Krieg vom Himmel bringt der Erde Frieden
„Kommet, schauet die Großtaten Jehovas, der Verheerungen angerichtet hat auf der Erde! Der die Kriege beschwichtigt bis an das Ende der Erde, den Bogen zerbricht und den Speer zerschlägt, die Wagen mit Feuer verbrennt. Lasset ab und erkennet, daß ich Gott bin! Ich werde erhöht werden unter den Nationen, ich werde erhöht werden auf Erden. Jehova der Heerscharen ist mit uns.“ — Ps. 46:8-11.
1. Welchen Schwierigkeiten begegnet man bei dem Versuch, den höchsten Berg der Erde zu ersteigen?
IM HIMALAJAGEBIRGE gibt es einen Gipfel, der über achttausendachthundert Meter in den Himmel hineinragt. Seine Hänge sind mit Eis und Schnee bedeckt. Die Temperaturen sinken weit unter Null. Eisige Winde heulen um die nahen Felsen und durch die Hochpässe. Die Luft auf diesem höchsten Gipfel der Erde ist so dünn, daß ein Mensch, der sich plötzlich in dieser Höhe befände, mangels Sauerstoff rasch bewußtlos würde. In solchen Höhen beginnt die Tätigkeit der Muskeln und Nerven, ja sogar des Gehirns sehr nachzulassen. Eine gefährliche Mattigkeit setzt ein. Dennoch hat es seit Jahrzehnten Menschen gegeben, die versuchten, den Gipfel des Mount Everest zu besteigen. Erst nach Jahren des Trainings und des Sammelns von Erfahrungen nehmen Bergsteiger seine Steilhänge in Angriff und trotzen seinen vielen Gefahren. Gähnende Schlünde von schwindelnder Tiefe öffnen sich zu den Füßen der Bergsteiger, und Lawinen von Eis und Schnee donnern von den Höhen herab. Obwohl in die wärmsten Kleider gehüllt, werden die Bergsteiger durch die tobenden Winde schnell ihrer Wärme und der Widerstandskraft beraubt, und fortwährend droht ihnen der Tod durch Erfrieren. Mit Gepäck beladen, Sauerstoffbehälter auf dem Rücken tragend, bahnen sie sich mit Eispickeln Schritt für Schritt ihren Weg und winden sich mit unbeschreiblicher Anstrengung zur Höhe, über heimtückischen Boden, auf dem ein einziger falscher Tritt ihren Todessturz von Tausenden von Metern bedeuten würde. Viele haben versucht, diese Höhen zu erobern, und viele sind bei solchen Versuchen umgekommen. Am 29. Mai 1953 haben zwei Männer den Sieg errungen und haben auf diesem windumbrausten Gipfel gestanden. Es gelang ihnen mit Unterstützung von mehr als 450 Expeditionsteilnehmern. Man denke, 450, damit zwei den Gipfel erreichen konnten!
2. Was beweist, daß die Berge, zu denen wir fliehen sollen, nicht buchstäblich aufzufassen sind?
2 Was meinst du: Könnte es auch dir gelingen? Christus Jesus hat uns ermahnt, zu den Bergen zu fliehen. Diese Berge versinnbildlichen einen Ort der Zuflucht, der mit dem Berge Gottes in Verbindung gebracht wird: „Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses Jehovas feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel; und alle Nationen werden zu ihm strömen. Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs! und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln in seinen Pfaden.“ (Jes. 2:2, 3) Beachtet, dieser Berg Jehovas erhebt sich über alle anderen Hügel und Berge. Wäre er buchstäblich aufzufassen, so bedeutete es, daß er höher wäre als der Mt. Everest! Wenn du den Mt. Everest nicht erklimmen kannst, wie könntest du hoffen, diesen noch höheren Berg zu ersteigen? Dennoch zeigt die Bibel, daß Männer, Frauen und Kinder aus allen Nationen, ja eine große Menge, den Berg Jehovas erfolgreich erklimmen. Offensichtlich ist der Berg, den wir ersteigen, kein buchstäblicher, sondern etwas, was durch Berge versinnbildlicht wird.
