „Denn Jehova, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, ein Land von Wasserbächen, Quellen und Gewässern, die in der Niederung und im Gebirge entspringen; ein Land von Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigenbäumen und Granatbäumen; ein Land von ölreichen Olivenbäumen und Honig; ein Land, in welchem du nicht in Dürftigkeit Brot essen wirst, in welchem es dir an nichts mangeln wird; ein Land, dessen Steine Eisen sind [enthalten, AÜ], und aus dessen Bergen du Erz [Kupfer, Me] hauen wirst.“ „Das Land, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen, ist nicht wie das Land Ägypten, von wo ihr ausgezogen seid, wo du deine Saat sätest und mit deinem Fusse wässertest, wie einen Krautgarten; sondern das Land, wohin ihr hinüberziehet, um es in Besitz zu nehmen, ist ein Land mit Bergen und Tälern; vom Regen des Himmels trinkt es Wasser; ein Land, auf welches Jehova, dein Gott, achthat: beständig sind die Augen Jehovas, deines Gottes, darauf gerichtet, vom Anfang des Jahres bis zum Ende des Jahres. Und es wird geschehen, wenn ihr fleissig auf meine Gebote höret, die ich euch heute gebiete, Jehova, euren Gott, zu lieben und ihm zu dienen mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, so werde ich den Regen eures Landes geben zu seiner Zeit, den Frühregen und den Spätregen [Winter- und Frühlingsregen, AÜ], damit du dein Getreide und deinen Most [Wein] und dein Öl einsammelst; und ich werde deinem Vieh Kraut geben auf deinem Felde, und du wirst essen und satt werden.“
13. Warum ist denn die Erde nicht untertan gemacht worden?
13 Wenn nun doch der auf der Erde lastende Fluch aufgehoben war, wieso ist die Erde denn nicht untertan gemacht worden? In 5. Mose 11:16, 17, 26-28 wird der Grund angegeben: „Hütet euch, dass euer Herz nicht verführt werde, und ihr abweichet und anderen Göttern dienet und euch vor ihnen niederbeuget, und der Zorn Jehovas wider euch entbrenne, und er den Himmel verschliesse, dass kein Regen sei, und der Erdboden seinen Ertrag nicht gebe, und ihr bald aus dem guten Lande vertilgt werdet, das Jehova euch gibt. Siehe, ich lege euch heute Segen und Fluch vor: den Segen, wenn ihr den Geboten Jehovas, eures Gottes, nicht gehorchet, die ich euch heute gebiete; und den Fluch, wenn ihr den Geboten Jehovas, eures Gottes, nicht gehorchet, und von dem Wege abweichet, den ich euch heute gebiete, um anderen Göttern nachzugehen, die ihr nicht kennet.“ In 5. Mose 30:19, 20 wird von einer ähnlichen Wahl des Lebens oder Todes berichtet: „Ich rufe heute den Himmel und die Erde zu Zeugen gegen euch an: das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch. So wähle denn das Leben, damit du am Leben bleibst, du und deine Nachkommen, indem du den HErrn, deinen Gott, liebst, seinen Weisungen gehorchst und fest an ihm hältst; denn davon hängt dein Leben ab.“ (Me) Ferner wird in 3. Mose 26:14-43 und in weiteren Schrifttexten vor den Flüchen für Ungehorsame gewarnt.