3. Wovon sind Berge Sinnbilder, und was ist der Berg, zu dem wir fliehen?
3 Berge werden als Sinnbilder von Regierungen oder Weltherrschermächten gebraucht, die sich über die Meere der Menschheit erheben, die sie stützen oder tragen. Als Babylon eine Weltmacht war, die viele Länder verwüstete, sprach Jehova davon als von einem Berge: „Siehe, ich will an dich, spricht Jehova, du Berg des Verderbens, der die ganze Erde verderbt; und ich will meine Hand wider dich ausstrecken und dich von dem Felsen hinabwälzen und dich zu einem verbrannten Berge machen.“ In der Offenbarung werden die sieben Weltmächte als sieben Könige erwähnt und werden dargestellt durch die sieben Köpfe des dort beschriebenen Tieres, und von diesen Köpfen oder Weltmächten wird gesagt: „Die sieben Köpfe bedeuten sieben Berge.“ Auch von Christi Königreich und seinem Herrschaftsgebiet wird als von einem Berge gesprochen. Im Buche Daniel wird gesagt, daß das Königreich Christi „alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen“ wird. Dies wird dargestellt durch einen Stein, der an ein Standbild, das Satan, seine Dämonen und die Königreiche dieser alten Welt darstellt, schlägt und es umwirft, und es heißt: „Der Stein, der das Bild geschlagen hatte, wurde zu einem großen Berge und füllte die ganze Erde.“ Der symbolische Berg, der Berg, zu dem wir gekommen sind, ist die Königreichseinrichtung, die unter Christus steht, mit dem neuen System der Dinge, das nun auf Erden aufgerichtet wird. Von dieser neuen königlichen Herrschaft gehen Jehovas Gesetz und Wort aus, und zu ihr kommen nun Menschen aus allen Nationen, um Jehovas Wege kennenzulernen und auf seinen Pfaden zu wandeln. — Jer. 51:25; Off. 17:9, NW; Dan. 2:44, 35.
4. Warum wäre die Flucht zu einem buchstäblichen Berge nutzlos?
4 Einen buchstäblichen Berg zu ersteigen, der höher ist als alle anderen, wäre nicht nur den meisten von uns unmöglich, sondern könnte uns auch keine Sicherheit vor dem Zorn Jehovas bringen: „Wenn sie in den Scheol einbrechen, wird von dort meine Hand sie holen; und wenn sie in den Himmel hinaufsteigen, werde ich von dort sie herniederbringen; und wenn sie sich auf den Gipfel des Karmel verbergen, werde ich von dort sie hervorsuchen und holen; und wenn sie sich, vor meinen Augen hinweg, im Grunde des Meeres verstecken, werde ich von dort die Schlange entbieten, und sie wird sie beißen.“ (Amos 9:2, 3) Doch wird nun den Völkern aller Nationen eine Flucht zu Jehovas neuem System der Dinge möglich gemacht, und da dies von Jehova aus geschieht, wird es ein Ort der Sicherheit sein, den sein Zorn nicht antastet. Und gleichwie es in Jesajas Prophezeiung vom Berge Jehovas heißt, er rage empor über alle anderen Berge, so ist dieser heilige Ort der Gottesanbetung unter Christus allen irdischen Regierungen der alten Welt übergeordnet und überlegen.
DIE SCHLACHT VON HARMAGEDON
5, 6. Welche Auffassung haben Menschen dieser Welt von Harmagedon?
5 Warum gab Jesus den Rat, „zu den Bergen zu fliehen“? Um der „großen Drangsal“ zu entgehen, einer Drangsal, „wie es keine gegeben hat seit Anfang der Welt bis jetzt, nein, noch je wieder geben wird“. Diese Drangsal ist ein Krieg, ein Krieg vom Himmel her, und das Schlachtfeld, auf dem er geführt wird, heißt „auf hebräisch Harmagedon“. (Matth. 24:16, 21, NW; Off. 16:16, Fußn.) Ist der Krieg in Harmagedon ein von Menschen veranlaßter Krieg? Die Menschen kämpfen neuzeitliche Kriege in der Luft, und direkt vom Himmel aus lassen sie durch ihre fliegenden Festungen Bomben auf die Erde regnen, und was einst eine Stadt war, wird zum Trümmerhaufen, was Wohnstätten waren, wird zu Asche, was Völker waren, zu zerhacktem, zerstreut umherliegendem Fleisch. Da die neuzeitliche Kriegführung immer entsetzlicher geworden ist, sind die Menschen immer mehr geneigt, ihre Kriege oder voraussichtlichen Kriege als Harmagedon zu bezeichnen. Dem ist besonders so seit der Explosion der Wasserstoffbombe.
6 Eine Entscheidung mit Rußland in bezug auf die Kontrolle der Atomwaffen fordernd, besagte ein Leitartikel des Daily Mirror, New York: „Oder sollen wir etwa warten und die Welt Harmagedon entgegentreiben lassen?“ Eine Zeitung in Los Angeles bemerkte über den nächsten Krieg: „Es wird der gigantischste sein in der Geschichte. Es wird Harmagedon sein.“ Die Zeitschrift Tempo bezog sich auf ein nahendes „nukleares Harmagedon“. Zu einer gemeinsamen Kongreßsitzung sprechend, wiederholte General MacArthur eine Warnung, die er schon früher hatte ergehen lassen: „Militärbündnisse, Mächte-Gleichgewichte, Nationen-Ligen, alles hat zu seiner Zeit versagt und nur den einen Weg übriggelassen: den Schmelztiegel des Krieges. Die äußerste Zerstörungsmacht des Krieges scheidet nun diese Alternative aus. Wir haben unsere letzte Chance gehabt. Wenn wir kein größeres und gerechteres System entwickeln, wird unser Harmagedon an unserer Türe sein.“ Senator Flanders erklärte: „Wahrlich, die Welt scheint sich für die große Schlacht von Harmagedon zu mobilisieren.“ Schließlich sagte ein redaktioneller Schreiber des Neuyorker World-Telegram and Sun nach den Proben mit der Wasserstoffbombe im Pazifik: „Unverblümt gesagt, haben Führer Amerikas, der freien Welt und der Sowjets Angst. Die vergangenen acht bis zehn Wochen ließen sie alle erkennen, daß sie Harmagedon direkt gegenüberstehen … Heute hängt die Furcht wie ein Leichentuch über beiden Hauptstädten, Washington und Moskau.“
7. Was ist Harmagedon, und wer kämpft diesen Krieg?
7 Es ist tatsächlich ein „Raub“, wenn Menschen einen ihrer Kriege Harmagedon nennen. Es beraubt ein Wort seiner wahren Bedeutung. Es zieht die Menschen von ihrer Wachsamkeit vor dem ab, was Harmagedon in Wirklichkeit ist. Harmagedon ist nicht ein Krieg der Menschen, und ihm als der möglich gewordenen atomaren Massenschlächterei des dritten Weltkrieges entgegenzusehen hieße dem wirklichen Sinn des Wortes Harmagedon gegenüber blind zu sein. Es ist ein biblischer Ausdruck und wird in der Bibel ausdrücklich erklärt als „der Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“. (Off. 16:14, NW) Es ist Jehovas Krieg, der durch himmlische Streitmächte unter Christus ausgefochten wird und alle Bosheit von der Erde ausrottet und statt dessen dauernden Frieden pflanzt: „Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe! ein weißes Pferd. Und einer, der darauf sitzt, wird Treu und Wahrhaftig genannt, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit. Auch die Heere, die im Himmel waren, folgten ihm auf weißen Pferden, und sie waren in weiße, reine, feine Leinwand gekleidet. Und aus seinem Munde geht ein scharfes, langes Schwert hervor, daß er die Nationen damit schlage, und er wird sie mit eisernem Stabe hüten. Auch tritt er die Kelter des Weines des Zornes und Grimmes Gottes, des Allmächtigen. Und er griff den Drachen, die Urschlange, welche der Teufel und Satan ist, und band ihn für tausend Jahre.“ — Off. 19:11, 14, 15; 20:2, NW.
8, 9. Wie beschreiben Zephanja, Jesaja und Jeremia die Schlacht von Harmagedon?