14. Was könnte der Mensch für die Erde tun, doch was tut er hauptsächlich?
14 Das, was somit nun die Menschen daran hinderte, sich die Erde im Einklang mit dem ursprünglichen Vorhaben Jehovas untertan zu machen, waren die Flüche, die wegen ihres Ungehorsams über sie kamen. Durch diese Flüche statt durch einen Fluch hinsichtlich des Erdbodens, der ausgesprochen wurde, als der Mensch Eden verlassen musste, wurden sie nun geplagt. Doch selbst so konnte der Mensch viel tun, um die Erde schön zu machen, wenn er seine irdische Heimat nicht im Ungehorsam missbrauchte. Er hat viele schöne Parkanlagen gemacht und hat einige der hervorragenden Wunder der Natur, welche die Majestät des Schöpfers bezeugen, als Nationalpark-Gebiete reserviert. An diesen Orten ist ein gewisses Mass Frieden zwischen Mensch und Tier wiederhergestellt worden. Doch hat der Mensch die Erde nicht in dem Masse schön gemacht und den Frieden mit dem Tierreich wiederhergestellt, wie er dies hätte tun können. Statt dessen hat er an den Reichtümern der Natur Raubbau getrieben und die Tiere um geschäftlichen Gewinnes willen und auch aus Gründen des Sports getötet. In seiner Habgier hat er die Wälder der Berge umgehauen und die Metalle aus der Erde herausgerissen und sie für Schiffe und Flugzeuge verwendet, die später im Meer versanken oder vom Himmel herabstürzten.
15. Was wird der Höhepunkt der Flüche für Ungehorsam sein?
15 Statt sich die Erde untertan zu machen, verdirbt der Mensch die Erde, und in Offenbarung 11:18 (NW) wird erklärt, dass Jehova Gott ‚die verderben wird, welche die Erde verderben‘. In Anbetracht des zunehmenden Ungehorsams des Menschen wird seine Strafwürdigkeit in den Augen des Herrn grösser und grösser, und bald werden die Flüche für Ungehorsam in Jehovas Schlacht von Harmagedon ihren Höhepunkt finden. Über diesen verzehrenden Fluch, von dem die Erde betroffen wird, sagt Gottes Wort: „Die Erde ist entweiht worden unter ihren Bewohnern [verunreinigt durch die Berührung ihrer Bewohner, AÜ]; denn sie haben die Gesetze übertreten, die Satzungen überschritten, gebrochen den ewigen Bund. Darum hat der Fluch die Erde verzehrt, und es büssen ihre Bewohner; darum sind verbrannt [entschwinden, AÜ] der Erde Bewohner, und wenig Menschen bleiben übrig. Grauen und Grube und Garn über, dich, Bewohner der Erde! Und es geschieht, wer vor der Stimme des Grauens flieht, fällt in die Grube; und wer aus der Grube heraufsteigt, wird im Garne gefangen. Denn die Fenster in der Höhe tun sich auf, und es erbeben die Grundfesten der Erde. Die Erde klafft auseinander, die Erde zerberstet, die Erde schwankt hin und her; die Erde taumelt wie ein Trunkener und schaukelt wie eine Hängematte; und schwer lastet auf ihr ihre Übertretung: und sie fällt und steht nicht wieder auf.“ — Jes 24:5, 6, 17-20.
JEHOVAS VORHABEN MIT DER ERDE ERFÜLLT
16. Welches Werk wird dann hinsichtlich der Erde vorangehen?
16 Was dann? Nach diesem katastrophalen Sturz der Welt Satans, der durch den Vollzug der feurigen Gerichte Jehovas eintritt, und von dem sich weder ihr himmlischer noch ihr irdischer Teil je wieder erholen kann, werden sich die Menschen, die auf Jehovas Seite stehen und überleben, der neuen Himmel und einer neuen Erde erfreuen, wie diese durch Jehovas Wort verheissen sind. In dieser neuen theokratischen Einrichtung der Dinge auf der bleibenden, buchstäblichen Erde wird es keine Flüche für Ungehorsam mehr geben, da die Ungehorsamen durch die reinigende Gewalt von Harmagedon weggefegt sein werden. (Pred. 1:4; 2. Pet. 3:13; Off. 21:1; 22:3) Dann wird die Erde, die nicht unter einem Fluche leidet, der auf ihrem Boden lasten würde, noch unter dem Fluch für den Ungehorsam ihrer menschlichen Bewohner, übereinstimmend mit dem erstmals in Eden angekündeten göttlichen Vorhaben untertan gemacht werden. Für manchen bedeutet der Montag den Anfang einer Woche von oft unliebsamer Arbeit und man spricht bisweilen sogar vom „Blaumachen“. In jener neuen Welt jedoch wird dieses Empfinden samt dem blauen Montag vorbei und vergessen sein, denn die Arbeit, die diesen Erdball in ein Paradies verwandelt, wird unbeschreibliche Freude und Befriedigung bringen. Dann werden sich die Menschen lange des Werkes ihrer Hände erfreuen. Statt Dornen und Disteln hervorzubringen, wird die Erde die Pflege, die auf sie verwandt wird, reichlich lohnen und wird die Fülle hervorbringen, da das Land seinen Ertrag gibt. (Ps. 67:6; Jes. 55:13) Selbst die Wüstenlandschaften werden zufolge der Bebauung durch den Menschen und durch den Segen Jehovas blühen wie eine Rose. — Jes. 35:1.