8 Jehovas Grimm kommt über Menschen, Nationen und ihre Heere, weil sie gegen ihn gesündigt haben, und keine Bestechungen können Harmagedon verhindern: „Nahe ist der große Tag Jehovas; er ist nahe und eilt sehr. Horch, der Tag Jehovas! bitterlich schreit dort der Held. Ein Tag des Grimmes ist dieser Tag, ein Tag der Drangsal und der Bedrängnis, ein Tag des Verwüstens und der Verwüstung, ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und des Wolkendunkels, ein Tag der Posaune und des Kriegsgeschreis wider die festen Städte und wider die hohen Zinnen. Und ich werde die Menschen ängstigen, und sie werden einhergehen wie die Blinden, weil sie gegen Jehova gesündigt haben; und ihr Blut wird verschüttet werden wie Staub, und ihr Fleisch wie Kot [Dünger, Henne]; auch ihr Silber, auch ihr Gold wird sie nicht erretten können am Tage des Grimmes Jehovas; und durch das Feuer seines Eifers wird das ganze Land verzehrt werden. Denn ein Ende, ja, ein plötzliches [schreckliches, AS] Ende wird er machen mit allen Bewohnern des Landes. Darum harret auf mich, spricht Jehova, auf den Tag, da ich mich aufmache zur Beute! Denn mein Rechtsspruch ist, die Nationen zu versammeln, die Königreiche zusammenzubringen, um meinen Grimm über sie auszugießen, die ganze Glut meines Zornes; denn durch das Feuer meines Eifers wird die ganze Erde verzehrt werden.“ „Denn der Zorn Jehovas ergeht wider alle Nationen, und sein Grimm wider all ihr Heer. Er hat sie der Vertilgung geweiht, zur Schlachtung hingegeben.“ — Zeph. 1:14-18; 3:8; Jes. 34:2.
9 Die in Harmagedon entfesselte Macht Jehovas wird die Erde erschüttern, und die in der Folge weit und breit einsetzende Abschlachtung wird erschreckend sein: „Siehe, Jehova leert das Land aus und verödet es; und er kehrt seine Oberfläche um und zerstreut seine Bewohner. Die Erde ist entweiht worden unter ihren Bewohnern; denn sie haben die Gesetze übertreten, die Satzung überschritten, gebrochen den ewigen Bund. Darum hat der Fluch die Erde verzehrt, und es büßen ihre Bewohner [und die sie bewohnen, werden schuldig befunden, AS]; darum sind verbrannt der Erde Bewohner, und wenig Menschen bleiben übrig. Die Erde klafft auseinander, die Erde zerberstet, die Erde schwankt hin und her; die Erde taumelt wie ein Trunkener und schaukelt wie eine Hängematte; und schwer lastet auf ihr ihre Übertretung: und sie fällt und steht nicht wieder auf.“ „Und die Erschlagenen Jehovas werden an jenem Tage liegen von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde; sie werden nicht beklagt und nicht gesammelt noch begraben werden; zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden.“ — Jes. 24:1, 5, 6, 19, 20; Jer. 25:33.
10. Inwiefern unterscheidet sich die Vernichtung, die durch Harmagedon herbeigeführt wird, von menschlichen Kriegen, doch wie verdrehen die Menschen die Sache?
10 Wenn Weltmenschen von dieser Schlachtung hören, die durch Jehovas Hand kommen wird, fangen sie an zu heulen und zu protestieren, es sei teuflisch von Gott, so etwas zu tun. Sie denken, es sei ganz in Ordnung, daß sie die Metalle aus der Erde graben und sie zu Tanks und Kanonen schmieden, zu Schiffen, Flugzeugen, Raketen und Bomben, und daß sie diese Vernichtungswerkzeuge auf andere Menschen abwerfen und so den Planeten unterschiedslos mit dem Blut von Unschuldigen und Schuldigen, von Guten und Schlechten tränken. Obwohl die Erde und die Völker darauf nicht ihnen, noch sie sich selbst gehören, fühlen sie sich doch berechtigt, das Land zu entweihen und die Menschen hinzumetzeln. Aber Jehova, dem die Erde und ihre Fülle gehört, der Eigentümer alles Lebendigen, Atmenden auf der Erdoberfläche und über oder unter ihr, er soll niemandem das Leben nehmen — so sagen sie. Durch ihre Kriege werden große Menschenmassen ohne Unterschied, ob schuldig oder unschuldig, ins Grab gestürzt. Bei Jehovas Krieg wird eine Wahl getroffen, indem er nur die Bösen und keine der ihn suchenden Gerechtigkeitsliebenden töten wird. Und doch bezeichnen sie ihre grausamen, leichtfertigen Kriege als gut, Jehovas einzigen Krieg aber als böse. Weil sie die Sache verdrehen, kommt das „Wehe!“ über sie: „Wehe denen, die das Böse gut heißen, und das Gute böse; welche Finsternis zu Licht machen, und Licht zu Finsternis; welche Bitteres zu Süßem machen, und Süßes zu Bitterem!“ (Jes. 5:20) Die Menschen können einen Acker mit Chemikalien bespritzen, durch die das Unkraut zerstört, doch die Ernte verschont wird; wie schade, daß sie nicht Städte mit Bomben belegen können, die nur die Schlechten in Stücke reißen, die Unschuldigen aber unversehrt lassen!
11. Inwiefern ist Harmagedon in Übereinstimmung mit Jehovas Eigenschaften?
11 Harmagedon ist ein gerechter Krieg und wird im Einklang mit Jehovas Eigenschaften der Gerechtigkeit, Macht, Weisheit und Liebe ausgefochten. Er ist gerecht, weil sein Vernichtungswerk eine Auswahl trifft. Er bringt jene um, die den Tod verdienen. Er metzelt nicht Menschen guten Willens dahin, die Jehova zu dienen suchen. Diese Schlacht enthüllt Jehovas Macht und wird in dem Maße ausgefochten, das nötig ist, um die beschlossene Vernichtung herbeizuführen. Sie ist völlig ausreichend. Es gibt keine andere Macht, die groß genug wäre, ihr entgegenzuwirken. Harmagedon ist ein Beweis der Weisheit Jehovas, denn nur indem die Unruhstifter und Friedenstörer von der Erde weggefegt werden, kann dauernder Friede kommen. Auch wird dadurch die Liebe zu denen offenbar, die Gott und Christus dienen und mit ihren Mitmenschen in Frieden leben möchten. Wie können sie sich des Friedens erfreuen, wenn böse Menschen und Nationen beständig zu Kriegen aufhetzen und solche führen?
VORBEREITUNG AUF HARMAGEDON
12. Welche zwei Klassen werden gewarnt, und wie verhalten sie sich?
12 Jehova läßt ferner aus Liebe eine Warnung vor der nahenden Schlacht von Harmagedon erschallen. Dadurch erhalten solche, die leben möchten, Zeit, mit Gott Frieden zu schließen, und jene, die gegen ihn kämpfen wollen, erhalten Zeit, sich zu rüsten. Denen, die Frieden wünschen, gibt er den Rat: „Suchet Jehova, alle ihr Sanftmütigen des Landes, die ihr sein Recht gewirkt habt [nach seinem Gebote tut, ZB]; suchet Gerechtigkeit, suchet Demut; vielleicht werdet ihr geborgen am Tage des Zornes Jehovas.“ Er ruft jene, die es nach einem Kampf gelüstet, auf: „Heiliget einen Krieg, erwecket die Helden; es sollen herankommen und heraufziehen alle Kriegsmänner! Schmiedet eure Pflugmesser zu Schwertern und eure Winzermesser zu Speeren; der Schwache sage: Ich bin ein Held!“ (Zeph. 2:3; Joel 3:9, 10) Die Nationen nehmen eher die Einladung an, sich zum Kampfe zu rüsten, als den Rat, Demut zu suchen. Im Jahre 1952 sagte Kardinal Spellman anläßlich des Eucharistischen Kongresses in Spanien: „Sicherheit und Stabilität werden nirgends sichtbar am Horizont. Wir sehen gewaltige Heeresmassen in Bildung begriffen. Wir sehen, wie in Hochöfen und Hüttenwerken der Welt Pflugscharen in Kanonen und Schwerter umgewandelt werden. Wir sehen, wie Wissenschaftler in Laboratorien vernichtende Kriegsmaschinen erfinden. Propaganda schürt ungesunden Haß, damit er die Herzen entflamme und den Sinn des Menschen wie wahnsinnig zum Töten und Vernichten antreibe. Vielleicht sehen wir die Welt Harmagedon entgegeneilen, und dies kann keine Nation zu überleben hoffen.“ — Neuyorker Times, 29. Mai 1952.