17. Welche Beziehung wird zwischen Mensch und Tier bestehen?
17 Die Tiere werden beherrscht werden, und der Friede zwischen ihnen und den Menschen wird aufgerichtet sein. Es macht uns jetzt Freude, als Lieblingstiere Katzen und Hunde zu haben, und in Parkanlagen entzückt es uns manchmal zudem, wenn uns ein Eichhörnchen oder eine Taube aus der Hand frisst, und wenn wir durch die Tiergärten wandern, mag in uns sogar der Wunsch aufsteigen, mit der Pelzmähne eines Löwen zu spielen oder das gestreifte Fell eines Tigers zu streicheln. Doch weislich unterdrücken wir diesen natürlichen Drang, denn wir wissen, dass, wenn wir unsere Hände durch ihr Pelzhaar gleiten lassen, sie mit den Zähnen durch unsere Hände fahren könnten. Die wilden Tiere misstrauen uns ebensosehr, als wir ihnen misstrauen. In der neuen Welt jedoch wird der Mensch die Herrschaft führen, nicht eine solche durch Furcht und Schrecken, noch durch Jäger oder Zoo-Wärter oder Zirkusdresseure, sondern durch ein so vollkommenes gegenseitiges Vertrauen, dass selbst ein kleines Kind die wildesten Tiere führen kann. Sogar der Löwe wird dann zum Vegetarier. — Jes. 11:6-9; Hos. 2:18.
18. Welche Worte werden dann ihre vollständige Erfüllung finden, und wessen Garantie ist dafür vorhanden?
18 Auch wird zu jener Zeit der Auftrag, die Erde mit einem gerechten Menschengeschlecht zu füllen, seine vollständige Erfüllung finden. Welche Freude wird dann auf einer paradiesischen Erde herrschen mit all den Tieren als Lieblingen der Menschen und mit Kindern, die in der „Zucht und im autoritativen Rate Jehovas“ erzogen werden! (Eph. 6:4, NW) Da wird es weder eine Kriminalität der Erwachsenen noch der Jugendlichen geben noch Familienzwistigkeiten noch zerrissene Familienverhältnisse, seien sie nun verursacht durch Ehescheidung oder Tod. In der neuen Welt wird sich Gottes Vorhaben erfüllen, das erstmals in Eden dargelegt wurde, sein Wille, die Erde bewohnen zu lassen. (Jes. 45:18) Seine Worte hinsichtlich des Füllens der Erde, ihres Untertanmachens, der Herrschaft des Menschen über die andern Geschöpfe der Erde — keine dieser Worte werden leer oder unerfüllt zu ihm zurückkehren, als ob sie in den Wind gesprochen wären. „Mein Ratschluss“, so sagt Jehova, „soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun . . . Ich habe geredet und werde es auch kommen lassen; ich habe entworfen und werde es auch ausführen.“ Wiederum verordnet er: „Also wird mein Wort sein, das aus meinem Munde hervorgeht; es wird nicht leer [fruchtlos, AÜ] zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe.“ — Jes. 46:10, 11; 55:11.
19. Was erwählen sich die Menschen jetzt?
19 Dieses Leben unter vollkommenen Zuständen, wie Gott es ursprünglich bestimmt hat, das durch die endlosen Zeitalter andauern soll, dieses Leben zu wählen, hat der Mensch nun die Gelegenheit! In der Tat gibt es Personen auf Erden, die jetzt entweder dieses Leben oder den ewigen Tod wählen.