13. Wieso sind Jehovas Worte: „Der Schwache sage: Ich bin ein Held!“ am Platze?
13 Man beachte Jehovas Worte: „Der Schwache sage: Ich bin ein Held!“ Die Schwachen auf dieser Erde sind voll Furcht und Schrecken vor ihrer eigenen Macht. Sie zittern vor der unerhörten Gewalt ihrer Atom- und Wasserstoffbomben sowie vor der nun möglich gewordenen Kobaltbombe, die von solch verheerender Wirkung sein soll, daß man sie nicht auszuprobieren wagt. Die Menschen leben in Furcht und Bangen vor der Entfesselung ihrer eigenen Militärmacht im Atomkriege. Und doch — nachdem Angaben über Versuche mit Wasserstoffbomben freigegeben wurden, besagte eine Meldung der United Press vom 7. April 1954: „Gewisse Wissenschaftler sagen, daß, wiewohl die Wasserstoffbombe von großer Kraft sei, die Natur immer noch jeden Rekord schlage. Ein Meteorologie-Experte sagt, Erdbeben und Orkane hätten mehr Macht als die stärkste Wasserstoffbombe, die hergestellt werden könnte. Er sagt, ein mäßiges Erdbeben sei an Kraft gewaltiger als eine Million Atombomben, und die Wasserstoffbomben vermöchten keine Erdbeben oder vulkanischen Ausbrüche auszulösen. Ein anderer Meteorologe sagt, er zweifle daran, daß die Wasserstoffbombe Orkane heraufbeschwören oder zum Stillstand bringen könne; er sagt, eine Wasserstoffbombe komme einer Explosion von zwanzig Millionen Tonnen TNT [Sprengstoff] gleich und gebe nur jene Energiemenge ab, die genüge, um einen Orkan fünfundzwanzig Sekunden lang in Gang zu halten, während Orkane Tage, ja Wochen dauern.“ Der Scientific American vom Juni 1954 berechnete: „Ein voll entwickelter Orkan verausgabt in jeder Sekunde Bewegungsenergie in einem Maße, das der Energie von mehreren tausend Atombomben in der Sekunde gleichkommt, nämlich von fünfhundert Billionen Pferdestärken.“ Jehova hat die Naturkräfte erschaffen, er hat Gewalt über sie und kann sie dazu gebrauchen, sein Wort mit bezug auf Harmagedon zu erfüllen: „Feuer und Hagel, Schnee und Nebel [Dunst, Henne], du Sturmwind, der du ausrichtest sein Wort.“ Wie sind doch diese Männer, die sich so stark dünken, trotz all ihrer Bomben so schwach! — Ps. 148:8.
14. Wie wird Jehova antworten, wenn Weltmenschen in Harmagedon zu ihm um Hilfe schreien?
14 Dessenungeachtet ziehen die Menschen und Nationen dieser alten Welt, weil sie die Freiheit zu wählen besitzen, es vor, sich auf ihre eigene Kraft, auf Militärmacht zu verlassen und ihre Sicherheit bei zunehmenden Atomwaffenvorräten zu suchen. Menschen der Neuzeit, selbst solche, die mit den Lippen Gott und seinem Worte dienen, schieben die Bibel mit den Worten, sie sei unpraktisch, beiseite, und setzen ihr Vertrauen auf Geld und Rüstungen. In der Tat, sie machen solch materialistische Dinge zu ihren Göttern und erwarten von ihnen Schutz und Sicherheit. Da sie Jehova den Rücken gekehrt haben und sich statt dessen materialistische Götter erwählen, die von ihren glaubenslosen Augen gesehen werden können, werden sie umsonst zum Allmächtigen schreien, wenn sein Krieg wider sie entbrennt: „Ihr aber habt mich verlassen und habt anderen Göttern gedient; darum werde ich euch nicht mehr retten. Gehet hin und schreiet zu den Göttern, die ihr erwählt habt: sie mögen euch retten zur Zeit eurer Bedrängnis!“ Ferner sagt Jehova zu solchen Selbstsüchtigen: „Sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht. Aber zur Zeit ihres Unglücks sprechen sie: Stehe auf und rette uns! Wo sind nun deine Götter, die du dir gemacht hast? mögen sie aufstehen, ob sie dich retten können zur Zeit deines Unglücks!“ Statt auf die Götter zu vertrauen, die Menschen sich gemacht haben, sollten wir auf den Gott vertrauen, der den Menschen gemacht hat. — Richt. 10:13, 14; Jer. 2:27, 28.
15. Was ist besser, als „in den Stiefeln“ zu sterben?
15 Es gibt Menschen, die sagen, sie möchten am liebsten mitten in der Arbeit sterben, oder, wie ein englisches Sprichwort sagt: „In den Stiefeln sterben“. In Harmagedon wird Jehova diesen Wunsch gewähren und sie „in ihren Stiefeln“ sterben lassen. Er wird zulassen, daß sie ihre Macht bis zum Gipfel aufbauen, worauf sie kämpfend untergehen. Mögen Menschen dieser Welt in ihren Militärstiefeln sterben, wenn das ihr Wunsch ist; wir aber, die wir Jehova dienen, wollen nicht in ihren Schuhen sterben. Es gibt andere Schuhe, die wir tragen möchten, das Schuhwerk, das in Epheser 6:14, 15 (NW) erwähnt wird: „Eure Füße beschuht mit der Ausrüstung der guten Botschaft des Friedens.“ Unsere Vorbereitung auf Harmagedon besteht darin, jetzt dieses theokratische Schuhwerk anzuziehen, indem wir die gute Botschaft vom aufgerichteten Königreich Christi kennenlernen und hingehen, um sie von Tür zu Tür, in den Wohnungen, auf den Straßen, durch öffentliche Veranstaltungen, irgendwo und überall, wo sich geeignete Gelegenheit bietet, zu predigen. So suchen wir Demut und Gerechtigkeit, gehorchen den Geboten Jehovas und bringen uns selbst in die Lage, wo wir seine Gunst und seinen Schutz in Harmagedon empfangen. Und nicht nur wir seihst, sondern viele andere ebenfalls. So laßt denn diese alte Welt in ihren Militärstiefeln sterben, wenn sie das wünscht, uns aber laßt leben, indem wir theokratisch „beschuht“ bleiben, die gute Botschaft des Friedens predigen und das Lob Gottes, Jehovas, singen!
16. Muß sich Jehova auf Harmagedon vorbereiten, und warum antwortest du so?
16 Und was ist von Jehova Gott zu sagen? Bereitet er sich etwa auf Harmagedon vor? Nun, würdest du dich rüsten, um eine Fliege zu töten? Würdest du dich vorbereiten, um einen Käfer zu zerdrücken? Würdest du wochenlang jeden Morgen Turnübungen machen, um dich in den Stand zu setzen, eine Fliege totzuschlagen? Würdest du monatelang mit Hanteln üben, damit deine Muskeln schwellen und dich befähigen, auf ein Insekt zu treten? Wäre das nötig? Wärest du der Fliege oder dem Käfer nicht ohne besonderes Training gewachsen? Wäre überhaupt ein solches Rüsten nicht unnütz und Zeitvergeudung, soweit es das Verfahren mit einem Insekt betrifft? Aus dem gleichen Grunde erübrigt es sich völlig, daß Jehova sich auf Harmagedon vorbereitet. Die Menschen sind wie Heuschrecken in seinen Augen. Er hat das Weltall erschaffen, und die Erde ist nur wie ein Pünktchen in diesem weiten Raum, und im Vergleich zum Weltall müssen die Menschen mikroskopisch klein erscheinen. Jehova braucht keine Engel zum Kriege besonders zu schulen, noch braucht er sich auf einen Rüstungswettlauf mit den schwachen Nationen der Erde einzulassen. Er kann die Schlacht von Harmagedon kämpfen und gewinnen, ohne daß ihm der Kampf auch nur einen Augenblick vorher angekündigt worden wäre. — Jes. 40:15, 22.
17. Weshalb kommt trotz der ergangenen Warnung Harmagedon über die Menschen wie ein Dieb?
17 Seine einzige Vorbereitung auf Harmagedon besteht darin, zum Nutzen der Menschen eine Warnung ergehen zu lassen. Die Menschen, die Gott gegenüber guten Willens sind, können zu den Bergen fliehen, zum neuen System der Dinge unter Christus, und jene, die dieses alte, versagende System unter Satan vorziehen, können sich auf eine Schlacht vorbereiten, die sie verlieren. Harmagedon kommt nicht als Schleichangriff, und dennoch kommt es über Menschen dieser Welt wie ein Dieb in der Nacht: „Jehovas Tag kommt genauso wie ein Dieb in der Nacht.“ (1. Thess. 5:2, NW) Wie kann das sein? Die Warnung ergeht. Sie wird auf der ganzen Erde mündlich gepredigt und in Hunderten von Millionen Büchern, Broschüren und Zeitschriften, die in über hundert Sprachen veröffentlicht werden, verbreitet. Warum wird denn eine so weithin bekanntgemachte Schlacht wie ein Dieb über diese Welt hereinbrechen? Weil die Menschen dieser Welt Augen haben, die nicht sehen, Ohren, die nicht hören, einen Sinn, der nicht unterscheidet. (Matth. 13:14, 15) Ihre Augen sind verklebt, ihre Ohren verstopft, ihr Sinn ist verschlossen, aber ihr Mund steht weit offen — offen zum Spott und Hohn gegen die Warnungsbotschaft, die Jehova jetzt durch seine Zeugen verkündigen läßt! Dies an sich ist schon ein vorausgesagtes Anzeichen dafür, daß wir in den letzten Tagen dieser alten Welt leben: „In den letzten Tagen werden Spötter kommen mit ihrem Spott, die nach ihren eigenen Begierden vorgehen und sagen: ‚Wo ist diese seine verheißene Gegenwart? Ja, vom Tage an, da unsere Vorfahren in Todesschlaf gefallen sind, bleiben alle Dinge genau wie von Anfang der Schöpfung an.‘“ Darauf heißt es dort weiter, daß ihnen „ihrem Wunsche gemäß“ die Tatsachen entgehen. Sie haben nur Augen und Ohren für ihre eigenen Pläne, nur Sinne für ihre eigenen Theorien. Gemäß ihrem eigenen Wunsche bleiben sie blind und taub und einsichtslos mit Bezug auf das Predigen der guten Botschaft und die Warnung vor Harmagedon. — 2. Pet. 3:3-5, NW.
18. Welche Leute sind nicht in Finsternis, und was sehen sie nach Harmagedon?
18 An jene Treuen aber, welche die sich entfaltenden Ereignisse in dieser Generation durch das prophetische Licht des Wortes Jehovas betrachten, ergehen folgende Worte: „Ihr aber, Brüder, ihr seid nicht in Finsternis, so daß dieser Tag euch überfällt, wie er Diebe überfallen würde, denn ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages.“ Zu solch geistig Wachen sagte Jesus: „Glücklich aber eure Augen, weil sie sehen und eure Ohren, weil sie hören.“ (1. Thess. 5:4, 5; Matth. 13:16, NW) Wenn solche nun sehen und hören und Jehovas Vorhaben mit Bezug auf Harmagedon erkennen und seine Warnung beherzigen und zu den Bergen fliehen, indem sie seinem Gebot gehorchen, werden sie den Krieg, der vom Himmel her gekämpft wird, überleben und sich des Friedens erfreuen können, den er der Erde bringt. Sie werden dieses Wahrnehmungsvermögen, diese wachsamen Sinne durch den verheerenden Sturm von Harmagedon hindurch bewahren und sie auf die Einladung hin gebrauchen, die an die Überlebenden ergeht: „Kommet, schauet die Großtaten Jehovas, der Verheerungen angerichtet hat auf der Erde! Der die Kriege beschwichtigt bis an das Ende der Erde, den Bogen zerbricht und den Speer zerschlägt, die Wagen mit Feuer verbrennt. Lasset ab und erkennet, daß ich Gott bin! Ich werde erhöht werden unter den Nationen, ich werde erhöht werden auf Erden. Jehova der Heerscharen ist mit uns.“ — Ps. 46:8-11.